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12984 Einträge gefunden
RegalReligion: Luther
Hrsg/Autor*inLuther, Martin
Jahr2016
TitelVon den Juden und ihren Lügen
UntertitelErstmals in heutigem Deutsch mit Originaltext und Begriffserläuterungen
AuflageZweite, korrigierte Auflage
VerlagAlibri Verlag
OrtAschaffenburg
ISBN9783865691965
DokumententypSchriften eines Autors
Band; Band 1
PreisBroschur : ca. EUR 20.60 (AT), ca. EUR 20.00 (DE)
Seiten347
KeywordsAntijudaismus
RegalReligion: Luther
Hrsg/Autor*inLuther, Martin
Jahr2017
TitelDie Lieder
VerlagReclam; Carus-Verlag
OrtStuttgart; Stuttgart
ISBN9783150110966
DokumententypSchriften eines Autors
PreisFesteinband : EUR 29.90 (DE), EUR 30.80 (AT)
Seiten203
KeywordsChristianity; Church music; Geistliches Lied; History and criticism; Hymns; Hymns, German; Kirchenlied; Lutheran Church; Lyrik; Music; Religious aspects
RegalReligion: Luther
Hrsg/Autor*inLuther, Martin; Linde, Gesche
Jahr2011
TitelVon der Freiheit eines Christenmenschen
AuflageStudienausg
VerlagReclam
OrtStuttgart
ISBN9783150188378
DokumententypBuch (Sammelwerk)
BandNr. 18837
Preisca. EUR 5.00 (DE), ca. EUR 5.20 (AT), ca. sfr 8.50 (freier Pr.)
Seiten95
KeywordsChristentum; Freiheit
RegalReligion: Luther
Hrsg/Autor*inLuther, Martin; Schumann, Frank
Jahr2005
TitelEin trefflich Wort
VerlagNeues Leben
OrtBerlin
ISBN3355017108
DokumententypBuch (Monographie)
PreisEUR 4.90, ca. sfr 9.10
Seiten111
RegalReligion: Luther
Hrsg/Autor*inMacCulloch, Diarmaid; Voß-Becher, Helke
Jahr2010
TitelDie Reformation
Untertitel1490 - 1700
AuflageUngekürzte Ausg
VerlagDt. Taschenbuch-Verl.
OrtMünchen
ISBN9783423346535
BewertungLuther auf Papier oder Bildschirm ++ „Über keine Persönlichkeit der Weltgeschichte (außer vielleicht Jesus Christus) existiert eine umfangreichere Literatur. Die in Leipzig erarbeitete Lutherbibliografie verzeichnet weltweit um die 1000 neue Luthertitel jährlich“. So schildert Armin Köhnle in seinem großformativen, reich bebilderten Band „Martin Luther“ (2015, SCM in Holzgerlingen, 224 S., 29,95 €) den Blätterwald zum Reformator. Wenig sagt die Zahl darüber aus, welche Schwerpunkte solche Veröffentlichungen haben, denn wahrscheinlich deutlich mehr als Jesus wird Martin Luther in den Veröffentlichungen sehr unterschiedlich bewertet: Als Erneuerer einer eingestaubt-zentralistischen Kirche, als Wegbereiter der Neuzeit und als nationaler Begründer des Deutschtums einerseits, als Hetzer, Juden- und Frauenfeind, Antirevolutionär und Hexenjäger andererseits. Köhnles Buch gehört zu denen, die Luther überwiegend einseitig positiv darstellen. Texte und Bilder sind durchaus informativ – und ganz am Ende fügt der Autor auch ein Kapitel mit Hinweisen aus die problematischen Gedanken Luthers an, spricht ihn aber explizit von jedem Antisemitismus frei. Adolf Hitler, Julius Streicher und andere Haupttäter des Holocaust lasen Luther da genauer, während für einen Kirchenverlag vielleicht auch nichts Besseres zu erwarten war. Ähnlich unkritisch sind Martin Dreyers „Martin reloadet“ (2015, 203 S., 14,95 €) und Andreas Malessas „Hier stehe ich, es war ganz anders“ (2015, 188 S., 14,95 €) aus dem gleichen Verlag. Ersterer versucht sich als moderner Nachfolger Luthers, in dem er dessen Texte in eine vermeintlich zeitgemäße Sprache übersetzt – einschließlich populärere Anglizismen und Computerfachsprache. Das könnte Luthers Gedanken mehr Menschen zugänglich machen – schade nur, dass in der Sammlung Luthers Hasstexte z.B. gegen Juden, Frauen und sog. Behinderte fehlen. Gerade das wäre aufklärerisch gewesen, steht aber in der Tradition vieler Werke wie auch dem SCM-Hörspielbuch „Martin Luther“, in dem wechseln eine Sprecher- und eine Lutherperson recht oberflächlich und unkritisch den Lebenslauf des Reformators nachzeichnen. Malessa informiert in oben benannten Buch über falsches Wissen bezüglich Luthers Wirken, was in der Tat oftmals ganz spannende Informationen bietet. Wie beim Kirchen-Verlag SCM üblich, fehlen auch hier viele Hinweise auf die Vernichtungsideen von Luther gegen alle, die von ihm als ungläubig eingestuft wurden. Zum Teil wird sogar das Gegenteil behauptet. ++ Sehr neutral gehalten ist die Darstellung im Buch gleichen Titels von Ulrich Köpf (2015, Reclam in Stuttgart, 254 S., 22,95 €). Hier werden die Lebensetappen und Themen Luther in sehr informativen Texten beschrieben. Die Kritik wird nicht verschwiegen, aber auch nicht in den Vordergrund gestellt. Luthers Ausfälle gegen Frauen, Gebrechliche und „Zaubererinnen“ hätten deutlich mehr herausgehoben werden müssen, um das machtförmige, mit eliminatorischen Ideen gegenüber vielem Abweichenden und damit dem Faschismus nahestehende Denken Luthers zu dokumentieren. Etwas deutlicher wird das in „Martin Luther“ von Veit-Jakobus Dieterich (2008, dtv in München, 239 S., 15,90 €) und ist deshalb die empfehlenswerteste Lektüre für einen allgemeinen Überblick zur umstrittenen Person des Reformators. Neben den textlichen Darstellungen finden sich zudem viele nützliche Illustrationen. ++ Eher selten sind spezielle Kritiken an Martin Luther. Ein eher schmales, für seinen geringen Umfang bedauerlich teure Buch ist „Die geschönte Reformation“ von Bernd Rebe an (2012, Tectum in Marburg, 109 S., 19,90 €). Es lässt verschiedene Lutherkritiker_innen zu Wort kommen, bietet aber originär nur sehr wenig Informationen und Originalquellen. Da ist längst viel mehr Material z.B. im Internet verfügbar. Ein Buch, das speziell die Kritik an Luther