Offener Raum

MONAT FÜR MONAT: RÜCKBLICKE AUF VERGANGENE TERMINE

Chronik November 2015

  • So, 1.11. ganztags im Linken Zentrum Offenburg (R12, Rammersweierstraße 12): Aktionstraining mit Schwerpunkt Besetzungen (Häuser, Flächen usw.) - Methoden, Technik, Planung und Umgang mit Repression
  • Mo, 2.11. um 13.40 Uhr an der Hochschule Mannheim (Gebäude Z, Fakultät für Gestaltung, Neckarauerstraße 168): Vortrag "Gegenkultur praktisch - erläutert an praktischen Beispielen aus Alltag und politischen Engagement" (Ref.: Jörg Bergstedt)
  • 2.11. etwa 20:00 Uhr im JUZ Mannheim (Käthe-Kollwitz-Straße 2-4): Vortrag "Den Kopf entlasten - Kritik an vereinfachten Welterklärungen" ++ Ankündigung
    Monsanto ist schuld. Nein, die Bilderberger. Quatsch, der Finanzkapital macht alles kaputt. Hinter allem stecken zwei Bankersfamilien. Europa wird immer mehr amerikanisiert. Geht doch gar nicht, weil Deutschland ohnehin von den USA besetzt ist. Oder gar nicht existiert ... So oder ähnlich klingen viele Erklärungsmodelle für die Ursachen empfundener Missstände. Was sie gemeinsam haben: Sie vereinfachen, verkürzen komplexe Herrschaftsanalysen und spielen mit den Mitteln des Populismus. Statt Menschen zu eigenständigem Denken und kritischem Hinterfragen anzuregen, wandeln sie Ohnmacht oder Empörung in billige Zustimmung - zwecks politischer Beeinflussung, Sammeln von AnhängerInnen und WählerInnen oder auf der Suche nach dem schnöden Mammon in Form von Spenden und Mitgliedsbeiträgen. Vor allem aber können sie gefährlich sein, wenn plumpe Feindbilder und verkürzte Ursache-Wirkungsketten zu einem Hass gegen Bevölkerungsgruppen führen, denen die Schuld für das Böse auf der Welt zugeschoben wird - der Antisemitismus ist nur ein Beispiel dafür, die Folgen sind bekannt.
    Im Vortrag (bzw. Workshop) werden Prinzipien vereinfachter Welterklärungen benannt und dann Beispiele vorgestellt, über die jeweils auch kurze Debatten möglich sind. Abschluss ist eine 8-Punkte-Liste für skeptisches Denken. Infoseite: www.kopfentlastung.siehe.website
  • Di, 3.11. um 19.30 Uhr in Grafing (Kastenwirt, Marktplatz 21): Ton-Bilder-Schau "Die Mischung macht's - erfolgreiche Strategien des Widerstandes (am Beispiel der Agrogentechnik)" ++ Zum Inhalt siehe 9.11. ++ Presseankündigung
  • Mi, 4.11. um 19.30 Uhr in Wasserburg (Gasthof Huberwirt am Kellerberg, Salzburger Str. 25): Ton-Bilder-Schau "Die Mischung macht's - erfolgreiche Strategien des Widerstandes (am Beispiel der Agrogentechnik)" ++ Zum Inhalt siehe 9.11. ++ Flyer
  • Do, 5.11. um 19.30 Uhr in Dillingen (Dillinger Hof, Rudolf-Diesel-Straße 8): Ton-Bilder-Schau "Die Mischung macht's - erfolgreiche Strategien des Widerstandes (am Beispiel der Agrogentechnik)" ++ Zum Inhalt siehe 9.11. und hier ++ Presseartikel
  • Fr, 6.11. um 20 Uhr im frei*raum Passau (Innstraße 18-20): Vortrag und Diskussion "Die Mauer muss weg! Alternativen zu Knast und Strafe" ++ Ankündigung
    Strafe soll gewaltförmiges Verhalten von Menschen stoppen. Tatsächlich tut sie genau das Gegenteil. Wie jede andere autoritäre Struktur treten unter Kontrolle und Strafjustiz, in Polizeigewahrsam, Knästen und Zwangspsychiatrien deutlich mehr Gewalttätigkeiten als draußen auf. Gerichtsverfahren, Diagnosen und Urteile verhindern nicht Straftaten, sondern tragen zur Kriminalisierung bei. Das zeigt selbst eine Studie der Bundesregierung - und dennoch wird immer härter bestraft, mehr Überwachung, mehr Kontrolle und neue Knäste gefordert. Wenn es um Nazis geht, stimmen auch linke Gruppen in den Chor des Bestrafungs-„Fanblocks“ ein.
