Stiftung Freiräume

GREENWASHING UND VERSTECKSPIEL
KONZERNE UND DIE FASSADE DER KLEINFIRMEN

Versteckspiel am Beispiel: Der Firmenverbund BioOK (inzwischen aufgelöst)


1. Einleitung
2. Versteckspiel am Beispiel: Der Firmenverbund BioOK (inzwischen aufgelöst)
3. Staat und Konzerne - gemeinsam aktiv
4. Lieblingsfeind der Deutschen: Monsanto
5. Deutsche Konzerne I: BASF (genauer: BASF Plant Science)
6. Deutsche Konzerne II: Bayer (genauer: Bayer CropScience)
7. Deutsche Konzerne III: KWS (genauer: KWS Saat AG)
8. Und einige mehr ...
9. Eine Hand wäscht die andere ... und boxt die andere: Konkurrenz und Kooperation
10. Netzwerke, Tarnfirmen & Co.: Unternehmen und ihr Einfluss
11. Links

Über BioOK und die weiteren Akteure in Groß Lüsewitz
findet sich ein Text ab Seite 12 der Broschüre
"OrganisierteUnverantwortlichkeit" (Infoseite ++ PDF)

"Wir befinden uns im Jahre 2009 nach Christus. Ganz Deutschland ist von den Gentechnikgegnern besetzt ... Ganz Deutschland? Nein! Ein von unbeugsamen Forschern bevölkertes Dorf hört nicht auf, Widerstand zu leisten. In Groß Lüsewitz bei Rostock arbeitet eine Arbeitsgemeinschaft von Wissenschaftlern und regionalen Unternehmen in dem Projektverbund BioOK an der Standardisierung von Zulassungsverfahren für gentechnisch veränderte Pflanzen und könnte dabei auf dem Gebiet der Sicherheitsforschung zum Weltmarktführer avancieren." So begann ein Text bei MVregio am 20.5.2009. Ernst daran war, dass mit BioOK tatsächlich ein Akteur auftritt, der mit staatlichen Erwartungen und Millionen vollgepumpt wird, um einen kleinen Star am weltweiten Horizont der Agro-Gentechnikakteure zu setzen. Dabei ist nicht einmal richtig klar, was BioOK überhaupt heißt. Vorschläge, die von BeobachterInnen des Treibens in Groß Lüsewitz und Sagerheide kamen wie "Organisierte Kriminalität" dürften kaum stimmen. So bleibt der Ursprung des Namens an dieser Stelle ungeklärt. Klar ist aber, wer zu dem Club gehört, der da als deutsches Vorzeigeprojekt aufgepäppelt werden soll. Zum einen zeigt das ein Blick in die Haushaltsbilanz 2008. Dort sind nämlich fein säuberlich alle Firmen und Personen aufgezählt, die Geld eingebracht haben in die GmbH. Und siehe da: Die Uni Rostock ist personell richtig intensiv verquickt mit der Privatfirma BioOK. Unabhängige Forschung an einer Hochschule? Hier scheint eher die gesamte Breite von Uni-DozentInnen Teil eines privatwirtschaftlichen Projektes zu sein. GmbH-Anteile halten:

BioOK ist die letzte große Schöpfung aus der Agro-Gentechnik-Gründerserie in und um Groß Lüsewitz. Startpunkte waren die Agrarfalkultät an der Uni Rostock und ihr 1999 gegründeteter Verein FINAB e.V. Von Anfang an war deutlich erkennbar: Es ging um Firmenaufbau, eine schon vor etlichen Jahren von FINAB selbst durchgeführte Freisetzung von gv-Raps diente "der Etablierung von notwendigem Know-how für die Beantragung und Durchführung von Freisetzungen am Standort Groß Lüsewitz, andererseits als politisches Signal und Präsentation des Dienstleistungsangebotes im AgroBioTechnikum. Gemeinsam mit der Universität Rostock wird an der Etablierung von Analyseverfahren zur Identifizierung und Quantifizierung von gentechnisch veränderten Pflanzen gearbeitet. Diese Verfahren sollen als Standarddienstleistungen im Zentrum angeboten werden." So ist es gekommen - allerdings nicht mehr unter der Flagge des gemeinnützigen Vereins FINAB, sondern durch dessen privatwirtschaftliche Tochterfirma biovativ und den Firmenverbund BioOK.

Im Original: Von BioOK
Aus der Internetseite von BioOK
BioOK offers a complete portfolio of analytical procedures for risk assessment of genetically modified plants. It is a confederation of four companies and a Steinbeis Transfer Center. In some publicly funded research projects BioOK coorporates with the University of Rostock and the Federal Research Centre for Cultivated Plants (JKI).
The network aims to establish itself as leading service provider for analysis and risk assessment of genetically modified plants in Europe, where risk assessment is a prerequisite for market placement. The partners of BioOK hold longstanding experience in essential procedures for the assessment of food, feed, as well as pharmaceutical and pesticide safety. These methods will be adopted in order to analyse environmental and food/feed risks of genetically modified plants and to develop new, simple, standardised, and fast procedures fitting the requirements of the competent authorities (CA).