zusammenstellt, muss mehr bieten. Ganze Themenfelder, z.B. Luthers Gedanken zur Vernichtung unwerten Lebens und seine antirevolutionäre Ausrichtung, fehlen. Anders in Hubert Mynareks „Luther ohne Mythos“ (2012, Ahriman-Verlag in Freiburg, 137 S., 12,80 €). Der Autor kann zwar von seiner typischen Polemik nicht lassen, reiht aber viele kritische Aspekte im Leben und Wirken Luthers aneinander, so dass sich ein guter Überblick ergibt. Da auch reichlich Quellenangaben vorhanden sind einschließlich etlicher Zitate im Originalton, kann das Buch allen empfohlen werden, die sich von der Verehrung des Frauen-, Juden-, Behindertenhassers und Anti-Revolutionärs nicht bleiben lassen wollen. ++ Zwei Bücher dehnen typische Themen von Lutherhandlungen auf längere Zeiträume aus. Viel zitiert auch in anderen Werken ist Thomas Kaufmanns „Luthers Juden“ (2014, Reclam in Stuttgart, 203 S., 22,95 €). Dieser bettet den zu seinem Lebensende in reinen Vernichtungshass gewandelten Antisemitismus Luther in die lange Geschichte der Judendiskriminierung ein. So zeigt sich Luther einerseits als Kind seiner Zeit, andererseits aber auch als prägende Person eines religiös abgeleiteten Judenhasses. Ebenso über Jahrhunderte reicht „Der deutsche Glaubenskrieg“ von Tillmann Bendikowski (2016, C. Bertelsmann/Random House in München, 380 S., 24,99 €). Ihm geht es um die vielen Grabenkämpfe zwischen verschiedenen Sektionen des Glaubens. Es zeigt sich schnell, dass die Verbindung religiösen Denkens mit höheren Wahrheiten und vermeintlichen Offenbarungen ein fataler Nährboden für Streit bis hin zu Vernichtungsfeldzügen ist. ++ Ebenfalls längere Zeiträume betrachten zwei Werke über die Reformation. Luther steht dort zwar im Mittelpunkt, aber beide Werke bemühen sich, den Blickwinkel zu erweitern. „Die Reformation“ von Helge Schnabel-Schüle (2. Auflage 2013, Reclam in Stuttgart, 314 S., 7,80 €) konzentriert sich dabei auf die „heiße Phase“ von 1495 bis 1555, beschreibt die Vorbedingungen und geschichtliche Lage, dann die Kernphase und schließlich die aus der Auseinandersetzung folgenden Kriege, Debatten, Machtverschiebungen und schließlich Vereinbarungen, die die entstandene Vielfalt unterschiedlicher christlicher Ausrichtungen manifestiert. Den interpretierenden Abschluss bildet ein Blick auf Akteure und Aspekte der Reformation. Wesentlich länger zieht der englischsprachige Kirchenhistoriker Diarmaid MacCulloch „Die Reformation“. Im Untertitel steht: 1490-1700 (2010, dtv in München, 1056 S., 29,90 €). Damit beginnt auch dieses Buch bei den Vorbedingungen des entstehenden Streits, betrachtet aber die Folgen bis in die Neuzeit. Spannend ist der internationale Blickwinkel, denn MacCulloch schaut von den britischen Inseln auf die gesamte Lage vor allem in Europa, die durch Luthers Intervention ausgelöst wurde und sich dann in alle Ecken ausbreitete, wenn auch auf sehr unterschiedliche Weise. Einen speziellen Blickwinkel hat Sebastian von Birgelen mit seinem Buch „Die Reformation auf dem Lande“ (2011, Tectum in Marburg, 149 S. plus gefalteter, historischer Plan, 29,90 €), denn er versucht mit Hilfe damaliger Rechnungsvorgänge das Geschehen in und um Wittenberg nachzuzeichnen.
DokumententypBuch (Monographie)
Band34653
PreisEUR 29.90 (DE), EUR 30.80 (AT), sfr 49.90 (freier Pr.)
Seiten1021
KeywordsEuropa; Reformation
RegalReligion: Luther
Hrsg/Autor*inMalessa, Andreas
Jahr2016
TitelHier stehe ich, es war ganz anders
UntertitelIrrtümer über Luther
Auflage1. Aufl.
VerlagSCM
OrtHolzgerlingen
ISBN9783775156103
BewertungLuther auf Papier oder Bildschirm ++ „Über keine Persönlichkeit der Weltgeschichte (außer vielleicht Jesus Christus) existiert eine umfangreichere Literatur. Die in Leipzig erarbeitete Lutherbibliografie verzeichnet weltweit um die 1000 neue Luthertitel jährlich“. So schildert Armin Köhnle in seinem großformativen, reich bebilderten Band „Martin Luther“ (2015, SCM in Holzgerlingen, 224 S., 29,95 €) den Blätterwald zum Reformator. Wenig sagt die Zahl darüber aus, welche Schwerpunkte solche Veröffentlichungen haben, denn wahrscheinlich deutlich mehr als Jesus wird Martin Luther in den Veröffentlichungen sehr unterschiedlich bewertet: Als Erneuerer einer eingestaubt-zentralistischen Kirche, als Wegbereiter der Neuzeit und als nationaler Begründer des Deutschtums einerseits, als Hetzer, Juden- und Frauenfeind, Antirevolutionär und Hexenjäger andererseits. Köhnles Buch gehört zu denen, die Luther überwiegend einseitig positiv darstellen. Texte und Bilder sind durchaus informativ – und ganz am Ende fügt der Autor auch ein Kapitel mit Hinweisen aus die problematischen Gedanken Luthers an, spricht ihn aber explizit von jedem Antisemitismus frei. Adolf Hitler, Julius Streicher und andere Haupttäter des Holocaust lasen Luther da genauer, während für einen Kirchenverlag vielleicht auch nichts Besseres zu erwarten war. Ähnlich unkritisch sind Martin Dreyers „Martin reloadet“ (2015, 203 S., 14,95 €) und Andreas Malessas „Hier stehe ich, es war ganz anders“ (2015, 188 S., 14,95 €) aus dem gleichen Verlag. Ersterer versucht sich als moderner Nachfolger Luthers, in dem er dessen Texte in eine vermeintlich zeitgemäße Sprache übersetzt – einschließlich populärere Anglizismen und Computerfachsprache. Das könnte Luthers Gedanken mehr Menschen zugänglich machen – schade nur, dass in der Sammlung Luthers Hasstexte z.B. gegen Juden, Frauen und sog. Behinderte fehlen. Gerade das wäre aufklärerisch gewesen, steht aber in der Tradition vieler Werke