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VOLK UND STAAT ALS HÖHERE INSTANZEN: DIE GOTTESÄHNLICHKEIT DES VOLKSBEGRIFFES

Geschichte: Herrschen als göttliches Wollen


1. Das Volk als Ganzes und göttliche Kraft
2. Demokratie, Staat, Volk und Göttlichkeit
3. Geschichte: Herrschen als göttliches Wollen
4. Demokratie als Religion
5. Eine Moral für die Demokratie!
6. Weitere Links zu Demokratie und Rechtsstaat

Aus Hardt, Michael/Negri, Antonio (2004): „Multitude“, Campus Verlag in Frankfurt (S. 357, mehr Auszüge ...)
Der Kaiser regierte gemeinsam mit dem Adel und als Ausgleich gab es zusätzlich die comitia, die Volksversammlungen. Im Gegensatz dazu konzentrierte die spätere, byzantinische Version die Macht auf einen Herrscher, indem sie den Basileus, den heiligen Kaiser, der Kontrolle durch Adel und Volk enthob. Der Kaiser von Byzanz war ein neuer Moses, der seine Gesetzestafeln unmittelbar von Gott erhielt; er war ein neuer Elias, der bis in den Himmel reichte und damit als der einzige Vermittler zwischen Mensch und Gott in seiner erlösenden Regierungsmission Christus gleich kam. Im Oströmischen Reich war Macht somit geheiligt und bezog ihre Legitimation unmittelbar von Gott. Der Kaiser und der Hohepriester, imperium und sacerdotium verschmolzen zusehends in einer einzigen Gestalt.
Eine der Waffen, die man in Byzanz verwendete, um diese zentralisierte Macht sowohl gegen das lateinische Modell der Machtverteilung wie auch gegen jeden demokratischen Geist oder den Widerstand des Volkes zu verteidigen, war das Verbot heiliger Bilder, der Ikonoklasmus.


Gesellschaft als Herde
Aus Kahl, Joachim, "Ist Atheismus auch nur ein religiöser Glaube?" (Quelle ...)
Nehmen wir als unstrittiges Beispiel eines authentischen Gottesglaubens den Psalm 23, der in der Übersetzung Martin Luthers lautet: Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser.
Er erquicket meine Seele; er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.
Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.
Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.
Man mag es drehen und wenden, wie man will, den Text historisch-kritisch exegesieren oder allegorisch deuten: die ungeschönten Erfahrungen von Juden und Christen - miteinander und gegeneinander, in diesem Jahrhundert und zu allen früheren Zeiten -, sie entlarven dieses klassische Bekenntnis frommen Gottvertrauens als Selbstbetrug. Die traditionsreiche Selbstverwandlung des Beters zum Schaf entlockt mir - je nach Stimmungslage - entweder Mitleid oder sarkastisches Gelächter.
Trennscharf zeigt der Bibeltext den inhaltlichen Unterschied zwischen religiösem Glauben und undogmatischen, skeptischen Atheismus auf.
Religiöser Glaube ist Heilsgewissheit, hoffender Glaube und gläubige Hoffnung auf die behütende, bewahrende, erlösende Kraft göttlichen Eingreifens hier und jetzt und in alle Zukunft - unter allen Umständen, in allen Widrigkeiten.
Undogmatischer, skeptischer Atheismus kennt keine Heilsgewissheit, freilich auch keine Unheilsgewissheit, sondern sinnt - nüchtern und der Erde treu - auf ein menschenwürdiges Leben diesseits von "Himmel" und "Hölle". Statt auf Erlösung zu hoffen, arbeiten Atheisten "nur" mit an der Befreiung. Das Höchste, was sie kennen, ist Glück im Unglück, das es mit Anstand und Humor zu meistern gilt.


Bibelzitate: Obrigkeit von Gott gewollt

Römer 13,1
Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott angeordnet. Wer sich nun der Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt der Anordnung Gottes; die ihr aber widerstreben, ziehen sich selbst das Urteil zu.

Bibelzitate: Gott will brutale Herrschaft

Offenbarung 2,26
Wer siegt und bis zum Ende an den Werken festhält, die ich gebiete, dem werde ich [Gott, Anm.] Macht über die Völker geben. Er wird über sie herrschen mit eisernem Zepter und sie zerschlagen wie Tongeschirr.

4. MOSE 31ff
7 Und sie führten das Heer wider die Midianiter, wie der HERR dem Mose geboten hatte, und erwürgten alles, was männlich war.
[...]
9 Und die Kinder Israel nahmen gefangen die Weiber der der Midianiter und ihre Kinder; all ihr Vieh, alle ihre Habe und alle ihre Güter raubten sie,
10 und verbrannten mit Feuer alle ihre Städte ihrer Wohnung und alle Zeltdörfer.
[...]
15 Warum habt ihr die Weiber leben lassen?
[...]
17 So tötet nun alles, was männlich ist unter den Kindern, und alle Frauen, die nicht mehr Jungfrauen sind;
18 aber alle Mädchen, die unberührt sind, die laßt für euch leben.


HOSEA 14,1
Samaria wird wüst werden; denn es ist seinem Gott ungehorsam. Sie sollen durchs Schwert fallen und ihre kleinen Kinder zerschmettert und ihre Schwangeren aufgeschlitzt werden.

Gott will auch Sklaverei

Levitikus 25,44-46
[44] Die Sklaven und Sklavinnen, die euch gehören sollen, kauft von den Völkern, die rings um euch wohnen; von ihnen könnt ihr Sklaven und Sklavinnen erwerben.
[45] Auch von den Kindern der Halbbürger, die bei euch leben, aus ihren Sippen, die mit euch leben, von den Kindern, die sie in eurem Land gezeugt haben, könnt ihr Sklaven erwerben. Sie sollen euer Eigentum sein [...]


Epheser 6,5-7
[5] Ihr Sklaven, gehorcht euren irdischen Herren mit Furch und Zittern und mit aufrichtigem Herzen, als wäre es Christus. [6] Arbeitet nicht nur, um euch bei den Menschen einzuschmeicheln und ihnen zu gefallen, sondern erfüllt als Sklaven Christi von Herzen den Willen Gottes! [7] Dient freudig, als dientet ihr dem Herrn und nicht den Menschen.

Kolosser 3,22
Ihr Sklaven, gehorcht euren irdischen Herrn in allem! Arbeitet nicht nur, um euch bei den Menschen einzuschmeicheln und ihnen zu gefallen, sondern fürchtet den Herrn mit aufrichtigem Herzen!

Timotheus 6,1
Alle, die das Joch der Sklaverei zu tragen haben, sollen ihren Herrn alle Ehre erweisen, damit der Name Gottes und der Lehre nicht in Verruf kommen.

Titus 2,9-10
[9] Die Sklaven sollen ihren Herrn gehorchen, ihnen in allem gefällig sein, nicht widersprechen, [10] nichts veruntreuen; sie sollen zuverlässig und treu sein, damit sie in allem der Lehre Gottes, unseres Retters, Ehre machen.

Bleibe ein Sklave!
1. Kor 7, 21
Wenn du als Sklave berufen wurdest, soll dich das nicht bedrücken; auch wenn du frei werden kannst, lebe lieber als Sklave weiter.

Exodus = 2. Mose 21, 20-21
Wenn einer seinen Sklaven oder seine Sklavin mit dem Stock so schlägt, dass er unter seiner Hand stirbt, dann muss der Sklave gerächt werden. Wenn er noch einen oder zwei Tage am Leben bleibt, dann soll den Täter keine Rache treffen; es geht ja um sein eigenes Geld.

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