Gentechnik-Seilschaften

DIE DEN GENTECH-FILZ ORGANISIEREN: LOBBYVERBÄNDE INNOPLANTA, FGV, BDP, WGG UND ANDERE

Stell-dich-ein der Seilschaften: InnoPlanta-Forum


1. InnoPlanta: Behörden, Parteien & Konzerne in einem Boot
2. Mehr Kungelrunden von Konzernen und Genehmigungsbehörden
3. Stell-dich-ein der Seilschaften: InnoPlanta-Forum

Wir schreiben den 7. September 2009. InnoPlanta, deutschlands schillerndster Lobbyverband für die Agro-Gentechnik hat zu seinem bundesweiten Treffen eingeladen. Es ist das wichtigste Stell-Dich-ein der Gentechnik-Seilschaften. 160 Personen benennt die TeilnehmerInnenliste - Konzerne, Kleinstfirmen, aber auch die Überwachungsbehörden, PolitikerInnen verschiedener Parteien einschließlich SPD und Grünen sowie die LobbyistInnen selbst. Am Eingang wehen Transparente. Sie sollen den Geist verkünden, der hier weht. "Fakten und Offenheit statt Ideologie" prangt vom Giebel nördlich des Zufahrtsweges. Wie ernst meinen es die Claqueure profitaler Risikospielchen damit?

Offenheit
Die geben sich offen, diskussionsbereit und furchtlos. Doch schon der Blickwinkel des Fotografen geriet ins Absurde: Eines der vielen Schilder mit der klaren Ansage "Betreten verboten!" war genau unter dem Spruchband der vermeintlichen Offenheit angebracht (siehe Foto oben rechts). So nah lassen sich Gegensätze aneinanderfügen ...
Auch die Probe aufs Exempel zeigte etwas anderes: Ein Gentechnikkritiker meldete sich zum InnoPlanta-Forum an. Das ging einfach per Internet - und der Computer spuckte brav eine Anmeldebestätigung aus:


Doch das alles sollte nicht lange halten. Am 7. September wäre das Ereignis gewesen - ein Montag. Am Freitag vorher fand der diskussionsbereite Aktivist jedoch ein Schreiben aus der InnoPlanta-Zentrale im Briefkasten, vom Vorsitzenden Schrader höchst persönlich. Es war ... eine Ausladung. Unmissverständlich formuliert - gleich mit Polizeiandrohung!
Ein Jahr beim InnoPlanta-Forum 2010 später wiederholte sich das Ereignis und traf diemal noch weitere angemeldete TeilnehmerInnen.

Mitdenkende Bürger scheinen Uwe Schrader auch andernorts ein Greuel. Zum Parteitag der FDP im Bördekreis am 13.3.2010 brachte er im Zusammenhang mit dem Ausbau der Autobahn A 14 folgenden Antrag ein (Auszug): "In diesem Zusammenhang tritt die FDP des Bördekreises für eine Vereinfachung und Beschleunigung im Planungsrecht ein. Hierbei sind das Raumordnungsverfahren zu vereinfachen, die Bürgerbeteiligungen zu entbürokratisieren und insbesondere das Verbandsklagerecht dahingehend einzugrenzen, dass 'die Naturschutzverbände ihre konkreten Betroffenheiten nachweisen müssen'. "

Fakten statt Ideologie
Nicht weniger erhellend geriet der Blick auf die zweite Behauptung des Spruchbandes. Fakten satt sollte es bei InnoPlanta geben. Doch ein Blick in das Geschehen auf der Tagung zeigte auch hier, wes Geistes Kind die Agro-GentechnikerInnen tatsächlich sind. LobbyistInnen gaben sich am Redepult die Klinke in die Hand, wetterten gegen "bayrische Bauern und Feldbefreier", die sie als einziges Problem in Deutschland ausgemacht hatten. Feierlich wurde ein Vertrag unterzeichnet, dass fortan Versuchsfelder der Gaterslebener DNA-BastlerInnen in Üplingen eine neue und besser geschützte Heimat finden könnten. Die Festrede aber blieb der Prominenz vorbehalten. Bei einer Orientierung auf Fakten statt Ideologie wäre einE WissenschaftlerIn zu erwarten gewesen. Kam aber nicht. Sondern der ehemalige Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement. Seine Handschrift trug das neoliberale Umgestaltungsprogramm der Schröder-SPD-Regierung. Dennoch trat er später wütend aus der SPD aus, weil er die Kritik an der Atomkraft nicht teilte. Auf dem InnoPlanta-Forum warb er für unverhohlen für die Westerwelle-FDP. Und nicht nur das ...

Im Original: InnoPlanta-Festrede
Aus der Festrede auf dem InnoPlanta-Forum am 7.9.2009:
Deutschland wird sich jedenfalls nur dann als eine der stärksten Volkswirtschaften der Welt behaupten können, wenn wir auf den zukunftsträchtigen Feldern von Wissenschaft und Wirtschaft auch künftig eine international führende Rolle einnehmen. In der Biotechnologie wie auch auf anderen Feldern von Wissenschaft, Forschung und Entwicklung - nehmen Sie nur die Atomenergie, die CO2-freie Kohleverbrennung oder, um eine ganz andere Disziplin anzusprechen, die Stammzellforschung - ist dies zur Zeit nicht gewährleistet. So setzen wir die Zukunftsfähigkeit unseres Landes auf’s Spiel!

Bericht von Wolfgang Clement über seinen Besuch beim InnoPlanta-Forum, in: Die Welt, 16.9.2009
Vor wenigen Tagen hatte ich ein Erlebnis, das mich seither beschäftigt. Ich besuchte das "InnoPlanta Forum 2009" auf dem Stiftungsgut Üplingen, auf beinahe halbem Wege zwischen Braunschweig und Magdeburg gelegen. Den Teilnehmern dort, etwa 150 Wissenschaftler, Unternehmer, Landwirte, engagierte Fachleute, ging und geht es um die Freiheit von Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Pflanzenzucht und speziell der Grünen Gentechnologie.
Es handelt sich um ein wunderbares landwirtschaftliches Anwesen und einen dazugehörigen Schaugarten, in dem genbehandelte und unbehandelte Pflanzenzucht - Mais, Weizen, Kartoffeln - dicht beieinander betrieben und täglich von vielen Interessierten besucht und besichtigt wird. Das Schockierende dort war für mich nur: Das Gut - im ehemaligen DDR-Grenzgebiet nahe Helmstedt liegend - musste am Tag des Forums nicht nur polizeilich geschützt werden. Der Schaugarten war und ist dauerhaft mit einem Zaun gegen Eindringlinge geschützt, auf dem Wachturm (!) sitzt permanent ein Wachmann mit dem Fernglas vor Augen. Denn mit der blindwütigen Zerstörung gentechnischer Anlagen muss jederzeit gerechnet werden.