wie auch dem SCM-Hörspielbuch „Martin Luther“, in dem wechseln eine Sprecher- und eine Lutherperson recht oberflächlich und unkritisch den Lebenslauf des Reformators nachzeichnen. Malessa informiert in oben benannten Buch über falsches Wissen bezüglich Luthers Wirken, was in der Tat oftmals ganz spannende Informationen bietet. Wie beim Kirchen-Verlag SCM üblich, fehlen auch hier viele Hinweise auf die Vernichtungsideen von Luther gegen alle, die von ihm als ungläubig eingestuft wurden. Zum Teil wird sogar das Gegenteil behauptet. ++ Sehr neutral gehalten ist die Darstellung im Buch gleichen Titels von Ulrich Köpf (2015, Reclam in Stuttgart, 254 S., 22,95 €). Hier werden die Lebensetappen und Themen Luther in sehr informativen Texten beschrieben. Die Kritik wird nicht verschwiegen, aber auch nicht in den Vordergrund gestellt. Luthers Ausfälle gegen Frauen, Gebrechliche und „Zaubererinnen“ hätten deutlich mehr herausgehoben werden müssen, um das machtförmige, mit eliminatorischen Ideen gegenüber vielem Abweichenden und damit dem Faschismus nahestehende Denken Luthers zu dokumentieren. Etwas deutlicher wird das in „Martin Luther“ von Veit-Jakobus Dieterich (2008, dtv in München, 239 S., 15,90 €) und ist deshalb die empfehlenswerteste Lektüre für einen allgemeinen Überblick zur umstrittenen Person des Reformators. Neben den textlichen Darstellungen finden sich zudem viele nützliche Illustrationen. ++ Eher selten sind spezielle Kritiken an Martin Luther. Ein eher schmales, für seinen geringen Umfang bedauerlich teure Buch ist „Die geschönte Reformation“ von Bernd Rebe an (2012, Tectum in Marburg, 109 S., 19,90 €). Es lässt verschiedene Lutherkritiker_innen zu Wort kommen, bietet aber originär nur sehr wenig Informationen und Originalquellen. Da ist längst viel mehr Material z.B. im Internet verfügbar. Ein Buch, das speziell die Kritik an Luther zusammenstellt, muss mehr bieten. Ganze Themenfelder, z.B. Luthers Gedanken zur Vernichtung unwerten Lebens und seine antirevolutionäre Ausrichtung, fehlen. Anders in Hubert Mynareks „Luther ohne Mythos“ (2012, Ahriman-Verlag in Freiburg, 137 S., 12,80 €). Der Autor kann zwar von seiner typischen Polemik nicht lassen, reiht aber viele kritische Aspekte im Leben und Wirken Luthers aneinander, so dass sich ein guter Überblick ergibt. Da auch reichlich Quellenangaben vorhanden sind einschließlich etlicher Zitate im Originalton, kann das Buch allen empfohlen werden, die sich von der Verehrung des Frauen-, Juden-, Behindertenhassers und Anti-Revolutionärs nicht bleiben lassen wollen. ++ Zwei Bücher dehnen typische Themen von Lutherhandlungen auf längere Zeiträume aus. Viel zitiert auch in anderen Werken ist Thomas Kaufmanns „Luthers Juden“ (2014, Reclam in Stuttgart, 203 S., 22,95 €). Dieser bettet den zu seinem Lebensende in reinen Vernichtungshass gewandelten Antisemitismus Luther in die lange Geschichte der Judendiskriminierung ein. So zeigt sich Luther einerseits als Kind seiner Zeit, andererseits aber auch als prägende Person eines religiös abgeleiteten Judenhasses. Ebenso über Jahrhunderte reicht „Der deutsche Glaubenskrieg“ von Tillmann Bendikowski (2016, C. Bertelsmann/Random House in München, 380 S., 24,99 €). Ihm geht es um die vielen Grabenkämpfe zwischen verschiedenen Sektionen des Glaubens. Es zeigt sich schnell, dass die Verbindung religiösen Denkens mit höheren Wahrheiten und vermeintlichen Offenbarungen ein fataler Nährboden für Streit bis hin zu Vernichtungsfeldzügen ist. ++ Ebenfalls längere Zeiträume betrachten zwei Werke über die Reformation. Luther steht dort zwar im Mittelpunkt, aber beide Werke bemühen sich, den Blickwinkel zu erweitern. „Die Reformation“ von Helge Schnabel-Schüle (2. Auflage 2013, Reclam in Stuttgart, 314 S., 7,80 €) konzentriert sich dabei auf die „heiße Phase“ von 1495 bis 1555, beschreibt die Vorbedingungen und geschichtliche Lage, dann die Kernphase und schließlich die aus der Auseinandersetzung folgenden Kriege, Debatten, Machtverschiebungen und schließlich Vereinbarungen, die die entstandene Vielfalt unterschiedlicher christlicher Ausrichtungen manifestiert. Den interpretierenden Abschluss bildet ein Blick auf Akteure und Aspekte der Reformation. Wesentlich länger zieht der englischsprachige Kirchenhistoriker Diarmaid MacCulloch „Die Reformation“. Im Untertitel steht: 1490-1700 (2010, dtv in München, 1056 S., 29,90 €). Damit beginnt auch dieses Buch bei den Vorbedingungen des entstehenden Streits, betrachtet aber die Folgen bis in die Neuzeit. Spannend ist der internationale Blickwinkel, denn MacCulloch schaut von den britischen Inseln auf die gesamte Lage vor allem in Europa, die durch Luthers Intervention ausgelöst wurde und sich dann in alle Ecken ausbreitete, wenn auch auf sehr unterschiedliche Weise. Einen speziellen Blickwinkel hat Sebastian von Birgelen mit seinem Buch „Die Reformation auf dem Lande“ (2011, Tectum in Marburg, 149 S. plus gefalteter, historischer Plan, 29,90 €), denn er versucht mit Hilfe damaliger Rechnungsvorgänge das Geschehen in und um Wittenberg nachzuzeichnen.
DokumententypBuch (Monographie)
PreisEUR 1,46.95 (DE)
Seiten188
KeywordsChristologie; Evangelische Theologie; Glaube; Glaube / Evangelische Theologie; Gnade; Gnade / Evangelische Theologie; Reformation; Schriftprinzip; Schriftprinzip / Evangelische Theologie
RegalReligion: Luther
Hrsg/Autor*inMynarek, Hubertus
Jahr2013
TitelLuther ohne Mythos
UntertitelDas Böse im Reformator
Auflage3. erw. Aufl.
VerlagAhriman-Verl.
