Stiftung Freiräume

WAS IST DIE PROJEKTWERKSTATT?

Raus aus dem eigenen Sumpf - das Haus als Sprungbrett ins Drumherum


1. Projektwerkstatt - Ein Kurzüberblick
2. Was soll das Ganze? Ein Versuch, die Projektwerkstatt zu beschreiben ...
3. Was bieten die vielen Räume und Werkecken?
4. Haus, Räume und Ausstattung mitgestalten
5. Kein "Schöner wohnen" in der Aktionsvilla Kunterbunt! Aber Platz zum widerständigen Leben!
6. Raus aus dem eigenen Sumpf - das Haus als Sprungbrett ins Drumherum
7. Formales, weitere Infos und der PGP-Key
8. Spenden, Ausstattung, Finanzen ...

Das ist jetzt mehrfach betont: Die Projektwerkstatt ist eine offene Aktionsplattform. Sie kann von allen Menschen genutzt werden, die mit den Räumen etwas anfangen können. Es geht vor allem kreativ-widerständige, politische Aktivität. Aber Gruppenräume, Theater-, Schweiß-, Fahrrad-, Layoutwerkstätten und mehr, die Seminar- und Übernachtungsräume usw. können sicherlich auch für viele andere Dinge genutzt werden. Das alles ist kein Selbstzweck, sondern soll konkrete Projekte und Aktionen unterstützen.

Widerstand, Aktionen, Recherchen überregional
Viele der bisherigen Aktionen organisierten sich überregional, z.B. Proteste gegen Atomkraftwerke und -transporte, gegen die Agrogentechnik, Braunkohle usw. Zudem entstehen im Haus Ausstellungen, viele Bücher und Broschüren, Zeitungen, Filme und mehr. Es soll eine Villa Kunterbunt des Widerstands sein - von direkten Aktionen über Veranstaltungen bis zu Theoriearbeit, z.B. zu Fragen der Herrschaftsfreiheit, zur Kritik an Knast und Strafe usw.

Aktion und Selbstorganisierung regional
Von praktischen Naturschutzaktionen über den Widerstand gegen Golfplätze, Umgehungsstraßen oder die Zwangspsychiatrie bis zur Auseinandersetzung mit Neonazis in der Region oder durchgeknallten staatlichen Repressionsbehörden zog sich über die Jahre stets auch die Beteiligung an oder Initaitive für politische Initiativen in der Region. Einiges fand in der unmittelbaren Umgebung statt, anderes in Gießen und/oder anderen Städten Mittelhessens. Mehr haben wir in Gießen auch Treffpunkte und aktionsunterstützende Infrastruktur (mit) aufgebaut, so in den 90er Jahren die Projektwerkstatt in der Ebelstraße, das Café Ö in der Roonstraße und etwas später die Projektwerkstatt "begrenzt" auf dem heutigen THM-Campus. Seit 2016 gibt es den Aktionsraum in Gießen als Aktionsmateriallager, Treffpunkt und Ort von Lesungen, Seminaren, Trainings und mehr. Wichtig war uns stets, Kontakt, Vernetzung und Kooperationen mit möglichst vielen anderen Gruppen zu erreichen. Dazu haben immer wieder gruppenübergreifende politische Zeitungsprojekte ingang geschoben - aktuell existiert der Gießener Landbote (inzwischen eingestellt), früher gab es die Zeitung "Platz", den "Widerhaken" und in ganz frühen (Öko-)Zeiten die Umweltzeitung "Der Specht".

