Gentechnik-Seilschaften

MOBILITÄT UND VERKEHRSWENDE

Hauptstraßen: Städtebauliche Integration


1. Verkehrskonzepte aus den 90er Jahren
2. Eckpunkte für den Verkehr der Zukunft (MOA 1995)
3. Ziele: Rationale Stadtplanung
4. Strategien: Push & Pull, Public Awareness
5. Schwerpunkte
6. Planung und neue Aufgabenstellung: Qualität statt Quantität
7. Leitbilder
8. Umsetzung: Fortschritt durch Beteiligung
9. Tempo 30: Großer Aufwand - mäßiger Erfolg
10. Langsamer! Gründe zur Tempo-Reduzierung
11. Neue Straßen? Verkehrsverlagerung und Bündelung
12. Umweltverbund: Verknüpfungen sind notwendig
13. Tickets
14. Parkraum: Verknappen, Verteuern, Verteilen, Ordnen
15. Kosten: Hochsubventionierter Straßenverkehr
16. Nutzung: Region als Hauptverkehrsraum
17. Hauptstraßen: Städtebauliche Integration
18. Autobefreit: Erster Schritt oder Alibi
19. Beruhigung

Probleme
Hauptverkehrsstraßen sind zugleich Hauptwohnstraßen und Hauptproblemstraßen.
An den städtischen Hauptverkehrsstraßen, den dörflichen Hauptstraßen und Ortsdurchfahrten kumulieren sich die Probleme: Einerseits dicht bewohnt, (ein Viertel bis ein Drittel der städtischen Bevölkerung wohnt hier,) gleichzeitig eine besonders intensive Überlagerung der Verkehrs-, Erschließungs-, Versorgungs- und Aufenthaltsfunktion. Auf Hauptverkehrsstraßen findet 70 bis 80 Prozent des städtischen Kraftfahrzeugverkehrs statt, extrem hoch belastet mit mehr als 40 000 Fahrzeugen am Tag sind (alt-)bundesweit etwa 4000 Kilometer.

Die Folge: Rund 75 Prozent aller Innerorts-Verkehrsunfälle passieren hier, insbesondere die besonders schweren; die Luftverschmutzung ist so hoch, daß die Grenzwerte der Weltgesundheits-Organisation (WHO) durchweg überschritten werden, im besonderen Maße in Kopfhöhe von Kindern; die Grenzwerte für zumutbare Lärmbelastungen werden rund um die Uhr überschritten (tags meist über 70 Dezibel); die Trennwirkung ist häufig so groß, daß diese Straßen von Kindern und älteren Menschen kaum überquert werden können.

Ziel
Städtebauliche Integration - Wiederherstellung als multifunktionaler Straßenraum
Mittlerweile ist kaum mehr umstritten, daß die Hauptverkehrsstraßen ihren derzeitigen Charakter als Hauptdurchfahrtsschneisen für den Kraftfahrzeugverkehr in Richtung einer multifunktionalen Stadtstraße ändern müssen: städtebauliche Integration ist die neue Zauberformel. Das heißt:
  • Sicherheit und Komfort für den Umweltverbund im Längs- und Querverkehr
  • Wiederherstellen der Nutzungsansprüche aus den umliegenden und angrenzenden Wohnungen Geschäften und Arbeitsstätten
  • gestalterische Aufwertung entsprechend der besonderen Bedeutung der Hauptstraßen.

Maßnahmen:
  • Geschwindigkeitsdämpfung
  • Neuaufteilung des Straßenraumes zugunsten von Umweltverbund und Begrünung
  • Stärkung der Wohnfunktion

Bereits eine Senkung der tatsächlichen Fahrgeschwindigkeiten mittels Überwachung auf die vorgeschriebenen 50 Stundenkilometer brächte als ein erster Schritt einen deutlichen Gewinn an Sicherheit und Lärmminderung (minus drei Dezibel, was einer Halbierung der Verkehrsstärke entspricht). Anzustreben sind Tempo 30, verbunden mit Fahrbahnverschmälerung, Radfahr- oder Umweltstreifen für Busse, Räder und Taxen. Breitere Gehwege erlauben vielfältige Nutzungen und stärken die Geschäfte, Baumreihen verschönern das Straßenbild und verbessern das Kleinklima. Inseln oder Mittelstreifen erleichtern das Queren, engen punktuell die Fahrbahnen ein und gliedern den Straßenraum zusätzlich. Bei Ortsdurchfahrten entstehen zusätzlich an den Ortseingängen Grüninseln.

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