OrtFreiburg
ISBN9783894846091
BewertungLuther auf Papier oder Bildschirm ++ „Über keine Persönlichkeit der Weltgeschichte (außer vielleicht Jesus Christus) existiert eine umfangreichere Literatur. Die in Leipzig erarbeitete Lutherbibliografie verzeichnet weltweit um die 1000 neue Luthertitel jährlich“. So schildert Armin Köhnle in seinem großformativen, reich bebilderten Band „Martin Luther“ (2015, SCM in Holzgerlingen, 224 S., 29,95 €) den Blätterwald zum Reformator. Wenig sagt die Zahl darüber aus, welche Schwerpunkte solche Veröffentlichungen haben, denn wahrscheinlich deutlich mehr als Jesus wird Martin Luther in den Veröffentlichungen sehr unterschiedlich bewertet: Als Erneuerer einer eingestaubt-zentralistischen Kirche, als Wegbereiter der Neuzeit und als nationaler Begründer des Deutschtums einerseits, als Hetzer, Juden- und Frauenfeind, Antirevolutionär und Hexenjäger andererseits. Köhnles Buch gehört zu denen, die Luther überwiegend einseitig positiv darstellen. Texte und Bilder sind durchaus informativ – und ganz am Ende fügt der Autor auch ein Kapitel mit Hinweisen aus die problematischen Gedanken Luthers an, spricht ihn aber explizit von jedem Antisemitismus frei. Adolf Hitler, Julius Streicher und andere Haupttäter des Holocaust lasen Luther da genauer, während für einen Kirchenverlag vielleicht auch nichts Besseres zu erwarten war. Ähnlich unkritisch sind Martin Dreyers „Martin reloadet“ (2015, 203 S., 14,95 €) und Andreas Malessas „Hier stehe ich, es war ganz anders“ (2015, 188 S., 14,95 €) aus dem gleichen Verlag. Ersterer versucht sich als moderner Nachfolger Luthers, in dem er dessen Texte in eine vermeintlich zeitgemäße Sprache übersetzt – einschließlich populärere Anglizismen und Computerfachsprache. Das könnte Luthers Gedanken mehr Menschen zugänglich machen – schade nur, dass in der Sammlung Luthers Hasstexte z.B. gegen Juden, Frauen und sog. Behinderte fehlen. Gerade das wäre aufklärerisch gewesen, steht aber in der Tradition vieler Werke wie auch dem SCM-Hörspielbuch „Martin Luther“, in dem wechseln eine Sprecher- und eine Lutherperson recht oberflächlich und unkritisch den Lebenslauf des Reformators nachzeichnen. Malessa informiert in oben benannten Buch über falsches Wissen bezüglich Luthers Wirken, was in der Tat oftmals ganz spannende Informationen bietet. Wie beim Kirchen-Verlag SCM üblich, fehlen auch hier viele Hinweise auf die Vernichtungsideen von Luther gegen alle, die von ihm als ungläubig eingestuft wurden. Zum Teil wird sogar das Gegenteil behauptet. ++ Sehr neutral gehalten ist die Darstellung im Buch gleichen Titels von Ulrich Köpf (2015, Reclam in Stuttgart, 254 S., 22,95 €). Hier werden die Lebensetappen und Themen Luther in sehr informativen Texten beschrieben. Die Kritik wird nicht verschwiegen, aber auch nicht in den Vordergrund gestellt. Luthers Ausfälle gegen Frauen, Gebrechliche und „Zaubererinnen“ hätten deutlich mehr herausgehoben werden müssen, um das machtförmige, mit eliminatorischen Ideen gegenüber vielem Abweichenden und damit dem Faschismus nahestehende Denken Luthers zu dokumentieren. Etwas deutlicher wird das in „Martin Luther“ von Veit-Jakobus Dieterich (2008, dtv in München, 239 S., 15,90 €) und ist deshalb die empfehlenswerteste Lektüre für einen allgemeinen Überblick zur umstrittenen Person des Reformators. Neben den textlichen Darstellungen finden sich zudem viele nützliche Illustrationen. ++ Eher selten sind spezielle Kritiken an Martin Luther. Ein eher schmales, für seinen geringen Umfang bedauerlich teure Buch ist „Die geschönte Reformation“ von Bernd Rebe an (2012, Tectum in Marburg, 109 S., 19,90 €). Es lässt verschiedene Lutherkritiker_innen zu Wort kommen, bietet aber originär nur sehr wenig Informationen und Originalquellen. Da ist längst viel mehr Material z.B. im Internet verfügbar. Ein Buch, das speziell die Kritik an Luther zusammenstellt, muss mehr bieten. Ganze Themenfelder, z.B. Luthers Gedanken zur Vernichtung unwerten Lebens und seine antirevolutionäre Ausrichtung, fehlen. Anders in Hubert Mynareks „Luther ohne Mythos“ (2012, Ahriman-Verlag in Freiburg, 137 S., 12,80 €). Der Autor kann zwar von seiner typischen Polemik nicht lassen, reiht aber viele kritische Aspekte im Leben und Wirken Luthers aneinander, so dass sich ein guter Überblick ergibt. Da auch reichlich Quellenangaben vorhanden sind einschließlich etlicher Zitate im Originalton, kann das Buch allen empfohlen werden, die sich von der Verehrung des Frauen-, Juden-, Behindertenhassers und Anti-Revolutionärs nicht bleiben lassen wollen. ++ Zwei Bücher dehnen typische Themen von Lutherhandlungen auf längere Zeiträume aus. Viel zitiert auch in anderen Werken ist Thomas Kaufmanns „Luthers Juden“ (2014, Reclam in Stuttgart, 203 S., 22,95 €). Dieser bettet den zu seinem Lebensende in reinen Vernichtungshass gewandelten Antisemitismus Luther in die lange Geschichte der Judendiskriminierung ein. So zeigt sich Luther einerseits als Kind seiner Zeit, andererseits aber auch als prägende Person eines religiös abgeleiteten Judenhasses. Ebenso über Jahrhunderte reicht „Der deutsche Glaubenskrieg“ von Tillmann Bendikowski (2016, C. Bertelsmann/Random House in München, 380 S., 24,99 €). Ihm geht es um die vielen Grabenkämpfe zwischen verschiedenen Sektionen des Glaubens. Es zeigt sich schnell, dass die Verbindung religiösen Denkens mit höheren Wahrheiten und vermeintlichen Offenbarungen ein fataler Nährboden für Streit bis hin zu Vernichtungsfeldzügen ist. ++ Ebenfalls längere Zeiträume betrachten zwei Werke über die Reformation. Luther steht dort zwar im Mittelpunkt, aber beide Werke bemühen sich, den Blickwinkel zu erweitern. „Die Reformation“ von Helge Schnabel-Schüle (2. Auflage 2013, Reclam in Stuttgart, 314 S., 7,80 €) konzentriert sich dabei auf die „heiße Phase“ von 1495 bis 1555, beschreibt die Vorbedingungen und geschichtliche Lage, dann die Kernphase und schließlich die aus der Auseinandersetzung folgenden Kriege, Debatten, Machtverschiebungen und schließlich Vereinbarungen, die die entstandene Vielfalt unterschiedlicher christlicher Ausrichtungen manifestiert. Den interpretierenden Abschluss bildet ein Blick auf Akteure und Aspekte der Reformation. Wesentlich länger zieht der englischsprachige Kirchenhistoriker Diarmaid MacCulloch „Die Reformation“. Im Untertitel steht: 1490-1700 (2010, dtv in München, 1056 S., 29,90 €). Damit beginnt auch dieses Buch bei den Vorbedingungen des entstehenden Streits, betrachtet aber die Folgen bis in die Neuzeit. Spannend ist der internationale Blickwinkel, denn MacCulloch schaut von den britischen Inseln auf die gesamte Lage vor allem in Europa, die durch Luthers Intervention ausgelöst wurde und sich dann in alle Ecken ausbreitete, wenn auch auf sehr unterschiedliche Weise. Einen speziellen Blickwinkel hat Sebastian von Birgelen mit seinem Buch „Die Reformation auf dem Lande“ (2011, Tectum in Marburg, 149 S. plus gefalteter, historischer Plan, 29,90 €), denn er versucht mit Hilfe damaliger Rechnungsvorgänge das Geschehen in und um Wittenberg nachzuzeichnen.
