Stiftung Freiräume

Ö-PUNKTE 3/1998

FFH-Gebietslisten


1. Kurzmeldungen zu Landschaft, Naturschutz
2. NABU: Gegen Autobahn 4 im Leutratal
3. BUND: Klage gegen A-20-Brückenbau
4. FFH-Gebietslisten
5. BaWü: Naturschutzbeauftragte entmachtet?
6. SchutzgebietsbetreuerIn in Nationalparken
7. Heubörse im Thüringer Wald
8. Zwei Prozent Ökofläche
9. Hamburgs Grüne zum Nulltarif?
10. Naturschutz contra Ureinwohner
11. Zertifikat für Naturwald
12. Gegen Emssperrwerk
13. Harz

Deutschland wird häufig als Umwelt-Musterland gehandelt. Bei der Ausweisung der Schutzgebiete nach der Flora-Fauna-Habitat(FFH)-Richtlinie der EU für das Schutzgebietssystem Natura 2000 ist Deutschland dies allerdings mitnichten. Eigentlich sollten die EU-Mitgliedsstaaten bis Juni 1995 der Europäischen Kommission ihre Listen der Schutzgebiete zukommen lassen. Erst in den letzten Monaten ist die Bundesregierung dieser Aufforderung endlich nachgekommen - mit einem mehr als bescheidenen Angebot. 1.176 Quadratkilometer Fläche, gerade mal 0,3 Prozent der Landesfläche, wurden an die EU weitergeleitet. Damit ist Deutschland Schlußlicht im europäischen Vergleich (nur Frankreich und Luxemburg haben noch gar keine Listen abgegeben). Spitzenreiter sind Dänemark (25,5% der Landesfläche) und Griechenland (mit 20,3% der Landesfläche). Zusätzlich liegen die meisten Gebiete richtlinienwidrig innerhalb von bestehenden Schutzgebieten. Der LBV weist darauf hin, daß, abgesehen von dem Schaden für die Natur, auch wirtschaftliche Schäden nicht auszuschließen sind. So hat die EU Deutschland bereits tägliche Strafzahlungen von mehreren 100.000 DM im Falle der Nichtumsetzung mehrerer Umweltrichtlinien angedroht.

 

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