Stiftung Freiräume

HIRNSTUPSER - NACHDENKTEXTE ZUM AKTUELLEN ZEITGESCHEHEN

Hirnstupser-Filme zu Organisierung und Strategien politischer Bewegungen


1. Übersicht der Hirnstupser-Textbeiträge - thematisch gegliedert
2. Übersicht aller Hirnstupser-Filmclips - thematisch gegliedert
3. Hirnstupser-Filme zu aktuellen politischen Fragen
4. Hirnstupser-Filme zu Umweltfragen
5. Hirnstupser-Filme zu kreativen Aktionsformen und dem Streit darum
6. Hirnstupser-Filme zu Umwelt-, Klima- und Verkehrswende-Proteststrategien
7. Hirnstupser-Filme zu Organisierung und Strategien politischer Bewegungen
8. Hinstupser-Filme zu Justiz, Polizei und dem Umgang mit Repression
9. Hirnstupser spezial: Filmclips zu "Danni bleibt! Keine A49!"
10. Hirnstupser spezial: Ella - der Prozess (Berufung)
11. Hirnstupser spezial: Filmclips zu Demokratie und Herrschaftsfreiheit
12. Hirnstupser spezial: Der Diskurs - Blicke in die Tiefen von Macht und Beeinflussung
13. Hirnstupser spezial: Filmclips zu vereinfachten Welterklärungen
14. Die weiteren Hirnstupser-Filme (u.a. zu sozialen Themen und Herrschaftstheorie)
15. Hirnstupser-Filme zu Coronazeiten und -themen

Alle Filme auch auf dem Hirnstupser-Kanal bei Youtube: youtube.com/hirnstupser


Von Mitlaufen bis zur eigenen direkten Aktion: Qualitätsstufen im politischen Protest
Mensch kann dem gesellschaftlichen Treiben hilflos, ohnmächtig oder gleichgültig gegenüberstehen und passiv bleiben. Oder sich engagieren, auch protestieren, ohne die Komfortzone zu verlassen. Aber selbst sehr provokante Aktionen sind oft nur ein Mitlaufen, wenn auch mit höheren Einsatz, also der Gefahr der Konfrontation oder der Repression. Diese unterschiedlichen Stufen werden als Handlungspyramide beschrieben und mit Beispielen illustriert. Die Spitze bildet die selbstorganisierte, direkte Aktion.


Das Gute kommt nicht von oben! Eine Kritik der Inhalte aktueller Proteste
Richtig viele Menschen auf der Straße - laut und bunt gegen die AfD und den Rechtsruck. Doch was wird das bewirken? Was kann es überhaupt bewirken? Zweifel sind angebracht, denn bis auf wenige Ausnahmen fehlt all den Demos ein Ziel außer dem Ruf, dass die "Demokratie" (was auch immer damit gemeint ist) erhalten bleiben soll. Ist der Status Quo aber nicht genau das, was Populismus, AfD & Co. hervorbrachte? Und mit Abschieben "im großen Stil", Kriegen, LNG-Terminal, Sozialabbau, Autobahnbau, Rüstungsmilliarden usw. eher das Problem als die Lösung ist? Nicht viel anders die Proteste der Bäuer*innen und der GDL: Es geht darum, den politischen Status Quo zu erhalten und für sich mehr rauszuschlagen.
Diese Demos werden die Welt nicht verändern, weil sie es gar nicht wollen. Kapitalismus, nationale Konkurrenzkämpfe, Aufrüstung ... all das ist unangefochten. Leider (nach der traurigen Wirkungslosigkeit der Letzten Generation aufgrund fehlender Inhalte) schon wieder das gleiche Bild: Empörung ohne Perspektive - und das Hochloben eines eigentlich bereits unerträglichen Status Quo nur deshalb, weil noch Schlimmeres droht.
Die AfD ist die beste Akzeptanzbeschaffung und Propaganda für die herrschende Politik, die bereits selbst vor Rassismus (Frontex, Abschiebungen und mehr), Sexismus (Gender*verbot in Hessen), Umweltzerstörung und Sozialabbau nur so trieft. Und diese herrschende Politik ist die beste Werbung für die AfD. Helfen kann nur eine klare Perspektive für eine bessere Welt. Die jetzige ist schon im aktuellen Zustand unerträglich - und ist eine Dauerwerbung für den weiteren Ruck nach Rechts. ++ herrschaft.siehe.website


