Ende Gelände

PROJEKTWERKSTATT-NEWS

Die aktuellen Info-Rundmails hier dokumentiert!

Ab sofort: Rundmails und Termine auf der Facebook-Seite (für mehr ist die aber auch nicht da - politische Intervention und Kooperation geht direkt!)

Die Rundmails von 2015 und davor:

Kurz vor Weihnachten 2015 - Voller Erfolg: Drei Freisprüche im Gießener Schwarzfahr-Prozess - aber noch nicht alle Fragen beantwortet
Es dauerte nur etwa eine Stunde, dann war der Prozess gegen den Aktionsschwarzfahrer Jörg Bergstedt zu Ende: Drei angeklagte Fahrten - drei Freisprüche. Damit hat (nach mehreren absurden gegenteiligen Gerichtsurteilen) wieder ein Gericht die Frage bejaht, dass offensiv gekennzeichnetes Schwarzfahren keine "Erschleichung von Leistungen" sei. Das gilt zumindest für das demonstrative Schwarzfahren, also die Fälle, wo neben der gut sichtbaren Kennzeichnung (z.B. Schild(er) am Körper) auch Flyer verteilt werden für Nulltarif, gegen Schwarzfahr-Bestrafung u.ä.
Die Gießener Allgemeine kommentierte das Verfahren am 22.12.2015 so: Es ist eine Gesetzeslücke – und Jörg Bergstedt ist hindurchgeschlüpft. Der Gießener Politaktivist ist am Montag vom Verdacht der Erschleichung von Leistungen freigesprochen worden. Bergstedt musste sich vor dem Gießener Amtsgericht verantworten, weil er ohne Ticket Bahn gefahren war.
Richter Jürgen Seichter sah darin aber keine Erschleichung von Leistungen, da Bergstedt auf das Schwarzfahren hingewiesen hatte – und das nicht gerade subtil.
Bergstedt nennt sich selbst einen "Aktionsschwarzfahrer". Er ist Teil einer bundesweiten Bewegung, die eine kostenlose Nutzung von Bus und Bahn fordert. Um auf ihre Ziele aufmerksam zu machen, fahren die Mitglieder ohne Fahrschein, dafür aber mit einem gut sichtbaren Ausweis, auf dem "Ich fahre umsonst" steht. Ihrer Meinung nach erschleichen sie sich auf diese Weise keine Leistungen. Eine Meinung, die Richter Jürgen Seichter am Montag teilte. "Eine Erschleichung von Leistungen setzt ein verdecktes Vorgehen voraus. Das war in diesem Fall nicht gegeben."

Damit ist ein Etappensieg errungen - und die Debatte neu eröffnet. Das war wichtig, nachdem bei einigen Prozessen in anderen Städten auch in höheren Instanzen absurde Urteile gefällt wurden - immer wieder mit der zentralen Aussage, dass ein Fahrgast mit großen Schild um den Hals genauso aussieht wie ein Fahrgast ohne ein solches. Das ist wie ein Gerichtsbeschluss "Rot ist blau" oder A gleich Nicht-A. Aber er zeigt vor allem, dass gottähnliche, d.h. wahrheitsdefinierende Instanzen immer noch nicht der Vergangenheit angehören. Für die Idee des Aktionsschwarzfahrens waren das Niederlagen, beigefügt von der Willkürherrschaft des Robenstaates.
Nun also ist die Debatte neu angefeuert - und die Aktionsschwarzfahrer_innen hoffen auf neue politische Impulse, damit Fahrkartenwesen und Schwarz-Bestrafung ein Ende haben. Zwar ist das Gießener Urteil vom 21.12.2015 noch kein endgültiger Durchbruch, denn die drei Freisprüche basieren zum Teil auf starken Erinnerungslücken der Zeug_innen und zum anderen Teil darauf, dass eine angeklagte Schwarzfahrt besonders demonstrativ ausfiel. Aber immer das wäre damit klar: Wer "demonstrativ" ohne Ticket unterwegs ist, d.h. neben Schild auch noch Flyer verteilt und Gespräche sucht, dürfte nicht mehr unter den Strafparagraphen fallen. Für den gestern Freigesprochenen eine Aufforderung: "Fahrt schwarz und macht daraus viele kleine Demonstrationen - gegen die Kriminalisierung des Schwarzfahrens und für die Einführung des Nulltarifs." Aktionsmaterialien und Argumente haben die Aktivist_innen auf ihrer Seite www.schwarzstrafen.siehe.website zusammengestellt.
Problematisch ist weiter das Verhalten vieler Umwelt- und linken Parteien und Gruppen. Obwohl etliche den Nulltarif im Personenverkehr selbst im Programm haben oder behaupten, solidarisch gegen Repression wirken zu wollen, ließen sie die Aktivist_innen im Gießener Prozess und bei den Aktionsschwarzfahren der vergangenen Monate im Stich. "Die suchen lieber Mitglieder und Spenden als die die Hänge mit konkreter Aktion dreckig zu machen", kommentierte eine Zuschauerin das Ausbleiben jeglicher Unterstützung. Die Aktivist_innen aus dem Umfeld der Projektwerkstatt sind das aber gewöhnt. Um dem ökologisch und sozial sinnlosen Fahrscheinwesen und der Kriminalisierung des Schwarzfahrens ein Ende zu bereiten, setzen sie weiter vor allem auf direkte Aktion - und eine geschickte, offensive Verteidigung vor der staatlichen Repression. Die Redakteurin des Gießener Anzeiger schien von diesen Strategien vor Gericht auch ganz beeindruckt (aus dem Bericht "Bus- und Bahnfahren: "Grundrecht für alle"" am 22.12.2015): Bergstedt liest viel, recherchiert, weiß, wie Beweisanträge – die er gerne und in großer Anzahl stellt – aufgebaut sein müssen, um nicht schon wegen formeller Fehler abgeschmettert zu werden. Nicht nur darin unterscheiden sich Berg-stedt-Prozesse sehr von anderen. Wo sonst oftmals ein stiller, verunsicherter Angeklagter den Gerichtssaal betritt, ist Bergstedt stets blendender Laune und sucht sich, ausgerüstet mit allem, was für eine ordentliche Powerpoint-Präsentation nötig ist, eine Bühne.
Ein weiterer Prozess wegen offensiven Schwarzfahrens in Gießen könnte nun die Frage klären, ab wann eine Kennzeichnung der Fahrscheinlosigkeit strafbefreiend wirkt. Das Verfahren gegen den gleichen Angeklagten, aber anderen Fällen, ist schon in der zweiten Instanz. Als Verhandlungstermin ist Montag, der 18.4., um 9 Uhr im Landgericht Gießen (Ostanlage/Ecke Gutfleischstraße, Raum 15) angesetzt. Weitere Informationen:
- Rechtliche Hintergründe, Termine und Berichte bisheriger Aktivitäten unter www.schwarzstrafen.siehe.website.
- Alle Dokumente und genauere Informationen zu den Prozessen
- Kontakt: Projektwerkstatt, saasen@projektwerkstatt.de, 06401-903283

Newsletter zur Projektwerkstatt Saasen am 11.10.2015
- Direkt voraus (22.-26.7.): Die nächsten Projektwerkstatts-Tage ... herzliche Einladung
- Ab Mitte Dezember: Winterseminare in der Projektwerkstatt (von Direct-Action-Trainings bis zu Herrschaftskritik)
- Wer hat Lust, offene Angebote in der Projektwerkstatt anzubieten? Einmal pro Woche oder öfter oder auch nur einmal pro Monat? Zum Beispiel: Fahrrad-Selbsthilfewerkstatt, weitere Schrauber- und Bastlerwerkstätten, Lebensmittelverteilung, - Cafe/Küche für alle, Kino- und Kulturabende, Beratungsangebote (soziale oder rechtliche Fragen), Selbsthilfegruppen, Bibliotheks-/Archivzeiten, Umsonstladen,
- Und vieles mehr ...

Hallo,
hier gibt es neue Infos aus der Projektwerkstatt und den Projekten dort. Anlass: Vom Do, 22.10. bis Mo, 26.10. laufen in der Projektwerkstatt wieder Ideen- und Planungstage mit Kennenlern-Möglichkeiten des Hauses. Wir wollen einige Tage gemeinsam konkrete Aktions- und Projektideen und die Vernetzung mit anderen Aktionsplattformen diskutieren. Hintergrund ist einerseits, dass es bei ein paar "neuen" Leuten Interesse an mehr Engagement in der Projektwerkstatt bis Verlegung ihres Hauptaktionsortes dorthin gibt. Und andererseits, dass auch andernorts mehr Interesse an solchen Aktionsplattformen benannt wird. Vielfach ist dann geäußert worden, gern mal die Projektwerkstatt zu besuchen. Zwar ist das alles jederzeit möglich, aber ein fester Zeitraum könnte fördern, dass ...
- wir in kleinen Runde Ideen für Vernetzung oder konkrete Projekte entwickeln können
- sich Menschen auch direkt kennenlernen und austauschen
- die, die sogar selbst ganz oder teilweise in die Projektwerkstatt einsteigen wollen, die Möglichkeit haben, sich dort mal ein paar Tage umzusehen, einzuleben, Radtouren zu Projekten und Konfliktorten, zu z.B. Höfen, Kultureinrichtungen usw. der Region zu machen ...
Bisher geplante Zeitabfolge:
Freitag/Samstag: Diskussion um weitere Projekte rund um die Projektwerkstatt? (Wohngemeinschaften, SoLaWi bzw. Gärtnerei, Kunst und Kultur usw. in weiteren Häusern oder als Wagenplatz)
Samstag besteht die Möglichkeit, in Marburg an einem Treffen zu Psychiatriekritik teilzunehmen
Sonntag nachmittag (25.10.) unter dem Motto "Kaffee, Kuchen, Chaos? Oder lieber: Tee, Tofu, Taten!"
- 16 Uhr: Offene Tür für alle ... Cafe, Führungen durch die Projektwerkstatt (nach Bedarf), Stöbern in den Bibliotheken und Räume
- 20 Uhr: Filmeabend mit Kurzfilmen aus 25 Jahren Projektwerkstatt und politischer Widerstand
- Werbung zum Ausdrucken und Verteilen
Und wieder nach Lust und Laune: Rundfahrten zu Projekten der Umgebung, Containern ...
Anfahrt per Trampen über A5, per Fahrrad über R7 von Gießen und Grünberg, per Zug auf der Vogelbergbahn (Gießen-Alsfeld-Fulda) ++ Übernachtung möglich.
Unter anderem können wir dort über regelmäßige Angebote im Haus reden (siehe unten). Vielleicht fängt das eine oder andere dann ja auch an ...

Jetzt folgen wie üblich einige Nachrichten. Wer Lust hat, in der Projektwerkstatt vorbeizugucken: Die kommende Woche ist ohnehin spannend, auch danach wäre es gut, wenn immer genug Leute hier sind - und vom 30.8. bis 4.9. sind alle eingeladen für Kennenlern-Tag (die Projektwerkstatt, das Umfeld, die Vergangenheit und sich untereinander).
Bis dahin … viel Spaß beim Lesen und Gruß aus der Projektwerkstatt, Jörg

Vorschläge für regelmäßige "Angebote" im Haus
Dies ist eine unverbindliche und sicherlich unvollständige Vorschlagsliste, welche "Angebote" für Eigenaktivität und Umverteilung in der Projektwerkstatt möglich wären. Wenn es Einzelpersonen oder (sich dann z.B. abwechselnd) kleine Gruppe gibt, die ein solches "Angebot" eröffnen, also z.B. einmal wöchentlich, monatlich oder in einem anderen Takt damit in der Projektwerkstatt machen wollen, so kann es sofort losgehen. Es muss nicht alles zeitgleich und auch gar nicht alles klappen.
Fahrrad-Selbsthilfewerkstatt: Schrauben, Basteln, Flicken … mit den Geräten aus der Projektwerkstatt, gespendeten oder mitgebrachten Materialien. Am eigenen Fahrrad oder Aufbereitung von Schrotträdern für Leute, die bisher noch keinen fahrbaren Untersatz haben. Bei Interesse auch Bau besonderer Gefährte – vom Tandem über Lastenräder bis zu Fahrradhängern.
Weitere Schrauber- und Bastlerwerkstätten: Was für Fahrräder gilt, geht auch mit Computern oder anderen Geräten, für Holz- oder Metallarbeiten: Treffpunkte für Bastler in eingerichteten Räumen mit Unterstützung von Leuten, die sich drum kümmern und Hilfe zur Selbsthilfe geben.
Kino und Kultur: Wie wäre es mit ein paar Abenden mit Lesungen, Musik, Kabarett oder Filmen? Regelmäßig oder immer mal wieder? Das wäre auch gut verbindbar mit anderen Angeboten (Cafe, Verteilung …). Auch Spiele- und Akrobatikabende, Schreibwerkstätten und mehr wären denkbar.
Offenes Cafe: Offen einladen als Treffpunkt – mit leckerem Essen, Trinken und Möglichkeit zum Gespräch, Kennenlernen des Hauses (bei Interesse mit Führungen), vielleicht auch mal der einen oder anderen Besonderheit (Saftpressen, Kochen, Backen …). Gut verbindbar mit anderen Angeboten.
Bibliotheken: Ein Herzstück des Hauses sind die riesigen Bibliotheken: Bücher, Flyer-, Broschüren- und Zeitschriftensammlungen, Filme, Spiele, Musik und vieles mehr. Dafür sind nicht nur Menschen gesucht, die Lust haben, einen Bereich (z.B. ein Thema oder die Filmecke oder oder …) zu betreuen, sondern die wunderschönen Räume sind für begleitende Aktivitäten aller Art geeignet. Die Bibliothek trägt einen Kunstnamen: www.projektwerkstatt.de/kabrack.
SoLaWi & Co.: Im Raum Gießen/Marburg sowie in Wetzlar gibt es sie schon: Höfe, die bedürfnisorientiert eine feste Runde von (z.B. 100) Menschen versorgen. Markt und Konkurrenz sind Vergangenheit – die Beteiligten agieren solidarisch zusammen. So eine Runde soll auch im Ostkreis Gießen/West-Vogelsberg entstehen. Höfe gibt es, die mitmachen würde. Wer aber startet die Initiative zu einem wachsenden Kreis von Menschen, die versorgt werden? Infoseite
Lebensmittel-Verteilpunkt: Ob innerhalb des Netzwerkes der Lebensmittelretter_innen (auch wenn die insgesamt etwas unpolitisch und die bundesweiten Aushängepersonen z.T. ziemlich merkwürdig sind) oder als etwas Eigenes- wie wäre es, mit den Supermärkten im Ost- und Nordkreis (Lumda-/Wiesecktal und Vogelsbergrand) zu sprechen, eben mit den Marktbeschicker_innen in Grünberg und eventuell weiteren – und dann in der Projekwerkstatt einen oder mehrere regelmäßige Verteiltage zu machen? Gut verbindbar wäre das mit Umsonstladen-Öffnungszeit und offenem Cafe/Küche für alle.
Umsonstladen: Bis Gießen ist es eine lange Anfahrt – wie wäre es mit einem Umsonstladen in der Projektwerkstatt? Der könnte z.B. einmal pro Woche offen haben und (teilweise?) zwischendurch auch so erreichbar sein (eine Idee sind klarsichtige Vitrinen im Zugangsbereich zum Hof). Ergänzend kann ein schwarzes Brett das Verschenken von größeren Teilen (Schränke, Küchenmaschinen, Fahrräder …) vermitteln. Wer hat Lust, so etwas einzurichten, Öffnungszeiten zu organisieren und dann da den Laden zu betreuen?
Flohmärkte: Um mehr Menschen zu gewinnen für die Idee, brauchbare Sachen weiterzugeben, könnte es ab und zu auch einen Flohmarkt geben – vielleicht auch zeitgleich mit einigen der Öffnungszeiten des Umsonstladens (z.B. U-Laden 1x pro Woche, Flohmarkt monatlich dabei). Könnte also auch zu einem Projekt verschmelzen.
Trainings und Kurse: Die Projektwerkstatt darf gerne ein Ort sein, wo Menschen ihr Wissen weitergeben – egal ob Kochkurse, Akrobatik, Musikinstrumente lernen, Nähen, Jonglieren, Klettern, Computer- oder Werkzeuggebrauch … Wer hat Lust, Kurse anzubieten?

HAUS UND EINRICHTUNGEN
Die Nazi-Attacken-Schäden sind weitgehend repariert. Für die Zukunft wollen wir aber alle bislang ungesicherten Fenster und Glastüren mit Acryl- oder Polycarbonatscheiben sichern - dafür ist noch keine Quelle gefunden. Die Maße und die Liste aller weiteren gesuchten Materialien findet Ihr auf dieser Seite - dort sind auch alle anderen Sachen aufgeführt, die gerade suchen.
Endgültig überwunden scheint erstmal der Kopierermangel zu sein. Nachdem Monate keiner verfügbar war, funktionieren jetzt sogar zwei plus ein Gerät für Einzelkopien.
Der Kleingruppenraum ist fertig und nutzbar - Isolierungen zum Nachbarhaus und im Boden sind fertig, ebenso die Lehmwand mit integrierter Heizung. Was noch fehlt, ist ein neuer und strapazierfähiger Fußbodenbelag.
Was aktuell bzw. ständig anliegt:
- Noch immer steht der Farbkopierer CANON CLC 1130 unangerührt hier, denn leider geht er nicht. Wer hat Lust, den mal unter die Lupe nehmen, wäre das super.
- Bibliotheken und Archive: Das ist ständig was zu tun, um die verschiedenen Themen auf dem Laufenden zu halten oder erstmals einzusortieren (letzteres ist nur noch bei den Bereichen Antifaschismus und Antirassimus nötig).
- Reparaturen mit Spezialkenntnissen: Schwächen gibt es zur Zeit bei Elektrotechnik, also das Reparieren von Soundanlagen, Kopierern usw. Hier wäre super, wenn mal Menschen mit Knowhow einsteigen und sich solcher Sachen annehmen würden.

Newsletter zur Projektwerkstatt Saasen am 26.7.2015
- Nazi-Attacke auf die Projektwerkstatt ... und das große Weggucken
- Nächsten Donnerstag (30.7.): Spektakulärer Schwarzfahr-Prozess in Gießen
- Jetzt festlegen: Winterseminare in der Projektwerkstatt (November bis Januar)
- Einladung: Projektwerkstatt-Kennenlern-Tage 30.8. bis 4.9.
- Und vieles mehr ...

Hallo,
nein, die Stimmung ist nicht gut in der Projektwerkstatt. Es ist in diesem Moment, wo ich das schreibe, genau 14 Tage her, seit Nazis die Projektwerkstatt überfallen haben. Der Schrecken von Morddrohungen, zerdepperten Eingangstüren und einer anschließenden Prügelphase in der Dorfmitte (zwischen Nazis und anderen Dorfbewohner_innen, u.a. prügelte ein Nazi gleich auch noch seine Eltern) saß tief (Bericht über die Abläufe hier). Aber das war nicht das Schlimmste. Viel schlimmer war das Weggucken, dass nun einsetzte. Die Polizei verbreitete, politische Hintergründe seien nicht klar. Die Presse schrieb nur, was die Polizei sagte - von den regionalen Medien hat niemand bis heute Kontakt aufgenommen. Regionale Parteien, Gemeindeverwaltung, Vereine, Kirche und sogar das extra gegen diese Nazigruppe gegründete Netzwerk für Demokratie und Toleranz übten sich im Weggucken. Bis heute, also zwei Wochen später, gab es immer noch keine Kontakte. Mental belastend war zudem auch die Nichtreaktion (anfangs) und offen gezeigtes Desinteresse (seit über einer Woche) bei den meisten Menschen, die hier die Projektwerkstatt nutzen. Sie tun das weiter, kümmern sich aber nicht um die Attacke und Bedrohung. Erst nach 5 (!) Tagen war eine zweite Person im Haus - und erst seit Mitte der zweiten Woche war es dann etwas entspannter, weil Menschen aus dem weiteren Umfeld hinzukamen. Inzwischen bekam die Projektwerkstatt die volle Packung ab: Angriff von Nazis, wegguckendes Bürger_innentum und wegduckendes Politaktive. Eine schreckliche Erfahrung, die an die (psychische) Substanz ging.
Die Junge Welt brachte am 22.72.105 dann als erste einen Artikel. Fast unglaublich: Der Staufenberger Bürgermeister und Oberfunktionär aus dem extra wegen genau der gegen die Projektwerkstatt agierenden, sog. "Lumdatalnazis" gegründeten Weggucker-Netzwerk für Demokratie und Toleranz hat sich nicht entblödet, sogar gegenüber der Presse davon zu reden, dass die Projektwerkstatt ja in einem anderen Tal liegt (Yeah - Austaler raus!).
Die Frankfurter Rundschau brachte zeitgleichen einen - eher langweiligen - Artikel.

Seit ein paar Tagen ist es entspannter. Weitere Naziangriffe blieben aus. Wir finden wieder Zeit für anderes: Containern fahren, Pakete wegbringen, Marmelade einkochen, den ersten der gespendeten Computer in gang bringen, andere weiterverschenken usw. Ich selbst war Sa/So zum zweiten der acht Vorlesungen "Theorie und Praxis der Anarchie" in Köln - diesmal mit 50 Zuhörenden.

Schwarzfahrprozess am 30.7. in Gießen
Die kommende Woche werden hier einige Leute sein wegen des bevorstehenden Prozesses um das Schwarzfahren mit Kennzeichnung. Der ist am 30.7. vor dem Amtsgericht und könnte eine Weichenstellung für die Frage bedeuten, ob weiterhin Schwarzfahrer_in massenweise im Knast landen oder wir einen Weg gefunden haben, wie das vermieden werden kann. Sollte das gelingen, wollen wir die Kraft nutzen, für einen Nulltarif immer und überall einzutreten (wie üblich unterstützen uns Umweltverbände und Parteien dabei nicht, auch wenn einige den Nulltarif auch in ihren Forderungen haben). Kommt doch auch vorbei - vielleicht sogar mit einer Aktionsschwarzfahrt auf dem Hinweg? Alles Näheres hier ... und natürlich immer unter www.schwarzstrafen.siehe.website!

Jetzt folgen wie üblich einige Nachrichten. Wer Lust hat, in der Projektwerkstatt vorbeizugucken: Die kommende Woche ist ohnehin spannend, auch danach wäre es gut, wenn immer genug Leute hier sind - und vom 30.8. bis 4.9. sind alle eingeladen für Kennenlern-Tag (die Projektwerkstatt, das Umfeld, die Vergangenheit und sich untereinander).
Bis dahin … viel Spaß beim Lesen und Gruß aus der Projektwerkstatt, Jörg

Kurznachrichten
- Computer zu verschenken: Wir haben etliche Computer gespendet bekommen (und einen Kopierer, d.h. wir haben wir einen richtig funktionsfähigen - hurra!): Je ca. 15 PC Fujitsu Siemens Scenic P 300 und Fujitsu Siemens ESPRIMO Edition P2530 - jeweils ohne Festplatten und unterschiedlich viel RAM (will heißen: Wir suchen wieder S-ATA-Festplatten!). Alle Scenic und einige ESPRIMO-Computer können wir an andere Projekträume weitergeben. Und: Es kann sogar eine Transportfahrt geben von hier in den Kölner Raum, entlang dann der A2 bis in den Berliner Raum. Wer sich rechtzeitig meldet, bekommt also sogar eine Lieferung ;-)
- "Aufstieg und Fall einer Patentlösung" – erste Rezensionen und geplante Tour mit Hauptpersonen im Film: Der Film liegt jetzt in endgültiger Form vor - als "normale" DVD und als Vorführ-DVD mit MP4-Dateien in höherer Auflösung und in zwei Varianten (102min und 123min). Er kann überall gezeigt werden. Für Ende Januar planen wir in Hessen eine Tour mit den beiden Hauptpersonen, die im Film zu Wort kommen (Feldnachbar_innen nahe Rostock). Wer da einen Abend gestalten will, soll das tun. In Mecklenburg-Vorpommern geht das übrigens immer (da wohnen die ja :-)
- Alle Romane sind da - also jetzt auch "Hinter den Laboren". Alle drei Beschreibungen ...
- Wie vor einem Jahr in Gießen, aber jetzt in Königslutter: Demonstration gegen Zwang und Gewalt in Psychiatrien am 24. Juli. Bericht hier auf dem Blog unser38.

HAUS UND EINRICHTUNGEN
Unsere Sachspendenliste musste durch die Nazi-Attacke verlängert werden um neue Scheiben. Teuer könnte die zerstörte Scheibe in der Glashaus-Eingangstür werden - am liebsten wäre uns dort eine Doppelscheibe aus bruchfestem Kunststoff. Hat da jemand Kontakte? Außerdem wollen wir alle bislang ungesicherten Fenster und Glastüren mit Acryl- oder Polycarbonatscheiben sichern. Die Maße und alle weiteren gesuchten Materialien findet Ihr auf der Suchliste.
Ende November wird die Projektwerkstatt 25 Jahre alt. Noch ist nicht klar, ob das Jubiläum überhaupt beachtet werden sollte. Gedanken und Ideen stehen auf dieser Seite.
Die letzten 1-2 Jahre orientierten sich einige Menschen, die bisher viel die Projektwerkstatt nutzten, in andere Richtungen. Das ist ein normaler Prozess und stellt auch
Einige Baustellen sind jetzt abgeschlossen: Die Gruppenküche hat neue Wandfarbe, der Kleingruppenraum eine Lehmwand mit Wandheizung (Fußbodendämmung fehlt noch - Schüttmaterial gesucht, ebenso ein neuer wasserundurchlässiger Fußbodenbelag) und der Heizholzraum einen Betonboden (demnächst kommt das Holz wieder rein). Wie immer wird viel sortiert, rumgeräumt, neu ausgestattet usw.

Was aktuell bzw. ständig anliegt: Zwischen unserem und dem Nachbarhaus wollen wir einen sehr schmalen Spalt winddicht mit Isolierplatten schließen, um so in beiden Häusern aus zwei Außenwänden eine Innenwand zu machen, was viel Energie sparen dürfte. Wir haben einen Farbkopierer CANON CLC 1130 bespenden bekommen - aber leider geht der nicht. Das Gerät ist ziemlich kompliziert. Falls es Menschen gibt, die sich mit solchen Kopierern auskennen und den mal unter die Lupe nehmen, wäre das super.
Bibliotheken und Archive: Das ist ständig was zu tun, um die verschiedenen Themen auf dem Laufenden zu halten oder erstmals einzusortieren (letzteres ist nur noch bei den Bereichen Antifaschismus und Antirassimus nötig).
Reparaturen mit Spezialkenntnissen: Schwächen gibt es zur Zeit bei Elektrotechnik, also das Reparieren von Soundanlagen, Kopierern usw. Hier wäre super, wenn mal Menschen mit Knowhow einsteigen und sich solcher Sachen annehmen würden.

Einladung an alle, die mal an einigen zusammenhängenden Tagen die Projektwerkstatt und alles drumherum kennenlernen wollen
So, 30.8. bis Sa, 5.9. in der Projektwerkstatt: Ideen- und Planungs"camp" mit Kennenlern-Möglichkeiten der Projektwerkstatt
Wir wollen einige Tage gemeinsam regionale Ideen und die Vernetzung mit anderen Aktionsplattformen diskutieren. Hintergrund ist einerseits, dass es bei ein paar "neuen" Leuten Interesse an mehr Engagement in der Projektwerkstatt bis Verlegung ihres Hauptaktionsortes dorthin gibt. Und andererseits, dass auch andernorts mehr Interesse an solchen Aktionsplattformen benannt wird. Vielfach ist dann geäußert worden, gern mal die Projektwerkstatt zu besuchen. Zwar ist das alles jederzeit möglich, aber ein fester Zeitraum könnte fördern, dass ...
- wir in kleinen Runde Ideen für Vernetzung oder konkrete Projekte entwickeln können
- sich Mensche auch direkt kennenlernen und austauschen
- die, die sogar selbst ganz oder teilweise in die Projektwerkstatt einsteigen wollen, die Möglichkeit haben, sich dort mal ein paar Tage umzusehen, einzuleben, Radtouren zu Projekten und Konfliktorten, zu z.B. Höfen, Kultureinrichtungen usw. der Region zu machen ...
Anfahrt per Trampen über A5, per Fahrrad über R7 von Gießen und Grünberg, per Zug auf der Vogelbergbahn ab Gießen 10.44 Uhr/Rückfahrt ab Saasen 20 Uhr ++ Übernachtung möglich

Newsletter zur Projektwerkstatt Saasen am 30.5.2015
- Nazi-Attacke auf die Projektwerkstatt ... und das große Weggucken
- Nächsten Donnerstag (30.7.): Spektakulärer Schwarzfahr-Prozess in Gießen
- Jetzt festlegen: Winterseminare in der Projektwerkstatt (November bis Januar)
- Einladung: Projektwerkstatt-Kennenlern-Tage 30.8. bis 4.9.
- Und vieles mehr ...

