Projektwerkstatt Saasen

MOBIL IN MITTELHESSEN???

Von Gießen bis Fulda: Vogelsbergbahn stärken


1. Einleitung
2. Wir wollen die Verkehrswende - wer macht mit?
3. Gruppen und Netzwerke für Verkehrswende und Bahnreaktivierung
4. Verkehrswende im Süden Gießens (Linden, Langgöns)
5. Verkehrswende im Lumdatal
6. Von Gießen bis Fulda: Vogelsbergbahn stärken
7. Entlang von Lahn-Kinzig- und Horlofftalbahn
8. Weitere Bahnstrecken, die auf Reaktivierung warten
9. Marburg und Wetzlar
10. Regionale Radrouten: Wunsch und Wirklichkeit
11. Aus der Politik: Lippenbekenntnisse und Beschlüsse

Die Bahnlinie zwischen Gießen und Fulda ist in einem schlechten Zustand. Das ist Absicht. Mehrere frühere Haltestellen wurden stillgelegt und an vielen Stellen das zweite (mitunter auch dritte oder vierte) Gleis abgebaut oder abgeklemmt. So sind Begegnungen und Überholungen nur noch eingeschränkt möglich. Der Fahrplan kann nicht weiter verdichtet werden und Verspätungen eines Zuges wirken sich auf alle weiteren direkt aus.
Für die Sanierung und Modernisierung war das Geld schon einmal bereitgestellt, aber die Bahn hatte kein Interesse an der Regionallinie.
Aus dem Wikipediaeintrag zur Vogelsbergbahn
Eingleisigkeit, einhergehend mit fehlenden Kreuzungsmöglichkeiten nach dem Rückbau einstiger Bahnhöfe zu Haltepunkten und veraltete Technik waren in der Vergangenheit häufig Ursache von Verspätungen. Über das Bundesschienenwegeausbaugesetz waren deshalb für den Zeitraum 2003 bis 2007 rund 30 Millionen Euro für Sanierung, den Bau von Kreuzungsmöglichkeiten und die Erneuerung der Signaltechnik bereitgestellt. Die Mittel wurden aber von der Deutschen Bahn nicht abgerufen, die Pläne nicht umgesetzt. ...
Die Strecke ist eingleisig und durch Personenzüge gut ausgelastet, was das Führen von Sonderzügen und Güterverkehr erschwert. Dennoch verkehren ab und zu Überführungsfahrten über die ganze Strecke. Planmäßige durchgehende Güterzüge gibt es auf der Strecke nicht.

Auf diesen Seiten sind Vorschläge zur Vogelsbergbahn zusammengefasst. Sie stammen aus verschiedenen Verkehrswende-Initiativen entlang der Bahnlinie und sind auf den jeweiligen Seiten genauer erläutert.


Aus dem Entwurf des ZOV-Nahverkehrsplans 2020: Die Vogelsbergbahn ist die einzige Linie im Zug des ZOV (Lahn-Dill-Kreis, Kreis Gießen, Wetterau), bei der die Zahl der Verbindungen werktags zurückgegangen ist. ++ Daraus die Fahrplanstudie



Barrierefreie (grün), nur mit Hilfspersonen erreichbare (gelb) und für Menschen mit Gehbehinderung gar nicht erreichbare (rot) Bahnhöfe entlang der Vogelsbergbahn (gleiche Quelle).

Unsere Vorschläge für den Ausbau
Die Vogelsbergbahn ist in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr geschwächt worden. Haltestellen gingen ebenso verloren wie Möglichkeiten für Zugkreuzungen (zwei oder mehr Gleise nebeneinander für Überholung oder Begegnung). Wir fordern, die Bahnstrecke wieder fit zu machen, um mehr Orte anzubinden, den Takt zu verdichten und einen Wechsel von Zügen zu ermöglichen, die größere Orte schnell an Gießen und Rhein-Main anbinden, und solchen, die überall halten. Wir wollen:
  • Einen dichteren Takt: Mindestens stündlichen an den kleinen Bahnhof, mindestens halbstündlich in den größeren Orten
  • Einen Wechsel zwischen Zügen, die überall halten (RB), und solchen, die nur an den größeren Orten halten (RE). Bei geschickter Fahrplangestaltung wäre ein direkter Umstieg an einem Überholbahnhof möglich.
  • Güterverkehr auf die Bahn: Dafür sind Stichgleise zu Firmen mit hohem Transportaufkommen und mehr Verladestellen für landwirtschaftliche Produkte nötig.
  • Reaktivierung von Strecken, die von der Vogelsbergbahn abgehen (Ohmtal, Alsfeld-Bad Hersfeld)
Damit das klappt, muss die Leistungsfähigkeit der Bahn deutlich erhöht werden. Langfristig wären zweigleisiger Ausbau und Elektrifizierung anzustreben. Kurzfristig ist die Reaktivierung aller früher bestehenden Zwei-Gleis-Abschnitte nötig.

