Seitenhieb-Verlag

DIREKTE AKTIONEN GEGEN WAHL & HERRSCHAFT

Wahllokale zum Aktionsort machen


1. Einleitung
2. Wahlboykott
3. Wahlplakate
4. Wahllokale zum Aktionsort machen
5. Kommunikationsguerilla, Subversion
6. Straßentheater & Co.
7. Mehr Aktionsideen
8. Alles zusammen: Die Mischung machts
9. Links

Umdekorieren
Wahllokale wie zu Fasching dekorieren. dabei vermitteln, dass dieser Wahlquark nichts bringt und das eine bunte, vielfältige Gesellschaft viel geiler ist.

Schafherde
Die Straßen und Wege, die zu Wahllokal hinführen, mit Schafherden bemalen und mit Theatergruppen usw. dauernd von außen vermitteln, dass Wählen gehen, der Schafherde nachrennen entspricht. Dazu noch Abzweigungen in Richtung Selbstbestimmung aufmalen ...

Wahlkabinen/-lokale besetzen
Ab in die Wahlkabine ... auf die klassische Art, also mit mit Transpi, möglicherweise angekettet oder mit Picknickkorb, gemütlich machen, Frühstück in der Wahlkabine aufbauen usw. Warten, bis WahlhelferInnen dich ansprechen, dann sofort vermitteln: "Lassen sie nur ... ich muß erst einmal kucken, wen ich da wählen soll, die sind alle so ähnlich." Oder kombiniert mit verstecktem Theater: Irgendwann geht eine weitere Person in eine andere Kabine; ihr fangt ein lautes Gespräch über den Unsinn des Wählens an: "Wen wählst du denn?" - "Schwierig, die machen alle das gleiche: uns regieren - das ist das Problem." Oder WahlhelferInnen ansprechen: "Also, hier kann ich wählen, ja? Ich wollte mich mal beraten lassen. Ich suche eine Partei, die gegen Herrschaft ist."

Wahllokale zur Bühne verwandeln
Tumult in Wahllokale bringen und Diskussionen anstiften durch verstecktes Theater: Ihr geht als "normal" aussehende Leuten rein, eine Hälfte wollen wählen, andere Gruppe will nicht wählen, ein Streit beginnt ("Ach Wählen bringt doch nichts ... kein Bock mehr, regiert zu werden"). Am Ende läßt sich Gruppe 1 davon überzeugen nicht zu wählen und statt dessen für ein schönes Leben aktiv zu werden. Dabei so verhalten, dass unbeteiligte Menschen möglichst mit einbezogen werden, ihr gemeinsam über Demokratiekritik usw. diskutiert. Und dann auf ins nächste Wahllokal!

Wahlkabine verschönern
Wahlkabinen mit Aufklebern und Zetteln bestücken. Dabei ist es möglich, große Etiketten mit Anti-Wahlsprüchen zu verkleben. Gewitzter wäre eine als amtliche Mitteilung aufgemachte "Wahlanleitung", die zum ungültig wählen provoziert (z.B. "Unterstreichen sie die zwei KandidatInnen, die ihnen am besten gefallen", drei Kreuze erlaubt usw.). Wichtig ist nachher eine inhaltliche Vermittlung, z.B. eine Pressemitteilung. Andere Variante: CDU, SPD, Grüne u.ä. Werbeaufkleber in Wahlkabinen kleben und dann drüber aufregen (so tun, als hing der schon da). Wahlwerbung ist verboten, muß dann entfernt werden und du bzw. ihr kannst solange vermitteln.

Nieten statt Stimmzettel
Nieten produzieren (also solche wie in Lostrommeln), offensiv verteilen zum Reintun in die Urnen statt der Wahlzettel. Das ist mal wirklich witzig: "NIETE" ... und dann klein: Sie haben wieder nichts verändert mit der Wahl!

Sie haben die Wahl
Den Ankreuzzettel "Sie haben die Wahl" (Download unter www.wahlquark.siehe.website) auf den normalen Wahlzettel aufkleben - das Verteilen mit dieser Aufforderung in der Innenstadt als Vermittlung (egal ob Wahlzettel dann eingeworfen oder rausgebracht wird).

Stimmen einkassieren
Vor Wahllokal stellen mit Kasse und für das Wählen Geld kassieren, Motto: "Was nichts kostet ist nichts wert." Die, die über Produktionsmittel, Macht und Kapital verfügen, haben ja auch sonst das meiste zu sagen - warum nicht auch bei Wahlen?! Und irgend wann gehen die Stimmen aus ... alle aufgekauft von den Reichen.

Radio "Wahlfang"
Mit Aufnahmegerät, Mikrofon, gefakten bzw. echten Presseausweis und seriöser Kleidung vor Wahllokalen aufkreuzen und WählerInnen "interviewen" - die inhaltliche Vermittlung kann dabei in die Fragen verpackt werden: "Glauben Sie, dass auch dieses mal die Demokratie gewinnen wird? ... Nach aktuellen Prognosen cheint bei der Wahl wieder Deutschland heraus zu kommen" Alles sollte aber möglichst authentisch rüber kommen, damit ihr nicht auffliegt, die Polizei gerufen wird usw.

Alternative „Wahlzettel“
Denkbar ist es„einen Wahlzettel zu entwerfen, der auf den ersten Blick genauso aussieht wie ein normaler Wahlzettel, bei näherem Hinsehen allerdings in kleinen, prägnanten Texten unter den Parteinamen beschreibt, was die jeweiligen Vertreter so alles in den letzten vier Jahren angerichtet haben. Fazit der ganzen Sache sollte allerdings keine bloße „Die machen ja eh was sie wollen“-Phrase sein. Im Gegenteil sollte das Teil richtig Lust darauf machen, die rhetorische Frage „Warum nehmen wir unser Leben nicht selbst in die Hand?“ zu bejahen. Dazu Infoadressen von vielen verschiedenen emanzipatorischen Gruppen und Netzwerken.

Wichtiger Hinweis für Aktionen:
Bei allen Aktionen auf die Bannmeilenbestimmung achten: In der Nähe eines Wahllokals dürfen keine direkten Aussagen zur Wahl gemacht werden in Form von Infoständen o.ä. Störung von Wahlen ist eigener Straftatbestand. Also gut überlegen, wenn mensch keinen Ärger haben will. Oder andersherum das subversiv nutzen: In der Nacht vor der Wahl könnte z.B. das Wahllokal mit Propagandasprüchen für alle Parteien (Verstoß gegen das Werbeverbot in unmittelbarer Nähe des Wahllokals) voll gesprüht, Wahlplakate dahin umgestellt werden oder alles mit Plakaten bzw. Infozetteln beklebt/abgelegt werden.

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