Hallo,
nein, die Stimmung ist nicht gut in der Projektwerkstatt. Es ist in diesem Moment, wo ich das schreibe, genau 14 Tage her, seit Nazis die Projektwerkstatt überfallen haben. Der Schrecken von Morddrohungen, zerdepperten Eingangstüren und einer anschließenden Prügelphase in der Dorfmitte (zwischen Nazis und anderen Dorfbewohner_innen, u.a. prügelte ein Nazi gleich auch noch seine Eltern) saß tief (Bericht über die Abläufe). Aber das war nicht das Schlimmste. Viel schlimmer war das Weggucken, dass nun einsetzte. Die Polizei verbreitete, politische Hintergründe seien nicht klar. Die Presse schrieb nur, was die Polizei sagte - von den regionalen Medien hat niemand bis heute Kontakt aufgenommen. Regionale Parteien, Gemeindeverwaltung, Vereine, Kirche und sogar das extra gegen diese Nazigruppe gegründete Netzwerk für Demokratie und Toleranz übten sich im Weggucken. Bis heute, also zwei Wochen später, gab es immer noch keine Kontakte. Mental belastend war zudem auch die Nichtreaktion (anfangs) und offen gezeigtes Desinteresse (seit über einer Woche) bei den meisten Menschen, die hier die Projektwerkstatt nutzen. Sie tun das weiter, kümmern sich aber nicht um die Attacke und Bedrohung. Erst nach 5 (!) Tagen war eine zweite Person im Haus - und erst seit Mitte der zweiten Woche war es dann etwas entspannter, weil Menschen aus dem weiteren Umfeld hinzukamen. Inzwischen bekam die Projektwerkstatt die volle Packung ab: Angriff von Nazis, wegguckendes Bürger_innentum und wegduckendes Politaktive. Eine schreckliche Erfahrung, die an die (psychische) Substanz ging.
Die Junge Welt brachte am 22.72.105 dann als erste einen Artikel. Fast unglaublich: Der Staufenberger Bürgermeister und Oberfunktionär aus dem extra wegen genau der gegen die Projektwerkstatt agierenden, sog. "Lumdatalnazis" gegründeten Weggucker-Netzwerk für Demokratie und Toleranz hat sich nicht entblödet, sogar gegenüber der Presse davon zu reden, dass die Projektwerkstatt ja in einem anderen Tal liegt (Yeah - Austaler raus!). Die Frankfurter Rundschau brachte zeitgleichen einen - eher langweiligen - Artikel.
Seit ein paar Tagen ist es entspannter. Weitere Naziangriffe blieben aus. Wir finden wieder Zeit für anderes: Containern fahren, Pakete wegbringen, Marmelade einkochen, den ersten der gespendeten Computer in gang bringen, andere weiterverschenken usw. Ich selbst war Sa/So zum zweiten der acht Vorlesungen "Theorie und Praxis der Anarchie" in Köln - diesmal mit 50 Zuhörenden.

Schwarzfahrprozess am 30.7. in Gießen
Die kommende Woche werden hier einige Leute sein wegen des bevorstehenden Prozesses um das Schwarzfahren mit Kennzeichnung. Der ist am 30.7. vor dem Amtsgericht und könnte eine Weichenstellung für die Frage bedeuten, ob weiterhin Schwarzfahrer_in massenweise im Knast landen oder wir einen Weg gefunden haben, wie das vermieden werden kann. Sollte das gelingen, wollen wir die Kraft nutzen, für einen Nulltarif immer und überall einzutreten (wie üblich unterstützen uns Umweltverbände und Parteien dabei nicht, auch wenn einige den Nulltarif auch in ihren Forderungen haben). Kommt doch auch vorbei - vielleicht sogar mit einer Aktionsschwarzfahrt auf dem Hinweg? Alles Nähere ... und natürlich immer unter www.schwarzstrafen.siehe.website!

Jetzt folgen wie üblich einige Nachrichten. Wer Lust hat, in der Projektwerkstatt vorbeizugucken: Die kommende Woche ist ohnehin spannend, auch danach wäre es gut, wenn immer genug Leute hier sind - und vom 30.8. bis 4.9. sind alle eingeladen für Kennenlern-Tag (die Projektwerkstatt, das Umfeld, die Vergangenheit und sich untereinander).

Kurznachrichten
Computer zu verschenken:
Wir haben etliche Computer gespendet bekommen (und einen Kopierer, d.h. wir haben wir einen richtig funktionsfähigen - hurra!): Je ca. 15 PC Fujitsu Siemens Scenic P 300 und Fujitsu Siemens ESPRIMO Edition P2530 - jeweils ohne Festplatten und unterschiedlich viel RAM (will heißen: Wir suchen wieder S-ATA-Festplatten!). Alle Scenic und einige ESPRIMO-Computer können wir an andere Projekträume weitergeben. Und: Es kann sogar eine Transportfahrt geben von hier in den Kölner Raum, entlang dann der A2 bis in den Berliner Raum. Wer sich rechtzeitig meldet, bekommt also sogar eine Lieferung ;-)
"Aufstieg und Fall einer Patentlösung" – erste Rezensionen und geplante Tour mit Hauptpersonen im Film: Der Film liegt jetzt in endgültiger Form vor - als "normale" DVD und als Vorführ-DVD mit MP4-Dateien in höherer Auflösung und in zwei Varianten (102min und 123min). Er kann überall gezeigt werden. Für Ende Januar planen wir in Hessen eine Tour mit den beiden Hauptpersonen, die im Film zu Wort kommen (Feldnachbar_innen nahe Rostock). Wer da einen Abend gestalten will, soll das tun. In Mecklenburg-Vorpommern geht das übrigens immer (da wohnen die ja :-)
Alle Romane sind da - also jetzt auch "Hinter den Laboren". Alle drei Beschreibungen hier.
Wie vor einem Jahr in Gießen, aber jetzt in Königslutter: Demonstration gegen Zwang und Gewalt in Psychiatrien am 24. Juli. Bericht auf dem Blog unser38.

HAUS UND EINRICHTUNGEN
Unsere Sachspendenliste musste durch die Nazi-Attacke verlängert werden um neue Scheiben. Teuer könnte die zerstörte Scheibe in der Glashaus-Eingangstür werden - am liebsten wäre uns dort eine Doppelscheibe aus bruchfestem Kunststoff. Hat da jemand Kontakte? Außerdem wollen wir alle bislang ungesicherten Fenster und Glastüren mit Acryl- oder Polycarbonatscheiben sichern. Die Maße und die Liste aller weiteren gesuchten Materialien findet Ihr unter www.projektwerkstatt.de/gesucht.
Ende November wird die Projektwerkstatt 25 Jahre alt. Noch ist nicht klar, ob das Jubiläum überhaupt beachtet werden sollte. Gedanken und Ideen stehen hier.
Die letzten 1-2 Jahre orientierten sich einige Menschen, die bisher viel die Projektwerkstatt nutzten, in andere Richtungen. Das ist ein normaler Prozess und stellt auch
Einige Baustellen sind jetzt abgeschlossen: Die Gruppenküche hat neue Wandfarbe, der Kleingruppenraum eine Lehmwand mit Wandheizung (Fußbodendämmung fehlt noch - Schüttmaterial gesucht, ebenso ein neuer wasserundurchlässiger Fußbodenbelag) und der Heizholzraum einen Betonboden (demnächst kommt das Holz wieder rein). Wie immer wird viel sortiert, rumgeräumt, neu ausgestattet usw.
Was aktuell bzw. ständig anliegt:
- Zwischen unserem und dem Nachbarhaus wollen wir einen sehr schmalen Spalt winddicht mit Isolierplatten schließen, um so in beiden Häusern aus zwei Außenwänden eine Innenwand zu machen, was viel Energie sparen dürfte.
- Wir haben einen Farbkopierer CANON CLC 1130 bespenden bekommen - aber leider geht der nicht. Das Gerät ist ziemlich kompliziert. Falls es Menschen gibt, die sich mit solchen Kopierern auskennen und den mal unter die Lupe nehmen, wäre das super.
- Bibliotheken und Archive: Das ist ständig was zu tun, um die verschiedenen Themen auf dem Laufenden zu halten oder erstmals einzusortieren (letzteres ist nur noch bei den Bereichen Antifaschismus und Antirassimus nötig).
Reparaturen mit Spezialkenntnissen: Schwächen gibt es zur Zeit bei Elektrotechnik, also das Reparieren von Soundanlagen, Kopierern usw. Hier wäre super, wenn mal Menschen mit Knowhow einsteigen und sich solcher Sachen annehmen würden.

Einladung an alle, die mal an einigen zusammenhängenden Tagen die Projektwerkstatt und alles drumherum kennenlernen wollen
So, 30.8. bis Sa, 5.9. in der Projektwerkstatt: Ideen- und Planungs"camp" mit Kennenlern-Möglichkeiten der Projektwerkstatt
Wir wollen einige Tage gemeinsam regionale Ideen und die Vernetzung mit anderen Aktionsplattformen diskutieren. Hintergrund ist einerseits, dass es bei ein paar "neuen" Leuten Interesse an mehr Engagement in der Projektwerkstatt bis Verlegung ihres Hauptaktionsortes dorthin gibt. Und andererseits, dass auch andernorts mehr Interesse an solchen Aktionsplattformen benannt wird. Vielfach ist dann geäußert worden, gern mal die Projektwerkstatt zu besuchen. Zwar ist das alles jederzeit möglich, aber ein fester Zeitraum könnte fördern, dass ...
- wir in kleinen Runde Ideen für Vernetzung oder konkrete Projekte entwickeln können
- sich Mensche auch direkt kennenlernen und austauschen
- die, die sogar selbst ganz oder teilweise in die Projektwerkstatt einsteigen wollen, die Möglichkeit haben, sich dort mal ein paar Tage umzusehen, einzuleben, Radtouren zu Projekten und Konfliktorten, zu z.B. Höfen, Kultureinrichtungen usw. der Region zu machen ...
Anfahrt per Trampen über A5, per Fahrrad über R7 von Gießen und Grünberg, per Zug auf der Vogelbergbahn ab Gießen 10.44 Uhr/Rückfahrt ab Saasen 20 Uhr ++ Übernachtung möglich

Jetzt Termine und Themen festlegen
Es ist schon ein bisschen Tradition: Von November bis ca. Januar gibt es Seminare, Filmabende usw. in der Projektwerkstatt. Zwischendurch wird in den Archiven gewerkelt, diskutiert usw., so dass es sich auch lohnt, über eine längere Phase im Haus zu sein. Das soll auch dieses Jahr so sein. Damit z.B. beim Klimacamp und als Beileger bei Bestellungen, Auslage in der Region geworben werden kann, wäre es gut, in den nächsten Tagen die Termine und Themen festzulegen. Daher also die Frage: Wer findet welche Themen spannend, hätte die gern zu welchem Termin oder würde wo auch mit vorbereiten?
Vor einiger Zeit ging schon mal ein Vorschlag rum. Der sei hier nochmal benannt als Anregung und Nachfrage, ob das so passend sein könnte, Termine lieber vertauscht u.ä. werden sollten. Also ...
- nachrichtlich (findet nicht in Saasen statt, sondern ist schon für Köln/Kolbhalle, Helmholtzstraße geplant): Sa/So, 19.+20.9. jeweils ab 11 Uhr: Theoriewochenende zur Herrschaftsfreiheit
- 22. bis 26.10. noch einmal solch eine Projektwerkstatts-Woche (als wie 30.8.-4.9., für andere und/oder gleiche Leute, gleiche und/oder andere Fahrten, Projekte ...)
- 18. bis 20.12. Wochendseminar "Einmischen" (Akteneinsicht, Bürger_innenbeteiligung an Planungen, Kommunalpolitik ...)
- danach bis Januar: Projektwerkstatts-Wochen, vor allem mit Archiv-/Bibliotheksarbeit, aber auch viel Zeit zum Diskutieren usw.
- 25. bis 27.12. Seminar zu Martin Luther, Reformation und der Aussicht auf das national-chauvinistische Jubiliäum 2017
- 1. bis 4.1. Seminar zur "Theorie der Herrschaftsfreiheit"
- nachrichtlich (findet nicht in Saasen statt, sondern ist schon für Köln/Kolbhalle, Helmholtzstraße geplant): 16./17.1. jeweils ab 11 Uhr: Direct-Action-Seminar
- 23. bis 31.1. Globale Mittelhessen ... an beiden Wochenenden passende Seminare mit abendlichen Filmen in der Projektwerkstatt:
- 23. bis 25.1. Seminar zu Mobilität, Nulltarif und Schwarzfahren ... abends mit Filmen dazu
- 29. bis 31.1. Seminar einem antifaschistischen Thema (u.a. Kritik an neurechter Ideologie, rechten Gedanken in vereinfachten Welterklärungen usw. ... mit Filmen dazu
Im November, Dezember und Januar könnten aber auch noch weitere Themen stattfinden.

DIE NÄCHSTEN VERANSTALTUNGSTOUREN
Auch in den nächsten Monaten deuten sich einige Veranstaltungstouren an - und es ist möglich, sich dort noch "anzuhängen". Sprich: Weitere Veranstaltungen zu organisieren in der Region, so dass sich die Fahrt lohnt. Genaueres siehe auf der Terminseite.
Mehrere Termine finden in Köln statt (achtteilige Vorlesungsreihe "Theorie und Praxis der Anarchie", davon sind erst zwei Termine rum). Da können jeweils rundherum weitere Veranstaltungen, Treffen oder Trainings abgesprochen werden. Die Termine sind: 22. August (in den Tagen davor: Klimacamp in der Region dort) ++ 19./20. September ++ 17. Oktober ++ 21. November ++ 5. Dezember ++ 16./17. Januar 2016
Am 17.9. gibt es ein Gerichtsverfahren (Holger Strohm will einen kritischen Film von mir über seine rechten Ideologien verbieten lassen) in Hamburg. Vorher können Termine im Norden oder auf dem Weg von Hessen nach Hamburg abgesprochen werden. Wahrscheinlich am 14. und/oder 15.9. gibt es was in Hameln. Der 16. und der 17. selbst wären also noch frei - am liebsten natürlich z.B. in Hamburg selbst, auch als Prozessbegleitung (peinlich: Linke Leute verhindern gerade, dass ich in Hamburg was machen kann ... unbewusst unterstützen die also Rechtsextreme!)
Am 9.-11. Oktober bin ich in Kassel - davor oder danach mache ich gern mehr in der Region dort (auch schon, wenn es da am besten passt, am 9. oder 11. direkt.
Ob es im November wieder zur traditionellen Südtour kommt, ist bislang noch offen. Wäre das erste Mal seit der Monsanto-auf-Deutsch-Hochphase (und mit Ausnahme des Knastjahres 2010), dass dort nicht hinfahre ...
Wer Lust auf eine Veranstaltung hat und das da nicht reinpasst, kann sich gerne auch melden - irgendwann ist immer der erste Termin. Möglich sind alle Veranstaltungsthemen, mit denen ich im Moment unterwegs bin (siehe auch www.vortragsangebote.siehe.website).

++ Diesen oder andere Newsletter beziehen? ++
Wenn Ihr Lust habt, über mehr laufend informiert zu werden, könnt Ihr verschiedene Newsletter beziehen zu Themen wie Gentechnik(seilschaften), Antirepression, zur Debatte um Herrschaftskritik und herrschaftsfreien Utopien und eben diesen über die Projektwerkstatt und was dort anliegt/läuft.
Außerdem gibt es einige Mailinglisten zum Mitdiskutieren. Eine Übersicht und Eintragemöglichkeiten findet Ihr auf der entsprechenden Seite.
Hinweis: Diese Infosammlung ist keine offizielle Verlautbarung der Projektwerkstatt. So etwas gibt es nicht und kann es nicht geben, denn ein Haus hat Türen und Fenster, aber keine Meinung. Die Projektwerkstatt ist eine offene Aktionsplattform, die von vielen Menschen für Seminare, Treffen, Aktionsvorbereitung, Lesen, Denken und Diskutieren genutzt. Das darf gerne mehr werden …

Newsletter zur Projektwerkstatt Saasen am 30.5.2015
- Neue Mailinglisten - aufgepasst!
- Neu: Filme und Romane aus der Projektwerkstatt
- Aktivitäten, Veranstaltungstouren usw.
Hallo, dieser Newsletter ist nötig, weil sich etwas ganz Technisches geändert hat: Die www.projektwerkstatt.de ist umgezogen – und mit ihr die ganzen de.vu-Adressen zu verschiedenen Themen, die Mailinglisten und unsere Mailadressen. Das führt zu einigen Neuerungen – unter anderen, dass alle, die auf unseren Mailinglisten sind, eine neue Adresse nutzen müssen, um selbst dort etwas zu schreiben. Das ist ja der Vorteil an Mailinglisten, dass mensch nicht nur mitlesen, sondern auch selbst Informationen und Beiträge streuen kann. Wer also diesen Newsletter über eine unserer Mailinglisten mit bisher "@listi.jpberlin.de" als Absender/Empfänger erhält, sollte diese bitte umstellen. Der erste Teil (alles vor dem "@" bleibt gleich. Dann aber statt bisher @listi.jpberlin.de jetzt @lists.projektwerkstatt.de. Wir haben alle Adressen schon umgeschrieben auf die neue Liste, so dass Ihr Euch nicht extra nochmal anmelden müsst. Die Liste apo-calypse haben wir mit hoppetosse zusammengelegt. Wer also auf apocalypse war, muss jetzt auch vor dem @ was ändern, nämlich hoppetosse da als Adresse eintragen. Alle Anderen Listen (Yahoo usw.) sind nicht betroffen. Wer schauen will, was es alles für Newsletter und Mailinglisten gibt, kann hier gucken, sich dort auch ein- und austragen.
Soweit das Technische. Bei den Internetadressen ändert sich für Euch nicht spürbar etwas. Alles liegt halt jetzt auf anderen Computern, aber das ist für Euch egal. Wir wollten halt weg von dem Provider, der mal als politisches Projekt gestartet ist und heute (wie so vieles, was mal politisch war) sehr kommerziell agiert und sich nicht einmal zu blöd ist, Staatsanwaltschaften zu beraten, die mit dem KnowHow dann politische Aktivist_innen ins Gefängnis schicken …
Neben dieser allgemeinen Einleitungen gibt es aber auch ein paar News, die ich gleich anhänge ...

"Aufstieg und Fall einer Patentlösung" – der erste große Film aus der Projektwerkstatt
102 spannende Minuten (in der Langfassung sogar 123 Minuten) über die Hintergründe der aufstrebenden, profitträchtigen Technik und den Widerstand dagegen. In Hunderten von Zitaten, Interviews, Bildern und Filmsequenzen wird nachgezeichnet, wie Parteien, Landesregierung, Universität Rostock, große Welt- und dubiose Kleinstfirmen in Mecklenburg-Vorpommern ein Eldorado der Agro-Gentechnik aufbauten. Doch aus der vermutet widerstandslosen Region wurde ein bemerkenswertes Symbol für die Kraft des Widerstandes, in dem sich kreative Aktivist*innen, Umweltschützer*innen und Anwohner*innen gegen die scheinbare Übermacht verbündeten. Spektakuläre Bilder von Feldbesetzungen, O-Töne von Ohrenzeug*innen der nächtlichen Feldbefreiungen und Dokumente aus dem Inneren der Gentechnik-Seilschaften machen den Film zu einem bemerkenswerten Rückblick auf fast zehn Jahre Aufstieg und Fall der Agro-Gentechnik. Am Ende siegte, zumindest in Deutschland und vorläufig, der Widerstand - ein nicht alltägliches Ergebnis. Wie das kam, zeigt der Film am Beispiel von Mecklenburg-Vorpommern. Alles weitere hier ...
Mehr Filme in Planung … Die Filmschneideecke in Saasen, in der der Film entsteht, ist durch allerlei Spenden inzwischen einigermaßen gut ausgestattet. Was noch fehlt, ist eine hochwertige Kamera mit der Möglichkeit, externe Mikrofone anzuschließen. Entsprechende Buchsen müssen also vorhanden sein. Außerdem braucht es immer wieder Festplatten – so Filme sind ungeheuer speicherintensiv. IDE- oder SATA-Festplatten ab 100 GB sind weiter hilfreich. Ansonsten findet sich die Sachspendensuchliste immer unter www.projektwerkstatt.de/gesucht.

MATERIALIEN
Unser SeitenHieb-Verlag startet etwas Neues: Drei Romane

Die Romane sind ein bisschen Science Fiction, aber nicht in klassischer Form einer zukünftigen Welt. Jedes Buch bietet Ausschnitte aus einem möglichen Alltag auf der Welt - heute, morgen oder ganz weit weg. Alle zusammen kosten 22 Euro. Mehr hier ...

VORSCHAU: DIE NÄCHSTEN PROJEKTE UND AKTIVITÄTEN
Der Sommer rückt nahe - und da gibt es einige Camps im Lande, wo sich wohl auch Projektwerkstättler_innen rumtummeln werden. Aktuell sind nach wie vor zwei Themen, wo gerne auch Mitwirkung gewünscht ist:
Gegen die Zwangs-Psychiatrie: Der Schrecken hinter Mauern und Stacheldraht ist zu einem wichtigen Schwerpunktthema geworden. Neben Aktionen und Hilfe für Betroffene geht es vor allem um das Sammeln konkreter Beweise für Übergriffe, Rechtsbrüche, Willkür usw. Unsere Internetseiten dazu: www.anti-zwangspsychiatrie.siehe.website.
Schwarzstrafen: Kampagne für Nulltarif im öffentlichen Personenverkehr, denn das ganze Fahrkartenwesen ist unsozial, teuer und nicht effizient. Schließlich gehen ca. 20 ? der Einnahmen schon gleich wieder durch die Kosten des Fahrscheinverkaufs, -werbung und –kontrollierens hinaus. Hinzu kommen Kosten für Strafverfolgung und teure Knastkosten, denn viele tausend Menschen sitzen wegen Schwarzfahrens in Gefängnissen. Unsere Idee: Wer schwarz fährt, macht das öffentlich und wirbt für Nulltarif. Dann ist es auch keine Straftat mehr … Erklärung und mehr Infos unter www.schwarzstrafen.siehe.website.

DIE NÄCHSTEN VERANSTALTUNGSTOUREN
Auch in den nächsten Monaten deuten sich einige Veranstaltungstouren an - und es ist möglich, sich dort noch "anzuhängen". Sprich: Weitere Veranstaltungen zu organisieren in der Region, so dass sich die Fahrt lohnt.
Direkt voraus liegen Termine am 3.6. in Saarbrücken ("Den Kopf entlasten") und am 12.+13.6. in Münster bzw. Köln (u.a. in Köln Beginn der Vorlesungsreihe "Theorie und Praxis der Anarchie"). Hier sind keine weiteren Termine mehr möglich
Anfang Juli gibt es einen Termin in Offenburg ... weitere in Baden-Württemberg und auf dem Weg dahin sind möglich
Mehrere Termine finden in Köln statt (eben die Vorlesungsreihe "Theorie und Praxis der Anarchie"). Da können jeweils rundherum weitere Veranstaltungen, Treffen oder Trainings abgesprochen werden. Die Termine sind: 25. Juli ++ 15. August (in den Tagen davor: Klimacamp in der Region dort) ++ 19./20. September ++ 17. Oktober ++ 21. November ++ 5. Dezember)
Am 17.9. gibt es ein Gerichtsverfahren (Holger Strohm will einen kritischen Film von mir über ihn verbieten lassen) in Hamburg. Vorher können Termine im Norden oder auf dem Weg von Hessen nach Hamburg abgesprochen werden.
Am 9.-11. Oktober bin ich in Kassel
Wer Lust auf eine Veranstaltung hat und das da nicht reinpasst, kann sich gerne auch melden - irgendwann ist immer der erste Termin. Möglich sind alle Veranstaltungsthemen, mit denen ich im Moment unterwegs bin (siehe auch www.vortragsangebote.siehe.website).

Newsletter zur Projektwerkstatt Saasen am 31.12.2014
Prosit Neujahr!
Mit zunächst ein paar kalt-weißen, dann kühl-feuchten Tagen geht 2014 zuende. In der Projektwerkstatt versuchte die Holzzentralheizung mehr oder weniger erfolgreich, warme Räume für die letzten Seminare des Jahres zu schaffen, die alles widerspiegeln, was zur Zeit die Projektwerkstatt prägt: Debatten und Themen mit viel Inhalt, aber wenig Leuten. Die Gespräche sind sehr intensiv, aber es kommen nur sehr, sehr wenig Menschen. Fast gar nicht stammen diese aus dem bisherigen Nutzer_innenkreis und Umfeld der Projektwerkstatt, also auch nicht aus Kreisen der Aktivist_innen, die traditionell mit coolen Aktionen den Normalbetrieb von Herrschaft und Kapitalverwertung stören, aber sich für Inhalte und Alternativen eher wenig interessieren.
Richtig gut funktioniert meist das Haus mit seinen Einrichtungen: Schöne Räume, viel und gut zu essen (prima Container-Ergebnisse), aber auch sonst funktioniert alles ziemlich gut bzw. ist gut ausgestattet (bis auf die Heizung, der man ihr Alter immer mehr anmerkt und die es nicht mehr richtig schafft, bei Kälte das große Haus so richtig warm zu kriegen … zumal immer auch noch irgendjemand den einen oder anderen Fehler macht).
Dieser Newsletter soll eine Vorschau auf 2015 bringen. Ein Punkt: Wir werden 25 Jahre alt. Fraglos – das ist kein Grund zum Feiern. Niemand, auch die Projektwerkstatt kann im 25. Jahr ihres Bestehens nicht auf den großen Durchbruch zu einer besseren, vor allem herrschaftsärmeren Welt hoffen. Die Erfolgsmeldungen vieler Politorganisationen dienen der Selbstbeweihräucherung. Mit der Realität da draußen haben sie nichts gemeinsam. Wir werden daher weiter kämpfen, suchen Mitsteiter_innen und Kooperationen. Aber vielleicht nutzen wir die 25-Jahr-Sache trotzdem für irgendwas.
Ich freue mich auf Rückmeldungen dazu oder auch sonst. Und auf Menschen, Gruppen, Seminare, Projekte …, die hier unser Haus nutzen. Damit es weiter beitrage, dass es doch besser wird … mal hier, mal da, irgendwann hoffentlich überall. Grüße aus der Projektwerkstatt in Saasen, ...