Your Benefits
BioOK is a One-Stop-Agency which
- offers effective and competitive assessment based on interdisciplinary research
- is independant and neutral
- possesses high quality and certified techniques and methods which are harmonised with competent authorities
- offers a flexible and individual set of methods depending on the transgene and the customers demands

Versuch einer Übersetzung
BioOK bietet eine ganze Palette (orig.: "Portfolio") von analytischen Verfahren für die Risikobewertung genetisch modifizierter Pflanzen an. Es ist ein Bündnis von vier Gesellschaften und einem Steinbeis-Transferzentrum. In einigen öffentlich geförderten Forschungsprojekten kooperiert BioOK mit der Universität in Rostock und dem Bundesforschungszentrum für Kulturpflanzen (JKI).
Das Netzwerk hat zum Ziel, sich als Hauptdienstleister für die Analyse- und Risikobewertung genetisch modifizierter Pflanzen in Europa zu etablieren, wo Risikobewertung eine Vorbedingung für die Markteinführung ist. Die Partner von BioOK haben langwährende Erfahrung in wesentlichen Verfahren für die Bewertung von Nahrung, Futtermitteln sowie der Sicherheit von Arzneimittel und Schädlingsbekämpfungsmitteln. Diese Methoden werden genutzt, um Umwelt- und Nahrungs-/Futtermittelrisiken genetisch modifizierter Pflanzen zu analysieren und neue, einfache, standardisierte und schnelle Verfahren zu entwickeln, die die Voraussetzungen der zuständigen Behörden (CA) erfüllen.

Ihre Vorteile
BioOK ist eine Alles-in-einer-Hand-Agentur (orig.: "One-Stop-Agency"), die
- wirksame und konkurrenzfähige, auf interdisziplinarischer Forschung beruhende Bewertungen anbietet,
- ist unabhängig und neutral
- besitzt hochqualitative und zertifizierte Techniken und Methoden, die zu den zuständigen Behörden passen
- bietet ein flexibles und individuelles Set von Methoden abhängig von den transgenen Organismen und den Kundenanforderungen


Aus der Internetseite von biovativ
biovativ ist ein Partner in der BioOK GmbH, einem Verbund der ein komplettes Portfolio von Analyseverfahren für die Risikobewertung von gentechnisch veränderten Pflanzen entwickelt. BioOK ist ein Bündnis von sechs Unternehmen, einem Steinbeis-Transfer-Zentrum und der Universität Rostock.
Ziel des Bündnisses ist es, sich als führender Dienstleister für die Prüfung und Zulassung von gentechnisch veränderten Nutzpflanzen (GVP) in Europa zu etablieren, wo diese durch neue Gesetzgebung nur nach umfangreicher Risikobewertung in den Verkehr gelangen bzw. als Lebens- oder Futtermittel zugelassen werden. Die Partner des Bündnisses verfügen über Analyse- und Bewertungsverfahren zur Lebens-, Futter-, Pflanzenschutzmittelsicherheit. Sie wollen im Rahmen des Bündnisses Verfahren an die Analyse der Umwelt- und Lebens- oder Futtermittelsicherheit von gentechnisch veränderten Pflanzen anpassen bzw. neue, einfache, standardisierte, schnelle sowie rechtssichere Verfahren entwickeln. 


dpa am 16.9.2008 über biovativ und Kerstin Schmidt:
Die Mathematikerin verdient ihr Geld mit dem Thema Biosicherheit.

Auf der FINAB-Internetseite wurde zu den ersten Freisetzungen das Ziel eines Firmenaufbaus selbst formuliert:
Diese Freisetzung dient einerseits der Etablierung von notwendigem Know-how für die Beantragung und Durchführung von Freisetzungen am Standort Groß Lüsewitz, andererseits als politisches Signal und Präsentation des Dienstleistungsangebotes im AgroBioTechnikum. Gemeinsam mit der Universität Rostock wird an der Etablierung von Analyseverfahren zur Identifizierung und Quantifizierung von gentechnisch veränderten Pflanzen gearbeitet. Diese Verfahren sollen als Standarddienstleistungen im Zentrum angeboten werden.

