Offener Raum

DIRECT ACTION: IDEEN FÜR KREATIVEN PROTEST

Workshop zu speziellen Formen


Direct Action Training · Lesungen · Strategie und Organisierung · Workshop zu speziellen Formen · Ausstellungen · Links und Infos

Wer nicht gleich ein ganzes Training machen oder organisieren will, kann den Direct-Action-Einführungsfilm zeigen und/oder einen Workshop anbieten zu einzelnen Aktionsformen. Dafür reichen dann 2 bis 4 Stunden. Das passt also als Abendveranstaltung oder in den Ablauf von Camps, Kongressen ...

Kommunikationsguerilla
Diese Welt ist durchzogen von Codes, Labeln und Moden. Sie ist aufgeladen mit Autorität. Ob Lieschen Müller etwas sagt oder "der Vorsitzender der SPD X-Stadt", der "Präsident von und zu" oder der "Direktor der blablabla", ist ein Unterschied. Anstrengend bis chancenlos erscheint, sich selbst die gleiche Wirkung beschaffen zu wollen. Gegenöffentlichkeit und eigene Vermittlung sind wichtig - aber das Salz in der Suppe ist die Subversion. Sie ist so etwas wie japanische Kampfkunst auf politische Aktion angewendet: Die Wucht des Gegners nutzen für die eigenen Ideen. Zum Beispiel Fakes im Name einer Partei ode Firma verteilen. Oder verdeckt als Straßentheater agieren. In einer Veranstaltung statt protestieren sich überidentifizieren mit den benannten Zielen - Law and Order, Wirtschaftsorientierung oder Aufrüstung bejubeln, einfordern. Plakate nicht mehr überall selbst kleben, sondern bestehende unauffällig verändern und dabei die Aussage verdrehen.
Über all diese unendlichen Tricks und Möglichkeiten soll der Workshop informieren. Die Anwendung so mancher Aktionsideen kann aus strafrechtlichen Gründen nicht empfohlen werden. Sie tritt als Nebenwirkung solcher Workshops aber immer wieder auf ...

Mögliche Form der Veranstaltung: Workshop oder Tagesseminar (mit oder ohne praktische Übungen/Anwendung)

Mehr Infos:

Gesetze und Demorecht kreativ und subversiv nutzen
Gesetze sind Spielregeln, die in der Vergangenheit festgelegt wurden - und zwar nach den Interessen derer, die dort gerade die Macht zur Rechtsetzung innehatten. Das ist für politischen Protest meist nicht gut. Doch viele Formulierungen lassen Lücken oder sich in ihr Gegenteil verdrehen. Haus- oder Flächenbesetzung, Schwarzfahren oder verkehrsbehinderndes Laufen auf Straßen? Geht alles auch legal. Und wenn das nicht reicht: Mit dem Versammlungsrecht lässt sich deutlich mehr machen als langweiliges Latschen oder Rumstehen. Das und noch einiges mehr wird der Workshop zeigen und lässt sich auf die Aktionen anzuwenden, die Ihr in nächster Zeit so machen wollt ...

Mögliche Form der Veranstaltung: Workshop (1-3 Stunden)

Klein, aber oho - mit wenig Aufwand viel Wirkung schaffen!
Ein Stück Kreide verändert das Leben: Immer und überall können wir unsere Kritik, Forderungen, Meinungen hinschreiben - und das völlig legal. Ein kleines gelbes Schild macht Flächen- und Hausbesetzungen straffrei. Mit einem großen Holzrahmen können wir mal eben eine Straße lahmlegen - auch das ganz legal. Allein oder in einer kleinen Gruppe mischen wir eine Situation auf - als verstecktes Theater. Und wenn alles nicht reicht, gilt schon ab zwei Personen das Versammlungsrecht. Damit schieben wir Straßenverkehrsordnung, Polizeirecht und mehr einfach mal beiseite.
Der Workshop zeigt eine Vielzahl kleiner Kniffe, die unser Leben bunter und unseren Protest deutlich wirksamer machen - ohne viel Aufwand!

