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12984 Einträge gefunden
RegalRechtsextremismus: International
Hrsg/Autor*inCiagar, Maugri
Jahr1974
ReihentitelRororo Rororo aktuell
TitelFerienland Spanien?
UntertitelEin Bild der Diktatur nach Briefen politischer Gefangener
AuflageErstausg
VerlagRowohlt
OrtReinbek bei Hamburg
ISBN3499117703
DokumententypBuch (Monographie)
Band1770
Bände150
RegalRechtsextremismus: Nationalismus
Hrsg/Autor*inKeil, Daniel; Rhein, Katharina
Jahr2016
TitelIrrsinn der Normalität
UntertitelAspekte der Reartikulation des deutschen Nationalismus
Auflage3. Auflage, Neuauflage
VerlagWestfälisches Dampfboot
OrtMünster
ISBN9783896917799
DokumententypBuch (Sammelwerk)
Seiten265
Keywords21st century; Congresses; Deutschland; Germany; History; Nation; Nationalism; Nationalism and sports; Nationalismus; Nationalsozialismus / Deutschland; Nationalsozialismus / Popkultur; Nationalsozialismus / Sport / Fußball; Political aspects; Political culture; Popular culture
RegalRechtsextremismus: Nationalismus
Hrsg/Autor*inPohrt, Wolfgang
Jahr1983
TitelEndstation
UntertitelÜber die Wiedergeburt der Nation ; Pamphlete u. Essays
Auflage8.-9. Tsd
VerlagRotbuch-Verl.
OrtBerlin
ISBN3880222673
DokumententypBuch (Monographie)
Band267
Seiten139
RegalRechtsextremismus: Nationalismus
Hrsg/Autor*inSchmiederer, Ursula; Schmiederer, Rolf
Jahr1970
Reihentitelprovokativ
TitelDer neue Nationalismus in der Politischen Bildung
VerlagEurop. Verlagsanst
OrtFrankfurt am Main
DokumententypBuch (Monographie)
Bände71
RegalRechtsextremismus: Naziliteratur
Hrsg/Autor*inSchultze-Rhonhof, Gerd
Jahr2005
TitelDer Krieg, der viele Väter hatte
UntertitelDie letzte Woche vor dem Krieg
VerlagPolar Film + Medien
OrtGescher
ISBN393716393x
DokumententypBuch (Monographie)
Bände2 CDs (Laufzeit 145 min.)
RegalRechtsextremismus: Nazi-Literatur
Jahr1940
TitelGott und Volk
UntertitelSoldatisches Bekenntnis
VerlagTheodor Fritsch Verlag
OrtBerlin
DokumententypBuch (Monographie)
Seiten135
RegalRechtsextremismus: Nazi-Literatur
Hrsg/Autor*inBenoist, Alain de
Jahr1999
TitelAufstand der Kulturen
UntertitelEuropäisches Manifest für das 21. Jahrhundert
VerlagJunge Freiheit Verl.
OrtBerlin
ISBN9783929886047
BewertungWer direkt in die Gedankenwelt moderner Rechter eindringen und es sich nicht allzu leicht machen will, nehme Bücher von Alain de Benoiste in die Hand. Er ist der wichtigste Vordenker der „Neuen Rechten“ (im französischen Original: Nouvelle Droite) – und seine Gedankengänge zu begreifen, ist für eine qualifizierte Kritik an Konzepten kollektiver Identität wichtig. Dass in linken Kreisen Benoist zwar durchaus bekannt, aber selten auseinandergenommen wird, dürfte zwar Gründe haben: Zum einen der Hang, mit Vereinfachungen eigene Gruppenidentitäten zu schaffen, was sich in absurden Behauptungen zeigt, dass irgendwie alles rechts ist, was einem nicht passt (Verschwörungstheorien, AZK, alle PEGIDA-Demonstrierenden usw.). Ein Bemühen um präzise Analyse unterbleibt. Zum anderen dürften viele Passagen aus Benoists Bücher auch in linken Kreisen glatt durchgehen. Denn kollektive Identitäten („wir sind das Volk“, „die Palästinenser“ usw.) sind dort auch ziemlich angesagt. Die „Junge Freiheit“ ist in Deutschland das wichtigste rechte Pressemedium, was neurechten Ideologien stets Platz bietet. So sind etliche Bücher von Alain de Benoiste dort verlegt, unter anderem „Kritik der Menschenrechte“ (2004, 161 S.) und „Aufstand der Kulturen“ (1999, 280 S., 18 €). Mit scharfen Worten seziert er dort den Univeralismus westlicher Lebensmodelle, u.a. dem Konzept der gleichen Rechte aller Menschen von Geburt an. Sein Angriff zählt genüsslich die üblen Vorgänge auf, mit denen westliche Nationen im Namen solcher Menschenrechte Leid und Schrecken über die Welt bringen. Das Problem verortet er im Konzept der Menschenrechte selbst – nicht in Kapitalismus und Nationalstaatskonkurrenzen, die mittels Verschleierung bomben und unterdrücken. Benoist plädiert für Stämme, Völker usw.. Er sieht den Menschen immer als Teil solcher kollektiven Identitäten, in der er heranwächst und ohne die er nicht denkbar ist. Das Kollektiv müsse daher der Träger von Rechten sein, nicht der Mensch. So postuliert er eine moderne Fassung des „Du bist nichts, Dein Volk ist alles“ – und seine Hetze gegen Globalisierung, west-imperiale Kriege und Großmachtsgehabe der Industrienationen dürfte manchem Linken gefallen, der nicht genau hinguckt. Auffällig oft erwähnt Benoist die Umweltfrage – vertieft in „Abschied vom Wachstum“ (2009, 197 S.), dessen Inhalt erfahrungsgemäß den meisten Umweltschützer_innen gar nicht seltsam vorkommt. Benoists Sichtweisen der anderen genannten Bücher kommen hier verklausuliert als Regionalismus herüber. Wie üblich versucht er, linke und rechte Politik zu einem gemeinsamen Gedankensystem zusammenzufügen.