Grün sind vorhandene Bahnhöfe mit Begegnungsmöglichkeit (zweites Gleis). Gelbe Punkte zeigen vorhandene Haltestellen (eingleisig), rot sind die von uns geforderten zusätzlichen Haltepunkte. Blaue Kreise zeigen die notwendigen Begegnungsgleise (zweites Gleis - wenn vorhanden, wieder anschließen, sondern auf vorhandenen Bahndämmen wieder errichten).

In der Stadt Gießen
Auf Stadtgebiet Gießen sollen mehrere neue Haltestellen geschaffen werden. Um den Takt trotzdem zu halten oder noch zu verdichten, sind zusätzliche Begegnungsmöglichkeiten nötig, da der zur Zeit eingleisige Abschnitt von Großen Buseck bis zum Gießener Hauptbahnhof sehr lang ist. Eine Verdichtung des Fahrplanes und zusätzliche Halte wäre so gar nicht möglich.
  • Mögliche zusätzliche Haltestellen: Ulner Dreieck, Universität, Waldstadion, Alter Flughafen/Uderborn, Schulen/Studi-Wohnheim nahe B49, Rödgen
  • Vervollständigung des noch vorhandenen, zweiten Gleises entlang des Ex-US-Depots bis Rödgen (Bahndamm noch vorhanden), dort nach der neuen Haltestelle an Vogelsbergbahn anschließen. Die Länge dieser Zweigleisigkeit ermöglicht Begegnungen/Überholungen während der Fahrt, was die Fahrzeiten in beide Richtungen verringert.
  • Bau von Straßenbahnen in Gießen, darunter eine Linie mit Anbindung an die Vogelsbergbahn an der bisherigen Überquerung der B49 am Stadtrand (RegioTram). Dann kann ein Teil der Züge beim Erreichen der Stadtgrenze von Osten her auf den neuen Tramgleisen entlang der Grünberger Straße in die Gießener Innenstadt fahren (langfristig weiter über Lahnau bis Wetzlar, im ersten Bauabschnitt über Marktplatz zur Frankfurter Straße, aber dort wieder auf Bahnschienen weiter Richtung Butzbach). Das abwechselnde Fahren auf der bisherigen Vogelsbergbahn (mit weiteren Haltestellen) und auf den Straßenbahngleisen entlastet die eingleisige Strecke im Stadtgebiet Gießen erheblich, so das dort keine Engpässe entstehen.
  • Buslinien werden zukünftig als Zubringer zu Bahn- und Straßenbahnlinie geführt.

Aus dem Nahverkehrsplan 2023 für Gießen
Insbesondere für die Vogelbergbahn und die Lahn-Kinzig-Bahn ergeben sich aus den Wünschen nach weiteren Haltepunkten in Gießen und weiteren Kommunen entlang der nur eingleisigen Strecken mögliche Ausbaubedarfe.

Stellungnahme aus der Busecker Leppermühle zum Haltepunkt Rödgen
Die Leppermühle hat, neben einem Bahnhaltepunkt im Gewerbegebiet Großen Buseck wegen der Nähe zu unserem Kerngelände, auch an einem Bahnhaltepunkt in Rödgen großes Interesse und unterstützt diese Bemühungen. Das Psychotherapeutische Wohnheim für junge Menschen hat in Gießen-Rödgen und Buseck-Trohe insgesamt drei Außenwohngruppen mit jeweils zehn Bewohnerinnen und Bewohnern. Die jungen Menschen hätten über eine Zusteigemöglichkeit in Rödgen somit die Chance, einerseits mit der Bahn nach Gießen oder andererseits auf das Kerngelände Leppermühle nach Großen Buseck fahren zu können, um dort in die Schule zu gehen oder ihre therapeutischen Angebote selbständig wahrnehmen zu können.

