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Compact und Jürgen Elsässer
Elsässer ist seit vielen Jahren Populist mit einem abenteuerlich schnellen Wechsel seiner Meinungen. Beeindruckend ist dabei, wie schnell er von verschiedenen politischen Richtungen als Meinungsgeber akzeptiert und aufgebaut wurde - z.T. welchen, die sich eher feindlich gegenüberstehen. So schrieb er für die eher antideutsche "Jungle World" ebenso wie für die feindlich gegenüberstehende, eher antiimperialistische "Junge Welt". Ganz so überraschend war das aber nicht, denn im entscheidenden Punkt sind sie sich eben doch ähnlich: sie vereinfachen die Welt z.T. sehr stark und analysieren sie mit klaren Feindbildern.
Spannend hinsichtlich dessen, was Elsässer heute macht, sind seine früheren Texte.

Antinationalistisch, deutschlandhassend und in allen Punkten linksradikal dann in seinen „6 Thesen“ im Buch „Krisenherd Europa“ (1994, Verlag Die Werkstatt, S. 422ff)
1. Der Nationalismus als barbarisches Stadium des Imperialismus
Erneut entfesselt die Warengesellschaft am Ende einer "langen Welle" die barbarischen Mechanismen, die sie in ihrer stabilen Phase integriert hatte. Das straft all diejenigen Lügen, die eine "neue Weltordnung" erträumten oder befürchteten. Tatsächlich droht nicht der weltweite Durchmarsch der Marktwirtschaft und der Krieg "Nord gegen Süd" - all das haben wir nämlich längst! -, sondern etwas weit Schlimmeres: der Kollaps der Marktwirtschaft und der Krieg jeder gegen jeden. Die Internationale des Kapitals hat sich zu Tode gesiegt und setzt – kaum ist der einigende Gegner gefallen - die konkurrierenden ökonomischen Kräfte als antagonistische Nationalismen frei. In einer solchen Epoche zusammenbrechender Sicherheiten und Hoffnungen hat die Barbarei eine neue Chance. Sie droht im "Hause des Henkers" und bei anderen "zu spät gekommenen" Nationen in besonderem Maße {wenn auch keineswegs ausschließlich dort).

2. Die Separatismen als 5. Kolonne Deutschlands
Das "Gemeinsame Haus Europa", von dem Gorbatschow naiv träumte, wird von den Termiten des Separatismus zerfressen. In Osteuropa ebnen diese Bewegungen dem deutschen Kapital, das dort größere Investitionen getätigt hat als alle seine Konkurrenten zusammengenommen, durch die Parzellierung der großen Staatensysteme den Weg. Die aggressivsten Nationalismen sind wesensmäßig und historisch mit dem deutschen verbunden: Auf dem Balkan und in Osteuropa wurde Nation immer völkisch verstanden, die bürgerlich-demokratische Interpretation blieb schwach. Kroaten, Litauer und Ukrainer stellten Hilfstruppen bei der Schaffung eines SS-Europas und Schergen bei der Durchführung der Endlösung. Da der ganze Separatismus in Zeiten der Rezession ökonomisch völlig perspektivlos ist, werden sich die neuen Kleinststaaten schon bald nach potenten Unterstützern umschauen. "Kommt die DM, bleiben wir, kommt sie nicht, gehen wir zu ihr!" - mit dieser Parole haben schon die DDR-Bevölkerung und das Bundeskanzleramt eine großdeutsche Lösung gegen das moderate Kalkül der Bundesbank durchgesetzt. Warum sollte das Vabanque nicht öfter klappen? Die Wirtschaftskraft der BRD und das ideologische Echo der historischen Partnerschaft bilden das Gravitationsfeld, das auf die neuen Natiönchen wirkt und die Europäisierung zur Germanisierung transformiert.