DokumententypBuch (Monographie)
PreisPb. : DM 34.00, sfr 31.50, S 248.00
Seiten237 S
RegalRechtsextremismus: Nazi-Literatur
Hrsg/Autor*inGrimm, Hans
Jahr1932
TitelVolk ohne Raum
VerlagAlbert Langen
OrtMünchen
DokumententypBuch (Monographie)
Seiten1351
RegalRechtsextremismus: Nazi-Literatur
Hrsg/Autor*inHelmes, Peter
Jahr2016
TitelAsyl
UntertitelFakten, Fehler, Fragen
VerlagSZ-Druck&Verlagsservice
OrtHamburg
DokumententypBuch (Monographie)
InstitutionDie deutschen Konservativen
Bände44
RegalRechtsextremismus: Nazi-Literatur
Hrsg/Autor*inKern, Erich
Jahr1961
TitelVon Versailles bis Hitler
UntertitelDer schreckliche Friede
VerlagK.W. Schütz
OrtGöttingen
Seiten335
RegalRechtsextremismus: Nazi-Literatur
Hrsg/Autor*inKern, Erich
Jahr1962
TitelOpfergang eines Volkes
UntertitelDer totale Krieg
VerlagK.W. Schütz
OrtGöttingen
Seiten389
RegalRechtsextremismus: Nazi-Literatur
Hrsg/Autor*inKumsteller, B.; Haacke, U.; Schneider, B.
Jahr1943
TitelGeschichtsbuch für die deutsche Jugend
UntertitelKlasse 5
VerlagWilhelm Braumüller
OrtWien
DokumententypBuch (Monographie)
Bände310
RegalRechtsextremismus: Nazi-Literatur
Hrsg/Autor*inPicht, Werner
Jahr1940
TitelDer Feldzug in Norwegen
VerlagE.S. Mittler & Sonn
OrtBerlin
DokumententypBuch (Monographie)
Bände100
RegalRechtsextremismus: Nazi-Literatur
Hrsg/Autor*inRohrbach, Paul
Jahr1914
TitelDie Geschichte der Menschheit
VerlagKarl Robert Langewiesche
OrtKönigstein
DokumententypBuch (Monographie)
RegalRechtsextremismus: Nazi-Literatur
Hrsg/Autor*inSchäfer, Wilhelm
TitelDie dreizehn Bücher der deutschen Seele
VerlagGeorg Müller Verlag Ag
OrtMünchen
DokumententypBuch (Monographie)
Seiten411
RegalRechtsextremismus: Nazi-Literatur
Hrsg/Autor*inWeißmann, Karlheinz
Jahr2013
TitelGegenAufklärung
UntertitelGedankensplitter - Notate - Sentenzen
VerlagJF-Ed
OrtBerlin
ISBN9783929886412
DokumententypBuch (Monographie)
PreisGewebe : EUR 19.80 (DE)
Seiten201
RegalRechtsextremismus: Neu-Rechte
Hrsg/Autor*inBarthel, Michael; Jung, Benjamin
JahrAugust 2013
TitelVölkischer Antikapitalismus
UntertitelEine Einführung in die Kapitalismuskritik von rechts
Auflage1. Auflage
VerlagUNRAST-Verlag
OrtMünster
ISBN9783897711143
BewertungEin kleines, übersichtliches und gut gegliedertes Buch, in dem die Leser_innen nicht nur eine begriffliche Einführung und einen kompakten Blick in die Geschichte der letzten ca. 200 Jahre erhalten. Beschrieben werden aktuelle Positionen von Neonazis allgemein und der NPD. Schließlich gegen zehn Thesen ein paar nützliche Tipps zum Umgang der Kapitalismuskritik aus rechten Kreisen. Ein wichtiges Mittel bleibt dabei, selbst eine niveauvolle Kritik am Kapitalismus vorzutragen und sich nicht von Populismen leiten zu lassen. Insgesamt ein wichtiges und hilfreiches Buch.
DokumententypBuch (Monographie)
Band9
Preisca. EUR 7.80 (DE), ca. EUR 8.10 (AT)
Seiten87
RegalRechtsextremismus: Neu-Rechte
Hrsg/Autor*inBenz, Wolfgang
Jahr1995
TitelGewalt und Ideologie
UntertitelRenaissance und Militarisierung rechtsradikalen Denkens, nationale und internationale Zusammenhänge ; [Vortrag im Wiener Rathaus am 2. März 1995]
VerlagPicus-Verl.