Einlagen in der BioOK GmbH in € laut Haushaltsabschluss 2008
BIOSERV GmbH: 7.000,00 (23,33%)
BioMath GmbH: 5.000,00 (16,66 %)
Steinbeis Beteiligungs-Holding GmbH: 5.000,00 (16,66%)
Frau Prof. Dr. Inge Broer: 5.000,00 (16,66%)
Herr Prof. Dr. Peter Leinweber: 2.000,00 (6,67%)
Herr Dr. Andre Schlichting: 2.000,00 (6,67%)
biovativ GmbH: 2.000,00 (6,67%)
Herr Prof. Dr. Udo Kragl: 1.000,00 (3,34%)
Herr Prof. Dr. Elmar Mohr: 1.000,00 (3,34%)


Im Original: Über BioOK
2007: Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) träumt von Weltmarktführerschaft der Gentechnikmafia in seinem Land
Bericht auf agrarheute am 13.10.2007
"Der Wachstumskern "BioOK" soll sich in der Küstenregion Rostock-Schwerin - insbesondere um das AgroBioTechnikum Groß Lüsewitz - als ein europäisches Kompetenzzentrum für die Analyse, Bewertung und Überwachung von agrobiotechnologischen Produkten und Verfahren etablieren", sagte der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz heute anlässlich des zweiten BioOK-Seminars in Rostock. Das Bündnis habe sich gut etabliert und wolle sich mit seinem Gesamtangebot zur Zulassung und Überwachung neuer agrobiotechnologischer Verfahren zum führenden Dienstleister in Europa entwickeln. "Die Projektpartner von BioOK entwickeln Analyse- und Bewertungsverfahren, um die vom europäischen und deutschen Gentechnikrecht vorgeschriebenen Risikoanalysen für gentechnisch veränderte Pflanzen mit hoher wissenschaftlicher Genauigkeit umzusetzen", sagte Minister Dr. Backhaus.

Bericht auf Agrarportal Mecklenburg-Vorpommern
"Für die Realisierung dieser Punkte leisten Sie mit Ihren Forschungsarbeiten einen ganz hervorragenden Beitrag", wandte sich Minister Dr. Backhaus an BioOK. Das Bündnis verfüge über ein ausgewiesenes Know-how in den Bereichen Lebens-, Arznei-, Futter- und Pflanzenschutzmittelsicherheit. "Alles in allem über beste Voraussetzungen, um relevante Probleme der Grünen Gentechnik untersuchen zu können", sagte der Minister und verlieh seinem Wunsch Ausdruck, zukünftig die Kooperation insbesondere mit der Agrar- und Umweltwissenschaftlichen sowie der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Rostock zu erweitern.


2009 ... Keine Realsatire: Inge Broer als Gentechnik-Heldin gefeiert!
Schon der Anfang des Textes wirkt wie eine Satire:
Wir befinden uns im Jahre 2009 nach Christus. Ganz Deutschland ist von den Gentechnikgegnern besetzt ...Ganz Deutschland? Nein! Ein von unbeugsamen Forschern bevölkertes Dorf hört nicht auf, Widerstand zu leisten. In Groß Lüsewitz bei Rostock arbeitet eine Arbeitsgemeinschaft von Wissenschaftlern und regionalen Unternehmen in dem Projektverbund BioOK an der Standardisierung von Zulassungsverfahren für gentechnisch veränderte Pflanzen und könnte dabei auf dem Gebiet der Sicherheitsforschung zum Weltmarktführer avancieren.

Der weitere Text ist eine unglaubliche Lobeshymne ausgerechnet über eine der wichtigsten Filzpersonen in der deutschen Gentechnik. Forschungsministerin Schavan hat sie sich ausgesucht als Koryphäe. Der Firmenverbund ums AgroBioTechnikum soll zum Weltmarktführer bei Versuchen gemacht werden ... Weiterer Auszug:
Die beiden Alpha-Frauen Schawan und Broer tragen somit entscheidend dazu bei, dem strukturschwachen Agrarland Mecklenburg-Vorpommern eine neue Perspektive als Forschungsstandort zu verschaffen ... (Der ganze Text bei MVregio am 20.5.2009, Schreibfehler im Original)

PR-Unterstützung durch Papi Staat: Werbung auf dem High-Tech-Portal des BMBF:
Wer eine gentechnisch gezüchtete Pflanze auf den Markt bringen will, braucht derzeit einen langen Atem. Schließlich sind eine Vielzahl an Fragen zu klären, bevor es zur Zulassung kommt. Das Forscherbündnis BioOK an der Ostseeküste will das Prozedere verbessern und aus einer Hand anbieten.