3. Die Linke ist anti-deutsch, oder sie ist nicht
Liebknechts Losung "Der Hauptfeind steht im eigenen Land" brach mit dem Sozialchauvinismus der SPD und war die Voraussetzung zur eigenständigen Formierung der revolutionären Kräfte. KPD und SED setzten diese Orientierung außer Kraft, und auch die "Neue Linke" blieb im Sog des Nationalkommunismus. Da sie "im Hause des Henkers" (Adorno) nicht vom Strick sprechen wollte, suchte sie sich Ersatzfeinde: die USA, der Westen, die Supermächte, Israel, das Ozonloch. Heute sind die Zerfallsprodukte der deutschen Linken als Trittbrettfahrer der Wiedervereinigung und Komplizen des balkanischen Sezessionismus zum Wurmfortsatz des anti-westlichen Flügels der herrschenden Politik verkommen, wo sie sich oft genug im Bündnis mit Faschisten wiederfinden. Die deutsche Linke gibt es also nicht mehr, das Adjektiv hat sich gegen das Substantiv durchgesetzt. Die Linke ist anti-deutsch, oder sie ist nicht.

4. Internationalismus ist Antinationalismus
Ein neuer Internationalismus muß sich dem nationalen Wahn weltweit entgegenstemmen. Er kann sich stützen auf den prinzipiellen Antinationalismus von Rosa Luxemburg; auf die aggressive Polemik Lenins gegen die "Vaterlandsliebe" in der Arbeiterklasse; auf die Studien von Hannah Arendt über die besondere Gefährlichkeit des völkischen Nationalismus. Stichwortartig ließe sich formulieren: Links ist da, wo keine Heimat ist. Nicht um nationale Selbstbestimmung geht es, sondern um gesellschaftliche; nicht um den Schutz von Völkern, sondern um den Schutz der Einzelnen und Minderheiten vor den Völkern; nicht um die Konstruktion neuer Staaten, sondern um die Destruktion der bestehenden; nicht um die Zwangshomogenisierung der Individuen zu Nationen, sondern um ihre freie Assoziation zur staaten- und klassenlosen Weltgesellschaft.

5. Nie wieder Deutschland
Diese Eckpunkte einer neuen internationalistischen Bewegung wären für die deutsche Situation zu radikalisieren. Mit den Worten, Deutschland kombiniere "die zivilisierten Mängel der modernen Staatswelt ... mit den barbarischen Mängeln des ancien regime" resümierte Marx die Aufladung von kapitalistischer Rationalität mit völkischem Irrationalismus, die später den Nazismus ermöglichte und bis heute im Grundgesetz durch die Blutbindung der Staatsbürgerschaft (ius sanguinis) fixiert ist. Daraus schlußfolgerte er: ,,Krieg den deutschen Zuständen! Allerdings! Sie stehen unter dem Niveau der Geschichte, sie sind unter aller Kritik, aber sie bleiben ein Gegenstand der Kritik, wie der Verbrecher, der unter dem Niveau der Humanität steht, ein Gegenstand des Scharfrichters bleibt. Mit ihnen im Kampf ist die Kritik keine Leidenschaft des Kopfes, sie ist der Kopf der Leidenschaft. Sie ist kein anatomisches Messer, sie ist eine Waffe. Ihr Gegenstand ist ihr Feind, den sie nicht widerlegen, sondern vernichten will."

6. Die Deutschen zu Menschen revolutionieren
Wie eine Strategie gegen den Rassismus nach Mölln und Solingen liest sich Marx' Appell: ,,Es handelt sich darum, den Deutschen keinen Augenblick der Selbsttäuschung und Resignation zu gönnen. Man muß den wirklichen Druck noch drückender machen, indem man ihm das Bewußtsein des Drucks hinzufügt, die Schmach noch schmachvoller, indem man sie publiziert. ( ... ) Man muß diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen bringen, daß man ihnen ihre eigene Melodie vorsingt! Man muß das Volk vor sich selbst erschrecken lehren, um ihm Courage zu machen." Marx' Ziel ist „die Emanzipation der Deutschen zu Menschen". Dies erfordere allerdings den völligen Umsturz der Gesellschaft: „Nicht die radikale Revolution ist utopischer Traum für Deutschland, nicht die allgemein menschliche Emanzipation, sondern vielmehr die teilweise, die nur politische Revolution, die Revolution, welche die Pfeiler des Hauses stehen läßt. ( ... ) In Deutschland kann keine Art der Knechtschaft gebrochen werden, ohne jede Art der Knechtschaft zu brechen." Man muß kein Marxist sein, um die Evidenz und Aktualität dieser Sätze zu erkennen.