OrtWien
ISBN3854523378
DokumententypBuch (Monographie)
Band38
PreisDM 14.80, sfr 14.80, S 98.00
Seiten62
KeywordsConservatism; Gewalt; Ideology; Philosophy; Political science; Power (Social sciences); Rechtsextremismus; Rechtsradikalismus
RegalRechtsextremismus: Neu-Rechte
Hrsg/Autor*inBierl, Peter
Jahr2014
TitelGrüne Braune
UntertitelUmwelt-, Tier- und Heimatschutz von rechts
Auflage1. Aufl.
VerlagUnrast
OrtMünster
ISBN9783897711051
BewertungBücher zum Verhältnis von Umwelt und Macht ++ Natur- und Umweltschutz verbrüdern sich gern mit der Macht, sei es der Staat mit seinen ordnungspolitischen Mitteln oder die Konzerne mit ihrer Marktmacht. Das zeigt Peter Clausing in „Die grüne Matrix“ (2013, Unrast in Münster, 13 €) am Beispiel von Schutzgebieten und dem Kungeln von Umweltverbänden mit Industrie und Regierungen auf. Im Ergebnis werden immer wieder Menschen vertrieben oder unterdrückt. Als Gegenentwürfe werden vor allem Beispiele für angepasste Anbausysteme beschrieben. ++ Mehrere für diese Themenstellung relevante Bücher sind in der Reihe „unrast transparent“ erschienen. Die kleinen Werke eignen sich hervorragend als Einstiegslektüre ins jeweilige Thema, weisen aber überraschende und völlig unnötige Schwächen auf. Sowohl Peter Bierls „Grüne Braune“ zu Führungsfiguren mit rechtem Gedankengut in Umweltorganisationen und –parteien (2014, 78 S., 7,80 €) wie auch Christof Mackingers „Radikale Ökologie“ als recht zusammenhangslose Abfolge von Einzeldarstellungen aktionistischer bzw. fundamentalistisch argumentierender Umweltgruppen (2015, 88 S., 7,80 €) kommen völlig ohne Quellen und Belegangaben aus. Beide wirken schnell runtergeschrieben – einfach das, was die beiden (durchaus fachkundigen) Autoren halt so im Kopf haben. Bierls Buch erreicht die 90er Jahre kaum, geschweige denn aktuelle Phasen – eine unerklärliche Lücke. Mackinger sind in der erkennbaren Eile des Runterschreibens beeindruckend viele Fehler unterlaufen. Im Gentechnikkapitel sind z.B. fast alle Orts- und Zeitangaben falsch. Wesentliche Strömungen und inhaltliche Beiträge zur Fragestellung, die bereits vorliegen, hat er auch nicht verarbeitet. Insofern lautet das Fazit: Gut gemeint. Mehr nicht. ++ Ganz anders geht John Bellamy Foster in „Die ökologische Revolution“ vor (2012, Laika in Hamburg, 148 S., 19,80 €). Sein Blickwinkel ist streng marxistisch. Das hilft ihm bei seiner Analyse der Ursachen und der konkreten Umweltpolitiken, die sich angenehm von bürgerlichen NGOs und Parteien, die auf eine kritisch an Herrschaftsverhältnissen ganz verzichten. So schafft es Forster immerhin, z.B. die in bürgerlichen Kreisen bejubelte Umweltkonferenz von Rio 1992 kritisch zu beleuchten. Doch dann verfällt er in den Schreibstil, der schon seine anderen Bücher prägt: Das Buch wird zu einer Festschrift für Karl Marx. Seite für Seite versucht Foster zu beweisen, dass Marx der erste ökologische Theoretiker war. Ob das stimmt und aus marxistischer Verblendung folgt, sei dahingestellt. Denn für die eigentliche Frage des Buches ist das eigentlich egal. Statt einer brauchbaren ökosozialistischen Theorie schreibt Foster ein Werbebuch über Marx – und verfehlt damit (zumindest im zweiten Teil) das Thema des Buches. Schade, denn überzeugende ökologische Theorien sind in der sozialistischen Debatte und erst recht Praxis alles andere als häufig. Dass Foster den Erdölfördergigangten Venezuela als leuchtendes Öko-Land und die „Überbevölkerung“ (S. 55) als Umweltproblem darstellt, zeigt denn auch, dass ihm diese Theorie fehlt.
DokumententypBuch (Monographie)
Band5
Preisca. EUR 7.80
Seiten78
RegalRechtsextremismus: Neu-Rechte
Hrsg/Autor*inBischoff, Joachim
Jahr2004
TitelModerner Rechtspopulismus
UntertitelUrsachen, Wirkungen, Gegenstrategien
VerlagVSA-Verl.
OrtHamburg
ISBN3899650948
DokumententypBuch (Monographie)
Preisca. EUR 10.80, ca. sfr 19.60
Seiten149
KeywordsConservatism; Dänemark; Deutschland; Die @Rechte; Europa; Europe; Frankreich; Fremdenfeindlichkeit; Front National; Italien; Nationalismus; Niederlande; Österreich; Populism; Populismus; Rassismus; Rechtsextremismus; Rechtspartei; Rechtspopulismus; Rechtsradikalismus; Westeuropa
RegalRechtsextremismus: Neu-Rechte
Hrsg/Autor*inBruns, Julian; Glösel, Kathrin; Strobl, Natascha
Jahr2015
TitelRechte Kulturrevolution
UntertitelWer und was ist die Neue Rechte von heute?