    Der Wegfall von Atomkraft ist für viele noch vorstellbar, ohne grundsätzlich an den Rahmenbedingungen dieser Republik zu rütteln. In der Forderung nach Abschaffung von Strafe und Einsperren wird unmittelbar die grundsätzliche Herrschaftsfrage gestellt. Denn ohne Polizei, Zwangsanstalten und Gerichte ist kein Staat zu machen. Mit dieser Veranstaltung ist daher die Hoffnung verknüpft, spannende Debatten über eine Welt ohne Herrschaft zu führen, ohne Widersprüche auszublenden. Was sind die Alternativen zu Strafe, Knast/Zwangspsychiatrie und Kontrolle? Wie gehen Menschen in einer herrschaftsfreien Gesellschaft mit gewaltförmigen Verhalten um?
  • Sa/So, 7./8.11. im frei*raum Passau (Innstraße 18-20): Direct-Action-Training ++ Zum Inhalt siehe die Ankündigung und 16./17.1.2016
    • Samstagabend um 20 Uhr dort: Filmvorführung "Aufstieg und Fall einer Patentlösung" (über den Widerstand gegen die Agrogentechnik) ++ Ankündigung
  • Mo, 9.11. um 20 Uhr im Gautinger Bahnhof (S-Bahnstation südwestlich von München): Ton-Bilder-Schau "Die Mischung macht's - erfolgreiche Strategien des Widerstandes (am Beispiel der Agrogentechnik)"
    Wie lassen sich politische Auseinandersetzungen gewinnen? Das wird am Beispiel der Agrogentechnik gezeigt. Doch die Ton-Bilder-Schau liefert Handwerkzeug für alle politischen Themen und Aktionsfelder.
    Die Story: 2004 starteten Gentechnikkonzerne und Lobbygruppen eine neue Kampagne zur Durchsetzung ihrer Profitinteressen und zur Anlage von Feldern mit manipulierten Pflanzen. Ab 2005 entwickelte sich - wie schon Mitte der 90er Jahre - eine spannende Mischung des Widerstandes: Feldbefreiungen, Feldbesetzungen, Aktionen vor Konzernzentralen und -versammlungen, Recherchen hinter den Kulissen, brisante Veröffentlichungen und viele informative Veranstaltungen. Mit Erfolg: 2011 wurden die letzten Versuchsfelder in einer spektakulären Aktion zerstört. Monsanto, BASF & Co. kündigten ihren Abgang aus Deutschland an. Seit 2012 ist Deutschland gv-Felder-frei. Da lohnt sich der Rückblick: Was macht solche Widerstandsstrategien aus? Was lässt sich daraus für andere Kampagnen und Aktionen lernen, also für den Widerstand gegen Atom oder Kohle, Tierfabriken oder übergriffige Behörden, Nazis oder Sozialabbau, Militär oder Repression. Fotos, kurze Filme und ausgewählte Anekdoten machen die Ton-Bilder-Schau zu einer rasanten Erinnerung an vergangene Protestjahre - immer verbunden mit Tipps und Thesen für eine entschlossene Protestkultur überall. Am Ende besteht die Gelegenheit zur Debatte, Entwicklung eigener Ideen und für konkrete Verabredungen.
  • Do, 12.11. um 15 Uhr im Amtsgericht Gießen (Gutfleischstraße, Raum 100 - also der größte Raum): Prozess wegen Schwarzfahrens mit Kennzeichnungsschild
    Auf Nachfrage, warum keine Zeug_innen geladen wurden zum Prozess in Gießen, hat der Richter zum Anwalt gesagt, er wolle den Termin zu einer rechtlichen Erörterung. Anwalt und Angeklagter werden ein Papier mit Urteilen und Kommentaren überreichen. Damit wird dieser Tag politisch recht spannend - es geht um die Frage, ob gekennzeichnetes Schwarzfahren straffrei bleibt. Wenn ja, wäre das eine Aktionsform pro Nulltarif in Bussen und Bahnen! Infoseite zum bisherigen Verlauf des Prozesses ++ Ladung ++ Aktionsidee: Offensive Schwarzfahrten aus der Umgebung und weiteren Entfernung zum Prozess mindestens mit Schild und Flyer!
  • 14./15.11. je 10-17 Uhr in Bochum (LPE-Anlaufstelle, Wittener Str. 87): Wochenend-Workshop "Direct Action - Ideen für kreativen Protest" (mit Jörg Bergstedt) ++ Einladung ++ Schwerpunkt dieses Trainings war der Schutz vor Psychiatrisierung, die Kritik an Zwangsbehandlungen (Einsperren, Fixieren, Medikamentierung usw.) und der Protest gegen die Einteilung in Krank-Gesund.
  • Mi, 18.11 um 18 Uhr in Dortmund (im Nordpol in der Nordstadt. Münsterstr. 99): Vortrag und Diskussion "Die Mauer muss weg! Alternativen zu Knast und Strafe"++ zum Inhalt siehe 6.11. und Ankündigung
