Gentechnik-Seilschaften

KEIN NEUBAU DER B49 IM KREIS GIESSEN!

Alternativen: Bahn, Rad ...


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Keine Frage: Der Verkehr an der B49 muss verringert werden - um die Anwohner*innen zu entlasten, die Verkehrsgefährdung zu reduzieren, Klima und Umwelt zu schützen und insgesamt selbst aus dem von Betonpolitik geprägten Reiskirchen einen schönen Ort zu machen.
Unsere wichtigsten Gegenvorschläge sind:
  • (Wieder-)Aufbau ortsnaher Infrastruktur, d.h. Läden, Arztpraxen (eventuell als rollendes Angebot) zurück in die Dörfer - zumindest ein Lebensmittelsupermarkt wieder ins Ortszentrum von Reiskirchen
  • Anbindung der Ortsteile an den Radweg R7, den Ortskern und den Bahnhof von Reiskirchen sowie Fahrradzonen und -straßen aus den Wohngebieten im Kernort beidseits der Bahnlinie zum "R7"
  • Einrichtung eines Bahnhaltepunktes in Lindenstruth (plus Wiederaufbau des zweiten Gleises in Saasen, weil nötig für den Haltepunkt Lindenstruth und weitere Taktverdichtung in den kleinen Orten)
  • Rückbau der Ortsdurchfahrten von Reiskirchen und Lindenstruth mit deutlicher Ausschilderung des überregionalen Autoverkehrsflusses über die A5

Genauer: Verkehr reduzieren statt Straßen bauen
Die Verkehrsmenge auf der B49 kann mit einfacheren Mitteln verringert werden -
schneller, billiger und umweltfreundlicher.
An vier Stellschrauben muss dafür gedreht werden. Am wichtigsten ist die Stärkung der Vogelsbergbahn, die weitgehend parallel zur B49 verläuft. Um einen Umstieg vom Auto attraktiv zu machen, muss die Bahn aber öfter, pünktlicher und schneller fahren, zudem an allen wichtigen Punkten halten. Geht nicht? Doch! Alles kann gleichzeitig erreicht werden, wenn die ursprünglich zweigleisigen Abschnitte zwischen Gießen und Rödgen sowie in Saasen wieder in Betrieb genommen werden. Die Bahndämme sind noch vorhanden. Dann können sich Züge öfter begegnen und sogar überholen, d.h. abwechselnd könnte ein schneller Zug die größeren Orte an Gießen anbinden, und dazwischen ein Zug in allen Orten halten einschließlich Lindenstruth, Buseck-Ost (Leppermühle) und Rödgen (vogelsbergbahn.siehe.website). Noch attraktiver wäre die Bahn, führe sie als Regiotram direkt in die Gießener Innenstadt (regiotram.siehe.website).
Um die Ortsteile an die Bahnhöfe, aber auch an wichtige Zielpunkte wie Schulen oder Einkaufsmärkte anzubinden, braucht es einen Busverkehr, der nicht parallel zur Bahn verläuft, sondern direkt von den Dörfern zu den Kernorten mit dortigem, passgenauem Umstieg auf die Bahn.
Für Entfernungen unter 10km ist das Fahrrad die beste und oft auch schnellste Alternative. Hier versagt die Gemeinde Reiskirchen bis heute. Obwohl der attraktive Fernradweg „R7“ entlang der Wieseck verläuft, gibt es von dort kaum Verbindungen zu Ortsteilen, Wohngebieten, Schulen usw. Ein attraktives Fahrradnetz muss her!
Weitere Möglichkeiten sind Verkehrsberuhigungen wie Querungshilfen an den Ortseingängen und wichtigen Fußverbindungen sowie generell Tempo 30 innerorts, zudem brauchen alle Ortsteile wieder Einkaufsmöglichkeiten, ärztliche Versorgung usw.
Ein anschauliches Beispiel dafür, wie alles falsch gemacht wird, ist leider Lindenstruth. Das Dorf liegt an der B49, ist also durch den Autoverkehr stark belastet. Im Dorf gibt es keinen Laden, keine Gesundheitsversorgung - und noch nicht einmal einen Bahnhaltepunkt, obwohl die Vogelsbergbahn direkt durch den Ort führt. Durch den Ort führt der Radweg („R7“), aber der ist in keiner Weise mit dem Rest des Ortes und den Orten nördlich und südlich verbunden. Es gibt weder Wegweiser noch weitere Fahrradachsen. WeissTechnik mit seinen ca. 1000 Arbeitsplätzen ist an einer Entlastung des Dorfes vom Autoverkehr bislang nicht interessiert. Statt diese und andere Firmen mit ihren Wünschen nach Neubau- oder Erweiterungsflächen unter Druck zu setzen, ist die Gemeindepolitik in Reiskirchen (wozu Lindenstruth gehört) völlig einseitig auf neue Gewerbeansiedlung und Straßenbau ausgerichtet. Gute Fuß-, Fahrrad- und ÖPNV-Verbindungen zu Supermärkten und Firmengrundstücken fehlen in der Gemeinde fast überall. Statt nach neuen Straßen zu schreien, müsste sich die Gemeindepolitik in Reiskirchen an die eigene Nase fassen. Viele Maßnahmen sind einfach und schnell machbar. Es wäre der für Mensch und Natur bessere Weg, um die Anwohner*innen der jetzigen B49 vom Autoverkehr zu entlasten.