Drei Jahre später schimpft er in einem Text in "Junge Welt" vom 30. April 1997. Er : "In der Wirtschaftskrise erliegen auch Linke und Gewerkschafter dem Reiz faschistischer Lösungsvorschläge", so der Untertitel. Im Text wird er dann noch deutlicher:

Wenn nämlich der Reformismus am Ende ist, bleibt als einzige Möglichkeit eines systemimmanenten Antikapitalismus nur noch der völkische: Protektionismus contra Globalisierung, Schutz des schaffenden Kapitals gegen das raffende, des heimischen Fabrikanten gegen den vaterlandslosen Spekulanten, des blutreinen Proletarierers gegen die dunkelhäutige Konkurrenz An der Mehrwertproduktion wird festgehalten, aber der starke Staat sorgt dafür, daß die Reichen den Profit nicht in anderen Staaten anlegen oder in Monaco verprassen, sondern in die Ausbeutung der Volksgenossen reinvestieren.
In Frankreich hat Le Pen mit diesem Programm bereits die relative Mehrheit der Arbeiterwähler auf seine Seite gezogen. Wie sollte sich daran etwas ändern, solange Sozialisten und Kommunisten im Falle eines Wahlsiegs eine simple Neuauflage ihrer WIrtschaftspolitik von 1981/82 propagieren? Der Versuch, Konjunkturprogramme durch Staatsschulden und die Besteuerung der Reichen zu finanzieren, ist schon damals an einer ruinösen Kapitalflucht gescheitert. Im Vergleich dazu ist der Ausweg von Le Pen weitaus realistischer - jedenfalls für die Klientel, die nur eine nationale Zähmung des Kapitalismus, aber nicht sein Überwindung will: Rigorose Abschottung gegenüber dem Weltmarkt, Ausweisung von vier Millionen Arbeitsimmigranten, Bildung eines Autarkie-Blocks mit anderen autoritären Staaten.
Mit dem Schüren von Reformillusionen und dem Irrglauben an die Möglichkeiten national-staatlicher Realpolitik treiben selbst Antifaschisten wie Kuscynski den Faschisten die Leute in die Arme, von der Demagogie eines Schröder oder einer Ostrowski gar nicht zu reden. Notwendig wäre demgegenüber, den revolutionären Bruch mit dem Kapitalismus und den Übergang zum Kommunismus neu zu denken. Dabei wird man an den Rezepten aus der marxistichen Steinzeit anknüpfen müssen - aber das ist immer noch sehr viel zeitgemäßer als die Ratschläge aus dem wirtschaftspolitischen Mesozoikum der Sozialdemokraten und Keynesianer.


Selbst 2006 noch regte sich Elsässer in seinem Beitrag „Alte Feinde, neue Feinde“ in der explizit linken Tageszeitung „Junge Welt“ über die sogenannten Antideutschen auf (für deren Leitmedien wie konkret und Jungle World er selbst vorher gearbeitet hat). Diese hatten sich aus Antifa-Gruppen gebildet und waren zu glühenden Anhänger_innen militärischer Konfliktlösungen und der darauf vor allem bauenden, kapitalistischen Nationalstaaten (USA, Israel) geworden.
Sein Buch „Nationalstaat und Globalisierung“ ist ein interessantes Dokument der Etappen die Elsässer auf dem Weg von linken zu rechten Weltvereinfachungen hinlegte. Er beschreibt dort 2009 – phasenweise sehr prägnant und aufschlussreich – den Machtgewinn internationaler Kapitalstrukturen. Doch statt nun die Menschen als Verlierer_innen und damit als Kraft zur Befreiung zu entdecken, bejammert er die Täter der Globalisierung. Niemand anders als die Nationalstaaten und ihre Bündnisse haben das internationale Kapital so stark gemacht. Sie sind also zumindest selbst schuld. Wer ihre Wiedererstarkung fordert, hat die Krisen verblendet analysiert. Aus der (berechtigten) Frustration über die Kapital-Globalisierung sucht Elsässer, offenbar tief verzweifelt, das Heil in den Nationalstaaten. Die Menschen hat er gar nicht auf dem Schirm. Er geht damit den Schritt zur Befürwortung des Nationalen. Der Rest seiner inzwischen tiefbraunen Gedanken folgten in den Jahren danach - nach einer Phase mit Beiträgen in bürgerlichen Medien.