VORSCHAU: PROJEKTE UND AKTIVITÄTEN 2015
Nein, tut mir leid: Das lässt sich nicht wirklich vorhersagen. Hoffentlich jedenfalls. Denn es wäre ein sehr dünnes Jahr, wenn nur soviel stattfindet, wie sich jetzt abzeichnet.
Neuere Themen in und um die Projektwerkstatt, die laufen oder sich anbahnen:
- Gegen die Zwangs-Psychiatrie: Der Schrecken hinter Mauern und Stacheldraht ist zu einem wichtigen Schwerpunktthema geworden. Neben Aktionen und Hilfe für Betroffene geht es vor allem um das Sammeln konkreter Beweise für Übergriffe, Rechtsbrüche, Willkür usw. Unsere Internetseiten dazu: www.anti-zwangs-psychiatrie.siehe.website.
- Schwarzstrafen: Kampagne für Nulltarif im öffentlichen Personenverkehr, denn das ganze Fahrkartenwesen ist unsozial, teuer und nicht effizient. Schließlich gehen ca. 20 ? der Einnahmen schon gleich wieder durch die Kosten des Fahrscheinverkaufs, -werbung und –kontrollierens hinaus. Hinzu kommen Kosten für Strafverfolgung und teure Knastkosten, denn viele tausend Menschen sitzen wegen Schwarzfahrens in Gefängnissen. Unsere Idee: Wer schwarz fährt, macht das öffentlich und wirbt für Nulltarif. Dann ist es auch keine Straftat mehr … Erklärung und mehr Infos unter www.schwarzstrafen.siehe.website.
- Solidarische Landwirtschaft: Die Idee, dass landwirtschaftliche Höfe nicht einen anonymen Markt, sondern konkrete Leute mit deren konkreten Bedürfnissen beliefern, ist schon in vielen Orten verwirklicht. Wir würden das gern im Ostkreis Gießen und West-Vogelsberg auch hinbekommen. Wer macht mit? Landwirt_innen sind schon einige dabei – aber wer will sein Essen direkt vom Hof haben? Mehr Infos: www.projektwerkstatt.de
- Kritik an vereinfachten Welterklärungen: Da ist etwas unfreiwillig zu einem Thema geworden, weil es doch immer mehr Menschen gibt, die – aus berechtigter Empörung über soviel Schlechtes in der Welt – auf genaues Hingucken verzichten und schnelle Urteile bilden, Schuldige heraussuchen, ihre eigene Verwobenheit in die Verhältnisse ausblenden und so zu Sofa-Nörgler_innen oder Mahnwachen-Herumsteher_innen werden, die nicht mehr wirklich etwas an der Welt zu verändern versuchen. Ich habe da eine Internetseite (www.kopfentlastung.siehe.website), ein Büchlein zu gemacht und biete Vorträge/Workshops an.

VORSCHAU: Veranstaltungsangebote 2015
Über vier Jahre (Mitte 2009 bis 2012) dominierte die Ton-Bilder-Schau „Monsanto auf Deutsch“ die Vortragsreisen aus der Projektwerkstatt in fast alle Teile des deutschsprachigen Raumes (am wenigsten in Hessen, wo Grüne und Umweltverbände meist gut aufpassten, dass sie ihren Alleinvertretungsanspruch für – meist eher verwaschene – Ökopositionen behielten). Das ist vorbei und es bleibt der Film „Aufstieg und Fall der Agro-Gentechnik“ als thematisches Angebot zu diesem Thema. Ich werde aber gern weiter rumfahren mit den nun aktuellen Themen. Ihr findet eine Gesamtschau unter www.vertragsangebote.siehe.website (einschließlich dem, was auch andere Leute hier anbieten). Besondere empfehle ich zur Zeit neben dem genannten Film:

Alternativen zu Einsperren und Strafen
Strafe soll gewaltförmiges Verhalten von Menschen stoppen. Tatsächlich tut sie genau das Gegenteil. Wie jede andere autoritäre Struktur treten unter Kontrolle und Strafjustiz, in Polizeigewahrsam, Knästen und Zwangspsychiatrien deutlich mehr Gewalttätigkeiten als draußen auf. Gerichtsverfahren, Diagnosen und Urteile verhindern nicht Straftaten, sondern tragen zur Kriminalisierung bei. Das zeigt selbst eine Studie der Bundesregierung - und dennoch wird immer härter bestraft, mehr Überwachung, mehr Kontrolle und neue Knäste gefordert. Wenn es um Nazis geht, stimmen auch linke Gruppen in den Chor des Bestrafungs-„Fanblocks“ ein.
Der Wegfall von Atomkraft ist für viele noch vorstellbar, ohne grundsätzlich an den Rahmenbedingungen dieser Republik zu rütteln. In der Forderung nach Abschaffung von Strafe und Einsperren wird unmittelbar die grundsätzliche Herrschaftsfrage gestellt. Denn ohne Polizei, Zwangsanstalten und Gerichte ist kein Staat zu machen. Mit dieser Veranstaltung ist daher die Hoffnung verknüpft, spannende Debatten über eine Welt ohne Herrschaft zu führen, ohne Widersprüche auszublenden. Was sind die Alternativen zu Strafe, Knast/Zwangspsychiatrie und Kontrolle? Wie gehen Menschen in einer herrschaftsfreien Gesellschaft mit gewaltförmigen Verhalten um?
Mögliche Form der Veranstaltung: Workshop oder Tagesseminar
Mehr Infos: www.welt-ohne-strafe.siehe.website und www.anti-zwangspsychiatrie.siehe.website

Macht macht Umwelt kaputt - über den Zusammenhang von Herrschaft und Umweltzerstörung
Herrschaft bedeutet die Möglichkeit, Abläufe und Verhältnisse so regeln zu können, dass andere die negativen Folgen erleiden müssen. Umweltzerstörung basiert regelmäßig auf diesem Prinzip: Industrie und ihre Staaten graben in armen Regionen nach Energiequellen und Rohstoffen, transportieren schiffeweise Nahrungsmittel oder Holz zu sich und kippen den Müll wieder in die Peripherien zurück. Städte nutzen das Umland für Bauflächen, Straßentrassen und Müllhalden. Die Natur zählt nichts, weil die Menschen in ihr still sind oder still gehalten werden. Wer Umwelt dauerhaft schützen will, muss daher die Machtfrage stellen. Doch was geschieht tatsächlich? Selbst Umweltver-bände setzen auf Staat, Umweltpolizei, Gesetze und Firmen, um die Welt grün zu halten. Diese Schüsse gehen nach hinten los - schon seit Jahrzehnten. Nötig ist eine Umweltschutzstrategie, die die Menschen ermächtigt, ihr Leben wieder selbst zu organisieren – ohne Hierarchien und Privilegien. Nur ein Umweltschutz von unten ist grundlegend und dauerhaft wirksam.
Referent: Jörg Bergstedt, Autor von "Reich oder rechts?" und "Monsanto auf Deutsch"
Infoseite: www.umwelt-und-macht.siehe.website

Gene, Gelder, Gegenwehr
Mit viel Geld, der Power großer Konzerne und einem geberfreundlichen Staat im Rücken startete 1990 das Projekt, die Landwirtschaft weiter dem Diktat von Markt und Macht zu unterwerfen. Die neue Waffe: Gentechnik. Damit schienen Saatgutkontrolle und Patente möglich - der Traum aller, die Profite erhöhen und Kapital akkumulieren, also kapitalistisch erfolgreich sein wollen. Um ihr Ziel zu erreichen, schufen sie dubiose Firmenkonstrukte, platzierten ihre Leute überall in Behörden und Regierungen und vernetzten die wichtigen Stellen zu Seilschaften der Agrogentechnik. Doch diesmal gewannen sie nicht, zumindest in Deutschland nicht (was nicht reicht!). Denn schon Mitte der 90er Jahre udn dann wieder b 2005 entwickelte sich eine spannende Mischung des Widerstandes: Feldbefreiungen, Feldbesetzungen, Aktionen vor Konzernzentralen und -versammlungen, Recherchen hinter den Kulissen, brisante Veröffentlichungen und viele informative Veranstaltungen. Mit Erfolg: 2011 wurden die letzten Versuchsfelder in einer spektakulären Aktion zerstört. Monsanto, BASF & Co. kündigten ihren Abgang aus Deutschland an. Seit 2013 wächst keine gv-Pflanze mehr. Wie gelang das? Was lässt sich daraus für andere Kampagnen und Aktionen lernen - z.B. für den Widerstand gegen Atom oder Kohle, Tierfabriken oder übergriffige Behörden, Nazis oder Sozialabbau, Militär oder Repression. Fotos, kurze Filme und ausgewählte Anekdoten machen die Ton-Bilder-Schau zu einer rasanten Erinnerung an den Aufstieg und Fall der Agrogentechnik in Deutschland.
Form der Veranstaltung: 2-stündige Ton-Bilder-Schau (Darstellung plus Bilder und kurze Filme auf Leinwand)

Den Kopf entlasten: Kritik anti-emanzipatorischer Positionen in politischen Bewegungen
Monsanto ist schuld. Nein, die Bilderberger. Quatsch, der Finanzkapital macht alles kaputt. Hinter allem stecken zwei Bankersfamilien. Europa wird immer mehr amerikanisiert. Geht doch gar nicht, weil Deutschland ohnehin von den USA besetzt ist. Oder gar nicht existiert ... So oder ähnlich klingen viele Erklärungsmodelle für die Ursachen empfundener Missstände. Was sie gemeinsam haben: Sie vereinfachen, verkürzen komplexe Herrschaftsanalysen und spielen mit den Mitteln des Populismus. Statt Menschen zu eigenständigem Denken und kritischem Hinterfragen anzuregen, wandeln sie Ohnmacht oder Empörung in billige Zustimmung - zwecks politischer Beeinflussung, Sammeln von AnhängerInnen und WählerInnen oder auf der Suche nach dem schnöden Mammon in Form von Spenden und Mitgliedsbeiträgen. Vor allem aber können sie gefährlich sein, wenn plumpe Feindbilder und verkürzte Ursache-Wirkungsketten zu einem Hass gegen Bevölkerungsgruppen führen, denen die Schuld für das Böse auf der Welt zugeschoben wird - der Antisemitismus ist nur ein Beispiel dafür, die Folgen sind bekannt.
Im Vortrag (bzw. Workshop) werden Prinzipien vereinfachter Welterklärungen benannt und dann Beispiele vorgestellt, über die jeweils auch kurze Debatten möglich sind. Abschluss ist eine 8-Punkte-Liste für skeptisches Denken. Infoseite: www.kopfentlastung.siehe.website

Wer hat Lust auf eines dieser aktuellen Themen? Oder auf die alten Klassiker, z.B. „Fiese Tricks von Polizei und Justiz“, „Freie Menschen in freien Vereinbarungen – Theorie der Herrschaftsfreiheit“ oder Trainings für kreative Protestformen, Selbstverteidigung von Gericht usw.? Meldet Euch, damit wir konkrete Termine absprechen können. Für weiter entfernt liegende Orte würde ich gerne Veranstaltungstouren planen, also mehrere Termine hintereinander. Aber alles fängt immer mit dem ersten an …

Außerdem wird es einen Dokumentarfilm geben, der für Filmabende, Kino usw. geeignet ist. Sein Titel: „Aufstieg und Fall der Agro-Gentechnik am Beispiel von Mecklenburg-Vorpommern“. Länge: 124min.

VORSCHAU: Veröffentlichungen 2015
Auch hier sind Vorhersagen für das ganze Jahr nicht möglich. Denn hoffentlich ist das Jahr dynamisch und gebiert noch viele Ideen. Was schon feststeht und in den nächsten Wochen schon gelingen sollte:
- Drei Romane sind noch immer in Korrektur und Layout
Der erste große Dokumentarfilm aus der neuen Filmschneidewerkstatt zu „Aufstieg und Fall der Agro-Gentechnik am Beispiel von Mecklenburg-Vorpommern“ – ab Januar als DVD und im Internet. Macht Filmvorführungen!!! Alle Infos hier!
- Im März erscheint eine neue Ausgabe der Umweltzeitung „grünes blatt“ (www.gruenes-blatt.de), diesmal mit dem Schwerpunkt „Kritik an vereinfachten Welterklärungen“. Mehr auf www.aktionsversand.siehe.website.
- Was später noch kommt, ist nicht abzusehen. Vielleicht wieder der Direct-Action-Kalender, weitere Romane oder Büchlein in der Theoriepocket-Reihe. Eventuell schaffen wir auch 2015 schon einen Dokumentationsband zu den Schrecken der Zwangspsychiatrie – mal sehen.

Was nicht volle Pulle kommerziell ist oder von hauptamtlichen Funktionär_innen geführt wird, zählt in dieser (kapitalistischen) Welt bekanntlich nichts. Ein beeindruckendes Beispiel lieferte (mal wieder) die Wikipedia-Polizei ab. In dem Laden gibt es eine Menge Zensoren, während Normalbürger_innen kaum noch direkt mitwirken können. Einer (hier unbekannten) Person wurde ein Literatureintrag wegzensiert. Es war unser SeitenHieb-Verlags-Buch „Tatort Gutfleischstraße. Die Fiesen Tricks von Polizei und Justiz“. Ganz offen begründete der Wikipedia-Polizist Henning Schlottmann aus München seine Zensur: „Bitte keine Veröffentlichungen im SeitenHieb-Verlag“. Das etwas im SeitenHieb-Verlag erschien, ist also ausreichender Grund für das Entfernen des Eintrags. Mit einer ähnlichen Begründung wurde auch schon „Monsanto auf Deutsch“ aus Wikipedia gefegt (mehr zu Wikipedia).

VORSCHAU: 25 Jahre Projektwerkstatt
Der Ursprung liegt in der Jugendumweltbewegung der Ende 80er Jahre. Von dort kamen Ideen für herrschaftskritische Umweltschutzstrategien, mehr Unabhängigkeit und weniger Hierarchien in Umweltgruppen und –verbänden. Deren Chefetagen mochten das aber nicht besonders und schlossen 1990 gewählte Jugendvorständler aus. Der Nabu-Landesvorstand Hessen löste sogar die eigene Jugendorganisation auf und ließ gewählte Jugendvertreter_innen aus deren eigener Geschäftsstelle in Wetzlar mit Polizei abführen. Die Uniformierten, dienstverblödet wie üblich, kamen dieser – auch rechtlich mindestens fragwürdigen – Bitte der Parteibuchinhaber_innen in Öko-Ämtern nach. Das Ergebnis war der Bruch. Aber nicht alle Teile der Umweltverbände folgen dem staats- und wirtschaftsnahen Stil der Führungen. So entstand zwischen den kleinen Hungener Ortsteilen Steinheim und Trais-Horloff als Kooperation zwischen dem dort aktiven Naturschutzbund Jugendumweltaktivst_innen am 28.11.1993 die erste Projektwerkstatt. Kurz danach folgten weitere, u.a. in der Wetterau, dann in Bad Hersfeld und anderen hessischen Orten sowie bundesweit. Die Bündnisse zerfielen jedoch vielerorts, so dass unabhängige Aktivist_innen und Naturschutzgruppen getrennte Wege gingen. Im April 1993 zog die Projektwerkstatt in den Reiskirchener Ortsteil Saasen um und dehnte sich thematisch auf alle Politikbereiche aus, während im „Alten Bahnhof Trais-Horloff“ der Naturschutzbund das Haus unter dem Titel „Naturschutzzentrum“ weiterbetrieb und nun den für einen Nabu traditionellen Schwerpunkt im Arten- und Biotopschutz stärkte.
Fortan vergingen viele Jahre und die Akteur_innen des Anfangs haben sich überwiegend völlig aus den Augen verloren, sehr unterschiedliche Wege eingeschlagen. Aus der Jugendumweltbewegung entstanden ca. 50 Umwelt- und Projektwerkstatt mit unterschiedlichen thematischen Ausrichtungen. Sie waren viele Jahre die tragenden Säulen einer sehr aktiven Jugendumwelt“szene“ in Deutschland, während die durch Zwangsauflösungen und Ausschlüsse vielerorts wieder an die Erwachsenenverbände geketteten Jugendverbände sich entpolitisierten. Heutige Schwerpunkte dort sind oft Naturerlebnis, Jugendfreiheiten und –fahrten. Doch auch das Zeitalter der Projektwerkstätten war nur von einigen Jahren Dauer. Viele lösten sich mit dem Älterwerden der Hauptaktiven auf, andere ließen sich von den Lockangeboten eines modernen Herrschaftssystems kaufen, sprich: Durch Fördergelder für Projekte oder gar hauptamtliche Stellen allmählich in seichtere Gewässer spülen. Als die hessische Landesregierung bei der Vergabe von Stellen des freiwilligen ökologischen Jahres eine Art Anti-Extremismus-Erklärung forderte und zusätzlich, dass alle Einsatzstellen ihre Kooperation mit der zum Feindbild erklärten Projektwerkstatt in Saasen einstellten, kamen neben Umweltorganisationen und anderen Einsatzstellen auch die Hälfte der Umwelt- und Projektwerkstätten dieser Erpressung nach. Die Spaltung war vollzogen, die Strategie des „Spalte und herrsche“ seitens des Staates geglückt. All den Rest weiterzuerzählen, würde diesen Newsletter sprengen. Wir überlegen aber, die Geschichte zu erzählen. Sie ist keine Erfolgsstory. Angesichts der Lage in der Welt ist es völlig albern, dass Umweltverbände wie andere Organisationen und Parteien auch in ihren Berichten nur Erfolgsmeldungen aneinanderreihen. Das ist billige Propaganda, um Mitglieder und vor allem Spender_innen bei Laune zu halten. Wer mit offenen Augen rausguckt, wird eher zum Verzweifeln neigen. Der Rückblick kann aber helfen, bei der Entwicklung zukünftiger Strategien alte Fehler zu vermeiden und neue Ideen auszuprobieren. Es bedarf keiner Einigung – die Vielfalt unterschiedlicher Ansätze ist stets erfolgreicher gewesen als der Versuch, durch ein Ringen um Geschlossenheit tatsächlich zu spalten. Wer hat Lust, bei diesem Rückblick und bei der Entwicklung neuer Ideen mitzuwirken? Eingeladen sind alle – von denen, die damals dabei waren, später hinzukamen, die wegblieben oder heute noch dran sind. Oder die einfach Lust haben, ihre Nase da reinzustecken.
Mögliche Bausteine:
- Veranstaltungen, Radtouren usw. ab Sommer 2015 zu den Quellen der (Ex-)Bewegung: Mal nur zum Angucken, mal zum Feiern, mal zum Nachdenken über politische Strategien, Kooperationen usw. aus den zweieinhalb Jahrzehnten verschiedener Erfahrungen
- Seminare und Veranstaltungen im Winterhalbjahr 2015/2016 zu politischen Strategien und Handlungsmöglichkeiten, zu Fragen der Selbstorganisierung (die Projektwerkstatt ist ja nach wie vor frei von finanziellen Abhängigkeiten, Fördermitteln, Geldgeber_innen usw.), Hierarchieminderung und mehr. Welche Themen wären interessant? War macht bei was mit?
Dokumentationen mit Perspektiven … im Internet? Als Buch? Als Film?

VORSCHAU: Haus und Einrichtungen
Im Prinzip (stand ja schon oben) ist der Laden gut in Schuss. Viele kleine Sachen stehen immer an oder werden als Sachspenden gesucht – Infos im Internet auf dieser Seite oder an den Pinnwänden im Haus. Irgendwann wird die Heizung erneuert werden müssen, sie läuft jetzt im 22. Jahr. Mal sehen wie wir das hinkriegen (woher ein neuer Holzheizkessel? Oder etwas anderes? Wer schafft es, die neuen Geräte so an die Regelung anzuschließen, dass alles wieder flutscht? Welche Ventile, Pumpen usw. sind ebenfalls inzwischen reparaturbedürftig?). Etwas größere Baustellen einschließlich Materialorganisierung sind die Außenisolierung des Gebäudetraktes mit dem Kleingruppen- und Direct-Action-Raumes sowie ein neues Dach auf dem Zirkusbauwagen im Garten. Letzteres ist zur Hälfte übrigens jetzt wieder frei und könnte z.B. zu einer Art Gäste- und Ich-brauch-mal-einen-Tag-Ruhe-Raum ausgebaut werden.
Was ständig anliegt:
- Bibliotheken und Archive: Das sieht hinsichtlich Mitwirkung weiterhin nicht wirklich gut aus. Es ist ja ohnehin allgemeiner Zeitgeist, dass immer weniger Menschen selbst recherchieren oder gar lesen. Google und Wikipedia nehmen das Denken ab. Bei politischen Aktionen geht es selten um (vertiefte) Inhalte. Insofern sind unsere phantastischen Archive und Bücherregale viel weniger genutzt als es möglich wäre. Wer sie kennt, weiß aber, dass damit große Chancen vertan werden. Hier ist viel zu finden – nicht nur die Literatur aus den geordneten Archiven der Bürgerlichkeit. Vieles, was hier steht, sind Schriften der antiemanzipatorischen Teile in der Gesellschaft. Wer hinter Kulissen gucken will, findet viel Material. Ganz schlecht sieht es bei der Betreuung vieler Themengebiete aus. Immer wieder übernehmen Menschen ein Thema, aber irgendwie scheinen sich viele Leute ständig zu überlisten und Sachen vor sich her zu schieben, statt einfach mal zu machen. Bis sie vergessen sind … Außer Ankündigungen ist bislang eher wenig passiert (Ausnahmen und das gemeinsame Sortieren jedes Jahr über Weihnachten bestätigen die Regel). Daher sind wichtige Themenbereiche immer noch unsortiert, z.B. Frieden/Krieg, Gender/Sexismus, Antifa/Antira. Bei vielen schaffe ich es mehr schlecht als recht – „Direct Action“ haben ich nach jahrelangem Warten auf Andere jetzt angefangen und hoffe, dass es in einigen Tagen oder Wochen wieder nutzbar ist. Viele andere Themenregale der Bibliothek warten weiter auf UnterstützerInnen, die sich einfach mal einen oder einige Tage Zeit nehmen, um ihre Lieblingsthemen durchzuschauen, zu sortieren usw. Macht auch Spaß in den schönen Archivräumen der Projektwerkstatt. Und wer einen Bereich sortiert, weiß dann auch genau, was dort zu finden ist …ich freue mich auf Mitwirkung!
- Reparaturen mit Spezialkenntnissen: Schwächen gibt es zur Zeit bei Elektrotechnik, also das Reparieren von Soundanlagen, Kopierern usw.
Für all das suchen wir immer auch einige Sachspenden. Auf dieser Seite findet Ihr eine ständig aktualisierte Liste von Sachen, die im und am Haus bzw. für Aktionen gebraucht werden. Wäre nett, wenn Ihr da ab und zu draufguckt. Hier folgt der Auszug:
- Isolierplatten für Außenisolierung der Rückwand aus Blähbetonsteinen (auch Reststücke – müssen wetterfest sein)
- Bodenabfluss mit Anschluss an Abflussrohr 50 oder 70mm ++ Regenrohre und –abzweige 100mm
- Als Schutz für Fenster: Klarsichtige Polycarbonat-, Plexi- und Acrylglasscheiben - brauchbar ab 50x80cm Größe
- Klappbare Bänke z.B. von Biertischgarnituren
- Vitrine(n) für Ausstellungs-/Auslagematerial aus Kunststoffglas (Plexi, Acryl, Polycarbonat oder ähnlich)
- Dioden-/LED-Birnen (mit dem üblichen Schraubsockel E 27, aber auch der kleinere E14)
- Sitzwürfel (eher kleine z.B. mit Kantenlänge 30-40cm; stoffbezogen oder ähnlich mit Styroporkern, Strohfüllung oder ähnliches)
- Faltbare Leinwand (gut transportierbar)
- Drahtloses Headset-Mikrofon mit Sender und Empfänger
- Kleiner Audiorekorder (MP3-Aufnahmegerät u.ä.) und kleine Mikrofone
- Videokamera mit externen Mikroeingängen, HD-Qualität oder höher (und dazu auch passendes Zubehör wie drahtlose und Handmikrofone, Speicher usw.)
- Ferngläser, Entfernungsmessgerät, Nachtsichtgerät
- USB-Sticks und SD-Cards ab 4GB Speicherplatz
- Verschiedene RAM(Speicher)-Bausteine für Notebooks bzw. Computer (z.B. zum Aufrüsten der Filmschneideecke) … genauere Angaben (Typ/Größe) auf dieser Seite
- Festplatten für S-ATA-Anschluss oder IDE, ab ca. 100 GB
- Kleiner USB-Drucker (für unterwegs, z.B. Camps, Veranstaltungen, Gerichtsprozesse)
- Flachbildschirme mit VGA- oder DVI-Anschluss ab 19 Zoll

Für Kurzentschlossen: Die nächsten Termine ... (hier nicht mehr aufgeführt)

Newsletter zur Projektwerkstatt Saasen am 13.2.2014
Hallo,
und wieder ein paar Infos aus der Projektwerkstatt. Ganz große Neuerungen gibt es im Haus nicht – aber zu diesem Newsletter. Ich habe überlegt, dass es besser ist, etwas häufiger (z.B. alle 1-2 Monate) kürzere Infomails zu schicken. Da nehme ich natürlich auch gern auf, was Euch am Herzen liegt, was Ihr in der Projektwerkstatt macht oder machen wollt und wie Andere daran teilhaben können.
Der Projektwerkstatt-Newsletter soll informieren, was hier in und um das Haus läuft. Dabei geht es nicht um die inhaltlichen Projekte – dafür gibt es zum Teil ja gesonderte Newsletter, z.B. zu den Gentechnik-Seilschaften oder zur Antirepression. Sondern es geht um die Aktionsplattform selbst, also um die Projektwerkstatt als Ort, an dem sich Gruppen und Projekte treffen können, wo ReferentInnen und TrainerInnen vermittelt werden, wo viele Aktivistis anrufen oder sich auf andere Art melden und Unterstützung von Beratung bis zu Material erhalten. Hier werden viele Internetseiten mit Infos und Tipps erstellt, die Materialien über www.aktionsversand.siehe.website entstehen hier und werden von hier verschickt. Es lohnt also, dieses Haus zu nutzen, aufrechtzuerhalten und weiterzuentwickeln, denn es ist ein wichtiger Knotenpunkt für widerständige Aktionen. Er wartet darauf, dass Ihr ihn für Eure Aktivitäten nutzt – und freut sich, wenn Ihr Möglichkeiten ergreift, das Ganze weiterzuentwickeln.
Was ich nicht tun will, ist ein ständiges Betteln um Spendengelder oder Mitgliedschaften. Es gibt auch keine Unterschriftenlisten und vorgefertigte Protest-Emails. Politische Widerstandskultur lebt davon, dass Menschen eigene Ideen entwickeln und umsetzen. Die Hilfeleistungen, die wir in der Projektwerkstatt dafür einbringen können, sind:
• Nutzung der Räume und Ausstattung: Das Haus ist nutzbar für Seminargruppen und Projekttreffen – egal ob über mehrere Tage mit Übernachtung oder als Treffen über einige Stunden, auch für Veranstaltungen wie Vorträge, Kino usw. Theater-, Schweiß-, Fahrradwerkstatt, Druckmaschinen, Layoutrechner und vieles mehr stehen zur Verfügung (und wollen gern ergänzt und weiterentwickelt werden :-)
• Unterstützung bei Projekten (Beratung, Mitmachen …)
• Trainings und Workshops zu Themen und Aktionsmethoden (siehe www.vortragsangebote.siehe.website)
Wenn Ihr Lust habt, diese Aktionsplattform zu unterstützen, so freuen wir uns. Aber da geht es weniger um Geld als um Mitwerkeln an den Einrichtungen, z,B, Werkstätten aufrechterhalten oder erweitern, defekte Sachen reparieren oder Themenbereiche der Bibliothek betreuen (sortieren, archivieren, neue Materialien beschaffen usw.). Da immer mal wieder Materialien fehlen, haben wir im Internet eine Sachspendenliste (www.projektwerkstatt.de/gesucht). Das wäre nett, wenn Ihr ab und zu da vorbeiguckt. Was bei uns irgendwann mal zuviel oder doppelt ist, geben wir dann auch weiter an ähnliche Aktionsplattformen in anderen Orten, z.B. die „WAA“ in Düren oder den „react!OR“ in Kempten (siehe www.stiftung-freiraeume.de).
Viel Spaß beim Lesen und herzliche Grüße aus der Projektwerkstatt in Saasen, Jörg B.