Deutschland im Jahr 2009. Der Rechtsstaat scheint für die Grüne Gentechnologie nicht zuständig zu sein. Einer der angesehensten Repräsentanten der deutschen Wissenschaften, Professor Ernst-Ludwig Winnacker, früherer Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, hat die Lage der Biowissenschaft in einem Vortrag in Straßburg kürzlich so angedeutet: "Viele meiner Kolleginnen und Kollegen haben mir abgeraten, hierherzukommen, weil sie resigniert haben, weil sie sich für Anti-Gentechnik-Kampagnen nicht mehr hergeben wollen, weil sie diese Rituale leid sind und weil sie nun auch noch die Politik als ihren Gegner erkennen müssen ..."
Vor drei Jahrzehnten gab es hierzulande ähnliche Auseinandersetzungen, damals um die Rote Gentechnologie. Die hessischen Grünen hatten dem seinerzeit größten Pharmaunternehmen der Welt, der Hoechst AG, ihre Feindschaft erklärt und tatsächlich über viele Jahre verhindert, dass die großtechnische Produktion von gentechnisch hergestelltem Insulin in Deutschland stattfand. Prompt profitierten von dieser Entwicklung ausländische Hersteller, und die Hoechst AG, inzwischen in die französische Sanofi-Aventis übergegangen, hat die Geschichte nicht überlebt. "Mir selbst", erinnert sich der Wissenschaftler Winnacker, "brachte der Kampf um die Rote Gentechnik immerhin einen Platz auf der Abschussliste der Rote-Armee-Fraktion ein."


So klingen die ideologiefreien Fakten, wie InnoPlanta sie propagiert. Doch das lässt sich noch steigern. Auf der Tagung wurden Preise verliehen. Einen davon, nämlich den "Sonderpreis für jahrelange sachliche Berichterstattung zur grünen Gentechnik", erhielt Thomas Deichmann, Macher des marktradikalen Blattes "NOVO" (Frankfurt) und Kolumnist bei der Tageszeitung "Die Welt". Die Gentechniklobbyisten Klaus-Dieter Jany und Horst Rehberger waren voll des Lobes, denn Deichmann und andere hätten "durch eine objektive, zugleich aber auch allgemeinverständliche Berichterstattung über Fragen der Grünen Gentechnik zu einer weiteren Stärkung der sachlichen Diskussion beigetragen“. Da wollte Deichmann in seiner Dankesrede nicht nachstehen und "beklagte vor allem die häufig pseudowissenschaftliche Begründung politischer Positionen" (Quelle u.a. der Zitate).
Was aber ist nun der objektivste Journalismus, den dieses Land hat? Thomas Deichmann hat nicht nur in NOVO und Welt publiziert, sondern ist von seinen Ergüssen derart überzeugt, dass er sie alle zu einem dicken, fast quadratischen Buch zusammengefügt hat. Und da lesen wir dann, was InnoPlanta als preiswürdig objektiv begreift - zum Beispiel als Tipp für die Zukunft des Planeten: "Wir können unseren Kindern gerne Windräder vorenthalten, aber auf keinen Fall Kernkraftwerke." Für GentechnikkritikerInnen hat er nur Verachtung übrig - ihr Treiben nennt er eine "schleichende Verwesung unseres Kulturraumes" (S. 219) und träumt von besseren Zeiten: "Wachstum, Erkenntnisgewinn und Experimentierfreude galten als Motoren für ein besseres Leben. Heute strebt man nach dem Gegenteil - einer Art naturbelassenem Fatalismus. All dies spiegelt den Niedergang jener aufklärerischen Werte, die Europa einst zum Vorbild haben aufsteigen lassen. Der ökologistische Zeitgeist ist im wahrsten Sinne des Wortes reaktionär." (S. 239 ff.) Als Höhepunkt können wir dann ein Interview genießen, in dem Deichmanns Interviewpartner - selbstverständlich ganz ideologiefrei - feststellt: "Die Menschheit hat kein Recht auf einen konstanten Meeresspiegel.“ Auch das findet Deichmann so genial, dass er ihm sogleich im genannten Buch den gebührenden Platz einräumt .

Im Original: Was Thomas Deichmann schreibt oder verbreitet
Aus Thomas Deichmann (2009): "Warum Angst vor der Grünen Gentechnik?", Projekte-Verlag Cornelius in Halle; mehr zur Person unten.
"Eine richtige Antwort auf die Klimadebatte wäre ein massiver Ausbau der Kernenergieversorgung." - so stand es in der Novo86 (1-2 2007), S. 11. Und ähnlich: in einer anderen Ausgabe: "Wir können unseren Kindern gerne Windräder vorenthalten, aber auf keinen Fall Kernkraftwerke." (Novo40, 5-6/1999) und "Die Kernenergie ist die sicherste und effektivste Form der Energiegewinnung und vor allem dann empfehlenswert, wenn man natürliche Ressourcen schonen will." (Novo73/74, 11 2004 - 2 2005). Deichmann ruft in seinem Buch zu mehr Energieverbrauch auf: "Wie sonst sollte man es bewerten, dass "Sparen" zum zentralen Dogma der Energiediskussionen geworden ist, obwohl wir längst über das Wissen verfügen, die Energieerzeugung im globalen Maßstab massiv zu steigern?" (S. 168)

"Die Menschheit hat kein Recht auf einen konstanten Meeresspiegel“, im Interview auf Fragen von Thomas Deichmann in: Novo96 (9-10 2008). Außerdem veröffentlicht das von Deichmann verantwortete Magazin im Internet eine Kampagne „Aufbruch nach vorn!“ mit folgenden Äußerungen: „Einen deutlichen Temperaturanstieg als Katastrophe zu betrachten, ist lediglich eine Meinung. ... Die Idee, die Menschheit könne sich an die zurzeit diskutierten Veränderungen nicht anpassen - insbesondere durch technische Innovation -, ist eine Beleidigung für die Menschheit. Die Leute, die archaische Lösungen wie Windmühlen propagieren, sind die gleichen pessimistischen Misanthropen, die auch meinen, Thomas Malthus sei ein großer Prophet gewesen. Sie glauben wirklich, die Menschheit sei eine Pest auf der Erde. Dabei sind wir ihre Krönung.

Das Alternative Kopenhagen-Manifest ...
1. Der „ökologische Fußabdruck“ der Menschen wächst zu Recht! ...
All unsere Errungenschaften - seien es Industrie, Städte, moderne Landwirtschaft oder Hochhäuser - werden als schädlicher „ökologischer Fußabdruck“ verunglimpft. ... Wir haben die Erde nicht vergiftet, wir haben sie humanisiert. Und unser „Fußabdruck“ ist ein fünftausendjähriges Projekt zur Beherrschung der Naturgewalten und Gestaltung unserer Umwelt, das weiter voranschreiten muss.
2. Kohlenstoff-Rechner gehören abgeschaltet! ...
3. Wirtschaftswachstum ist gut! ...
Wir sollten darauf bestehen, dass Wirtschaftswachstum im Kern gut und überdies unverzichtbar. ...
8. Energie ist die Lösung, nicht das Problem!
Ob man Braunkohle mit dem Schaufelradbagger abbaut oder Uran aus Pechblende extrahiert, immer erntet das heute auch Argwohn. Natürliche Ressourcen werden als endlich wahrgenommen und ihr Verbrauch als unabdingbar mit der Zerstörung das Planeten verbunden. Doch das Schreckgespenst der Ressourcenknappheit basiert nicht auf wissenschaftlichen Fakten. Es entspringt vielmehr der Überzeugung, dass wir natürliche Ressourcen ohnehin am besten gar nicht für menschliche Zwecke nutzen sollten. Selbst der Wasserverbrauch auf unserem blauen Planeten wird heute problematisiert. ... Energieerzeugung, nicht Rationierung ist die Lösung. Billige Energie ist ein großer Fortschrittsmotor. Jede Art der Energiegewinnung kann erforscht werden - auch Wind- und Wellenkraft -, solange wir die Prämisse akzeptieren, dass der Energieverbrauch zunehmen muss, um die Bedürfnisse der Menschheit befriedigen zu können. ...
10. Menschen sind wichtiger als Tiere! ...
Legen wir die Leitbilder der professionellen Miesmacher, die sich hinter Eisbären verstecken, auf Eis!


