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12984 Einträge gefunden
RegalReligion: Kirche
Hrsg/Autor*inDeschner, Karlheinz
Jahr1998
TitelDas Kreuz mit der Kirche
UntertitelEine Sexualgeschichte des Christentums
AuflageErw. und überarb. Neuausg., Lizenzausg
VerlagZweitausendeins
OrtFrankfurt am Main
ISBN3861502534
DokumententypBuch (Monographie)
Seiten515
KeywordsAsceticism; Christentum; Christianity; Monastic and religious life; Religious aspects; Sex; Sexualverhalten
RegalReligion: Kirche
Hrsg/Autor*inDeschner, Karlheinz
Jahr2013
TitelKriminalgeschichte des Christentums
Untertitel18. Jahrhundert und Ausblick auf die Folgezeit
Auflage1. Aufl.
VerlagRowohlt
OrtReinbek b. Hamburg
ISBN9783498013318
BewertungKarlheinz Deschner ++ Kriminalgeschichte des Christentums ++ (2013, Rowohlt in Reinbek, 319 S.) ++ Die Abrechnung mit der langen und blutigen Geschichte von Christentum und die sie strukturell vertretende Kirche ist mit dem Band 10 abgeschlossen. Streng chronologisch aufbereitet zeigt es, welch ungeheuren Umfang die Verbrechen im Namen der selbsterfundenen Gottesvertretung hatten und haben – eine immer wieder faszinierend-erschreckende Bilanz angesichts dessen, wie schnell andere Organisationen (mensch denke an kleine Vereine oder die KPD) verboten werden, während diese Riesenorganisation mit der denkbar blutigsten Geschichte nach wie vor massiv staatlich gefördert wird.
DokumententypBuch (Monographie)
Band10
PreisPp. : EUR 22.95 (DE)
RegalReligion: Kirche
Hrsg/Autor*inDeschner, Karlheinz; Herrmann, Horst
Jahr2015
TitelDer Antikatechismus
Untertitel200 Gründe gegen die Kirchen und für die Welt
Auflage2nd ed.
VerlagTectum Verlag
OrtMarburg
ISBN9783828835467
DokumententypBuch (Monographie)
URLhttp://gbv.eblib.com/patron/FullRecord.aspx?p=2071686
Seiten233
KeywordsPhilosophie / Religion # Nachschlagewerke
RegalReligion: Kirche
Hrsg/Autor*inFaller, Ulf
Jahr2014
TitelDer Kruzifixstreit oder Warum Schule säkular sein muss
UntertitelHintergründe einer notwendigen Debatte
VerlagTectum Verlag
OrtMarburg
ISBN9783828832886
BewertungUlf Faller ++ Der Kruzifixstreit oder Warum Schule säkular sein muss ++ (2014, Tectum in Marburg, 187 S., 17,95 €) ++ Sollen Glaubenssymbole, noch dazu nur aus einer religiösen Richtung, im Klassenzimmer hängen? Darüber tobt ein erbitterter Streit, sowohl in der Öffentlichkeit wie auch vor Gericht. Das Buch zeichnet die bisherigen Debatten nach, druckt Urteile, Kommentare und Berichte in vielen Zitaten ab. Einige Beispiele werden genauer ausgeführt, hinzu kommen Ausführungen und Textauszüge zu den politischen und ideellen Fragen, die hinter dem Streit stehen. Unter anderem geht es um das Grundgesetz und religiöse Neutralität.
DokumententypBuch (Monographie)
URLhttp://search.ebscohost.com/login.aspx?direct=true&scope=site&db=nlebk&AN=912528
Seiten188
KeywordsEducation
RegalReligion: Kirche
Hrsg/Autor*inForum Demokratischer AtheistInnen
Jahr2005
TitelMission Klassenzimmer
UntertitelZum Einfluß von Religion und Esoterik auf Bildung und Erziehung
Auflage1. Aufl.
VerlagAlibri
OrtAschaffenburg
ISBN3932710789
BewertungForum Demokratischer AtheistInnen (Hrsg.) ++ Mission Klassenzimmer ++ (2005, Alibri in Aschaffenburg, 212 S., 14,50 €) ++ Ein Einblick nicht nur in Schulen. Dort aber liegt der Schwerpunkt mit einer Kritik an sog. Alternativen Pädagogikkonzepten und an Einzeleinflüssen, die auch außerhalb der mit Extrakapiteln abgehandelten Montessori- und Waldorfschulen zu finden sind. Nicht vergessen wurden manipulative Bildungsinhalte, die die Anpassung an kapitalistische Ausbeutungsverhältnisse verbessern sollen – ganz offiziell an Schulen und Volkshochschulen gelehrt. Einigen Kapiteln fehlt eine stringende Gedankenfolge, so etwa dem letzten über den Dauerbrenner Evolutionstheorien. Grund dürfte sein, dass der Band Beiträgen eines Kongresses dokumentiert.
DokumententypBuch (Sammelwerk)
Preisca. EUR 14.00, ca. CHF 25.30
Seiten212
KeywordsChristliche Erziehung; Erziehung; Esoterik; Montessori-Pädagogik; Waldorfpädagogik
RegalReligion: Kirche
Hrsg/Autor*inFrerk, Carsten
Jahr2004
TitelFinanzen und Vermögen der Kirchen in Deutschland
Auflage3., durchges. Aufl.
VerlagAlibri-Verl.
OrtAschaffenburg
ISBN3932710398
DokumententypBuch (Monographie)
Seiten435
KeywordsChurch finance; Church management; Deutschland; Finanzwirtschaft; Germany; Kirche; Kirchengut; Kirchensteuer
RegalReligion: Kirche
Hrsg/Autor*inGekeler, Corinna
Jahr2014
TitelLoyal dienen
UntertitelDiskriminierendes Arbeitsrecht bei Caritas, Diakonie und Co
Auflage2., korrigierte Aufl.
