Offener Raum

MONAT FÜR MONAT: RÜCKBLICKE AUF VERGANGENE TERMINE

Chronik März 2016

  • Do, 3.3. um 11 Uhr im Amtsgericht Kerpen (Saal 108/1. Etage, Nordring 2-8): Prozess wegen vermeintlicher Beleidigung des Richters Witzel (selbst Amtsrichter in Kerpen, der mit widerlichen Methoden versuchte, eine Anti-Kohle-Aktivistin zu bestrafen ... was inzwischen aber in der Revision scheiterte) ... Angeklagter ist der Aktivist Jörg Bergstedt (einer der Befürworter offensiver Selbst- und Laienverteidigung - es dürfte also unterhaltsam werden und ist schon der zweite Versuch) ++ Berichte vom ersten Versuch Live-Ticker vom Prozesstag ++ Bericht im Kölner Stadtanzeiger am 2.10.2015 ++ Ankündigung
  • Do, 3.3., 19 Uhr in Köln im besetzen Haus Zülpi290 (Zülpicher Straße 290): Ton-Bilder-Schau "Die Mischung macht's - erfolgreiche Strategien des Widerstandes" (am Beispiel der Agrogentechnik) ++ zum Inhalt siehe 14.3. ++ Ankündigung
  • Fr, 4.3. ab 11 Uhr in Köln im besetzen Haus Zülpi290: Brunch und Gespräch zu "Freie Menschen in freien Vereinbarungen" ++ Ankündigung ++ P&B
  • Sa, 5.3., 19 Uhr: Workshop zu "Schnüffeln, recherchieren, Undercover - Tipps zum Recherchieren" ++ Ankündigung
  • So, 6.3. ab 11 Uhr in Köln im besetzen Haus Zülpi290: Brunch in Köln im besetzen Haus Zülpi290mit Gesprächen über kreative Gerichtsprozessführung (mit Bericht aus Kerpen) ++ Ankündigung
  • Fr., 11.3. abends in München (Toberaum, 2. Eingang links im Leonrodhauses auf dem Kreativquartier Ecke - Dachauer - Schwere Reiter - Straße): Ton-Bilder-Schau "Die Mischung macht's - erfolgreiche Strategien des Widerstandes (am Beispiel der Agrogentechnik)" ++ zum Inhalt siehe 14.3.
  • Sa/So, 12./13.3. jeweils 11-19 Uhr in München (Toberaum, siehe 11.3.): Direct-Action-Training
    Du findest, in der Welt läuft einiges verkehrt? Und fühlst Dich ohnmächtig, weil Du oft nicht weißt, wie das Bessere gelingen oder durchgesetzt werden kann? Umweltzerstörung, Menschenrechtsverletzungen in Zwangsanstalten, Diskriminierung und Ausbeutung - so vieles passiert täglich, aber kaum etwas hilft dagegen? Dann könnte dieses Direct-Action-Training (wahlweise: Workshop) helfen. Denn ganz so ohnmächtig, wie es scheint, sind wir nicht. Im Gegenteil: Es gibt viele Aktionsformen, die wir kennenlernen und üben können, um uns wirksamer wehren zu können, um lauter und deutlicher unsere Stimme zu erheben oder uns politisch einzumischen: Kommunikationsguerilla, verstecktes Theater, gezielte Blockaden oder Besetzungen, intelligente Störung von Abläufen und vieles mehr schaffen Aufmerksamkeit und bieten Platz für eigene Forderungen und Visionen. Wir werden konkrete Aktionsideen besprechen, den rechtlichen Rahmen durchleuchten und einiges ausprobieren. ++ Schon mal informieren? www.direct-action.siehe.website ++ Einführung ins Thema mit vielen Bildern als Anschauung hier!
  • Mo, 14.3. um 19 Uhr im Pfarrheim Heufeld (Justus von Liebig Str. 6, 83052 Bruckmühl): Ton-Bilder-Schau "Die Mischung macht's - erfolgreiche Strategien des Widerstandes (am Beispiel der Agrogentechnik)"
    Wie lassen sich politische Auseinandersetzungen gewinnen? Das wird am Beispiel der Agrogentechnik gezeigt. Doch die Ton-Bilder-Schau liefert Handwerkzeug für alle politischen Themen und Aktionsfelder.
    Die Story: 2004 starteten Gentechnikkonzerne und Lobbygruppen eine neue Kampagne zur Durchsetzung ihrer Profitinteressen und zur Anlage von Feldern mit manipulierten Pflanzen. Ab 2005 entwickelte sich - wie schon Mitte der 90er Jahre - eine spannende Mischung des Widerstandes: Feldbefreiungen, Feldbesetzungen, Aktionen vor Konzernzentralen und -versammlungen, Recherchen hinter den Kulissen, brisante Veröffentlichungen und viele informative Veranstaltungen. Mit Erfolg: 2011 wurden die letzten Versuchsfelder in einer spektakulären Aktion zerstört. Monsanto, BASF & Co. kündigten ihren Abgang aus Deutschland an. Seit 2012 ist Deutschland gv-Felder-frei. Da lohnt sich der Rückblick: Was macht solche Widerstandsstrategien aus? Was lässt sich daraus für andere Kampagnen und Aktionen lernen, also für den Widerstand gegen Atom oder Kohle, Tierfabriken oder übergriffige Behörden, Nazis oder Sozialabbau, Militär oder Repression. Fotos, kurze Filme und ausgewählte Anekdoten machen die Ton-Bilder-Schau zu einer rasanten Erinnerung an vergangene Protestjahre - immer verbunden mit Tipps und Thesen für eine entschlossene Protestkultur überall. Am Ende besteht die Gelegenheit zur Debatte, Entwicklung eigener Ideen und für konkrete Verabredungen.