Die Stärkung der Vogelsbergbahn ist das Hauptprojekt der Initiative in Rödgen, in Kombination mit einer RegioTram - und dann einem Haltepunkt in Rödgen.

Ende der zweigleisigen Strecke kurz vor Rödgen (Bahndamm geht noch weiter)
Unten: Platz für einen Haltepunkt am Burgwiesenweg (zweites Gleis hier noch möglich)


Seiten zur Verkehrswende Gießen: giessen-autofrei.siehe.website ++ RegioTram ++ proregiotram.de

Abschnitt Gießen - Grünberg (oder bis Mücke)
Im Kreis Gießen werden zwei weitere Haltestellen geschaffen. Um den Takt trotzdem zu halten oder noch zu verdichten, ist ein zusätzliches Begegnungsgleis in Saasen nötig, da der eingleisige Abschnitt zwischen Reiskirchen und Grünberg für einen dichteren Takt, einen RB-RE-Wechsel und den Bahnhof Lindenstruth notwendig ist.

Der Bahnhof Saasen zu Zeiten, als es noch zwei Gleise gab. Der Abbau des auf dem Foto linken Gleises hat der Vogelsbergbahn schwer geschadet. Der Platz und tragfähige Untergrund für die Reaktivierung ist aber noch vorhanden, d.h. ein Wiederaufbau möglich - und nötig. Ohne das zweite Gleis in Saasen kein Bahnhof Lindenstruth und kein dichterer Takt in Göbelnrod und Saasen.
Mehr Bilder des alten Bahnhofs in Saasen, u.a. mit Dampflok und drittem (Güter-)Gleis

  • Neue Bahnhöfe in Buseck-Industriegebiet (am besten mit Verladepunkt für landwirtschaftliche Produkte) und Lindenstruth. Der Gießener Bahnhof Rödgen (ebenfalls neu zu schaffen, siehe oben), bindet Trohe und z.T. Alten-Buseck mit an.
  • Zweites Gleis für Zugbegegnung und Überholung in Saasen (zweiter Bahndamm dort noch vorhanden), barrierefrei erreichbar und verbunden über die Straße direkt neben dem Bahnsteig
  • RegioTram-Verbindung aus der Gießener Innenstadt bis Grünberg oder Mücke (dafür in Mücke den zweiten Bahnsteig wieder nutzbar machen).
  • Buslinien werden zukünftig als Zubringer zu den Bahnhaltestellen und Ortszentren geführt.

Seiten zur Verkehrswende Wiesecktal: www.wiesecktal.siehe.website ++ Vogelsbergbahn

Berichte und Stellungnahmen


Flurkarte mit 3 Optionen für Zuwegungen zum Haltepunkt Buseck-Ost ++ Faktenpapier zum Haltepunkt
Luftbild des Ortes für die neue Haltestelle Industriegebiet ++ Unten: Der Bereich mit mehreren Gleisen

Abschnitt Mücke-Alsfeld
Hier sind noch alle Bahnhöfe vorhanden, aber durch Abklemmen von Zweitgleisen zum Teil deutlich geschwächt. Begegnungen sind nur noch an wenigen Stationen möglich, so dass der Takt nicht mehr verdichtet werden kann und sich Verspätungen aufschaukeln. Außerdem gibt es nur wenig gut getaktete und barrierefrei gestaltete Anschlüsse auf den Bus in umgebende Orte.

  • Ein zweites Gleis als Begegnungsmöglichkeit in Burg-/Nieder-Gemünden wieder anschließen (mehrere Gleise vorhanden)
  • Zusätzliche Fahrten als "Vogelsberg-Express" zwischen Mücke und Lauterbach prüfen
  • Reaktivierung alter Bahnlinie möglich: Ohmtal von Gemünden über Homberg(Ohm) nach Kirchhain (Bahngleise zwischen Gemünden und Ortsrand Homberg abgebaut, Bahndamm vorhanden)
  • Mögliche zusätzliche Haltestellen in Merlau-Schlossgasse oder Schule/Aquariohm, in Burg-Gemünden-Ohmstraße und Rülfenrod
  • Güterverladepunkt in Mücke reaktivieren, unter anderem für landwirtschaftliche Produkte.
  • Buslinien werden zukünftig als Zubringer zu den Bahnhaltestellen und Ortszentren geführt.