VerlagAlibri
OrtAschaffenburg
ISBN9783865691170
BewertungBücher mit grundlegende Kritiken an Gottesglaube und Kirchen ++ Es gibt eine Vielzahl von Büchern zu den großen Kirchen und den vielen Nebengrüppchen mit speziellen Glaubensrichtungen, von den staatlich geförderten Kirchen als „Sekten“ denunziert. Viele der Werke reihen Fakten einander, beleuchten die Schrecken in der Geschichte oder Gegenwart der großen Kirchen und ihrer nahestehenden Organisationen. Dass die Kirchen sowohl in ihrer (oft blutigen) Geschichte als auch in der Gegenwart ausreichend Stoff für kritische Sammlungen bieten, zeigt sich schnell. Ein Beispiel ist das empfehlenswerte „Loyal dienen“ von Corinna Gekeler (2013, Alibri in Aschaffenburg, 319 S., 22 €). Es bietet einen intensiven Einblick in die Diskriminierungen, die Arbeitsnehmer_innen in der Kirche erleiten – wegen fehlender Glaubenszugehörigkeit, „falscher“ sexueller Orientierung, unehelicher Schwangerschaften usw. Neben Fallbeispielen werden die Rechtslage, Positionen einiger Parteien und die Tätigkeiten kritischer Organisationen beschrieben. Ähnliche Einblicke bietet der Klassiker der Religionskritik von Joachim Kahl. Das 1964 erstmals erschienene Buch „Das Elend des Christentum“ in vom Tectum-Verlag in Marburg neu verlegt worden (216 S., 17,95 €) fügt in einer systematischen Gliederung all die Schrecken von 2000 Jahren zusammen – von Juden- und Hexenverfolgung bis zur Irrationalität des Gottesglaubens. Kahl präsentiert zudem Perspektiven einer stärkeren Verdrängung der Religiösität aus der Gesellschaft. 1993 fügte er einige aktuelle Kapitel hinzu, verließ dabei aber den systematischen Ansatz, so dass nun ein Buch mit enzyklopädischem Hauptteil und angefügten Einzelkapiteln vorliegt. Einen anderen Weg gehen Robert Kaufmann in „Götter-Menschen, Menschen-Götter“ (Angelika Lenz Verlag in Neu-Isenburg, 324 S.) und Hubert Mynarek in „Herren und Knechte der Kirche“ (2010, Ahriman-Verlag in Freiburg, 397 S., 24,80 €). Beides sind persönliche Aufzeichnungen, Erfahrungen und spontane Überlegungen, die ganz oder, bei Mynarek, weitgehend quellenlos die Betrachtungen des Autors aneinanderreihen. Ihre Texte sind oft eher Plaudereien als analytische Darstellungen. Kaufmanns Buch ist ein buntes Mosaik. Er springt durch die verschiedenen Themen von Gottesbildern über die Frage nach der konkreten Person Jesus zu Moses und Mohammed sowie schließlich einzelnen Themenfeldern wie das Mensch/Tier-Verhältnis. Die Texte bieten Anregung, aber kaum erschöpfende Darstellungen der Sachgebiete. „Herren und Knechte der Kirchen“ ist eine Autobiografie. Der Autor schildert seinen Weg in die Kirche, angefangen von der Kindheit über die eigene Priesterweihe zur theologischen Lehre. Sein Bruch mit der Amtskirche bedeutete das Aus vieler Möglichkeiten. Die Trennung von Staat und Kirche funktioniert erkennbar nicht. Erst ab Seite 337 kommt Mynarek in die Nähe des Themas, das der Buchtitel suggeriert. Das ist etwas wenig, der Titel damit eher eine Täuschung. Martin Urban schuf mit „Ach Gott, die Kirche!“ (2016, dtv in München, 270 S., 14,90 €) eine sehr ergiebige Darstellung des „Protestantischen Fundamentalismus und 500 Jahre Reformation“ (Untertitel). Gleich in den ersten Zeilen stehen deutliche Worte: „Der islamistische Fundamentalismus verbreitet seit einiger Zeit im vermeintlichen Namen Allahs, „des einen Gottes“, überall auf der Welt Schrecken und Tod. Oft vergessen wir dabei, dass der Fundamentalismus, also die fanatische Überzeugung, im Besitz der Wahrheit über das Wesen und den Willen Gottes zu sein und deshalb radikale Herrschaft ausüben zu dürfen, bereits im Christentum zu finden ist: Über zwei ]ahrtausende fand sie ihren Niederschlag in furchtbaren Glaubenskriegen, Unterdrückung und im missionarischen Kolonialismus.“ (S. 9) ++ Schwieriger wird es bei den ideologischen Kritiken. Dabei kommt es auf sie im Besonderen an. Denn die Enthüllungen über die Praxis der Kirchen könnten gerade mit dem Verweis abgetan werden, dass es sich um irdische Verfehlungen handelt, angetrieben aus Macht- oder Profitinteressen, die fraglos in den Kirchen überall verbreitet sind. Doch sind Gottesglaube bzw. deren radikale Formen auch per se gefährlich? Das will zum Beispiel das Buch „Fundamentalismus für Einsteiger“ von Simon Schneeberger (2010, Alibri in Aschaffenburg, 197 S., 14 €) nachweisen. Doch es versagt dabei angesichts recht willkürlich aneinander gereihter, in der Tat haarsträubender Einzelbeispiele für wirre religiöse Theorien. Als Quellen werden fast ausschließlich Religionskritiken genannt, die Behauptungen über religiöse Eiferer sind unbelegt. Schlimmer aber ist noch: Die Brille, durch die Religion betrachtet wird, ist selbst hoch-dogmatisch. Kausale Zusammenhänge werden mittels Projektion erstellt, z.B. ab Seite 91 die Schilderung, dass zügelloser Sex das Klima gefährde. Aus den angebotenen Zitaten und Vorgängen lässt sich dieser Vorwurf nicht ableiten. Aber der Autor will das so sehen. Leider ist das nicht selten: Die Kritiker_innen der Kirche wollen bei ihrer – eigentlich wichtigen – Kritik an der Religion eigene Weltanschauungen bewerben. Besser machen es Andreas Edmüller in „Die Lebende von der christlichen Moral“ (2015, Tectum, 250 S., 17,95 €) mit einer Kritik der nur vagen Legitimation und Fundierung einer auf Bibel und andere Überlieferungen gestützten Ethik und Christa Mulack in „Gewalt im Namen Gottes“ (2016, Tectum in Marburg, 382 S., 17,95 €). Sie begründet die besondere Neigung monotheistischer Religionen zu Unterdrückung und Kriegen mit deren Anspruch, die einzige und reine Wahrheit zu vertreten. Walter Witt macht es sich in „Die Bibel ist ein Märchenbuch“ (2015, Angelika Lenz, 283 S.) einfach, aber überzeugend: Er lässt die Bibel selbst reden – und die enttarnt sich schnell als menschenfeindliche Schrift. Die Kommentare des Autors sind zwischen den vielen Zitaten mit Fundstellenangabe fast überflüssig. Aus dem gleichen Verlag stammt „Tödliche Lehre“, eine Übersetzung von Wendell W. Watters US-amerikanischer Kritik am Christentum – einem Ritt durch verschiedene Themen, allerdings oft ohne besonderen Tiefgang und nur lückenhaften Quellenangaben.
