Ende Gelände

ANTI-CASTOR

Castor-Auswertungen und Berichtsübersichten


1. Castor-Auswertungen und Berichtsübersichten
2. Wendland-Castor (Nov. 2002): Auswertung
3. Anti-Castor-Zeitung "entgleisung"
4. Aktionsideen
5. Mailinglisten
6. Castor-Streckenbeobachtung
7. Castor-Infos und Berichte
8. Presse- und Bullentexte über kreativen, emanzipatorischen Widerstand
9. Und weiter ...
10. Links

Denkstück
Warum steht auf IMC: "Castor Transport durch AktivistInnen von Robin Wood für vier Stunden aufgehalten"
und nicht: "Castor Transport durch AktivistInnen mit Tripod für vier Stunden aufgehalten"

November 2008
Das war spannend ...
  • Nach vielen Jahren endlich mal wieder mehr Leute!
  • So viele Blockaden und selbstorganisierte Aktionen wie noch nie!
  • Anteilig waren die Mitmachaktionen der großen Label kleiner

Dennoch gelang es vor allem Jochen Stay von X-tausendmal quer, sich erneut als Kopf der Bewegung zu inszenieren. Er tat das, obwohl sich viele selbstorganisierte Gruppen explizit anders äußerten. Jochen Stay wurde bei seiner Vereinnahmungsstrategie von Presseprofis und NGO-FunktionärInnen unterstützt. Von bürgerlichen bis linksradikalen Medien kam er überall als scheinbarer Kopf aller AktivistInnen rüber. Außer einer telegenen und inszenierten Kurzteilnahme an der Sitzblockade vor laufenden Kameras konzentrierte sich Jochen Stay darauf, seine Positionen, seine Person und sein Label ("X-tausendmal quer") in den Mittelpunkt zu rücken. Ungefragt redete er auch für alle, die ihn weder beauftragt hatten noch die er überhaupt kannte. Um ihn herum agierten Presseprofis, die Jochen Stay vermittelten. Statt den Widerstand stark zu machen und Medien mit AktivistInnen in Kontakt zu bringen, organisierten sie eine üble Vereinnahmung. Kritik wiesen sie barsch zurück - doch es war ihr eigener Rundbrief, in dem sie die Strategie selbst offenbarten. Im Rundbrief 2/2008 der Bewegungsstiftung fand sich der rechts abgebildete Text auf Seite 6. Deutlicher geht es kaum. Die Bewegungsstiftung ist Teil der Strukturen, die systematisch Einfluss auf politische Bewegung nehmen, um diese für sich zu benutzen.

Auszug aus dem Protokoll der Berliner Autonomen VV 13.11.08
Presse: Linksradikale entschieden sich, nicht mit Medien zu reden, was zu vielen Problemen führte. Z.B. war die Presse bei den Blockadeaktionen in der Göhrde nicht präsent, sondern wurde sogar verscheucht. Dadurch hatte Xtausend mal quer das unumstrittene Monopol bei der Medienaufmerksamkeit.

Kurz darauf: .ausgestrahlt präsentiert sich als "Wir" der Anti-Atom-Bewegung
Massenbrief zum Spendensammeln am 17.3.2009 mit einem flammenden Appell als "Wir":

Wenn wir erreichen wollen, dass der lang versprochene Atomausstieg endlich umgesetzt wird, dann müssen wir unsere gemeinsamen Anstrengungen steigern. Wir als .ausgestrahlt-Team wollen noch intensiver dafür sorgen, gute Argumente zu vermitteln und wirkungsvolle Aktionen zu organisieren. Auch Du kannst dazu beitragen, dass die neu erwachte Anti-Atom-Bewegung ihre Dynamik steigert.

Doch am Ende steht wieder nur das Eine: Wir wollen Spenden ...

Deshalb meine persönliche Bitte an Dich: Fülle noch heute die beiliegende Rückmeldekarte aus und werde UnterstützerIn von .ausgestrahlt. Damit sorgst Du dafür, dass die Anti-Atom-Bewegung noch kraftvoller wird! Auch einzelne Spenden
helfen, die begonnene Arbeit fortzusetzen.

Unterzeichner dann wie immer: Jochen Stay
Die Teile des "Wir" trugen alle eine Nummer - eingestanzt bereits auf dem Überweisungsträger, damit der Verteiler weiter aktuell bleibt für das Wichtigste: Die Menge bedienen und unterhalten, um an ihr Geld zu kommen. Auch die Unterschriftenlisten bringen vor allem eins: .ausgestrahlt eine riesige Datei potentieller SpenderInnen.

Es geht auch anders ...

Aus dem Bericht der selbstorganisierten Blockade auf der Strecke an der deutsch-französischen Grenze mit Auswertung und Erklärung zu unabhängiger Aktionsorganisierung (Indymedia, Nov. 2008)
Diese Aktion richtete sich nicht alleine gegen Castortransporte und Atomindustrie, sondern sollte auch zur Diskussion über Aktions- und Organisationskonzepte anregen. ... Oft passiert es dass viele Menschen, viele bunte Aktionen machen und am Ende wenige Menschen mit bekannten Gesichtern im Namen aller AktivistInnen reden. Bei dem Versuch die Vielfalt auf einen Nenner zu bringen, werden Inhalte häufig stark verkürzt und viele Gründe, warum die Aktionen stattfanden, werden gar nicht erst erwähnt. Mit unserer Aktion wollen wir auch zeigen, dass gut organisierte Kleingruppenaktionen, bei denen die Aktivisten sich selber um die Vermittlung kümmern, möglich sind. Wir wollen zur Diskussion darüber anregen, wie sich effektiver Widerstand außerhalb der Muster der Herrschenden am besten organisieren lässt. ++ Film über diese Aktion ++ Download als mp4


Und noch ein positiver Nachschlag: Nach dem Castor ist vor dem Castor - Film einer Aktion gegen die Rückfahrt des Transportzuges

Jahre davor

Ansonsten ist unschwer zu erkennen, dass der Rest hier nicht mehr aktuell ist ... interessant kann er aber aus einigen Blickwinkeln sein ...

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