Oben: In Mücke gibt es zwei nutzbare Gleise, aber das zweite ohne erreichbaren Bahnsteig
Unten: Ebenfalls in Mücke noch vorhanden und reaktivierbar: Güterverlagestation


Bahnhof Burg-/Nieder-Gemünden mit vielen Gleisen, aber alle abgeklemmt.

Widerstand gegen den Weiterbau der A49 ++ Bahn und Bus um Alsfeld und Lauterbach

Berichte und Stellungnahmen

Abschnitt Alsfeld-Lauterbach
Kein gutes Zeichen für den Vogelsbergkreis: Die Fahrt zwischen der wichtigsten und der Hauptstadt des Kreises gleicht einer Transitstrecke, denn die Vogelsbergbahn führt durch alle Ortschaften ohne Halt durch. Zwei hatten sogar bis vor wenigen Jahren noch einen Bahnhof, die Infrastruktur ist auch noch vorhanden. Dieser Streckenabschnitt braucht die größte Aufwertung, zumal noch Güterverkehr im - abgehängten (!) - Ort Wallenrod hinzukommen soll. Das verträgt die Bahnstrecke im jetzigen Ausbaustand kaum. Es braucht daher neue Haltestellen und Begegnungsgleise. Die Reaktivierung der Bahnlinie von Alsfeld nach Bad Hersfeld könnten zudem für den Güterverkehr Entlastung schaffen.

  • Bahnhöfe Renzendorf und Wallenrod wieder in Betrieb nehmen und dort jeweils das Begegnungsgleis (also das 2. Gleis) wieder in Betrieb nehmen bzw. auf vorhandenem Bahndamm neu errichten
  • Weitere Bahnhaltepunkte prüfen: Altenburg, Brauerschwend-Süd/Hergersdorf, Heblos/Sickendorf und Rimlos/Lauterbach-West.
  • Zusätzliche Fahrten als "Vogelsberg-Express" zwischen Mücke und Lauterbach prüfen (wie oben)
  • Buslinien als Zubringer zu den Bahnhaltestellen und Ortszentren führen.
  • Reaktivierung alter Bahnlinie möglich: Alsfeld nach Bad Hersfeld (Bahngleise von Alsfeld bis hinter Hatterode abgebaut, Bahndamm teilweise noch vorhanden; weiteres Stück bis Bad Hersfeld Gleise vorhanden)
  • Güteranschlüsse für Betriebe z.B. bei Wallenrod einschließlich Verladepunkt für landwirtschaftliche Produkte

Aus "Pfeifer Group errichtet Gleisanschluss in Lauterbach", auf: Oberhessen Live am 23.12.2019
Der Gleisanschluss in Lauterbach, der voraussichtlich ab Mitte 2021 genutzt werden kann, dient sowohl der Rohstoffanlieferung als auch dem Abtransport der Fertigware. Bei veranschlagten Baukosten von 16 Millionen Euro ist die bekannt investitionsfreudige Pfeifer Group auf die Förderzusage des Eisenbahnbundesamts angewiesen, um die Wirtschaftlichkeit des Großprojekts zu garantieren. Als wesentliche Kostenfaktoren erweisen sich Geländesteigungen und erforderliche Brückenbauten für die 1,7 Kilometer lange Bahntrasse vom Bahnhof Wallenrod zum Werk.