DokumententypBuch (Monographie)
Seiten319
KeywordsArbeitsbedingungen; Einstellung; Kirche; Kirchliches Arbeitsrecht; Kündigungsschutz; Tendenzschutz
RegalReligion: Kirche
Hrsg/Autor*inGoldhagen, Daniel Jonah; Griese, Friedrich
Jahr2002
TitelDie katholische Kirche und der Holocaust
UntertitelEine Untersuchung über Schuld und Sühne
Auflage2. Aufl.
VerlagSiedler
OrtBerlin
ISBN3886807703
BewertungDaniel Jonah Goldhagen: Die katholische Kirche und der Holocaust (2002, Siedler Verlag in Berlin, 480 S., 24,90 Euro): Mit seinem Buch „Hitlers willige Vollstrecker“ wurde Goldhagen in Deutschland bekannt zu einem streitbaren Ideengeber der Auseinandersetzung mit dem Dritten Reich. Sein Werk zur katholischen Kirche durchleuchtet nun eine konkrete Organisation. Typisch für Goldhagen ist sein Akribie: Er reiht eine Vielzahl von Fakten aneinander – zum Teil zunächst unbedeutend erscheinende Briefwechsel, Aussagen und andere Quellen. Neben dem Blick auf die Kirche beleuchtet Goldhagen auch die ursprünglichen Quellen, z.B. judenfeindliche Passagen in der Bibel und ihre Deutungsmöglichkeiten. Sein Buch ist, für Goldhagen typisch, streitbar, denn es sind subjektive Gewichtungen zu erkennen. Als Input in die Debatte sind all diese Blickwinkel und Informationen wertvoll.
DokumententypBuch (Monographie)
URLhttp://www.gbv.de/dms/faz-rez/F18200210081591602.pdf
Seiten473
Keywords20th century; Catholic Church; Christianity; Christianity and antisemitism; History; Holocaust; Holocaust / Katholische Kirche; Holocaust, Jewish (1939-1945); Judaism; Judenverfolgung; Judenvernichtung; Judenvernichtung / Katholische Kirche; Katholische Kirche / Holocaust; Pius; Relations; Relations with Jews; Religious aspects; Vergangenheitsbewältigung; World War, 1939-1945
RegalReligion: Kirche
Hrsg/Autor*inHerborner Arbeitskreis für evangelische Jugendunterweisung
Jahr1971
TitelEvangelische Kirchengeschichte
Auflage1. Aufl.
VerlagMoritz Diesterweg
OrtFrankfurt am Main
ISBN3425076116
DokumententypBuch (Monographie)
Seiten253
RegalReligion: Kirche
Hrsg/Autor*inHerrmann, Horst
Jahr1994
TitelKirchenaustritt jetzt!
UntertitelArgumente für Unentschlossene
AuflageGenehmigte Taschenbuchausg
VerlagGoldmann
OrtMünchen
ISBN3442125189
DokumententypBuch (Monographie)
Band12518
PreisDM 12.90, sfr 12.90, S 99.00
Seiten165
KeywordsKirchenaustritt
RegalReligion: Kirche
Hrsg/Autor*inHertling, Ludwig
Jahr1982
TitelGeschichte der katholischen Kirche
Untertitelbis 1740
VerlagSt. Benno
OrtLeipzig
DokumententypBuch (Monographie)
Seiten304
RegalReligion: Kirche
Hrsg/Autor*inKahl, Joachim
Jahr1980
ReihentitelRororo Rororo aktuell
TitelDas Elend des Christentums oder Plädoyer für eine Humanität ohne Gott
Auflage121. - 124. Tsd
VerlagRowohlt
OrtReinbek bei Hamburg
ISBN3499110938
BewertungBücher mit grundlegende Kritiken an Gottesglaube und Kirchen ++ Es gibt eine Vielzahl von Büchern zu den großen Kirchen und den vielen Nebengrüppchen mit speziellen Glaubensrichtungen, von den staatlich geförderten Kirchen als „Sekten“ denunziert. Viele der Werke reihen Fakten einander, beleuchten die Schrecken in der Geschichte oder Gegenwart der großen Kirchen und ihrer nahestehenden Organisationen. Dass die Kirchen sowohl in ihrer (oft blutigen) Geschichte als auch in der Gegenwart ausreichend Stoff für kritische Sammlungen bieten, zeigt sich schnell. Ein Beispiel ist das empfehlenswerte „Loyal dienen“ von Corinna Gekeler (2013, Alibri in Aschaffenburg, 319 S., 22 €). Es bietet einen intensiven Einblick in die Diskriminierungen, die Arbeitsnehmer_innen in der Kirche erleiten – wegen fehlender Glaubenszugehörigkeit, „falscher“ sexueller Orientierung, unehelicher Schwangerschaften usw. Neben Fallbeispielen werden die Rechtslage, Positionen einiger Parteien und die Tätigkeiten kritischer Organisationen beschrieben. Ähnliche Einblicke bietet der Klassiker der Religionskritik von Joachim Kahl. Das 1964 erstmals erschienene Buch „Das Elend des Christentum“ in vom Tectum-Verlag in Marburg neu verlegt worden (216 S., 17,95 €) fügt in einer systematischen Gliederung all die Schrecken von 2000 Jahren zusammen – von Juden- und Hexenverfolgung bis zur Irrationalität des Gottesglaubens. Kahl präsentiert zudem Perspektiven einer stärkeren Verdrängung der Religiösität aus der Gesellschaft. 1993 fügte er einige aktuelle Kapitel hinzu, verließ dabei aber den systematischen Ansatz, so dass nun ein Buch mit enzyklopädischem Hauptteil und angefügten Einzelkapiteln vorliegt. Einen anderen Weg gehen Robert Kaufmann in „Götter-Menschen, Menschen-Götter“ (Angelika Lenz Verlag in Neu-Isenburg, 324 S.) und Hubert Mynarek in „Herren und Knechte der Kirche“ (2010, Ahriman-Verlag in Freiburg, 397 S., 24,80 €). Beides sind persönliche Aufzeichnungen, Erfahrungen und spontane Überlegungen, die ganz oder, bei Mynarek, weitgehend quellenlos die Betrachtungen des Autors aneinanderreihen. Ihre Texte sind oft eher Plaudereien als analytische Darstellungen. Kaufmanns Buch ist ein buntes Mosaik. Er springt durch die verschiedenen Themen von Gottesbildern über die Frage nach der konkreten Person Jesus zu Moses und Mohammed sowie schließlich einzelnen Themenfeldern wie das Mensch/Tier-Verhältnis. Die Texte bieten Anregung, aber kaum erschöpfende Darstellungen der Sachgebiete. „Herren und Knechte der Kirchen“ ist eine Autobiografie. Der Autor schildert seinen Weg in die Kirche, angefangen von der Kindheit über die eigene Priesterweihe zur theologischen Lehre. Sein Bruch mit der Amtskirche bedeutete das Aus vieler Möglichkeiten. Die Trennung von Staat und Kirche funktioniert erkennbar nicht. Erst ab Seite 337 kommt Mynarek in die Nähe des Themas, das der Buchtitel suggeriert. Das ist etwas wenig, der Titel damit eher eine Täuschung. Martin Urban schuf mit „Ach Gott, die Kirche!