Stiftung Freiräume

Ö-PUNKTE 1/1998

Tierrechte, Tierschutz: Das Tier als Objekt in der westlichen Zivilisation


1. Tierrechte, Tierschutz: Das Tier als Objekt in der westlichen Zivilisation
2. Aktionsbündnis gegen Jagd
3. AVANTI!
4. Tierrechts-Infotelefon
5. Tierrechtsarchiv
6. Leimrute im Taunus entdeckt
7. Betrunkene Jäger schießen auf Autofahrerin
8. Winterschlußverkauf für Tiere
9. 700 Seelöwen auf Auckland gestorben
10. Anti-Jagd-Kampagne in Schleswig-Holstein begonnen
11. Gewalt gegen JagdsaboteurInnen
12. Hochsitze zu Kleinholz

Broschüren
"Informationen gegen den Terror in Wald & Flur" (Grundinformationen über Jagd (Schein)Argumente, Widerstand)
1 DM + 1,50 Porto

"Jagdsabotage - Tips & Tricks" (Jagdformen, Sabotagemöglichkeiten)
1 DM + 1,50 Porto)
(Bezug beider Hefte: Anti-Jagd-Bündnis, s. unten)

Rundbrief-Zeitung: "freiWild beißt zurück!" (Nr. 1 - Februar 1998: Rückblick 97, Jäger-Gewalt gegen JagdsaboteurInnen, Welche Tiere werden jetzt gejagt?)
50 Pfennig + 1,10 Porto
(Bezug bei DoFo -Bite Back!-, siehe unten)

Kontaktadressen
RAGE c/o BSE, Umweltzentrum, August-Bebel-Str. 16-18, 33602 Bielefeld
email: RAGE im Exil bei xhummer@geocities.com

Tierrechts-Aktion Nord (TAN), c/o Schwarzmarkt, Kleiner Schäferkamp 46
20357 Hamburg

Tierrechtsinitiative RUB, c/o AStA, Universitätsstr. 150, 44801 Bochum
Telefon(AB): 0208-498870, Email: tierrechtsini@rz.ruhr-uni-bochum.de

Internet: www.ruhr-uni-bochum.de/tierrechtsini/Index.html

Aktionsbündnis gegen Jagd (AGJ), c/o Infoladen
Brunnenstr. 41
42105 Wuppertal
Telefon(AB): 0208-498870, Email: xhummer@geocities.com
www.geocities.com/rainforest/2078

TUN, Postfach 1420
65764 Kelkheim, Tel.&Fax 06195/ 65118

archiv Blaue Welt, Uhlandstr. 8, 39108 Magdeburg
(Sammeln & geben Infos zum Thema Tierrechte und mehr)

Dortmunder Aktionsforum für Tiere (DoFo) -Bite Back!-, c/o Langer August
Braunschweigerstr. 22
44145 Dortmund

Die Ratten c/o Werner Jörgensen, Hansastr. 10
45478 Mülheim/Ruhr
(Info-Telefon & Termin-Rundbrief)

(Tierrechtszeitung) VOICE, Hauptstr. 68
64560 Riedstadt
Telefon: 06158-976026, Email: voice-zine@compuserve.com, Internet: vegan.de/voice