    Strafe soll gewaltförmiges Verhalten von Menschen stoppen. Tatsächlich tut sie genau das Gegenteil. Wie jede andere autoritäre Struktur treten unter Kontrolle und Strafjustiz, in Polizeigewahrsam, Knästen und Zwangspsychiatrien deutlich mehr Gewalttätigkeiten als draußen auf. Gerichtsverfahren, Diagnosen und Urteile verhindern nicht Straftaten, sondern tragen zur Kriminalisierung bei. Das zeigt selbst eine Studie der Bundesregierung - und dennoch wird immer härter bestraft, mehr Überwachung, mehr Kontrolle und neue Knäste gefordert. Wenn es um Nazis geht, stimmen auch linke Gruppen in den Chor des Bestrafungs-„Fanblocks“ ein.
    Der Wegfall von Atomkraft ist für viele noch vorstellbar, ohne grundsätzlich an den Rahmenbedingungen dieser Republik zu rütteln. In der Forderung nach Abschaffung von Strafe und Einsperren wird unmittelbar die grundsätzliche Herrschaftsfrage gestellt. Denn ohne Polizei, Zwangsanstalten und Gerichte ist kein Staat zu machen. Mit dieser Veranstaltung ist daher die Hoffnung verknüpft, spannende Debatten über eine Welt ohne Herrschaft zu führen, ohne Widersprüche auszublenden. Was sind die Alternativen zu Strafe, Knast/Zwangspsychiatrie und Kontrolle? Wie gehen Menschen in einer herrschaftsfreien Gesellschaft mit gewaltförmigen Verhalten um?
  • Samstag, 21.11. in der Projektwerkstatt Hildesheim: Training zum kreativ-offensiven Umgang mit Polizei ++ Infos und Anmeldung per Mail an infoladen-hi@riseup.net
  • Sa, 21.11., um 20 Uhr in Köln (Kolbhalle, Helmholtzstraße 8-32): "Organisierung, Entscheidungsfindung, Kooperation – Vorschläge für ein hierarchiefreies Miteinander" ++ Infoseite ++ im Rahmen der Vorlesungsreihe "Die Beherrschung verlieren: Anarchie in Theorie und Praxis"
    Entscheidungen sollen getroffen und Wissen bzw. Ressourcen geteilt werden. Das alles soll gleichberechtigt geschehen - herrschaftsfrei eben. Aber wie sieht es aus um die Praxis im Alltag und in der Struktur politischer Gruppen? Sind Kommunen, Bürger_innen-Intiativen, Politgruppen, anarchistische Zentren und Banden, große und kleine Aktionen, Seminare und Veranstaltungen in politischen Strömungen eher ein schlechter Abklatsch herrschender Verhältnisse - oder doch eine Keimzelle für ein neues, hierarchiefreies oder wenigstens -armes Miteinander? Zunächst sollen in einem Vortrag Fehler und Möglichkeiten vorgestellt - und dann ausprobiert werden. Denn: Eine andere Organisierung ist möglich. Ab ca. 22 Uhr gibt es als Experiment eine Fish-Bowl zum Streitthema: "Basisdemokratie oder entscheidungsfreier Raum - was passt zur Anarchie?". Zum Mitdiskutieren und zum Kennenlernen einer Methode (einer von vielen, siehe im Reader "HierarchNIE!" und auf www.hierarchnie.siehe.website).
  • Do, 30.11. um 12 Uhr im Amtsgericht Gießen (Gutfleischstraße, Raum 200): Prozess wegen Schwarzfahrens mit Kennzeichnungsschild
    Auf Nachfrage, warum keine Zeug_innen geladen wurden zum Prozess in Gießen, hatte der Richter ursprünglich zum Anwalt gesagt, er wolle den ersten Termin (12.11.) zu einer rechtlichen Erörterung. Anwalt und Angeklagter wollten ein Papier mit Urteilen und Kommentaren überreichen und die Rechtslage aus ihrer Sicht darstellen. Damit wäre dieser Tag politisch recht spannend geworden mit einer Debatte um die Frage, ob gekennzeichnetes Schwarzfahren straffrei bleibt. Doch der Richter überlegte es sich offenbar anders und untersagte (!) dem Angeklagten seine Darstellung. Nach wenigen Minuten war der Prozess zu Ende! Infoseite zum bisherigen Verlauf des Prozesses ++ Ladung ++ Aktionsidee: Offensive Schwarzfahrten aus der Umgebung und weiteren Entfernung zum Prozess mindestens mit Schild und Flyer!

Reportage: 30.11. am Amtsgericht Gießen: Prozess zu Aktionsschwarzfahrten ++ Anzeigen ++ Infoseite ++ Gießener Zeitung

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