“ (2016, dtv in München, 270 S., 14,90 €) eine sehr ergiebige Darstellung des „Protestantischen Fundamentalismus und 500 Jahre Reformation“ (Untertitel). Gleich in den ersten Zeilen stehen deutliche Worte: „Der islamistische Fundamentalismus verbreitet seit einiger Zeit im vermeintlichen Namen Allahs, „des einen Gottes“, überall auf der Welt Schrecken und Tod. Oft vergessen wir dabei, dass der Fundamentalismus, also die fanatische Überzeugung, im Besitz der Wahrheit über das Wesen und den Willen Gottes zu sein und deshalb radikale Herrschaft ausüben zu dürfen, bereits im Christentum zu finden ist: Über zwei ]ahrtausende fand sie ihren Niederschlag in furchtbaren Glaubenskriegen, Unterdrückung und im missionarischen Kolonialismus.“ (S. 9) ++ Schwieriger wird es bei den ideologischen Kritiken. Dabei kommt es auf sie im Besonderen an. Denn die Enthüllungen über die Praxis der Kirchen könnten gerade mit dem Verweis abgetan werden, dass es sich um irdische Verfehlungen handelt, angetrieben aus Macht- oder Profitinteressen, die fraglos in den Kirchen überall verbreitet sind. Doch sind Gottesglaube bzw. deren radikale Formen auch per se gefährlich? Das will zum Beispiel das Buch „Fundamentalismus für Einsteiger“ von Simon Schneeberger (2010, Alibri in Aschaffenburg, 197 S., 14 €) nachweisen. Doch es versagt dabei angesichts recht willkürlich aneinander gereihter, in der Tat haarsträubender Einzelbeispiele für wirre religiöse Theorien. Als Quellen werden fast ausschließlich Religionskritiken genannt, die Behauptungen über religiöse Eiferer sind unbelegt. Schlimmer aber ist noch: Die Brille, durch die Religion betrachtet wird, ist selbst hoch-dogmatisch. Kausale Zusammenhänge werden mittels Projektion erstellt, z.B. ab Seite 91 die Schilderung, dass zügelloser Sex das Klima gefährde. Aus den angebotenen Zitaten und Vorgängen lässt sich dieser Vorwurf nicht ableiten. Aber der Autor will das so sehen. Leider ist das nicht selten: Die Kritiker_innen der Kirche wollen bei ihrer – eigentlich wichtigen – Kritik an der Religion eigene Weltanschauungen bewerben. Besser machen es Andreas Edmüller in „Die Lebende von der christlichen Moral“ (2015, Tectum, 250 S., 17,95 €) mit einer Kritik der nur vagen Legitimation und Fundierung einer auf Bibel und andere Überlieferungen gestützten Ethik und Christa Mulack in „Gewalt im Namen Gottes“ (2016, Tectum in Marburg, 382 S., 17,95 €). Sie begründet die besondere Neigung monotheistischer Religionen zu Unterdrückung und Kriegen mit deren Anspruch, die einzige und reine Wahrheit zu vertreten. Walter Witt macht es sich in „Die Bibel ist ein Märchenbuch“ (2015, Angelika Lenz, 283 S.) einfach, aber überzeugend: Er lässt die Bibel selbst reden – und die enttarnt sich schnell als menschenfeindliche Schrift. Die Kommentare des Autors sind zwischen den vielen Zitaten mit Fundstellenangabe fast überflüssig. Aus dem gleichen Verlag stammt „Tödliche Lehre“, eine Übersetzung von Wendell W. Watters US-amerikanischer Kritik am Christentum – einem Ritt durch verschiedene Themen, allerdings oft ohne besonderen Tiefgang und nur lückenhaften Quellenangaben.
DokumententypBuch (Monographie)
Band1093
Seiten154 S
RegalReligion: Kirche
Hrsg/Autor*inKahl, Joachim
Jahr2014
TitelDas Elend des Christentums
UntertitelEin Klassiker der Religionskritik in neuer Auflage
Auflage1. Aufl.
VerlagTectum Wissenschaftsverlag
Orts.l.
ISBN9783828833654
BewertungBücher mit grundlegende Kritiken an Gottesglaube und Kirchen ++ Es gibt eine Vielzahl von Büchern zu den großen Kirchen und den vielen Nebengrüppchen mit speziellen Glaubensrichtungen, von den staatlich geförderten Kirchen als „Sekten“ denunziert. Viele der Werke reihen Fakten einander, beleuchten die Schrecken in der Geschichte oder Gegenwart der großen Kirchen und ihrer nahestehenden Organisationen. Dass die Kirchen sowohl in ihrer (oft blutigen) Geschichte als auch in der Gegenwart ausreichend Stoff für kritische Sammlungen bieten, zeigt sich schnell. Ein Beispiel ist das empfehlenswerte „Loyal dienen“ von Corinna Gekeler (2013, Alibri in Aschaffenburg, 319 S., 22 €). Es bietet einen intensiven Einblick in die Diskriminierungen, die Arbeitsnehmer_innen in der Kirche erleiten – wegen fehlender Glaubenszugehörigkeit, „falscher“ sexueller Orientierung, unehelicher Schwangerschaften usw. Neben Fallbeispielen werden die Rechtslage, Positionen einiger Parteien und die Tätigkeiten kritischer Organisationen beschrieben. Ähnliche Einblicke bietet der Klassiker der Religionskritik von Joachim Kahl. Das 1964 erstmals erschienene Buch „Das Elend des Christentum“ in vom Tectum-Verlag in Marburg neu verlegt worden (216 S., 17,95 €) fügt in einer systematischen Gliederung all die Schrecken von 2000 Jahren zusammen – von Juden- und Hexenverfolgung bis zur Irrationalität des Gottesglaubens. Kahl präsentiert zudem Perspektiven einer stärkeren Verdrängung der Religiösität aus der Gesellschaft. 