PROJEKTE UND AKTIVITÄTEN
++ Immer schlimmere Fälle aus der Psychiatrie werden bekannt! ++

So lautete der Titel eines Bericht in der Gießener Zeitung, 11.2.2014. Es folgte dann der folgende Text, der hier einfach mit eingefügt sein soll, um Euch über die Lage der Dinge zu informieren:
Kritiker fordern Schließung geschlossener Abteilungen!
Seit der kleinen Demonstration, die am 28.1.2014 durch Gießen zur Vitos-Psychiatrie in der Licher Straße in Gießen führte, steht das Telefon in der Projektwerkstatt nicht mehr still. Immer neue, schockierende Berichte über Fesselungen, tagelanges Einsperren in kleine Räume, Kontaktverbote und ständige verbale bis physische Übergriffe der Bewacher_innen im Arztdesign treffen im unabhängigen Politzentrum ein, seit sich dortige Aktive entschlossen, per demonstrativem Spaziergang die oft vergessenen Flächen am Rande von Gießen ins Licht der Öffentlichkeit zu holen. Jetzt erreichte ein Brief aus dem Inneren des Psycho-Gefängnisses das Haus in Saasen. „Es ist uns wichtig, den gesamten Inhalt zu veröffentlichen, auch wenn wir den Wahrheitsgehalt nicht überprüfen können“, begründet Aktivist Jörg Bergstedt den offensiven Umgang mit dem Schreiben und verweist auf etliche bereits nachgewiesene Rechtsbrüche und Übergriffe der Vitos-Kliniken in Gießen und Haina. „Wir haben hier ein Schreiben des Klinikchefs Müller-Isberner, in der er wörtlich schreibt, das Ob und Wie einer Behandlung würde allein vom Klinikpersonal bestimmt.
Patientenverfügungen würden nicht beachtet. Das ist klar gegen das Gesetz.“ Über die bisherigen Nachrichten sei er schockiert. „Das System der Zwangspsychiatrie wirkt irreparabel. Es muss abgeschafft werden, um die Gesellschaft zu zwingen, neu über den Umgang zwischen Menschen nachzudenken. Abweichung ist keine Krankheit!“ Mit gleichen Argumenten lehnt er auch schon länger Gefängnisse ab, die soziale Abweichung bestrafen würde, aber die legale Brutalität fördert.
Aktivist_innen aus der Projektwerkstatt rufen jetzt dazu auf, eine Aktionsgruppe aus Betroffenen und Interessierten zu bilden, um die Zwangspsychiatrie nicht wieder in die Vergessenheit geraten zu lassen. „Wir sollen Druck machen, bis solche Anstalten geschlossen werden!“ Kontaktmöglichkeiten bestehen über dasProjektwerkstatts-Telefon 06401-903283, per Mail (saasen@projektwerkstatt.de) und beim nächsten Prozess gegen den 4 Monate in der Vitosklinik gefangenen Dennis Stephan, der am Freitag, 14.2., aber 9.30 Uhr im Landgericht Gießen stattfindet.
Der Brief aus der Vitos-Klinik: "wir sollen Ihnen aurichten Danke, ich habe Ausgang in die Stadt und ich schreibe Ihnen das im Auftrag von einigen Forensik Patienten! Ich darf meinen Freigang in die Stadt nicht gefährden und schreibe ihnen aus dem Internetcafe Marktplatz. DANKE! DANKE!! Für die Demo, die hier von der Klinik nicht gerne gesehen wurden.Ein bischen Hoffnung bekommen wir, durch Ihren Einsatz. Wir sind nicht feige, wir werden dort drin nur tagelang fixiert und weggesperrt, falls wir nicht parieren und an einer DEmo haben wir nicht die geringst Chance teizunehmen. Sonst isoliert und zwangsgespritzt. vielen Dank für Ihren Einsatz!! Wir durften nicht mit Ihnen in Kontakt kommen, sonst wären wir weggesperrt worden und kommen nie wieder heraus. Man unterstellt uns von Seiten der Pfleger Straftaten die wir nicht begangen haben. Wir seien agressiv oder gewalttätig. kurz vor einer Anhörung wird es hier sehr schlimm, man übt Druck auf uns aus und behauptet Dinge über uns. Hier ist es ganz schwer herauszukommen. Medikamente werden einem aufgezwungen man hat hier keine Wahl. Sie geben uns durch Ihre Aktion Hoffnung. Bitte geben Sie uns nicht auf. Wir hoffen das sie den Brief bekommen. Wir worden überwacht am Tag der Demonstration, ob wir mit Ihnen in Kontakt treten. Diejenigen die weggesperrt sind haben nichts davon erfahren. Es wurde in der Arbeitstherapie unter vorgehaltener Hand weitergegeben.
Das sollten Sie wissen, der Klinikleiter Müller Isberner sagt manchen von uns: " das Gesetz bin ich"!!! Die Leute die hier sich zu wehr setzen haben keine Chancen mehr. Uns glaubt keiner. Sozialministerim antwortet nicht Petitionsausschuß ebenfalls nicht, denn wir gelten hier als bekloppt. Wir werden gezwungen Pillen zu fressen, ansonsten 0,0 Chancen eine Stufe zu bekommenn. Das bedeutet keine Kontakt zu anderen und keinen Hofgang. Schon gar nicht Entlassung zu denken.
Bitte geben sie uns nicht auf viele Grüße vom Maßregelvollzug und vergesst uns nicht."
Die weiteren Prozesstermine gegen Dennis Stephan vor dem Landgericht sind am 4. und 14.3., wahrscheinlich wieder gegen 9 oder 9.30 Uhr.

++ Globale Mittelhessen 2014: Neustart mit Änderungen??? ++
Die Projektwerkstatt war 2013 erstmals, das Interesse aber war bescheiden. Aus Saasen fanden insgesamt drei Personen den Weg zu den Filmen und Veranstaltungen, auch aus den umliegenden Orten waren es kaum mehr. Als vor kurzer Zeit einer der Filme („Die Zukunft pflanzen“) in Grünberg gezeigt wurde, kamen über 100 Menschen. Das gibt zu denken und brachte die Idee auf, zwar in diesem Jahr wieder mit Filmen dabei zu sein, aber weitere Spielorte am Westhang des Vogelsberges zu suchen. Vielleicht sind es dann noch zwei oder drei Abende in der Projektwerkstatt, an anderen Abenden aber beteiligten wir uns an Vorführungen z.B. im Lumdatal, in Vogelsbergdörfern oder –städten, in Lich, Hungen, Nidda oder Laubach – wo es halt passt und von Menschen Lust haben, einen Filmabend zu einem Thema ihrer Wahl zu organisieren. Wir freuen uns daher nicht nur über Menschen, die schon mal signalisieren, im November 2014 dabei zu sein, sondern auch über die, die in ihrem Ort einen Abend gestalten wollen: Schreibt eine Email, ruft an oder kommt vorbei, damit wir die Idee auch verwirklichen können. Dann wäre das Motto „Global denken, lokal Filme zeigen und diskutieren, Projekte anschieben usw.“ mit Leben erfüllt.

++ Solidarische Landwirtschaft ++
Nur mühselig voran geht der Aufbau einer solidarischen Landwirtschaft im Ostkreis Gießen und West-Vogelsberg. Dabei finden fast alle befragten Menschen die Idee einer „SoLaWi“ als bedürfnis- und nicht gewinnorientierte Nahrungsmittelproduktion, bei der VerbraucherInnen und LandwirtInnen gemeinsam planen (siehe www.solidarische-landwirtschaft.org), gut. Aber ihr Mitmachen haben bislang erst ca. 10 Menschen angekündigt. Das müssen mehr werden, bevor wir mit der Umsetzung starten – von festen Absprachen mit Höfen und dem Start eines Gemüseanbauprojektes. Es wäre also schön, wenn sich mehr melden, die nicht auf einen anonymen Markt, Label oder Kennzeichnungen vertrauen, sondern genau wissen wollen, wo ihre Nahrungsmittel herkommen (oder sogar mithelfen, dass sie wachsen). Bitte meldet Euch in der Projektwerkstatt oder über die Rückmeldeformulare – und sprecht noch mehr Menschen an, denn darauf wird es ankommen.

++ Neue Vortragsthemen ++
Nach den – für unsere Verhältnisse – großen Erfolg der Ton-Bilder-Schau „Monsanto auf Deutsch“ sind zwei neue Themen als Vortragsangebot entstanden, die die Debatte weiterführen. Eines ist auch eine Ton-Bilder-Schau und bietet eine Auswertung des Widerstandes gegen die Agrogentechnik, deren Ergebnis sich ja sehen lässt: 2013 gab es keine Aussaat gentechnisch veränderter Pflanzen in Deutschland. Auch für 2014 hat die Gentechniklobby schon gejammert, dass es von gentechnikfrei bleiben wird.

++ Seminare in der Projektwerkstatt ++
Wir kommen nicht nur gerne als Referent_innen oder Trainer_innen zu Euch, sondern können auch in der Projektwerkstatt Seminare anbieten. Im November und Dezember sind ja einige gelaufen, aber immer mit nur 3 bis 10 Teilnehmer_innen. Ich bin daher ein bisschen zögerlich, einfach weitere Themen anzubieten. Es wäre schön, wenn auch Rückmeldungen kämen, wo Interessen bestehen. Ich habe ja immer besondere Lust auf knifflige Fragen politischer Theorie und Strategie (siehe die letztjährigen Seminare zu „Veganismus und Theorie“ oder „Offene Räume“), zudem auf Trainings und Weiterbildung in Aktionsmethoden, Recherche, politische Einmischung usw. Themenanregungen gibt es hier auf www.vortragsangebote.siehe.website – die dortigen Angebote sind sowohl als Veranstaltungen bei Euch möglich wie auch als Seminar in der Projektwerkstatt.

++ Neue Veröffentlichungen ++
Wir kommen mit dem ganz neuen Zweig im SeitenHieb-Verlag voran: Die drei ersten Romane sind im Layout, einer vierten ist in der Textdiskussion. Thematische Klammer ist die Orientierung an Aspekten herrschaftsfreier Zukünfte – möglichst nicht als platte Gesamtdarstellung, sondern an möglichen, konkreten Situationen. Freut Euch auf den Reprint von „Die Aliens sind unter uns“, einen Klassiker aus den 90er Jahren, und auf die beiden Erstauflagen von „Suizidalien“ und „Hinter den Laboren“ – den beiden Einblicken in ganz konkrete Orte einer späteren Welt.
Bereits in der Korrektur sind drei weitere Büchlein der neuen Theoriepocket-Reihe zu den Themen „Gentechnik und Macht“, „Gewalt“ und „Kritik der Demokratie“. Bereits erschienen sind „Macht und Umwelt“, „Herrschaft“, „Den Kopf entlasten?“ und „Gefangen“. Mehr auf www.aktionsversand.siehe.website.

NACHRICHTEN AUS DEM HAUS
++ Nazis, ihre bürgerlichen „GegnerInnen“ und die Projektwerkstatt ++

Da es hier manchmal Nachfragen gibt (wenn auch hier bemerkenswert wenig, aber das ist eher ein Abbild allgemeinen Desinteresses), kurz gesagt: Es gab einige zwar seltsame, aber eher harmlose Begegnungen irgendwo, aber keine Nazis mehr in der Nähe der Projektwerkstatt. Jedenfalls ist nichts aufgefallen. Einige Übergriffe im Lumdatal beunruhigen aber weiter. Seltsamerweise hat das weiterhin wenig überzeugende bürgerliche Anti-Nazi-Netzwerk in einer aktuellen Mail davon gesprochen, dass es ruhig sei im Lumdatal. Naja – was deren Klasse nicht betrifft, existiert für die halt nicht.

++ Bibliotheken und Archive ++
Die Tage um Weihnachten sollten wieder den Sortierarbeiten am Archiv dienen. Das geschah auch, aber so richtig viel ist noch nicht geschafft. Das ist nicht gut, denn einmal im Jahr sollte mindestens jede thematische Abteilung einmal aufsortiert werden. Einige Themen haben Menschen übernommen, aber irgendwie scheinen sich viele Leute immer selbst zu überlisten und die Sachen zu verschieben, statt einfach mal zu machen. Daher also: Vielen Themenregale der Bibliothek warten weiter auf UnterstützerInnen, die sich einfach mal einen oder einige Tage Zeit nehmen, um ihre Lieblingsthemen anzupacken. Macht auch Spaß in den schönen Archivräumen der Projektwerkstatt. Und wer einen Bereich sortiert, weiß dann auch genau, was dort zu finden ist …

++ Internetseiten www.projektwerkstatt.de ++
Es ist ein Riesenbereich mit ca. 14.000 Internetseiten und noch viel mehr eingebundenen Dokumenten und Abbildungen. Viele finden die unübersichtlich – naja, von der Hand weisen lässt sich das kaum. Denn fast alle Seiten sind eher eine Enzyklopädie zum jeweiligen Thema. Es ist auch mein Stil: Nicht seichte Oberflächlichkeiten in twitter-kompatiblen Kurzinfos. Erst recht nicht laberhafte Online-Poesiealben mit Texten, die schnell wieder im chronologischen Papierkorb verschwinden. Sondern umfangreiche Sammlungen, aus denen Menschen viel herausziehen können für ihre eigene politische Arbeit. Nicht immer ist alles schnell zu finden – auch das ist ein Tribut an die große Menge von Informationen. Ich will das auch gar nicht vereinfachen – wer auf dünne Kost steht, hat den Rest des Internets für sich …
Bauchschmerzen bereiten mit regelmäßig die Seiten zur Projektwerkstatt in Saasen selbst (www.projektwerkstatt.de/saasen). Wie beschreibe ich ein solches Haus, welches ja als kulturelles Gegenexperiment gedacht ist und damit in Konflikt kommt nicht nur mit der Umgebung, sondern auch mit den Menschen, die das Haus nutzen und aus der umgebenden Normalität kommen. Die meisten wünschen sich, dass die Normalität von draußen mit einzieht – oder, wenn sie sich einbilden, das nicht zu wollen, so brauchen sie sie doch tatsächlich. Autonomie, Selbstorganisierung, freie Zugänglichkeit und offene Nutzbarkeit sind der anspruchsvolle Versuch, eine herrschaftsfreie Welt auf kleinem Raum vorwegzunehmen. Doch das Richtige im Falschen gibt es nicht (sagt Adorno und hat wohl recht). Für es zu kämpfen, ist ein ständiges Ringen und macht genau dadurch Sinn. Wie aber stelle ich das in Texten dar? Wie ist es verständlich, ohne abzuschrecken? Wie setzt aber dennoch Ansprüche, damit nicht die Nutzer_innen die Normalität einfach ins Haus und somit noch mehr Falsches ins vielleicht eigentlich Richtige schleppen? Wenn Menschen Ideen haben oder einfach mal selbst Textbausteine beisteuern wollen zu den Seiten über die Projektwerkstatt in Saasen, freue ich mich. Das wäre auch gut, weil da eigentlich alles von mir stammt. Nicht weil Anderes rausfliegt, sondern sonst nichts kommt. Aber ich bin ja nicht allein im Haus …

VERANSTALTUNGEN
Auf unserer Internet-Terminseite ist jetzt vermerkt, wo Projektwerkstättler_innen dabei sind – so könnt Ihr Euch verabreden, uns ansprechen usw. Ebenfalls ist vermerkt, wenn unser Bücher- und Infotisch zu finden ist (ohne Garantie, dass dann auch alles da ist ... gerade bei mehrtägigen Veranstaltungstouren geht ja auch mal was aus). Schaut also einfach immer auf die Terminübersichten.

Newsletter zur Projektwerkstatt Saasen am 7. Januar 2014
(garantiert ohne Spendenaufruf und Kontonummer)
Hallo,
also dann mal ein gutes neues Jahr, gel?
unsere Weihnachtsphase ist vorbei - und fertig geworden sind wir bei weitem nicht in den Bibliotheken. Es geht also weiter - und wer Lust hat, darf gerne mit einsteigen. Denn Bibliothekbetreuung und –nutzung sind aber natürlich auch unabhängig von Weihnachten möglich. Wer Lust hat, hier mal einen oder einige Tage mitzuwerkeln oder einen Themenbereich der eigenen Wahl dauerhaft zu übernehmen, d.h. ab und zu durchzugucken, neue Sachen einzusortieren und die Bücher zu erfassen, sollte sich melden. Infos zu den Bibliotheken und Archiven finden sich auf der Infoseite zum Archiv.
Und wieder gilt: Viel Spaß beim Lesen, noch mehr bei Euren Aktionen und herzliche Grüße aus der Projektwerkstatt in Saasen, Jörg B.

NACHRICHTEN
++ Wieder mal Begegnung mit "unseren" Nazis ++

Dass wird ja fast schon ein soziales Verhältnis, so regelmäßig wie die sogenannten Lumdatal-Nazis uns "auflauern". Kurz nach Weihnachten gab es wieder eine Begegnung mit Nazis, diesmal beim Containern in Grünberg direkt an der Tonne. Die beiden Betroffenen sind wohl gleich weggefahren. Wir sind dann zu dritt nochmal hin, aber es war niemand mehr da. Hat sich aber trotzdem gelohnt, weil viel im Container war ...
Ein Bericht durch Betroffene wurde zugesagt, ist aber bislang nicht eingetroffen. Da ist das wichtig fand, überhaupt mal Bescheid zu geben, schreibe ich das kurz hier auf. Nach Einschätzung der Betroffenen handelte es möglicherweise um Dominik Rein, Kai Magel und Jonas Schnick. Sie kamen mit dem bereits bekannten Auto (wahrscheinlich GI-KU 215, hab ich jetzt von der Erzählung nicht mehr ganz klar im Kopf). Was die beiden noch erzählt hatten war, dass zeitgleich Polizei auf der Straße agierte und Autos kontrollierte. Es gibt keine Infos, ob da ein Zusammenhang damit bestand, dass da "zufällig" die Lumdatalnazis an einem Grünberger Container auftauchten (der Edeka ist am Ortseingang - denkbar wäre ja auch, dass ein Neonazikonzert in der Nähe war oder Ähnliches und der Parkplatz ein Anlaufpunkt war).

++ Busfahrt zur Demo "Wir haben es satt" nach Berlin ++
Wir erhielten den folgenden Aufruf, zusammen mit einem Bus anzufahren ... und geben den natürlich weiter:
Wir fahren wieder hin!!! Kommt alle mit!!!
Damit es ökologisch und finanziell tragbarer ist, für einen Tag nach Berlin zu fahren, werden wir einen Reisebus starten.
Abfahrt: Freitagabend den 17.1.2014
22.00 Hungen an der Stadthalle „Am Grassee“
22.45 Gießen Messeplatz an der Ringallee
23.45 Alsfeld Autobahn Rastplatz „Pfefferhöhe“
Ankunft in Berlin rechtzeitig zum Bio-Frühstück in der Markthalle IX in Kreuzberg
Rückfahrt: am Samstag um ca. 16.00 Uhr
Fahrtkosten: 40,- € (Vollkosten) 20,- € (Kinder/Ermäßigt) 50,- € (Unterstützer)
Wenn der Bus ganz voll ist geht der Überschuss an WIR-HABEN-ES-SATT.
Kontaktpersonen: Mignon Färber 015771432828, Jörn Röder 06473/922863 oder 01795161280
Anmeldung: mignon.pilling@directbox.com
Bezahlung: Überweisungsdaten werden nach Anmeldung bekannt gegeben.
Also meldet euch so schnell wie möglich an!!! Bitte mit Telefonnummer !

++ Überlegungen zur Globale 2014 - wer will auch noch Filmabend organisieren? ++
Ein Vorschlag für den nächsten Zeitraum (November 2014): Im Ostkreis Gießen/West-Vogelsberg statt bisher nur einem Standort Projektwerkstatt (2013 mit mit 8 Spieltagen) nun mehrere Spielorte, die eine Abfolge der Veranstaltungen zusammen entwickeln, d.h. sich die Abende untereinander aufteilen. Pro Ort dann ein oder zwei Filmabende, die Orte dieser Region bilden dann einen Spielstandort zusammen innerhalb der Gesamtglobale. Wer hat Lust, bei sich einen oder zwei Abende zu machen???

++ Der absurde Prozess gegen Dennis Stephan geht weiter. Und weiter. Und weiter ++
Die Versuche, uns direkt einzubringen, sind gescheitert. Das Gericht lehnte Strafverteidiger aus der Projektwerkstatt ab. Ansonsten taktiert es sehr seltsam herum, so dass sich ganz allmählich der schlimme Verdacht zur Gewissheit steigert: Dennis Stephan wird verfolgt, um einen regionalen Politiker zu schützen. Der hat ihn nämlich Pfingstmontag 2013 mit seinem Auto überfahren - und immer mehr spricht dafür, dass das nicht ganz versehentlich geschah ...
Inzwischen ist Strafanzeige gegen die Richter_innen und den Staatsanwalt gestellt, die den Politiker Dieter Howe schützen und Dennis Stephan verfolgen - beides rechtswidrig. Ein Text darüber ...

WAS SONST ANLIEGT …
Die neuen Veröffentlichungen gedeihen. Für neue Bücher freuen wir uns über Menschen, die über Texte mitdiskutierten oder die Texte Korrektur lesen wollen. In den nächsten Monaten sollen erscheinen:
Jetzt sogar vier Romane mit Zukunftsthemen
Drei weitere Büchlein der Theoriepocket-Reihe (Gentechnik und Macht ++ Gewalt ++ Kritik der Demokratie)
Wer hat Lust, die gegenzulesen??? (Demokratie wird schon gelesen)

Auch im und am Haus ist immer was zu tun. Auswahl dessen, was an Arbeiten anliegt:
Elektro(nik)reparaturen: Wer hat Lust und Möglichkeiten, sich um defekte Elektrogeräte zu kümmern? Kaputt sind z.B. ein Verstärker, ein Paar Computerlautsprecher, einige Kleingeräte (Handleuchten, tragbare Lautsprecheranlage ...).
In der Druckerwerkstatt muss immer noch die Sortiermaschine zusammengebaut und in Gang gebracht werden.
Ansonsten befindet sich im Vorderhaus-Treppenbereich immer eine Pinnwand mit anliegenden Arbeiten.

++ Nötige Sachspenden ++
Wir haben in den letzten Monaten wieder einige wichtige Sachen gespendet bekommen – vielen Dank dafür. Jetzt gibt es eine Videokamera im Haus und neues Werkzeug. Andere Sachen fehlen weiter oder neu. Auf dieser Seite findet sich immer eine aktuelle Liste dessen, was in der Projektwerkstatt gebraucht wird – von Materialien bis zu notwendigen Reparaturen. Wir freuen uns, wenn sich da Menschen ab und zu umgucken. Dort stehen neben den ständigen Verbrauchmaterialien (Toner, Papier …) zur Zeit zum Beispiel: 10m-VGA-Kabel, tragbarer Beamer, LED-Birnen für normale Lampenfassungen, Treppenstufen-Kantenschutz (mind. 84 cm lang), klappbare Bänke z.B. von Biertischgarnituren, leistungsstarker Akku-Schrauber …

Newsletter zur Projektwerkstatt Saasen am 30. November 2013
Hallo,
Weihnachten steht vor der Tür – und damit nicht so sehr der Weihnachtsmann (ich drücke mal die Daumen, das der Euch eher in Ruhe lässt das meiste andere Brimborium dieser Jahreszeit auch), sondern zum zweiten Mal (wird also langsam Tradition) eine gemeinsame Sortier- und Archivierungsphase in unserer Bibliothek mit dem schönen Kunstnamen „kabrack!“. Ab 22.12., also dem 4. Advent und direkt im Anschluss an das Seminar zu „Offenen Räumen“, möchten wir einladen zu einigen Tagen des Werkelns zwischen Büchern und Aktenordnern. Ob einen Tag oder mehrere – wir freuen uns, wenn Menschen dazu kommen und sich über Themenbereiche ihrer Wahl „hermachen“: Zettelstapel sortieren, einheften, Bücher eventuell in die Verzeichnisse eintragen usw. Das Ganze in der schönen Atmosphäre unserer Archivräume und immer mit viel Zeit für Diskussionen und allerlei rundherum.
Was liegt konkret an?
Bei allen Bereichen das einsortieren, was im vergangenen Jahr neu hinzukam
Bei einigen Bereichen, die wir letztes Jahr nicht geschafft haben, die gesammelten Sachen mehrerer Jahre einarbeiten und dabei die Gliederung der Ordner usw. neu machen. Das sind u.a. Antifaschismus/Antirassismus, Gender/Sexismus/Feminismus, Antimilitarismus/Krieg/Frieden, Direct-Action/Aktionsauswertungen, Tierschutz/Tierrechte.
Bibliothekbetreuung und –nutzung sind aber natürlich auch unabhängig von Weihnachten möglich. Wer Lust hat, hier mal einen oder einige Tage mitzuwerkeln oder einen Themenbereich der eigenen Wahl dauerhaft zu übernehmen, d.h. ab und zu durchzugucken, neue Sachen einzusortieren und die Bücher zu erfassen, sollte sich melden. Infos zu den Bibliotheken und Archiven finden sich auf der Infoseite zum Archiv.
Noch vor Weihnachten gibt es in der Projektwerkstatt einige Seminare, die unten – neben weiteren Nachrichten – aufgelistet sind. Ich freue mich auf Begegnungen, diesmal nicht dadurch, dass ich herumreise, sondern dass wir uns vielleicht hier bei uns in der Projektwerkstatt bei spannenden Veranstaltungen, in Bibliotheken und Projekträumen treffen.
So weit … ähhh … irgendwas fehlt doch noch … zu Weihnachten … auch ja: Der Spendenaufruf mit Kontonummer. Ja, das ist aber auch gut so. Ihr werdet von allen möglichen Glücksbringern dieser Welt mit Spendenaufrufen übersät werden. Denn wenn die auch öfters politischen Protest schon fast vergessen, das eine nicht: Die Kontonummer. Dieser Newsletter ist immer frei davon und wir frei davon bleiben. Hier gibt es Widerstand, um diese Welt zu verändern – und nicht den Kontostand. Es ist traurig genug, dass politischer Protest an allen Ecken zum Gleichen verkommen ist wie die Herstellung von Schokoriegeln oder Pelzmänteln: Zur Jagd nach immer neuen Einnahmen.
Viel Spaß beim Lesen und herzliche Grüße aus der Projektwerkstatt in Saasen, Jörg B.

RÜCKBLICKE AUF AKTIONEN
++ Globale Mittelhessen: 10 Tage volles Programm in der Projektwerkstatt ++

Die Projektwerkstatt war erstmals dabei – und wird nach Lage der Dinge auch nächstes Jahr mitmachen. Denn fast alle, die mitgeholfen und mitgemacht haben, wollten die Sache noch einmal probieren. Dazu wurden auch schon einige neue Ideen und Änderungen besprochen. Dabei waren die zehn Tage kein voller Erfolg. Trotz sehr intensiver Vorbereitung und einem spannenden Rahmenprogramm von ReferentInnen über Kultureinlagen bis zu einem täglichen superleckeren Buffet blieb das Interesse bescheiden. Aus Saasen fanden insgesamt drei Personen den Weg zu den Filmen und Veranstaltungen, auch aus den umliegenden Orten waren es kaum mehr. Die Aktiven der Projektwerkstatt, die alles vorbereiteten und organisierten, waren durchschnittlich die Hälfte des Publikums – hinzu kamen noch verschiedene Menschen aus allen Ecken Mittelhessens. Es waren nie über 30 Personen pro Film und meist zwischen 10 und 15. Doch auch für diese jeweils wenigen Menschen waren alle Tage sehr spannend und es entstanden interessante Diskussionen. Nächstes Jahr soll dieser Aspekt der Diskussion noch mehr in den Vordergrund gestellt werden, in dem jeden Werktag nur ein Film läuft und danach viel Zeit zur Debatte bleibt. Wer Lust hat, im nächsten Jahr dabei zu sein, darf sich gerne jetzt schon melden. Die Festlegung, welche Filmen laufen sollen, wird schon im ersten Halbjahr 2014 ausgewählt. Auch hier sind Vorschläge gerne gesehen.

