Stiftung Freiräume

UN-KONFERENZEN: RIO PLUS 10

Zitate zum Rio+10-Gipfel


1. UN-Weltkonferenz in Rio 1992 - Entstehungsgeschichte eines Mythos
2. Zitate zum Rio+10-Gipfel
3. Kritik
4. NGOs mit dabei
5. Bewertungen aus NGOs und Initiativen
6. Links

Im Original: Aus der Erd-Charta (Vertragsvorschlag)
Zum Politikansatz der Erd-Charta
Aus dem Grußwort der deutschen Broschüre - herausgegeben von GLS-Bank, BUND und Ökomenische Initiative Eine Welt; Töpfer war Atom- und Umweltminister der CDU-Regierung unter Helmut Kohl.
Es ist meine Hoffnung, dass die in der Erd-Charta formulierten Prinzipien als Leitsätze für Regierungen, Nichtregierungsorganisationen, Industrie und Wissenschaft weltweit und als Grundlage für die Vorbereitungen des Weltgipfels in Johannesburg dienen mögen.
Dr. Klaus Töpfer


Einführung in der deutschen Broschüre
Mit der Erd-Charte sollte ein grundlegender und verbindlicher ethischer Rahmen für die verschiedenen Aufgaben und Anliegen der „Agenda 21“ beschrieben und vereinbart werden ... kamen dann neue Impulse für eine Erd-Charta-Initiative vom „Rat der Erde“ (Earth Council in Costa Rica) und vom „Internationalen Grünen Kreuz“ (eine Art „Rotes Kreuz der Umwelt“, 1992 von Michail Gorbatschow ins Leben gerufen); gemeinsam engagierten sie sich weiter für die Entwicklung einer Erd-Charta. Unterstützt wurden sie dabei auch durch die niederländische Regierung.
Bei einem gemeinsamen Treffen mit anderen NRO’s wurde 1995 in Den Haag eine Kommission für die Erd-Charta gegründet mit dem Auftrag, in den nächsten Jahren eine weltweite Konsultation durchzuführen und den Entwurf einer Erd-Charta vorzulegen.


Zu Spiritualität
Aus der Präambel
Die Lebensfähigkeit, Vielfalt und Schönheit der Erde zu schützen, ist eine heilige Pflicht. ...
Unsere ökologischen, sozialen und spirituellen Herausforderungen sind miteinander verknüpft, und nur zusammen können wir umfassende Lösungen entwickeln. ...
Der Geist menschlicher Solidarität und die Einsicht in die Verwandtschaft alles Lebendigen werden gestärkt, wenn wir in Ehrfurcht vor dem Geheimnis des Seins, in Dankbarkeit für das Geschenk des Lebens und in Bescheidenheit hinsichtlich des Platzes der Menschen in der Natur leben.

Punkt 14.d
Die Bedeutung der moralischen und spirituellen Bildung für einen nachhaltigen Lebensstil anerkennen.
Punkt 16.f
Anerkennen, dass Frieden die Gesamtheit dessen ist, das geschaffen wird durch rechte Beziehungen zu sich selbst, zu anderen Personen, anderen Kulturen, anderen Lebewesen, der Erde und dem größeren Ganzen, zu dem alles gehört.

Pro Herrschaft, Staat usw. (verkürzte Kritik, Stärkung der Staaten und „Völker“ statt Menschen)
Aus der Einführung in der deutschen Broschüre
Die Erd-Charta ... soll ein verbindlicher Vertrag der Völker auf der ganzen Welt werden.
Aus der Präambel
Das Entstehen einer weltweiten Zivilgesellschaft schafft neue Möglichkeiten, eine demokratische und humane Weltordnung aufzubauen.
Punkt 6.e
Alle militärischen Aktivitäten, die die Umwelt schädigen, vermeiden.
Punkt 16.a
Gegenseitiges Verstehen, Solidarität und Zusammenarbeit unter allen Völkern und innerhalb und zwischen den Nationen ermutigen und unterstützen.
Punkt 16.c
Nationale Sicherheitssysteme auf ein nicht bedrohliches Verteidigungsniveau abrüsten ...
Aus dem Schlußtext
Eine Partnerschaft von Regierungen, Zivilgesellschaft und Wirtschaft ist unabdingbar für eine wirkungsvolle Lenkung und Gestaltung unserer Geschicke.

