Demorecht

MONAT FÜR MONAT: RÜCKBLICKE AUF VERGANGENE TERMINE

Chronik Januar 2015

  • 21. Dezember bis 11. Januar in der Projektwerkstatt in Saasen (Kreis Gießen): Werkeln, Gespräche und Sortieren in den Bibliotheken der Projektwerkstatt ++ P&B
    Das kabrack!archiv ist eines der größten, unabhängigen und politischen Archive des Landes. Schön sortiert nach Themenfeldern werden Bücher, Flugschriften und Medientexte gesammelt. Sie sind für alle Menschen zugänglich - besonders wertvoll für alle, die an politischen Projekten werkeln und die Projektwerkstatt auch dafür nutzen. Rund um Weihnachten wollen wir, wie schon 2012 und 2013, gemeinsam neue Materialien einsortieren und auch die im vergangenen Jahr noch nicht geschafften Bereiche endlich einrichten (z.B. Antifa, Gender/Feminismus, Krieg/Militarismus/Imperialismus). Wer will mitmischen? Egal ob für einen Tag oder länger ... herzlich willkommen!
  • 1.-4.1. in der Projektwerkstatt in Saasen (Kreis Gießen): Die "Stiftung FreiRäume" lädt zu Debatten über "Organisierung ohne Hausrecht und Plenum - geht das?"
    Zwang und äußerer Druck können durch widerständige Organisierungsformen gemildert werden. Eigentums- oder Admin-Vorrechte lassen sich z.B. vertraglich ausschließlich. Zurichtungen sind veränderbar, wenn andere Zurichtungsverhältnisse wirken. Genau daher rührt die Idee, gegenkulturelle Verhältnisse zu schaffen. Ein "offener Raum" kann als ein solches Aktionsfeld bezeichnet werden. Die „Stiftung FreiRäume“, Ideengeber und Träger von experimentellen Räumen ohne Hausrecht und Regeln, lädt ein zu Diskussions- und Nachdenktagen über das Modell offener Räume. Es sollen streitbare Begegnungen sein, denn niemand hat bisher Lösungen entwickelt, die überzeugen. Ideen und Wünsche der Teilnehmer_innen sollen im Seminar/Workshops Platz finden. Die Projektwerkstatt als seit vielen Jahren offener Raum bietet Anschauung – für Gelingen und Scheitern, für Weitermachen und neue Ideen. ++ Kein festes Programm, sondern nach Absprache über die Tage verteilt ++ Mehr Infos & Anmeldung
  • 7.-11.1. in der Projektwerkstatt in Saasen (Kreis Gießen): Fünf Tage intensiv - Theorie der Herrschaftsfreiheit
    Wie kann eine herrschaftsfreie Welt aussehen? Mit scharfem, analytischen Blick sollen die Bedingungen seziert werden, unter denen Herrschaft entsteht, wie sie wirkt und was sich wie ändern muss, damit Menschen aus ihrem Streben nach einem besseren Leben (Eigennutz) sich nicht nur selbst entfalten, sondern genau dafür die Selbstentfaltung aller Anderen brauchen und deshalb mit herbeiführen. Der Anspruch an das Seminar ist nicht weniger als der Versuch, eine Theorie der Herrschaftsfreiheit darzustellen, zu diskutieren und, wo nötig und möglich, weiterzuentwickeln. ++ Mehr Infos & Anmeldung
  • Mo, 12.1. um 19 Uhr im Umweltzentrum Fulda (Johannisstraße 44): Inputreferat und FishBowl zur Frage von Recht - ist es was Gutes? Wer macht es, wem dient es usw.? Mehr ...