Mögliche Form der Veranstaltung: Workshop (1-3 Stunden)

Gewalt und Militanz - abfeiern? Ablehnen? Oder niveauvoll gestalten?
Gewalt wird fast überall schlecht geredet – auch und gerade in politischen Gruppen. Das ist einer der Gründe, warum Gewalt als negativ gilt. Gründe brauchen nie genannt zu werden. Auf Aussagen wie "Keine Gewalt" oder "Ich distanziere mich von Gewalt" folgt regelmäßig nicht die Frage nach "Warum?". Gewalt ist per se schlecht. Aus emanzipatorischer Sicht sieht das anders aus: Weder Gewalt noch Gewaltfreiheit sind per se gut oder schlecht, sie sind noch nicht einmal brauchbar definiert. Es kommt darauf an, die eigenen Aktionsformen frei und passend zur Situation, zu den Zielen und zu den eigenen Möglichkeiten und Bedürfnissen zu wählen. Statt ständiger Distanzierung von Gewalt wäre eher eine Debatte um deren Qualitäten wichtig. Wenn gewaltförmige Aktionen unbefriedigend sind, dann weil sie blöd durchgeführt sind. Das gilt aber genauso für gewaltfreie Aktionen. Was macht die Qualität von Aktionen aus? Sowohl hinsichtlich militanter wie auch gewaltfreier Aktionsmethoden geht es um die Aneignung emanzipatorischer und einfach kluger Formen ohne prinzipielle Ausschlüsse.

Mögliche Form der Veranstaltung: Workshop (1,5-3 Stunden)

Wählen, wählen ... Gründe und Aktionen gegen die Akzeptanzbeschaffung
Wahlen sind Akzeptanzbeschaffung für ein System, in dem die tatsächlichen Gestaltungsmöglichkeiten der Menschen verschwindend gering sind. Daher eignen sich Wahlen ausgesprochen gut, um Stellvertretung und Demokratie zu kritisieren und dem die Vision herrschaftsfreier Gesellschaft entgegen zu stellen. In wenigen Monaten wird wieder gewählt – und wieder der Versuch gemacht, Stimmabgabe als Mit- oder gar Selbstbestimmung zu verklären. Ein passender Anlass für Anti-Wahl-Aktivitäten, die deutlich machen, das selbstbestimmtes Leben nichts mit Wahlurnen zu tun hat.
Leider erschöpft sich Protest von links im besten Fall im Wahlboykott, der inzwischen wenig Aufmerksamkeit erzeugt. Dabei liefert der Wahlquark doch Steilvorlagen für kreativen Widerstand und direkte Aktion: Von veränderten Wahlplakaten über zugespitzte Jubel-Performances bei Wahlkampfveranstaltungen bis hin zu Fakes oder verstecktem Theater in Wahllokalen ist vieles möglich.

Mögliche Form der Veranstaltung: Workshop oder Tagesseminar (mit oder ohne praktische Übungen/Anwendung)

Mehr Infos:

Widerstand im Alltag & Direkte Intervention
Der Streß materieller Reproduktion, die Diskriminierung nach Geschlecht, Hautfarbe, Alter, die willenlose Ergebenheit gegenüber Autoritäten und Institutionen, Mackertum, die totale Konkurrenz bis in jedes Spiel hinein - all das begegnet uns immer und überall. So gruselig das ist, es ist auch die Chance, Widerstand zu leben, direkte Aktion zur Alltagsgestaltung zu machen und so auszubrechen aus der permanenten Ohnmacht, aus dem Ausgeliefertsein gegenüber Zuständen, die wir sonst nur zu besonderen Events angreifen.
Ob rassistische Kontrollen auf Bahnsteigen, Kinderdiskriminierung im Park oder sexistische Anmache - Direkte Aktion geht davon aus, dass jede Situation in unserem Leben Möglichkeiten bietet, Normalität zu durchbrechen, Kritik und Gegenpositionen zu Herrschaft & Verwertung zu vermitteln. Raus den szenigen Abkotzrunden! Einmischung in gesellschaftliche Prozesse und offensives Intervenieren ist gefragt, auch wenn es anfangs schwer fallen mag. Wie können wir Stück für Stück handlungsfähig werden? Welche Aktionsformen bieten sich an? Was wären weitere Aspekte von Widerständigkeit? Neben der Vorstellung des Konzeptes Direkter Aktion ist vieles denkbar ... von Diskussion über Brainstormings bis hin zur Planung konkreter Aktionen. Let's move!