Aus einer dpa-Meldung vom 13.5.2009, die absurderweise von Greenpeace verbreitet wurde:
Das Verbundprojekt BioOK aus Groß Lüsewitz bei Rostock vereint mehrere Biotechnologie-Firmen mit der Universität Rostock und der Bundesanstalt für Züchtungsforschung in Quedlinburg (Sachsen- Anhalt). Ziel des Netzwerks, das seit 2005 vom Bundesforschungsministerium gefördert wird, ist die Entwicklung standardisierter und nachvollziehbarer Schwellenwerte - etwa dazu, wie groß die Menge "schädlicher Stoffe" sein darf, die eine genveränderte Sorte auf dem Acker ausscheidet.
"Bei den bestehenden Verfahren werden viele Daten geliefert, die gar nicht nötig sind", erklärte Broer. Das neue "Indikatoren-Modell" verspreche dagegen als bisher einziges Projekt seiner Art in Europa passgenauere Angaben zu den Folgen menschlicher Eingriffe in das Erbgut bestimmter Nutzpflanzen. Dabei sollen Stoffwechsel-Werte von "Gen-Gewächsen" mit denjenigen herkömmlicher Pflanzen abgeglichen werden. "Man misst zum Beispiel den Stärkegehalt einer transgenen Kartoffel und setzt das dann zu sechs normalen Sorten in Bezug."
Wenn eine antragstellende Biotech-Firma über solche Daten vor der Entscheidung der Zulassungsbehörden verfüge, gewinne das Unternehmen Klarheit über die Erfolgsaussichten und könne das eigene Budget schonen, argumentierte Broer. In Einzelfällen dürfte dies die Kosten von 20 bis 50 Millionen Euro auf 1 bis 5 Millionen Euro je Analyse drücken. Vor allem kleinere Züchter hätten neue Wettbewerbschancen, weil sich nicht länger nur Multis wie BASF oder Monsanto die nötige Begleitforschung leisten könnten. Dass auch die BioOK GmbH, zu deren Gesellschaftern sie gehört, davon profitieren soll, verhehlt die Biologin keineswegs: "Was wir hier machen, ist Auftragsforschung - gar keine Frage." Der Öffentlichkeit werde eine verlässlichere Einstufung von Gentechnik-Risiken aber ebenfalls zugutekommen.


Im Original: Aus der Studie "Kontrolle oder Kollaboration?"
Da Kerstin Schmidt gleichzeitig auch Geschäftsführerin von BioMath und BioOK und im Vorstand von FINAB e.V. ist - und all diese Betriebe und der Verein unter der gleichen Adresse und teilweise unter der gleichen Telefonnummer zu erreichen sind - drängt sich der Verdacht auf, dass es sich hier gar nicht um separate Einheiten handelt, sondern das Konglomerat von Firmen eher dazu dient, die kommerziellen Interessen im Umfeld des Vereins FINAB möglichst undurchsichtig zu gestalten. ...
BioOK GmbH, bei der Kerstin Schmidt ebenfalls Geschäftsführerin ist, soll zukünftig als allgemeine Dachmarke des Konglomerats, bzw. des „Wachstumskern BioOK“ aufgebaut werden:
“Der Wachstumskern 'BioOK' etabliert die Ostseeküstenregion Rostock-Schwerin - insbesondere um das AgroBioTechnikum Groß Lüsewitz - als europäisches Kompetenzzentrum für die Analyse, Bewertung und Überwachung von agrobiotechnologischen Produkten und Verfahren. Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft wirken zusammen, um aus Kompetenzen und Erfahrungen in der biologischen Sicherheitsforschung neue, effektivere und kostengünstigere Analyse- und Bewertungsverfahren zu entwickeln und über die BioOK GmbH in einer One-Stop-Agency zu vermarkten.“ (Quelle)
„One-Stop-Agency“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Zulassung und das Monitoring gentechnisch veränderter Pflanzen für die Industrie vereinfacht und verbilligt werden soll. Gefördert wird dies von 2005 bis 2008 mit 4 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).76 FINAB ist dabei untrennbar mit einem Dienstleister verflochten, der daran interessiert sein muss, dass im Sinne seiner Auftraggeber möglichst wenig umfangreiche und daher kostengünstigeÜberwachungspläne für den Anbau von gv-Saaten entwickelt werden.

BioMath GmbH
Geschichte: Gründung 1990. 2005: Mitbegründer der BioOK GmbH. Geschäftsführerin seit 1993: Kerstin Schmidt. Mitarbeiter: 6, Jahresumsatz: 200.000 Euro. Gleiche Büroadresse in Rostock und später Groß Lüsewitz wie biovativ, BioOK und FINAB. ...
Teilnahme an Lobbyorganisationen: Personelle und geteilte Büroadresse mit FINAB.
Finanzierung/Kunden (Auswahl): Monsanto Agrar, Aventis CropScience, Pioneer Hi-Bred, Syngenta Seeds, KWS; BBA (jetzt JKI); Bundesanstalt für Züchtungsforschung Quedlinburg (seit 2008 zusammen mit der BBA Teil des JKI). Uni Oldenburg, Uni Rostock.
2005 - 2008: Finanzierung durch das BMBF als einer der Partner des BioOK Verbunds: 308.856 Euro.

