Gießen autofrei

USA ERSTMALS SELBST ATTACKIERT! DER 11.9.2001: URSACHEN, INTERPRETATIONEN, FOLGEN

Den eigenen Mördern Steuern zahlen


1. Zivilisation im Vormarsch
2. US-Regierung auf Kreuzzug
3. Stimmen zur US-Politik und dem Wertegemeinschafts-Patriotismus
4. Gedanken zum 11.9.
5. Zu den Anschlägen in den USA
6. Den eigenen Mördern Steuern zahlen
7. Weitere Infos zum Thema

In der Neuen Züricher Zeitung vom 15.12.2004, Seite 6 findet sich
Die Geheimarmeen der Nato
Die Analyse von staatlich organisiertem Terror in den USA und in Europa ist noch wenig entwickelt ... Am 3. August 1990 bestätigte der damalige Premiermininster Italiens, Giulio Andreotti, ... , die Geheimarmee habe unter dem Decknamen "Gladio" (das Schwert) als verdeckte Unterabteilung des militärischen Geheimdienstes ... operiert, dass ähnliche Strukturen in allen Ländern Westeuropas existierten und dass die Nato die Geheimarmeen koordiniere... Für die gegenwärtige Terrorismusforschung ist der Fall Gladio deshalb relevant, weil der Untersuchungsrichter Felice Casson, der ... Andreotti zu seinem Geständnis nötigte, in Italien die "Strategie der Spannung" an die Öffentlichkeit brachte. Aufgrund von Dokumenten des militärischen Geheimdienstes zur "Operation Gladio" konnte Casson beweisen, dass die Geheimarmee neben dem äusseren Feind, der sowjetischen Armee, auch einen inneren Feind bekämpfen musste... Denn des Pentagon in Washington wie auch der italienische militärische Geheimdienst fürchteten, dass der Einzug der Kommunisten oder der Sozialisten in die italienische Regierung die Nato von innen heraus schwächen würde. Um dies zu verhindern, wurde mit der "Strategie der Spannung" das Volk in Italien durch Terroranschläge in Angst und Schrecken versetzt, worauf die Bevölkerung nach einem starken autoritären Staat und mehr innerer Sicherheit verlangte. Gleichzeitig wurden die Anschläge durch Manipulation der Spuren dem politischen Gegner in die Schuhe geschoben ... Diese Strategie funktionierte und stärkte die Regierung der Democrazia Christiana ... Für die rechtsextremen Terroristen, welche im Rahmen der "Operation Gladio" die "Strategie der Spannung" ausführten und danach durch den militärischen Geheimdienst geschützt wurden, war das Volk ein legitimes Ziel ... "Man musste Zivilisten angreifen, ... unschuldige Menschen, die weit weg vom politischen Spiel waren", erklärte Vincenzo Vinciguerra, der von Untersuchungsrichter Casson als Täter eines Anschlags überführt worden war. "Der Grund dafür war einfach. Die Anschläge sollten die Menschen ... dazu bringen, den Staat um größere Sicherheit zu bitten. Diese politische Logik liegt hinter all den den Massakern und Terroranschlägen, welche ohne richterliches Urteil bleiben, weil der Staat sich nicht selber verurteilen kann ..."


Wer meint, in Deutschland sei es besser als in Italien, irrt. Im Gegenteil: In Deutschland wurde jede Aufklärung verhindert. Die deutsche Justiz ist anders als die italienische oder französische nahezu rasserein rechtsextrem. Richter mit Charakter wie Felice Casson sind in Deutschland äußerst selten. Und die Opposition hat so viele Leichen im Keller, dass sie lieber mitmauschelt. Die NZZ schreibt darüber:

In Deutschland wollte die oppositionelle SPD das Thema der Nato-Geheimarmeen als Plattform gegen die regierende CDU ... aufbauen, um kurz vor den ersten gesamtdeutschen Wahlen ... Stimmen zu gewinnen. Nachdem bekannt geworden war, dass ehemalige SS-Angehörige im deutschen Stay-behind aktiv waren, bezeichnete der SPD-Sicherheitsexperte Hermann Scheer die Geheimarmee in Deutschland als "Ku Klux Klan" und forderte das Einschreiten der Justiz. Darauf wies die CDU Scheer darauf hin, dass auch SPD-Verteidigungsminister Helmut Schmidt, der spätere Bundeskanzler, das Stay-behind-Geheimnis ... gehütet hatte, worauf die SPD im Parlament zusammen mit der CDU für eine Untersuchung hinter verschlossenen Türen stimmte.

Das größte Problem, das wir haben, ist die ungeheure Verlogenheit. Die staatlichen Sicherheitsbehörden sind in Wirklichkeit die größte Gefahr für den Frieden. Jeder, der das geschehen lässt und meint, er würde irgendwie durchkommen, wird früher oder später als politisches Verbrauchsmaterial in den Müll geraten.

Text von Ulrich Brosa

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