Compact: Asyl. Die FlutDer gedankliche Wandel zeigt sich beeindruckend in Elsässers Haltung zu Flüchtlingen. Im Jahr 2010 veröffentliche er auf seinem eigenen Blog noch eine Satire, die die Hetze über angebliche Asylantenfluten dadurch kritisierte, dass die üblichen Formulierungen auf Katholiken umgemünzt wurden - eine in der Tat lesensweite Parodie. 2015 dann war Compact das führende Magazin genau bei der Hetze über Asylantenfluten - genau auch mit diesem Begriff und einem Titelbild, auf dem der Reichstag in Fluten verschwindet.

Jürgen Elsässer im Editorial in: COMPACT-Magazin 10/2015
Wildfremde Menschen liegen sich in den Armen und begrüßen die Flüchtlingszüge mit Blumen, Obst und Küsschen, so wie 1940 die vom Frankreich-Feldzug heimkehrenden Wehrmachtskolonnen bejubelt wurden. Die – ganz ohne Joseph Goebbels – gleichgeschalteten Medien trompeten die Siegesmeldungen in Sondersendungen hinaus wie weiland der Reichsrundfunk. Das Oberkommando der Wehrlosmacher verkündet die Siege über Dunkeldeutschland: Einmarsch der Neusiedler in München, in Dortmund, in Berlin. Dresden wird zur Kapitulation aufgefordert.

Zunächst als Solidaritätsaktion für den Rechtspopulisten Thilo Sarrazin, schnell aber als führendes Magazin für Rechtspopulismus, brachte Elsässer dann die Zeitschrift "Compact" heraus. Es wurde schnell auch zum wichtigsten Magazin für vereinfachende Welterklärungen . Hier können (fast) alle der sog. "VerschwörungstheoretikerInnen" ihre Gedankenwelt ausbreiten ... und nach einiger Zeit stieg auch der Anteil klar rechter Texte und Meinungen. Elsässer machte den Schwenk auch selbst mit - und wurde zum Fan selbst der radikalsten Neonazis. Am 3. Mai 2013 schrieb er einen offenen Brief an die Nazi-Terroristin Beate Zschäpe. Darin bezeichnet er Zschäpe als "irgendwie sympathisch", gepaart mit bemerkenswerten Sätzen wie "Was mich am meisten an Sie glauben lässt, sind die Berichte Ihrer Zwickauer Nachbarinnen. Selbst jetzt, wo Sie Staatsfeind Nr. 1 geworden sind, sprechen sie öffentlich mit ganz viel Zärtlichkeit über Sie… Dass Sie immer für die Kinder etwas mitbrachten, wie hilfsbereit Sie waren… „Die Sonne ging auf, wenn sie kam“, hat Ihre Freundin Heike K. gesagt. Einmal sollen Sie ihren Sohn zurechtgewiesen haben, als der etwas Rassistisches äußerte. Und auch mit dem griechischen Wirt in Ihrem Haus hatten Sie ein gutes Verhältnis, haben Ouzo getrunken und gelacht. Irgendwie will mir nicht in den Kopf, dass ein Mensch, der den Eindruck eines Engels hinterlassen hat, ein Teufel gewesen sein soll."


Compact: Oben Werbung auf deren Internetseite ++ unten Werbung in der Zeitschrift selbst (hier: Nr. 3/2014, S. 2)
Nationalismus in der Compact


Zwischen linksradikaler und rechtsradikaler Weltvereinfachung verliebte sich der vorhierge Konkret-Autor Jürgen Elsässer in der 50. Ausgabe der turbokapitalistischen NOVO auch noch in den marktradikalen Anarchokapitalismus:
NOVO ist die zarteste Versuchung, seit es Positivismus gibt. Mir als notorisch adornitischem Kulturpessimisten entlockt NOVO Think Pink zumeist ein Schmunzeln, bisweilen auch einen kräftigen Fluch - dammit, fucking old Fritze Engels is back in town. Aber wenn's dann gegen die rotgrünen Bastarde geht, müssen auch strange badfellows zusammenfinden, oder?