++ Nazis, ihre bürgerlichen „GegnerInnen“ und die Projektwerkstatt ++
Es begann im Mai 2013. Steine oder Farbkugeln flogen gegen die Projektwerkstatt. An einem alten LKW stand: „Wir kriegen Euch!“ Zunächst war Rätselraten: Wer war das? Dann wurden parallele Ereignisse aus dem Lumdatal bekannt. Dort hatte sich eine Neonaziszene entwickelt. Als sie offensiver wurden, reagierten bürgerliche Kreise und die Polizei. Aus Rache griffen die Nazis Bürgermeister, eine Pfarrerin/Grüne und eben die Projektwerkstatt an – später auch noch andere Personen im Lumdatal. Dass sie auch nach Saasen kamen, stellte sich schnell als erwartbar heraus: Die sogenannten Lumdatalnazis wohnten und agierten zum Teil in Saasen. Als im Lumdatal ein bürgerliches Netzwerk gegen die Nazis entstand, waren deshalb auch ProjektwerkstättlerInnen dabei. Doch sie mussten lernen: Bürgermeister und Kirchenleute wollten sie nicht. Die dominierten aber das Netzwerk. So entstand die absurde Situation, dass das am meisten angegriffene Haus, die Projektwerkstatt, von der bürgerlichen Solidarität ausgeschlossen war. Das änderte sich auch nicht am 3.11., als ProjektwerkstättlerInnen Menschen aus dem Lumdatal, aus dem gegründeten Netzwerk wie auch alle BürgerInnen im Wiesecktal (Buseck, Reiskirchen, Grünberg) und mit Sonderanschreiben die Parteien, Bürgermeister und Kirchen dort zu einem Informationsgespräch über die Nazis einluden. Außer anderen Betroffenen aus dem Lumdatal und zwei Grünen kam niemand von diesen. Es herrschte also mal wieder organisiertes Weggucken im bürgerlichen Lager. Dabei hatten die Nazis in den Tagen davor selbst noch einige Paukenschläge gesetzt, in dem sie öffentlichkeitswirksam für eine Art Volksaufstand gegen die Veranstaltung plakatierten und flyerten. Auch die Medien verschwiegen die Angriffe alle, nur eine Zeitung veröffentlichte immerhin die Veranstaltung.
Am 14.11. traf sich dann das Netzwerk wieder – und diesmal waren mehrere AktivistInnen aus der Projektwerkstatt dabei. Ebenso wie sie plädierten andere Betroffene der Nazi-Übergriffe für eine gemeinsame antifaschistische Arbeit – schließlich sei es die gleiche Nazigruppe, die dort agierte. Saasen läge zudem nur 4km vom Lumdatal entfernt.
Auszüge aus einem Bericht: „Wir sind dort mit drei Leuten aus der ProWe aufgetaucht, aus Allendorf waren die beiden Töchter aus der Familie, bei denen die Tür eingetreten wurde, und der Sohn aus der Familie, die angegriffen wurde, weil die Hautfarbe einer Person der Familie den Nazis nicht passt, da. Mit allen und weiteren aus den Familien, die nicht selbst da waren, gab es dabei, vorher und hinterher noch nette Gespräche.
Bei dem Treffen gab es zunächst lediglich zwei Polizeiautos auf dem Parkplatz davor und zwei deutlich nicht ins sonstige Bild der Besuchenden passende Personen. Als die beiden jungen Typen den Saal verließen, ist der Bürgermeister hinterhergelaufen. Was dann draußen passierte, wissen wir nur aus Schilderungen von Bürgermeister und Nazis (siehe unten, facebook). Der Bürgermeister erklärte, die beiden seien angesprochen worden, was sie dort wollten, hätten dann herumgedruckst und keine sinnvollen Antworten geben können. Dann seien sie auch gegangen.
Inhaltlich fing das Treffen mit einem Vortrag eines Menschen der hessischen Beratungsstelle an, der vorstellte, woran mensch moderne Nazis erkenne und woran nicht, wie die sich organisieren würden etc. Sein Wissen schien er v.a. aus dem Internet zu beziehen, von den konkreten Angriffen hier hat er noch nix gehört, Saasen kannte er nicht, Blogs hält er für gefährlicher als verteilte Flugblätter und insgesamt war sein Vortrag mit relativ wenig Bezug zur hiesigen Region und eher aufgezogen wie ein Schulvortrag (was er wohl auch oft macht).
Danach gab es dann eine Zeit lang verschiedene Debatten und eine Menge praktisches Anschauungsmaterial zum Thema Moderation und Machtausübung. Eine Führungsperson hat wiederholt betont, dass der Kreis viel zu groß und daher nicht arbeitsfähig sei und es ein Chefgremium bräuchte, was dann auch gegründet wurde. Der Vorschlag dass dieses Gremium sich erstmal finden solle, um dann im nächsten Schritt zu entscheiden, ob Saasen mitgedacht würde, wurde von uns mit deutlicher Kritik beantwortet, weshalb wir nun in diesem Gremium auch drinsitzen. Durchgestanden ist der Konflikt aber vermutlich nicht und unser Delegations-Abgesandter (er ist jetzt auf der Liste der wichtigen sieben Leute) und wir als seine künftigen Untertanen müssen uns vermutlich noch häufiger dagegen wehren als Ausländer, nein Austaler (die Wieseck ist nicht die Lumda und der Berg wirklich hoch, und es sind bestimmt auch vier Kilometer Luftlinie bis zum Beginn des Lumdatals) rausdefiniert zu werden. Versuche dieser Art gab es jedenfalls eine Menge, es gab aber auch erfreulich deutliche Gegenstimmen, uns selbstverständlich mitzudenken. Insgesamt war die Stimmung ziemlich konfrontativ (möglicherweise auch durch einen sehr harten Einstieg mit einer Kritik am Referenten) und insgesamt wurden wir vermutlich als verbohrt und verbissen und anti-bürgerlich-provokant wahrgenommen. Wir hätten da möglicherweise schlauer agieren können und sollen, um die Stimmung nicht so anzuheizen. Nichtsdestotrotz glaube ich, dass wir schon eine Menge Fragen aufgeworfen haben und es gut war, dass wir so personalstark da waren.“
Die Nazis hatten eine eigene Sicht auf die Abläufe und phantasierten ziemlich frei herbei, dass die bislang ganz und von den bürgerlichen Eliten immer noch ausgegrenzten ProjektwerkstättlerInnen nun die Führung des Netzwerks seien. Das ist allein schon von daher absurd, weil Führung etwas ist, was in der Projektwerkstatt ja grundsätzlich abgelehnt und bekämpft wird. Aber vielleicht schlossen die Nazis da einfach von ihren Weltbildern auf andere …

++ Solidarische Landwirtschaft ++
Seit einiger Zeit werkeln wir am Aufbau einer solidarischen Landwirtschaft im Ostkreis Gießen und West-Vogelsberg. Solch eine „SoLaWi“ ist eine bedürfnis- und nicht gewinnorientierte Nahrungsmittelproduktion, bei der VerbraucherInnen und LandwirtInnen gemeinsam planen, was angebaut wird. Die Ernte geht dann nicht mehr in den Verkauf, sondern ist für die Menschen, die beim Projekt dabei sind und die Kosten gemeinsam übernehmen (siehe www.solidarische-landwirtschaft.org)? Es haben einige LandwirtInnen ihr Interesse angemeldet, aber es sind bislang wenig Menschen, die solche Produkte haben wollen. Deshalb wäre es schön, wenn sich mehr melden, die nicht auf einen anonymen Markt, Label oder Kennzeichnungen vertrauen, sondern genau wissen wollen, wo ihre Nahrungsmittel herkommen (oder sogar mithelfen, dass sie wachsen). Bitte meldet Euch in der Projektwerkstatt oder über die Rückmeldeformulare – und sprecht noch mehr Menschen an, denn darauf wird es ankommen.

++ Thema Agrogentechnik ++
2013 war das erste Jahr seit Langem, in welchem keine gv-Pflanzen in Deutschland standen. Als Letztes gab das IPK in Gatersleben bekannt, auf die Aussaat des gv-Winterweizen zu verzichten. Damit blieb das ganze Jahr frei von gv-Pflanzen draußen – leider nur in Deutschland (und einigen anderen Ländern). Was NGOs, Grünenapparate, Schweizer VolksabstimmlerInnen usw. aus Hasenfüßigkeit nie zu fordern wagten (aber dann in einigen Zeitungen als ihr Verdienst abfeierten – wie peinlich ist das denn?), wurde Realität – geschaffen durch die brisante und wirksame Mischung aus Kritik, Enthüllungen über Motive und Interessen sowie direkte, militante und kreative Aktionen. Das war, ist und bleibt es, was sie nicht mögen!
Die neue Ton-Bilder-Schau „Die Mischung macht’s!“ aus der Projektwerkstatt bietet einen Rückblick auf die Kämpfe gegen die Agrogentechnik. Schwächen und Stärken werden analysiert, was auch für zukünftige Kampagnen und andere Themen wertvolle Hinweise geben kann. Auf der Herbsttour durch Bayern (15.-22.11.) lief die neue Schau bereits mehrfach. Wer sie zudem zu sich einladen will, findet Informationen zu dieser und anderen Veranstaltungsangeboten auf www.vortragsangebote.siehe.website.
Was gerade passiert:
- Daten über Durchwuchs von gv-Pflanzen organisieren und auswerten
- Neue Broschüre zu Gentechnik und der Machtfrage verfassen
- Akteneinsicht in die Förderunterlagen zum Biosicherheitsprogramm (siehe nächster Absatz)
- Film weitermachen zum Widerstand gegen die Agrogentechnik
- Weitere Veranstaltungstouren fürs Frühjahr planen

++ Akteneinsicht gerichtlich durchgesetzt ++
Seit 2009 wehren sich die Förderstellen der Agrogentechnik gegen den Einblick ihre Unterlagen. Ständig verzögerten sie, spielten auf Zeit, so dass erst im Sommer 2013 die Entscheidung vor Gericht fiel. Nun ist auch die zweite Instanz durch – und der Sieg über die Agrogentechnikseilschaften hat Bestand. Der Verwaltungsgerichtshof Kassel hat de Berufungsantrag gegen das Akteneinsichtsurteil von Gießen zurückgewiesen. Damit ist rechtskräftig, was etliche deutsche Universitäten inzwischen in vielen Briefen an das Gericht zu einer Horrorvorstellung erklärt haben: Jedermensch darf in die Förderakten des BioSicherheitsprogramm (Förderprogramm der Bundesregierung zur Agrogentechnik) reingucken. Fast komplett. Die Akten lagern in Jülich im (Kern-)Forschungszentrum – und nun können wir endlich ran. Vom 9. bis 13.12. ist der Besuch dort geplant. Viereinhalb Jahre hat das Forschungszentrum mit schmutzigen Tricks die Akteneinsicht zu verhindern versucht (ganze Story mit den Urteilen).

WAS SONST ANLIEGT …
Die ersten Sortierarbeiten am Archiv laufen schon. Das ist zwar immer nötig und möglich, aber traditionell zum Jahresende eine typische Winterbeschäftigung. Das Zeitschriftenarchiv ist schon fast aktualisiert. Also nächsten soll das Gruppen-/Adressenarchiv dran sein. Dann können Menschen in der Projektwerkstatt wieder nachschauen, welche Zentren und politischen Gruppen es in welcher Stadt gibt. So mancheR hat hier schon erfahren, was in der eigenen Stadt läuft …
Die vielen Themenregale der Bibliothek warten dann auch UnterstützerInnen – spätestens über Weihnachten und die Tage danach sollen dann alle Bereiche angegangen werden.

NACHRICHTEN AUS DEM HAUS
Kommen wir zu den Meldungen zu Aktivitäten und Projekten rund um das Haus … Zunächst einmal: Alle Räume haben die Globale wunderbar ausgehalten. Es war mit dem eingerichteten Treffpunkt im Glashaus eine wunderschöne Atmosphäre. Dieser neue Bau bringt richtig Flair in das ansonsten zwar kreativ gestaltete, aber doch bis in den letzten Winkel funktionale Haus. Wir werden damit leben müssen, dass immer ein bisschen Improvisation dabei ist. Hier ist alles handgemacht und hält nicht jeder Belastung stand. So standen einmal Teile der Treppe im Glashaus unter Wasser. Oder es fiel ein Klo aus. Aber alles ließ sich renovieren. Hoffen wir, dass es bei den kommenden Seminaren und der Bibliotheksortierphase auch so ist.

+ + Nötige Sachspenden ++
Wir haben in den letzten Monaten wieder einige wichtige Sachen gespendet bekommen – vielen Dank dafür. Jetzt gibt es eine Videokamera im Haus und neues Werkzeug. Andere Sachen fehlen weiter oder neu. Auf dieser Seite findet sich immer eine aktuelle Liste dessen, was in der Projektwerkstatt gebraucht wird – von Materialien bis zu notwendigen Reparaturen. Wir freuen uns, wenn sich da Menschen ab und zu umgucken. Dort stehen neben den ständigen Verbrauchmaterialien (Toner, Papier …) zur Zeit zum Beispiel: tragbarer Beamer, LED-Birnen für normale Lampenfassungen, Treppenstufen-Kantenschutz (mind. 84 cm lang), klappbare Bänke z.B. von Biertischgarnituren, leistungsstarker Akku-Schrauber …

NEUE VERÖFFENTLICHUNGEN UND INFOS
++ Utopieromane ++

Die Sache entwickelt sich. Wir haben alle Materialien da, um die ersten Bände zu layouten. Hoffentlich noch dieses Jahr sollen die ersten Romane mit emanzipatorischen Zukunftsentwürfen entstehen – wie üblich in unserem nicht-kommerziellen Verlag SeitenHieb. Wer noch solche Texte hat und mit einbringen will (als ganzes Buch oder auch als Beitrag in möglichen Büchern, die mehrere kürzere „Romane“ enthalten), darf sich gerne melden.

++ Theorie im Pocketformat ++
Jetzt sind die ersten da: Vier kleine Bücher zu Theoriethemen – quadratisch, praktisch, theoriestark. Kurze Abhandlungen zu grundlegenden Themen. Die ersten vier, die es jetzt schon druckfrisch gibt, sind:
Den Kopf entlasten ... Richtwert 3 Euro
Sog. "Verschwörungstheorien: Woher kommen sie? Was bewirken sie? Und was ist von ihnen zu halten?
11.9., Bilderberger, BRD GmbH, das böse Finanzkapital, Chemtrails, Zinsen - das und mehr taucht auch in politischen Debatten immer wieder in Form verkürzter Weltanalysen auf. Das Büchlein erklärt die Funktionsweise solcher Mythen, was an ihnen nützlich und was gefährlich ist. Etliche vereinfachte Welterklärungen werden vorgestellt und gezeigt, wo sie fälschen oder vereinfachen. Gegenbelege sind aufgeführt. Zum Schluss gibt es Tipps zum skeptischen Denken.
Ab 3 St.: 2,50 Euro, ab 10 St.: 2 Euro. Quadratisch 15x15cm, 76 S.. ISBN 978-3-86747-064-3

Herrschaft ... Richtwert 3 Euro
Der Überblick: Formen, Wirkung, Wege zur Herrschaftsfreiheit. Einführung in die theoretischen Grundlagen von Herrschaft und Herrschaftskritik. Angefangen mit einer Definition über die Frage, warum Herrschaft eigentlich abzulehnen ist, bis zu den Thesen über Herrschaftsfreiheit und den Weg dorthin. Entwickelt aus zahlreichen Workshops, Seminare und den Theoriewochen zur Herrschaftskritik.
Ab 3 St.: 2,50 €, ab 10 St.: 2 €. Quadratisch 15x15cm, 64 S. ISBN 978-3-86747-058-2

Gefangen ... Richtwert 3 Euro
Kritik von Gefängnissen und Alternativen zur Strafe. Über die fatale Wirkung von Strafe, vor allem von Haftstrafen. Alternativen. Quadratisch 15x15cm, 64 S.
Ab 3 St.: 2,50 Euro, ab 10 St.: 2 Euro. ISBN 978-3-86747-063-6

Macht und Umwelt ... Richtwert 3 Euro
Über den Zusammenhang von Herrschaft und Umweltzerstörung
Texte und Thesen zur Verknüpfung von Herrschaft und Umweltzerstörung. Es zeigt sich, dass machtförmige Verhältnisse gleichzeitig die Voraussetzung wie auch das Mittel der rücksichtslosen Aneignung von Rohstoffen, Land und allen anderen Lebensgrundlagen ist. Natur und Mensch sind die Faktoren, die zum Zwecke von Herrschaftsausbau und -sicherung sowie ständigem Profit ausgebeutet werden.
Ab 3 St.: 2,50 Euro, ab 10 St.: 2 Euro. Quadratisch 15x15cm, 64 S. ISBN 978-3-86747-060-5
Die Reihe ist offen für weitere Beiträge/Themen.

Newsletter zur Projektwerkstatt Saasen am 12.10.2013
Hallo,dieser Newsletter hat einen etwas ungewöhnlichen Schwerpunkt: Termine!
Grund ist eine ganze Reihe von Seminaren und die 10 Tage lange „Globale Mittelhessen“ mit vielen Filmen und Veranstaltungen – deren Tage einzeln, aber auch komplett besucht werden können (mit Übernachtungsmöglichkeit in der Projektwerkstatt). Oder anders herum: Ich möchte einladen, hier zu uns zu kommen, wer Lust hat auf eines der Themen. Diese Termine gleich hier in der Einleitung – danach dann auch noch ein paar neue Infos zu politischen Strömungen, neuen Veröffentlichungen usw.
Ich freue mich auf Begegnungen, diesmal nicht dadurch, dass ich herumreise, sondern dass wir uns vielleicht hier bei uns in der Projektwerkstatt bei spannenden Veranstaltungen, in Bibliotheken und Projekträumen treffen.

LASST EUCH SEHEN:
VERANSTALTUNGEN IN DER PROJEKTWERKSTATT

Hier die Übersicht über die schon feststehenden Termine – genauere Infos, Anmeldung und Beschreibungen auf den Terminankündigungen.

• 1.-3.11. in der Projektwerkstatt Saasen: Seminar "Zwangsstrukturen aufbrechen"
Auftakt mit einer Abendveranstaltung (Freitag abend): Impressionen aus dem Knast ++ Samstagabend: Film
Knast, Psychiatrie, Schule: Das sind Orte, zu denen mensch sich nicht unbedingt freiwillig begibt. Sind wir solchen Zwangsstrukturen außerhalb vereinzelter Gegenaktionen hilflos ausgeliefert? Wie kann mensch dagegen vorgehen? Lassen sie sich sogar für emanzipatorische Zwecke umnutzen? Welche sind die Fallen, die uns dazu bringen, uns vereinnahmen zu lassen? Was sind Alternativen, Gegenmodelle? ++ www.welt-ohne-strafe.siehe.website

• 1.-10.11. in Mittelhessen (Marburg, Gießen, Wetzlar, Herborn, Weilburg, Heuchelheim, Gladenbach und Saasen): Globale - das globalisierungskritische Filmfestival in Mittelhessen
Die Globale Mittelhessen ist ein globalisierungskritisches Filmfestival, das dieses Jahr zum 5. Mal stattfindet. Es ist mittlerweile zum festen Bestandteil der politischen Kultur in der Region geworden. Zu den Themen gehören die globale Finanz- und Wirtschaftskrise ebenso wie die weltweite Spekulation mit Ackerflächen und Wasser. Die Produktionsbedingungen bei der Massenfertigung von Konsumgütern und Nahrungsmitteln finden ihren Platz wie auch die Kriege um Rohstoffe. Im Programm sind aber auch Filme, die Alternativen und Ansätze für einen Wandel aufzeigen. Regisseur_innen oder sachkundige Referent_innen begleiten viele der Filme.
Erstmals werden auch in der Projektwerkstatt in Reiskirchen-Saasen Filme gezeigt - und auch hier rundherum mit Informationsmöglichkeiten, Diskussion, Referent_innen usw. Übernachtung möglich - von hier aus können dann auch andere Filmorte besucht werden. Die geplanten Filme in der Projektwerkstatt: Die Zukunft pflanzen, Raising resistance, Climate Crimes und andere (Übernachtung dort möglich).

• 8.-10.11. in der Projektwerkstatt Saasen: Seminar "Macht macht Umwelt kaputt!"
Auftakt mit einer Abendanveranstaltung (Freitag abend, 20 Uhr): Einführungsworkshop mit Zitate-Quiz
Samstagabend voraussichtlich: Film "Climate Crimes" im Rahmen der Globale (siehe oben)
Herrschaft bedeutet die Möglichkeit, Abläufe und Verhältnisse so regeln zu können, dass andere die negativen Folgen erleiden müssen. Umweltzerstörung basiert regelmäßig auf diesem Prinzip: Industrie und ihre Staaten graben in armen Regionen nach Energiequellen und Rohstoffen, transportieren schiffeweise Nahrungsmittel oder Holz zu sich und kippen den Müll wieder in die Peripherien zurück. Städte nutzen das Umland für Bauflächen, Straßentrassen und Müllhalden. Die Natur zählt nichts, weil die Menschen in ihr still sind oder still gehalten werden. Wer Umwelt dauerhaft schützen will, muss daher die Machtfrage stellen. Doch was geschieht tatsächlich? Selbst Umweltver-bände setzen auf Staat, Umweltpolizei, Gesetze und Firmen, um die Welt grün zu halten. Diese Schüsse gehen nach hinten los - schon seit Jahrzehnten. Nötig ist eine Umweltschutzstrategie, die die Menschen ermächtigt, ihr Leben wieder selbst zu organisieren – ohne Hierarchien und Privilegien. Nur ein Umweltschutz von unten ist grundlegend und dauerhaft wirksam. ++ Infoseite: www.umwelt-und-emanzipation.de.

• 6.-8. 12. in der Projektwerkstatt: Seminar "EA" - wie geht ein Ermittlungsausschuss bei Aktionen?
Auftakt mit einer Abendveranstaltung (Freitag ab 20 Uhr): Ton-Bilder-Schau "Fiese Tricks von Polizei und Justiz"
Bei vielen Aktionen und Demonstrationen gibt es im Hintergrund Menschen, die sich darum kümmern, dass von Repression Betroffene nicht allein gegen Polizei, Justiz usw. ankämpfen müssen. Sie versuchen, den Überblick zu behalten, überwachen die Behörden und/oder vermitteln VerteidigerInnen. Genannt wird eine solche Gruppe meist Ermittlungsausschuss, kurz EA. Viele Menschen schreiben sich deren Telefonnummer auf den Unterarm oder (schlauer) an unbekanntere Orte am Körper, um z.B. nach einer Verhaftung dort Bescheid geben zu können.
Mit dieser Schulung soll das nötige Grundwissen der EA-Arbeit vermittelt werden. Ziel ist neben der Stärkung bestehender EA-Strukturen der Aufbau eines Netzwerkes (eventuell im Rahmen der Selbst- und Laienverteidigung vor Polizei und Gericht), um auch bei spontanen Aktionen sowie in gegenseitiger Hilfe zur Selbsthilfe aktiv werden zu können (z.B.: Gruppe A macht Aktion und bittet Gruppe B, im Hintergrund "EA" zu sein ... die helfen wieder Gruppe C bei einer anderen Gelegenheit usw.).

• 20.-22.12. (Freitag ab 20 Uhr) in der Projektwerkstatt Saasen: Seminar "Offene Räume - Theorie und Praxis"
Auftakt mit einer Abendveranstaltung (Fr ab 20 Uhr) ++ Sa 14-17 Uhr (auch für Einzelbesuche offen): Führung durch die Projektwerkstatt mit Fragemöglichkeiten und mehr
Als "offener Raum" kann ein Aktionsfeld bezeichnet werden, in dem es keine Beschränkungen gibt, diesen zu nutzen und zu füllen - außer die anderen AkteurInnen, mit denen bei Interessenkollision (z.B. Nutzung der gleichen Infrastruktur, Flächen u.ä. zur gleichen Zeit) eine direkte Vereinbarung geschlossen wird. Ein Raum und seine Ausstattung (Technik, Räume, Wissen, Handlungsmöglichkeiten usw.) ist dann offen, d.h. gleichberechtigt für alle nutzbar, wenn die Beschränkungen physisch und praktisch nicht bestehen, d.h. der Zugang zu den Handlungsmöglichkeiten darf weder durch verschlossene Türen, Vorbehalte, Passwörter usw. verwehrt werden können noch dürfen Wissensbarrieren hingenommen werden, die Einzelne von der Nutzung des offenen Raumes und seiner Teile ausschließen. Dieses bedarf in der Regel eines aktiven Handelns, um Transparenz herzustellen, Zugänge zu Informationen zu ermöglichen und Erklärungen z.B. für technische Geräte bereitzustellen.
Die Idee offener Räume tritt als Gegenkultur zu Haus- und Eigentumsrechten auf, lehnt formale Hierarchien und Privilegien (exklusive Passwörter, Definitionsmachten usw.) ab. Sie stößt damit aber auf Probleme. Im Seminar sollen Idee, Funktionsweisen, Schwierigkeiten und Lösungsmgölichkeiten diskutiert werden.

• Ab 22.12. über Weihnachten bis keine Lust mehr ist ... in der Projektwerkstatt Saasen: Sortieren, archivieren und gestalten in den Bibliotheken der Projektwerkstatt
Das kabrack!archiv ist eines der größten, unabhängigen und politischen Archive des Landes. Schön sortiert nach Themenfeldern werden Bücher, Flugschriften und Medientexte gesammelt. Sie sind für alle Menschen zugänglich - besonders wertvoll für alle, die an politischen Projekten werkeln und die Projektwerkstatt auch dafür nutzen. Rund um Weihnachten wollen wir, wie 2012 schon einmal, gemeinsam neue Materialien einsortieren und auch die im vergangenen Jahr noch nicht geschafften Bereiche endlich einrichten (z.B. Antifa, Gender/Feminismus, Kontakte in Städten&Regionen). Wer will mitmischen? Egal ob für einen Tag oder länger ... herzlich willkommen!
Und wer dann noch Lust auf Inhalt hat, bleibt zu folgendem Seminar gleich da ...

• 26.-28.12. in der Projektwerkstatt: Seminar "Ziele, Theorie und offene Fragen bei Veganismus/Tierrechten und -befreiung"
Beginn: Do, 26.12, um 18 Uhr mit einem freegan-veganen Büffett, dann um 20 Uhr ein Film über widerliche Jagdsafaris
Nichtmenschliche Tiere werden gegenwärtig zu den verschiedensten menschlichen Zwecken benutzt, gequält und getötet: Milliarden von ihnen leiden in Mastanlagen und sterben in immer neuen Mega-Schlachthöfen, werden in Tierversuchslaboren missbraucht oder zu Unterhaltungszwecken ausgebeutet. Die Empörung über diese Praktiken motiviert die vegane Lebensweise. Auf der Ebene des politischen Aktivismus wird primär gegen die tiernutzenden Industrien gekämpft. Aber lässt sich die Position des Veganismus bzw. der Tierbefreiung überhaupt kohärent begründen und praktisch konsequent umsetzen? Was für theoretische Ansätze gibt es, um sich ergebende Probleme und Dilemmata in Bezug auf den Umgang mit nichtmenschlichen Tieren zu lösen?
In einem Wechsel aus Input-Referaten, Diskussionen in Kleingruppen und Fish-Bowl-Runden wollen wir den spannenden Fragen nachgehen - und neue finden. Kostproben (willkürliche Auswahl aus vielen Fragen): Was passiert mit Weißstorch und Laubfrosch, wenn keine Wiesen mehr gebraucht werden? Sind Erbsen wirklich vegan, wo doch auf dem Acker viele Tiere getötet oder zumindest vertrieben werden? Was ist mit den Fliegen auf der Windschutzscheibe von Autos, deren Leichen auch viele VeganerInnen gedankenlos mit einem Druck auf die Spülmittelspritze zur Seite wischen? Wie müsste eine Kreislauflandwirtschaft ohne Tiere aussehen?

Übrigens: Wer gerne Veranstaltungen bei sich organisieren will mit Menschen von hier als ReferentInnen, TrainerInnen usw., findet die Themenvorschläge und Beschreibungen auf www.vortragsangebote.siehe.website.

NACHRICHTEN AUS DEM HAUS
Kommen wir zu schönen und weniger schönen Informationen – den Meldungen zu Aktivitäten und Projekten rund um das Haus …

++ Telefonüberwachungsskandal: Gerichte werten alles als okay ++
Inzwischen sind alle Beschwerdeverfahren durch. Die auf Veranlassung der Gentechniklobby durchgeführte Überwachung der Projektwerkstatt ist von den Gerichten in Magdeburg als korrekt bezeichnet worden – für die dortigen Gerichte keine Überraschung. Nun folgt eine Verfassungsbeschwerde. Eine Übersicht aller bisherigen Abläufe findet sich (fortlaufend aktualisiert) hier - viel Spaß beim Krimi um wirtschaftshörige Kriminalämter und Gerichte, verzweifelte Fahnder und Fake-Versuchsfelder, die diese selbst anlegen, um FeldbefreierInnen zu fangen.