Thomas Deichmann , in: Junge Welt, 7.9.2006 (S. 15) ++ mit Link auf das neoliberale Blatt NOVO
Da dieser Verzicht für Brasilien zukunftsweisend ist, erscheint zweifelhaft, denn offenbar werden mit den Forderungen nach GVO-Verboten (gentechnisch veränderte Organismen) politische und soziale Probleme auf Technologien projiziert. Der Schutz des Regenwaldes ist ein Ziel, dem sich verstärkt die brasilianische Regierung und neuerdings auch westliche Unternehmen verschrieben haben. Vor allem geht es darum, illegale Brandrodungen, die es in Brasilien schon lange gibt und die mit der Legalisierung des GVO-Anbaus in Brasilien offenbar wieder verstärkt zu beobachten waren, in den Griff zu bekommen. Diese Herausforderung kann man jedoch nicht meistern, wenn moderne Agrartechnologien verboten werden.
Ebensowenig scheint dies der richtige Weg, um den Status von Kleinbauern in Südamerika zu verbessern. Ohne Zweifel gibt es in dieser Hinsicht auch in Brasilien eklatante Defizite, die sich in einer "Landlosenbewegung" manifestieren. Doch dort wie im globalen Maßstab zeigt sich ebenso, daß Kleinbauern in Entwicklungsländern von GV-Kulturen profitieren können. ...
Studien zum Anbau von Soja mit gentechnisch erzeugten Herbizidresistenzen haben zudem ergeben, daß bei ihrer Kultivierung die Biodiversität auf dem Ackerland tendenziell steigt, weil die Ausbringung ökologisch bedenklicher Pflanzenschutzmittel zum Teil erheblich reduziert werden kann. Und ganz generell ist es dem Schutz des Amazonasgebietes zuträglicher, wenn bestehende Ackerflächen effektiver genutzt werden als zuvor. Wer den Rodungsdruck auf den Regenwald senken möchte, sollte deshalb nicht pauschal gegen moderne Biotechnologien Position ergreifen. Es sind eher die konventionellen, ertragsärmeren Agrarsysteme, die einen erhöhten Flächenbedarf haben.

Text des zweiten Preisträgers Ulli Kulke, am 17.1.2014 verfasst in "Die Welt" (also viel später)
Ein Aktionsbündnis will am Samstag in Berlin gegen den Anbau von Goldenem Reis protestieren. Die Pflanze kann in armen Ländern Leben retten – eine Bedrohung für die Gegner der Grünen Gentechnik. ...
Diese Haltung geht über Leichen. Zum einen, weil ihr ideologisch getriebener Geist weitreichende Hungersnöte in den armen, bevölkerungsreichen Ländern programmiert, wenn ausgerechnet im 21. Jahrhundert der Jahrtausende währende Entwicklungsprozess neuer Zuchtpflanzen gestoppt würde. Wenn wir aus esoterischer Luxusangst den Fortschritt der Landwirtschaft in den nächsten zehn oder 15 Jahren verbauten. ...
Die Gentechnikgegner aus den wohlhabenden Ländern sind bereits heute mitverantwortlich dafür, dass in den vergangenen zehn Jahren zwischen zweieinhalb und fünf Millionen Kinder erblindeten und die Hälfte davon starben. ...
Die beiden Forscher, Ingo Potrykus und Peter Beyer, wurden und werden ausgebremst durch eine finanziell übermächtige Lobby von Gentechnikgegnern, gesponsert von Gruppen aus dem reichen Norden. Die finanzielle Potenz der Gruppen und Organisationen, die allein in Indien, wo sein Anbau am dringlichsten wäre, gegen den Goldenen Reis kämpfen, schätzen die beiden Agrarökonomen Justus Wesseler und David Zilberman in einer jetzt im Januar erschienenen Studie auf 200 Millionen Euro – und zwar jährlich. Wer bei der Auseinandersetzung über die Gentechnik heute von einem Kampf zwischen David und Goliath spricht, muss hierbei auf die Rollen achten. ...
Patrick Moore, Greenpeace-Gründer, tourt gerade durch Europa mit seiner Kampagne: "Allow Golden Rice Now" (Erlaubt den Goldenen Reis jetzt). Er wirft den Gegnern "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" vor. Er hat recht.
Hinweis: Die benannte Demo in Berlin gab es nie. Stattdessen gab es eine Demo pro Gentechnik und goldenem Reis. Aber einen Tag früher und in Hamburg. Für solchen Journalismus sind solche Unterschiede aber vielleicht nicht so wichtig.

Das also ist Objektivität - die beste in Deutschland. Thomas Deichmann gehörte zu den marktradikalsten JournalistInnen, die das Land hat (inzwischen ist er aufgestiegen: BASF fand gefallen am verbalradikalen Gentechnikfan und machte ihn zum Pressesprecher der Gentechniktocherfirma Plant Science). Wie etliche seiner KollegInnen, die heute gegen jedes ökologische oder linke Gedankengut wettern, war er früher dort selbst unterwegs. Als Marxist ist er dogmatisches Denken offenbar gewöhnt - und frönt dieser Denkvereinfachung nun mit umgekehrten Vorzeichen. 2010 bekam er einen würdigen Nachfolger: Michael Miersch, Ex-Ökojournalist und nun mit Dirk Maxeiner und Henryk M. Broder Macher der primitiv marktgläubigen Achse des Guten. Er wurde auf dem InnoPlanta-Forum am 6.9.2010 als neuer Topjournalist gefeiert - durchaus wenig überraschend, hält doch auch Miersch z.B. Meldungen über illegale Auskreuzungen für "Aufblasen von Nichtigkeiten" ("Die Welt", 9.6.2010). Seine Gentechnikweisheiten kann er dortabwechselnd mit Deichmann zum Besten geben. In der Qualität haben sich die beiden wenig. Miersch schreibt auch für Deichmanns marktradikales Magazin Novo, und zwar so: "Atomtechnologie und Gentechnik könnten wichtige Komponenten einer grünen Zukunft sein." Über solche Einheizer via Medien wird noch zu reden sein ...

