Stiftung Freiräume

Ö-PUNKTE 3/1998

Kleines 1x1 der SchnorrerInnen


1. Tips und Tricks: Schnorren und zwar richtig!
2. Grundlagen erfolgreichen Schnorrens
3. Die richtigen Quellen
4. Ein paar nützliche Erkenntnisse über die jeweiligen AnsprechpartnerInnen
5. Kleines 1x1 der SchnorrerInnen
6. Warum funktioniert es?

Im folgenden gibt es Tips und Tricks, wie erfolgreich Sachspenden akquiriert werden.
Vorher überlegen:
- Erstmal klären, was überhaupt gebraucht wird (eventuell auch, was als Ersatz dienen könnte)
Überlegen, woher es kommen könnte und recherchieren, wo die Adresse herkommt.
- Die regionalen Gelben Seiten sowie das Alternative Branchenbuch (Altop-Verlag) gehören zur Grundausstattung, ein Besuch beim Fachhändler verschafft nötige Kataloge, Fachleute können Auskunft geben über spezielle Herstellerbetriebe.
- Das "Opfer" anvisieren und loslegen!

Allgemein:
Bei allen Anfragen gilt: Möglichst jeden Schritt der Absprachen schriftlich festhalten. Kontaktpersonen, Stand der Dinge, Termine und wann wieder nachzufragen ist.

Die beste Reihenfolge:
- Anrufen, ganz kurz das Projekt und die Bitte vorstellen (bei größeren Firmen, wo zunächst die Telefonzentrale rangeht, ist dies auch sinnvoll, um richtig weiterverbunden zu werden. Wer schon weiß, in welcher Abteilung die Anfrage landen soll, kann sie
sofort verlangen. Verbinden kostet oft Zeit, Einheiten und vielfaches Erklären, bis mensch die Richtigen erreicht.)
- Namen und Durchwahl des/der GesprächspartnerIn geben lassen.
- Wenn die Spur einer Chance auf Erfolg besteht, weitere schriftliche Infos ankündigen (eine Projektvorstellung sowie eine präzise Beschreibung des Wunsches)
- Brief oder Fax zu Händen der Kontaktperson schnellstmöglich auf den Weg geben (damit nichts in Vergessenheit gerät)
- Ein bis zwei Tage, nachdem der Brief angekommen sein muß, wieder anrufen und freundlich nachfragen.
- Selten gibt es sofort ein klares "Ja" oder "Nein". Aus einmal nachhaken können viele Male werden. Aber das ist wichtig: Es kann das konsequente Wieder-Melden sein, wofür es schließlich die Belohnung gibt (und wenn das Opfer auch nur die Nachfragerei
endlich lossein will).

Tips und Tricks:
- Ein Brief vor einem Telefonat könnte meist genausogut von den Absendenden in den Papierkorb geworfen werden. Erst schreiben, wenn die Ansprechperson bekannt ist oder sonst klar ist, daß der Brief "erwartet wird". Ein Fax ist ein Mittelding zwischen
Brief und Anruf, dennoch gilt: vorher persönlich melden, Schriftstück ankündigen!
- Wichtig: Nicht darauf einlassen, daß die Angesprochenen zurückrufen ("Wir melden uns dann" ist oft genug ein "Nein" durch Aussitzen). Statt dessen selber wieder anrufen. Wenn die anderen sich melden wollten, erspart eine Ausrede Peinlichkeiten und den
Eindruck zu großer Aufdringlichkeit: "Ich war in den letzten Tagen schwer zu erreichen, vielleicht haben Sie es ja bereits versucht..."
- Bei kleineren Betrieben in erreichbarer Nähe kann es besser sein, einfach vorbeizukommen. Normalerweise schadet aber auch hier ein vorheriger Anruf nicht: dann ist wenigstens die entscheidende Person da.
- Firmen, die "warmgehalten" werden sollen, weil sie vielleicht nochmal als UnterstützerInnen in Frage kommen, könnten nach erfolgter Spende bei Gelegenheit einen Bericht, was gerade so läuft, erhalten (UnterstützerInnen-Infobrief zum Projektabschluß, Jahresende o.ä.)

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