Mögliche Form der Veranstaltung: Workshop oder Tagesseminar (mit oder ohne praktische Übungen/Anwendung)
Bausteine:
  • Basiswissen
    • Grundzüge von Direct Action und kreativem Widerstand
    • Voraussetzungen für Widerstand im Alltag - mental wie materiell
    • Die optimale "Standard"-Ausrüstung - vom Edding bis zum Mars-TV-Transparent
    • Aufbau von Aktions-Plattformen für spontane Handlungsfähigkeit
  • Subversion I: Verstecktes Theater
    • Passende Übung: Nachstellen konkreter Situationen per Rollenspiel, Theater der Unterdrückten und Improvisationstheater inklusive gemeinsamer Reflexion
    • Praxisübung: Verstecktes Theater an Ladenkasse oder anderen, überschaubaren Räumen
  • Subversion II: Die Details des Alltag verändern - Aufkleber, Einleger, Etiketten, Eddings in Aktion und mehr. Veränderung von Produkten.
    • Übungen zum Trainieren der Wahrnehmung: Stadtspaziergänge mit gemeinsamen Brainstorming (Plakate, Läden usw.)
    • Passende Praxisübung: Besuch von großen Läden ..
  • Direkte Intervention - Beobachtung und Eingreifen statt Verregeln
    • Grundidee direkter Intervention
    • Umgangsweisen mit Diskriminierungen aller Art - Zurechtweisung von Kindern im Zug, sexistische Anmache, homophobe Sprüche.
    • Passende Übungen: Nachstellen konkreter Situationen per Rollenspiel, Theater der Unterdrückten und Improvisationstheater inklusive gemeinsamer Reflexion.
    • Praxisübungen: Fahrkartenkontrollen oder rassistische Ausweiskontrollen im Bahnhof sabotieren

Flächen besetzen und befreien
Eine Straße soll gebaut werden, ein Kraftwerk oder Industriegebiet erweitert, ein Genversuchsfeld eingerichtet oder ein Golfplatz in die Landschaft planiert werden ... Was nun tun?
Dieser Workshop soll praktisches Wissen vermitteln: Wie können die richtigen Flächen gefunden werden? Wo tut es am meisten weh? Wie können Türme, Erdanker, Lock-ons und mehr eine Besetzung absichern, Baufahrzeuge blockieren u.ä.? Was unterscheidet Besetzungen vor oder während der heißen Phase (Bau, Aussaat ...) von späteren Aktionen (Feldbefreiung, Bausabotage u.ä.)? Und was ist wobei zu beachten?
Neben den praktischen Tipps und Beispielen gibt es auch rechtliche Infos z.B. zu Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung und vielen Tricks, wie das umgangen werden kann. Außerdem bleibt Platz für Strategiedebatten, z.B. wie sich Besetzungen und andere, auch spätere Aktionen gut ergänzen können.

Mögliche Form der Veranstaltung: Workshop oder Tagesseminar (mit oder ohne praktische Übungen/Anwendung)

Mehr Infos:

Variante: Ton-Bilder-Schau "Die Mischung macht's!" (Beispiel der Genfeldbesetzungen) ... siehe hier!

Kreative Aktionen gegen Flächenfraß
Überall wird gebuddelt und versiegelt: Neue Straßen, ausgedehnte Wohnsiedlungen und immer wieder Gewerbe, Gewerbe, Gewerbe. Äcker, Wiesen, Biotope, Naherholungsgebieten gehen verloren. 65 Hektar pro Tag gehen in Deutschland verloren, dass sind ungefähr 100 Fußballfelder und mehr als ein durchschnittlicher Bauernhof. Wohlgemerkt: Pro Tag!
Wie können wir uns wehren? Der Workshop soll die Bandbreite kreativer Aktionen zeigen. Zu Demos, Bürger*innenentscheiden, Flächenbesetzungen, Straßen- und verstecktem Theater, Kommunikationsguerilla usw. bekommt ihr Tipps, Rechtsinfos und die Zeit, daraus Eure eigenen Aktivitäten zu entwerfen.

Kletter-Crash-Cours für AktivistInnen
Kein richtiges Klettertraining, aber Grundzüge, um kleine Aktionen flexibel durchführen zu können:
  • Aufhängen von Transparenten an einer Laterne
  • Beklettern von Tripods ...

Links zu weiteren Workshopthemen im Bereich kreativer Aktionen

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