  • Zum Vorlesen: Zitate von Leuten aus dem InnoPlanta-Umfeld auf zwei A4-Seiten

2011 und Aufmarsch der Ideologen:
AgrogentechnikerInnen stehen mit dem Rücken an der Wand - argumentativ und real
Umfangreiche Feldbefreiungen, auch im gut bewachten Herz der deutschen Gentechnik-Seilschaften, fortwährend schlechte Umfragewerte und immer neue Enthüllungen über Betrügereien, Fälschungen, Schlampereien und Verstöße gegen Sicherheitsauflagen machen der Gentechniklobby offenbar schwer zu schaffen. Laut denken immer mehr Firmen und ProtagonistInnen über den Umzug in gentechnikfreundlichere Staaten (so jedenfalls die Hoffnung) nach - in ständigem Wechsel mit Durchhalteparolen aller Art.
Wie tief die Verunsicherung in der nach Profiten gierenden Branche ist, zeigt der aktuelle Rückgriff in triefenden Fundamentalismus: Das, was GentechnikbefürworterInnen ihren GegnerInnen immer vorwerfen, ist bei Lobbyverbänden, Firmen und fördermittelabhängigen ForscherInnen inzwischen selbst zum Alltag geworden. Offenbar fehlen Argumente - und nun kommt auch noch eine Bedrängnis der eigenen Existenz hinzu, denn angesichts ausbleibender Erfolge, ständiger Fehlversuche und den öffentlichen Vorwürfen über Betrug, Fälschungen und Verstößen gegen Auflagen steht das Aus einer Technologie vor der Tür. Die Betroffenen reagieren, wie es einst die Atomlobby tat. Die damaligen Horrorgeschichten von ausgehenden Lichtern sind durch verhungernde Massen ausgetauscht, doch das Prinzip frei erfundener Angstmacherei bleibt gleich. Gleiches gilt für die Diffamierung des Gegners: Diese seien unsachlich, emotional und ideologisch. Doch wer genau hinschaut, erkennt hinter der Fassade dieser Angriffe den eigenen Fundamentalismus der GentechnikbefürworterInnen. Nun, mit dem Rücken an der Wand, legen sie noch eine Schippe drauf - und bestiegen entschlossen den Höhepunkt rhetorischer Entgleisungen: Die Vergleiche mit dem Nationalssozialismus und die Phrasenmaschine des Terrorismus.
Den Anfang machte der Schweizer Professor Klaus Ammann. Er ist keineswegs der unabhängige "Ökologieprofessor", als der er von den GentechniklobbyistInnen oft beschrieben und, z.B. beim Thesenanschlag vor der Greenpeacezentrale in Hamburg oder als scheinbar neutraler Referent bei einer Gentechnik-Werbeveranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung, vorgeschickt wird. Vielmehr arbeitete er im Dienst von Monsanto und ist zentrale Figur in mehreren internationalen Lobbyverbänden, so bei der European Federation of Biotechnology (EFB) und bei der Public Research & Regulation Initiative (PRRI), und beim deutschen Wissenschaftlerkreis Grüne Gentechnik (WGG), der ebenfalls einseitige Lobbyarbeit betreibt.
Auf einem Pressegespräch "Nutzung der Grünen Gentechnik ist ethisch geboten!“" des Forum Grüne Vernunft behauptete Ammann, mit GentechnikkritikerInnen wäre Reden nicht möglich. Er könne das nur eine „ökofaschistische Grundhaltung“ nennen und fühle sich, da häufig attackiert und denunziert, als „Genjude“. Dass fehlende öffentliche Anerkennung, aber trotzdem gut bezahltem Job und vielen, meist ergaunerten Fördermitteln so etwas wie der Holocaust sein soll, belegt nun nicht gerade, dass ausgerechnet die anderen "generell kein Fachwissen" hätten und nur "ideologische Positionen" verträten (Quelle: Gen-ethischer Informationsdienst Juni 2011, S. 40f.).

Im Original: Über Klaus Ammann
Aus Wikipedia zu Klaus Ammann
„Ich bin weder Befürworter der Gentechnologie noch ein Gegner der Bioproduktion. Ich fordere aber ein Zusammengehen von Biotechnologie und Biobauern. Der Grabenkrieg fruchtet nichts.“ Klaus Ammann am 29. Juni 2006 auf einer Podiumsdiskussion der ETH Zürich im Rahmen der Ringvorlesung „Armut“ ...
Im Jahre 2003 prognostizierte er allerdings eine Auflösung der Fronten innerhalb von zehn Jahren. Um seine Positionen zu vertreten, trat Ammann im Jahre 2006 auch in einem Werbevideo des Herbizide und gentechnisch verändertes Saatgut vertreibenden Konzerns Monsanto auf. Zudem wurde er als Redner zu zahlreichen entsprechenden internationalen Konferenzen eingeladen.
Ammann sieht in der Gentechnik und vor allem der Biotechnologie eine grosse Chance für eine ökologischere Landwirtschaft
Klaus Ammann wird von seinen Kritikern vielfach dafür gerügt, eng mit gentechnisch arbeitenden Unternehmen zusammenzuarbeiten und sich teilweise seine Forschungsarbeit durch diese finanzieren zu lassen. Auch seine Tätigkeiten in diversen als Lobbyorganisationen angesehenen Instituten ist Teil der Kritik. So gründete er bereits 1992 die International Society Biotechnology Research (ISBR) und 1998 folgte der Wissenschaftlerkreis Grüne Gentechnik. Er ist ausserdem Vorstandsmitglied im Public Research Regulation Initiative (PRRI) und in deren Arbeitsgruppen „Public Sector Research“ und „Future Issues“ aktiv. Von 2002 bis 2005 war er in der Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung Mitarbeiter sowohl in der „Global Initiative on Education in biotechnology“ als auch im „Compendium on Risk Assessment Research“. Er ist Vorsitzender der Sektion für Biodiversität der European Federation of Biotechnology (EFB), war Mitglied der Kommission Grüne Gentechnik der Akademien der Wissenschaften war von 1999 bis 2004 in der Gruppe „Risk assessment on transgenic crops“ des Projektes Assessment of the Impacts of Genetically Modified Plants (AIGM) tätig, wo er auch Vorstandsmitglied war. Darüber hinaus arbeitete er zwischen 2004 und 2006 als Vorstandsmitglied bei Africa Hervest, einer Organisation, die die Einführung von Gentechnisch veränderten Organismen in Afrika beschleunigen will.

Aus "Proteste beschränken sich auf Kundgebung" in: Neues Deutschland am 5.9.2011
Auf der Gegenseite ist der Unmut jedoch mittlerweile eskaliert. Zum Teil geschah das als Reaktion auf zwei Feldzerstörungen bei Rostock und in Üplingen Anfang Juli, als erstmals auch Sicherheitsleute mit Pfefferspray bedroht wurden. Andreas Sentker, Ressortchef Wissen bei der Wochenzeitung "Die Zeit", betitelte daraufhin seinen völlig einseitigen Artikel zu den Überfällen mit "Ökoterrorismus" (was in der Onlineversion über 300, zumeist kritische Kommentare nach sich zog). Der bekennende Gentechnikfan bekommt nun in Üplingen den Innoplanta-Journalismuspreis verliehen.
Ebenfalls einen Preis bekommt Reinhard Szibor von der Universität Magdeburg. Er sprach damals von "Terrorismus fördernden Hasskampagnen in unserem Lande", und zwar in einem (neuerlichen) umstrittenen Leserbrief an die Regionalzeitung "Volksstimme", der mehr Platz erhielt, als der Artikel, den Sie gerade lesen. Darin zitierte Szibor auch den Schweizer Botaniker und Lobbyisten Klaus Amman, dass es "dann auch gut ins Bild passen würde, die einschlägigen wissenschaftlichen Bücher zu verbrennen".
Besagter Amman tritt ebenfalls auf der Konferenz auf, mit einem Vortrag. Ihn zitierte die Zeitschrift "Gen-ethischer Informationsdienst" im Juni mit der Aussage, die Gentechnikkritiker seien so dialogunfähig, dass er eine "ökofaschistische Grundhaltung" erkenne. Sich selbst nannte er, da er häufig attackiert und denunziert würde, einen "Genjuden".
Gegenüber ND bekräftigt Amman diese Aussagen. Er bezieht sich dabei auf Wilhelm Reichs zuerst 1933 erschienenes Buch "Die Massenpsychologie des Faschismus". Die dort beschriebenen Phänomene seien auch heute noch virulent. "Die Nichtarier aus jener Zeit sind heute Wissenschaftler, die Geld von der Industrie nehmen", so der Emeritus. Anti-Gentech-Gruppen seien "faschistoid". Der Einwand, bei Reich gehe es um das Verschwinden von Individualität in einer fanatisierten Masse, wovon bei Ökogruppen nicht die Rede sein könne, ficht ihn nicht an: "Ich meine das nicht naiv. Ich habe mich differenziert ausgedrückt."