  • Für Di und Mi können noch Termine/Treffen im Münchener Raum abgesprochen werden (Kontakt per saasen@projektwerkstatt.de)
  • Do, 17.3. um 19.30 Uhr in 84513 Egharting bei Mühldorf (Pauliwirt, Neuhäusl 1): Vortrag und Diskussion "Macht macht Umwelt kaputt - über den Zusammenhang von Herrschaft und Umweltzerstörung"
    Herrschaft bedeutet die Möglichkeit, Abläufe und Verhältnisse so regeln zu können, dass andere die negativen Folgen erleiden müssen. Umweltzerstörung basiert regelmäßig auf diesem Prinzip: Industrie und ihre Staaten graben in armen Regionen nach Energiequellen und Rohstoffen, transportieren schiffeweise Nahrungsmittel oder Holz zu sich und kippen den Müll wieder in die Peripherien zurück. Städte nutzen das Umland für Bauflächen, Straßentrassen und Müllhalden. Die Natur zählt nichts, weil die Menschen in ihr still sind oder still gehalten werden. Wer Umwelt dauerhaft schützen will, muss daher die Machtfrage stellen. Doch was geschieht tatsächlich? Selbst Umweltver-bände setzen auf Staat, Umweltpolizei, Gesetze und Firmen, um die Welt grün zu halten. Diese Schüsse gehen nach hinten los - schon seit Jahrzehnten. Nötig ist eine Umweltschutzstrategie, die die Menschen ermächtigt, ihr Leben wieder selbst zu organisieren – ohne Hierarchien und Privilegien. Nur ein Umweltschutz von unten ist grundlegend und dauerhaft wirksam.
    Referent: Jörg Bergstedt, Autor von "Reich oder rechts?" und "Monsanto auf Deutsch" ++ Infoseite: www.umwelt-und-macht.siehe.website
  • Fr, 18.3. ab 18 Uhr und Sa, 19.3. ab 11 Uhr in Donauwörth (Eventkeller der WunderBar, Hindenburgstraße 33): Direct-Action-Training ++ zum Inhalt siehe 12./13.3. ++ kommt ruhig auch spontan noch dazu!aktionsbuendnisstopptdensaustall@email.de
  • Sa, 19.3. von 11 bis 17.20 Uhr in Köln (BTZ Köln-Ehrenfeld, Vogelsanger Str. 193): Psychiatrie-Erfahrenen-Selbsthilfetag in Köln - Arbeit und Leben trotz Psychiatrie-Erfahrung
  • Sa, 19.3. ab 19.45 Uhr in Köln (Kolbhalle, Helmholtzstraße 8-32): Film "Empörung und Verschwörung - Porträt einer Person auf dem Weg in rechte Ideologien" (71 min)
    Holger Strohm war einer der ersten bekannten Autoren der Anti-Atom-Bewegung. Sein Buch "Friedlich in die Katastrophe" bildete einen Meilenstein und zeigte Gefahren, Hintergründe und politische Seilschaften auf. Danach verfasste er etliche Umweltbücher, aber auch zu kinderfreundlichen Schulsystemen oder gegen die Gentechnik. Seine Hoffnungen auf eine Wende erfüllten sich nicht. Mehr und mehr sah er die Welt am Abgrund. Aus Verzweiflung wuchs Empörung - und die ebnete den Weg in rechtes Gedankengut und absurdeste Verschwörungstheorien. Als 2012 der Anti-Atom-Klassiker verfilmt wurde, streute Filmemacher Marcin El dort solche Gedanken ein. Es war der Anfang einer geistigen Entwicklung, die aus Holger Strohm und seinen Unterstützern vielgefragte, rechtsextreme Redner und Interviewpartner gemacht haben - voller Hass gegen Flüchtlinge, Juden, die USA und Israel, Linksfaschisten und zensierte Medien. Der Film "Empörung und Verschwörung" zeichnet das alles nach - ist aber mehr: Eine grundlegende Kritik an vereinfachten Welterklärungen, an Gut-Böse-Stigmatisierungen und dem Glauben an eine Machtpyramide mit nur wenigen Strippenziehern an der Spitze. Holger Strohm ist ein Beispiel für viele - aber er zeigt, dass auch ein "linker Anarchist" (Selbstbezeichnung H.S.) zum Verkünder wirrer und rechter Welterklärungen werden kann.

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