1993 fügte er einige aktuelle Kapitel hinzu, verließ dabei aber den systematischen Ansatz, so dass nun ein Buch mit enzyklopädischem Hauptteil und angefügten Einzelkapiteln vorliegt. Einen anderen Weg gehen Robert Kaufmann in „Götter-Menschen, Menschen-Götter“ (Angelika Lenz Verlag in Neu-Isenburg, 324 S.) und Hubert Mynarek in „Herren und Knechte der Kirche“ (2010, Ahriman-Verlag in Freiburg, 397 S., 24,80 €). Beides sind persönliche Aufzeichnungen, Erfahrungen und spontane Überlegungen, die ganz oder, bei Mynarek, weitgehend quellenlos die Betrachtungen des Autors aneinanderreihen. Ihre Texte sind oft eher Plaudereien als analytische Darstellungen. Kaufmanns Buch ist ein buntes Mosaik. Er springt durch die verschiedenen Themen von Gottesbildern über die Frage nach der konkreten Person Jesus zu Moses und Mohammed sowie schließlich einzelnen Themenfeldern wie das Mensch/Tier-Verhältnis. Die Texte bieten Anregung, aber kaum erschöpfende Darstellungen der Sachgebiete. „Herren und Knechte der Kirchen“ ist eine Autobiografie. Der Autor schildert seinen Weg in die Kirche, angefangen von der Kindheit über die eigene Priesterweihe zur theologischen Lehre. Sein Bruch mit der Amtskirche bedeutete das Aus vieler Möglichkeiten. Die Trennung von Staat und Kirche funktioniert erkennbar nicht. Erst ab Seite 337 kommt Mynarek in die Nähe des Themas, das der Buchtitel suggeriert. Das ist etwas wenig, der Titel damit eher eine Täuschung. Martin Urban schuf mit „Ach Gott, die Kirche!“ (2016, dtv in München, 270 S., 14,90 €) eine sehr ergiebige Darstellung des „Protestantischen Fundamentalismus und 500 Jahre Reformation“ (Untertitel). Gleich in den ersten Zeilen stehen deutliche Worte: „Der islamistische Fundamentalismus verbreitet seit einiger Zeit im vermeintlichen Namen Allahs, „des einen Gottes“, überall auf der Welt Schrecken und Tod. Oft vergessen wir dabei, dass der Fundamentalismus, also die fanatische Überzeugung, im Besitz der Wahrheit über das Wesen und den Willen Gottes zu sein und deshalb radikale Herrschaft ausüben zu dürfen, bereits im Christentum zu finden ist: Über zwei ]ahrtausende fand sie ihren Niederschlag in furchtbaren Glaubenskriegen, Unterdrückung und im missionarischen Kolonialismus.“ (S. 9) ++ Schwieriger wird es bei den ideologischen Kritiken. Dabei kommt es auf sie im Besonderen an. Denn die Enthüllungen über die Praxis der Kirchen könnten gerade mit dem Verweis abgetan werden, dass es sich um irdische Verfehlungen handelt, angetrieben aus Macht- oder Profitinteressen, die fraglos in den Kirchen überall verbreitet sind. Doch sind Gottesglaube bzw. deren radikale Formen auch per se gefährlich? Das will zum Beispiel das Buch „Fundamentalismus für Einsteiger“ von Simon Schneeberger (2010, Alibri in Aschaffenburg, 197 S., 14 €) nachweisen. Doch es versagt dabei angesichts recht willkürlich aneinander gereihter, in der Tat haarsträubender Einzelbeispiele für wirre religiöse Theorien. Als Quellen werden fast ausschließlich Religionskritiken genannt, die Behauptungen über religiöse Eiferer sind unbelegt. Schlimmer aber ist noch: Die Brille, durch die Religion betrachtet wird, ist selbst hoch-dogmatisch. Kausale Zusammenhänge werden mittels Projektion erstellt, z.B. ab Seite 91 die Schilderung, dass zügelloser Sex das Klima gefährde. Aus den angebotenen Zitaten und Vorgängen lässt sich dieser Vorwurf nicht ableiten. Aber der Autor will das so sehen. Leider ist das nicht selten: Die Kritiker_innen der Kirche wollen bei ihrer – eigentlich wichtigen – Kritik an der Religion eigene Weltanschauungen bewerben. Besser machen es Andreas Edmüller in „Die Lebende von der christlichen Moral“ (2015, Tectum, 250 S., 17,95 €) mit einer Kritik der nur vagen Legitimation und Fundierung einer auf Bibel und andere Überlieferungen gestützten Ethik und Christa Mulack in „Gewalt im Namen Gottes“ (2016, Tectum in Marburg, 382 S., 17,95 €). Sie begründet die besondere Neigung monotheistischer Religionen zu Unterdrückung und Kriegen mit deren Anspruch, die einzige und reine Wahrheit zu vertreten. Walter Witt macht es sich in „Die Bibel ist ein Märchenbuch“ (2015, Angelika Lenz, 283 S.) einfach, aber überzeugend: Er lässt die Bibel selbst reden – und die enttarnt sich schnell als menschenfeindliche Schrift. Die Kommentare des Autors sind zwischen den vielen Zitaten mit Fundstellenangabe fast überflüssig. Aus dem gleichen Verlag stammt „Tödliche Lehre“, eine Übersetzung von Wendell W. Watters US-amerikanischer Kritik am Christentum – einem Ritt durch verschiedene Themen, allerdings oft ohne besonderen Tiefgang und nur lückenhaften Quellenangaben.
DokumententypBuch (Monographie)
URLhttp://gbv.eblib.com/patron/FullRecord.aspx?p=1746110
Seiten216
KeywordsPhilosophie / Religion # Theologie
RegalReligion: Kirche
Hrsg/Autor*inKatholische Kirche
Jahr1993
TitelKatechismus der Katholischen Kirche
VerlagOldenbourg
OrtMünchen
ISBN3486560050
DokumententypBuch (Monographie)
Seiten816
KeywordsCatholic Church; ethics; Ethik; Katechismus; Katechismus (1993); Katholische Kirche; Theologie; theology
RegalReligion: Kirche
Hrsg/Autor*inKlemm, Lothar
Jahr1993
TitelGnadenlos intolerant - Bischof Johannes Dyba
VerlagSchüren
OrtMarburg
ISBN3894720816
DokumententypBuch (Monographie)
PreisDM 12.00
Seiten80
KeywordsBiography; Bishops; Catholic Church; Dyba, Johannes; Fulda; Fulda (Germany); Germany
RegalReligion: Kirche
Hrsg/Autor*inKroeger, Matthias
Jahr1997
TitelDie Notwendigkeit der unakzeptablen Kirche
UntertitelEine Ermutigung zu distanzierter Christlichkeit
Auflage2. [Aufl.]