Unterschiedlich, aber gleiche Möglichkeiten - Herausforderung auch an politisch Aktive
Menschen sind unterschiedlich - und das ist gut so. Emanzipatorische Politik muss die Selbstentfaltung der Menschen mit ihren eigenen Ideen und in selbstgewählten Kooperationen fördern. Allerdings bedingen körperliche Merkmale und soziale Zurichtungen Unterschiede, die dazu führen, dass die Möglichkeiten von Menschen, sich zu entfalten oder auch nur das Nötigste zu erreichen, sehr unterschiedlich sind. Das liegt an gesellschaftlichen Gegebenheiten, die nicht gleiche Möglichkeiten schaffen, sondern Unterschiede z.B. beim Reichtum, bei der Mobilität, bei Chancen auf Wohnung und andere Versorgung usw. verstärken. Auch in politischer Bewegung werden solche unterschiedlichen Möglichkeiten oft gleichgültig missachtet. Aktiv gleiche Möglichkeiten zu schaffen, ist überall eine große, aber wichtige Voraussetzung.


Ausgrenzen - eine Verlierer-Rhetorik ... selbstbewusster Umgang mit Abweichungen
Ab- und Ausgrenzung geschieht in politischer Bewegung nicht nur durch Distanzierung von politischen Aktionsformen, sondern auch durch Abwehr unerwünschter Verhaltensweisen, Sprache oder Denkmuster. Statt jedoch selbstbewusst diesen argumentativ und politisch entgegenzutreten, wird eine Art Reinheit der eigenen "Szene" durch Ausgrenzung betrieben. Dahinter steht oft der Wunsch nach Selbstbestätigung durch Jagd auf das "Falsche", gepaart mit der Unfähigkeit oder dem Unwillen, Kritik zu formulieren und in einen politischen Streit zu gehen. Doch wer die eigene, gefühlte Integrität nur noch durch Rausdrängen anderer Positionen erhalten kann, ist auf der Verliererstraße.


Hirnstupser zum Hirnstupser: Kritik am Hirnstupser? Sinnvoller Meinungsstreit, platte Diffamierung
Mal ein kleines Intermezzo über kritische Rückmeldungen zum Hirnstupser - und was sie zeigen.


Zum 26.11.: Der Fall "Ella" - auch ein Desaster politischer Organisierung
Am 26.11.2021 ist es ein Jahr her, dass eine unbekannte Person im damals noch besetzten, aber gerade Stück für Stück mit riesigem Aufwand geräumten Dannenröder Wald verhaftet wurde. Die Person hat bis heute ihre Identität nicht preisgegeben und wird deshalb in der Justizbürokratie als "UwP1" geführt, in der Widerstandsbewegung aber "Ella" genannt. Dass "Ella" seit nun fast einem Jahr in Haft sitzt, basiert auf üblen Lügen von Polizei, Staatsanwaltschaft und Amtsgericht - eine Art Komplott, um den Widerstand gegen Autobahnen zu diskreditieren und einzuschüchtern. Das ist alles in einem Doku-Film minutiös nachgewiesen (youtu.be/XzO9vIUHCHM).
Ein weiterer Grund aber sind leider (mal wieder) Machtkämpfe, Mobbing und ein völlig naiver Glaube an eine unabhängige Justiz innerhalb politischer Bewegung. Das ursprüngliche Verteidigungsteam, welches aus den Rechtshilfe- und Solistrukturen der Danni-Proteste stammte, ist aus dem Verfahren herausgedrängt und durch Anwältinnen ersetzt worden, die Laienverteidigung und eine Mitwirkung politischer Aktivistis im Verfahren nicht wollen und selbst die rechtlich vorgesehenen Möglichkeiten, eine Haftentlassung zu erreichen, nicht nutzen wollen. Öffentlichkeitkeitsarbeit und politischen Druck gibt es seit dem erzwungenen Wechsel von dort sowieso nicht mehr - obwohl "Ella" selbst eine offensivere Umgehensweise mit Polizei und Justiz gewollt hat. Wieder mal ist es Bewegung selbst, die sich im Weg steht - und wieder mal deren Eliten.
Nichtsdestotrotz bietet sich der 26.11. an, zu zeigen, dass wir die Lügen und Einschüchtungstaktik nicht hinnehmen. Wenn es formal auch leider nicht mehr geht, Druck zu erzeugen - auf der Straße kann uns niemensch hindern. Freiheit für Ella und alle!
Alle Texte, Podcasts und Filme auf fb.com/hirnstupser und hirnstupser.siehe.website.