++ Anliegenden Arbeiten und nötige Sachspenden ++
Unter www.projektwerkstatt.de/gesucht findet sich immer eine aktuelle Liste dessen, was in der Projektwerkstatt gebraucht wird – von Materialien bis zu notwendigen Reparaturen. Wir freuen uns, wenn sich da Menschen ab und zu umgucken. Dort stehen neben den ständigen Verbrauchmaterialien (Toner, Papier …) zur Zeit zum Beispiel: A4-Scanner für USB-Anschluss, 2-Liter-(oder mehr)-Wasserkocher, Beamer, LED-Birnen für normale Lampen, Treppenstufen-Kantenschutz (mind. 84 cm lang), Klappbare Bänke z.B. von Biertischgarnituren, leistungsstarker Akku-Schrauber …

Auswahl dessen, was anliegt:
• Elektro(nik)reparaturen: Wer hat Lust und Möglichkeiten, sich um defekte Elektrogeräte zu kümmern? Kaputt sind z.B. Verstärker, ein Paar Computerlautsprecher, einige Kleingeräte (Taschenlampen, Audiogeräte ...), die Druckmaschine Risograph RC 6300, einige Stellventile und eine Pumpe der Heizung.
• In der Druckerwerkstatt muss immer noch die Sortiermaschine zusammengebaut werden.
• Immer noch fehlt ein Nachweis nach ENEV, also der Energieeinsparverordnung. Wer kann das für uns machen, kennt jemand …??? Wir haben schon alles vorbereitet: Querschnitte der Wände, Eintragungen in die Baupläne usw. Es muss nur noch nachgerechnet und die Bescheinigung ausgestellt werden. Alle anderen Nachweise sind schon eingereicht. Mit dem ENEV-Nachweis wäre dann das Bauverfahren durch und alle Räume können wieder öffentlich genutzt werden.
• Bibliothek/Archive: Wer hat Lust, einen Themenbereich de eigenen Wahl zu übernehmen, d.h. ab und zu durchzugucken, neue Sachen einzusortieren und die Bücher zu erfassen? Infos zu den Bibliotheken und Archiven finden sich unter www.projektwerkstatt.de/kabrack.

NEUE VERÖFFENTLICHUNGEN UND INFOS
++ Utopieromane ++
Die Sache entwickelt sich. Wir haben alle Materialien da, um die ersten Bände zu layouten. Hoffentlich noch dieses Jahr sollen die ersten Romane mit emanzipatorischen Zukunftsentwürfen entstehen – wie üblich in unserem nicht-kommerziellen Verlag SeitenHieb. Wer noch solche Texte hat und mit einbringen will (als ganzes Buch oder auch als Beitrag in möglichen Büchern, die mehrere kürzere „Romane“ enthalten), darf sich gerne melden.

++ Theorie im Pocketformat ++
Jetzt sind die ersten da: Vier kleine Bücher zu Theoriethemen – quadratisch, praktisch, theoriestark. Kurze Abhandlungen zu grundlegenden Themen. Die ersten vier, die es jetzt schon druckfrisch gibt, sind:
• Den Kopf entlasten ... Richtwert 3 Euro
Sog. "Verschwörungstheorien: Woher kommen sie? Was bewirken sie? Und was ist von ihnen zu halten?
11.9., Bilderberger, BRD GmbH, das böse Finanzkapital, Chemtrails, Zinsen - das und mehr taucht auch in politischen Debatten immer wieder in Form verkürzter Weltanalysen auf. Das Büchlein erklärt die Funktionsweise solcher Mythen, was an ihnen nützlich und was gefährlich ist. Etliche vereinfachte Welterklärungen werden vorgestellt und gezeigt, wo sie fälschen oder vereinfachen. Gegenbelege sind aufgeführt. Zum Schluss gibt es Tipps zum skeptischen Denken.
Ab 3 St.: 2,50 Euro, ab 10 St.: 2 Euro. Quadratisch 15x15cm, 76 S.. ISBN 978-3-86747-064-3
• Herrschaft ... Richtwert 3 Euro
Der Überblick: Formen, Wirkung, Wege zur Herrschaftsfreiheit. Einführung in die theoretischen Grundlagen von Herrschaft und Herrschaftskritik. Angefangen mit einer Definition über die Frage, warum Herrschaft eigentlich abzulehnen ist, bis zu den Thesen über Herrschaftsfreiheit und den Weg dorthin. Entwickelt aus zahlreichen Workshops, Seminare und den Theoriewochen zur Herrschaftskritik.
Ab 3 St.: 2,50 €, ab 10 St.: 2 €. Quadratisch 15x15cm, 64 S. ISBN 978-3-86747-058-2
• Gefangen ... Richtwert 3 Euro
Kritik von Gefängnissen und Alternativen zur Strafe. Über die fatale Wirkung von Strafe, vor allem von Haftstrafen. Alternativen. Quadratisch 15x15cm, 64 S.
Ab 3 St.: 2,50 Euro, ab 10 St.: 2 Euro. ISBN 978-3-86747-063-6
• Macht und Umwelt ... Richtwert 3 Euro
Über den Zusammenhang von Herrschaft und Umweltzerstörung
Texte und Thesen zur Verknüpfung von Herrschaft und Umweltzerstörung. Es zeigt sich, dass machtförmige Verhältnisse gleichzeitig die Voraussetzung wie auch das Mittel der rücksichtslosen Aneignung von Rohstoffen, Land und allen anderen Lebensgrundlagen ist. Natur und Mensch sind die Faktoren, die zum Zwecke von Herrschaftsausbau und -sicherung sowie ständigem Profit ausgebeutet werden.
Ab 3 St.: 2,50 Euro, ab 10 St.: 2 Euro. Quadratisch 15x15cm, 64 S. ISBN 978-3-86747-060-5

Die Reihe ist offen für weitere Beiträge/Themen.

NACHRICHTEN AUS DEM HAUS
Nazi im Wiesecktal

Das ist schon eine absurde Geschichte. Viele Medien berichteten über die Nazis im Lumdatal. Es gab Mahnwachen und aus Politik und Kirche wurde ein Netzwerk für Toleranz usw. gegründet. In der Tat: Schon Plakate und Aufkleber nervten dort, erst recht aber die Angriffe auf Menschen, die Nazis nicht gefallen. Was aber alle verschwiegen: Ein Teil der Nazi kommen aus dem Wiesecktal – und sie sind dort auch aktiv. Politik, Medien, Vereine usw. dort gucken weg – und die Netzwerkoberen verschweigen das auch, weil sie das dort am häufigsten angegriffene Haus nicht mögen: Die Projektwerkstatt. Von diesen „AntifaschistInnen“ mit Einteilung in gute und böse Opfer der Nazis ist nichts zu erwarten. Wir wollen daher am Sonntag, den 3.11., ab 16 Uhr einladen zu einem Gespräch über den Umgang mit den Nazis im Wiesecktal (siehe Anlage). Wir laden alle ein, haben aber im Besonderen auch PolitikerInnen, Parteien, Kirchen usw. informiert. Sie alle müssen nun selbst entscheiden, ob sie weiter weggucken oder sich der Tatsache stellen, die so banal ist wie überall gültig: Aus dem Sumpf autoritärer Gesellschaft mit ihren Stammtisch-Rassismen und Leistungslogiken wachsen immer auch mal die empor, die dann offen rechtsradikal agieren. Sie sind nicht das Fremde in einer ansonsten kulturell offenen Gesellschaft, sondern deren logische Folge. Weder das Lumdatal noch das Wiesecktal sind bereits bunt. Das müsste erst werden. Darüber wollen wir reden.

Newsletter zur Projektwerkstatt Saasen am 8.8.2013
Hallo,
wer kann sich noch an den kalten Juni erinnern? Bei optimaler Besonnung, unterbrochen höchstens von den inzwischen zur Normalität gehörenden Unwettern, liefen mehrere Aktionscamps vorbei – überwiegend mit vergleichsweise geringer TeilnehmerInnenzahl und geringer Neigung, zusätzliche Ideen neben dem vorüberlegten Programm einzubringen. Zeigt sich auch hier die Neigung, selbstorganisierte Aktivität zu meiden und höchsten bei den von Hauptamtlichenapparaten vorgekauten Events mitzumischen? Das wäre schade, auch und gerade für die Projektwerkstatt sowie die Hoffnung, dass sich noch mehr offener Aktionsplattformen bilden. Denn wo alles professionell vorgedacht, organisiert und wie ein Fertigbausatz oder –essen angeboten wird, sind weder Aktions-Knowhow noch Projekträume zur Umsetzung eigener Ideen nötig.
Die Projektwerkstatt selbst hat sich da nicht verändert – eher noch werden immer mal neue nutzbare Einrichtungsecken hinzugefügt. Dank der Hilfe von UnterstützerInnen können wir unsere Druckerei wieder in Gang bringen – Kopierer und Risograph waren einige Zeit außer Betrieb. Unsere Seminare des ersten Halbjahres sind durch, und die TeilnehmerInnenzahl hat stetig zugenommen (wenn auch nie besondere Höhen erreicht). Mit neuen Terminen werden wir Anfang November in eine neue Runde gehen – die Termine bis Jahresende stehen schon mal unten. Herzliche Einladung!
Das Wichtigste aber bleibt im Moment, dass unser Bauverfahren endlich zum Abschluss kommt. Uns fehlt nur noch ein kleines Detail:

Ein Nachweis nach ENEV, also der Energieeinsparverordnung.

Wer kann das für uns machen, kennt jemand …???
Wir haben schon alles vorbereitet: Querschnitte der Wände, Eintragungen in die Baupläne usw. Es muss nur noch nachgerechnet und die Bescheinigung ausgestellt werden. Alle anderen Nachweise sind schon eingereicht. Mit dem ENEV-Nachweis wäre dann das Bauverfahren durch und alle Räume können wieder öffentlich genutzt werden.

LASST EUCH SEHEN: VERANSTALTUNGEN IN DER PROJEKTWERKSTATT
Hier die Übersicht über die schon feststehenden Termine – genauere Infos, Anmeldung und Beschreibungen auf der Terminübersicht.

• 1.-3.11. in der Projektwerkstatt Saasen: Seminar "Zwangsstrukturen aufbrechen"
Auftakt mit einer Abendveranstaltung (Freitag abend): Impressionen aus dem Knast ++ Samstagabend: Film
Knast, Psychiatrie, Schule: Das sind Orte, zu denen mensch sich nicht unbedingt freiwillig begibt. Sind wir solchen Zwangsstrukturen außerhalb vereinzelter Gegenaktionen hilflos ausgeliefert? Wie kann mensch dagegen vorgehen? Lassen sie sich sogar für emanzipatorische Zwecke umnutzen? Welche sind die Fallen, die uns dazu bringen, uns vereinnahmen zu lassen? Was sind Alternativen, Gegenmodelle? ++ www.welt-ohne-strafe.siehe.website

• 1.-10.11. in Mittelhessen (Marburg, Gießen, Wetzlar, Herborn, Weilburg, Heuchelheim, Gladenbach und Saasen): Globale - das globalisierungskritische Filmfestival in Mittelhessen
Die Globale Mittelhessen ist ein globalisierungskritisches Filmfestival, das dieses Jahr zum 5. Mal stattfindet. Es ist mittlerweile zum festen Bestandteil der politischen Kultur in der Region geworden. Zu den Themen gehören die globale Finanz- und Wirtschaftskrise ebenso wie die weltweite Spekulation mit Ackerflächen und Wasser. Die Produktionsbedingungen bei der Massenfertigung von Konsumgütern und Nahrungsmitteln finden ihren Platz wie auch die Kriege um Rohstoffe. Im Programm sind aber auch Filme, die Alternativen und Ansätze für einen Wandel aufzeigen. Regisseur_innen oder sachkundige Referent_innen begleiten viele der Filme.
Erstmals werden auch in der Projektwerkstatt in Reiskirchen-Saasen Filme gezeigt - und auch hier rundherum mit Informationsmöglichkeiten, Diskussion, Referent_innen usw. Übernachtung möglich - von hier aus können dann auch andere Filmorte besucht werden. Die geplanten Filme in der Projektwerkstatt: Die Zukunft pflanzen, Raising resistance, Climate Crimes und andere (Übernachtung dort möglich).

• 8.-10.11. in der Projektwerkstatt Saasen: Seminar "Macht macht Umwelt kaputt!"
Auftakt mit einer Abendanveranstaltung (Freitag abend): Einführungsworkshop mit Zitate-Quiz
Samstagabend voraussichtlich: Film "Climate Crimes" im Rahmen der Globale (siehe oben)
Herrschaft bedeutet die Möglichkeit, Abläufe und Verhältnisse so regeln zu können, dass andere die negativen Folgen erleiden müssen. Umweltzerstörung basiert regelmäßig auf diesem Prinzip: Industrie und ihre Staaten graben in armen Regionen nach Energiequellen und Rohstoffen, transportieren schiffeweise Nahrungsmittel oder Holz zu sich und kippen den Müll wieder in die Peripherien zurück. Städte nutzen das Umland für Bauflächen, Straßentrassen und Müllhalden. Die Natur zählt nichts, weil die Menschen in ihr still sind oder still gehalten werden. Wer Umwelt dauerhaft schützen will, muss daher die Machtfrage stellen. Doch was geschieht tatsächlich? Selbst Umweltver-bände setzen auf Staat, Umweltpolizei, Gesetze und Firmen, um die Welt grün zu halten. Diese Schüsse gehen nach hinten los - schon seit Jahrzehnten. Nötig ist eine Umweltschutzstrategie, die die Menschen ermächtigt, ihr Leben wieder selbst zu organisieren – ohne Hierarchien und Privilegien. Nur ein Umweltschutz von unten ist grundlegend und dauerhaft wirksam. ++ Infoseite: www.umwelt-und-emanzipation.de.

• 6.-8. 12. in der Projektwerkstatt: Seminar "EA" - wie geht ein Ermittlungsausschuss bei Aktionen?
Auftakt mit einer Abendveranstaltung (Freitag ab 20 Uhr): Ton-Bilder-Schau "Fiese Tricks von Polizei und Justiz"
Bei vielen Aktionen und Demonstrationen gibt es im Hintergrund Menschen, die sich darum kümmern, dass von Repression Betroffene nicht allein gegen Polizei, Justiz usw. ankämpfen müssen. Sie versuchen, den Überblick zu behalten, überwachen die Behörden und/oder vermitteln VerteidigerInnen. Genannt wird eine solche Gruppe meist Ermittlungsausschuss, kurz EA. Viele Menschen schreiben sich deren Telefonnummer auf den Unterarm oder (schlauer) an unbekanntere Orte am Körper, um z.B. nach einer Verhaftung dort Bescheid geben zu können.
Mit dieser Schulung soll das nötige Grundwissen der EA-Arbeit vermittelt werden. Ziel ist neben der Stärkung bestehender EA-Strukturen der Aufbau eines Netzwerkes (eventuell im Rahmen der Selbst- und Laienverteidigung vor Polizei und Gericht), um auch bei spontanen Aktionen sowie in gegenseitiger Hilfe zur Selbsthilfe aktiv werden zu können (z.B.: Gruppe A macht Aktion und bittet Gruppe B, im Hintergrund "EA" zu sein ... die helfen wieder Gruppe C bei einer anderen Gelegenheit usw.).

• 20.-22.12. (Freitag ab 20 Uhr) in der Projektwerkstatt Saasen: Seminar "Offene Räume - Theorie und Praxis"
Auftakt mit einer Abendveranstaltung (Fr ab 20 Uhr) ++ Sa 14-17 Uhr (auch für Einzelbesuche offen): Führung durch die Projektwerkstatt mit Fragemöglichkeiten und mehr
Als "offener Raum" kann ein Aktionsfeld bezeichnet werden, in dem es keine Beschränkungen gibt, diesen zu nutzen und zu füllen - außer die anderen AkteurInnen, mit denen bei Interessenkollision (z.B. Nutzung der gleichen Infrastruktur, Flächen u.ä. zur gleichen Zeit) eine direkte Vereinbarung geschlossen wird. Ein Raum und seine Ausstattung (Technik, Räume, Wissen, Handlungsmöglichkeiten usw.) ist dann offen, d.h. gleichberechtigt für alle nutzbar, wenn die Beschränkungen physisch und praktisch nicht bestehen, d.h. der Zugang zu den Handlungsmöglichkeiten darf weder durch verschlossene Türen, Vorbehalte, Passwörter usw. verwehrt werden können noch dürfen Wissensbarrieren hingenommen werden, die Einzelne von der Nutzung des offenen Raumes und seiner Teile ausschließen. Dieses bedarf in der Regel eines aktiven Handelns, um Transparenz herzustellen, Zugänge zu Informationen zu ermöglichen und Erklärungen z.B. für technische Geräte bereitzustellen.
Die Idee offener Räume tritt als Gegenkultur zu Haus- und Eigentumsrechten auf, lehnt formale Hierarchien und Privilegien (exklusive Passwörter, Definitionsmachten usw.) ab. Sie stößt damit aber auf Probleme. Im Seminar sollen Idee, Funktionsweisen, Schwierigkeiten und Lösungsmgölichkeiten diskutiert werden.

• Ab 22.12. über Weihnachten bis keine Lust mehr ist ... in der Projektwerkstatt Saasen: Sortieren, archivieren und gestalten in den Bibliotheken der Projektwerkstatt
Das kabrack!archiv ist eines der größten, unabhängigen und politischen Archive des Landes. Schön sortiert nach Themenfeldern werden Bücher, Flugschriften und Medientexte gesammelt. Sie sind für alle Menschen zugänglich - besonders wertvoll für alle, die an politischen Projekten werkeln und die Projektwerkstatt auch dafür nutzen. Rund um Weihnachten wollen wir, wie 2012 schon einmal, gemeinsam neue Materialien einsortieren und auch die im vergangenen Jahr noch nicht geschafften Bereiche endlich einrichten (z.B. Antifa, Gender/Feminismus, Kontakte in Städten&Regionen). Wer will mitmischen? Egal ob für einen Tag oder länger ... herzlich willkommen!
Und wer dann noch Lust auf Inhalt hat, bleibt zu folgendem Seminar gleich da ...

• 26.-28.12. in der Projektwerkstatt: Seminar "Ziele, Theorie und offene Fragen bei Veganismus/Tierrechten und -befreiung"
Beginn: Do, 26.12, um 18 Uhr mit einem freegan-veganen Büffett, dann um 20 Uhr ein Film über widerliche Jagdsafaris
Nichtmenschliche Tiere werden gegenwärtig zu den verschiedensten menschlichen Zwecken benutzt, gequält und getötet: Milliarden von ihnen leiden in Mastanlagen und sterben in immer neuen Mega-Schlachthöfen, werden in Tierversuchslaboren missbraucht oder zu Unterhaltungszwecken ausgebeutet. Die Empörung über diese Praktiken motiviert die vegane Lebensweise. Auf der Ebene des politischen Aktivismus wird primär gegen die tiernutzenden Industrien gekämpft. Aber lässt sich die Position des Veganismus bzw. der Tierbefreiung überhaupt kohärent begründen und praktisch konsequent umsetzen? Was für theoretische Ansätze gibt es, um sich ergebende Probleme und Dilemmata in Bezug auf den Umgang mit nichtmenschlichen Tieren zu lösen?
In einem Wechsel aus Input-Referaten, Diskussionen in Kleingruppen und Fish-Bowl-Runden wollen wir den spannenden Fragen nachgehen - und neue finden. Kostproben (willkürliche Auswahl aus vielen Fragen): Was passiert mit Weißstorch und Laubfrosch, wenn keine Wiesen mehr gebraucht werden? Sind Erbsen wirklich vegan, wo doch auf dem Acker viele Tiere getötet oder zumindest vertrieben werden? Was ist mit den Fliegen auf der Windschutzscheibe von Autos, deren Leichen auch viele VeganerInnen gedankenlos mit einem Druck auf die Spülmittelspritze zur Seite wischen? Wie müsste eine Kreislauflandwirtschaft ohne Tiere aussehen?

Übrigens: Wer gerne Veranstaltungen bei sich organisieren will mit Menschen von hier als ReferentInnen, TrainerInnen usw., findet die Themenvorschläge und Beschreibungen auf www.vortragsangebote.siehe.website.

NACHRICHTEN AUS DEM HAUS
Kommen wir zu schönen und weniger schönen Informationen – den Meldungen zu Aktivitäten und Projekten rund um das Haus …

++ Telefonüberwachungsskandal: Gerichte werten alles als okay ++
Inzwischen sind alle Beschwerdeverfahren durch. Die auf Veranlassung der Gentechniklobby durchgeführte Überwachung der Projektwerkstatt ist von den Gerichten in Magdeburg als korrekt bezeichnet worden – für die dortigen Gerichte keine Überraschung. Nun folgt eine Verfassungsbeschwerde. Eine Übersicht aller bisherigen Abläufe findet sich (fortlaufend aktualisiert) hier - viel Spaß beim Krimi um wirtschaftshörige Kriminalämter und Gerichte, verzweifelte Fahnder und Fake-Versuchsfelder, die diese selbst anlegen, um FeldbefreierInnen zu fangen.

++ Anliegenden Arbeiten und nötige Sachspenden ++
Auf dieser Seite findet sich immer eine aktuelle Liste dessen, was in der Projektwerkstatt gebraucht wird – von Materialien bis zu notwendigen Reparaturen. Wir freuen uns, wenn sich da Menschen ab und zu umgucken. Dort stehen neben den ständigen Verbrauchmaterialien (Toner, Papier …) zur Zeit zum Beispiel: VGA-(Verlängerungs-)Kabel (insgesamt mind. 10m oder z.B. 2x 5m), A4-Scanner für USB-Anschluss, 2-Liter-(oder mehr)-Wasserkocher, Beamer, LED-Birnen für normale Lampen, Treppenstufen-Kantenschutz (mind. 84 cm lang), Klappbare Bänke z.B. von Biertischgarnituren, leistungsstarker Akku-Schrauber …

NEUE VERÖFFENTLICHUNGEN UND INFOS
++ Utopieromane ++

Die Sache entwickelt sich. Wir haben alle Materialien da, um die ersten Bände zu layouten. Hoffentlich noch dieses Jahr sollen die ersten Romane mit emanzipatorischen Zukunftsentwürfen entstehen – wie üblich in unserem nicht-kommerziellen Verlag SeitenHieb. Wer noch solche Texte hat und mit einbringen will (als ganzes Buch oder auch als Beitrag in möglichen Büchern, die mehrere kürzere „Romane“ enthalten), darf sich gerne melden.

++ Theorie im Pocketformat ++
Nachdem mehrfach Menschen geäußert haben, dass sie zu grundlegenden Themen wie Herrschaftskritik oder dem Zusammenhang zwischen Umweltzerstörung und Herrschaft, zu Fragen wie Knast und Strafe oder zur Kritik der Demokratie gerne kompaktere Abhandlungen hätten als die Bücher im SeitenHieb, soll das jetzt entstehen. Es wird die Bücher nicht ersetzen, sondern es sollen jeweils thesenförmig die wichtigen Punkte benannt werden – in kleinen Büchlein mit 40-50 Seiten. Auch hier gilt: Die Reihe ist offen für weitere Beiträge/Themen.

Newsletter zur Projektwerkstatt Saasen am 30.4.2013

Hallo,
schöne Grüße aus den Räumen des bunten Hauses in der Ludwigstr. 11 in Reiskirchen-Saasen. Etwas unfreiwillig sind die Wände noch bunter als gedacht, denn 2-3mal ist die Projektwerkstatt in den letzten Tagen von Neonazis angegriffen worden. Offensichtlich hängt das mit Aktionen von Polizei und Antifas im nahegelegenen Lumdatal zusammen. Auch dort haben die frustrierten Gestrig-Denker auf einige Häuser Farbkugeln geworfen – aber nur die Projektwerkstatt bekam es mehrfach ab. Im Lumdatal gibt es deshalb ein christlich-gutmenschelndes Netzwerk für Toleranz und so … die hauptangegriffene Projektwerkstatt wird von dort bislang nicht weiter beachtet. Mal schauen, was in der Nacht auf den 1. Mai oder am 1. Mai hier passiert, wo traditionell Nazis (und andere KurzdenkerInnen) vermehrt herumstreunen. Wer noch kurzentschlossen einen Besuch abstatten will, damit das Haus die kritische Phase überlebt, ist gern gesehen.
Ansonsten folgen hier wieder die aktuellen Infos zum Haus und den Projekten rundherum. Das erste Themenseminar ist vorbei – und wir hoffen auf etwas mehr Teilnehmende bei den nächsten. Deshalb fangen wir diesmal an mit der Einladung zu den Terminen der kommenden Wochen – ich würde mich freuen, Euch hier zu sehen. Neu sind dabei auch die zwei Bautage-Phasen ... gedacht als Zeitraum, wo hoffentlich ein paar mehr Menschen mal zusammen ein paar größere Baustellen wuppen.

LASST EUCH SEHEN:
VORTRÄGE, SEMINARE UND BAUTAGE IN DER PROJEKTWERKSTATT …

Hier folgte die Übersicht über die schon feststehenden Termine – genauere Infos, Anmeldung und Beschreibungen auf www.projektwerkstatt.de/termine.
...
Übrigens: Wer gerne Veranstaltungen bei sich organisieren will mit Menschen von hier als ReferentInnen, TrainerInnen usw., findet die Themenvorschläge und Beschreibungen auf www.vortragsangebote.siehe.website.

NACHRICHTEN AUS DEM HAUS
Kommen wir zu schönen und weniger schönen Informationen – den Meldungen zu Aktivitäten und Projekten rund um das Haus …

++ Neues zur Telefonüberwachung ++
Immer bizarrer werden die Informationen zum Überwachungsskandal. Mehrere Zeitungen und Fernsehsender haben über das Abhören der Projektwerkstatts-Telefone und die Hintergründe berichtet. Eine Übersicht findet sich (fortlaufend aktualisiert) hier - viel Spaß ... liest sich immer mehr wie ein Krimi.

++ Feldbefreiungsprozess Gatersleben muss wiederholt werden ++
Ein bemerkenswerter Erfolg für die Selbst- und Laienverteidigung vor Gericht: Die Revision gegen die Verurteilung von drei FeldbefreierInnen (April 2008 in Gatersleben) klappte. Ich war dort Verteidiger eines der Aktivisten – und vor allem auf meine Revisionsschrift stützt sich die Wiederholungsanweisung des OLG Naumburg. Immer mehr wird deutlich, dass die Idee der Selbstermächtigung vor Gericht nicht nur emanzipatorischer ist, sondern auch wirkungsvoll. Die Apparate politischer Bewegung werden das aber sicher weiterhin nicht zur Kenntnis nehmen – die wollen MitläuferInnen. Bericht ...

++ Vortrag mit 22 Leuten ++
Immerhin: 22 Menschen kamen zur Ton-Bilder-Schau „Monsanto auf Deutsch“ am 27.4. in die Projektwerkstatt – und diskutierten bis spät in die Nacht über Gentechnik und Widerstand (erst um 2.30 Uhr morgens gingen die Letzten auseinander).
Schlechter besucht war das erste unserer Themenseminare – zwischen zwei und fünf schwankte die TeilnehmerInnenzahl. Das nächste Seminar folgt schon nächstes Wochenende (siehe Terminliste oben).

