Offener Raum

GENTEC-FILZ IN BEHÖRDEN UND ÄMTERN
KOLLABORATION STATT KONTROLLE: BVL+ZKBS+EFSA ...

EU


1. 100*ig im Dienst der Agro-Gentechnik: BVL
2. Unheimliche Begegnung der dritten Art: BVL meets Verbraucher ... Akteneinsichts-Krampf
3. Kommissionen und Gremien rund um das BVL
4. Kern im Behördenfilz: Julius-Kühn-Institut (JKI, ehemals: BBA)
5. Weitere Bundesanstalten im Grenzbereich zwischen Anwendung und Kontrolle
6. Ministerien, Fachbehörden und Überwachungsstellen der Bundesländer
7. EU
8. Filz weltweit
9. Aufruf zum Protest an Universitäten, gegen Landesförderung und mehr
10. Aktionen gegen die verfilzten Behörden in Berlin 9.-15.9.2009)
11. Links und Materialien

EFSA - die europäische Kontrollbehörde ... kein Stück besser!

Im Original: Übersicht
Aus der Bundestagsdrucksache 17/10373 vom 23.7.2012 (S. 8)
Die EFSA ist in der Europäischen Union zuständig für die wissenschaftliche Risikobewertung in den Bereichen Lebens- und Futtermittelsicherheit, Ernährung, Tiergesundheit und Tierschutz sowie Pflanzengesundheit und Pflanzenschutz. Der Wissenschaftliche Ausschuss und die Wissenschaftlichen Gremien der EFSA setzen sich zusammen aus unabhängigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die an Universitäten, Forschungseinrichtungen und nationalen Lebensmittelsicherheitsbehörden tätig sind. Ausführliche und aktuelle Informationen über die Neubesetzung des Wissenschaftlichen Ausschusses und der Wissenschaftlichen Gremien der EFSA 2012 sind im Internet veröffentlicht.

Der Text aus der Broschüre "Organisierte Unverantwortlichkeit" (Infoseite ++ PDF):
Ein Blick auf die europäische Ebene verheißt ebenfalls wenig Gutes. Auch hier werden die wesentlichen Entscheidungen zur grünen Gentechnik von einer Fachbehörde getroffen, der EFSA. Zwar könnten die politischen Leitungsgremien wie EU-Kommission oder Ministerrat die EFSA überstimmen, doch hat die Expertise der scheinbar unabhängigen Fachstelle erheblichen Einfluss auf das Geschehen. Zudem können sich Konzerne vor Gericht auf die EFSA-Verlautbarungen berufen - was auch schon geschehen ist. Hauptaufgabe der EFSA im Gentechnikbereich ist die Zulassung von gv-Pflanzen zur Verwendung als Saatgut, Lebens- oder Futtermittel. Ist eine Pflanze zugelassen, kann sie ohne weitere Rechtshürden angebaut und verbreitet werden.
Leider ist die EFSA alles andere als unabhängig und stark mit Gentechnikinteressen verwoben - ganz ähnlich dem deutsche BVL und der US-amerikanischen FDA.9 So saßen oder sitzen etliche der in deutschen Seilschaften verstrickten Mitarbeiter der Gentechnikbehörden auch in der EFSA: Buhk saß 2003-2006 im GMO Panel und ab 2006 in der EFSA-Expertengruppe „GMO Applications (Molecular Characterisation)“. Bartsch 2003-2009 und Schiemann ab 2003 hatten Posten im GMO Panel sowie ab 2006 in verschiedenen Expertengruppen
inne.42 Kerstin Schmidt, Prof. Inge Broer (beide vom Agrobiotechnikum, siehe unten) und andere AkteurInnen aus den Gentechnikseilschaften saßen an anderen Stellen oder berieten die EFSA. Im Juni 2009 wurden die vier Mitglieder aus Deutschland neu benannt. Deren Ernennung machte deutlich, wie die Seilschaften funktionieren. Obwohl 78 bis 90 Prozent der Bevölkerung die Agro-Gentechnik ablehnen, sitzen aus Deutschland ausschließlich BefürworterInnen in der EFSA-Gentechnikgruppe:

  • Christoph Tebbe, vTI und Versuchsleiter beim Braunschweiger Genmaisversuch
  • Detlev Bartsch, Chef der BVL-Gentechnikabteilung
  • Gerhard Flachowsky, Leiter eines Instituts im FLI, aber gleichzeitig Autor mehrerer Pro-Gentechnikartikel u.a. im marktradikalen Blatt NOVO und laut Testbiotech Mitglied im WGG
  • Annette Pöting vom BfR, dort beim Durchwinken von Genversuchen beteiligt
Damit nicht genug: Die Gentechnik-Agentur Genius (siehe Seite zu Lobby- und PR-Verbänden) erstellte Publikationen für die EU-Behörde, darunter die inhaltliche Ausgestaltung des EFSA-Jahresberichts 2006.43 Filz also hier wie dort - es lässt sich kaum zwischen den deutschen und EU-Seilschaften unterscheiden. Das zeigt sich in der Praxis z.B. im Umgang mit MON810. Als dieser gv-Mais in Deutschland im Jahr 2007 kurzzeitig verboten war, forderte ausgerechnet der oberste Verbraucherschützer zu diesem Thema, Buhk, die Rücknahme des Verbots - erfolgreich. Als ein Jahr später die französische Regierung die Pflanze verbot, bemühte sich auch dort ausgerechnet die Verbraucherschutzbehörde, das Verbot zu verhindern. Ebenso handelte die europäische Verbraucherschutzbehörde EFSA. Diese Phalanx aus GentechnikbefürworterInnen im Verbraucherschutzpelz zeigte sich auch bei Kartoffeln. Während die Europäische Behörde für Arzneimittelsicherheit EMEA eine kritische Einschätzung zum Einsatz des Antibiotika-Markers in der BASF-Gentech-Kartoffel Amflora und zu möglichen Resistenzproblemen für Menschen abgab, versicherte die EFSA wie üblich: Keine Risiken.
Diese EFSA meinte der ehemalige

Bundesumweltminister Gabriel im Besonderen, als er von „organisierter Unverantwortlichkeit“ sprach. Die französische Filmemacherin Marie-Monique Robin, die sich vor allem mit dem Konzern Monsanto auseinandersetzte, fand auf die Fragen „Wie sieht es in Europa aus? Hier hat Monsanto doch keine Leute in den Behörden sitzen, oder?“ deutliche Worte: „Doch, bei uns herrscht im entscheidenden Gremium, der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit, der gleiche Interessenkonflikt. 80 Prozent der Wissenschaftler dort arbeiten für Monsanto und andere Saatguthersteller wie Syngenta oder Bayer CropScience. Ich habe mit zwei französischen Abgeordneten gesprochen, die ihren Unmut auch in der Zeitung Le Monde veröffentlicht haben. Sie sagen, der politische Druck, die Zulassung der GVO umzusetzen, sei unerträglich. Da geht es nicht nur um normale Lobbyarbeit, sondern auch um Bestechung und all diese Dinge.“44
Wer über umfangreiche Seilschaften erheblichen Einfluss auf das GMO Panel der EFSA ausübt, applaudiert dann auch gern deren Arbeit: „Das GMO Panel vereint hochqualifizierte Experten auf dem Gebiet der Risikobewertung, die aus verschiedenen europäischen Staaten stammen und über vertiefte Kenntnisse in den verschiedenen Fachbereichen verfügen. Die Ernennung erfolgt auf der Grundlage nachgewiesener hervorragender wissenschaftlicher Leistung anhand einer Ausschreibung und eines strengen Auswahlverfahrens. Das Gremium setzt regelmäßig Arbeitsgruppen ein, denen externe Wissenschaftler mit einschlägigem Fachwissen aus für eine Sicherheitsbewertung relevanten Fachdisziplinen angehören. Alle für die EFSA tätigen Sachverständigen verpflichten sich durch die Unterzeichnung einer Interessenserklärung dazu, die Unabhängigkeit der EFSA zu gewährleisten.“45 Wer so überschwänglich von den Profiteuren der einseitigen Genehmigungspraxis deutscher und europäischer Gentechnik bejubelt wird, hat sich ihnen wohl ausreichend angedient.