Anfang 2015 schloss sich Elsässer der stark von Neonazis geprägten und mit vielen ausländer_innenfeindlichen Positionen agierenden PEGIDA-Bewegung an, unter anderem trat er selbst auf der Legida-Demonstration in Leipzig am 21.1.2014 auf.

Rede von Jürgen Elsässer bei LEGIDA am 21.1.2015
Wenn wir Deutsche unsere Angelegenheiten in Ordnung bringen wollen, müssen wir uns an der Schweiz orientieren. Wir müssen endlich ein souveräner und neutraler Staat wie die Schweiz werden, und dazu brauchen wir das Recht auf Volksentscheid, endlich auch auf Bundesebene. Wir wollen, wie die Schweizer 2009, demokratisch über ein Minarettverbot abstimmen! Wir wollen, wie die Schweizer 2014, über einen Stopp der Masseneinwanderung abstimmen! Das ist Demokratie, da müssen wir hin – und Washington und Brüssel und Ankara und Tel Aviv haben nicht das Recht, uns die Demokratie zu verbieten. ...
Patrioten aller Länder und Religionen, vereinigt Euch! Für die Verteidigung Deutschlands, für die deutsche Souveränität, für ein Europa der Vaterländer von Lissabon bis Wladiwostok! Mit Mut voran, mit dem Mut zur Wahrheit gegen die Lügen des Systems! Wir sind das Volk! Wir kommen wieder!


Die Personengeflechte wurden dabei auch gut sichtbar. Die Compact TV Ausgabe Nr. 2 berichtete über LEGIDA. Den Schnitt machte Frank Höfer von Nuoviso, der auch die Technik für Michael Vogts querdenken.tv und für Robert Steins SteinZeit managt. Sprecher des Legida-Beitrages bei Compact-TV war denn auch Michael Vogt. Ein bemerkenswertes Personenkonglomerat auf Seiten der rechtspopulistischen Hetzer_innen. Mit dabei auch der Verlagschef Kai Homilius

Kai Homilius auf Compact-Online über LEGIDA
Friedlich. Krawall und Gewalt ging nur von der anderen Seite aus. Die Antifa fühlt sich sicher in dieser Stadt. Leipzig, die ehemalige Revolutionsstadt gibt sich zugeknöpft, wenn es um die berechtigten Belange der Bürger dieser Stadt und dieses Landes geht.
Da werden schon mal öffentliche Gebäude für die Vorbereitung solcher Gewaltexzesse zur Verfügung gestellt. ...
Der erste Redner bei LEGIDA und COMPACT-Chefredakteur Jürgen Elsässer brachte es auf den Punkt: „Patrioten aller Länder vereinigt euch! Für ein starkes Europa der Vaterländer!“


Entlarvend für die politische Ausrichtung von Compact und seinem Chef ist der Vorschlag für eine neue Bundesregierung. Wer aus Sicht des Blattes Deutschland regieren soll, wurde in der Septemberausgabe 2013 verkündet. Bundeskanzler: Thilo Sarrazin. Auch die weiteren Posten zeigen, wie das Blatt tickt - nicht einheitlich, aber immer populistisch und vereinfachend.



Weitere deutliche rechte Positionen in und durch Compact:

Insgesamt ist die Zeitung ein Konglomerat aus Jammern und Angreifen mit verschiedenen poiltischen Zielen. Eine klare Linie ist nicht erkennbar, aber fast alle Texte arbeiten mit Vereinfachungen und verzichten auf Quellenarbeit. Hier einige Beispiele für Themen und Schreibstile:

Weitere Themen und Positionen aus der Compact bzw. von Jürgen Elsässer:

Compact machte im Jahr 2024 (das Magazin ist immer weiter nach rechts und in faschistische Machtübernahmephantasien gerutscht) offen Werbung für die AfD - und die tut so, als würde sie sich darüber gar nicht freuen (muss ja ihre offen rechtsextremen Verbindungen vertuschen). ++ Bericht auf tagesschau.de am 14.3.2024

