Ende Gelände

WELCHE LANGEWEILE HÄTTEN SIE GERN?
AUSWERTUNG DER PROTESTE GEGEN G8 2007

Zentralismus und Instrumentalisierung


1. Zentralismus und Instrumentalisierung
2. Aktionsformen mit und ohne zentrale Steuerung
3. Schwache Inhalte
4. Weitere Auswertungstexte

Es lohnt sich, die verschiedenen Berichte durchzulesen: Es gibt kaum Hinweise auf Aktionen, nur Gelatsche und Stress mit der Polizei - aber nicht bei Aktionen, sondern auf dem Anfahrtsweg, beim Rumstehen ... Die wenigen Ausnahmen resultieren z.T. aus Kontrollverlust der Organisationsführungen, z.B. aufgrund von Polizeigewalt.

Die Erste: Vorbereitung
  • Extra-Seite zur Vorbereitung, Organisierung und Dominanzen in den Monaten vor dem Gipfel

Die Zweite: Großlatscherei
Einheitsdemo war gewollt!
Die Veranstalter haben eine Demo organisiert, die friedlich bleiben sollte. Das ist meiner Meinung nach zu respektieren. Durch bewusste Eskalation wurden auch unbeteiligte in Gefahr gebracht. Viele Demonstranten, die gestern anwesend waren, lehnen Gewalt grundsätzlich ab, ebenso viele der Veranstalter. (zum 2.6.07, archive.ph/http://de.indymedia.org/2007/06/180631.shtml)

Die Dritte: Jeder will der Erfolg sein
Aus "Bunt, entschlossen, effektiv" in: GWR Sommer 2007 (S. 7)
Erfolgreicher, gewaltfreier Widerstand zum G8-Gipfel
Drastischer fällt ein "Erlebnisbericht" auf Seite 8 aus. Für den "Schwarzen Block" wird dort ernsthaft "eine Mischung aus Erlebnispädagogik, Sozialarbeit und Psychotherapie" vorgeschlagen.

Die Vierte: Dabeisein ist alles - Massenaktion bringt Spenden, Wirkung ist nicht wichtig

Aus einem Interview mit Alex Evers, Aktivistin bei "Vattenfall in die Tonne", in: Junge Welt, 20.8.2012 (S. 2)
Frage: Um gegen die Braunkohleverstromung zu protestieren, haben am Freitag etwa 150 Aktivisten des Klima- und Energiecamps Cottbus die Hauptzufahrtsstraße und Gleise besetzt, die zum Kraftwerksgelände Jänschwalde führen. Ist es gelungen, den Schichtwechsel zu blockieren?
Ein Teil der Mitarbeiter sind durch einen anderen Eingang hineingeführt worden. Trotzdem haben wir ein Zeichen gesetzt, indem wir uns nach der angemeldeten Demo spontan auf die Straße und die Schiene gesetzt haben.


Die Debatte um Gewalt - purer Machtkampf

Machtkampf auch so?
Attac als Machtzentrum der Bewegung?
"Bewegungsforscher" Ansgar Klein im Interview der taz, 13.6.2007
Frage: Einige Mitglieder von Attac haben sich deutlich von den Steinewerfern distanziert. Verliert das Netzwerk seine Vermittlerposition zwischen Gemäßigten und Radikalen?
Nein. Attac hat ohnehin eine große Glaubwürdigkeit in der so genannten Mitte der Gesellschaft. Durch diese Distanzierung hat sich das noch einmal verstärkt. Die radikalen Organisationen haben diese Glaubwürdigkeit nicht. Wenn sie ihre Anliegen einer breiteren Öffentlichkeit vortragen wollen, brauchen sie breit aufgestellte Organisationen wie Attac. Sie können es sich gar nicht leisten, das Netzwerk zu ignorieren.

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