DokumententypBuch (Monographie)
Seiten137
KeywordsIntoleranz; Luther, Martin
RegalReligion: Luther
Hrsg/Autor*inNowak, Martin
Jahr2016
TitelReformation des Herzens
VerlagSCM-Verlag GmbH & Co. KG; freshmindmedia UG
OrtHolzgerlingen; Mettmann
ISBN9783417267273
DokumententypTon- oder Filmdokument
RegalReligion: Luther
Hrsg/Autor*inRebe, Bernd
Jahr2013
TitelDie geschönte Reformation
UntertitelWarum Martin Luther uns kein Vorbild mehr sein kann. Ein Beitrag zur Lutherdekade
VerlagTectum Verlag
OrtMarburg
ISBN9783828830165
BewertungLuther auf Papier oder Bildschirm ++ „Über keine Persönlichkeit der Weltgeschichte (außer vielleicht Jesus Christus) existiert eine umfangreichere Literatur. Die in Leipzig erarbeitete Lutherbibliografie verzeichnet weltweit um die 1000 neue Luthertitel jährlich“. So schildert Armin Köhnle in seinem großformativen, reich bebilderten Band „Martin Luther“ (2015, SCM in Holzgerlingen, 224 S., 29,95 €) den Blätterwald zum Reformator. Wenig sagt die Zahl darüber aus, welche Schwerpunkte solche Veröffentlichungen haben, denn wahrscheinlich deutlich mehr als Jesus wird Martin Luther in den Veröffentlichungen sehr unterschiedlich bewertet: Als Erneuerer einer eingestaubt-zentralistischen Kirche, als Wegbereiter der Neuzeit und als nationaler Begründer des Deutschtums einerseits, als Hetzer, Juden- und Frauenfeind, Antirevolutionär und Hexenjäger andererseits. Köhnles Buch gehört zu denen, die Luther überwiegend einseitig positiv darstellen. Texte und Bilder sind durchaus informativ – und ganz am Ende fügt der Autor auch ein Kapitel mit Hinweisen aus die problematischen Gedanken Luthers an, spricht ihn aber explizit von jedem Antisemitismus frei. Adolf Hitler, Julius Streicher und andere Haupttäter des Holocaust lasen Luther da genauer, während für einen Kirchenverlag vielleicht auch nichts Besseres zu erwarten war. Ähnlich unkritisch sind Martin Dreyers „Martin reloadet“ (2015, 203 S., 14,95 €) und Andreas Malessas „Hier stehe ich, es war ganz anders“ (2015, 188 S., 14,95 €) aus dem gleichen Verlag. Ersterer versucht sich als moderner Nachfolger Luthers, in dem er dessen Texte in eine vermeintlich zeitgemäße Sprache übersetzt – einschließlich populärere Anglizismen und Computerfachsprache. Das könnte Luthers Gedanken mehr Menschen zugänglich machen – schade nur, dass in der Sammlung Luthers Hasstexte z.B. gegen Juden, Frauen und sog. Behinderte fehlen. Gerade das wäre aufklärerisch gewesen, steht aber in der Tradition vieler Werke wie auch dem SCM-Hörspielbuch „Martin Luther“, in dem wechseln eine Sprecher- und eine Lutherperson recht oberflächlich und unkritisch den Lebenslauf des Reformators nachzeichnen. Malessa informiert in oben benannten Buch über falsches Wissen bezüglich Luthers Wirken, was in der Tat oftmals ganz spannende Informationen bietet. Wie beim Kirchen-Verlag SCM üblich, fehlen auch hier viele Hinweise auf die Vernichtungsideen von Luther gegen alle, die von ihm als ungläubig eingestuft wurden. Zum Teil wird sogar das Gegenteil behauptet. ++ Sehr neutral gehalten ist die Darstellung im Buch gleichen Titels von Ulrich Köpf (2015, Reclam in Stuttgart, 254 S., 22,95 €). Hier werden die Lebensetappen und Themen Luther in sehr informativen Texten beschrieben. Die Kritik wird nicht verschwiegen, aber auch nicht in den Vordergrund gestellt. Luthers Ausfälle gegen Frauen, Gebrechliche und „Zaubererinnen“ hätten deutlich mehr herausgehoben werden müssen, um das machtförmige, mit eliminatorischen Ideen gegenüber vielem Abweichenden und damit dem Faschismus nahestehende Denken Luthers zu dokumentieren. Etwas deutlicher wird das in „Martin Luther“ von Veit-Jakobus Dieterich (2008, dtv in München, 239 S., 15,90 €) und ist deshalb die empfehlenswerteste Lektüre für einen allgemeinen Überblick zur umstrittenen Person des Reformators. Neben den textlichen Darstellungen finden sich zudem viele nützliche Illustrationen. ++ Eher selten sind spezielle Kritiken an Martin Luther. Ein eher schmales, für seinen geringen Umfang bedauerlich teure Buch ist „Die geschönte Reformation“ von Bernd Rebe an (2012, Tectum in Marburg, 109 S., 19,90 €). Es lässt verschiedene Lutherkritiker_innen zu Wort kommen, bietet aber originär nur sehr wenig Informationen und Originalquellen. Da ist längst viel mehr Material z.B. im Internet verfügbar. Ein Buch, das speziell die Kritik an Luther zusammenstellt, muss mehr bieten. Ganze Themenfelder, z.B. Luthers Gedanken zur Vernichtung unwerten Lebens und seine antirevolutionäre Ausrichtung, fehlen. Anders in Hubert Mynareks „Luther ohne Mythos“ (2012, Ahriman-Verlag in Freiburg, 137 S., 12,80 €). Der Autor kann zwar von seiner typischen Polemik nicht lassen, reiht aber viele kritische Aspekte im Leben und Wirken Luthers aneinander, so dass sich ein guter Überblick ergibt. Da auch reichlich Quellenangaben vorhanden sind einschließlich etlicher Zitate im Originalton, kann das Buch allen empfohlen werden, die sich von der Verehrung des Frauen-, Juden-, Behindertenhassers und Anti-Revolutionärs nicht bleiben lassen wollen. ++ Zwei Bücher dehnen typische Themen von Lutherhandlungen auf längere Zeiträume aus. Viel zitiert auch in anderen Werken ist Thomas Kaufmanns „Luthers Juden“ (2014, Reclam in Stuttgart, 203 S., 22,95 €). Dieser bettet den zu seinem Lebensende in reinen Vernichtungshass gewandelten Antisemitismus Luther in die lange Geschichte der Judendiskriminierung ein. So zeigt sich Luther einerseits als Kind seiner Zeit, andererseits aber auch als prägende Person eines religiös abgeleiteten Judenhasses. Ebenso