biovativ GmbH
Geschichte: Gründung 2003 als 100%ige Tochter von FINAB e.V. Geschäftsführerin: Kerstin Schmidt. Gleiche Büroadresse wie BioMath, BioOK und FINAB. Labor im AgroBioTechnikum wie auch FINAB. Umsatz 250.000 Euro. Seit 2005: Nutzung des AgroBioTechnikum Groß Lüsewitz. März 2005: Mitbegründung der BioOK GmbH.
Mitarbeiterzahl (Stand 2007): 1.
Aktivitäten/Teilnahme an Forschungsprojekten: seit 11/2003: Betreuung des Gewächshauses und des Freilands in dem von FINAB initiierten AgroBioTechnikum. 2004 - 2006: Projektpartner Auskreuzungsraten von gv-Mais. 2005/06: Durchführung von drei verschiedenen Freisetzungsversuchen mit gv-Kartoffeln für Uni Rostock. Cholera-Kartoffeln.
2006: Freisetzung von gv-Raps in Groß Lüsewitz. 2007/08: Entwicklung von gv-Kartoffeln.
Teilnahme an Lobbyorganisationen: 100%ige Tochter von FINAB.
Finanzierung/Kunden (Auswahl): 2005 - 2008: Finanzierung durch das BMBF als einer der Partner des BioOK Verbund: 337.356 Euro

BioOK GmbH
Geschichte: Gründung der BioOK GmbH März 2005 durch BioMath, biovativ, Broer und sechs weitere Gesellschafter, z.T. ebenfalls von der Uni Rostock. Geschäftsführerin: Kerstin Schmidt.
Finanzierung/Kunden (Auswahl): 2005 - 2008: Finanzierung durch das BMBF als einer der Partner des BioOK Verbunds.

BioOK Verbund
Geschichte: Seit 2005 Zusammenschluss von BioOK GmbH, BioMath GmbH , biovativ GmbH, BTL Bio-Test Labor GmbH Sagerheide, BIOSERV Analytik und Medizinprodukte GmbH, Primacyt Cell Culture Technology, dem Steinbeis-Transferzentrum Soil Biotechnology, der Bundesanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen (BAZ, jetzt Teil des JKI), und dem Institut für Chemie und der Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät der Uni Rostock.
Finanzierung: August 2005 - 2008: Förderung als BioOK Forschungsverbund durch das BMBF mit 4,39 Mio Euro um „neue, effektivere und kostengünstigere Analyse- und Bewertungsverfahren zu entwicklen und über die BioOK GmBH in einer One-Stop-Agency zu vermarkten: „Entwicklung von Zulassungs- und Überwachungsverfahren für gv-Nutzpflanzen“ ... (S. 49)

Wer steckt hinter BioOK?
BioOK ist ein Zusammenschluss von vier (Angabe auf www.bio-ok.com) bzw. sechs (Angabe auf www.biovativ.de) Firmen plus dem Steinbeis Transferzentrum und der Uni Rostock. Wieweit auch das Julius-Kühn-Institut zur Firma zu rechnen ist, darüber darf spekuliert werden. Denn ursprünglich war die Behörde, die auch im Genehmigungsverfahren bei Freisetzungen mit von der Partie ist, als Firmenpartner aufgelistet, verschwand aber 2010 vom Bildschirm:


Internetseite (komplett siehe unten) von BioOK mit den Partnern vor (links) und nach 2010 (rechts)


Doch selbst im günstigsten Fall, dass nämlich die Beteiligung einer Aufsichsbehörde beendet und nicht nur vertuscht wurde, bleibt die Zusammensetzung abenteuerlich. Da ist eine Universität Bestandteil einer Privatfirma - die Beteiligungen der DozentInnen an der GmbH bestätigen diese Verquickung ja ohnehin. Dann wird diese Privatfirma gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung - gut, da wissen all die, die den Bildungsabbau beklagen, wenigstens wo das Geld bleibt. Die dabei gezahlten Fördermittel sind beeindruckend. Von 2005 bis 2008 wurde der BioOK-Verbund durch das BMBF mit 4,383 Mio. € gefördert, um „neue, effektivere und kostengünstigere Analyse- und Bewertungsverfahren“ zu entwickeln. Für Projekte, Freisetzungen und Laborversuche flossen Steuergelder an Firmen und Institute des BioOK-Verbundes, die meisten der Gelder gingen an die Kleinfirmen im Umfeld von FINAB, Inge Broer62 und und Kerstin Schmidt Hinzu kommen Gelder für die Versuchsfelder der Universitäten und Konzerne, die vor allem der Firma biovativ Unteraufträge zur Betreuung der Felder geben.

Im Original: Geldflüsse an BioOK
Rechts: Aus der Bundestagsdrucksache 16/6208, S. 3 f. ++ größer durch Klick)