Dann folgte Andreas Sentker. Er ist Ressortleiter Wissen bei der ZEIT. Viele seiner Texte strotzen vor Ideologie, mitunter konnten ihm kapitale Fehler nachgewiesen werden. Passgenau zur Preisverleihung servierte er den LeserInnen seine eigene Art von Fundamentalismus: Feldbefreiung sei Terror! Da musste der Preis einfach an ihn gehen ... Neu sind Plattitüden und ideologische Positionen bei Sentker allerdings nicht.

Schließlich schlug der Medizinwissenschaftler Reinhard Szibor von der Uni Magdeburg in die gleiche Kerbe und verband die wirren Vergleiche mit dem Nationalsozialismus und das Gestammel von Terrorismus und brutaler Gewalt zu einem einem bemerkenswerten Beleg eines ideologischen Fundamentalismus besonderer Art. Mit "massiver Gewalt gegen Personen" (obwohl nirgends von irgendwelchen Auseinandersetzungen oder Verletzungen berichtet wurde) hätte der "Ökoterrorismus" (offenbar stellten auch frühere Aktionen schon so etwas dar) "eine neue Dimension angenommen", schrieb Szibor in einem Leserbrief, der in der stets der Agrogentechnik wohlgesonnenen Tageszeitung "Volksstimme" einen guten Platz erhielt. Szibor wittert den "Rechtsstaat in Gefahr" - meint damit aber nicht die Betrügereien und Fälschungen bei Genehmigungen und Förderanträgen für Genversuchsfelder, auch nicht die ständigen Abweichungen von Sicherheitsauflagen, sondern den Protest. Wer das Ende von Genfeldern fordere, handele im Sinne von "Terroristen". Dann hagelt es die üblichen NS-Vergleiche. Ob es "dann auch gut ins Bild passen würde, die einschlägigen wissenschaftlichen Bücher zu verbrennen", zitiert Szibor den sich als "Genjude" verfolgt sehenden Ammann. Seltsam: Waren es nicht die Gentechnik-LobbyistInnen, die die kritische Veröffentlichung "Organisierte Unverantwortlichkeit" verbieten wollten und regelmäßig kritische Veranstaltungen aus Universitäten werfen? Szibor packt noch einen Vergleich obendrauf und verweist auf die Nobelpreisträgerin Nüsslein-Volkhard, die auch seit Jahren - obwohl ebenfalls nicht vom Fach - mit fundamentalistisch-ideologischen Beiträgen für die Agrogentechnik streitet. Sie würde beklagen, "dass aus Deutschland schon wieder Wissenschaftler in die USA emigrieren, weil hier die Forschungsfreiheit eingeschränkt wird". Bei näherer Betrachtung sind Wechsel zwischen nordamerikanischen und europäischen Hochschulen heute Alltag. Sie finden in beide Richtungen statt und haben meist Karriereziele und höheres Einkommen zum Anlass. Doch offenbar wollen sich die tatsächlich eher geldgeilen WissenschaftlerInnen gerne in der Tradition von Einstein oder Oppenheimer suhlen und behaupten als Gründe "politische Überregulierungen und die terrorismusfördernden Hasskampagnen in unserem Lande". Terrorismusfördernde Hasskampagnen? Wer solche Worte spricht, ist einfach qualifiziert. Szibor und Nüsslein-Volhard erhalten die InnoPlanta-Preise zwei und drei im Jahr 2011 - das Triumvirat von Hetze und Fundamentalismus ist komplett!

Im Original: Ergüsse der InnoPlanta-Preisträger von 2011
Journalismus-Preisträger: Andreas Sentker, ZEIT
Aus einer Rede von Andreas Sentker zur Verleihung des Gregor-Mendel-Innovationspreises am 4. April 2011 in Berlin
Unter uns Wissenschaftsjournalisten gibt es einige, die über Jahre hinweg für die weitere Erforschung der Kernenergie plädiert haben. Ich gehöre dazu. ...
Wissenschaft will der Wahrheit möglichst nahe kommen, im Bewusstsein, sie nie zweifelsfrei erlangen zu dürfen. Politik hingegen will der Wählbarkeit möglichst nahe kommen, ihr Zweifel an der Wahrheit von gestern ist daher manchmal nur taktisches Kalkül. ...
Um das Leben der Vielen in Zukunft zu sichern, brauchen wir gerade in so komplexen und in ihrer Dynamik schwer voraussagbaren Bereichen wie Ernährung und Energie vor dem Hintergrund von Bevölkerungswachstum und Klimawandel möglichst viele verschiedene Optionen für die Zukunft – darin besteht die große Herausforderung für die Forschung.

Andreas Sentker hatte Feldbefreiungen als „Terror“ bezeichnet. Seiten Jahren hetzte er als Ressortchef „Wissen“ der ZEIT gegen die KritikerInnen der Agrogentechnik. Dafür bekam er letztes Jahr den Preis für den objektivsten Journalisten im Land. Seine Dankesrede ist im Internet – und lohnt sich, anzuhören. Peinlich schon der doppelte Beginn. Erst nennt er diesen Gefälligkeitspreis eine „große Ehre“. Dann zitiert er einen Ex-Fernsehintendanten: „Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten.“ Danach folgt ein ideologischer Schwall pro Gentechnik. Nach Sentkers eigener Logik also ein Beweis dafür, dass er kein guter Journalist ist.