Lebensstil-Imperialismus (Europäisch definierte Nachhaltigkeit als weltweite Leitkultur)
Aus der Präambel
Für das ethische Fundament der entstehenden Weltgemeinschaft brauchen wir dringend eine gemeinsame Vision von Grundwerten. Darum formulieren wir in gemeinsamer Hoffnung die folgenden eng zusammenhängenden Grundsätze für einen nachhaltigen Lebensstil. Es sind Leitlinien für das Verhalten jedes Einzelnen, von Organisationen, Unternehmen, Regierungen und übernationalen Einrichtungen.

Bildung als Nachhaltigkeits-Zwang, Erwartungshaltung gegenüber Jüngeren
Punkt 4.b
Künftigen Generationen Werte, Traditionen und Institutionen weitergeben, die ein langfristiges Gedeihen der Erde und der Menschheit fördern.
Punkt 12.c
Die jungen Menschen in unseren Gemeinschaften achten und unterstützen, damit sie ihre unverzichtbare Rolle beim Aufbau nachhaltiger Gesellschaften erfüllen können.
Punkt 14.a
Für alle, insbesondere für Kinder und Jugendliche, Bildungsmöglichkeiten bereitstellen, die sie zur Mitarbeit an nachhaltiger Entwicklung befähigen.

Weitere antiemanzipatorische Positionen
Aus der Präambel
Ein beispielloses Bevölkerungswachstum hat die ökologischen und sozialen Systeme überlastet.

Zur Rio+10-Sternradtour von Jugendumweltverbänden
Henrike Wegener/Bike+10-Office, Gimme Hope, Jo'anna, in: punkt.um 3/2002 (S. 14)
Auf einer zehntägigen Sternradtour werden sie zahlreiche Nachhaltigkeitsprojekte besichtigen, sich mit Eine-Welt- und Umweltgruppen treffen sowie den Stand der lokalen Agenda-21-Aktivitäten in verschiedenen Kommunen begutachten. ... "Gimme Hope, Jo'anna" ist ein Appell an die Mächtigen, aus eigener Einsicht zusteuern und sichtbare Veränderungen einzuleiten. ... Während wir unseren Regierungen 'Gimme Hope' zurufen, sehen wir ein, dass unser eigener Lebensstil noch weit davon entfernt ist, nachhaltig zu sein.

Mailwechsel zwischen Jörg (Institut für Ökologie) und der ifak (Herausgeberin der eigentlich "linken" Öko-Zeitung "Kritische Ökologie")
ifak/Kritische Ökologie: Außerdem möchte ich auf eine Veranstaltung hinweisen, die der Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen gemeinsam mit anderen NGOs auf Landesebene plant, um eine Bilanz von Rio + 10 vorzunehmen. Termin ist Donnerstag, der 26. September 2002, ab 19 Uhr in Hannover im Pavillon. Gibt es die Chance, auf diese Veranstaltung hinzuweisen in der Contraste? Oder ist das zu inhaltstreu? Unsere Kritik am Prozess und den Themen fällt vermutlich nicht so scharf aus wie Eure.
Jörg: Wer ist denn bei der Veranstaltung so eingeladen ... das spannende sind ja gerade die verschiedenen Positionen ...
ifak/Kritische Ökologie: ehrlich gesagt weiß ich nicht alle Namen, aber kommen sollen Loske, Unmüßig, Mittler, jemand von attac, eine Umweltjugendliche - ich glaube, das waren sie schon. Moderieren soll Lothar Pollähne. Intention ist eine Berichterstattung aus Johannesburg und Reflektion über das Gewesene, insbesondere die viel gerühmte Partizipation.
Jörg: Was natürlich schon eine völlig einseitige Auswahl ist ... die sind sich ja alle weitgehend einig, betreiben zusammen rotgrünen Wahlkampf (vielleicht haben alle die gleichen Parteibücher/-jobs?). Wie wäre es mit einer klaren kritischen Position zu Nachhaltigkeit & Co.
ifak/Kritische Ökologie: ich dachte, attac würde diese Position beziehen können.
Jörg: Aber das ist nicht Dein Ernst, oder? Ist die Debatte um die „außerparlamentarische Sozialdemokratie“ attac, deren krasse Dominanzversuche (leider erfolgreich) usw. gegenüber radikaleren Bewegungen, das überwiegende Schlucken breiter marxistischer Kreise bis zum BUKO durch das millionengefütterte Unternehmen attac den gänzlich entgangen?


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