VerlagVSA Verlag
OrtHamburg
ISBN9783899656398
BewertungBücher zum Rechtspopulismus: Was draußen passiert, bleibt nicht ohne Reaktion auf dem Markt der kaufbaren Kommentierungen. Es gibt inzwischen sowohl etliche Bücher, die das Phänomen der Empörung ohne politische Analyse wohlwollend begleiten, als auch solche, die mit beißender Kritik über PEGIDA, AfD, Montagsmahnwachen & Co. herziehen. Freund und Feind ähneln sich dabei mehr als ihnen lieb sein dürfte. Denn beide bedienen die gleichen Mechanismen – die Einteilung in einheitliche Kategorien, die dann mit Gut und Böse etikettiert werden. ... Überholt ist hingegen das Buch „Aufstieg und Etablierung der „Alternative für Deutschland““ aus dem rechten JF-Verlag. Denn in dem eher als Geschichtsschreibung zur AfD plus Porträtierung der führenden Köpfe angelegten Buch ist von den Flügelkämpfen kaum die Rede. Inzwischen haben diese die AfD zerlegt. So offenbaren sich die PR-Manipulationen an der Realität. Nicht verschwiegen wird der Konflikt in „Die rechten ‚Mut‘-Bürger“ von Alexander Häussler und Rainer Roeser (2015, VSA in Hamburg), jedoch wird den rechten Strömungen das Hauptaugenmerk gewidmet. Die Autoren stellen Strukturen, Strömungen und Personen dar, die in der AfD für rechtspopulistische Positionen wirken. Informativ sind die Kapitel zu den geschichtlichen Wurzeln dieser Strömungen und ihrem Kontext in Zusammenhänge auch außerhalb der Partei. Die kritischen Bücher arbeiten mit ähnlichen Vereinfachungen und pauschalen Böse-Erklärungen. Sie sind recht informativ, hängen sich aber an Einzelpersonen und –aussagen auf, um dann Zehn- bis Hunderttausende Menschen glatt über einen Kamm zu scheren. Das zeigt, dass sie das Phänomen überhaupt nicht begriffen haben, sondern es nur ausnutzen, um auf dem Buchmarkt schnell präsent und erfolgreich zu sein. Julian Bruns, Kathrin Glösel und Natascha Strobl ergänzen im Buch „Rechte Kulturrevolution“ (2015, VSA in Hamburg, 94 S., 7 €) die Übersicht über konkrete Gruppen und Strömungen in Deutschland, Österreich und einigen anderen Ländern mit einer Darstellung der Herkunft und Entwicklung neurechter Ideologien. Das gibt dem Buch einige Tiefe, die in den Gruppenbeschreibungen fehlt. Dass als einer von zwei Gründen für die Rechtslastigkeit auf Seite 44 ausgerechnet das „offene Mikrofon“ und damit das Element, wo endlich mal keine Ausgrenzung passiert, benannt wird, zeigt wiederum, dass Kleingeistigkeit nicht nur bei PEGIDA & Co. verbreitet ist, sondern auch bei deren Gegner_innen. Einen besonderen Schwerpunkt setzt Benedikt Sepp in „Linke Leute von Rechts?“ (2013, Tectum in Marburg, 128 S., 24,95 €) mit seiner Darstellung der nationalrevolutionären Bewegung in der Bundesrepublik. Quellenreich, mit vielen Originalzitaten und einigen –abbildungen werden Gruppen und Ideologien von den 60er Jahren bis heute beschrieben. Eine lustige Stelle enthält das ebenfalls recht informative, aber ebenso überwiegend nur die Führungspersonen beschreibende und von diesen verallgemeinernde Werk von Philipp Becher, Christian Begass und Josef Kraft mit dem Titel „Der Aufstand des Abendlandes“ (2015, Papyrossa in Köln, 130 S., 11,90 €). Das Buch ähnelt dem oben genannten VSA-Band, legt aber mehr Wert auf die Darstellung von Strukturen und Personen. Auf Seite 29 wird die Kritik am TTIP als Beleg für die rechte Gesinnung von LEGIDA angeführt. Zitat: „Im LEGIDA Papier wird ausdrücklich nur auf die negativen Folgen für „die europäische Wirtschaft“ eingegangen … Für die LEGIDA ist wohl nur die deutsche und europäische Wirtschaft interessant, die durch den Einfall US-amerikanischer Unternehmen bedroht sei.“ Ja schon – so ist LEGIDA. Aber jede bürgerliche und linke TTIP-Demo unterscheidet sich da kein Stück. Sind das dann auch alles Nazis? Oder beweist die Einschätzung aus dem Buch eher, dass vereinfachte Welterklärungen überall Konjunktur haben – und Rechte bis Linke mit ihnen ein sehr ähnliches Spektrum empörter, an politischer Analyse aber wenig interessierter Menschen anziehen? Wer direkt in die Gedankenwelt moderner Rechter eindringen und es sich nicht allzu leicht machen will, nehme Bücher von Alain de Benoiste in die Hand. Er ist der wichtigste Vordenker der „Neuen Rechten“ (im französischen Original: Nouvelle Droite) – und seine Gedankengänge zu begreifen, ist für eine qualifizierte Kritik an Konzepten kollektiver Identität wichtig. Dass in linken Kreisen Benoist zwar durchaus bekannt, aber selten auseinandergenommen wird, dürfte zwar Gründe haben: Zum einen