++ Wie weiter mit Gastgruppen im Seminarhaus? ++
Schon in den vergangenen Jahren kamen Zweifel auf, welchen Sinn eine „Vermietung“ des Seminarhauses an Gastgruppen macht. Die Gelder, die dadurch eingenommen werden, sind kein Argument: Die Projektwerkstatt ist vor allem geldfrei und damit von Spenden, Zuschüssen und wirtschaftlicher Tätigkeit weitgehend unabhängig organisiert. Haupteinnahmequelle ist der Büchertisch (überwiegend bei meinen Vorträgen/Workshops aufgebaut). Eigentlicher Sinn war, für Projekttreffen und Seminare einen Rahmen zur Verfügung zu stellen, der selbstorganisierte Lern- und Projektarbeitsformen fördert. Außerdem bestand die Hoffnung, neue Kontakte zu knüpfen. Doch seit einigen Jahren ist das kaum noch möglich. „Linke“ und nahestehende Bildungs- und Projektarbeit ist zurückgefallen in traditionelle Organisierungsmuster, d.h. die typischen Ausstattungselemente und die hierarchiearme Strukturen fördernde Architektur der Projektwerkstatt kommt nicht mehr zu Zuge. Auch das zweite Ziel erreichen wir seit Jahren nicht mehr: Die Gruppen bilden identitäre Haufen mit der typischen Auswirkung, Kommunikationsinseln zu sein. Die sind zwei Tage oder mehr in der Projektwerkstatt, interessieren sich für eher gar nichts außer ihrem Kram und reisen ab, ohne irgendeine Begegnung mit anderen Menschen im Haus zu haben. Das ist ein allgemeiner Trend in der Gesellschaft, der in den Mustern existenter Gruppenstrukturen nachvollzogen wird – sicher enttäuschend angesichts einer parolenhaften emanzipatorischen Außendarstellung der meisten Gruppen.
Hinzu kommt, dass Auftritt und Alltagsorganisierung immer enttäuschender werden. Beispiel die letzte Gruppe (Ende März in der Projektwerkstatt): Komplette Kommunikationsinsel (nur ganz wenige hatten kurze technische Gespräche mit anderen Menschen aus der Projektwerkstatt). Konsum gekaufter und übler Ausbeutungsprodukte – welch absurdes Bild, ein Seminar zu „Antisexismus“ zu machen und dabei völlig gedankenlos die kapitalistisch organisierte Billigarbeit, Tierquälerei usw. zu konsumieren. Am Ende wurde kein Raum geputzt – und damit nochmal gedankenlos die reproduktive Hintergrundarbeit Anderer konsumiert: Auch so ist Antisexismus lebbar! Wer Unterdrückungsverhältnisse über den Markt organisiert, sieht sie nicht mehr …
Unter solchen Bedingungen verliert das Seminarhaus seinen eigentlichen Sinn, denn nichts soll hier einen Selbstzweck als Geldbeschaffung haben. Wenn es dazu noch anstrengend wird, weil auch innerhalb der regelmäßig die Projektwerkstatt nutzenden Runde von Menschen die reproduktiven Arbeiten (zunehmend) richtig schlecht aufgeteilt werden, enden die Wenigen irgendwann als unfreiwillige Hintergrund-Dienstleister trostlos organisierter Gruppen und gedankenlos Mitlebender im Haus.
Ich überlege, zumindest meine Zuarbeit für Gruppen an Bedingungen zu stellen. Das üble Ausnutzen meiner Arbeitskraft wird ja so weitergehen, weil es Folge einer Denkkultur ist, die Selbstorganisierungsfähigkeit und –bereitschaft völlig vernichtet hat und das auch nicht als bewusster Prozess läuft, sondern einfach so stattfindet, d.h. auch nicht so einfach zu ändern ist. Da ist keine Lust habe, für solche Gruppen (wie beschrieben) hier tagelang zu putzen, zu heizen usw., wäre eine Möglichkeit, nur noch Gruppenaufenthalte zu unterstützen, die antihierarchische Gruppen anwenden oder emanzipatorische Projekte vorbereiten wollen. Das ist keine Absage an den offenen Raum. Wer das denkt, sieht mich als willenloses Möbelstück. Das bin ich nicht. Es dürfen gern andere Gruppen oder Personen kommen, aber ich will nicht als deren reproduktives Hinterland in ihre eigene Selbstorganisierungsfähigkeit hineingedacht werden.

ALLGEMEINE INFOS …
NEUE VERÖFFENTLICHUNGEN UND INFOS

Das neue „grüne blatt“ ist erschienen – bestellbar wie alle Bücher, CDs & Co. aus der Projektwerkstatt über www.aktionsversand.siehe.website und über den Buchhandel – aber auch erhältlich im „Buchladen“ der Projektwerkstatt.

DENKSTÜCK: GELD STATT AKTION … und andere Absurditäten im Dschungel der Selbst(des)organisierung
Es ist Tradition zwischen allen Generationen, übereinander immer mal wieder den Kopf zu schütteln. In der Projektwerkstatt und den locker verbundenen Cliquen unabhängiger AktivistInnen ist das auch Alltag. Die Muster wechseln, aber Unverständnis als Folge der sich verändernden Verhältnisse, unter denen Mensch aufwächst, bleibt. Dummerweise passt das oft wenig zusammen – und so stellt es die Zukunft der Projektwerkstatt immer wieder in Frage – während ähnliche Projekte tatsächlich von der Bildfläche verschwinden. Das wäre in Saasen voraussichtlich auch so, denn Selbstorganisierung ist definitiv nicht Zeitgeist – und die Projektwerkstatt ein entsprechend unzeitgemäßes Projekt. Hier kann mensch Projekte unabhängig vorbereiten und umsetzen. Doch warum? Es lässt sich doch überalles alles billig einkaufen: Copyshops, Rohstoffminen in Zentralafrika oder China, Billigarbeitskräfte in Südkorea – alles kein Problem. Nur ein paar Euros auf den Tisch und mensch kann weltweit erzwungene Arbeitskraft einkaufen. Wer braucht da noch eine Projektwerkstatt? Vermutlich kaum noch jemand, denn die Menschen, die den Politikstil der kapitalkräftigen und marktorientierten Opposition in den Metropolen nicht wollen, sind sehr, sehr rar gesät. Zwar wird die Projektwerkstatt genutzt, aber eher auch wie ein Laden: Konsumieren. Und wenn es anstrengend wird, woanders kaufen. Die Menschen, die im Haus aus eigenem Antrieb, mit der Idee der Selbstorganisierung und Unabhängigkeit und in der Hoffnung auf bunte, kreative Nutzung die Räume renovieren, Archive sortieren, Material beschaffen, Veranstaltungen vorbereiten, Büchertische machen usw. (neben ihren eigenen Projekten und Aktionen), sind nur Wenige. Das überrascht zunächst nicht, es sind die üblichen Binnenhierarchien vieler Projekte. Doch mehrmals wurde in der Projektwerkstatt schon die Probe aufs Exempel gemacht: Was passiert, wenn diejenigen länger nicht da sind, die sich übllicherweise um den organisatorischen Background kümmern? Das Ergebnis von gewollten oder erzwungenen Abwesenheiten war niederschmetternd: Die Menschen, die bleiben, lassen Haus und Einrichtungen um sich herum zusammenstürzen. Nicht immer, nicht alle – aber auffällig regelmäßig. Hier ragen die Unaufmerksamkeiten einer Welt hinein, in der Menschen – vertieft in Smartphones, Facebook oder das eigene soziale Mini-Umfeld samt künstlicher Identitäten (Vereine, Gruppen, Fanclubs …) – als AKteurInnen ihres eigenen Lebens mehr oder weniger verschwinden. Mit verloren geht die Fähigkeit, noch kommunikativ in der Gesellschaft unterwegs zu sein. Dadurch (und durch andere Prozesse) geht immer mehr Organisationsfähigkeit verloren. Das ist auch in politischen Bewegungen zu spüren – Hauptamtlichenapparate ersetzen die Bewegung, simulieren deren Existenz und beschäftigen sich im Wesentlichen damit, Spenden und Fördergelder zu beschaffen, die dann in die eigenen Taschen (als Lohn) wandern. Das läuft nicht bösartig, nicht kaltschnäuzig, sondern als Hamsterrad im Alternativdesign.
Die Projektwerkstatt ist keine Insel – wird aber mit dem weiterhin prägenden Anspruch auf Selbstorganisierung und Unabhängigkeit von Marktkräften und Staatsgewalt immer mehr zu einer. Wie das praktisch aussieht? Nur mal ein kleiner Rückblick auf 14 Tage Seltsamkeiten – ein beliebig ausgewählter Zeitraum und einige notierte Ereignisse:
• Ein Infoladen (also diese Lokalitäten der selbsternannten „radikalen“ Linken!) möchte bei der Vorbereitung einer Veranstaltung nicht mehr von mir angemailt werden, um nicht gefährdet zu werden (Angst regiert …).
• Ein gemeinsam von drei Gruppen vorbereitetes Seminar, für das es Förderungen gab (wollten die anderen so), war super anstrengend, weil sich zeigte, dass eine der Gruppen das Ganze nur machte, um das Geld abzugreifen. Wir hatten die inhaltlichen Programmteile aufgeteilt – aber die kamen nicht einmal zu den eigenen Workshops. Leidtragende waren die TeilnehmerInnen … aber was zählen schon Menschen, wo es um Geld geht.
• Ein Wohnprojekt aus der Nähe fragte nach guten Containermöglichkeiten (Essen aus dem Müll holen). Aber nur unter der Bedingung, dass wir nicht mit ihnen kooperieren oder kommunizieren. Dabei wäre das richtig sinnvoll: Abwechselnd fahren und sich gegenseitig was mitbringen; dann müssten alle nur halb so oft fahren. Es soll aber noch nicht einmal eine Absprache getroffen werden, wer wann fährt. Die Folge wäre, öfter umsonst zu fahren. Organisierte Erfolglosigkeit – selbstverschuldete Blödheit?
• Ein hoffnungsvolles Projekthaus, ganz ähnlich der Projektwerkstatt, war vor einiger Zeit in Düren entstanden. Von hier aus wurde das auch unterstützt – materiell, ideell, finanziell und durch Mitarbeit. Mehr gerüchteweise sickerte durch, dass das Projekt so nicht mehr weitergeht. Die Infos wurde nicht einmal an die weitergegeben, die sich mit um Sachen und weiteren Ausbau kümmerten …
• Wenn doch mal was neues entsteht an Projekten, dann in den Cliquen, die wie Geheimbünde arbeiten und die bestehenden Kommunikationswege nicht nutzen, weil ihnen die Menschen da außerhalb der Cliquen nicht wichtig sind (bzw. sie gar nicht vorkommen im Denken). Dass solche Projekte dann regelmäßig zum Scheitern verurteilt sind, zumindest wenn sie die Unterstützung von mehr Menschen brauchen, scheint überraschend wenig zu stören – schließlich geht es um den sozialen Prozess miteinander statt um eine gute Organisierung und den Erfolg in der Sache.
• Da schreibe ich gar nicht mehr, mit welcher Selbstverständlichkeit hier im Haus Leute oder Gruppen die Räume nutzen und alles einfach anderen zum Aufräumen, Putzen … hinterlassen.
Es ist alles eher kollektives Versagen. Kein Wunder, dass fast alle Menschen nur kurze Zeit selbstorganisiert und unabhängig politisch aktiv sind. Wer sich derart dumm organisiert, agiert ineffizient und hält das nicht lange auf. Die angepassten Parteien, NGOs, die modernen Bewegungsagenturen auf ihrer Suche nach Schafen für die eigene Herde oder gleich die Normalität in Lohnarbeit sind dann die einzigen, ausgetrampelten Wege, die bleiben.

Vor dem Frühjahr 2013
Hallo,
hier kommen neueste Nachrichten aus der und Einblicke in die Projektwerkstatt. Es ist – wie immer – meine persönliche Zusammenstellung, also keine gemeinsame Meinung all der Aktiven hier und erst recht nicht des Hauses. Das hat nämlich Türen und Fenster, bunte Farben und immer mehr schicke Wandbilder, gut ausgestattete Werkstätten und Bibliotheken – aber keine Meinung. Hier gibt es auch keine Vorstände oder Versammlungen, außerdem interessieren sich die verschieden Menschen, die das Haus nutzen, ziemlich unterschiedlich für das sonstige Geschehen im Haus oder das Haus selbst. Zwar würde ich mit mehr Beteiligung und Menschen wünschen würde, die kontinuierlich was im Haus entwickeln und ihre Ideen dazu umsetzen und der 20 Jahre alten Schwäche der Projektwerkstatt in Saasen ein Ende bereiten, dass die phantastische Infrastruktur des Hauses immer nur an sehr wenigen Menschen hing. Nichtsdestrotrotz war, ist und bleibt es eine schöne Sache, dass die Projektwerkstatt immer noch zu den wichtigsten Ausgangsorten politisch-widerständiger Aktion gehört – genutzt von immer wieder neuen Zusammenhängen, die hier werkeln, sich treffen, Projekte vorbereiten.
Nach dem Motto „Lieber allein als gar nicht“ stelle ich Einblicke ins Haus alle paar Wochen oder Monate zusammen – es ist bei den anderen Newslettern leider nicht anders, dass auch diese Form von Infrastrukturarbeit (Infos verteilen und bereitstellen) gerne konsumiert, aber nicht organisiert wird. Habt trotzdem viel Spaß beim Lesen – und wisst, dass ich mich freuen werde, wenn ich von dem einen oder der anderen eine Rückmeldung erhalte höre, Euch vielleicht bei Seminaren sehe oder Ihr Lust habt, hier an irgendeinem Detail mitzuwirken. Damit der Laden noch bunter wird.

Ich wünsche mir für 2013 allerhand Neues in der Projektwerkstatt und beginne mit einem Überblick über die neuesten Nachrichten und Vorhaben im Telegrammstil. Unten in der Mail findet Ihr alles dann ausführlicher:
•Neu: Es gibt ein anspruchsvolles Programm an politischen Seminaren zu Inhalten und Strategien widerständigen Lebens und Agierens. Das geht demnächst (Ostern) mit der Theoriewoche zur Herrschaftsfreiheit los und dann bis Mai zu den Themen Gentechnik, Kritik vereinfachter Welterklärungen und zu Möglichkeiten der Einmischung in lokale Politik weiter alle paar Wochenende weiter. Im Sommer und Herbst werden noch mehr Seminare laufen. Ich freue mich über viele TeilnehmerInnen - und über Menschen, die mit vorbereiten.
•Was die letzten Jahre völlig fehlte, waren lokale und regionale Aktivitäten. Jetzt ist Zeit, mal wieder da einzusteigen – vom Dorf- und Infoladen in Saasen über solidarischer Landwirtschaft bis zu Kleinkultur auf dem Lande spuken einige Ideen in den Köpfen herum und warten auf Menschen, die mitmischen wollen. Im Moment wird das Haus vor allem von überregionalen AktivistInnen genutzt – und oft schnell wieder verlassen mit oben benannten Folgen für die Reorganisation des Hauses.
•Teil regionaler Aktivitäten kann und sollte mehr Kooperationen mit anderen Gruppen und Aktiven in Mittelhessen oder auch bis ins Rhein-Main-Gebiet, Nord- oder Osthessen sein. Das alternative Filmfestival „Globale Mittelhessen“ im November oder die Mitwirkung an anderen Veranstaltungen (z.B. Bildungsfest in Marburg u.ä.) könnte dazu gehören. Ich bin da in den letzten Wochen auf einige Treffen gefahren, um mitzubekommen, wie der Stand ist. Bislang bin ich mit diesen Ideen in der Projektwerkstatt aber allein.
•Um für lokale und regionale Projekte und Veranstaltungen, aber auch für überregionale Aktionen noch besser nutzbar zu sein, sollen z.B. die Bibliotheken und Archive, aber auch einige andere Einrichtungen aktualisiert und ergänzt werden. In den Bibliotheken schreitet das Ganze schon gut voran – es bleibt aber noch viel zu tun. Mithilfe ist gewünscht!
•Zu all dem passt unsere Hoffnung und Erwartung gut, dass ab Frühjahr das gesamte Haus wieder vollständig zugänglich sein wird (Abschluss Bauverfahren) – einschließlich dem neuen, phantastischen Glas-Eingangsgebäude, der dann wieder sortierten und hoffentlich mehr genutzten Bibliothek, vielen Veranstaltungen, Aktionstreffen usw.
•Und gerne würde ich ein paar Menschen finden, die Lust auf die lokale-regionale Aktivität haben und auch gemeinsam das Haus dafür organisieren und zeigt oft Defizite, den Laden auch mit aufrecht zu halten. Ob es wieder ein paar hier aus der Umgebung sind, die sich mit einbringen, oder überregional Interessierte, die immer mal wieder ein paar Tage hier verbringen – mir ist beides recht ...
Soweit der Kurzüberblick. Gleich alles nochmal genauer … zunächst aber der übliche Blick auf den Zustand der Projekträume, Werkstätten und Bibliotheken sowie die aktuelle Termine- und die Suchliste für Sachspenden.
Viel Spaß beim Lesen (und Handeln!) … Gruß aus Projektwerkstatt, Jörg

WAS SO ANLIEGT …
++ Basteln, Renovieren & Co. ++

Die Häuser der Projektwerkstatt und die ganzen Einrichtungen bieten ständig einen Haufen Arbeit - oft Routine, oft aber auch Punkte, wo Kreativität gefragt ist. Und das zeichnet die Projektwerkstatt aus: Wir suchen nicht Leute, die unsere Ideen umsetzen, sondern Menschen, die eigene Ideen verwirklichen. Eine (unvollständige Liste), was gerade so anliegt - und damit eine herzliche Einladung, sich dem anzunehmen, findet sich unter www.projektwerkstatt.de/gesucht.
Auswahl dessen, was anliegt:
•Elektro(nik)reparaturen: Wer hat Lust und Möglichkeiten, sich um defekte Elektrogeräte zu kümmern? Kaputt sind z.B. Verstärker, ein Paar Computerlautsprecher, einige Kleingeräte (Taschenlampen, Audiogeräte ...), die Druckmaschine Risograph RC 6300, einige Stellventile und eine Pumpe der Heizung.
•In der Druckerwerkstatt muss immer noch die Sortiermaschine zusammengebaut werden.

++ Dauerhafte Betreuung von … gesucht! ++
•Bibliothek/Archive: Wer hat Lust, einen Themenbereich de eigenen Wahl zu übernehmen, d.h. ab und zu durchzugucken, neue Sachen einzusortieren und die Bücher zu erfassen? Infos zu den Bibliotheken und Archiven finden sich auf der Infoseite zum Archiv.
•Facebook-Seite (und eventuell auch andere Orte) zu Projektwerkstatt: Ja, die haben wir jetzt auch. Aber ich fände es gar nicht sinnvoll, dadurch noch mehr Aufmerksamkeit in die virtuelle Welt zu verschieben. Ich habe sie mal in ganz einfacher Form eingerichtet, damit dort aktuelle Termine und Aktivitätsmöglichkeiten genannt werden – vor allem aber die Aufforderung, den Computer öfter zu verlassen und sein Engagement in die reale Welt zu verlagern. Vor allem dort kann und muss Veränderung erkämpft werden – der ganze digitale Kram darf höchstens Begleitmusik sein, soll er nicht zur Ablenkung und Befriedung beitragen. Ich habe eine einfache Seite angelegt: www.facebook.com/pages/Projektwerkstatt/299044166885270. Zu mehr hab ich keine Lust … wer will?

ZUSTAND, LÜCKEN UND AKTIVITÄTEN IN PROJEKTRÄUMEN UND WERKSTÄTTEN
++ Bibliotheken und Archive ++

Jetzt sind schon richtig viele Themen aufsortiert. Immer mehr Ordner sind mit ihrer Gliederung auf dem Computer erfasst und haben neue Schilder erhalten. Noch fehlen aber einige Themen, außerdem noch viele Menschen, die die Themen auch auf Dauer „betreuen“. Außerdem ist Fleißarbeit angesagt: Die ganzen Bücher müssen noch eingetippt werden – jeweils AutorIn, Titel, Erscheinungsjahr.
Aktuelle Spendensuche:
•A4-Klarsichthüllen zum Einheften in Aktenordner

++ Direct-Action- und Theaterwerkstätten ++
Keine Neuigkeiten – alles einigermaßen gut eingerichtet und nutzbar.

++ Computerräume, Layouten, Drucken ++
Die Kopierer funktionieren wieder. Sehr gut – hier auf dem Lande ist mensch sonst schnell aufgeschmissen. Der Risograph (kleine Druckmaschine für Flugblätter in Auflagen von 100 bis 1000) ist aber leider defekt und sucht Ersatz oder jemand, der ihn heil machen kann.
Wünsche für Sachspenden:
-A4-Kopierpapier (weiß und/oder farbig) für unsere Broschüren

++ Seminarhaus und Gruppenräume ++
Das wird spannend, wenn wir mit unseren Seminaren beginnen. Dann sollen alle Räume wieder öffentlich zugänglich sein. Das Haus ist für kreative Kommunikation (z.B. OpenSpace) optimal gebaut und eingerichtet. Auf den Seminaren wollen wir diese Vielfalt auch nutzen. Gastgruppen im Seminarhaus profitieren davon auch – wenn sie denn solche hierarchiemindernden und kreativitätsfördernden Methoden wollen. Wir suchen:
- Für die Seminarhausküche: 2-Liter-Wasserkocher, Pürierstab
- Klappbänke (z.B. aus Biertischgarnituren)

++ Außengelände, Holz-/Metallwerkstatt und mehr ++
Im Herbst sind die Wiesenflächen im Garten erweitert worden. Statt Beeten (die wegen nur unregelmäßigem Dasein nicht gut wachsen können) gibt es ab 2013 mehr Platz zum Sitzen und Liegen. Wünsche für Sachspenden:
- Für die Werkstatt: Akku-Flex und leistungsstarker Akku-Schrauber
- Baumaterial: Treppenstufen-Kantenschutz
- Obstbäume für den Garten (im Frühjahr), z.B. Birne, Walnuss

++ Sonstige Ausstattung ++
Wir haben auch viel Material zum Ausleihen, z.B. unseren Soundsystem-Fahrradanhänger mit Solarmodul und allem, was mensch braucht auf Straßenfesten, Demonstrationen und mehr. Wir suchen:
- Für Veranstaltungen an anderen Orten (Trainings, Seminare …) einen (möglichst kleinen) Beamer und einen ebenfalls kleine Drucker mit USB-Anschluss.

Wir führen ständig eine Liste von Sachen, die im Haus noch oder mal wieder fehlen. Ihr findet sie immer unter www.projektwerkstatt.de/gesucht.

NACHRICHTEN AUS DEM HAUS
++ Telefonüberwachung ++

Da kommt doch glatt ein Brief ins Haus geflattert von der Staatsanwaltschaft Magdeburg. Dass die Justiz in Sachsen-Anhalt ein Haufen ziemlich absurder Leute ist, die Polizeigewalt und Gentechnikfilz schützen sowie KritikerInnen drangsalieren, ist ja nicht neu. Aber dass die seit Sommer 2011 die Telefone der Projektwerkstatt (und einer weiteren Person) überwachen, ist schon abenteuerlich. Bei allen Betroffenen ist völlig unklar, wie die darauf kommen. Hintergrund sind die Überfälle auf die hochgesicherten Versuchsflächen am AgroBioTechnikum und in Üplingen. Der Text: „hiermit werden Sie darüber benachrichtigt, dass es in dem o.g. ehemaligen Strafverfahren für die Erforschung des Sachverhaltes oder die Ermittlung des Aufenthaltsortes der Beschuldigten erforderlich gewesen ist, aufgrund richterlicher Anordnung des Amtsgerichts Magdeburg ohne Ihr Wissen die Telekommunikation zu überwachen und/oder Verkehrsdaten für den o.g. Anschluss zu erheben. Sie waren an dem angegebenen Telekommunikationsvorgang beteiligt. Die Aufzeichnungen werden den gesetzlichen Bestimmungen entsprechend gelöscht.
Diese Mitteilung entspricht einer gesetzlichen Pflicht. Sie müssen keinerlei Maßnahmen ergreifen. Gegen die Maßnahme können Sie binnen 2 Wochen nach Zugang dieser Benachrichtigung die Überprüfung der Rechtmäßigkeit der Maßnahme sowie der Art und Weise Ihres Vollzugs bei dem Amtsgericht Magdeburg (Breiter Weg 203-206, 39104 Magdeburg) beantragen.“ Nun, das wird dann wohl geschehen …

++ Wo ist Pit? ++
Wieso „wo“? Wer ist das überhaupt? Ach so … Pit ist seit langem in der Projektwerkstatt gemeldet wie viele andere AktivistInnen hier. Aber er hat sie noch nie im aktuellen Zustand gesehen. Denn Pit ist Gefangener, ein Aktivist hinter Gittern. Als Bundeskontakt der Interessenvertretung Inhaftierter schlägt er sich ständig mit Knastleitungen und Gerichten herum. Fast immer gewinnt er, d.h. irgendwelche Gerichte bescheinigen ihm, dass er in den Gefängnissen nicht hätte so mies behandelt werden dürfen. Nur nützt das nichts. Hinter den Mauern herrscht das Grauen – und kaum jemand kümmert sich drum. Pit sitzt, weil er Banken Geld wegnehmen wollte – kann mensch ja zu stehen, wie er/sie will. Für ein bisschen Umverteilung jahrelang misshandelt zu werden (BankräuberInnen werden im Kapitalismus extrem hart bestraft, während die Gauner auf Managerrängen noch Millionen kassieren, wenn sie die ganze Bank in den Sand setzen), ist halt ein Ausdruck der Verhältnisse. Pit lässt sich vieles nicht gefallen – und so rächen sich Knast und Justiz an ihm. Seit deutlich mehr als einem Jahr hätte er schon entlassen werden müssen (übliche Zwei-Drittel-Entlassung auf Bewährung), aber das passiert nicht. So lange hängt in der Projektwerkstatt ein Plakat an der Wand mit einer aufgeklebten Zahnbürste. Die hat Pit aus dem Knast schon zugeschickt, damit er eine hier hat, wenn er rauskommt. Sie hängt immer noch. Und wir hassen Knäste und die sie betreibenden Institutionen weiterhin – nicht nur wegen Pit. Infos zu Pit: www.ivi-info.de.

++ Stiftung FreiRäume: Alles neu! ++
Die Projektwerkstatt gehört einem gemeinnützigen Verein. Der ist soll auch Träger sein weiterer solcher Projekthäuser – und ist es auch (WAA Düren, ein leider z.Zt. nicht so genutztes Gelände mit Häusern in der Altmark und weitere Einzelräume). Ziel ist, im Laufe des Jahres aus dem Verein eine Stiftung zu machen, weil das aus verschiedenen Gründen praktischer ist (siehe www.stiftung-freiraeume.de). Ich selbst ziehe mich daraus aber zurück. Denn auf dem Stiftungstreffen Mitte Januar in Berlin wurde ein Generationswechsel vollzogen. Falk, Jens und ich, die seit vielen Jahren diesen organisatorischen Hintergrund regeln, scheiden aus. Wir hoffen, dass die „Neuen“ aus der Sache noch mehr machen und sich hineinarbeiten in solche organisatorische Grundlagenarbeit – also die praktische Anwendung der Idee, die Ressourcen, auf denen mensch handelt, selbst zu regeln.

SEMINARE, VERANSTALTUNGEN UND MEHR …
Wie schon benannt, soll es Seminare geben für politisch Aktive und Interessierte. Sie vermitteln sowohl theoretisches wie organisatorisches Knowhow für AktivistInnen wie sie umgekehrt auch für thematisch Interessierte die Chance zur Vertiefung und zur Anwendung für die Praxis bieten.
Hier die Übersicht über die schon feststehenden Termine – genauere Infos, Anmeldung und Beschreibungen auf www.projektwerkstatt.de/termine.