VerlagKösel
OrtMünchen
ISBN3466364744
DokumententypBuch (Monographie)
Seiten263
KeywordsDistanzierte Christlichkeit; Individualisierung; Kirche; Modernisierung; Religionssoziologie
RegalReligion: Kirche
Hrsg/Autor*inLadwig, Rudolf; Neumann, Ursula; Neumann, Johannes
Jahr2000
TitelÜber die Gefährdung der Religions- und Weltanschauungsfreiheit in der Bundesrepublik Deutschland
UntertitelFestschrift zur Verleihung des Erwin-Fischer-Preises 2000 an Ursula und Johannes Neumann durch den Internationalen Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA e.V.)
VerlagAlibri-Verl.
Ort[Aschaffenburg]
ISBN3932710959
DokumententypBuch (Monographie)
Band2000
Seiten48 S.
KeywordsReligionsfreiheit
RegalReligion: Kirche
Hrsg/Autor*inLäpple, Alfred
Jahr1984
TitelTheresia von Lisieux
VerlagPattloch
OrtAschaffenburg
ISBN3557912809
DokumententypBuch (Monographie)
Seiten80
KeywordsThérèse (de l\'Enfant Jésus)
RegalReligion: Kirche
Hrsg/Autor*inLinnenbrink, Günter
Jahr1999
TitelDer Entwicklungsdienst der Kirche
UntertitelAusgewählte Aufsätze
VerlagVerl. Dienste in Übersee
OrtHamburg
ISBN3921314364
DokumententypBuch (Monographie)
Seiten215
KeywordsAufsatzsammlung; Entwicklungsdienst; Entwicklungshilfe 2; Entwicklungspolitik/kirchliche; Evangelische Kirche; Kirchliche Entwicklungshilfe; Kirchlicher Entwicklungsdienst
RegalReligion: Kirche
Hrsg/Autor*inLüning, Hildegard
Jahr1971
ReihentitelRororo Taschenbücher
TitelMit Maschinengewehr und Kreuz oder Wie kann das Christentum überleben?
VerlagRowohlt
OrtReinbek bei Hamburg
ISBN3499114488
DokumententypBuch (Monographie)
Band1448 A : rororo aktuell
Bände141 S
RegalReligion: Kirche
Hrsg/Autor*inLuther, Rolf
Jahr2009
TitelDie Weisheit des lebens
UntertitelGesetze und Gebote - ein Gottes- und Menschenbild
Auflage1. Aufl.
VerlagProjekte-Verl. Cornelius
OrtHalle
ISBN9783866346369
BewertungRolf Luther ++ Die Weisheit des Lebens ++ 2009, Projekte-Verlag Cornelius in Halle, 163 S., 12,50 Euro) ++ Ein wirres Buch voller religiöser Bekenntnisse, die - lose gegliedert - aneinandergereiht wurden. Alle Klischees religiöser Gehirnwäsche werden bedient - von der Fügung unter höhere Gewalt bis zur Teilung in gut und böse. Insofern kann das Buch doch einen Nutzen haben: Eine Zitatequelle zur Kritik an einem Menschen- und Gesellschaftsbild, das nur so davon trieft, Menschen als Mitglieder einer armseligen Herde von Schafen zu begreifen. Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln (außer Verstand) ...
DokumententypBuch (Monographie)
Seiten163
KeywordsGottesvorstellung; Lebensführung; Menschenbild
RegalReligion: Kirche
Hrsg/Autor*inMeier, Kurt
Jahr2008
TitelKreuz und Hakenkreuz
UntertitelDie evangelische Kirche im Dritten Reich
Auflage2. Aufl.
VerlagDt. Taschenbuch-Verl.
OrtMünchen
ISBN3423308109
DokumententypBuch (Monographie)
Band30810
Seiten249
KeywordsDeutschland; Drittes Reich; Evangelische Kirche; Staat
RegalReligion: Kirche
Hrsg/Autor*inMynarek, Hubertus
Jahr1973
TitelHerren und Knechte der Kirche
VerlagKiepenheuer & Witsch
OrtKöln
ISBN3462009702
BewertungBücher mit grundlegende Kritiken an Gottesglaube und Kirchen ++ Es gibt eine Vielzahl von Büchern zu den großen Kirchen und den vielen Nebengrüppchen mit speziellen Glaubensrichtungen, von den staatlich geförderten Kirchen als „Sekten“ denunziert. Viele der Werke reihen Fakten einander, beleuchten die Schrecken in der Geschichte oder Gegenwart der großen Kirchen und ihrer nahestehenden Organisationen. Dass die Kirchen sowohl in ihrer (oft blutigen) Geschichte als auch in der Gegenwart ausreichend Stoff für kritische Sammlungen bieten, zeigt sich schnell. Ein Beispiel ist das empfehlenswerte „Loyal dienen“ von Corinna Gekeler (2013, Alibri in Aschaffenburg, 319 S., 22 €). Es bietet einen intensiven Einblick in die Diskriminierungen, die Arbeitsnehmer_innen in der Kirche erleiten – wegen fehlender Glaubenszugehörigkeit, „falscher“ sexueller Orientierung, unehelicher Schwangerschaften usw. Neben Fallbeispielen werden die Rechtslage, Positionen einiger Parteien und die Tätigkeiten kritischer Organisationen beschrieben. Ähnliche Einblicke bietet der Klassiker der Religionskritik von Joachim Kahl. Das 1964 erstmals erschienene Buch „Das Elend des Christentum“ in vom Tectum-Verlag in Marburg neu verlegt worden (216 S., 17,95 €) fügt in einer systematischen Gliederung all die Schrecken von 2000 Jahren zusammen – von Juden- und Hexenverfolgung bis zur Irrationalität des Gottesglaubens. Kahl präsentiert zudem Perspektiven einer stärkeren Verdrängung der Religiösität aus der Gesellschaft. 