Auch im Ostkreis Gießen und West-Vogelsberg, also in unmittelbarer Umgebung der Projektwerkstatt, gibt immer wieder Aktionen und Projekte. Vor wenigen Jahren beteiligten wir uns am Widerstand gegen eine regionale Nazi-Gruppe. Wir waren das von ihnen am häufigsten attackierte Gebäude und mussten uns, zusammen mit anderen Betroffenen und Antifagruppen der Region, entsprechend verteidigen. Das bürgerliche Netzwerk, welches ebenfalls entstand und von Kirchen, Grünen und örtlichen Bürgermeister*innen dominiert wurde, grenzte uns hingegen übel aus.
  • Extraseite zu Projekten in und um Saasen, z.B. dem Aufbau einer solidarischen Landwirtschaft

Im Original: Projekte und Netzwerke aufbauen
Es gibt Ideen sowohl für die Projektwerkstatt in Saasen wie auch für Gießen bzw. die Region insgesamt. Für Gießen diskutieren wir den Aufbau eines Treffpunktes als Mischung aus Aktionsplattform und Veranstaltungsraum. Dort könnte z.B. alle paar Wochen ein Tag mit Kulturprogramm, politischen Vorträgen, Debatten, Ausstellungen usw. stattfinden. Das Ganze soll keine bestimmte Gruppe ansprechen, sondern offen für alle sein und wirken. Die teilweise eher ausgelutschten, in ritualisierten Abläufen agierende Parteien und Politgruppen der Stadt sind keine Zukunftsoption mehr, sollen aber auch nicht ausgegrenzt werden (und schon gar nicht einzelne Interessierte aus ihnen). Es soll Aktionstrainings in Gießen geben, damit endlich wieder eine Runde von Menschen entsteht, die aus der provinziellen Langeweile mehr macht.

Rund um die Projektwerkstatt
Es beginnt eine neue Ära (Anfang 2016). Ein paar neue Leute, ein paar neue Ideen - und dann die Sondersituation mit den Flüchtlingsunterkünften im Dorf. Daraus entstand einie Dynamik, die Köpfe kreisten um neue Ideen. Im Moment ist alles eine unverbindliche und sicherlich unvollständige Vorschlagsliste, welche "Angebote" für Eigenaktivität und Umverteilung in der Projektwerkstatt möglich wären. Wenn es Einzelpersonen oder (sich dann z.B. abwechselnd) kleine Gruppe gibt, die ein solches "Angebot" eröffnen, also z.B. einmal wöchentlich, monatlich oder in einem anderen Takt damit in der Projektwerkstatt machen wollen, so kann es sofort losgehen. Es muss nicht alles zeitgleich und auch gar nicht alles klappen.

Fahrrad-Selbsthilfewerkstatt
Schrauben, Basteln, Flicken … mit den Geräten aus der Projektwerkstatt, gespendeten oder mitgebrachten Materialien. Am eigenen Fahrrad oder Aufbereitung von Schrotträdern für Leute, die bisher noch keinen fahrbaren Untersatz haben. Bei Interesse auch Bau besonderer Gefährte – vom Tandem über Lastenräder bis zu Fahrradhängern.

Weitere Schrauber- und Bastlerwerkstätten/Repair-Cafés
Was für Fahrräder gilt, geht auch mit Computern oder anderen Geräten, für Holz- oder Metallarbeiten: Treffpunkte für Bastler in eingerichteten Räumen mit Unterstützung von Leuten, die sich drum kümmern und Hilfe zur Selbsthilfe geben.

Kino und Kultur
Wie wäre es mit ein unregelmäßigen Nachmittagen/Abenden mit Lesungen, Musik, Kabarett und Filmen? Das wäre auch gut verbindbar mit anderen Angeboten (Cafe, Umsonstverteilung/Flohmarkt…). Auch Spiele- und Akrobatikabende, Schreibwerkstätten und mehr wären denkbar. Um den anti-kommerziellen Charakter der Projektwerkstatt zu unterstreichen, wäre eine Idee, ausschließlich Creative-Commons-Texte, -Filme und freie Musik zu bieten.

Offenes Café
Offen einladen als Treffpunkt – mit leckerem Essen, Trinken und Möglichkeit zum Gespräch, Kennenlernen des Hauses (bei Interesse mit Führungen), vielleicht auch mal der einen oder anderen Besonderheit (Saftpressen, Kochen, Backen …). Gut verbindbar mit anderen Angeboten.