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel: "Organisierte Unverantwortlichkeit"
Europäische Politik versagt, EU-Genehmigungsbehörde EFSA kontrolliert nicht sinnvoll

Text der Nachrichtenagentur Reuters (Quelle vom 11.7.2008)
Paris (Reuters) - Einige EU-Staaten wollen angesichts der großen Skepsis in der Bevölkerung grundsätzlich keine genetisch veränderten Organismen (GVO) mehr zulassen.
"Einige Länder wollen sich GVO-frei erklären können", sagte die französische Umwelt-Staatssekretärin Nathalie Kosciusko-Morizet am Freitag nach dem Treffen der EU-Umweltminister in Paris. Dies wünschten sich vor allem Inselstaaten. EU-Umweltkommissar Stavros Dimas erklärte Diplomaten zufolge jedoch, dies sei nicht möglich ohne eine Änderung des EU-Vertrages. Denn eine solche Ausstiegsklausel verletze das Prinzip des Binnenmarktes.
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel befürwortete nationale Ausnahmemöglichkeiten. Doch Deutschland müsse sie nicht in Anspruch nehmen, weil gesetzlich geregelt sei, unter welchen Bedingungen genetisch veränderte Pflanzen angebaut werden könnten. EU-Diplomaten zufolge wollen Griechenland, Zypern, Malta, Luxemburg und Österreich deshalb aus dem europaweiten Herangehen ausscheren.
Das europaweite Genehmigungssystem für Einfuhr oder Anbau von Gen-Pflanzen solle auf den Prüfstand, sagte Kosciusko-Morizet. Dieses ist stark umstritten, denn regelmäßig erklärt die zuständige wissenschaftliche Agentur GVO für unbedenklich, während die Mitgliedsländer und die EU-Kommission gespalten wegen der Unklarheit über Gefahren für Gesundheit und Umwelt sind. Nach Umfragen ist eine Mehrheit der Bevölkerung gegen genetisch veränderte Produkte, 70 Prozent lehnen solche Lebensmittel ab. Im EU-Ministerrat kommt es deshalb regelmäßig zum Patt von Befürwortern und Gegnern der Gentechnik. Inzwischen liegen bereits mehrere Verfahren zum Ärger der Industrie wegen der Zerrissenheit über die Gentechnik in der EU auf Eis.
Auch Gabriel kritisierte das Hin und Her, das der Bevölkerung nicht mehr zu vermitteln sei. "Was wir heute betreiben, ist organisierte Unverantwortlichkeit", sagte er. Jeder könne sich hinter jedem verstecken und am Ende zeigten alle mit dem Finger auf die Europäische Agentur für Lebensmittelsicherheit. Die EFSA bewertet aus wissenschaftlicher Sicht die Gefahren für die Gesundheit. Ihre Arbeit soll nun verbessert werden. So sollen die Experten auch die langfristigen Folgen für Gesundheit und Umwelt eingehender überprüfen. Bei ihrer Bewertung sollen sie außerdem die Einschätzungen von gentechnikkritischen Organisationen und Forschern einbeziehen.
Aus einem Bericht dazu auf www.espace.ch (5.7.2008)
Der deutsche Umweltminister Sigmar Gabriel kritisierte die Lebensmittelbehörde EFSA. Auch Gentechkritiker müssten eine Chance haben, ihre Argumente einzubringen. Das Bewilligungssystem bezeichnete Gabriel als "organisierte Unverantwortlichkeit". Eine Arbeitsgruppe der EU-Staaten soll nun Vorschläge für Verbesserungen machen.
Aus einem Interview mit Maria Weimer, die am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz promoviert, auf biosicherheit.de
Maria Weimer: Nach geltender Rechtslage gibt es auf Verfahrensebene eine wunderbar
klare Trennung zwischen Wissenschaft und Politik. Genau das war auch
eines der wichtigsten Ziele der letzten Reform: Die EFSA ist allein
zuständig für die wissenschaftliche Risikobewertung, und die Kommission zusammen mit dem Rat für das Risikomanagement, also für die Entscheidung für oder gegen eine Zulassung, natürlich auf Grundlage der Risikobewertung. Das heißt: Auf dem Papier gibt es diese Trennung. Die Realität sieht leider anders aus, sowohl im Prozess der Entscheidungsfindung, als auch in der Debatte, die in den Mitgliedstaaten geführt wird.
...
Aus der soziologischen Forschung wissen wir: auch der wissenschaftliche Prozess ist ein sozialer Prozess. Wissenschaftliche Untersuchungen und die dabei gefundenen Ergebnisse sind nicht rein objektiv, sondern auch geprägt von Werten und Glaubenseinstellungen der Wissenschaftler und von dem Auftrag, den die Wissenschaftler von der Politik bekommen haben. Die Wissenschaft liefert keine so harte und objektive Grundlage, wie man es gerne haben möchte.
Die Berücksichtigung sozioökonomischer Kriterien bei der Zulassung von GVO wie sie derzeit etwa von Frankreich gefordert wird, ist ja nicht etwas ganz Neues. Nach geltendem Recht kann die Kommission andere "legitime Faktoren" heranziehen, wenn sie auf der Grundlage der EFSA-Bewertung über eine GVO-Zulassung entscheidet. Was das genau ist, ist nicht eindeutig definiert, aber klar ist, dass es nicht-wissenschaftliche Faktoren sein müssen. In der Praxis, schätze ich, geschieht die Berücksichtigung nicht oder nicht offen. Sozioökonomische Aspekte – etwa die Abwägung, welche Auswirkungen der Anbau von gv-Saatgut in einem bestimmten Territorium für die konventionelle Landwirtschaft hätte – werden unter dem Deckmantel von Wissenschaftlichkeit versteckt. Es wäre ganz wichtig, dass man sich bei der Reform des GVO-Zulassungsverfahrens offen darüber verständigt, welche Überlegungen neben den Risiken für Umwelt und Gesundheit und ihrer wissenschaftlichen Bewertung noch in den Entscheidungsprozess einfließen dürfen. Und man müsste diese gegebenenfalls deutlich formulieren und zusätzlich für Verfahrensgarantien sorgen, damit ihre Berücksichtigung in einer transparenten Art und Weise geschieht. Das ist auch deswegen so wichtig, weil die Wissenschaft nicht alle Entscheidungen für die Gesellschaft treffen kann.
bioSicherheit: Doch was könnten solche "legitimen Faktoren" sein? Und wie schafft man es, dass sie in einer objektiven, nachvollziehbaren Weise bewertet werden können? Ist die Gefahr von Willkür nicht sehr groß?
Maria Weimer: Solche Faktoren können wirtschaftliche, soziale oder ethische Erwägungen betreffen, aber auch gesellschaftliche Traditionen wie etwa die Esskultur. Willkür der öffentlichen Verwaltung vermeidet man durch Kontrollmechanismen, im Fall der GVO-Zulassungen etwa die wissenschaftliche Risikobewertung oder eine stärkere Beteiligung der Öffentlichkeit. Die Kommission könnte etwa verpflichtet werden, bei ihrer Zulassungsentscheidung zu begründen, wie sie die Kommentare der Öffentlichkeit berücksichtigt hat. Das ist im Moment nicht der Fall. ...