Wissenschaftspreisträger Reinhard Szibor, Universität Magdeburg
Aus einem Leserbrief (im Netz und als Scan) in der Volksstimme ++ mehr Zitate unten
Mehr auf die Forscher von heute hören
Mit den Überfällen auf die Gentechnik-Versuchsfelder in Üplingen und Groß Lüsewitz, in deren Verlauf es zu massiver Gewalt gegen Personen kam, hat der Ökoterrorismus eine neue Dimension angenommen. Gegen Kriminalität gibt es eigentlich polizeiliche und juristische Mittel, und wenn unsere Gesellschaft es wollte, könnte man dem Spuk ein baldiges Ende bereiten.
Wenn allerdings dieser Ungeist in der Mitte der Gesellschaft toleriert wird, gerät der Rechtsstaat in Gefahr. Neben glaubwürdigen Verurteilungen der Straftaten aus gentechnikkritischen Parteien liest man auch Erschreckendes. Wenn Mecklenburgs Sprecherin der Grünen-Arbeitsgemeinschaft Landwirtschaft, Claudia Schulz, äußerte, sie könne die Motivation der Feldzerstörer verstehen, kann man ihre anschließende Distanzierung von den Angriffen wohl nur noch als pures Lippenbekenntnis zum Rechtsstaat ansehen. Der dortige Landesvorsitzende der Grünen, Jürgen Suhr, forderte gar in diesem Zusammenhang, ganz im Sinne der Terroristen, die schnellstmögliche Beendigung der Gentechnik-Forschungen. Das wäre dann nicht weniger als die Abschaffung der verfassungsgemäß verbrieften Forschungsfreiheit.
Der Schweizer Ökologieprofessor Klaus Ammann meint dazu mit bitteren Sarkasmus, dass es dann auch gut ins Bild passen würde, die einschlägigen wissenschaftlichen Bücher zu verbrennen. Überzogen? Mag sein, aber keine Geringere als die deutsche Nobelpreisträgerin Prof. Nüsslein-Volhard beklagt, dass aus Deutschland schon wieder Wissenschaftler in die USA emigrieren, weil hier die Forschungsfreiheit eingeschränkt wird, und dies geschieht durch politische Überregulierungen und die terrorismusfördernden Hasskampagnen in unserem Lande.
Vielleicht sollten wird als Deutsche unseren stolz, eine Wissenschaftsnation zu sein, nicht immer nur mit Forschungsleistungen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts begründen, sondern auch einmal die gegenwärtigen Wissenschaftler hören. Alle deutschen Wissenschaftsgesellschaften weisen darauf hin, dass die wachsende Weltbevölkerung ohne Anwendung der Biotechnologien nicht ernährt werden kann. Die Europäische Kommission hat unter dem Titel "A decade of EU-funded GMO research" zusammengefasst, dass alle zugelassenen gentechnisch veränderter Pflanzen sicher sind. Das haben etwa 500 unabhängige Forscherteams in ca. 130 Forschungsprojekten mit einem Aufwand von 30 Millionen Euro erforscht. Damit entfällt dann auch das Argument vom angeblich "rechtfertigenden Notstand", das nicht nur Ökoterroristen immer wieder gern bemühen.

Auszüge aus dem "Memorandum zur Verantwortung der Kirchen hinsichtlicher des Themenkreises Grüne Gentechnik"
Wenn die Fragen entsprechend formuliert werden, so wie bei einer Studie des Bundesamts für Naturschutz (Oktober 2010), können es sogar 87 Prozent der Deutschen sein, die sich gegen die Agro-Gentechnik aussprechen. Aber es sind auch 92 Prozent der Deutschen, die laut einer Forsa-Umfrage glauben, dass der Mond Einfluss auf ihr Leben oder ihre Gesundheit ausübe und auch wetterbestimmend sei, was nach allen seriösen wissenschaftlichen Untersuchungen grober Unsinn ist. ... (S. 2)
Das Forum Grüne Vernunft, dessen Mitglied ich bin, hat sich die Aufgabe gestellt, über die GG aufzuklären und die Diskussion auf der Basis von Fakten und nicht von Vermutungen und Mutmaßungen zu führen. Es ist uns bewusst, dass wir eine Minderheitenmeinung vertreten. Das entmutigt uns aber nicht. Schließlich waren es zu allen Zeiten Minderheiten, die gegen Mehrheitsmeinungen angekämpft und Fortschritte erreicht haben. Wären Mehrheitsmeinungen nicht durch Minderheiten gekippt worden, dürften beispielsweise Frauen nicht einmal Auto fahren, sie würden sich in unserer Gesellschaft nicht in gewichtigen Positionen befinden, sondern müssten hauptsächlich für ihre Ehemänner kochen, Hemden bügeln etc. Homosexuelle könnten nicht Bürgermeister von Großstädten sein oder Fernsehsendungen moderieren, sondern müssten ihre Neigung verheimlichen und Strafverfolgung befürchten ... (S. 3)
Die heutige Not in den Entwicklungsländern hat viele Ursachen:
1. Ungünstige politische Ordnung und Missstände (ungerechte Besitzverhältnisse, Ausbeutung und Korruption, Desorganisation wirtschaftlicher Prozesse)
2. Mangelnde Bildung der Bevölkerung
3. Ungenügende landwirtschaftliche Erträge, begründet durch eine Kombination von rückständiger Landwirtschaft, ungünstigen Klimabedingungen und dem Anbau ertragsschwacher Sorten
Die unter Punkt 1 genannten Missstände können von außen nicht oder nur begrenzt beeinflusst werden und die Änderungsprozesse, soweit sie überhaupt stattfinden, sind langwierig. Hinsichtlich Punkt 2 können staatliche Entwicklungshilfe und Programme von internationalen Hilfsorganisationen helfen. Zu Punkt 3 gibt es zahlreiche Bemühungen, wobei im Kontext dieses Papiers der Fokus auf Programme und Studien gelegt werden soll, die die GG berücksichtigen. ... (S. 4)
Aber Aussagen, wie „es ist genug für alle da“ und „die derzeitige Produktion an Nahrungsmitteln könnte fast doppelt so viel Menschen ernähren, als derzeit auf der Welt leben und der Überfluss müsste nur richtig verteilt werden“ 21, gehen in die falsche Richtung. Damit wird einem kostenlosen oder zumindest subventionierten Nahrungsmitteltransfer das Wort geredet. ... (S. 4f.)
Während alle Welt die Konstruktion von Flugzeugen, Hochgeschwindigkeitszügen, Brücken und Tunneln, die Entwicklung von Medikamenten usw., wo es ja überall um das Leben und die Sicherheit von Millionen Menschen geht, dem Sachverstand der Fachleute anvertraut, wird die Diskussion um die GG weitgehend von Laien dominiert. ... (S. 5)
Grundsätzlich ist es aber so, dass Firmen oder wissenschaftlichen Instituten für Lebewesen (Tiere, Pflanzen und Mikroben), die durch gentechnische Veränderungen entstanden sind und das Kriterium einer erfinderischen Neuheit erfüllen, ein Patentanspruch zusteht. Es wurden hier ja nicht einfach nur Gene von einem Lebewesen auf ein anderes übertragen, sondern völlig neue Funktionseinheiten mit Regelmechanismen konstruiert, eingebaut, und die neu entstanden Pflanzen in einem aufwändigen Prozess auf Sicherheit geprüft. Der Patentschutz ergänzt den Sortenschutz, der sich in der Landwirtschaft bereits bewährt hat. Nur wer wirklich erfinderisch neue Genkonstruktionen kreiert, kann die neue Sorte patentieren lassen. Schließlich kosten die Forschungen und Zulassungsverfahren Millionen. Da unterscheidet sich das Patentrecht nicht von anderen Technikbereichen, wo ebenfalls berechtigterweise Erfindungen, die entwickelt worden sind, geschützt werden. Auch Filme, CDs, Bücher und Noten darf man nicht einfach kostenfrei kopieren, das leuchtet doch jedem ein. Mit der Patentierung einer gv-Pflanze darf der Nachbau nicht ohne Zustimmung des Patentinhabers erfolgen. ...(S. 15f.)
Auswilderungen von Kulturpflanzen kommen vor. Allerdings Kulturpflanzen, ganz gleich, ob genverändert oder nicht, sind ohne menschliche Pflegemaßnahmen nicht dauerhaft überlebensfähig. Sie besiedeln für eine begrenzte Zeit Ruderalflächen und verschwinden wieder. ... (S. 22)
Um Verbraucher, die keine GVOs in Nahrungsmitteln wollen, vor solchen Produkten zu schützen, hat der Gesetzgeber bestimmt, dass konventionell produzierte Lebensmittel von GVO-Einträgen freizuhalten sind und dass Lebensmittel, die mehr als 0,9% „zufällige, technisch unvermeidbare" gv Produkte enthalten, entsprechend gekennzeichnet werden müssen. Das bedeutet, dass z. B. in einer Stichprobe von 1000 Maiskörnern bis zu 9 Körner gv-Mais enthalten sein dürfen, ohne dass die Kennzeichnungspflicht greift. Solche Vorgaben sind ohne Weiteres einzuhalten, wenn auf den Feldern die vorgegeben Abstände der gv-Sorten zu konventionellen Sorten beachtet werden bzw. wenn weitere Vorkehrungen, wie z.B. die Reinigung von Erntemaschinen nach jeder Mahd, getroffen werden. ... (S: 23)
Wenn NOGs reklamieren, man müsse eben die GG ganz verbieten, damit solche Probleme nicht erst aufkommen, sollte man die Realtäten zur Kenntnis nehmen: Wir leben in einer globalisierten Welt in der aus gutem Grund der Anbau von GVOs jährlich um 6-8% steigt. Deutschland und Europa können der Welt nicht diktieren, was zu tun ist. Es kann nicht genug betont werden, dass die so geringen Beimengungen von Genprodukten ja alle als harmlos für den Menschen erkannt wurden. ... (S. 24)
GG ist in der Lage, Pflanzen in einer Weise zu verändern, wie dies mit anderen Methoden nicht möglich wäre. Züchtungsziele, die auch ohne GG erreichbar sind, würden mit konventionellen Verfahren und auch mit dem molekulargenetisch gestützten „Smart Breeding“ viel länger dauern. Die dramatische Welternährungslage lässt uns aber nur wenig Zeit. ... (S. 25)
Anstatt die Beratung durch kompetente Spitzenwissenschaftler in Anspruch zu nehmen, lassen sich Verantwortliche in den Kirchen und auch ihre Umweltbeauftragten und in der Folge auch die Gemeinden von wissenschaftlich nicht ausgewiesenen Weltverbesseren auf fatale Irrwege führen. Wie wäre es sonst zu verstehen, dass nahezu alle Synoden ohne jedes wissenschaftliche Fundament und nur aus diffusen Ängsten heraus den Anbau von GVOs auf kirchlichen Äckern verbieten? ... Nur selten gibt es erfreuliche Ausnahmen, die die Regel bestätigen. So veranstaltet z. B. die Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt oder das TTN-Institut München Seminare, zu denen auch Wissenschaftler von Rang eingeladen werden. Das katholische Bistum Magdeburg engagierte sich unter dem damaligen Bischof Leo Nowak sogar für den Aufbau eines Biotechnologieparks in Gatersleben. ... (S. 26)
Lassen sie uns auf die von Gott gegebene menschliche Kreativität und Innovationskraft vertrauen, mit der wir es geschafft haben, (bisher leider nur in den entwickelten Ländern) die Kinder-und Säuglingssterblichkeit in den Promillebereich zu drücken und für die große Mehrheit der Bevölkerung die Lebenserwartung bei gleichzeitig hoher Lebensqualität bis ins Alter in einem früher nicht vorstellbarem Ausmaß zu erhöhen. ... Für den deutschsprachigen Raum sei die Predigt des evangelischen Kirchenrats Dr. Stephan Schleissing über Matthäus 12 zur Lektüre empfohlen. (S. 27)

