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A Better Place – lohnenswert, auch wegen der Fehler
Da hat der WDR ja mal eine Serie produziert, die das Schauen lohnt. In der fiktiven Rheinstadt startet das Experiment „Trust“, bei dem alle Gefangenen eine Haftanstalt entlassen, aber so unterstützt werden, dass ihnen Wohnung, Arbeit bzw. Ausbildung und therapeutische Hilfe sicher sind. Das Experiment geht schief (im Film), aber es zeigt einiges doch recht realistisch: Die Hürden, auf denen Haftentlassene stets stoßen, nur heute meist allein, einsam und verloren. Die Stigmatisierung in der Gesellschaft. Die Politik, die ihre Fahne in den Wind hängt. Und der anschwellende Rachemob, den es im Kleinen oft schon auf den Zuschauer*innenbänken in Gerichtssälen, auf jeden Fall ständig in den Medien gibt und der sich einige Male auch tatsächlich entwickelt hat, zum Beispiel im kleinen Dorf Insel bei Stendal – nur dass dort der CDU-Bürgermeister mit dem Mob agierte (taz.de/Mob-bedroht-ehemalige-Sexualstraftaeter/!5092268/). Nicht falsch, aber deutlich übertrieben und damit nicht mehr überzeugend werden aus der Bevölkerung und das Spektrum der Haftentlassenen dargestellt. Das seien ja keine Schwarzfahrer, schimpft an einer Stelle ein aufgebrachter Bürger. Tatsächlich stellen aber Nicht-Gewaltdelikte die große Mehrzahl der Inhaftierten. Im Film gibt es sie gar nicht, so dass die Serie eher ein Beitrag zur fatalen Angstmache ist, dass Gefangene ganz böse Menschen sind oder zumindest waren. Was ebenfalls fehlt: Die Kriminalität all derer, die für Strafe und Ordnung eintreten, aber nicht im Knast landen – vom Gehwegparken bis zu Übergriffen im engen Familienkreis. Komplett falsch ist das seltsame Ergebnis, dass fast alle Entlassenen in ihrem sozialen Umfeld wieder klarkommen. Das ist in der Realität ganz anders und eines der größten Problem von Haftstrafen. Die Eingesperrten werden aus ihren Kontexten gerissen und verlieren damit viel an Motivation, sich auf das Leben draußen vorzubereiten.
Trotzdem: Gucken lohnt – und streiten über solche Ideen, die utopisch wirken, aber doch die einzig reale Option sind, aus dem Desaster des Status Quo herauszukommen. ++ Die Serie im Internet

Unsere Veröffentlichungen zum Thema (schieben und klicken)

Strafe - Recht auf Gewalt ... Richtwert 4 Euro
Sinn von Strafe und Kritik an der formalisierten Disziplinierungen. Unterschiedliche Positionen - dargestellt in Interviews mit RichterInnen, AnwältInnen, Gefangenen und Knast-KritikerInnen. A5, 92 S.
Ab 3 St.: 3 Euro, ab 10 St.: 2,50 Euro.


Autonomie und Kooperation ... Richtwert 14 Euro
Ein Buch mit konkreten Entwürfen für eine herrschaftsfreie Gesellschaft, u.a. dem Kapitel "Alternativen zur Strafe" (Download PDF).


Strafanstalt ... der Blick hinter die Mauern
Ein Buch über den Knast. Bilder aus Zellen, Gängen und Büros. Einblicke mit Texten eines Tagebuches aus dem Gefängnis. Umrahmt mit Texten zum Thema "Knast und Strafe". Ein eindrucksvolles Buch - parteiisch für eine Welt ohne Strafe.


CD "Antirepression" ... 5 Euro
Gesammelte Texte, Aktionsmaterialien und Software für spurenloses Arbeiten am Computer, Verschlüsseln und mehr



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