Seiten zur Verkehrswende im Vogelsberg ++ Vogelsbergbahn und Bus

Berichte und Stellungnahmen

Vorstandsbeschluss von DIE LINKE Vogelsberg am 14.8.2020
Vogelsbergbahn für die Zukunft aufstellen – 6 Punkteplan
Dieses Jahr wird das 150-jährige Jubiläum der Vogelsbergbahn begangen. In der Erinnerung wird deutlich, welch starken Einfluss die Bahn auf das wirtschaftliche Wachstum der erschlossenen Gemeinden und Städte hatte. In den letzten Jahrzehnten wurde die Bahn insbesondere für den Güterverkehr vernachlässigt und ausgebremst. Will man die Verkehrswende zu einer nachhaltigen Entwicklung vorantreiben, dann muss wieder deutlich mehr in die Bahn investiert werden. Dazu sieht DIE LINKE Vogelsberg 6 wesentliche Maßnahmen für notwendig an:
  • Schrittweiser 2-spuriger Ausbau der Vogelsbergbahn beginnend mit den Streckenteilen, die schonmal 2-gleisig waren. Der derzeitige Gleiskörper ist gut ausgelastet und bei Verspätungen kommt es schnell zu sich aufbauenden Folgeverspätungen. Für deutlich mehr Personen- und insbesondere Güterverkehr reicht der 1-gleisige Zustand nicht aus. Die Öffnung weiterer Haltestellen (z. B. Wallenrod,..)und zunehmender Güterverkehr erfordern den Ausbau
  • Anbindung der Bahn an andere Gleisstrecken: Sowohl die Verbindung zur Main-Weser-Bahn als auch Richtung Bad Hersfeld müssen geprüft und vorangetrieben werden. Die jetzigen Anschlüsse an das überregionale Gleisnetz der Bahn sind für eine verbesserte Nutzung nicht ausreichend. Deshalb müssen Anschlüsse entweder auf bestehenden Strecken (z. B. Gemünden – Kirchhain), auf aufgegebenen Strecken (z. B. Alsfeld – Bad Hersfeld) und auf neuen Strecken (z. B. Alsfeld – Schwalmstadt/Treysa) geplant und geprüft werden. Als kurzfristige Maßnahme empfiehlt sich die Einrichtung von Express-Buslinien, die diesen Namen auch wirklich verdienen.
  • Ausbau von Anschlüssen an Gewerbe- und Industriegebiete, um deutlich mehr Fracht auf die Schiene zu bekommen. Für neue Gewerbegebiete den Gleisanschluss zwingend vorschreiben.
  • Einführung einer Ringbahnlinie für die bessere Anbindung an das Rhein-Main-Gebiet, insbesondere Frankfurt ist notwendig, die Umstiegszeiten in Fulda und Gießen deutlich zu reduzieren. Am sinnvollsten geschieht dies mit einer durchgehenden Ringbahn Alsfeld – Gießen – Frankfurt – Hanau – Fulda - Lauterbach- Alsfeld. Diese Ringbahn müsste in beide Richtungen verkehren.
  • alle Haltestellen aufrüsten zur Ausweitung der Akzeptanz und besseren Nutzung müssen werden: Es braucht Parklätze für Autos und Fahrräder; es braucht Radwege aus den umliegenden Gemeinden zu den Bahnhöfen und es braucht passgenaue Anschlüsse an den öffentlichen Bus- bzw. AST-Verkehr. Auch müssten die Haltestellen Anfahrtorte für Bürgerbusse werden.
  • Ein modernes Antriebssystem macht Die Vogelsbergbahn zukunftsfähig. Dies kann entweder durch Elektrifizierung oder direkt durch moderne Antriebe geschehen. Noch stellt der Bahnantrieb eine modifizierte Fassung des vor 150 Jahren eingeführten Verbrennungsantriebes dar.

Abschnitt Lauterbach-Fulda
Auf dem östlichsten Teil der Vogelsbergbahn sind die meisten Bahnhöfe noch angebunden und verfügen auch über zwei Gleise. Einzig am Stadtrand von Fulda wären weitere Haltestellen sinnvoll, um den innerstädtischen Autoverkehr zu reduzieren. Hier könnte ein weiteres Begegnungsgleis eine Taktdichte ermöglichen, die dann eine Art S-Bahn zwischen Fulda und Lauterbach schafft.