der Hang, mit Vereinfachungen eigene Gruppenidentitäten zu schaffen, was sich in absurden Behauptungen zeigt, dass irgendwie alles rechts ist, was einem nicht passt (Verschwörungstheorien, AZK, alle PEGIDA-Demonstrierenden usw.). Ein Bemühen um präzise Analyse unterbleibt. Zum anderen dürften viele Passagen aus Benoists Bücher auch in linken Kreisen glatt durchgehen. Denn kollektive Identitäten („wir sind das Volk“, „die Palästinenser“ usw.) sind dort auch ziemlich angesagt. Die „Junge Freiheit“ ist in Deutschland das wichtigste rechte Pressemedium, was neurechten Ideologien stets Platz bietet. So sind etliche Bücher von Alain de Benoiste dort verlegt, unter anderem „Kritik der Menschenrechte“ (2004, 161 S.) und „Aufstand der Kulturen (1999, 280 S., 18 €). Mit scharfen Worten seziert er dort den Univeralismus westlicher Lebensmodelle, u.a. dem Konzept der gleichen Rechte aller Menschen von Geburt an. Sein Angriff zählt genüsslich die üblen Vorgänge auf, mit denen westliche Nationen im Namen solcher Menschenrechte Leid und Schrecken über die Welt bringen. Das Problem verortet er im Konzept der Menschenrechte selbst – nicht in Kapitalismus und Nationalstaatskonkurrenzen, die mittels Verschleierung bomben und unterdrücken. Benoist plädiert für Stämme, Völker usw.. Er sieht den Menschen immer als Teil solcher kollektiven Identitäten, in der er heranwächst und ohne die er nicht denkbar ist. Das Kollektiv müsse daher der Träger von Rechten sein, nicht der Mensch. So postuliert er eine moderne Fassung des „Du bist nichts, Dein Volk ist alles“ – und seine Hetze gegen Globalisierung, west-imperiale Kriege und Großmachtsgehabe der Industrienationen dürfte manchem Linken gefallen, der nicht genau hinguckt. Auffällig oft erwähnt Benoist die Umweltfrage – vertieft in „Abschied vom Wachstum“ (2009, 197 S.), dessen Inhalt erfahrungsgemäß den meisten Umweltschützer_innen gar nicht seltsam vorkommt. Benoists Sichtweisen der anderen genannten Bücher kommen hier verklausuliert als Regionalismus herüber. Wie üblich versucht er, linke und rechte Politik zu einem gemeinsamen Gedankensystem zusammenzufügen.
DokumententypBuch (Monographie)
Band47
PreisPb. : EUR 7.00 (DE)
Seiten94
RegalRechtsextremismus: Neu-Rechte
Hrsg/Autor*inHäusler, Alexander; Roeser, Rainer
Jahr2015
TitelDie rechten Mut-Bürger
UntertitelEntstehung, Entwicklung, Personal & Positionen der
VerlagVSA Verlag Hamburg
OrtHamburg
ISBN9783899656404
BewertungBücher zum Rechtspopulismus: Was draußen passiert, bleibt nicht ohne Reaktion auf dem Markt der kaufbaren Kommentierungen. Es gibt inzwischen sowohl etliche Bücher, die das Phänomen der Empörung ohne politische Analyse wohlwollend begleiten, als auch solche, die mit beißender Kritik über PEGIDA, AfD, Montagsmahnwachen & Co. herziehen. Freund und Feind ähneln sich dabei mehr als ihnen lieb sein dürfte. Denn beide bedienen die gleichen Mechanismen – die Einteilung in einheitliche Kategorien, die dann mit Gut und Böse etikettiert werden. ... Überholt ist hingegen das Buch „Aufstieg und Etablierung der „Alternative für Deutschland““ aus dem rechten JF-Verlag. Denn in dem eher als Geschichtsschreibung zur AfD plus Porträtierung der führenden Köpfe angelegten Buch ist von den Flügelkämpfen kaum die Rede. Inzwischen haben diese die AfD zerlegt. So offenbaren sich die PR-Manipulationen an der Realität. Nicht verschwiegen wird der Konflikt in „Die rechten ‚Mut‘-Bürger“ von Alexander Häussler und Rainer Roeser (2015, VSA in Hamburg), jedoch wird den rechten Strömungen das Hauptaugenmerk gewidmet. Die Autoren stellen Strukturen, Strömungen und Personen dar, die in der AfD für rechtspopulistische Positionen wirken. Informativ sind die Kapitel zu den geschichtlichen Wurzeln dieser Strömungen und ihrem Kontext in Zusammenhänge auch außerhalb der Partei. Die kritischen Bücher arbeiten mit ähnlichen Vereinfachungen und pauschalen Böse-Erklärungen. Sie sind recht informativ, hängen sich aber an Einzelpersonen und –aussagen auf, um dann Zehn- bis Hunderttausende Menschen glatt über einen Kamm zu scheren. Das zeigt, dass sie das Phänomen überhaupt nicht begriffen haben, sondern es nur ausnutzen, um auf dem Buchmarkt schnell präsent und erfolgreich zu sein. Julian Bruns, Kathrin Glösel und Natascha Strobl ergänzen im Buch „Rechte Kulturrevolution“ (2015, VSA in Hamburg, 94 S., 7 €) die Übersicht über konkrete Gruppen und Strömungen in Deutschland, Österreich und einigen anderen Ländern mit einer Darstellung der Herkunft und Entwicklung neurechter Ideologien. Das gibt dem Buch einige Tiefe, die in den Gruppenbeschreibungen fehlt. Dass als einer von zwei Gründen für die Rechtslastigkeit auf Seite 44 ausgerechnet das „offene Mikrofon“ und damit das Element, wo endlich mal keine Ausgrenzung passiert, benannt wird, zeigt wiederum, dass Kleingeistigkeit nicht nur bei PEGIDA & Co. verbreitet ist, sondern auch bei deren Gegner_innen. Einen besonderen Schwerpunkt setzt Benedikt Sepp in „Linke Leute von Rechts?