über Jahrhunderte reicht „Der deutsche Glaubenskrieg“ von Tillmann Bendikowski (2016, C. Bertelsmann/Random House in München, 380 S., 24,99 €). Ihm geht es um die vielen Grabenkämpfe zwischen verschiedenen Sektionen des Glaubens. Es zeigt sich schnell, dass die Verbindung religiösen Denkens mit höheren Wahrheiten und vermeintlichen Offenbarungen ein fataler Nährboden für Streit bis hin zu Vernichtungsfeldzügen ist. ++ Ebenfalls längere Zeiträume betrachten zwei Werke über die Reformation. Luther steht dort zwar im Mittelpunkt, aber beide Werke bemühen sich, den Blickwinkel zu erweitern. „Die Reformation“ von Helge Schnabel-Schüle (2. Auflage 2013, Reclam in Stuttgart, 314 S., 7,80 €) konzentriert sich dabei auf die „heiße Phase“ von 1495 bis 1555, beschreibt die Vorbedingungen und geschichtliche Lage, dann die Kernphase und schließlich die aus der Auseinandersetzung folgenden Kriege, Debatten, Machtverschiebungen und schließlich Vereinbarungen, die die entstandene Vielfalt unterschiedlicher christlicher Ausrichtungen manifestiert. Den interpretierenden Abschluss bildet ein Blick auf Akteure und Aspekte der Reformation. Wesentlich länger zieht der englischsprachige Kirchenhistoriker Diarmaid MacCulloch „Die Reformation“. Im Untertitel steht: 1490-1700 (2010, dtv in München, 1056 S., 29,90 €). Damit beginnt auch dieses Buch bei den Vorbedingungen des entstehenden Streits, betrachtet aber die Folgen bis in die Neuzeit. Spannend ist der internationale Blickwinkel, denn MacCulloch schaut von den britischen Inseln auf die gesamte Lage vor allem in Europa, die durch Luthers Intervention ausgelöst wurde und sich dann in alle Ecken ausbreitete, wenn auch auf sehr unterschiedliche Weise. Einen speziellen Blickwinkel hat Sebastian von Birgelen mit seinem Buch „Die Reformation auf dem Lande“ (2011, Tectum in Marburg, 149 S. plus gefalteter, historischer Plan, 29,90 €), denn er versucht mit Hilfe damaliger Rechnungsvorgänge das Geschehen in und um Wittenberg nachzuzeichnen.
DokumententypBuch (Monographie)
URLhttp://gbv.eblib.com/patron/FullRecord.aspx?p=1124036
Seiten173
KeywordsPhilosophie / Religion # Einführung
RegalReligion: Luther
Hrsg/Autor*inSchnabel-Schüle, Helga
Jahr2013
TitelDie Reformation 1495 - 1555
UntertitelPolitik mit Theologie und Religion
Auflage2., durchges. und aktualisierte Aufl.
VerlagReclam
OrtStuttgart
ISBN9783150190548
BewertungLuther auf Papier oder Bildschirm ++ „Über keine Persönlichkeit der Weltgeschichte (außer vielleicht Jesus Christus) existiert eine umfangreichere Literatur. Die in Leipzig erarbeitete Lutherbibliografie verzeichnet weltweit um die 1000 neue Luthertitel jährlich“. So schildert Armin Köhnle in seinem großformativen, reich bebilderten Band „Martin Luther“ (2015, SCM in Holzgerlingen, 224 S., 29,95 €) den Blätterwald zum Reformator. Wenig sagt die Zahl darüber aus, welche Schwerpunkte solche Veröffentlichungen haben, denn wahrscheinlich deutlich mehr als Jesus wird Martin Luther in den Veröffentlichungen sehr unterschiedlich bewertet: Als Erneuerer einer eingestaubt-zentralistischen Kirche, als Wegbereiter der Neuzeit und als nationaler Begründer des Deutschtums einerseits, als Hetzer, Juden- und Frauenfeind, Antirevolutionär und Hexenjäger andererseits. Köhnles Buch gehört zu denen, die Luther überwiegend einseitig positiv darstellen. Texte und Bilder sind durchaus informativ – und ganz am Ende fügt der Autor auch ein Kapitel mit Hinweisen aus die problematischen Gedanken Luthers an, spricht ihn aber explizit von jedem Antisemitismus frei. Adolf Hitler, Julius Streicher und andere Haupttäter des Holocaust lasen Luther da genauer, während für einen Kirchenverlag vielleicht auch nichts Besseres zu erwarten war. Ähnlich unkritisch sind Martin Dreyers „Martin reloadet“ (2015, 203 S., 14,95 €) und Andreas Malessas „Hier stehe ich, es war ganz anders“ (2015, 188 S., 14,95 €) aus dem gleichen Verlag. Ersterer versucht sich als moderner Nachfolger Luthers, in dem er dessen Texte in eine vermeintlich zeitgemäße Sprache übersetzt – einschließlich populärere Anglizismen und Computerfachsprache. Das könnte Luthers Gedanken mehr Menschen zugänglich machen – schade nur, dass in der Sammlung Luthers Hasstexte z.B. gegen Juden, Frauen und sog. Behinderte fehlen. Gerade das wäre aufklärerisch gewesen, steht aber in der Tradition vieler Werke wie auch dem SCM-Hörspielbuch „Martin Luther“, in dem wechseln eine Sprecher- und eine Lutherperson recht oberflächlich und unkritisch den Lebenslauf des Reformators nachzeichnen. Malessa informiert in oben benannten Buch über falsches Wissen bezüglich Luthers Wirken, was in der Tat oftmals ganz spannende Informationen bietet. Wie beim Kirchen-Verlag SCM üblich, fehlen auch hier viele Hinweise auf die Vernichtungsideen von Luther gegen alle, die von ihm als ungläubig eingestuft wurden. Zum Teil wird sogar das Gegenteil behauptet. ++ Sehr neutral gehalten ist die Darstellung im Buch gleichen Titels von Ulrich Köpf (2015, Reclam in Stuttgart, 254 S., 22,95 €). Hier werden die Lebensetappen und Themen Luther in sehr informativen Texten beschrieben. Die Kritik wird nicht verschwiegen, aber auch nicht in den Vordergrund gestellt. Luthers Ausfälle gegen Frauen, Gebrechliche und „Zaubererinnen“ hätten deutlich mehr herausgehoben werden müssen, um das machtförmige, mit eliminatorischen Ideen gegenüber vielem Abweichenden und damit dem Faschismus nahestehende Denken Luthers zu dokumentieren. Etwas deutlicher wird das in „Martin Luther“ von Veit-Jakobus Dieterich (2008, dtv in München, 239 S., 