Auszug über die Zahlungen als der Studie "Kontrolle oder Kollaboration?"
  • Entwicklung von standardisierten Analyseschemata und Zulassungsdossiers für gentechnisch veränderte Pflanzen: biovativ GmbH, 130.152 €.
  • Pflanzenspezifische Analyseschemata und Zulassungsdossiers: BioMath, 158.619 €.63
  • Optimierung von Anbauverfahren für gentechnisch veränderte Nutzpflanzen - zur Produktion von Pflanzenmaterial mit einheitlichen Inhaltsstoffen - unter Vermeidung von messbarem Pollenflug: biovativ GmbH, 207.204 €.
  • Analytischer Nachweis von Summenparametern und Einzelkomponenten, Teilprojekt 1: Uni Rostock, 677.765 €.
  • Analytischer Nachweis von Summenparametern und Einzelkomponenten, Teilprojekt 2: BIOSERV GmbH, 261.347 €.64
  • Entwicklung eines schnellen in vivo Verfahrens zur Detektion geringer Einflüsse transgenkodierter Proteine auf Mikroorganismen und Stoffflüsse im Boden, Teilprojekt 1: Uni Rostock, 270.838 €.
  • Entwicklung eines schnellen in vivo Verfahrens zur Detektion geringer Einflüsse transgenkodierter Proteine auf Mikroorganismen und Stoffflüsse im Boden, Teilprojekt 2: Steinbeis Transferzentrum, 245.461 €.
  • Entwicklung eines standardisierten Labortests für Dungkäfer zur Prüfung der Umweltverträglichkeit von verfütterten transgenen Pflanzen, BTL GmbH, 155.009 €.65
  • Entwicklung einer Methode zur Detektion des Einflusses transgener Pflanzen auf Ökosysteme auf der Basis von Veränderungen des Genoms responsiver Viren sowohl in Pflanzenmaterial als auch ihren Vektoren. Teilprojekt 1: BTL GmbH, 247.102 €.
  • Entwicklung einer Methode zur Detektion des Einflusses transgener Pflanzen auf Ökosysteme auf der Basis von Veränderungen des Genoms responsiver Viren sowohl in Pflanzenmaterial als auch ihren Vektoren. Teilprojekt 2: BAZ Quedlinburg (jetzt JKI), 238.058 €.
  • Entwicklung einer in-vitro-Methode zur Simulation von Verdauung und Resorption: Broer/Uni Rostock, 927.887 €.
  • Entwicklung von Anreicherungsverfahren und Testsystemen zum quantitativen Nachweis von Substanzen in transgenen Pflanzen: BIOSERV GmbH, 224.600 €.
  • Entwicklung von Analyseverfahren zur Toxizität von gv-Pflanzen: Primacyt GmbH, 77.110 €.
  • Entwicklung von Analyse- und Bewertungssystemen zur Ermittlung einer potenziellen Allergenität von gv-Pflanzen: BIOSERV GmbH, 414.218 €.
  • Entwicklung und Umsetzung von Modellen zur Unterstützung bei der Erstellung von Freisetzungsanträgen und Überwachungsplänen für ein anbaubegleitendes Monitoring von gv-Pflanzen: BioMath GmbH, 150.237 €.
  • Polymerenproduktion in transgenen Kartoffelknollen (2007-08). Teilprojekt 1: Broer/Uni Rostock (263.853 €), Teilprojekt 2: biovativ (94.369 €). Weitere Projektpartner: Uni Bielefeld, Eberhard-Karls-Uni Tübingen, Norika Nordring-Kartoffelzucht und VermehrungsGmbH. Gesamt: 693.783 €.66

Viel gebracht hat das viele Geld bislang nicht. Ganz im Gegenteil: "Leere Labore" überschrieb der Spiegel einen Artikel über das wirtschaftliche Desaster. Denn das einzige, was bei der Aktivität von Firmen wie BioOK herauskommt, sind zeitweise gefüllte Konten der Beteiligten und die permanente Auskreuzung gentechnisch veränderter Bestandteile in die Landschaft. Doch Produkte, die keiner will, lassen sich auch mit riesigen Staatshilfen auf Dauer nicht Gewinn bringend herstellen. "Mit der Finab und dem Agrobiotechnikum wollten Schiemann, Broer und die darin versammelten Saatgutfirmen eigentlich für eine 'New Economy' in Mecklenburg sorgen und Arbeitsplätze schaffen. Doch die Gänge im Technikum sind verwaist. Durch Sichtfenster in den Türen fällt der Blick auf leere Laborräume. Sie sind möbliert und mit allen Anschlüssen versehen, nur ohne Mieter. Der Betreiber, eine Firma namens BioConValley, spricht von Anlaufproblemen. Im Zentrum arbeiteten derzeit 35 Personen, es sei nur zu 50 Prozent ausgelastet, ein Zuschussbetrieb." Die Rettung kam wieder durch die Landesregierung und damit den Steuerzahler. Die staatliche Landgesellschaft M-V pachtete die leeren Räume an. Damit der Laden nicht bankrott geht. Sinn hatte das Ganze sonst wenig ...