“ (2013, Tectum in Marburg, 128 S., 24,95 €) mit seiner Darstellung der nationalrevolutionären Bewegung in der Bundesrepublik. Quellenreich, mit vielen Originalzitaten und einigen –abbildungen werden Gruppen und Ideologien von den 60er Jahren bis heute beschrieben. Eine lustige Stelle enthält das ebenfalls recht informative, aber ebenso überwiegend nur die Führungspersonen beschreibende und von diesen verallgemeinernde Werk von Philipp Becher, Christian Begass und Josef Kraft mit dem Titel „Der Aufstand des Abendlandes“ (2015, Papyrossa in Köln, 130 S., 11,90 €). Das Buch ähnelt dem oben genannten VSA-Band, legt aber mehr Wert auf die Darstellung von Strukturen und Personen. Auf Seite 29 wird die Kritik am TTIP als Beleg für die rechte Gesinnung von LEGIDA angeführt. Zitat: „Im LEGIDA Papier wird ausdrücklich nur auf die negativen Folgen für „die europäische Wirtschaft“ eingegangen … Für die LEGIDA ist wohl nur die deutsche und europäische Wirtschaft interessant, die durch den Einfall US-amerikanischer Unternehmen bedroht sei.“ Ja schon – so ist LEGIDA. Aber jede bürgerliche und linke TTIP-Demo unterscheidet sich da kein Stück. Sind das dann auch alles Nazis? Oder beweist die Einschätzung aus dem Buch eher, dass vereinfachte Welterklärungen überall Konjunktur haben – und Rechte bis Linke mit ihnen ein sehr ähnliches Spektrum empörter, an politischer Analyse aber wenig interessierter Menschen anziehen? Wer direkt in die Gedankenwelt moderner Rechter eindringen und es sich nicht allzu leicht machen will, nehme Bücher von Alain de Benoiste in die Hand. Er ist der wichtigste Vordenker der „Neuen Rechten“ (im französischen Original: Nouvelle Droite) – und seine Gedankengänge zu begreifen, ist für eine qualifizierte Kritik an Konzepten kollektiver Identität wichtig. Dass in linken Kreisen Benoist zwar durchaus bekannt, aber selten auseinandergenommen wird, dürfte zwar Gründe haben: Zum einen der Hang, mit Vereinfachungen eigene Gruppenidentitäten zu schaffen, was sich in absurden Behauptungen zeigt, dass irgendwie alles rechts ist, was einem nicht passt (Verschwörungstheorien, AZK, alle PEGIDA-Demonstrierenden usw.). Ein Bemühen um präzise Analyse unterbleibt. Zum anderen dürften viele Passagen aus Benoists Bücher auch in linken Kreisen glatt durchgehen. Denn kollektive Identitäten („wir sind das Volk“, „die Palästinenser“ usw.) sind dort auch ziemlich angesagt. Die „Junge Freiheit“ ist in Deutschland das wichtigste rechte Pressemedium, was neurechten Ideologien stets Platz bietet. So sind etliche Bücher von Alain de Benoiste dort verlegt, unter anderem „Kritik der Menschenrechte“ (2004, 161 S.) und „Aufstand der Kulturen (1999, 280 S., 18 €). Mit scharfen Worten seziert er dort den Univeralismus westlicher Lebensmodelle, u.a. dem Konzept der gleichen Rechte aller Menschen von Geburt an. Sein Angriff zählt genüsslich die üblen Vorgänge auf, mit denen westliche Nationen im Namen solcher Menschenrechte Leid und Schrecken über die Welt bringen. Das Problem verortet er im Konzept der Menschenrechte selbst – nicht in Kapitalismus und Nationalstaatskonkurrenzen, die mittels Verschleierung bomben und unterdrücken. Benoist plädiert für Stämme, Völker usw.. Er sieht den Menschen immer als Teil solcher kollektiven Identitäten, in der er heranwächst und ohne die er nicht denkbar ist. Das Kollektiv müsse daher der Träger von Rechten sein, nicht der Mensch. So postuliert er eine moderne Fassung des „Du bist nichts, Dein Volk ist alles“ – und seine Hetze gegen Globalisierung, west-imperiale Kriege und Großmachtsgehabe der Industrienationen dürfte manchem Linken gefallen, der nicht genau hinguckt. Auffällig oft erwähnt Benoist die Umweltfrage – vertieft in „Abschied vom Wachstum“ (2009, 197 S.), dessen Inhalt erfahrungsgemäß den meisten Umweltschützer_innen gar nicht seltsam vorkommt. Benoists Sichtweisen der anderen genannten Bücher kommen hier verklausuliert als Regionalismus herüber. Wie üblich versucht er, linke und rechte Politik zu einem gemeinsamen Gedankensystem zusammenzufügen.