15,90 €) und ist deshalb die empfehlenswerteste Lektüre für einen allgemeinen Überblick zur umstrittenen Person des Reformators. Neben den textlichen Darstellungen finden sich zudem viele nützliche Illustrationen. ++ Eher selten sind spezielle Kritiken an Martin Luther. Ein eher schmales, für seinen geringen Umfang bedauerlich teure Buch ist „Die geschönte Reformation“ von Bernd Rebe an (2012, Tectum in Marburg, 109 S., 19,90 €). Es lässt verschiedene Lutherkritiker_innen zu Wort kommen, bietet aber originär nur sehr wenig Informationen und Originalquellen. Da ist längst viel mehr Material z.B. im Internet verfügbar. Ein Buch, das speziell die Kritik an Luther zusammenstellt, muss mehr bieten. Ganze Themenfelder, z.B. Luthers Gedanken zur Vernichtung unwerten Lebens und seine antirevolutionäre Ausrichtung, fehlen. Anders in Hubert Mynareks „Luther ohne Mythos“ (2012, Ahriman-Verlag in Freiburg, 137 S., 12,80 €). Der Autor kann zwar von seiner typischen Polemik nicht lassen, reiht aber viele kritische Aspekte im Leben und Wirken Luthers aneinander, so dass sich ein guter Überblick ergibt. Da auch reichlich Quellenangaben vorhanden sind einschließlich etlicher Zitate im Originalton, kann das Buch allen empfohlen werden, die sich von der Verehrung des Frauen-, Juden-, Behindertenhassers und Anti-Revolutionärs nicht bleiben lassen wollen. ++ Zwei Bücher dehnen typische Themen von Lutherhandlungen auf längere Zeiträume aus. Viel zitiert auch in anderen Werken ist Thomas Kaufmanns „Luthers Juden“ (2014, Reclam in Stuttgart, 203 S., 22,95 €). Dieser bettet den zu seinem Lebensende in reinen Vernichtungshass gewandelten Antisemitismus Luther in die lange Geschichte der Judendiskriminierung ein. So zeigt sich Luther einerseits als Kind seiner Zeit, andererseits aber auch als prägende Person eines religiös abgeleiteten Judenhasses. Ebenso über Jahrhunderte reicht „Der deutsche Glaubenskrieg“ von Tillmann Bendikowski (2016, C. Bertelsmann/Random House in München, 380 S., 24,99 €). Ihm geht es um die vielen Grabenkämpfe zwischen verschiedenen Sektionen des Glaubens. Es zeigt sich schnell, dass die Verbindung religiösen Denkens mit höheren Wahrheiten und vermeintlichen Offenbarungen ein fataler Nährboden für Streit bis hin zu Vernichtungsfeldzügen ist. ++ Ebenfalls längere Zeiträume betrachten zwei Werke über die Reformation. Luther steht dort zwar im Mittelpunkt, aber beide Werke bemühen sich, den Blickwinkel zu erweitern. „Die Reformation“ von Helge Schnabel-Schüle (2. Auflage 2013, Reclam in Stuttgart, 314 S., 7,80 €) konzentriert sich dabei auf die „heiße Phase“ von 1495 bis 1555, beschreibt die Vorbedingungen und geschichtliche Lage, dann die Kernphase und schließlich die aus der Auseinandersetzung folgenden Kriege, Debatten, Machtverschiebungen und schließlich Vereinbarungen, die die entstandene Vielfalt unterschiedlicher christlicher Ausrichtungen manifestiert. Den interpretierenden Abschluss bildet ein Blick auf Akteure und Aspekte der Reformation. Wesentlich länger zieht der englischsprachige Kirchenhistoriker Diarmaid MacCulloch „Die Reformation“. Im Untertitel steht: 1490-1700 (2010, dtv in München, 1056 S., 29,90 €). Damit beginnt auch dieses Buch bei den Vorbedingungen des entstehenden Streits, betrachtet aber die Folgen bis in die Neuzeit. Spannend ist der internationale Blickwinkel, denn MacCulloch schaut von den britischen Inseln auf die gesamte Lage vor allem in Europa, die durch Luthers Intervention ausgelöst wurde und sich dann in alle Ecken ausbreitete, wenn auch auf sehr unterschiedliche Weise. Einen speziellen Blickwinkel hat Sebastian von Birgelen mit seinem Buch „Die Reformation auf dem Lande“ (2011, Tectum in Marburg, 149 S. plus gefalteter, historischer Plan, 29,90 €), denn er versucht mit Hilfe damaliger Rechnungsvorgänge das Geschehen in und um Wittenberg nachzuzeichnen.
DokumententypBuch (Monographie)
Band19054
PreisEUR 7.80 (DE)
Seiten313
Keywords1492-1648; Europe; History; Reformation; Reformation / Vorgeschichte
RegalReligion: Luther
Hrsg/Autor*inZitelmann, Arnulf
Jahr1997
Titel\"Widerrufen kann ich nicht\"
UntertitelDie Lebensgeschichte des Martin Luther
Auflage10. Aufl.
VerlagBeltz und Gelberg
OrtWeinheim
ISBN3407807376
DokumententypBuch (Monographie)
Preiskart. : DM 14.80
Seiten141
RegalReligion: Nicht-christliche Religionen
Jahr1979
TitelDes Kaisers neue Kleider. Subrealistische Bewegung. Über d. orientalische Revolution
VerlagSchulenberg
OrtHamburg
ISBN3921523486
DokumententypBuch (Monographie)
Seiten45
RegalReligion: Nicht-christliche Religionen
Hrsg/Autor*inAkstinat, Simon; Somuncu, Serdar
Jahr2011
TitelBibel vs. Koran
UntertitelSie werden nicht glauben, was in den heiligen Büchern steht!
Auflage1. Aufl.
VerlagEichborn
OrtFrankfurt am Main
ISBN9783821836799
BewertungSimon Aksinat ++ Bibel vs. Koran ++ (2011, Eichborn in Frankfurt, 122 S., 9,95 €) ++ Klein und nützlich, aber nicht das, was der Titel suggiert: Aufgeteilt in Themenbereichen werden Zitate aus Koran und Bibel (vor allem Altes Testament) gegenübergestellt. Dabei geht es nicht darum, wer besser ist, sondern es ist eine Hitparade der Unsinnigkeiten. Einen Sieger gibt es nicht – die Grundlagenschriften der beiden Religionen strotzen vor komplettem Blödheiten. Nützlich als Zitatensammlung für eine Kritik zumindest an den Schriftreligionen, ergänzt um einige frustrierte Sätze berühmter Persönlichkeiten über den Schmarrn, den Religionen seit Jahrhunderten den Menschen zumuten.
DokumententypBuch (Monographie)
PreisEUR 9.95 (DE), EUR 10.30 (AT), sfr 15.90 (freier Pr.)