BioOK: Deckmantel der Konzerne und Knotenpunkt der Seilschaften
Arbeitsort und Adresse von BioOK ist das AgroBioTechnikum am Thünenplatz 1 in Groß Lüsewitz, der zur Zeit wichtigste Freisetzungsforschungsstandort in Deutschland. Hier liegen Felder von Universitäten und Konzernen, in deren Auftrag vor allem die biovativ GmbH tätig ist. In den Laboren und Büros wird an weiteren, z.T. ebenfalls gut geförderten gv-Pflanzen experimentiert - oder zumindest so getan, als ob. Durch die vielen Unteraufträge aus verschiedenen Richtungen entstand ein Knotenpunkt der Seilschaften. Das wurde auch erkennbar, als vom 14. bis 16.5.2009 nach Rostock zur 4. EIGMO-Tagung geladen wurde. Die Lüsewitzer GentechnikprotagonistInnen und Kleinfirmen im BioOK-Verbund kümmerten sich um die Organisation vor Ort. Als Teilnehmende trafen die Konzerne Syngenta, BASF und Pioneer mit den Behördenleuten aus BVL, JKI und EFSA zusammen. Monsanto sponsorte das Treffen.132

Wer genauer erfahren will, wer hinter den kleinen Firmen steckt, die unter BioOK gelistet sind, wird manche Überraschung erleben. Zum einen sind dort immer wieder Personen zu finden, die auch an der Uni Rostock lehren - die Verquickung zwischen Forschung im staatlichen Auftrag und Forschung auf eigene Kappe ist offenbar eher der Alltag. Interessant ist aber auch ein Blick auf die sonstigen MitarbeiterInnen der Firmen. Das ist nämlich gar nicht besonders vielfältig. Ein Blick ins Impressum der Internetseiten verrät nämlich: Eine Person ist Dreh- und Angelpunkt mehrerer Firmen, die Faxnummern gleichen sich - und auch die Internetseiten sehen verräterisch ähnlich aus. Also: Klick, www.biomath.de, klick aufs Impressum und lesen ... Biomath GmbH, Thünenplatz 1 in Groß Lüsewitz, Tel. 038209-4909-0, Fax 038209-4909-18 und Geschäftsführerin ist Kerstin Schmidt. Klick, jetzt auf www.biovativ.de, klick wieder aufs Impressum und lesen ... biovativ GmbH, diesmal klein geschrieben. Ansonsten aber das Gleiche: Thünenplatz 1 in Groß Lüsewitz, Tel. 038209-4909- ... oh mal was anders ... -20, Fax aber wieder gleich 038209-4909-18 und Geschäftsführerin ist ... auch Kerstin Schmidt. Da gucken wir jetzt doch mal auf das Impressum des gesamten Firmenverbundes: Klick, klick - und welch Überraschung: Auf Englisch! BioOK GmbH, Thünenplatz 1 in Groß Lüsewitz, Tel. heißt jetzt "Phone", aber hört wieder auf die erste Nummer 038209-4909-0. Das Fax gleicht allen anderen: 4909-18. Kerstin Schmidt spielt den "business manager".


Impressum der Seiten www.biovativ.de, www.bio-ok.com (Leerzeilen entfernt) und www.biomath.de


Kann es sein, dass wir hier eine seltsame Fassade von Kleinfirmen haben, die eher Scheinfirmen sind? Wo immer dieselbe Person dahintersteht? Klar - um Fördergelder abzugreifen, sich gegenseitig Aufträge zuzuschieben und Rechnungen auszustellen, wäre so etwas sicherlich eine praktische Sache.
Bevor die Firmen am Thünenplatz 1 gelistet wurde, hatten sie eine andere Adresse: Schnickmannstraße 4 in Rostock. Eine Überprüfung vor Ort ergab ein leeres Büro mit einem bemerkenswerten Briefkasten davor (Foto rechts, größer durch Klick). Warum muss ich unwillkürlich an den Begriff "Briefkastenfirma" denken?

Wühlen wir noch ein bisschen weiter hinter den Kulissen. Dann wird schnell klar: BioOK ist kein Selbstzweck. Überall lauern die großen Konzerne hinter der Kulisse regionaler Kleinfirmen. Gehen Sie mal an die Versuchsflächen und fragen den Wachschutz, wer sie beauftragt und bezahlt. Die Antwort: BASF. Würden die Felder bewachen, die ihnen nichts einbringen? Sie können es mit Protestaktionen versuchen an den Versuchsfeldern des AgroBioTechnikums. Wenn die die Schwelle reiner Begleitfolklore überschreiten, wird sich ein Rechtsanwalt bei Ihnen melden und Sie auffordern, einen von ihm gefertigten Vertrag zu unterzeichnen. Diese sogenannte Unterlassungserklärung soll Sie zwingen, in Zukunft Ruhe zu bewahren. Wenn Sie nicht unterschreiben, geht die Angelegenheit vor Gericht - meist eine sichere Bank für die Gentechnikseilschaften. Achten Sie mal auf die Adresse des Anwaltes. Der kommt nicht aus der Region Rostock, sondern aus Düsseldorf. Wer sitzt da noch? Richtig: Monsanto. Anwalt Hartwig Stiebler ist der Anwalt, der für diese Firma arbeitet. Er vertrat die Üplinger BioTechFarm und die Lüsewitzer biovativ GmbH, beides Firmen von Kerstin Schmidt, gegenüber KritikerInnen.
Die Kleinfirmen vor Ort und ihre AkteurInnen bekommen auch die Patente nicht, die aus den Forschungen folgen. Die halten die Leute mit Titel, z.B. Inge Broer (Uni Rostock) und Karl-Heinz Kogel (Uni Gießen). Sie haben ihre Felder von biovativ betreuen lassen, die Patente aber lieber mit Bayer und BASF angemeldet. So sieht mensch hinter der Kulisse der Klein- und Scheinfirmen doch immer wieder die großen Konzerne, die den Rahm abschöpfen und sich die wichtigen Dinge zu sichern wissen. Die Kleinfirmen entfachen die Strohfeuer mit Fördermitteln, auch aus der regionalen Wirtschaftsförderung. Damit bringen sie die Pflanzen nach draußen - und verschwinden dann nach einiger Zeit wieder von der Bildfläche. Die verwertbaren Ergebnisse streichen derweil die Großen ein, die sich aber - ganz im Sinne von Burson Marsteller - nicht selber zeigen müssen.