Bibliotheken
Ein Herzstück des Hauses sind die riesigen Bibliotheken: Bücher, Flyer-, Broschüren- und Zeitschriftensammlungen, Filme, Spiele, Musik und vieles mehr. Dafür sind nicht nur Menschen gesucht, die Lust haben, einen Bereich (z.B. ein Thema oder die Filmecke oder oder …) zu betreuen, sondern die wunderschönen Räume sind für begleitende Aktivitäten aller Art geeignet. ++ Die Bibliothek trägt einen Kunstnamen: www.projektwerkstatt.de/kabrack

SoLaWi & Co.

Im Raum Gießen/Marburg sowie in Wetzlar gibt es sie schon: Höfe, die bedürfnisorientiert eine feste Runde von (z.B. 100) Menschen versorgen. Markt und Konkurrenz sind Vergangenheit – die Beteiligten agieren solidarisch zusammen. So eine Runde soll auch im Ostkreis Gießen/West-Vogelsberg entstehen. Höfe gibt es, die mitmachen würde. Wer aber startet die Initiative zu einem wachsenden Kreis von Menschen, die versorgt werden? ++ Infoseite: www.projektwerkstatt.de/region

Lebensmittel-Verteilpunkt
Ob innerhalb des Netzwerkes der Lebensmittelretter_innen (auch wenn die insgesamt etwas unpolitisch und die bundesweiten Aushängepersonen z.T. ziemlich merkwürdig sind) oder als etwas Eigenes- wie wäre es, mit den Supermärkten im Ost- und Nordkreis (Lumda-/Wiesecktal und Vogelsbergrand) zu sprechen, eben mit den Marktbeschicker_innen in Grünberg und eventuell weiteren – und dann in der Projekwerkstatt einen oder mehrere regelmäßige Verteiltage zu machen? Gut verbindbar wäre das mit Umsonstladen-Öffnungszeit und offenem Cafe/Küche für alle.

Umsonstladen
Bis Gießen ist es eine lange Anfahrt – wie wäre es mit einem Umsonstladen in der Projektwerkstatt? Der könnte z.B. einmal pro Woche offen haben und (teilweise?) zwischendurch auch so erreichbar sein (eine Idee sind klarsichtige Vitrinen im Zugangsbereich zum Hof). Ergänzend kann ein schwarzes Brett das Verschenken von größeren Teilen (Schränke, Küchenmaschinen, Fahrräder …) vermitteln. Wer hat Lust, so etwas einzurichten, Öffnungszeiten zu organisieren und dann da den Laden zu betreuen?

Flohmärkte
Um mehr Menschen zu gewinnen für die Idee, brauchbare Sachen weiterzugeben, könnte es ab und zu auch einen Flohmarkt geben – vielleicht auch zeitgleich mit einigen der Öffnungszeiten des Umsonstladens (z.B. U-Laden 1x pro Woche, Flohmarkt monatlich dabei). Könnte also auch zu einem Projekt verschmelzen.

Trainings und Kurse
Die Projektwerkstatt darf gerne ein Ort sein, wo Menschen ihr Wissen weitergeben – egal ob Kochkurse, Akrobatik, Musikinstrumente lernen, Nähen, Jonglieren, Klettern, Computer- oder Werkzeuggebrauch … Wer hat Lust, Kurse anzubieten?

Bunt-Fahrräder und Nutzer_innengemeinschaften (NutziGems)

Der Vorschlag ist alt, hat aber durch die Flüchtlingsunterkünfte nochmal neuen Anstoß bekommen: Statt dass alle immer alles selbst haben müssen (Eigentum erhöht den Bedarf an Ressourcen, damit an Geld, Arbeitszeit und Umweltbelastung), können Pools zur gemeinsamen Nutzung entstehen. Zum Beispiel: Ein Bestand bunter Fahrräder an einem Ort mitten in Saasen - zugänglich für alle. Eine Werkstatt mit guter Ausstattung - zugänglich für alle. Bibliotheken, Spielesammlungen und mehr - immer zugänglich für alle. Damit nicht immer alle alles für sich besorgen und horten müssen ...

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