Seitenhieb-Verlag

DIE LINKE.POPULISMUS: QUERFRONT. RINKS UND LECHTS ...

Nation, Volk, deutsches Interesse


1. Populismus
2. Unterstützung für Querfrontpopulismus
3. Nation, Volk, deutsches Interesse
4. Bezüge nach rechts
5. Links


Aus dem Vorwort von Hans Modrow in: Maurer, Ulrich/Modrow, Hans (2005), "Überholt wird links", Edition Ost Berlin (S. 9)
Wir sind das Volk!

Gesamtdeutsches Interesse
Aus Hermann Klenner, "Eine Linkspartei im gesamtdeutschen Interesse?" in: Maurer, Ulrich/Modrow, Hans (2005), "Überholt wird links", Edition Ost Berlin (S. 169)
Die in diesem Zusammenhang einzig realistischen Hoffnungen richten sich auf eine in West wie in Ost fest in der Bevölkerung verankerte Linksfraktion im Bundestag, die mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln und Möglichkeiten sowie gemeinsam mit den außerparlamentarischen Sozial- und Friedensbewegungen diesseits wie jenseits der Landesgrenze ihre Tradition und Kompetenz im gesamtdeutschen Interesse geltend macht.

Trauer um verpasste National-Demokratie
Aus Robert Albertz, "Links wo die Nation ist " in: Maurer, Ulrich/Modrow, Hans (2005), "Überholt wird links", Edition Ost Berlin
Daß die deutsche Arbeiterbewegung aus der nationalen Frage verdrängt werden konnte, lag nur zum Teil daran, daß nach der gescheiterten Revolution von 1848/49 der Nationalgedanke von Großgrundbesitzern und der Industriebourgeoisie okkupiert worden war. Er wurde bekanntlich Gestalt im preußisch-deutschen Militärstaat.
Der andere Teil, weshalb die Linken dieses Terrain abgaben, kann nur mit der Unfähigkeit erklärt werden, auf diesen "Konternationalismus" (von Krockow), auf diesen imperialistischen Nationalismus mit der Entwicklung einer eigenen national-demokratische Identität zu antworten.
... wir deutschen Kommunisten haben vor 1933, in der Illegalität und im Exil immer für ein freies Deutschland gekämpft. Nicht grundlos hieß die wichtigste Plattform der deutschen Hitlergegner Nationalkomitee "Freies Deutschland". ... (S. 214 ff)
Die deutsche Linke hat sich seit 1968 aus diesem nationalen Diskurs verabschieet und einem kosmopolitischen Weltbürger das Wort geredet. Das war eine Antwort auf die jüngste deutsche Geschichte und darum erklärlich. Doch es war eine kurzschlüssige und kurzsichtige Entscheidung. Sie muß endlich revidiert werdne. ... Vielleicht könnte der Lapsus von Lafontaine und dieser Wirbel Anstoß sein, endlich einmal konstruktiv über die nationale Frage und die deutsche Linke nachzudenken. Wenn nach 15 Jahren endlich für eine gesamtdeutsche linke Partei gestritten wird, dann könnte auch endlich diese seit 1871 offene Sache diskutiert werden. George Marchais beendete bekanntlich als FKP-Vorsitzender jede seiner Parteitagsreden mit dem Wort "Vive la France!". ...
Und darum sollten Linke nicht einem abstrakten Europäer oder unbehausten Weltbürger das Wort reden, sondern die Menschen in ihren konkreten ethnisch-kulturellen Beziehungen sehen. Die Tatsache, daß unsere Klassiker keine schlüssige Theorie der Nation hinterlassen haben, ist alles andere als eine Aufforderung, dies für alle Zeit so zu belassen. Die Nation ist für jeden Menschen eine komplexe Erscheinung, eine Gefühls- und Bewußtseinsgemeinschaft, für die Sprache, Kultur und Geschichte das typische Rohmaterial abgehen. Aber nicht mehr. Die Substanz des Nationalen im politischen Sinne ist die Selbstbestimmung nach innen und außen eines sich als Volk verstehenden Kollektivs. (S. 223 f)


Progressive Konzeption der deutschen Nation
Aus einem Interview mit Ulrich Maurer (Geschäftsführer Linksfraktion im Bundestag), in: Freitag 6.10.2006 (S. 5)
Die Linke im Osten beteiligte sich immer am Ringen um eine progressive Konzeption der deutschen Nation - darin war sie mir schon immer sympathischer als viele 68er im Westen. ...
Für uns Deutsche gibt es keine historisch gewachsene Erfahrung nationaler Staatlichkeit, schon gar keine demokratisch errungene Staatlichkeit. Die Linke hat die geschichtliche Erfahrung morderischer Staatlichkeit so verarbeitet, dass sie auf den Begriff der Nation geradezu reflexartig ablehnend reagiert. Das kann nicht das letzte Wort sein.



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