SPCSGRÜLINCDFDPARTEIEN: DIE EINEN OFFEN, DIE ANDEREN VERSTECKT. ABER ALLE DAFÜR!
Einleitung
1. Einleitung
2. Grün, grüner, grün-grüne Gentechnik
3. Kleine Parteien
4. SPD - die Weißnicht-Partei
5. Linke? Naja ...
6. CSU: Jein zur Gentechnik!
7. CDU: Klare Kante pro Gentechnik in den Ministerien
8. Die mit der Gentechniklobby heult: FDP
9. Fazit: Der Widerstand entscheidet!
10. Links

Später entschuldigt sich Ulrich Kelber für die SPD, dass er dem Verbot nicht zustimmen werde - und schiebt den schwarzen Peter an die CSU weiter: Wir, die SPD-Fraktion, dürfen diesen Antrag nicht einbringen. Wir dürfen laut Koalitionsvertrag – das ist typisch für einen Koalitionsvertrag; Frau Höfken, Frau Höhn und Frau Künast wissen, was Koalitionsverträge sind – einem Antrag der Opposition nicht zustimmen. Deswegen werden wir das heute nicht tun. Wir werden weiter für den gleichen Inhalt kämpfen. Wir werden darauf drängen, dass wenigstens einer der Abgeordneten von der CSU, die in jeder Pressemitteilung sagt, sie teile diese Position der SPD, zu dieser Meinung steht und sie hier vorträgt. Die CSU sollte nicht versuchen, über die Zeitungen der Bevölkerung ein Bild zu vermitteln, das von der Meinung, die sie in Wirklichkeit vertritt, abweicht. ... Technologieoffene Forschung kann nicht heißen, dass im Haushalt von Frau Schavan 90 Prozent der Mittel für die Lösung bestimmter Probleme in der Züchtung in die Grüne Gentechnik und keine 10 Prozent in alternative Technologien gehen.
Nicht aufgezeichnet sind hier zahlreiche Zwischenrufe und Pöbeleien, die das Niveau politischer Debatte zeigen. Parlamente sind Glashäuser, in den über das längst Geschehene oder zumindest Beschlossene lamentiert wird. Die Realpolitik findet andernorts statt - immer aber unter Beteiligung derer, die in Bundes- oder Landtages den Eindruck zu erwecken versuchen, in der Demokratie gehe alle Staatsgewalt vom Volke aus (wer auch immer das sein soll: "Volke"?).
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Im Parlament sind die Abstimmenden meist vollständig Fraktionen zugeordnet, die in der Regel einheitlich abstimmen, d.h. dass die Meinung der Einzelpersonen sichtbar wenig Bedeutung hat - mit Ausnahme der Chefs dieser Abstimmungskollektive. In Wahlkämpfen werden Positionen sichtbar und gegeneinander gestellt. Auch hier zeigen sich Mehrheiten gegen die Agro-Gentechnik. Doch keine Wahl kann sie verhindern: Rot-rot in Mecklenburg hat sie gefördert. Rot-Grün auf Bundesebene baute die Agro-Gentechnik massiv aus. Schwarz-rot war nicht besser. Nur Schwarz-gelb in Bayern wehrt sich gegen die Technik. Aber nicht, weil sie das wollen, sondern aufgrund des Widerstandes dazu gezwungen wurden - also ein Beweis mehr, dass nicht die Farbenlehre der Regierenden, sondern die Widerstandskultur in der Breite der Bevölkerung den Ausschlag gibt.
Handeln alle Parteien für die Agro-Gentechnik, wenn sie an die Regierung kommen? Werfen wir mal darauf einen Blick - schön nacheinander. Und beginnen mit denen, bei jenen die Unterstützung für die Agro-Gentechnik am überraschendsten sein dürfte: Bündnis 90/Die Grünen.

Abstimmungsverhalten der EU-Mitgliedsstaaten am Beispiel des Pioneer-Mais 1507
- Fraktionsübergreifender Vorschlag zur Grünen Gentechnik (auf top agrar am 5.5.2014)