Tiere sind die Unterworfenen in jeder Gesellschaft. Ihre skrupellose Ausbeutung und Tötung stellt ein fundamentales ethisches Problem unserer Zeit dar, ohne als solches von der Allgemeinheit erkannt zu werden. Nicht-menschliches Leiden wird im Vorfeld vom menschlichen Unterbewußtsein ausgeschlossen.
Menschen möchten vom Elend der Tiere profitieren. An ihrer Kleidung und Nahrung klebt das Blut gequälter Kreaturen. Doch dieses Blut ist moralfrei, denn es handelt sich "nur" um das von Tieren. Zu anderen Zeiten wurden "nur" Sklaven, Frauen, Schwarze und Juden diskriminiert, ausgegrenzt oder getötet. Unrecht wird oftmals von der breiten Bevölkerungsschicht erst im nachhinein als Unrecht erkannt.
Die eigens vom Menschen initiierte Überbewertung seines Daseins sowie seiner spezifischen Fähigkeiten führte zu einer Herauslösung aus dem Kreislauf der Natur sowie zu der ihm eigenen Herrschaftsposition. Der Mensch ist ein Teil der Natur und nicht der Herrscher über die Natur. Kein Leben ist weniger oder mehr wert, nicht innerhalb der menschlichen Art und auch nicht innerhalb aller Lebewesen. Jedes Lebewesen hat seine Daseinsberechtigung.
Basierend auf Religion, Philosophie, Wissenschaften und Ökonomie etablierte sich eine Kultur, die es den Menschen ermöglichte, Menschen, Tiere und die gesamte Natur bedenkenlos zu benutzen, zu beherrschen und auszubeuten.
Der Umgang mit den Tieren symbolisiert das lebensverachtende Prinzip unserer Kultur sehr deutlich. Menschen, die Tiere quälen, foltern, erschießen, vergasen, erschlagen, am lebendigen Leibe sezieren, die sie bedenkenlos töten, haben den Respekt gegenüber fremden Leben verloren.
Das unendliche Elend der Tiere, diese Kombination aus Wahnsinn und Realität, dieses massenhafte Leid ohne massenhaften Aufruhr, dieses entsetzliche Spiel mit dem Tod, entwürdigt Tiere und Gesellschaft in gleichem Maße. Die Degradierung der Tiere zu Objekten ist Bestandteil des gigantischen Ausbeutungsmechanismus, der sie millionenfach von vernunft- und seelenlosen Menschen dahinraffen läßt.
Eine Gesellschaft, der es gleichgültig ist, daß aufgrund ihres Lebensstils Menschen verhungern, die gesamte Natur zerstört wird, ist auch desinteressiert an dem gegenwärtigen Leiden der Tiere. Wir leben in einem menschen-, tier und naturzerstörenden System, das auf der Gedanken- und Gefühllosigkeit der Menschen basiert.
Der hochgepriesene Fortschritt des kapitalistischen Systems wird erst von der Masse als Irrweg enttarnt werden können, wenn dessen zerstörerisches Element sich unmittelbar gegen den Menschen selbst richten wird. Die derzeitige reale Kritik der DurchschnittsbürgerInnen ergötzt sich an Oberflächlichkeiten, elementare Zweifel an der gesamten westlichen Zivilisation werden lediglich von einer Minorität gehegt, deren Worte und Handlungen global betrachtet , ins Nichts verhallen.
Wer seine Augen gegenüber dieser gesellschaftsfähigen Foltermaschinerie nicht länger verschließen kann, wird über sein eigenes Partizipieren am täglichen Wahnsinn reflektieren und idealerweise praktische Konsequenzen daraus ziehen. Menschen werden nicht geboren, um Befehle auszuführen oder zu erteilen. Machtausübung läßt sich nicht auf den menschlichen Bereich reduzieren. Auch das Profitieren an der Ausbeutung unserer Artverwandten stellt eine Form der Herrschaftsausübung dar, die es zu verändern gilt. Das Ziel besteht in der Überwindung aller Hierarchien auf sämtlichen Ebenen: innerhalb der Menschen, zwischen Mensch und Natur sowie zwischen Mensch und Tier.
Ein mögliches Leben ohne Tierausbeutung ist nicht nur realisierbar, es ermöglicht vielmehr ein befreites Gewissen, öffnet den Bewußtseinshorizont und könnte Wegbereiter für eine künftige, wahrhaft lebenswerte menschliche Existenz sein.

Broschüren
Zum Beispiel die sehr lesenswerte Broschüre: Tierrechte & Euthanasie am Beispiel Peter Singer ( für 2,50 DM + 1,50 Porto). Ebenfalls wärmstes zu empfehlen ist das "Selbstverständnis der TAN" (vermutlich 3-4 DM + 1,50 Porto), das einen Überblick über verschiedene Formen der Tierausbeutung und den Kampf für die Befreiung der Tiere gibt.
Die Hefte gibt es bei der Tierrechts-Aktion Nord (TAN).

Themenredaktion "Tierschutz"
Hans-Jürgen Lutz
Tier- und Naturschutz e.V.
Postfach 1420
65764 Kelkheim
Fax&Tel. 06195/65118

RAGE
c/o BSE, Umweltzentrum
August-Bebel-Str. 16-18
33602 Bielefeld
xhummer@geocities.com

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