1993 fügte er einige aktuelle Kapitel hinzu, verließ dabei aber den systematischen Ansatz, so dass nun ein Buch mit enzyklopädischem Hauptteil und angefügten Einzelkapiteln vorliegt. Einen anderen Weg gehen Robert Kaufmann in „Götter-Menschen, Menschen-Götter“ (Angelika Lenz Verlag in Neu-Isenburg, 324 S.) und Hubert Mynarek in „Herren und Knechte der Kirche“ (2010, Ahriman-Verlag in Freiburg, 397 S., 24,80 €). Beides sind persönliche Aufzeichnungen, Erfahrungen und spontane Überlegungen, die ganz oder, bei Mynarek, weitgehend quellenlos die Betrachtungen des Autors aneinanderreihen. Ihre Texte sind oft eher Plaudereien als analytische Darstellungen. Kaufmanns Buch ist ein buntes Mosaik. Er springt durch die verschiedenen Themen von Gottesbildern über die Frage nach der konkreten Person Jesus zu Moses und Mohammed sowie schließlich einzelnen Themenfeldern wie das Mensch/Tier-Verhältnis. Die Texte bieten Anregung, aber kaum erschöpfende Darstellungen der Sachgebiete. „Herren und Knechte der Kirchen“ ist eine Autobiografie. Der Autor schildert seinen Weg in die Kirche, angefangen von der Kindheit über die eigene Priesterweihe zur theologischen Lehre. Sein Bruch mit der Amtskirche bedeutete das Aus vieler Möglichkeiten. Die Trennung von Staat und Kirche funktioniert erkennbar nicht. Erst ab Seite 337 kommt Mynarek in die Nähe des Themas, das der Buchtitel suggeriert. Das ist etwas wenig, der Titel damit eher eine Täuschung. Martin Urban schuf mit „Ach Gott, die Kirche!“ (2016, dtv in München, 270 S., 14,90 €) eine sehr ergiebige Darstellung des „Protestantischen Fundamentalismus und 500 Jahre Reformation“ (Untertitel). Gleich in den ersten Zeilen stehen deutliche Worte: „Der islamistische Fundamentalismus verbreitet seit einiger Zeit im vermeintlichen Namen Allahs, „des einen Gottes“, überall auf der Welt Schrecken und Tod. Oft vergessen wir dabei, dass der Fundamentalismus, also die fanatische Überzeugung, im Besitz der Wahrheit über das Wesen und den Willen Gottes zu sein und deshalb radikale Herrschaft ausüben zu dürfen, bereits im Christentum zu finden ist: Über zwei ]ahrtausende fand sie ihren Niederschlag in furchtbaren Glaubenskriegen, Unterdrückung und im missionarischen Kolonialismus.“ (S. 9) ++ Schwieriger wird es bei den ideologischen Kritiken. Dabei kommt es auf sie im Besonderen an. Denn die Enthüllungen über die Praxis der Kirchen könnten gerade mit dem Verweis abgetan werden, dass es sich um irdische Verfehlungen handelt, angetrieben aus Macht- oder Profitinteressen, die fraglos in den Kirchen überall verbreitet sind. Doch sind Gottesglaube bzw. deren radikale Formen auch per se gefährlich? Das will zum Beispiel das Buch „Fundamentalismus für Einsteiger“ von Simon Schneeberger (2010, Alibri in Aschaffenburg, 197 S., 14 €) nachweisen. Doch es versagt dabei angesichts recht willkürlich aneinander gereihter, in der Tat haarsträubender Einzelbeispiele für wirre religiöse Theorien. Als Quellen werden fast ausschließlich Religionskritiken genannt, die Behauptungen über religiöse Eiferer sind unbelegt. Schlimmer aber ist noch: Die Brille, durch die Religion betrachtet wird, ist selbst hoch-dogmatisch. Kausale Zusammenhänge werden mittels Projektion erstellt, z.B. ab Seite 91 die Schilderung, dass zügelloser Sex das Klima gefährde. Aus den angebotenen Zitaten und Vorgängen lässt sich dieser Vorwurf nicht ableiten. Aber der Autor will das so sehen. Leider ist das nicht selten: Die Kritiker_innen der Kirche wollen bei ihrer – eigentlich wichtigen – Kritik an der Religion eigene Weltanschauungen bewerben. Besser machen es Andreas Edmüller in „Die Lebende von der christlichen Moral“ (2015, Tectum, 250 S., 17,95 €) mit einer Kritik der nur vagen Legitimation und Fundierung einer auf Bibel und andere Überlieferungen gestützten Ethik und Christa Mulack in „Gewalt im Namen Gottes“ (2016, Tectum in Marburg, 382 S., 17,95 €). Sie begründet die besondere Neigung monotheistischer Religionen zu Unterdrückung und Kriegen mit deren Anspruch, die einzige und reine Wahrheit zu vertreten. Walter Witt macht es sich in „Die Bibel ist ein Märchenbuch“ (2015, Angelika Lenz, 283 S.) einfach, aber überzeugend: Er lässt die Bibel selbst reden – und die enttarnt sich schnell als menschenfeindliche Schrift. Die Kommentare des Autors sind zwischen den vielen Zitaten mit Fundstellenangabe fast überflüssig. Aus dem gleichen Verlag stammt „Tödliche Lehre“, eine Übersetzung von Wendell W. Watters US-amerikanischer Kritik am Christentum – einem Ritt durch verschiedene Themen, allerdings oft ohne besonderen Tiefgang und nur lückenhaften Quellenangaben.
DokumententypBuch (Monographie)
Seiten384
KeywordsAkademische Freiheit / Hochschullehrer / Theologie / Katholische Kirche; Hierarchie / Katholische Kirche / Machtpolitik; Hochschule; Hochschullehrer / Theologie / Akademische Freiheit / Katholische Kirche; Katholische Kirche / Akademische Freiheit / Hochschullehrer / Theologie; Katholische Kirche / Hierarchie / Machtpolitik; Kirchenaustritt / Mynarek, Hubertus / Rezeption; Kirchenkritik; Kritik; Machtpolitik / Katholische Kirche / Hierarchie; Machtstruktur; Mynarek, Hubertus / Kirchenaustritt / Rezeption; Theologie / Hochschullehrer / Akademische Freiheit / Katholische Kirche; Theologische Fakultät
RegalReligion: Kirche
Hrsg/Autor*inMynarek, Hubertus
Jahr2010
TitelHerren und Knechte der Kirche
Auflage1. Aufl.
VerlagAhriman-Verl.
OrtFreiburg, Br.
