SEMINARHAUS DER PROJEKTWERKSTATT: KREATIVER TREFFPUNKT PLUS BETTEN
Einleitung
1. Einleitung
2. Ausladung an viele
3. Einladung an Euch? Ja, aber ...
4. Die "Innereien" des Seminarhauses
5. Anmeldeformular

Rundherum mitnutzbar: Aktionswerkstätten, Bibliotheken, Sommerbühne
plus Infrastruktur wie Küche, Sanitärräume und 19 Betten, Zeltplatz und mehr
Ludwigstr. 11, 35447 Reiskirchen-Saasen, Tel. 06401-903283
Bahnhof im Ort, Radwege aus allen Richtungen, Trampen via A5 mit Tank- und Rastanlage in Fußmarsch-Nähe
Ein paar Gedanken für alle Gruppen, Projekte usw., die in die Projektwerkstatt kommen wollen ...
Die Projektwerkstatt ist keine klassische Bildungsstätte oder Jugendherberge, sondern eine politische Aktionsplattform, also ein Ort, den Menschen schaffen und nutzen, die politisch widerständig agieren wollen. Das Haus "funktioniert", weil hier viel zu finden ist, was kreative und widerständige Aktion fördert: Aktionsmaterialien, Werkzeug, Verkleidungsstücke, Layout- und Druckgeräte, inhaltsreiche Bibliotheken und Archive, Platz für Treffen, Werkeln und Übernachten. Hinter dem Ganzen stehen kein Apparat, keine ständigen Geldquellen und erst recht keine Hauptamtlichen. Wenn also Gruppen das Haus mit aufbauen, vielleicht sogar Ausstattungslücken füllen und so hinterlassen, dass die nächsten es gut nutzen können, dann überstützen sie politische Aktion. Wenn sie aber einfach nur Materialien verbrauchen oder die Räume vermüllen, verdrecken oder gar verwüsten (wie in den letzten Jahren leider recht häufig), dann zwingen sie politische AktivistInnen, für sie die reproduktive Arbeit zu leisten. Das ist unfair - und bremst politische Aktion!

Keine Bildungsstätte!
Keine Jugendherberge!
Kein Hotel!
Nicht zuhause bei Mami!
Was dann?
Wer aber Aktionstrainings, Projektplanungstreffen, praktische Aktionsvorbereitung usw. machen will, ist hier weiterhin genau richtig. Das besondere hier sind die Werkstätten, während Schlafräume, Küchen usw. auf das Notwendigste reduziert sind. Wer unsere genialen Aktionswerkstätten gar nicht braucht, ist woanders dann wahrscheinlich besser aufgehoben.Also: Was sind wir?
Selbstermächtigung statt Bevormundung
Die Projektwerkstatt ist eine offene Aktionsplattform, also ohne Zuständigkeiten, Hierarchien, Regeln und Beschränkungen. Es soll ein Experimentierfeld sein für freie Menschen in freien Vereinbarungen. Das setzt nicht bessere Menschen voraus, sondern aufmerksame – und Aufmerksamkeit kann mensch lernen. Was es hier nicht gibt, ist das bevormundende Behüten der Nutzis unserer Räume und Einrichtungen. Wer sollte das auch tun? Welche Menschen auch immer hier im Haus sind, sie stehen gleichberechtigt zueinander. Es gibt kein Hausrecht, aber auch keine Dienstleistis, die anderen das Leben organisieren und das Haus aufrecht erhalten. Vielmehr sind sie alle selbst Aktivistis, wollen an politischen Projekten werkeln und nicht ständig dier Hausmeisti der anderen sein. Eine dadurch erschreckte Gastgruppe schrieb mal auf ein Plakat, dass mensch hier sich selbst überlassen ist. Jawohl, so ist es. Wir lehnen Paternalismus ab.
Aber ihr könnt und solltet kooperieren, kommunizieren. Wartet nicht darauf, dass sich jemensch um euch kümmert oder euch sagt, was ihr tun könnt, sondern agiert selbst: Tretet in Kontakt mit anderen, entwickelt eigene Ideen und Aktivitäten und übt euch darin, selbst mitzukriegen, was wichtig ist, damit dieses Haus, seine Einrichtung, die Versorgung aller usw. auf Dauer gut funktionieren. Diese Fähigkeit, Notwendigkeiten und Möglichkeiten selbst zu entdecken, braucht ihr aber ohnehin, wenn ihr eigene Aktionen entwerfen und nicht nur großen Labeln hinterherlaufen wollt.
Aktionsplattform und politischer Treffpunkt mit Übernachtungsmöglichkeit
Die eigentliche Idee - und dazu sei weiterhin und sehr nachdrücklich eingeladen - war und ist, die Projektwerkstatt mit ihren Projekträumen, Werkstätten, Bibliotheken und den Menschen, die hier über politische Erfahrung und Aktions-Knowhow verfügen, noch besser nutzbar zu machen, in dem sich Menschen auch für mehrere Tage oder auch längere Zeit aufhalten können. Dabei geht es nicht um Wohnen - sondern darum, die Möglichkeiten zu erweiteren, hier die Einrichtungen zu nutzen, um politisch aktiv zu sein.Es geht NICHT drum, irgendwelchen Gruppen hier durch (nicht) bezahlte Arbeitskraft einen selbstorganisierungsfreien Aufenthalt zu ermöglichen. Darum sind auch die den mehrtägigen Aufenthalten dienenden Räume so, wie das ganze Haus: Kreativ, selbstorganisiert, widerständig, bunt. Dabei ist alles gut nutzbar, d.h. die Projektwerkstatt ist gut geeignet für ...
- Trainings und Fortbildungen, die sich auf politisch-widerständige Praxis mit emanzipatorischen Positionen beziehen
- Projekttreffen, gerade wenn auf ihnen auch praktisch gewerkelt wird (ob Texte verfassen, Flyer drucken oder Lock-ons schweißen ... alles ist möglich)
- Workshops und Trainings zur Aneignung von politischem Aktions-Knowhow (Klettern, Sabotage, Straßentheater, Selbstverteidgiung vor Gericht ... was auch immer)
Und wir freuen uns, wenn über Euer Werkeln an praktischen Projekten und Aktionen ...
- eine Vernetzung entsteht durch die Begegnung im Haus - am liebsten über einen Austausch hinaus bis zur Verabredung gemeinsamer Aktivitäten o.ä.
- die Räume sich selbst tragen dadurch, dass die Gastgruppen sie am Ende so verlassen, dass nicht permanent Arbeitskraft (in der Projektwerkstatt ja durch andere Aktivistis) hineingesteckt werden muss.

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