  • 16. bis 25. Januar auf dem Messegelände Berlin: Grüne Woche ... und Proteste dagegen:
    • Fr, 16.1. um 19 Uhr im TU-Hauptgebäude (Straße des 17. Juni 135, Raum H0110; im Rahmen der Proteste gegen die Grüne Woche): Ton-Bilder-Schau "Gene, Gelder, Gegenwehr - Aufstieg und Fall der Agro-Gentechnik"
      Mit viel Geld, der Power großer Konzerne und einem geberfreundlichen Staat im Rücken startete 1990 das Projekt, die Landwirtschaft weiter dem Diktat von Markt und Macht zu unterwerfen. Die neue Waffe: Gentechnik. Damit schienen Saatgutkontrolle und Patente möglich - der Traum aller, die Profite erhöhen und Kapital akkumulieren, also kapitalistisch erfolgreich sein wollen. Um ihr Ziel zu erreichen, schufen sie dubiose Firmenkonstrukte, platzierten ihre Leute überall in Behörden und Regierungen und vernetzten die wichtigen Stellen zu Seilschaften der Agrogentechnik. Doch diesmal gewannen sie nicht, zumindest in Deutschland nicht (was nicht reicht!). Denn schon Mitte der 90er Jahre udn dann wieder b 2005 entwickelte sich eine spannende Mischung des Widerstandes: Feldbefreiungen, Feldbesetzungen, Aktionen vor Konzernzentralen und -versammlungen, Recherchen hinter den Kulissen, brisante Veröffentlichungen und viele informative Veranstaltungen. Mit Erfolg: 2011 wurden die letzten Versuchsfelder in einer spektakulären Aktion zerstört. Monsanto, BASF & Co. kündigten ihren Abgang aus Deutschland an. Seit 2013 wächst keine gv-Pflanze mehr. Wie gelang das? Was lässt sich daraus für andere Kampagnen und Aktionen lernen - z.B. für den Widerstand gegen Atom oder Kohle, Tierfabriken oder übergriffige Behörden, Nazis oder Sozialabbau, Militär oder Repression. Fotos, kurze Filme und ausgewählte Anekdoten machen die Ton-Bilder-Schau zu einer rasanten Erinnerung an den Aufstieg und Fall der Agrogentechnik in Deutschland.
    • Aktionen und weitere Vorträge an den Folgetagen
    • 17.1. Demo "Wir haben es satt!"
  • Veranstaltungstour im Raum Rostock zu "Aufstieg und Fall der Agro-Gentechnik"
    • So, 18.1. um 17 Uhr in Thulendorf (Begegnungsstätte "Kiek in", Molkereistr. 12): Ton-Bilder-Schau "Die Mischung macht's! Erfolgreiche Strategien des Widerstandes am Beispiel der Agrogentechnik" (Referent: Jörg Bergstedt)
      2004 starteten Gentechnikkonzerne und Lobbygruppen eine neue Kampagne zur Durchsetzung ihrer Profitinteressen und zur Anlage von Feldern mit manipulierten Pflanzen. Ab 2005 entwickelte sich - wie schon Mitte der 90er Jahre - eine spannende Mischung des Widerstandes: Feldbefreiungen, Feldbesetzungen, Aktionen vor Konzernzentralen und -versammlungen, Recherchen hinter den Kulissen, brisante Veröffentlichungen und viele informative Veranstaltungen. Mit Erfolg: 2011 wurden die letzten Versuchsfelder in einer spektakulären Aktion zerstört. Monsanto, BASF & Co. kündigten ihren Abgang aus Deutschland an. Die Jahre 2013 und 2014 liefen deutschlandweit ganz ohne gv-Pflanzen ab. Da lohnt sich der Rückblick: Was macht solche Widerstandsstrategien aus? Und was lässt sich daraus für andere Kampagnen und Aktionen lernen - z.B. für den Widerstand gegen Atom oder Kohle, Tierfabriken oder übergriffige Behörden, Nazis oder Sozialabbau, Militär oder Repression. Fotos, kurze Filme und ausgewählte Anekdoten machen die Ton-Bilder-Schau zu einer rasanten Erinnerung an vergangene Protestjahre. Ihr folgen Thesen für eine entschlossenere Protestkultur auch zu anderen Themen. Am Ende besteht die Gelegenheit zur Debatte, Entwicklung eigener Ideen und für konkrete Verabredungen.
