Stiftung Freiräume

ANTWORT AUF DEN VORWURF DES SEXISMUS GEGEN MICH

Meine (begrenzten) Versuche antisexistischer Praxis sind zur Zeit ...


1. Einleitung
2. Zum Umgang mit dem Sexismusvorwurf
3. Die Fragestellung
4. Der Kontext
5. Stellungnahme zum konkreten Brief
6. Eigene Positionen zur antisexistischen Praxis
7. Kritik
8. Vorschläge
9. Zu meinem eigenen Verhalten
10. Meine (begrenzten) Versuche antisexistischer Praxis sind zur Zeit ...
11. Weitere Debatte und Links

  • die Durchsetzung dezentraler Entscheidungsstrukturen in politischen Zusammenhängen, sichtbar geworden z.B. in der Struktur des Expo-Widerstandes oder der Ö-Punkte-Redaktionsstruktur, in die Vorschläge von mir mit einflossen und wo ich (zusammen mit anderen) immer wieder und auch mit meinen Mitteln zur Dominanz/Gegendominanz Versuche der Zentralisierung von Macht abgewehrt habe.
  • die intensive Entwicklung neuer Gruppenmethoden, Diskussionsformen usw. zum Dominanzabbau, z.B. immer wieder Vorschläge bei der Planung von Seminaren und Treffen in Richtung Kleingruppen, Alternativen zu Podien/Moderation/Verregelung usw.
  • die direkte Intervention dort, wo ich diskriminierendes Verhalten beobachte (ich gehöre zu denen, die z.B. auf Camps, Kongressen usw. am häufigsten sofort einschreiten, wenn Diskriminierungen gegen Frauen, Kinder ... stattfinden) – ich bin eher schockiert, wieweit auch in linken Zusammenhängen konkrete Praxis fehlt, ganz im Gegenteil zu den ausschweifenden Laberdebatten, die offenbar das Fehlen konkreten Handelns auch verschleiern (Antrag auf Plenumsdebatte statt eigenem Handeln).
  • interne und öffentliche Diskussion zur Praxis antidiskriminierenden Verhaltens, z.B. in der Projektwerkstatt, in politischen Gruppen, über dafür speziell entstehende Redaktionen in den „Ö-Punkten“ (Antisexismus-, Antinationalismus-Redaktionen und einige weitere im Aufbau), im Internet und an verschiedenen anderen Orten).

Diese Beispiele sollen nicht den Eindruck erwecken, ich würde alle Kraft genau in antidiskriminierende Aktivitäten richten. Ich halte es nicht für sinnvoll und richtig, öffentlich solche Aktivitäten zu benennen. Ich fühle mich (berechtigt oder unberechtigt?) dazu gezwungen.

Lieber wäre mir eine Auseinandersetzung im antisexistische Praxis im allgemeinen und Antidiskriminierung im speziellen. Eine politische Bewegung, die in der Sexismusdebatte schon von der Theorie her weit hinterherhinkt, kaum eine Praxis und zu vielen anderen Diskriminierungsformen (Psychiatrie, Einteilung Arbeit und Nichtarbeit, Unterdrückung von Kindern usw.) noch nicht einmal eine Begrifflichkeit oder Vorstellung hat, ist alles andere als emanzipatorisch. Das fast rituelle Gezeter alle paar Wochen um Einzelpersonen mag zwar berechtigt sein, kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß die „Linke“ in Deutschland ein theorieschwacher, von Macht- und Filzstrukturen durchzogener, um eigene Dominanz kämpfender und daher sich ständig spaltender Haufen ist, der in dieser Form keine Chance hat, interventionsfähig zu sein und überhaupt gesellschaftliche Alternativen zu entwickeln (geschweige denn zu verwirklichen).

Insofern finde ich wichtiger als die Frage nach meinem Rauswurf aus einer Bewegung, die ohnehin wenig Relevanz hat, die Frage: Wie entwickeln wir politische Inhalte, Visionen, Strategien und Aktionsformen weiter – u.a. die antisexistische Praxis?

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