Stiftung Freiräume

KEIN NEUBAU DER B49 IM KREIS GIESSEN!

Höfe/Natur/Erholung in Gefahr


Rettet die Jossolleraue! · Parteien, Behörden, Betonfans · Die Trasse · Plan mit manipulierten Zahlen · Höfe/Natur/Erholung in Gefahr · Ausbaupläne für Grünberg · Alternativen: Bahn, Rad ... · Stand der Bauarbeiten · Aktivitäten · Materialien zur B49

Mensch und Natur sind die Verlierer des B49-Neubaus. Die Schäden für beide wären enorm.

Zusammenfassung
Kein Spazierweg ist für Reiskirchen so wichtig wie der rund um den Nonnenköpfel. Die geplante Trasse der B49 würde diesen durch unmittelbare Nähe mit Lärm und Gestank beeinträchtigen. Der freie Blick in die Landschaft wäre verstellt. Schlimm sind zudem die Folgen für das FFH- und Naturschutzgebiet in der Jossolleraue. Der Wirkungsbereich der am Rand entlangführenden Straße wurde bis tief hineinreichen. Geschützte Arten werden bereits umgesiedelt, um Platz für Beton zu machen. Funktionieren tut so etwas in der Regel nicht.
Zwei empfindliche Einrichtungen, Kirschbergschule und das Martinsheim, verlören ihr naturnahes Umfeld. Die Pferdehaltung auf dem Sonnenhof wäre in der Existenz sogar komplett bedroht. Für alle Reiskirchener*innen, insbesondere aber die Anwohner*innen am Südhang des Kirschberges, geht der bislang attraktivste Ortsrand verloren. Hattenrod und Burkhardsfelden hätten erstmals eine große Straße direkt in Sicht.

Erholung am Nonn in Gefahr
Der Hauptspazierweg für Reiskirchener*innen zieht sich um den Nonn. Die neue B49 wird nur wenige Meter entfernt von ihm verlaufen - auf der kompletten Strecke von der Ruhebank an der westlichen Waldecke bis zum Ortsrand.


Verlauf der Trasse direkt vor der Ruhebank am Nonn

Auf gesamter Länge betroffen: FFH-Gebiet
Die Trasse wird in das Flora-Fauna-Habitat-Schutzgebiet der Jossolleraue auf der gesamten Länge hineinwirken. Betonpiste und Schutzgebiet sind nur wenige Meter voneinander getrennt - unter anderen befindet sich dort ein Storchennest. Nahe der Straßenkreuzung Richtung Hattenrod kratzt die Trasse dann sogar am Naturschutzgebiet, der eigentlich höchsten Schutzkategorie.


Verlauf vom Rand des Naturschutzgebietes zu Sonnenhof und Martinsheim

Bedroht: Der Sonnenhof in Lindenstruth (Pferdezucht und -haltung)
Äcker und Wiesen gehen verloren - wie jeden Tag überall in Deutschland wertvolle landwirtschaftliche Flächen unter Asphalt und Beton vergraben werden. Die Produktion von LEBENSmitteln wird immer wieder platter Profitlogik geopfert, obwohl damit die Grundversorgung unsicherer oder immer mehr von Importen abhängig wird.
Besonders schlimm erwischt es den Sonnenhof mit seiner Pferdehaltung. Direkt vor dessen Hofzufahrt wird die Trasse auf einem hohen Damm vorbeigeführt. Ausreiten geht nur noch Richtung Süden im Verkehrslärm oder geradeaus durch eine Unterführung. Ob der Hof diese Veränderung überlebt, war der Planungsbehörde egal.

Ebenso erwischt es das Martinsheim
Dort leben Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen. Sie brauchen Ruhe, Platz für entspanntes Spaziergänge. Das alles ist in Gefahr, denn die Straße wird direkt vor den Fenstern der Bewohner*innen auf einem Damm plus Fledermauswand vorbeiführen. Statt Blick und Spazierwege ins Tal sieht es dann wie im Gefängnis aus ...


Verlauf der Trasse unterhalb Martinsheim und oberhalt des Pferdehofs (links in Baumgruppe)

Geschützte Arten
Auf der Trasse leben Zauneidechsten und Wiesenknopf-Ameisenbläulinge. Beide sollen "vergrämt" werden - also verschwinden, damit dem Asphalt nichts mehr im Wege steht. Das Wort "vergrämen" steht in der Planfeststellung zum Straßenbau. Praktisch sieht das beim Schmetterling so aus, dass ihm seine Eiablageplätze (Wiesenknopfblüten) genommen werden sollen und er so auf der Trasse ausstirbt (interessante Strategie, eine geschützte Art zu "retten"). Anders bei der Zauneidechse. Für die wird an einem anderen Ort mit viel Aufwand eine Art Zoo ge"bastelt" (siehe Fotos von den Baumaßnahmen. Dann soll die dahin zwangsumgesiegelt werden. Solches Basteln in der Natur klappt meistens nicht. Der Standort passt nicht zu den künstlichen Objekten. Im konkreten Fall wird er vermutlich schnell zuwuchern. Die Eidechse braucht aber sonnige, spärlich oder nicht bewachsene Bereiche.

Die Fläche mit den künstlichen Flächen für Eidechsen

Nahe der Trasse lebt in der Josselleraue eine weitere streng geschützte Tierart: der Biber (Bericht im Gießener Anzeiger am 30.3.3023).

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