Seiten116
RegalReligion: Nicht-christliche Religionen
Hrsg/Autor*inAktion Sühnezeichen Friedensdienste
Jahr2000
TitelWächter der Gottesverheißung
UntertitelPredigthilfe zum Israelsonntag 2000
OrtBerlin
DokumententypBuch (Monographie)
RegalReligion: Nicht-christliche Religionen
Hrsg/Autor*inAntes, Peter
Jahr1991
TitelDer Islam
UntertitelReligion, Ethik, Politik
VerlagKohlhammer
OrtStuttgart; Berlin
ISBN3170117378
DokumententypBuch (Monographie)
Seiten152
Keywordsethics; Ethik; Islam
RegalReligion: Nicht-christliche Religionen
Hrsg/Autor*inBochow, Michael; Marbach, Rainer
Jahr2004
TitelHomosexualität und Islam
UntertitelKoran - islamische Länder - Situation in Deutschland
Auflage2., korrigierte Aufl.
VerlagMännerschwarmSkript-Verl.
OrtHamburg
ISBN3935596243
DokumententypBuch (Sammelwerk)
Band4
Preisca. EUR 14.00, ca. EUR AT 14.40, ca. CHF 24.50
Seiten159
KeywordsCongresses; Gay men; Germany; Homosexualität; Homosexuality, Male; Islam; Islamic countries; Male homosexuality; Muslims; Religious aspects; Sex; Sexual behavior
RegalReligion: Nicht-christliche Religionen
Hrsg/Autor*inBraun, Bettine
Jahr1988
TitelDie Weisheit von Ramala
VerlagHugendubel
OrtMünchen
ISBN3880343659
DokumententypBuch (Monographie)
Seiten343 S. ;
KeywordsGanzheitliches Denken; New-Age; Ramala; Spiritualität; Wassermannzeitalter; Weltbild
RegalReligion: Nicht-christliche Religionen
Hrsg/Autor*inCunningham, Scott; Miethe, Manfred
Jahr1996
TitelMana
UntertitelMagie und Spiritualität auf Hawaii
Auflage1. Aufl.
VerlagBarth
OrtBern
ISBN3502651140
DokumententypBuch (Monographie)
Seiten240
KeywordsBrauchtum; Hawaii; Kultur; Magie; Mythologie; Religion; Spiritualität
RegalReligion: Nicht-christliche Religionen
Hrsg/Autor*inElger, Ralf; Stolleis, Friederike
Jahr2006
TitelKleines Islam-Lexikon
UntertitelGeschichte, Alltag, Kultur
AuflageLizenzausg., 4. aktualisierte und erw. Aufl.
VerlagBundeszentrale für Politische Bildung
OrtBonn
ISBN3893314571
DokumententypBuch (Sammelwerk)
Band383
Seiten351
KeywordsDictionaries; German; Islam
RegalReligion: Nicht-christliche Religionen
Hrsg/Autor*inFischer-Barnicol, Hans A.
Jahr1991
TitelDie Islamische Welt und Europa
UntertitelKulturelle Verständigung als politische Herausforderung
VerlagKohlhammer
OrtStuttgart
ISBN3170117491
DokumententypBuch (Monographie)
Seiten260
Keywordsand; Christentum; Christianity; civilizational conflict; countries; Dialog; dialogue; Europa; Europe; Golfkrieg 1991; government; Gulf war 1991; Islam; Islam / Kulturbeziehung / Europa / Politik; Islamic; Kulturdifferenzen; Middle East conflict; modern society; Moderne Gesellschaft; Nahostkonflikt; Politics; Relations
RegalReligion: Nicht-christliche Religionen
Hrsg/Autor*inHackensberger, Alfred
Jahr2008
TitelLexikon der Islam-Irrtümer
UntertitelVorurteile, Halbwahrheiten und Missverständnisse von Al-Qaida bis Zeitehe
VerlagEichborn
OrtFrankfurt am Main
ISBN9783821856742
BewertungAlfred Hackensberger ++ Lexikon der Islam-Irrtümer ++ (2008, Eichborn in Frankfurt, 280 S., 19,95 Euro) ++ Es geht um \"Vorurteile, Halbwahrheiten und Missverständnisse von Al-Qaida bis Zeitehe\" - so jedenfalls verspricht es der Untertitel. Alphabetisch werden etliche Themengebiete abgehandelt, in denen in hiesigen Medien und Diskursen zum Teil seltsame Vereinheitlichungen und Legenden zur Religion der Moslems dominieren. Das Buch räumt mit einigen auf, aber es macht sich die Sache einfach: Auf Quellenangaben verzichtet der Autor gleich ganz - und so manche seiner Ausführungen füllt den Leerraum zerschlagener Mythen mit neuen Verallgemeinerungen. Als gäbe es \"den Islam\" überhaupt ...
DokumententypBuch (Monographie)
Preissfr 33.90 (freier Pr.)
Seiten273
KeywordsChristianity and other religions; Dictionaries; Foreign public opinion, European; German; Irrtum; Islam; Islambild; Islamic countries; Islamische Staaten; Islamophobia; Public opinion; Stereotyp; Vorurteil; Westliche Welt
RegalReligion: Nicht-christliche Religionen
Hrsg/Autor*inHafez, Kai; Schmidt, Sabrina
Jahr2015
TitelDie Wahrnehmung des Islams in Deutschland
Auflage2. Aufl.
VerlagVerl. Bertelsmann Stiftung
OrtGütersloh
ISBN9783867935784
DokumententypBuch (Monographie)
PreisEUR 18,00
Seiten80
KeywordsDeutschland; Deutschland / Germany; Islam / Islam; Islambild; Islamfeindlichkeit; Religion / Religion; Religions- und Weltanschauungsfreiheit / Freedom of religion or belief; Religiöse Diskriminierung / Religious discrimination; Toleranz / Tolerance
RegalReligion: Nicht-christliche Religionen
Hrsg/Autor*inHalm, Dirk; Sauer, Martina
Jahr2015
TitelLebenswelten deutscher Muslime
Auflage2. Auflage
VerlagVerlag Bertelsmann Stiftung
OrtGütersloh
ISBN9783867935791
DokumententypBuch (Monographie)
Seiten67
KeywordsDeutschland; Muslim; Religiosität; Soziale Integration
RegalReligion: Nicht-christliche Religionen
Hrsg/Autor*inHoffmann, Christiane
Jahr2008
TitelHinter den Schleiern Irans
UntertitelEinblicke in ein verborgenes Land
Auflage1. Aufl.
VerlagDuMont
OrtKöln
ISBN9783832180614
DokumententypBuch (Monographie)
PreisEUR 19.90
URLhttp://www.gbv.de/dms/faz-rez/FD1200803101618091.pdf
Seiten318
Keywords1997-; 20th century; Alltag; Deutsche; Iran; Journalistin; Social conditions; Teheran; Women; Women journalists
RegalReligion: Nicht-christliche Religionen
Hrsg/Autor*inHofmann, Murad Wilfried; Schimmel, Annemarie
Jahr1999
TitelDer Islam als Alternative
Auflage4. Aufl.
VerlagDiederichs
OrtMünchen
ISBN3424011142
DokumententypBuch (Monographie)
Seiten214
KeywordsIslam
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