Offener Raum

ALL THAT GENDER TROUBLE ... HERRSCHAFT UND GESCHLECHTERVERHÄLTNISSE

Herstellung von Zweigeschlechtlichkeit im Alltag


1. Rollen, Erwartungshaltungen und Zuschreibungen
2. Dekonstruktion von Zweigeschlechtlichkeit
3. Herstellung von Zweigeschlechtlichkeit im Alltag
4. Intersexualität und Transgender
5. Dekonstruktion praktisch?
6. Verwandte Themenbereiche und weiterführende Links


Doing Gender
Überall lauert die Konstruktion von zwei Geschlechtern einschließlich der Zuordnung von Persönlichkeitsmerkmalen. Ken und Barbie stehen für eine ganze Phalanx an Kinderspielzeug mit Geschlechter-Stereotypen. Schulbücher, Comichefte, die Jungen und Mädchen zugeschriebenen Lesebücher - überall taucht das gleiche Prinzip massenweise auf. Auch die Werbung ist meist eindeutig: Frauen kaufen Lebensmittel und pflegen Angehörige, passen auf Kinder auf und agieren in der Küche. Männer fahren Auto, treiben Sport und agieren als Handwerker. "Men's kitchen" ist die englische Bezeichnung für eine Heimwerkstatt. Die Übersetzung bei Google: "Männerküche". Deutlicher geht die Zuordnung kaum.


Geschlechtliche Re-Inszenierung im Detail
Aus "Let's talk about Unisex", in: FR, 15.12.2012 (S. 2f.)
Als den Teilnehmern in einem Test, der das räumliche Vorstellungsvermögen untersucht, erklärt wurde, dass diese Fähigkeit mit Erfolg auf Gebieten wie Luftfahrttechnik oder Nuklearantriebstechnik zusammenhängt, schnitten Männer deutlich besser ab. Als es dagegen hieß, dass ein gutes Ergebnis eine Begabung für Häkeln, kreative Stickerei und Blumenarrangements prognostiziert, hatte dies einen verheerenden Einfluss auf die Leistung der männlichen Teilnehmer. Das Fazit der Wissenschaftler: Das Ergebnis solcher Tests hängt davon ab, wie motiviert Männer und Frauen sind. Die Motivation wiederum wird von unzähligen Faktoren beeinflusst. Typisch männlich, typisch weiblich war da nichts. ...
Beidgeschlechtlich verwendbare Vornamen liegen im Trend, diagnostiziert die Gesellschaft für deutsche Sprache. Geschuldet sei das dem angloamerikanischen Einfluss: Denn in den USA sind Vornamen ohne klare Geschlechtszuordnung verbreiteter als hierzulande, der Phantasie der Eltern sind dort weniger Grenzen gesetzt. Hierzulande verlangen Standesbeamte, dass bei nicht geschlechtseindeutigen Vornamen ein zweiter nötig ist. ...
Eltern haben die Qual der Wahl: Rosa oder Braun. Glitzer oder Camouflage. Prinzessin Lillifee oder Capt’n Sharky. Geschlechtsneutrales Spielzeug? In Farben, die Jungen wie Mädchen ansprechen? Das war einmal. Es gibt immer weniger Kinder, der Markt ist gesättigt. Also schafft man neue Produkte, die gezielt ein Geschlecht ansprechen und vor Rollenklischees nur so triefen. Für den Jungen gibt es die Lego Serie Hero mit säbelschwingenden Kämpfern. Für Mädchen hat die dänische Klötzchenfirma „Lego Friends“ erfunden. Fünf Freundinnen, die in der lila-rosa Traumwelt Heartlake City leben, Pferde lieben und in Schönheitssalons gehen. Nicht nur für Feministen ein Albtraum.



Kulturell verankerte Abweichungen

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