 
Im Original: Netzwerk BioOK
Schaubild mit Verflechtungen der Institutionen im deutschen Gentechnikfilz (Studie von Then/Lorch, S. 32, Fehler dort)


Patente von Prof. Inge Broer (Quelle: wie oben)


BioOK sollte der Leuchtturm der KIeinfirmen werden. Gelungen ist das nicht. Es wird den Lüsewitzer Firmen gehen wie den Vorgängern im ersten Biopark zur Agro-Gentechnik der Republik, damals in Gatersleben. Dort hat es Pleiten und Übernahmen gegeben. Wenn die Staatsgelder versiegen, ist Schluss. Für die Gesamtbranche hat das Ganze aber dennoch Sinn: Die Seilschaften können enger geknüpft werden, Uni-Institute und FirmeninhaberInnen können sich ein paar Jahre länger über Wasser halten und - nicht unwichtig - das Zeug kommt in die Landschaft. Denn die Herbeiführung von Auskreuzung wäre das Ende jedes Ringens um Gentechnikfreiheit. Das wissen auch die GentechnikprotagonistInnen unter dem Deckmantel der Freisetzungsforschung.

Weitere Fälle
  • SunGene: Als eine der ersten Kleinfirmen am Biopark Gatersleben gegründet, dann von BASF übernommen
  • Dezember 2011: Der Konzern Bayer CropScience "schluckt" den katholisch erbauten Biopark in Gatersleben und baut ein Weizenzuchtzentrum auf (aus: MZ, 1.12.2011)

Aus einer Podiumsdiskussion am 16.11.2011 in Erlangen bei der Preisverleihung "Land der Ideen" an FOR PLANTA (Bayrische Seilschaft und Geldquelle für Agrogentechnik): Der Züchter Martin Breun sagt Nein zur Agrogentechnik, weil die Konzerne am Ende alles aufsaugen (gleich am Anfang des Mitschnittes ++ nur der Ausschnitt)
Prof. Uwe Sonnewald, Uni Erlangen: "Die grüne Gentechnik scheint ja so direkt bei der Züchtung nicht angekommen zu sein. Jedenfalls spielte das in Ihrem Vortrag keine Rolle. Vielleicht kann ich dann gleich mal den ersten Starter geben: Sehen Sie denn eigentlich in der Grünen Gentechnik für sich ein Potential?"
Martin Breun, Saatzucht Breun GmbH: "Sie meinen für mich als Unternehmen? Da muss ich sagen: Nein! Das hat zwei Gründe. Zum einen die Kosten. Die Gentechnik, wenn man ein transgenes Produkt auf den Markt bringen will, muss man mit 15 Mio. Euro Kosten rechnen. Das Lizenzvolumen für Winterweizen in Deutschland sind 27. Mio. Euro. Das ist dann eine sehr knappe Rechnung, wenn man da wirklich die Kosten wieder reinholen will. Und das zweite ist der Endverbraucher ist unser Kunde - und der lehnt das Produkt ab am Ende. Die Technik an sich, vor der hab ich keine Angst. Ich hab Angst bei der Gentechnik vor Monsanto und vor den multinationalen Konzernen, weil die werden das Rad am Ende drehen. Und die mittelständische Züchtung, die bisher eigentlich der Landwirtschaft die Erträge hochgehalten hat, die wird aussterben. Und das Züchtersterben in Deutschland findet im Moment statt. Pro Jahr werden im Moment ein bis zwei Züchterhäuser an Konzerne verkauft."
Prof. Christian Jung, Uni Kiel, später: "Wenn wir eine offene und freie Debatte hätten und wenn eine wirkliche Wahlfreiheit bestünde - die besteht eben nicht -, dann wäre es so, dann wären solche Sorten auch hier akzeptiert."

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