Seitenhieb-Verlag

ANGEGRIFFEN, ANGEKLAGT, VERURTEILT - DIE MIESEN TRICKS DER STAATSMACHT

Ella - die Lügen einer Staatsmacht, die einschüchtern will


1. Ella - die Lügen einer Staatsmacht, die einschüchtern will
2. Solidarität mit Ella ... und allen Gefangenen!
3. Inhaftierung und Gerichtsverfahren gegen Ella
4. Die Tricks, die Strafe und die Gegenbeweise - juristisch bewertet
5. Ella - der Dokufilm gegen die Lügen von Polizei und Justiz
6. Orte und Zeiten für die Filmvorführungen von "Ella"
7. Berichte, Ankündigungen und Besprechungen zum Film
8. Andere Strafverfahren zu Widerstand u.ä. im Danni

Das folgende ist eine Einleitung, die zeigt, dass Lügen kein Einzelfall sind:
Es ist der 15. April 2021. Unter Leitung der Verkehrssenatorin von Bremen beginnt die Konferenz der Bundes- und Landesverkehrsminister*innen. Aktivistische Gruppen stören das Bild: Fünf Autobahnen, eine Bundesstraße und die Hauptkreuzung vor dem Flughafen sind blockiert. Mit klaren Worten geißeln die Beteiligten den weiteren Bau und Betrieb von Autobahnen, Flughäfen und die Förderungen des Neukaufs von Autos. Die öffentliche Aufmerksamkeit ist hoch, doch dann verbreitet die Polizei die Meldung, dass durch die Aktionen ein Unfall geschah, bei der eine Schwangere und ein Kleinkind schwer verletzt wurden. Die Debatte droht zu kippen ... Fortsetzung unten

Gemeint sind alle: Ella als politische Geisel
Am 23. Juni 2021 wurde UP1 („Ella“), die seit November 2020 in Haft sitzt, weil sie wertvolle Bäume gegen einen menschen- und klimafeindlichen Autobahnbau verteidigt hat, zu zwei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Was haben diese Ereignisse miteinander zu tun?
Auf den ersten Blick nichts. Auf weitere Blicke aber sehr viel. Und es wäre kein Problem, mehr Beispiele für das immer gleiche Prinzip heranzuziehen: Die Steinwürfe von Rostock beim G8-Gipfel in 2007, brennende Autos bei der Wiederholung in Hamburg, erfundene verletzte Wachleute auf den Genversuchsfeldern in Sagerheide. Immer ging es darum, eine Gewalttat in den Mittelpunkt der Berichterstattung zu rücken, um die politischen Ziele von Protest zu verdrängen und das rücksichtslose Vorgehen der Staatsmacht zu verschleiern. Schon vor „Ellas“ Verhaftung gab es im Dannenröder Forst solche Versuche. Am Ende traf es „Ella“. Sie war und ist ein Zufallsopfer, ausgewählt aus vielen anderen, die es genauso hätte erwischen können. Die Tat, für die sie verurteilt wurde, ist frei erfunden, die Rahmenbedingungen ein Märchen. Die tatsächlichen Abläufe sind völlig eindeutig auf dem Videomaterial der Polizei selbst und einiger externer Beobachter*innen festgehalten. Die Filme liegen Gericht und Staatsanwaltschaft vor. Sie wurden nicht beachtet – sehr bewusst. Aus ihnen ist der Film "Ella" gemacht, der am 1.10.2021 erstmals gezeigt wurde, an vielen Orten.
Link zum Youtubefilm ++ Aufzeichnung nur der Nachstellung ++ Trailer ++ Extraseite mit Infos zum Film
Film in HD mit Downloadmöglichkeit (720p) ++ Full-HD (1080p)

Der Ablauf
Am 26.11.2020 räumt die Polizei das Baumdorf Nirgendwo im „Danni“. Sie stößt auch hier auf viele Überraschungen und besondere Schwierigkeiten. Das gilt nicht für „Ella“, wie die später verhaftete, bis heute unbekannte Person liebevoll benannt wird. Sie ist auf einer Traversenverbindung vom Baumhaus, zu dem gerade der Korb eines Hubwagens heranfährt, unterwegs zum benachbarten Baum. Offenbar will sie sich einer schnellen Festnahme entziehen, hat sich am oberen Seil gesichert und steht auf dem unteren. Die SEKler aus Köln und Düsseldorf, die als ausgebildete Kletterer und voll maskiert aufs Tempo drücken, schicken einen von sich (später als K432 in den Akten) auf diesen Baum, um „Ella“ abzufangen. Beide kommen fast zeitgleich an der Stelle an, wo die Traverse endet. K432 befestigt eine Kurzsicherung, um nicht herunterfallen zu können und greift dann nach „Ella“, die um den Baum herumklettern will zur nächsten Traverse. Ein kurzes Gerangel, dann gelingt die Flucht Richtung des nächsten Baumes, in der Akte als A4/2 bezeichnet. Diesen erklettert jetzt K214, sichert sich ebenfalls zunächst selbst gegen Abstürzen und greift dann nach einer Bandschlinge, die von „Ellas“ Klettergurt herabhängt. Er will ihre weitere Flucht verhindern, zerrt wild an der Schlinge und kann diese schließlich an einem Ast festbinden. Ab diesem Moment ist „Ella“ Gefangene. Alles, was "Ella" ab diesem Moment tut, scheint dem Ziel zu dienen, sich loszumachen und von K214 wegzukommen. Mehrfach zeigt der Film, wie sie den SEKler mit Hand und Fuß von der Fesselungsstelle wegdrückt. K214 antwortet mit Faustschlägen und Peitschenhieben. Er kann „Ellas“ Flucht verhindern, aber sie allein nicht weiter fesseln. Daher kommt D111, ein Kollege aus Düsseldorf, zur Hilfe. Er übersteigt die Szene auf der anderen Seite des Baumes, tritt dabei mit seinen scharfen Steigeisen nur knapp neben den Verankerungspunkt der Traverse, was alle Anwesenden gefährdet. Auch er sichert sich zunächst, dann wird „Ella“ von beiden in wildem Gerangel in die Waagrechte gebracht, gefesselt und herabgelassen. Die Videos, die das Geschehen von allen Seiten genau dokumentieren, zeigen klar, dass alle drei SEKler stets gegen Herunterfallen gesichert sind und keinen einzigen Tritt gegen den Kopf abgekommen. Sie werden einige Zeit später von einem der drei Hubwagen, die die ganze Zeit in unmittelbarer Nähe stehen, heruntergeholt und vernommen. Sie geben an, keine Verletzungen zu haben und arbeiten alle noch einige Tage weiter.