Aus einem Chat mit Marie-Monique Robin, Autorin des Films "Monsanto. Mit Gift und Genen"
cc31: Schützt die EU die Verbraucher? Sind die EU-Instanzen unparteiisch gegenüber dem Druck von Monsanto?
Nehmen wir die EFSA, die die Genehmigung für eine Markteinführung von GMO ausspricht. 80% der EFSA sind Wissenschaftler, die einen Arbeitsvertrag mit großen Firmen wie Monsanto, Aventis oder Bayer haben.

Aus einem Interview mit Marie-Monique Robin in natur&kosmos, 21.2.2009
Wie sieht es in Europa aus? Hier hat Monsanto doch keine Leute in den Behörden sitzen, oder?
Doch, bei uns herrscht im entscheidenden Gremium, der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit, der gleiche Interessenkonflikt. 80 Prozent der Wissenschaftler dort arbeiten für Monsanto und andere Saatguthersteller wie Syngenta oder Bayer CropScience. Ich habe mit zwei französischen Abgeordneten gesprochen, die ihren Unmut auch in der Zeitung Le Monde veröffentlicht haben. Sie sagen, der politische Druck, die Zulassung der GVO umzusetzen, sei unerträglich. Da geht es nicht nur um normale Lobbyarbeit, sondern auch um Bestechung und all diese Dinge.