ISBN9783894846077
BewertungBücher mit grundlegende Kritiken an Gottesglaube und Kirchen ++ Es gibt eine Vielzahl von Büchern zu den großen Kirchen und den vielen Nebengrüppchen mit speziellen Glaubensrichtungen, von den staatlich geförderten Kirchen als „Sekten“ denunziert. Viele der Werke reihen Fakten einander, beleuchten die Schrecken in der Geschichte oder Gegenwart der großen Kirchen und ihrer nahestehenden Organisationen. Dass die Kirchen sowohl in ihrer (oft blutigen) Geschichte als auch in der Gegenwart ausreichend Stoff für kritische Sammlungen bieten, zeigt sich schnell. Ein Beispiel ist das empfehlenswerte „Loyal dienen“ von Corinna Gekeler (2013, Alibri in Aschaffenburg, 319 S., 22 €). Es bietet einen intensiven Einblick in die Diskriminierungen, die Arbeitsnehmer_innen in der Kirche erleiten – wegen fehlender Glaubenszugehörigkeit, „falscher“ sexueller Orientierung, unehelicher Schwangerschaften usw. Neben Fallbeispielen werden die Rechtslage, Positionen einiger Parteien und die Tätigkeiten kritischer Organisationen beschrieben. Ähnliche Einblicke bietet der Klassiker der Religionskritik von Joachim Kahl. Das 1964 erstmals erschienene Buch „Das Elend des Christentum“ in vom Tectum-Verlag in Marburg neu verlegt worden (216 S., 17,95 €) fügt in einer systematischen Gliederung all die Schrecken von 2000 Jahren zusammen – von Juden- und Hexenverfolgung bis zur Irrationalität des Gottesglaubens. Kahl präsentiert zudem Perspektiven einer stärkeren Verdrängung der Religiösität aus der Gesellschaft. 1993 fügte er einige aktuelle Kapitel hinzu, verließ dabei aber den systematischen Ansatz, so dass nun ein Buch mit enzyklopädischem Hauptteil und angefügten Einzelkapiteln vorliegt. Einen anderen Weg gehen Robert Kaufmann in „Götter-Menschen, Menschen-Götter“ (Angelika Lenz Verlag in Neu-Isenburg, 324 S.) und Hubert Mynarek in „Herren und Knechte der Kirche“ (2010, Ahriman-Verlag in Freiburg, 397 S., 24,80 €). Beides sind persönliche Aufzeichnungen, Erfahrungen und spontane Überlegungen, die ganz oder, bei Mynarek, weitgehend quellenlos die Betrachtungen des Autors aneinanderreihen. Ihre Texte sind oft eher Plaudereien als analytische Darstellungen. Kaufmanns Buch ist ein buntes Mosaik. Er springt durch die verschiedenen Themen von Gottesbildern über die Frage nach der konkreten Person Jesus zu Moses und Mohammed sowie schließlich einzelnen Themenfeldern wie das Mensch/Tier-Verhältnis. Die Texte bieten Anregung, aber kaum erschöpfende Darstellungen der Sachgebiete. „Herren und Knechte der Kirchen“ ist eine Autobiografie. Der Autor schildert seinen Weg in die Kirche, angefangen von der Kindheit über die eigene Priesterweihe zur theologischen Lehre. Sein Bruch mit der Amtskirche bedeutete das Aus vieler Möglichkeiten. Die Trennung von Staat und Kirche funktioniert erkennbar nicht. Erst ab Seite 337 kommt Mynarek in die Nähe des Themas, das der Buchtitel suggeriert. Das ist etwas wenig, der Titel damit eher eine Täuschung. Martin Urban schuf mit „Ach Gott, die Kirche!“ (2016, dtv in München, 270 S., 14,90 €) eine sehr ergiebige Darstellung des „Protestantischen Fundamentalismus und 500 Jahre Reformation“ (Untertitel). Gleich in den ersten Zeilen stehen deutliche Worte: „Der islamistische Fundamentalismus verbreitet seit einiger Zeit im vermeintlichen Namen Allahs, „des einen Gottes“, überall auf der Welt Schrecken und Tod. Oft vergessen wir dabei, dass der Fundamentalismus, also die fanatische Überzeugung, im Besitz der Wahrheit über das Wesen und den Willen Gottes zu sein und deshalb radikale Herrschaft ausüben zu dürfen, bereits im Christentum zu finden ist: Über zwei ]ahrtausende fand sie ihren Niederschlag in furchtbaren Glaubenskriegen, Unterdrückung und im missionarischen Kolonialismus.“ (S. 9) ++ Schwieriger wird es bei den ideologischen Kritiken. Dabei kommt es auf sie im Besonderen an. Denn die Enthüllungen über die Praxis der Kirchen könnten gerade mit dem Verweis abgetan werden, dass es sich um irdische Verfehlungen handelt, angetrieben aus Macht- oder Profitinteressen, die fraglos in den Kirchen überall verbreitet sind. Doch sind Gottesglaube bzw. deren radikale Formen auch per se gefährlich? Das will zum Beispiel das Buch „Fundamentalismus für Einsteiger“ von Simon Schneeberger (2010, Alibri in Aschaffenburg, 197 S., 14 €) nachweisen. Doch es versagt dabei angesichts recht willkürlich aneinander gereihter, in der Tat haarsträubender Einzelbeispiele für wirre religiöse Theorien. Als Quellen werden fast ausschließlich Religionskritiken genannt, die Behauptungen über religiöse Eiferer sind unbelegt. Schlimmer aber ist noch: Die Brille, durch die Religion betrachtet wird, ist selbst hoch-dogmatisch. Kausale Zusammenhänge werden mittels Projektion erstellt, z.B. ab Seite 91 die Schilderung, dass zügelloser Sex das Klima gefährde. Aus den angebotenen Zitaten und Vorgängen lässt sich dieser Vorwurf nicht ableiten. Aber der Autor will das so sehen. Leider ist das nicht selten: Die Kritiker_innen der Kirche wollen bei ihrer – eigentlich wichtigen – Kritik an der Religion eigene Weltanschauungen bewerben. Besser machen es Andreas Edmüller in „Die Lebende von der christlichen Moral“ (2015, Tectum, 250 S., 17,95 €) mit einer Kritik der nur vagen Legitimation und Fundierung einer auf Bibel und andere Überlieferungen gestützten Ethik und Christa Mulack in „Gewalt im Namen Gottes“ (2016, Tectum in Marburg, 382 S., 17,95 €). Sie begründet die besondere Neigung monotheistischer Religionen zu Unterdrückung und Kriegen mit deren Anspruch, die einzige und reine Wahrheit zu vertreten. Walter Witt macht es sich in „Die Bibel ist ein Märchenbuch“ (2015, Angelika Lenz, 283 S.) einfach, aber überzeugend: Er lässt die Bibel selbst reden – und die enttarnt sich schnell als menschenfeindliche Schrift. Die Kommentare des Autors sind zwischen den vielen Zitaten mit Fundstellenangabe fast überflüssig. Aus dem gleichen Verlag stammt „Tödliche Lehre“, eine Übersetzung von Wendell W. Watters US-amerikanischer Kritik am Christentum – einem Ritt durch verschiedene Themen, allerdings oft ohne besonderen Tiefgang und nur lückenhaften Quellenangaben.
DokumententypBuch (Monographie)
Band11
PreisEUR 24.80
Seiten397
KeywordsKritik
RegalReligion: Kirche
Hrsg/Autor*inNasrin, Taslima; Neumann, Johannes; Ladwig, Rudolf
Jahr2003
TitelIch träume von einer vollkommen säkularen Welt
UntertitelFestschrift zur Verleihung des Erwin-Fischer-Preises 2002 an Taslima Nasrin durch den Internationalen Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA e.V.)
VerlagAlibri-Verl.
OrtAschaffenburg
ISBN3932710975
DokumententypBuch (Monographie)
Seiten36 S. : Ill
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