  • Neuer Bahnhof zwischen Maberzell/Neuenberg (mit Bau eines Begegnungsgleises, eventuell unter Nutzung des Stichgleises Neuenberg)
  • Weitere Haltestellen prüfen für Eichenau, Industriegebiet im Westen Fuldas, Maberzell/Neuenberg und Stadtteil Horas
  • RegioTram-Konzept für Fulda prüfen
  • Güteranschlüsse für Betriebe (u.a. Otterbein) westlich Großenlüder einschließlich Verladepunkt für landwirtschaftliche Produkte
  • Buslinien werden zukünftig als Zubringer zu den Bahnhaltestellen und Ortszentren geführt.

  • Vorschläge für eine Citybahn in Fulda (u.a. auf der Vogelsbergbahn): Fuldaer Zeitung vom 14.7.2021 ++ Diskussionsforum dazu

Blicke in den Abgrund: Vogelsbergbahn-Abbau
Nicht nur im Kreis Gießen ist die Vogelsbergbahn geschwächt worden, in dem Begegnungsgleise, Güterverladestationen, Kund*innenschalter und ganze Bahnhöfe (Flughafen, Rödgen) gekillt wurden, sondern auch im östlichen Nachbarkreis. So ist der zweite Bahnsteig in Mücke nicht mehr funktionsfähig, die früher mal mehreren Gleise und Bahnsteige in Burg-/Nieder-Gemünden wurden nicht nur zerstört, sondern vom Hauptgleis abgetrennt, so dass jetzt keine Begegnungen mit entgegenkommenden Zügen mehr möglich sind. Das führt dazu, dass der Zug auch in Lehnheim häufiger nicht hält und dass sich Verspätungen ständig aufschaukeln, weil die Bahnen aufeinander warten müssen.
Zwischen Alsfeld und Lauterbach sind die Bahnhöfe Renzendorf und Wallenrod, weiter Richtung Fulda zudem Maberzell geschlossen worden.


Infoseiten zur Vogelsbergbahn
Aus Wikipedia zur Vogelsbergbahn
Die relativ dünn besiedelten Gebiete, die die Strecke berührt, und ausbleibender nennenswerter Güterfernverkehr begrenzten die Bedeutung der Vogelsbergbahn auf den Regionalverkehr. So blieb die Strecke eingleisig, obwohl verschiedene Kunstbauten für einen zweigleisigen Betrieb vorbereitet waren. ...
Eingleisigkeit, einhergehend mit fehlenden Kreuzungsmöglichkeiten (Rückbau einstiger Bahnhöfe zu Haltepunkten) und veralteter Technik, waren in der Vergangenheit häufig Ursache von Verspätungen, weshalb diverse Baumaßnahmen (Errichtung von Kreuzungsmöglichkeiten, Erneuerung der Signaltechnik) geplant waren. Über das Bundesschienenwegeausbaugesetz waren deshalb für den Zeitraum 2003 bis 2007 rund 30 Millionen Euro für Sanierungsarbeiten eingestellt worden. Ab 2008 sollte die Strecke dann ausgeschrieben und zuvor durch die Deutsche Bahn saniert werden. Die Mittel wurden aber von der Deutschen Bahn nicht abgerufen und die Pläne somit nicht umgesetzt.


Die Zielvorstellungen im Nahverkehrsplan-Entwurf sind sehr vage:
BESCHLEUNIGUNG VOGELSBERGBAHN (MACHBARKEITSSTUDIE)
Aktuell wurde eine Machbarkeitsstudie mit dem Ziel durchgeführt, zusätzliche und beschleunigte Direktverbindungen zwischen Alsfeld und Gießen anzubieten. Im Fokus stand hierbei, welche infrastrukturellen Maßnahmen (zweigleisige Streckenabschnitte, weitere Kreuzungspunkte) hierfür vorgenommen werden müssten. Die Studie hat zu keinem verkehrlich sinnvollen Ergebnis geführt. Mit einem modifizierten Zielkonzept, welches mindestens einen zusätzlichen Halt im Bereich Gießen vorsieht, soll eine erneute Untersuchung durchgeführt
werden.