DokumententypBuch (Monographie)
PreisEUR 12.80 (DE)
Seiten158
Keywords21st century; AfD; Alternative für Deutschland; Bundestagswahl (2013); Deutschland; EU; Europabewegung; Europäische Union; Europawahl; Germany; History; Nationalismus; Partei; Political parties; Politics and government; Populism; Protestbewegung; Rechtsextremismus; Rechtspopulismus; Rechtsradikalismus; Right-wing extremists; Wahl
RegalRechtsextremismus: Neu-Rechte
Hrsg/Autor*inPuls, Hendrik
Jahr2012
TitelAntikapitalismus von rechts?
UntertitelWirtschafts- und sozialpolitische Positionen der NPD
Auflage1. Aufl.
Verlaged. assemblage
OrtMünster
ISBN9783942885041
BewertungEs geht um „wirtschafts- und sozialpolitische Positionen der NPD“, wie der Untertitel ankündigt. Untersucht werden Programm und Aussagen, die Zeitung „Deutsche Stimme“ und die benannten Vorschläge der NPD für eine andere Gesellschaftsordnung. Text und Zitate wechseln einander auf den eng beschriebenen Seiten. Bedauerlich ist die Beschränkung auf die NPD, denn deren Ideologiebildung ist kein abgrenzbarer Raum. Einzige Ausnahme ist ein kurzer Blick auf frühere Zeiten – allerdings eher mehrere Jahrzehnte zurückliegende Vorläuferdebatten. Ein Literaturverzeichnis und einige Personenbeschreibungen runden das Werk ab. 142 S., 16,80 €
DokumententypBuch (Monographie)
Band3
PreisEUR 16.80 (DE)
Seiten142
RegalRechtsextremismus: Neu-Rechte
Hrsg/Autor*inSepp, Benedikt
Jahr2013
TitelLinke Leute von rechts?
UntertitelDie nationalrevolutionäre Bewegung in der Bundesrepublik
VerlagTectum-Verl.
OrtMarburg
ISBN9783828832350
BewertungBücher zum Rechtspopulismus: Was draußen passiert, bleibt nicht ohne Reaktion auf dem Markt der kaufbaren Kommentierungen. Es gibt inzwischen sowohl etliche Bücher, die das Phänomen der Empörung ohne politische Analyse wohlwollend begleiten, als auch solche, die mit beißender Kritik über PEGIDA, AfD, Montagsmahnwachen & Co. herziehen. Freund und Feind ähneln sich dabei mehr als ihnen lieb sein dürfte. Denn beide bedienen die gleichen Mechanismen – die Einteilung in einheitliche Kategorien, die dann mit Gut und Böse etikettiert werden. ... Überholt ist hingegen das Buch „Aufstieg und Etablierung der „Alternative für Deutschland““ aus dem rechten JF-Verlag. Denn in dem eher als Geschichtsschreibung zur AfD plus Porträtierung der führenden Köpfe angelegten Buch ist von den Flügelkämpfen kaum die Rede. Inzwischen haben diese die AfD zerlegt. So offenbaren sich die PR-Manipulationen an der Realität. Nicht verschwiegen wird der Konflikt in „Die rechten ‚Mut‘-Bürger“ von Alexander Häussler und Rainer Roeser (2015, VSA in Hamburg), jedoch wird den rechten Strömungen das Hauptaugenmerk gewidmet. Die Autoren stellen Strukturen, Strömungen und Personen dar, die in der AfD für rechtspopulistische Positionen wirken. Informativ sind die Kapitel zu den geschichtlichen Wurzeln dieser Strömungen und ihrem Kontext in Zusammenhänge auch außerhalb der Partei. Die kritischen Bücher arbeiten mit ähnlichen Vereinfachungen und pauschalen Böse-Erklärungen. Sie sind recht informativ, hängen sich aber an Einzelpersonen und –aussagen auf, um dann Zehn- bis Hunderttausende Menschen glatt über einen Kamm zu scheren. Das zeigt, dass sie das Phänomen überhaupt nicht begriffen haben, sondern es nur ausnutzen, um auf dem Buchmarkt schnell präsent und erfolgreich zu sein. Julian Bruns, Kathrin Glösel und Natascha Strobl ergänzen im Buch „Rechte Kulturrevolution“ (2015, VSA in Hamburg, 94 S., 7 €) die Übersicht über konkrete Gruppen und Strömungen in Deutschland, Österreich und einigen anderen Ländern mit einer Darstellung der Herkunft und Entwicklung neurechter Ideologien. Das gibt dem Buch einige Tiefe, die in den Gruppenbeschreibungen fehlt. Dass als einer von zwei Gründen für die Rechtslastigkeit auf Seite 44 ausgerechnet das „offene Mikrofon“ und damit das Element, wo endlich mal keine Ausgrenzung passiert, benannt wird, zeigt wiederum, dass Kleingeistigkeit nicht nur bei PEGIDA & Co. verbreitet ist, sondern auch bei deren Gegner_innen. Einen besonderen Schwerpunkt setzt Benedikt Sepp in „Linke Leute von Rechts?