Im Original: Zitate aus Compact
AZK-Warnung vor ElsässerAus einem Compact-Interviewvideo (Michael Vogt interviewt Andreas Popp)
Nun haben wir eine Situation, in der dieses Land bis zum heutigen Tag seit 1945 - ist ja nun schon ein paar Jahrzehnte her - keinen Friedensvertrag haben. (Michael Vogt - erwähnt später selbst beiläufig, dass im 2plus4-Vertrag formal alle Souveränität an Deutschland zurückgegeben wurde)
Zu diesem Ergebnis der Nichtsouveränität bin ich auch gekommen (Andreas Popp)
Wir haben das Problem, dass wir das Thema Nation und National nicht thematisieren dürfen. Ich habs mir abgewöhnt, die Begrifflichkeit zu nutzen und spreche von regional. Und Regionen - ein Regionalist klingt nicht so schlimm wie ein Nationalist, ist dasselbe mit gemeint. (Andreas Popp)

Rechts: Selbst für die AZK ist Elsässer zu heftig - Distanzierung auf der AZK-Internetseite vom Elsässervortrag auf der 12. AZK 2015

Sammlung von Informationen zum Privatleben von Jürgen Elsässer (Stand: 19.2.2016)

Im September 2016 veröffentlichte ein Anonymus umfangreiche Anschuldigungen gegen Compact und Jürgen Elsässer hinsichtlich Denunziation und Kooperation mit staatlichen Stellen.

Jörg Bergstedt zum Compact-Magazin/Jürgen Elsässer & Kopp Verlag (Workshop in der Projektwerkstatt, Dez. 2016)

Rechte APO, 68er & Co.
Jürgen Elsässer war mal ganz links - jedenfalls hat er sich selbst so gesehen und werkelte (auch damals schon mit großer, populistischer Klappe/Schreibe) bei "konkret", "Junge Welt" usw. Er ist nicht allein mit seinem Schwenk nach rechts. Seine Kollegen, die sogar schon in den 68ern an vorderster Front dabei waren und heute rechten bis rechtsradikalen Unsinn labern, heißen Horst Mahler, Bernd Rabehl usw. Wieweit es tatsächlich ein Wandel war oder ob letztlich Populismen alle politischen Lager durchziehen und viele eine grundlegende politische Analyse gar nicht haben, sei dahingestellt. Bemerkenswert ist es allemal. Drei frühere SDS-Leute (Mahler, Maschke und Oberlercher) haben zum Jahresende 1998 ganz offiziell versucht, die ganze 68er-Bewegung nationalistisch umzudeuten.

Aus "Kanonische Erklärung zur Bewegung von 1968", vom 24.12.1998, Autoren: Horst Mahler (SDS) · Günter Maschke (SDS) · Reinhold Oberlercher (SDS)
Angesichts des anhaltenden Mißbrauchs, der in Deutschland von Funktionären und Propagandisten der Fremdherrschaft über das deutsche Volk im besonderen wie der globalimperialistischen Kapitalherrschaft über die Völker der Welt im allgemeinenmit dem Mythos von 1968 betrieben wird, sehen die Unterzeichner sich zu folgender Erklärung veranlaßt, um nicht nur als Zeitzeugen, sondern auch als damals geschichtlich handelnde Personen gegenüber den Nachgeborenen und der Geschichtsschreibung klarzustellen, daß die Bewegung der Jahre um 1968 weder für Kommunismus noch für Kapitalismus, weder für drittweltliche oder östliche noch für westliche Wertegemeinschhaft aufstand, sondern allein für das Recht eines jeden Volkes auf nationalrevolutionäre wie sozialrevolutionäre Selbstbefreiung. ...
Nach Johan Galtung war die deutsche Marx-Renaissance nach '68 "eine Unabhängigkeitsbewegung" (Leviathan 3/83,325) des teutonischen Denkstils gegen den angelsächsischen. ...
Der Sozialistische Deutsche Studentenbund (SDS) spielte eine der Jenenser Urburschenschaft vergleichbare Rolle als nationalrevolutionärer Initiator.


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Kommentare

anna am 13.06.2019 - 08:37 Uhr
❤️lichen dank für eure gute, fundierte recherchen!


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