    • Mo, 19.1. um 18 Uhr im Bürgerkino in der Alten Schmiede (Hölderlinweg 10, Rostock-Toitenwinkel): Film "Aufstieg und Fall der Agro-Gentechnik"
      124 spannende Minuten über die Hintergründe der aufstrebenden, profitträchtigen Technik und den Widerstand dagegen. In Hunderten von Zitaten, Interviews, Bildern und Filmsequenzen wird nachgezeichnet, wie Parteien, Landesregierung, Universität Rostock, große Welt- und dubiose Kleinstfirmen in Mecklenburg-Vorpommern ein Eldorado der Agro-Gentechnik aufbauten. Doch aus der vermutet widerstandslosen Region wurde ein bemerkenswertes Symbol für die Kraft des Widerstandes, in dem sich kreative Aktivist_innen, Umweltschützer_innen und Anwohner_innen gegen die scheinbare Übermacht verbündeten. Spektakuläre Bilder von Feldbesetzungen, O-Töne von Ohrenzeug_innen der nächtlichen Feldbefreiungen und Dokumente aus dem Inneren der Gentechnik-Seilschaften machen den Film zu einem bemerkenswerten Rückblick auf fast zehn Jahre Aufstieg und Fall der Agro-Gentechnik. Am Ende siegte, zumindest in Deutschland und vorläufig, der Widerstand - ein nicht alltägliches Ergebnis. Wie das kam, zeigt der Film - am Beispiel von Mecklenburg-Vorpommern. ++ Eintritt: 3 Euro (Hinweis: Die Zeit 19 Uhr war falsch! Richtig: Schon 18 Uhr geht es los!!!)
    • Di, 20.1. um 19 Uhr in Rostock (Grünen-Büro, Wismarsche Str. 3 nahe Doberaner Platz): Ton-Bilder-Schau "Gene, Gelder, Gegenwehr" (Inhalt siehe 16.1.)
  • Sa, 24.1., 10-17 Uhr und So, 25.1., 10-18 Uhr in Berlin (Achtung! Noch eine Ortsverlegung*: Zwille in der TU Berlin (Fasanenstr. 1 , 10623 Berlin, Z-Gebäude, 3. Obergeschoss)): Direct-Action-Training. Mehr ... (siehe auch 21.3.)
    *im New Yorck im Bethanien wurde das Direct-Action-Training verboten - von den dortigen sogenannten Anarch@s, Linken usw. selbst!!! Der Hilfsmob der Polizei steht halt öfter links als vermutet ... aus der Notverlegung ins Nandu-Büro ist nun als hoffentlich endgültiger Raum die Zwille klargemacht worden!
  • 23.-25.1. in der Projektwerkstatt Saasen (bei Gießen): Es kommt drauf an, was mensch draus macht - Workshop Betonfassbau
    Eine Sitzblockade ist schnell geräumt. In Kombination mit Ankettaktionen an einem Betonfass dauert das möglicherweise entschieden länger. Ob Mastanlagen, Atomtransporte, Naziaufmärsche, Gentechnikfelder oder was auch immer: Betonfässer im richtigen Moment am richtigen Platz können unsere Anliegen effektiv unterstützen. Wir wollen uns in unserem Wochenendseminar dem Bau von Betonfässern widmen und laden euch alle ein, dabei zu sein. Kosten: Solidarisch und gemeinsam nach individuellen Möglichkeiten Bitte anmelden unter: betonfass@nirgendwo.info
  • Sa, 31.1. von 9.30 bis 15.30 Uhr und So, 1.2. von 10 bis 19 Uhr auf der Wiesenbesestzung am Hambacherforst (westlich Köln bei Buir): Direct-Action-Training (Inhalt siehe 17.-19.4.)
  • Sa, 31.1. um 17 Uhr in Köln-Ehrenfeld (Kolbhalle, Helmholtzstr. 8): Anarchie für den Alltag hier und heute - Wie lässt sich herrschaftsfreies Utopie schon heute im Kleinen umsetzen?
    Auch wenn "das Richtige im Falschen" nicht gelingen kann - heißt das, dass sich der Traum von herrschaftsfreien Leben auf T-Shirt-Aufdrucke, Parolen im miefigen Normalleben und auf peinlich-hierarchischem Versammlungen oder schwer verständliche Textpassagen lauter Kellerkonzerte reduzieren muss? Der Workshop soll zeigen: Nein, es geht mehr. Aber es braucht erstens einer aktuellen und scharfen Analyse, wie Herrschaft heute beschaffen ist, wo und auf welche Art sie wirkt. Nur dann können Versuche, dieser zu entrinnen oder widerständig ein Stück Freiheit zu erobern, zumindest teilweise gelingen. Anschließend folgt ein Gelopp durch mögliche Anwendungsbereiche - von der Selbstorganisierung des eigenen Lebens jenseits von Lohnabhängigkeit u.ä., über Fragen des eigenen Konsumverhaltens, des Umgangs mit Eigentum und Hausrecht und der Form von Gruppenorganisierung bis zu direkten Aktionen, die über Einzelkritiken hinaus auch die Herrschaftsfrage insgesamt stellen.

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