Jammern auf hohem Niveau: Warum aufregen über staatlichen Liebesentzug?
Warum beschweren sich politische Gruppen, die mehr wollen als Miniveränderungen im herrschenden System, dass das herrschende System sie nicht liebt? Wenn der Staat oppositionellen Strömungen die Gemeinnützigkeit entzieht oder sie im Verfassungsschutzbericht erwähnt, ist das doch keine Überraschung? Dabei meint er es wahrscheinlich gar nicht ernst, sondern will nur einschüchtern. Und das klappt: Auf der ständigen Hatz nach Fördergeldern und Spenden, Mitgliedern und Wähler*innen versuchen die vom Staat schlecht behandelten Gruppen, sich wieder seriös zu geben. Dabei ist ein erfolgreiches Herauskommen aus der staatlichen Denunziation sogar eher möglich, wenn eine Erwähnung durch staatliche Oberaufpasser als Ehre empfinden würde.
Als die Projektwerkstatt in Saasen noch im hessischen Verfassungsschutzbericht geehrt wurde: www.projektwerkstatt.de/index.php?domain_id=22&p=14548.


Der Mythos des "window of opportunity" - Kritik einer politischen Strategie
Die großen Player der politischen Szene agieren ähnlich wie Konzerne: Sie loten die Chancen auf dem Markt der Möglichkeiten aus danach, wo sie einsteigen und Erfolg haben. Schon das ist problematisch, denn so fahren sie meist nur Kampagnen bei Themen, die ohnehin stark sind in der Gesellschaft. Oft kommt es dabei auch zu Übernahmen von Themen, die andere groß gemacht haben und sich dabei in den Mühen des Anfangs abgekämpft haben. Wenn dann die großen Player nicht nur übernehmen, sondern sich auch noch von den (oft radikaleren) Gruppen oder Personen distanzieren, die ihnen die Vorarbeit gemacht haben, wird es ziemlich schräg. Doch es kann schlimmer kommen. Den großen Playern a la Greenpeace, Campact, Ende Gelände usw. geht es nicht nur um politische Effizienz, sondern immer auch um die Vorteile für das eigene Label: Spenden, Fördergelder, Aufmerksamkeit in Medien, Mitglieder usw. Daher drängeln sie sich in den Vordergrund und überdecken die, denen sie aber weiterhin die Arbeit der Aktionen und vieler Organisationsaufgaben überlassen.
Zu diesem Beitrag gibt es weiterführende Themenseiten.


Interesse statt Identitäten: Das Leben ist widersprüchlich - Protest auch!
Identitäten beziehen sich auf das Gefühl einer Person, sich zu etwas zugehörig zu fühlen und sich in dieser Zugehörigkeit wohl zu fühlen. Das ist okay, aber negiert geradezu die Intervention gegen die herrschenden Verhältnisse, die immer auch eine Zurichtung auf bestimmte Identitäten beinhaltet. Interessen entspringen einem Willen - für sich selbst, einem politischen Ziel usw. Sie können der Ausgangspunkt sein, sich dafür auch einzusetzen, während Identitäten eher das sind, in welche mensch sich hineinfallen lässt, um sich ein Stück aus der sonstigen Welt (sog. "Realität") herauszuhalten und vom Anderen rundherum abzugrenzen.
Hirnstupser plädiert dafür, für sich selbst klare Interesse zu formulieren und diese zu verfolgen.
Zu diesem Beitrag gibt es noch einen passenden Text unter www.projektwerkstatt.de/index.php?domain_id=22&p=20634.


Was ist die Aufgabe politischer Gruppen? Bedingungen ändern statt Verhaltensappelle
Der Film auf Youtube ++ der Text dazu auf projektwerkstatt.de und Facebook ++ Podcast (.mp3):


Weniger entscheiden, mehr streiten, im Zweifel losen
Der Film auf Youtube ++ der Text dazu auf projektwerkstatt.de und Facebook ++ Podcast (.mp3):


Die männliche Logik: Ingenieursdenken in der Sozialpolitik
Der Film auf Youtube ++ der Text dazu auf projektwerkstatt.de und Facebook ++ Podcast (.mp3):


Die Ausgrenzung der AfD hilft der AfD
Der Film auf Youtube ++ der Text dazu auf projektwerkstatt.de und Facebook ++ Podcast (.mp3):

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