Das Märchen
Die Polizei wollte eine Story. „Ella“ wird zur Hauptdarstellerin. Verletzungen, Dienstunfähigkeiten und Atteste werden erfunden. „Ella“ soll mehrfach gegen Köpfe getreten haben. Alle drei SEKler hätten sich nicht gesichert und seien daher in Lebensgefahr gewesen. Hubwagen wären nicht verfügbar gewesen. Die Lügen werden zur Falle, eine Widerlegung per Videos vor Gericht verhindert, „Ella“ erst sieben Monate in Untersuchungshaft gehalten und dann verurteilt. Der Staat hat sein Opfer. Bild, Osthessen News und andere geifern.

Fortsetzung von oben: Im Juni 2021 gab die Bremer Polizei zu, die verletzte Schwangere am 15.4.2021 erfunden zu haben.

Der Film
Der Film „Ella“ ist eine Antwort auf die Justizskandale. Solidarische Zusammenhänge haben in akribischer Recherchearbeit einen Dokumentationsfilm erstellt, der klar belegt, was an dem verhängnisvollen 26.11.2020 im Dannenröder Wald wirklich geschah. Staatsanwaltschaft und Amtsgericht wollte die Beweise für die Lügen der Polizei nicht zur Kenntnis nehmen. Der Film wird sie zeigen. Er wurde erstmals am 1. Oktober, dem Jahrestag des Polizeiangriffs auf die Waldbesetzung, an 103 Spielorten in Deutschland, Österreich und der Schweiz aufgeführt.

Mehr Veröffentlichungen zu "Ella"

Serientäter? Polizei und Justiz in Mittelhessen
Das war nicht das erste Mal. Polizei und Justiz haben schon mehrfach versucht, politische Aktivistis mit Lügen mundtot zu machen und soziale Bewegung einzuschüchtern.

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Kommentare

Helge Hommes www.helge-saxana.com keinspam am 05.10.2021 - 13:41 Uhr
Die Wissenschaft liefert > eindeutige Erkenntnisse liegen vor. Die Politik, die Konzerne und die Polizei arbeiten im Verbund deutliche gegen Menschen, die diesen Erkenntnissen Gewicht durch öffentlichen Protest, durch Aktionen wie im Danneröder Wald geben wollen. ELLA und alle Menschen, die sich dort entschieden haben, sich für die Erkenntnisse der Wissenschaft bzgl. Klimakomplexum einzusetzen, riskieren ihr Leben. Die Politik, der Konzernverbund, die ausführende Staatsgewalt, die Polizei, größtenteils auch die Justiz, verhalten sich wohlwissend der Erkenntnisse der Wissenschaft, somit vorsätzlich, gegenläufig dem universellen Bestreben, ein lebenswertes Leben auf dem Planeten für alle Lebewesen zu gestalten. ELLA ist wie alle Klimaaktivisten freizusprechen. Sie ist ein junger Mensch, der sich tapfer, mutig und entschlossen einsetzt und hat im Moment des Eingriffs der Polizei nur instinktiv sich selbst schützend ihr eigenes Leben beschützen wollenen, nicht abstürzen zu wollen, komplett angebracht und alles andere als abnormal verhalten. Dazu ist sie eine Frau, die sich nähernden Männern in Uniform gegenübersieht in einer Höhe, die Lebensgefährlich ist. Wiedermal versäumte die Polizei fahrlässig und den Tod der Aktivistin in Kauf nehmend, eine Absicherung durch Fall - Netzbespannung oder Sprungkissen vorsorglich bevor Beginn ihrer Aktion. Im Hambacher Wald ist Steffen Meyn deshalb zu Tode gestürzt. Auch da haben ich und andere Menschen die Polizei und die Polizeieinsatzleitung ausdrücklich auf diesen Sachverhalt hingewiesen. Man erntete nur Spott und Aussagen wie " wir machen das schon so, wie wir das für richtig erachten. DAS MUSS EBENFALLS IN DIE BREITE ÖFFENTLICHKEIT /// ES IST EBENSO EIN SKANDAL UND GEHÖRT IN DEN GERICHTSSAAL !!!

"keinspam" ( ohne "" )

Manuel Vogel am 01.10.2021 - 19:37 Uhr
Eisenberg/Vogel/Voigt, Antifaschismus als Feindbild. Der Prozess gegen den Pfarrer Lothar König, Hamburg 2014: Dokumentierte Lügen der sächsischen Polizei und von Bundespolizisten, um Antifa-Engagement zu kriminalisieren. Der Prozess wurde eingestellt, die Falschzeugen wurden aber niemals belangt.


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