“ (2013, Tectum in Marburg, 128 S., 24,95 €) mit seiner Darstellung der nationalrevolutionären Bewegung in der Bundesrepublik. Quellenreich, mit vielen Originalzitaten und einigen –abbildungen werden Gruppen und Ideologien von den 60er Jahren bis heute beschrieben. Eine lustige Stelle enthält das ebenfalls recht informative, aber ebenso überwiegend nur die Führungspersonen beschreibende und von diesen verallgemeinernde Werk von Philipp Becher, Christian Begass und Josef Kraft mit dem Titel „Der Aufstand des Abendlandes“ (2015, Papyrossa in Köln, 130 S., 11,90 €). Das Buch ähnelt dem oben genannten VSA-Band, legt aber mehr Wert auf die Darstellung von Strukturen und Personen. Auf Seite 29 wird die Kritik am TTIP als Beleg für die rechte Gesinnung von LEGIDA angeführt. Zitat: „Im LEGIDA Papier wird ausdrücklich nur auf die negativen Folgen für „die europäische Wirtschaft“ eingegangen … Für die LEGIDA ist wohl nur die deutsche und europäische Wirtschaft interessant, die durch den Einfall US-amerikanischer Unternehmen bedroht sei.“ Ja schon – so ist LEGIDA. Aber jede bürgerliche und linke TTIP-Demo unterscheidet sich da kein Stück. Sind das dann auch alles Nazis? Oder beweist die Einschätzung aus dem Buch eher, dass vereinfachte Welterklärungen überall Konjunktur haben – und Rechte bis Linke mit ihnen ein sehr ähnliches Spektrum empörter, an politischer Analyse aber wenig interessierter Menschen anziehen? Wer direkt in die Gedankenwelt moderner Rechter eindringen und es sich nicht allzu leicht machen will, nehme Bücher von Alain de Benoiste in die Hand. Er ist der wichtigste Vordenker der „Neuen Rechten“ (im französischen Original: Nouvelle Droite) – und seine Gedankengänge zu begreifen, ist für eine qualifizierte Kritik an Konzepten kollektiver Identität wichtig. Dass in linken Kreisen Benoist zwar durchaus bekannt, aber selten auseinandergenommen wird, dürfte zwar Gründe haben: Zum einen der Hang, mit Vereinfachungen eigene Gruppenidentitäten zu schaffen, was sich in absurden Behauptungen zeigt, dass irgendwie alles rechts ist, was einem nicht passt (Verschwörungstheorien, AZK, alle PEGIDA-Demonstrierenden usw.). Ein Bemühen um präzise Analyse unterbleibt. Zum anderen dürften viele Passagen aus Benoists Bücher auch in linken Kreisen glatt durchgehen. Denn kollektive Identitäten („wir sind das Volk“, „die Palästinenser“ usw.) sind dort auch ziemlich angesagt. Die „Junge Freiheit“ ist in Deutschland das wichtigste rechte Pressemedium, was neurechten Ideologien stets Platz bietet. So sind etliche Bücher von Alain de Benoiste dort verlegt, unter anderem „Kritik der Menschenrechte“ (2004, 161 S.) und „Aufstand der Kulturen (1999, 280 S., 18 €). Mit scharfen Worten seziert er dort den Univeralismus westlicher Lebensmodelle, u.a. dem Konzept der gleichen Rechte aller Menschen von Geburt an. Sein Angriff zählt genüsslich die üblen Vorgänge auf, mit denen westliche Nationen im Namen solcher Menschenrechte Leid und Schrecken über die Welt bringen. Das Problem verortet er im Konzept der Menschenrechte selbst – nicht in Kapitalismus und Nationalstaatskonkurrenzen, die mittels Verschleierung bomben und unterdrücken. Benoist plädiert für Stämme, Völker usw.. Er sieht den Menschen immer als Teil solcher kollektiven Identitäten, in der er heranwächst und ohne die er nicht denkbar ist. Das Kollektiv müsse daher der Träger von Rechten sein, nicht der Mensch. So postuliert er eine moderne Fassung des „Du bist nichts, Dein Volk ist alles“ – und seine Hetze gegen Globalisierung, west-imperiale Kriege und Großmachtsgehabe der Industrienationen dürfte manchem Linken gefallen, der nicht genau hinguckt. Auffällig oft erwähnt Benoist die Umweltfrage – vertieft in „Abschied vom Wachstum“ (2009, 197 S.), dessen Inhalt erfahrungsgemäß den meisten Umweltschützer_innen gar nicht seltsam vorkommt. Benoists Sichtweisen der anderen genannten Bücher kommen hier verklausuliert als Regionalismus herüber. Wie üblich versucht er, linke und rechte Politik zu einem gemeinsamen Gedankensystem zusammenzufügen.
DokumententypBuch (Monographie)
Seiten127
RegalRechtsextremismus: Parteien
Hrsg/Autor*inSchmid, Bernhard
Jahr1998
TitelDie Rechten in Frankreich
UntertitelVon der Französischen Revolution zum Front National
VerlagElefanten Press
OrtBerlin
ISBN3885206420
DokumententypBuch (Monographie)
Preis34.90 DM
Seiten249
KeywordsAntisemitismus; Dreyfus-Affäre; Frankreich; Neue Rechte; Rechtsextremismus; Rechtsradikalismus
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