Aus einem Offenen Brief an die Direktorin von "Brot für die Welt", am 11.12.2009
Es darf nicht passieren, dass eine angesehene Organisation wie "Brot für die Welt" die wichtigste Ressource zur Bekämpfung des Hungers, nämlich die Wissenschaft, schlecht redet. Das würde dazu führen, dass letzt ein Aktienkauf bei BASF oder Bayer mehr zur nachhaltigen Hungerbekämpfung beiträgt, als eine Spende für "Brot für die Welt". Soweit darf es einfach nicht kommen.

Die zitierte Nüsslein-Volhard erhielt den InnoPlanta-Sonderpreis.

Nach der Veranstaltung begründete InnoPlanta seine Preisvergabe:
„Erstmals wird mit Prof. Szibor ein Wissenschaftler ausgezeichnet, der nicht direkt aus dem Bereich der Grünen Gentechnik kommt, sondern ein Analytiker und Forscher ist, der Methoden der Molekularbiologie zur Überführung von Straftätern nutzt. Ungewöhnlich ist auch, dass nicht ein Beitrag zur Grünen Gentechnik sondern vor allem Leserbriefe herangezogen wurden“, sagte Laudator Prof. Dr. Klaus-Dieter Jany. Prof. Dr. Szibor leitete bis 2010 das Institut für Rechtsmedizin in Magdeburg. „Ursprünglich war ich der Meinung, meine Leserbriefe würden nicht für einen derartigen Preis ausreichen, umso mehr freue ich mich über die Ehrung“, sagte Szibor. „In den Beiträgen von Herrn Sentker wird deutlich, dass er sich als Wissenschaftsjournalist als Vermittler und Erklärer zwischen den Fronten oder wie er es ausdrückt, zwischen den Kulturen versteht. Er be- oder unterrichtet umfassend und ausgewogen und zeigt wirtschaftliche, soziale und politische Folgen neuer wissenschaftlicher Entwicklungen auf“, so Jany in seiner Laudation. Sentker ist heute Leiter der Redaktion Wissen des Wochenmagazins Die Zeit. „Wir müssen irrationalen Ängsten mit rationalen Fakten begegnen. Wir brauchen in der Diskussion über die Grüne Gentechnik mehr Differenzierung statt mehr Zuspitzungen, wollen wir diese vereinfachen“, sagte Sentker in seinem Beitrag.
Einstimmig beschloss der InnoPlanta-Vorstand die diesjährige Vergabe des Sonderpreises. „Es gibt keinen, der sich häufiger, nachhaltiger und wirkungsvoller für einen vernünftigen Umgang mit der Grünen Gentechnik eingesetzt hätte als Frau Prof. Nüsslein-Volhard“, sagte Dr. Horst Rehberger, Wirtschaftsminister a.D., in seiner Laudatio. Die Nobelpreisträgerin freute sich, neben der Preisverleihung endlich einmal den Schaugarten der BioTechFarm in Üplingen besuchen zu dürfen. „Dem Einsatz von gentechnischen Methoden wird bei der Lösung von drei Problemen künftig eine besondere Bedeutung zukommen: 1. Die Ernährung der Weltbevölkerung 2. Die Qualität unserer Nahrungsmittel und 3. Der Naturschutz“, sagte Nüsslein-Volhard. Sie betonte zudem, dass Forschungsfreiheit bedeute, Ziele aber auch Instrumente der Forschung frei wählen zu können. Eine weitere Einschränkung der Forschung in Deutschland sei deshalb nicht hinnehmbar.