Verkehrsberuhigung: Rückbau der B49 (statt Neubau)
Der Rückbau der B49 in den Orten Reiskirchen und Lindenstruth würde dort Unfallgefahren und Lärm verringern, aber vor allem dazu führen, dass Autofahrende bevorzugt die A5 nutzen würden. Navis würden die A5-Route auch als schneller anzeigen, wenn die Ortsdurchfahrten beruhigt werden. Vorschläge dieser Art haben Verkehrswende-Aktive bereits 1995 erstmals eingebracht. Gemeinde, Land Hessen und der Bund setzen das absichtlich nicht um, damit die Lage für die Bewohner*innen möglichst schlecht ist und diese dann weiter den riesigen Straßenneubau befürworten. Das ist Geiselhaft: Dass die Verkehrsverhältnisse in Lindenstruth und Reiskirchen so schlecht sind, ist Absicht! Die Menschen leiden, damit die Autolobby sich wieder mal durchsetzen kann.


Aktuelle Lage an der A5-Abfahrt und Ortseinfahrt nach Reiskirchen


Die zwei Kreuzungen am Ortseingang werden zB als Kreisel so umgestaltet, dass der Verkehr abgebremst wird und nur noch begrenzte Mengen in den Ort einfließen (Pförtnerfunktion). Kommt es zu höherem Verkehrsaufkommen, staut sich der Verkehr nicht mehr im Ort, sondern davor. Spätestens am der Kreuzung zur Goethestraße (gelber Kreis) muss dann Tempo 30 gelten. Fußquerungen sollten durch Querungshilfen und Rückbau der Straße erleichtert werden. Bei geringerer Höchstgeschwindigkeit braucht es auch geringere Straßenbreiten.



Das gleiche gilt für die Ortseinfahrt von Lindenstruth von Osten her: Auch hier sollte die Straße so umgestaltet werden, dass eine Temporeduzierung erzwungen wird und dann Tempo 30 gilt. Der weitere Straßenverlauf (unten) sollte mit Querungshilfen rückgebaut werden.



Am Ortseingang von Reiskirchen (von Osten her) ebenfalls eine temporeduzierende Umgestaltung der Straße, zB im Bereich der Zufahrt zum Sportplatz und in die Friedensstraße (gelber Kreis).
Entscheidend für die Lebensqualität ist dann aber die Schaffung eines verkehrsberuhigten Zone mit viel Aufenthaltsqualität rund um den Bahnübergang. Mindestens 100m oder bis zur Kreuzung Jahnstraße in nördlicher Richtung und bis einschließlich zur Oberdorfstraße im Südenmit Querungshilfen und breiteren Fußwegen. Der Radweg "R7" sollte neu geführt werden über Bahnstraße - Querung der B49 direkt am Bahnübergang - verbreiterer Fußweg zwischen Bahnhof und Bürgerhaus zur Schulstraße.



Außerdem: Für den betroffenen B49-Abschnitt besteht schon eine Umgehung: die A5
Seit knapp 20 Jahren gibt es die Auffahrt „Grünberg“ zur A5. Dadurch ist eine Umfahrungsmöglichkeit für Reiskirchen und Lindenstruth entstanden, die auch zur Entlastung der B49 beigetragen hat. Ein Neubau der B49 würde diese schneller machen und könnte der Verkehrsverlagerung auf die A5 entgegenwirken – eine absurde Entwicklung. Stattdessen sollte der Effekt der Umgehung via A5 durch Verkehrsberuhigung auf den Ortsdurchfahrten verstärkt werden, so dass die ca. 3000 Pendler*innen aus dem Raum Grünberg nicht mehr die B49 nutzen, sondern die A5 (oder noch besser: die Bahn).

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