In der Ausschreibung des RMV für die Vogelsbergbahn der nächsten wird der derzeitige Zustand bis 2030 weitgehend beibehalten. Es nur wenige zusätzliche Verbindungen. Neue, größere Fahrzeuge, gar Fahrzeuge mit alternativen Antrieben gar eine (Teil)-Elektrifizierung, weitere Überhol-/Begegnungsstellen usw. sind noch nicht einmal angedacht.
Der ZOV hat in seinem Nahverkehrsplan immerhin die Variante eines Wechsels zwischen schnelleren Zügen und solchen mit weiteren Haltestellen erörtert. Dazu bräuchte es zusätzliche Begegnungs-/Überholstellen. Die konkret vorgeschlagenen zweigleisigen Strecken sind gegenüber denen, wo noch zweite Gleise liegen oder zumindest noch Bahndämme vorhanden sind, sehr teuer. Daher, so das Ergebnis des vom ZOV beauftragten Gutachtens, sei die Verbesserung nicht umsetzbar - eine taktische Beerdigung eines wichtigen Bahnprojektes und ein bemerkenswerter Unterschied zum Aufwand, mit dem in direkter Nähe die A49 durchgepeitscht wird.

Hinweise zu erforderlichen Ausbauten im Deutschlandtakt (unten: Entwurf)


Fahrplanmodelle
Die folgende Übersicht zeigt die nötigen Begegnungen bei einem Halbstundentakt von Zügen in beide Richtungen, die an allen Bahnhöfen halten. Die Linien von links oben nach rechts unten zeigen die Züge von Gießen nach Fulda, die von rechts oben nach links unten die in der Gegenrichtung. Wo sich die Linien kreuzen, muss ein Begegnungsgleis vorhanden sein. Wie zu sehen ist, braucht es das Begegnungsgleis zwischen Rödgen und Gießen-Alter Flughafen sowie einige weitere.

Ähnliche Darstellung: Computergrafik, erstellt mit dem Programm jTrainGraph

Auf der Strecke bestehen weitere Begegnungsgleise oder können reaktiviert werden. Zudem könnte ein Teil der Züge beim Bau einer Straßenbahn in Gießen als RegioTram durch die Innenstadt geführt werden. Nötig ist ein dichterer Takt mit mehr Begegnungsstellen, wenn neben den halbstündigen Zügen, die überall halten, noch schnellere REs mit Halt nur in den zentralen Orten der durchfahrenden Gemeinden auf der Strecke fahren, die ja nicht hinter den halbstündigen RBs hängenbleiben dürfen, sondern diese jeweils an zweigleisigen Streckenabschnitten überholen. Eine solche Kombination von RB und RE ist ein einem Entwurf zum Deutschlandtakt enthalten gewesen, wie der Ausschnitt zeigt:

Aktueller D-Takt-Entwurf, leider ohne die RE/RB-Kombination

Statements und Bemühungen aus der Politik
Aus "CDU-Vertreter fordern mehr Tempo und Attraktivität für die Vogelsbergbahn", auf: OsthessenNews am 30.7.2021
Durch zusätzliche Überholungsmöglichkeiten bzw. teilweise doppelgleisige Streckenführungen könne die Vogelsbergbahn in Zukunft eine erhebliche Rolle wahrnehmen, sind sich die CDU-Politiker einig. "Es ist wichtig, dass wir die ländlichen Räume gut an die Oberzentren anbinden", so Mischak. Doch dafür sei die Bahn nun an ihre Kapazitätsgrenzen angekommen. Deshalb sei es an der Zeit, endlich zu handeln. ...
Jetzt gilt der Appell der sogenannten "Zehn Alsfelder Signale" an DB-Konzern und an Ministerpräsident Bouffier: "Der in den letzten Jahren erfolgte Rückbau der Infrastruktur entlang der Strecke lässt aktuell keine notwendigen und sinnvollen Angebotsausweitungen zu und führt dazu, dass aufgrund des Rückbaus die Fahrbahnstabilität stark beeinträchtigt ist. Aufgrund von Verspätungen und Zugausfällen sowie Unsicherheiten von Anschlussverbindungen entscheiden sich viele Pendler weiterhin für das Auto und nicht für den Umstieg auf die Bahn. Deswegen appellieren wir heute an Sie, die bauliche Ertüchtigung der Strecke schnell in Angriff zu nehmen und zeitnah Perspektiven zu entwickeln, wie die Ost-West-Achse leistungsfähig ausgebaut und in integrierte Verkehrskonzepte eingebettet werden kann."


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