Mehr Berichte und Ankündigungen rund um das InnoPlantaForum

Blockade des Forums: Tripod im Eingang ++ Stau vor Sitzblockade (größer durch Anklicken
)
In der Folge gab es versammlungsrechtliche Auseinandersetzungen. Denn die Demo der GentechnikbefürworterInnen bestand über große Phasen aus einer oder keiner Person. Das aber ist als Versammlung gar nicht zulässig. Offenbar diente das Ganze nur dazu, die GegnerInnen auf Distanz zu halten. Als ein Kritiker die leere Pro-Demo-Fläche für eine weitere Versammlung nutzen wollte, wurde er von der Versammlungsbehörde weggeschickt und von der Polizei kurzerhand verprügelt. Gegen diese Untersagung einer eigenen Versammlung klagte er vor dem Verwaltungsgericht. Die Versammlungsbehörden-Angestellte Pessel formulierte daraufhin ein beeindruckendes Märchen über die "leere Demo". Ganz in der Tradition der gentechnikfreundlichen Behördensysteme in Sachsen-Anhalt gab das Gericht der Klage schon vorher keine Chance - das Oberverwaltungsgericht wies die Beschwerde ab. Entsprechend fiel das Urteil (mit Protokoll) am 18.2.2013 aus (Presseinfo vorab).

Forum Grüne Vernunft sieht eigene Mini-Demo als Erfolg
Die Demonstrationen waren für das Forum Grüne Vernunft ein voller Erfolg, wurde doch damit den Gentechnikgegnern, den anwesenden Journalisten und auch den 200 Teilnehmern des InnoPlanta Forums wiederum gezeigt, dass die mediale Vorherrschaft der Gentechnikgegner und ihrer Aktionen nicht mehr vorhanden ist.

Oktober 2011: Landkreis Harz tritt aus InnoPlanta aus

InnoPlanta-Forum 2012
Am 4. September 2012 fand dann das nächste InnoPlanta-Forum statt - diesmal in Gatersleben hinter einer Armee von Polizei versteckt. Ein Blockadeplan ging schief, so dass der krasse Polizeiaufmarsch zu einem langweiligen Tag führte. Auch das übliche Drumherum blieb - MeidenvertreterInnen (egal ob kritisch oder Hofberichterstatter der Gentechniklobby) fragen bei den Protestierenden nicht nach und schrieben dann allerhand wirres Zeug. Die absurdeste Berichterstattung fand sich in der Mitteldeutschen Zeitung einschließlich eines polemischen Kommentars von einem Redakteur, der (soweit sich das herausfinden ließ) kein einziges Mal mit einem Gentechnikkritiker gesprochen hatte - obwohl die fünf (!) Infopunkte aufgebaut hatten mit kompenten GesprächspartnerInnen. Aber Sachsen-Anhalt ist halt Gentechnikland ... Umweltverbandsleute oder BIolandwirtInnen der Region fehlten usw.
Wütende Reaktionen löste nur ein vermeintliches Schreiben aus der evangelischen Kirche aus, die dort ihre Unterstützungsarbeit für die Gentechnik bejubelt. Offenbar soll das eine Fälschung sein ...

  • Entlarvung per Fake-Flugblatt: Die enge Gentechnik-Werkekooperation zwischen Kirche und dem Mathematik-Professor Szibor wurde 2012 mit einem gefälschten Flyer karikiert

  • Zwei Spiegelreporter erhielten dieses Jahr den InnoPlanta-Preis für besonders objektiven Journalismus – für ihren Artikel „Der nächste Ausstieg“. Der erschien im Spiegel Nr. 34/2011. Zweieinhalb Seiten lang ließen sie die BefürworterInnen der Agrogentechnik zu Wort kommen, z.B. den Phrasendrescher Jacobsen von der Uni Hannover (HannoverGen). Der Artikel selbst war eher langweilig, wie die meisten der Lobeshymnen auf die höchstens für fördergeldbasierte Kleinfirmen nützliche Technik. Ein paar Versuche, Fakten zu benennen, zeigten, dass die Autoren mehr spekulierten als recherchierten. Sie schenkten den BefürworterInnen ungeprüft Glauben und erzählten ansonsten Geschichten z.B. über Feldbefreiungen, die selbst die BefürworterInnen anders sehen. Das aber war harmlos gegen einen bemerkenswerten Zufall. Denn erst die letzte Seite bot eine unfreiwillige Realsatire. Der „tolle“ Artikel über Gentechnik füllte dort nämlich nur noch die erste von drei Spalten. Auf der mittleren und rechten begann der nächste Artikel. Der hieß „Versteck in der Schweiz“. Zitat: „Seither jagen Dutzende Polizisten und Staatsanwälte Täter und Waffe, Verfassungsschützer versuchen, die mafiöse Organisation türkischer Nationalisten in Deutschland zu durchdringen ... Es gab Festnahmen, doch die Verdächtigen musste man wieder laufen lassen, und sie verschwanden Stunden später aus Deutschland, Richtung Schweiz und Türkei. Die Mordserie stoppte, doch von der Ceska fehlt bis heute jede Spur. Bei ihren Ermittlungen stieß die Nürnberger Soko „Bosporus“ auf Mehmet, einen Mann aus dem einschlägigen Milieu. Mehmet lebt seit langem in Deutschland, er sei, so schilderte er den Beamten, für die Organisation in die Bundesrepublik geschleust worden, um vor Ort heikle Aufträge zu erledigen. … Auf die Mitarbeit ihres wohl bislang erfolgversprechendsten Informanten wird die Soko also verzichten müssen – und damit wohl auch auf eine Chance, die spektakuläre Mordserie endlich aufzuklären.“ Erkennt Ihr es? Ja, das war der objektive Journalismus zu dem, was später – durch Zufall – aufflog als Mordserie der Naziterrorgruppe NSU. Solch ein Hetzblatt musste einfach geehrt werden …

    2013 verkrochen sich die InnoPlantisten in die Landesvertretungs Sachsens-Anhalts nach Berlin. Aus ihrem eigenen Bericht: "Den InnoPlanta-Preis 2013 für eine objektive Berichterstattung zur Grünen Gentechnik erhielt der freie Journalist Dr. Gerd Held, Berlin, für seinen WELT Artikel "Wir brauchen Gentechnik statt Lebensmittelromantik" (24.03.2013) und der Biologe und Philosoph Prof. Dr. Christian Kummer, München, für seine Beitrag "Pflanzenwürde. Zu einem Scheinargument in der Gentechnik-Debatte" (Jan 2013)." Was Held da in der Welt schrieb, war mehr als dürftig: Ein ungemein langweiliger Artikel mit lauter Allgemeinplätzen und blinder Technikgläubigkeit.

    Aus dem 2013 prämierten Pressetext:
    Das eigentliche Problem jedoch bleibt die Welternährung, die nicht die Ökologie, sondern nur mehr Agrar-Technik lösen kann. ...
    Aber die drängenden Fragen sind andere: Wie kann eine gewachsene Weltbevölkerung überhaupt zu einer regelmäßigen und einigermaßen schadstofffreien Mahlzeit kommen? Wie können die Preise so niedrig gehalten werden, dass Spielräume für andere Güter oder für Bildung entstehen? ...
    Ernährungsdiskussion statt Klimadiskussion


    Doch schauen wir zunächst einmal genauer hin: Wer ist InnoPlanta? Wo kommt der Verband her, wer ist dort aktiv und warum können die so dick auftragen?

    Das Kapitel zu den Lobbyverbänden im Buch "Monsanto auf Deutsch" als PDF-Download!

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