EFSA lügt in Gutachten
Aus einem Text von Werner Müller, eco-risk.at, Wien
In einem Brief vom 19. Juli 2007 an die GD SANCO [1] der Europäischen Kommission hat die EFSA [2] eine höchst irreführende Aussage gemacht. Die EFSA behauptete, dass "eine große Anzahl experimenteller Studien an Nutztieren gezeigt hat, dass keine rekombinanten DNS-Fragmente [3] oder Eiweiße, die von GV [4]-Pflanzen stammen, im Gewebe, den Flüssigkeiten oder in essbaren Produkten von Nutztieren festgestellt werden konnten" und "bislang keine rekombinanten DNS-Sequenzen in irgendeinem Organ oder einer Gewebeprobe der mit GV-Pflanzen gefütterten Nutztiere gefunden wurden." Hingegen zeigen wissenschaftliche Studien von Mazza et al. (2005) und Sharma et al. (2006), dass TransGen-Sequenzen [genetisch veränderte S.; Anm. d. Übers.] in tierischem Gewebe identifiziert wurden. Obwohl beide Studien über öffentliche wissenschaftliche Datenbanken frei zugänglich sind und auch die EU von deren Existenz wusste, wurde keine der Studien von der EFSA erwähnt. Mit diesen beiden Artikeln konfrontiert, bestätigte die EFSA nochmals ihre ursprüngliche, irreführende Aussage. In Anbetracht der darin enthaltenen Ungenauigkeiten kann diese Aussage nicht als wissenschaftlich begründete Auskunft betrachtet werden.
Dieser Vorfall gibt Anlass zu ernsthaften Bedenken über die Zuverlässigkeit des wissenschaftlichen Rates der EFSA und stellt die Gültigkeit der GVO-Genehmigungen, welche auf der Basis dieser Meinungen durch die Europäische Kommission erteilt wurden, in Frage.


EFSA greift gentechnischkritische Gutachten sofort und ohne genaue Überprüfung an - und zwar auf www.biosicherheit.de. Zwei als Kontrolleinrichtungen deklarierte Akteure zeigen sich also als Vertuscher und Propagandisten. Mehr ...


EFSA kritisiert französisches MON810-Verbot und stellt dem Bt-Mais Persilschein aus (www.biosicherheit.de)
Aus der Stellungnahme der EFSA: "Das GMO-Expertengremium stellt fest, dass es aufgrund des niedrigen Expressionsniveaus des Cry1Ab-Proteins (Bt-Toxin) im Pollen in Verbindung mit seiner geringen Toxizität unwahrscheinlich ist, dass es unter normalen Bedingungen zu nachteiligen Auswirkungen auf Bienen kommt. In verschiedenen Labor- und kontrollierten Feldversuchen konnten zudem keine Hinweise für Auswirkungen von MON810-Pollen auf Bienen gefunden werden. Die von Frankreich zur Verfügung gestellten Dokumente liefern keine neuen wissenschaftliche Erkenntnisse, die frühere Sicherheitsabschätzungen von MON810-Mais entkräften könnten."




Die deutschen VertreterInnen bei der EFSA zeigen, dass in Deutschland Kritik nicht erwünscht ist. Im Juni 2009 wurden vier neue Mitglieder für die GMO-Arbeitsgruppe aus Deutschland ernannt. Die Ernennung machte deutlich, wie die Seilschaften funktionieren. Obwohl 78 Prozent der Bevölkerung gegen die Agro-Gentechnik sind, wurden ausschließlich BefürworterInnen zur EFSA entstand:
  • Christoph Tebbe, Versuchsleiter beim Braunschweiger Genversuch (2009 besetzt, dann geräumt und einen Monat Mahnwache)
  • Detlev Bartsch, hochverfilzter Chef des BVL (siehe oben)
  • Gerhard Flachowsky, Leiter eines Instituts im FLI und Autor mehrerer Pro-Gentechnikartikel u.a. im marktradikalen Blatt NOVO
  • Annette Pöting vom BfR, auch bisher schon beim Durchwinken von Genversuchen beteiligt
  • Personenliste und weitere Informationen zur GMO-Arbeitsgruppe bei der EFSA
Eine weitere Arbeitsgruppe der EFSA ist das CEF, das „Gremium für Materialien, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen, Enzyme, Aromastoffe und Verarbeitungshilfsstoffe“. Der Vorsitzende heißt Klaus-Dieter Jany. Er war gleichzeitig Vorsitzender des Lobbyvereins WGG.
Über die für die Agro-Gentechnik zuständigen Gremien der EU ließe sich noch viel sagen. Da dieses hier eine Sammlung über die deutschen Gentechnik-Seilschaften ist, soll es an dieser Stelle beim kurzen Überblick bleiben.

EU-Führung
EU-KOMMISSION FÖRDERT GM-PROPAGANDA
Die nicht gewählte europäische Kommission hat fast eine halbe Million Euro aus der Tasche der Steuerzahler in den letzten zwei Jahren verschwendet, während sie versuchte, die Öffentlichkeit zu einer Akzeptanz von genetisch manipulierten (GM) Früchten durch eine Informationsschrift namens GM Kompass zu überreden. Die Informationsschrift behauptet neutral (weder für, noch gegen GM) zu sein und weist dennoch fast ausschließlich „gute Nachrichten“- Geschichten über GM auf. GMO Kompass ist hauptsächlich das Werk einer Firma, die sich nach dem Namen von „Genius“ richtet, welches zu seinen Kunden folgende zählt: Die amerikanische Sojabohnen Vereinigung (American Soybean Association), BASF, Bayer CropScience, EuropaBio (die Lobby for die europäische Biotechnikindustrie) und Syngenta.

BERATUNGSGREMIEN DER EU-KOMMISSION BEVORZUGEN UNTERNEHMEN
Gremien die eingerichtet wurden, um die Europäische Kommission bei kontroversen Themen zu beraten, sind unausgewogen, undemokratisch und orientieren sich an Geschäftsinteressen, sagt ein neuer Bericht. Auszüge:
More than half of the non-governmental members in the groups on Cars21, Competitiveness, Energy and the Environment, Competitiveness of the Chemicals Industry and Competitiveness of the Agro-Food industry, came from business. ...
The work agenda for the HLG on Agro-Food offers little opportunity for environmental issues to be discussed. The first progress report indicates that GMOs are taking centre stage to the benefit of industry, despite years of public opposition.

Aus dem Bericht "Too close for comfort" zum Einfluss von Gentechnikkonzernen auf die EU-Gremien im Oktober 2007
EuropaBio is one of the main and most active lobby groups on GM food and crops at the EU level, and boasts of its “excellent working relations ” with the European Commission. The group’s agri-biotech lobby efforts are headed by Bayer Cropscience, DuPont/Pioneer, Monsanto and Syngenta. As the GM food and crops market is dominated by these very few large corporations, EuropaBio is essentially pushing the interests of these at the European Commission and elsewhere.
This takes the form, amongst others, of breakfast meetings, political meetings, ad hoc meetings both private and public. The sphere of influence extends from policy officers to the most senior levels of the Commission, with a very high number of biotech industry events attended by a wide range of Commissioners. Their regular presence at EuropaBio events strongly indicates that this is in fact a routine presence. Indeed, key Commissioners were described at an EuropaBio policy day as “gung-ho ” in favour of biotechnology.
The biotech lobby and its corporate members are members of Commission networks and working groups. This includes a network with Member States and the European Commission’s DG Enterprise. The biotech industry is also heavily represented on the European Commission’s Competitiveness in Biotechnology Advisory Group whose existence is actually written into the EU’s Biotech Strategy. Such influence has resulted in the Commission promoting less regulation, more finance and research funding for a sector that the public has overwhelmingly rejected for the last 10 years. The extent of the Commission’s support for GM food and crops has even extended to them turning a blind eye to the European Parliament’s refusal to accept that GM food and crops are good for EU competitiveness.

Aus der Gentechnik-Werbeschrift transkript 1-2/2010 (S. 48)
Nach ständigem Streit in der Europäischen Kommission über die Grüne Gentechnik will deren Präsident Manuel Barroso sämtliche Biotech-Kompetenzen beim Biotech-freundlichen ehemaligen maltesischen Minister John Dalli bündeln ...

Weitere europäische Institutionen

EU will Gentechnikakzeptanz durchsetzen

Filz in anderen EU-Ländern
  • Zwei Mitglieder von britischem Gentechnik-Lenkungsausschuss sind aus Ärger über große Industrienähe zurückgetreten
  • Text im GID Aug. 2014 über den Gentechnikfilz in Groß Britannien

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