•30.3. bis 6.4. in Berlin (Seminarhaus des Kubiz in Weißensee, Bernkastelerstr. 78):
Theoriewoche zur Herrschaftskritik
Wie kann eine herrschaftsfreie Welt aussehen? Diese Frage beschäftigt PhilosophInnen, manch zukunftsorientierte PolitikerInnen oder AktivistInnen, Roman- und Sachbuchschreiberlinge. Doch ein kritischer Blick zeigt meist: Zukunftsdebatten sind eher ein Abklatsch heutiger Bedingungen mit netteren Menschen in der Führung. "Freie Menschen in freien Vereinbarungen" ist radikal anders: Mit scharfem, analytischen Blick werden die Bedingungen seziert, unter denen Herrschaft entsteht, wie sie wirkt und was sich wie ändern muss, damit Menschen aus ihrem Streben nach einem besseren Leben (Eigennutz) sich nicht nur selbst entfalten, sondern genau dafür die Selbstentfaltung aller Anderen brauchen und deshalb mit herbeiführen. Der Anspruch an das Seminar ist nicht weniger als der Versuch, eine Theorie der Herrschaftsfreiheit darzustellen, zu diskutieren und, wo nötig und möglich, weiterzuentwickeln. Die Länge des Seminars ermöglicht es, alle Formen der Herrschaft und ihrer Wirkung zu klären und die Aspekte einer herrschaftsfreien Welt zusammenzutragen.

Achtung: Diese Theoriewoche soll in den Sommerferien auch noch einmal in der Projektwerkstatt stattfinden. Wer hat Interesse und schlägt welchen genauen Zeitraum vor???

•26. bis 28.4. in der Projektwerkstatt Saasen
Seminar "Gentechnik - Kritik der Technik oder der konkreten Formen?"
Im Seminar geht es zunächst darum, was Gentechnik eigentlich bedeutet, was sie bewirkt und wo die Gefahren bestehen. Dabei wird klar, dass verschiedene Begründungen gegen die Gentechnik existieren - von Umweltschutz über Gesundheitsgefahren oder rechten Ideologien bis zur Kritik der Herrschaftsförmigkeit dieser Technik. Dabei wird deutlich, dass nur einige dieser Gründe prinzipiell die Gentechnik kritisieren, während andere vor allem ihre konkreten Ausformen und die Bedingungen, unter denen sie entwickelt wird, kritisieren. Entsprechend unterschiedlich würden Argumentationen gegen die Gentechnik und auch Handlungsformen ausfallen.

•3.-5. Mai in der Projektwerkstatt Saasen
Seminar "Den Kopf entlasten? Kritik rechter Ökologie und vereinfachter Welterklärungen“
Monsanto ist schuld. Nein, die Bilderberger. Quatsch, das Finanzkapital macht alles kaputt. Völkerrechtswidrige Kriege lehnen wir ab - demokratisch bomben ist schöner. Härtere Strafen für Nazis, Vergewaltiger und Umweltsünder. Was nichts kostet, ist auch nichts wert. Die Überbevölkerung bedroht unseren Planeten. Zivilisation zerstören. Heimat schützen. So oder ähnlich klingen viele politische Forderungen. Was sie gemeinsam haben: Sie blenden Machtebenen aus, verkürzten komplexe Herrschaftsanalysen und spielen mit den Mitteln des Populismus. Statt Menschen zu eigenständigem Denken und kritischem Hinterfragen anzuregen, wollen sie billige Zustimmung einfangen - zwecks politischer Beeinflussung, Sammeln von AnhängerInnen und WählerInnen oder auf der Suche nach dem schnöden Mammon in Form von Spenden und Mitgliedsbeiträgen. Auf diese Weise betreiben viele Gruppen das Geschäft derer, die an den Hebeln der Macht sitzen. Sie wollen Einzelprobleme lösen und verschärfen dabei die Ursachen von Profit, Ausbeutungen, Unterdrückung und Umweltzerstörung. Wer das Gute will, dabei aber die Befreiung der Menschen außer Acht lässt, wird schnell zur Hilfstruppe derer, die immer mehr Kontrolle und Steuerungsmittel wollen - und auch immer das Beste versprechen.
Das Seminar bietet genug Zeit für drei Schwerpunkte: 1. die Kernmerkmale von vereinfachten Welterklärungen und rechten Denkmustern zu klären, 2. konkrete Beispiele von Vereinfachungen (gern auch auf Wunsch von TeilnehmerInnen) zu hinterfragen und 3. praktische Hinweise zu geben, wie mensch sich vor vereinfachtem Denken schützen und solche „Theorien“ entlarven kann.

•24.- 26. Mai 2013 in der Projektwerkstatt Saasen
Seminar "Sich einmischen - Akten und Pläne studieren, Mitreden und Protestieren vor Ort"
Kreativer und widerständiger Protest ist gut. Das dürfte inkompatibel sein mit dem Versuch, sich ständig mit den Herrschenden und Privilegierten zu verbinden, um kleine Vorteile zu ergattern, aber damit das Ganze selbst zu unterstützen. Es bedeutet aber nicht, zu den Strukturen des herrschenden Systems ohnmächtigen Abstand zu halten. Ganz im Gegenteil: In den Kochtöpfen der Macht herumrühren, genau hinzugucken, Interessen zu demaskieren, Vorhaben frühzeitig und genau zu kennen, verbessert die Handlungsmöglichkeiten. Darum soll es gehen: Die vorhandenen Beteiligungs- und Handlungsmöglichkeiten im Rahmen des bestehenden Systems kennenzulernen, um sie – neben der direkten Aktion – optimal nutzen zu können, z.B. Akteneinsichtsrecht, Verwaltungsklagen gegen Planungen und Behördenentscheidungen, BürgerInnenbeteiligung bei Bauvorhaben, nach Immissionsschutzrecht usw.

Weitere Seminare im Sommer und Herbst sollen sein (wer organisiert mit?):
•Selbstorganisiert denken, leben und handeln
•Antisexismus im Alltag: Nachdenken über Gender, Zweierkisten und mehr
•Umweltschutz und Herrschaft: Ansätze emanzipatorischer Ökologie
•Selbstverteidigung vor Gericht
•Methoden zum Hierarchieabbau und für kreative Kommunikation in Gruppen

Zudem gibt es natürlich auch die vielen Vorträge, Ton-Bilder-Schauen, Workshops usw. in vielen anderen Städten. Die nächsten Termine (soweit mir bekannt):
•Mo, 18.2. um 10 Uhr in Magdeburg (Verwaltungsgericht, Breite Str. 203-206, Saal 11): Verfahren Demonstrant gegen Polizei im Zusammenhang mit den Protesten gegen das InnoPlanta-Forum 2011
•Mo, 18.2. abends im Ökodorf SiebenLinden (Altmark): Ton-Bilder-Schau "Monsanto auf Deutsch - Seilschaften zwischen Behörden, Forschung und Gentechnikkonzernen"
•Freitag, 1.3. um 8.30 Uhr am Amtsgericht Gießen (Gutfleischstr. 1, Gebäude A, Saal 200): Strafprozess gegen einen vermeintlichen Schwarzfahrer (oder politisch ausgedrückt: CDU-Stadtverordneter in Richterrobe gegen Aktivisten aus dem Umfeld der Projektwerkstatt - verspricht also Spannung)
•Di, 5.3., um 10 Uhr im Verwaltungsgericht Gießen (Marburger Str, 4, Saal 103): Verfahren wegen Verwehrung der Akteneinsicht zu Genversuchsfeldern durch das Forschungszentrum Jülich (Biosicherheits-Förderung)
•Fr, 8.3., in Regensburg: Podiumsgespräch zu Konsumkritik
•Sa, 9.3., in Passau (im Z.A.K.K., Unterer Sand 3-5) ab 14 Uhr bis abends: Selbstorganisierung in Alltag und Politik
•So, 10.3., in Passau (im Z.A.K.K., Unterer Sand 3-5) 15 Uhr: Lesung und Diskussion "Kritik der Demokratie"
•anschl. um 19 Uhr: Lesung und Diskussion "Freie Menschen in Freien Vereinbarungen - Theorie der Herrschaftsfreiheit"
•Mi, 13.3. in Salzburg (Näheres folgt auf www.projektwerkstatt.de/termin.html): Workshop "Den Kopf entlasten: Kritik anti-emanzipatorischer Positionen in politischen Bewegungen"
•Do, 14.3. südlich München (Näheres folgt www.projektwerkstatt.de/termin.html): Ton-Bilder-Schau "Monsanto auf Deutsch - Seilschaften zwischen Behörden, Forschung und Gentechnikkonzernen"
•Fr, 15.3. um 19 Uhr in München (Toberaum, Dachauerstr. 114 im 1. Stock, Eingang in Hofzufahrt): Ton-Bilder-Schau "Monsanto auf Deutsch - Seilschaften zwischen Behörden, Forschung und Gentechnikkonzernen"
•Sa, 16.3. um 16 Uhr in München (Toberaum, Dachauerstr. 114 im 1. Stock, Eingang in Hofzufahrt): Lesung und Diskussion zur Kritik der Demokratie
•anschl. Pause (mit Essen) und dann um 19 Uhr: Lesung und Diskussion "Freie Menschen in freien Vereinbarungen"
•Mo, 18.3., 16 Uhr in Kempten (reACT.or, Frühlingstr. 17): Workshop zu direkter Intervention im Alltag
•Anschl. 20 Uhr: Workshop "Den Kopf entlasten: Kritik anti-emanzipatorischer Positionen in politischen Bewegungen"
•Mo, 15.4. um 19 Uhr in Halle: Ton-Bilder-Schau "Monsanto auf Deutsch - Seilschaften zwischen Behörden, Forschung und Gentechnikkonzernen"
•Di, 16.4. in Limbach-Oberfrohna (Näheres folgt auf www.projektwerkstatt.de/termin.html): Vortrag und Diskussion "Macht macht Umwelt kaputt - über den Zusammenhang von Umwelt und Herrschaft"
•Danach folgen Veranstaltungen zur Gentechnikkritik in Mecklenburg-Vorpommern, die anarchistische Buchmesse in Mannheim (mit einer FishBowl zur (Un-)Vereinbarkeit von Demokratie und Anarchie) und gerne weitere Touren.

Infos zu den Veranstaltungen auf www.vortragsangebote.siehe.website – es kann gern mehr werden … und ab Mai ist noch viel offen. Stets aktualisierte Terminseite: www.projektwerkstatt.de/termin.html.

UND NOCHMAL GENAUER: LOKALE UND REGIONAL AKTIV
Projektwerkstatt … das ist im Moment eine wichtige Plattform für Aktionen, Recherchen, Veröffentlichungen und mehr zum Widerstand gegen Atomenergie, Gentechnik und industrialisierte Landwirtschaft, Knast und Justiz, zur Kritik an Herrschaft und dem Werben für eine Utopie der freien Menschen in freien Vereinbarungen. Hier entstanden in den vergangenen 20 Jahren (so lange gibt es die Projektwerkstatt in Saasen schon – hinzu kommen drei Jahre am vorhergehenden Standort, dem „Alten Bahnhof Trais-Horloff“) viele Bücher. In den Anfangsjahren mischten Aktive aus der Projektwerkstatt auch in lokalen und regionalen Themen mit: Der Golfplatz Winnerod ließ sich nur gegen diesen Protest, mit peinlicher Hilfe aller Reiskirchener Parteien und per Bestechung von Kirchenleuten verwirklichen. In etlichen Dörfern entstanden Verteilstationen für Bio-Lebensmittel umgebender LandwirtInnen. In Reiskirchen und Saasen erschienen 14-tätige Zeitungen, ebenso für Mittelhessen eine vierteljährliche Zeitung. Die Liste ließe sich fortsetzen. Doch davon ist im Moment nicht mehr viel zu spüren. Und das soll sich ändern. Was alles entsteht, ist offen, denn alles hängt auch davon ab, ob Menschen sich mit einmischen. Daher ist dieser Absatz auch ein Aufruf an Menschen in und um Gießen, im Ostkreis und Westen des Vogelsberges oder irgend da rundherum: Meldet Euch und lasst uns hier wieder was losmachen. Die ersten (und hoffentlich nicht letzten) Ideen sind:
Filmfestival „Globale Mittelhessen“ (www.globalemittelhessen.de): Im November soll es wieder laufen – diesmal mit der Projektwerkstatt als Veranstaltungsort für zwei, drei ober mehr Filmabende? Wer hat Lust, das mit vorzubereiten, Filme mit auszusuchen und dann dafür im Ostkreis Gießen und Westen des Vogelsberges zu werben? Geschickt wären Verknüpfungen mit anlaufenden Aktivitäten, z.B. wie im nächsten Punkt genannt.
Solidarische Landwirtschaft, Dorfläden & Co.: Nach längerer Pause kommen Alternativen zur industrialisierten Landwirtschaft wieder stärker in den Mittelpunkt. Vorbei endlich die Zeiten, wo es nur darum ging, mit Bio & Co. im durchgeknallten Wettbewerb um Marktanteile auf gleichen Wegen mitzugehen, wie das in der konventionellen durch immer größere Einheiten, Zentralisierung und Kommerzialisierung läuft. Wer hat Lust, Gegenideen auch konkret umzusetzen? Zum Beispiel durch den Aufbau einer solidarischen Landwirtschaft im Ostkreis oder West-Vogelsberg (bedürfnis- und nicht gewinnorientierte Nahrungsmittelproduktion, siehe www.solidarische-landwirtschaft.org)? Und/oder durch Dorfläden, in denen regionale Produkte zu haben sind, die aber vielleicht auch Infopunkte sind, Umsonstecken haben oder was an Ideen noch hinzukommt (der neue Reiskirchener Bürgermeister – für uns ein alter Bekannter aus den Polizeistrukturen der Region – hat solche Dorfläden in seinem Wahlprogramm gehabt … wir werden schauen, ob er sich dran erinnert, wenn es losgeht)? Wer macht mit?
Mitmachen bei regionalen Veranstaltungen: In Gießen, Marburg und anderen Orten finden Feste, Bildungswochen und vieles mehr statt, wo wir mit Workshops, Infoständen, Büchertisch usw. dabei sein können – auch um für Projekte und Seminare zu werben. Auch hier bräuchte es Menschen, die mitmachen. Gibt es die in der Region???
Idee ist auch, alle paar Wochen einen Flyer mit aktuellen Terminen und Infos aus der Projektwerkstatt zu machen – vielleicht immer als Kurzfassung von diesem Newsletter. So habe ich das diesmal auch schon gemacht. Der Flyer steht zum Download bereit.
Wer immer hier in der Region lebt, sich aufhält oder was auch immer und Lust hat, sich hier und da einzubringen, sollte sich mal melden. Wäre schön, wenn wir wieder eine Runde werden, die was hinkriegt lokal und regional.

Winter 2012/2013
Hallo,
Kernpunkt dieses Newsletters ist eine Einladung: Wer eine gute Ausrede sucht für Weihnachten oder einfach Lust drauf hat, ist eingeladen, über Weihnachten mal richtig was voranzubringen in den Bibliotheken und Archiven der Projektwerkstatt. Starttag, wann immer es beliebt – also gern schon ab 24., aber auf jeden Fall am 25. und 26.12., also den Weihnachtsfeiertagen. Wir werden die Archivräume ordentlich einheizen und dann besteht viel Zeit und Gelegenheit, in Themengebieten der eigenen Wahl zu sortieren, einzuheften usw. – oder auch an der Gesamtidee der Archive und Bibliotheken mit zu überlegen und zu gestalten. Auch die Tage nach Weihnachten sind möglich – einfach vorher Termin abklären.
Also: Wer ist dabei?
Infos zu den Bibliotheken finden sich unter www.projektwerkstatt.de/kabrack
Und wer vielleicht auf Archiv/Bibliothek keine Lust hat und dann (oder wann anders) mal kommen will, ist natürlich auch herzlich eingeladen. Nützlich sind Menschen, die sich am wachsenden Berg defekter Elektrogeräte zu schaffen machen. Zur Zeit funktioniert kein Kopierer mehr (sind schon mehrfach auseinander- und zusammengebaut … Fehlermeldungen bleiben), einige andere Geräte warten auf Reparatur.

NEUIGKEITEN UND MITMACHEN IM HAUS
++ Bibliotheken und Archive ++

Stück für Stück werden einzelne Themen aufsortiert und auf den aktuellen Stand gebracht. Dafür ist Hilfe gern gesehen – noch mehr aber Menschen, die Themen auf Dauer „betreuen“.

++ Direct-Action- und Theaterwerkstätten ++
Im Direct-Action-Raum ist das schon einiges vorangeschritten, aber noch viel Sortierarbeit im Archiv zu gelaufenen Aktionen (Castor, G8-Gipfel …). Im Musikraum warten noch CD-Berge auf das Wiedereinsortieren.

++ Computerräume, Layouten, Drucken ++
Juchu - ein „neuer“ (gebrauchter) Kopierer wurde gespendet. Einer der bisherigen konnte inzwischen repariert werden. Also geht das wieder in der Projektwerkstatt. Unklar ist zur Zeit noch, ob wir einen der Kopierer auch direkt an die Computer kriegen als Netzwerkdrucker … das würde die Broschürenproduktion erheblich erleichtern. Tonerspenden sind übrigens für beide Kopierer nützlich: Der „neue“ Gebrauchte ist ein Toshiba e-studio 200 (neue Trommel wäre auch gut), der wieder Reparierte ein Konica 7030.
Weitere Wünsche für Sachspenden: A4-Kopierpapier (weiß und/oder farbig) für unsere Broschüren, ATX-Netzteil für PC (mind. 400Watt Leistung)

++ Seminarhaus ++
Für die Seminarhausküche: 2-Liter-Wasserkocher, Pürierstab
- Bänke (passend zu von Biertischgarnituren)
- Für Veranstaltungen an anderen Orten (Trainings, Seminare …): Tragbarer Beamer, kleiner USB-Drucker

++ Außengelände, Holz-/Metallwerkstatt und mehr ++
Im Herbst sind die Wiesenflächen im Garten erweitert worden. Statt Beeten (die wegen nur unregelmäßigem Dasein nicht gut wachsen können) gibt es ab 2013 mehr Platz zum Sitzen und Liegen. Wünsche für Sachspenden:
- Für die Werkstatt: Akku-Flex und leistungsstarker Akku-Schrauber
- Baumaterial: Treppenstufen-Kantenschutz
- Obstbäume für den Garten (im Frühjahr), z.B. Birne, Walnuss
Wir führen ständig eine Liste von Sachen, die im Haus noch oder mal wieder fehlen. Ihr findet sie immer auf dieser Seite.

++ Basteln, Renovieren & Co. ++
Die Häuser der Projektwerkstatt und die ganzen Einrichtungen bieten ständig einen Haufen Arbeit - oft Routine, oft aber auch Punkte, wo Kreativität gefragt ist. Und das zeichnet die Projektwerkstatt aus: Wir suchen nicht Leute, die unsere Ideen umsetzen, sondern Menschen, die eigene Ideen verwirklichen. Eine (unvollständige Liste), was gerade so anliegt - und damit eine herzliche Einladung, sich dem anzunehmen, findet sich auf dieser Seite.
Auswahl dessen, was anliegt:
- Elektro(nik)reparaturen: Verstärker, ein Paar Computerlautsprecher, Flex, einige Kleingeräte (Taschenlampen, Audiogeräte ...)
- Heizung: Defekt sind einige Stellventile und eine Pumpe
- Druckerwerkstatt: Sortiermaschine zusammenbauen und in Betrieb nehmen, Risograph RC 6300 reparieren

PROJEKTE UND AKTIONEN
Neben dem Mitmischen an Haus und vor allem in den Bibliotheken/Archiven möchte ich gerne Projekten einladen. Wäre schön, wenn da eine Runde von Menschen Lust hat, mitzuwirken – gemeinsam oder in sinnvoller Absprache kooperierend, aber eigenständig an Teilbereichen. Die Projekte müssen aber nicht örtlich auf Saasen beschränkt bleiben … gerne sind weitere und neue Ideen gefragt!

Seminare, Veranstaltungen und Infoabende in der Projektwerkstatt
Es wäre eine mühsame, aber lohnende Sache: Eine aktuelle Analyse der herrschenden Machtverhältnisse und eine fundierte Debatte über herrschaftsfreie Utopien in Form von Filmabenden, Vorträgen, Diskussionen, Wochenendseminaren usw. – wer hat Lust, solches anzubieten, mitzuorganisieren …? Schon jetzt können wir Teile der Projektwerkstatt nutzen, nach Abschluss des Umbaus sind dann auch der große Seminarraum und die Bibliotheken wieder öffentlich zugänglich.
Theoriecamp zur Herrschaftskritik und zu herrschaftsfreien Utopien
Einer der Höhepunkt der Debatte soll ein ca. einwöchiges Theoriecamp in und an der Projektwerkstatt sein. Ziel ist eine sehr intensive Debatte um alle wichtigen Fragen – als selbstorganisierter Wechsel zwischen Kleingruppen, Veranstaltungen, Streitdebatten und mehr (Open Space). Das Ganze soll im Sommer stattfinden, wo einschließlich Zeltunterkünften ca. 40 Personen in und um die Projektwerkstatt Platz hätten.
Wer hat Lust, daran mitzuplanen?
Wer interessiert sich für eine Teilnahme? So oder so sind Rückmeldungen nett …

Stiftung FreiRäume: Jetzt soll es richtig losgehen!
Schon 2004 wurde die Stiftung gegründet. Das Ziel: Ein sicherer Rechtsträger für Häuser, die nicht nur der Spekulation mit Immobilien auf Dauer entzogen werden (das machen auch andere, z.B. das Mietshäusersyndikat oder die Projektwerkstatt auf Gegenseitigkeit), sondern auch gegenüber einer Kommerzialisierung oder privaten Aneignung durch die NutzerInnen selbst abgesichert werden. Bislang war die Stiftung nicht rechtsfähig, sondern treuhänderisch geführt von einem Verein. Bislang sind auf diese Art drei Häuser aufgebaut bzw. gesichert worden, darunter auch die Projektwerkstatt. Darüber hinaus beteiligen sich AktivistInnen am Aufbau und an der Sicherung einzelner Aktionsräume in anderen Projekten, z.B. auf dem Wagenplatz in Lüneburg, in alternativen Wohnprojekten in Leipzig, Magdeburg und Berlin. Das soll ruhig mehr werden. Dafür soll die Stiftung nun selbständig werden, um besser handeln zu können.
Gesucht sind:
- Menschen, die dabei mitwirken wollen, offene Aktionsräume aufzubauen (oder ganze Häuser)
- Menschen, die Geld oder Immobilien zur Stiftung geben, damit diese dauerhaft Projekte absichern, die für kreative, widerständige Aktionen offen sind (eine besondere Idee sind dabei gespendete Geldanlagen in Photovoltaiken, deren Erlöse solche Räume sichern – siehe www.stiftung-freiraeume.de/solar.htm)

THEORIE & STRATEGIE: WO BLEIBT DAS INHALTLICHE???
Dazu möchte ich gern erstmal etwas Grundsätzliches loswerden: Es wird zu wenig über strategisch-organisatorische Sachen diskutiert – und erst recht zu wenig über Inhaltliches!!!
Das empfinde ich ziemlich stark. Leute sind am Aktionen vorbereiten, basteln, machen. Oder tüddeln in Cliquen bzw. zu zweit miteinander herum (meist erstens als Kommunikationsghetto, d.h. nur noch unter sich, und zweitens über erstaunlich banale Sachen redend). Mir ist das zu wenig. Ich will mehr über organisatorische Konzepte reden (und die umsetzen, reflektieren …). Das Hand in den Mund, was in vielen Projekten angesagt ist, ist zu wenig und hängt von den unsichtbaren Händen entweder des Marktes (Ressourcen kaufen) oder einiger Leute im Hintergrund ab, die anders agieren und Ressourcen gezielt schaffen.
Wir brauchen eine Ernsthaftigkeit beim Versuch, selbstorganisiert handlungsfähig zu sein. Sonst sind unsere Aktionshäuser immer nur prekäre Überlebenskampfflächen, die mehr Energie zehren als Möglichkeiten schaffen. Ebenso sind unsere Aktionen dann zuviel Strohfeuer als dauerhaft-wirksame Kampagne. Der relative Erfolg des Kampfes gegen die Agrogentechnik zeigte ja, wie eine Verbindung miteinander verbundener direkter Aktionen mit inhaltlicher Qualität wirken kann (siehe z.B. den Artikel darüber im neuen „grünen blatt“: www.projektwerkstat.de/download/texte_cd/grbl/gb2012-02_s4bis6_144dpi.pdf).
Noch schlimmer ist die inhaltliche Lücke. Wo laufen noch Debatten über Utopien, emanzipatorische Ökologie, feministische Positionen, Rassismen, Kritik an Religionen … was weiß ich? Mir fällt hier in Saasen sehr stark auf, dass Menschen hier ständig am Quatschen sind, oft auf derbe flachem Niveau (eher als Begleitgeräusch zum Kuscheln, Rumhängen oder Werkeln). Ich halte eine gute inhaltliche Debatte aber nicht nur für eine Voraussetzung für qualitativ anspruchsvolle Aktionen (Vermittlung), sondern auch für ein dauerhaftes politisches Engagement. Damit dieses nicht nur eine kleine Lebensphase zwischen Abhängigkeit vom Elternhaus zur Abhängigkeit vom Job u.ä. oder zur Etablierung in den bestehenden (Macht-)Systemen ist, bedarf es aus meiner Sicht klarer Überzeugungen, Fähigkeiten der Reflektion und des emanzipatorischen Blickes auf Geschehnisse.
Von daher: Plant mehr, debattiert mehr, streitet mehr, entwickelt Ideen, informiert Euch …!

Zwei Treffen in den nächsten Wochen dienen organisatorisch-strategischen Fragen, zu beiden sei eingeladen:
- Wie weiter mit dem Protest gegen Kohleverfeuerung und Kohleabbau? Planung von Aktionen, Öffentlichkeitsarbeit, Kampagnen und bevorstehenden Prozessen gegen RWE bzw. wegen der Besetzungs- und Blockadeaktionen … am 11.-13. Januar in Köln (Näheres auf Anfrage).
- Aufbau und Kooperation von Aktionsplattformen (Projekthäusern und –räumen), Organisierungsfragen und Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen u.a. der Stiftung FreiRäume (www.stiftung-freiraeume.de) … am 18.-20. Januar in Berlin (Start am 18. Vormittags, genauer Ort: Kubiz in Berlin-Weißensee, Bernkasteler Str. 78)

Im Laufe des Jahres 2013 sind Wochenendseminare zu Herrschaftskritik und Theorien der Herrschaftsfreiheit geplant sowie ein mehrtägiges, intensives Theoriecamp über Ostern. Interessierte können sich gerne melden. Darüber hinaus wäre es aber schön, wenn auch weitere Seminare endlich wieder die inhaltliche Arbeit in Schwung bringen. Die Projektwerkstatt kann dafür genutzt werden. Ab Frühjahr steht hoffentlich auch wieder das gesamte Seminarhaus zur Verfügung – mit den Bibliotheken! Wer da an der Betreuung von Themen (siehe oben) teilnimmt, kann die dann auch besonders gut nutzen.
Was immerhin jetzt ein paar Mal gelaufen ist, sind Veranstaltungen zu „Freie Menschen in freien Vereinbarungen – Theorie der Herrschaftsfreiheit“, Demokratiekritik (die beiden auch als Doppelpack, dann die Demokratiekritik als erstes, weil daraus die Frage nach Alternativen folgt) und „Den Kopf entlasten! Kritik an vereinfachten Welterklärungen“. Mehr auf www.vortragsangebote.siehe.website – ich mache die gern auch an anderen Orten. Gut passen würde, wenn da noch Termine in den Regionen abgemacht werden, wo ich sowieso in den nächsten Wochen/Monaten bin. Das sind:
- Mitte Januar: Sachsen-Anhalt und Berlin
- Anfang Februar: Nordrhein-Westfalen
- Mitte März: Bayern und Österreich
- Mitte April: Sachsen und voraussichtlich Mecklenburg-Vorpommern
Passend dazu:
Mi, 9.1.2013 um 19.30 Uhr in Fulda (Cafe Chaos): Lesung und Diskussion "Freie Menschen in freien Vereinbarungen, Teil 2: Die Formen der Herrschaft - und wie sie zu überwinden sind" (gleiche Veranstaltung am 6.2. in Köln)
Terminseite: www.projektwerkstatt.de/termin.html (auf vielen anderen Seiten auch eingeblendet)

Oktober 2012
Hallo,
es ist, wie es auch sein soll: Die Projektwerkstatt macht keine Schlagzeilen, aber sie wird bunt genutzt von vielen Gruppen, die hier Aktionen vorbereiten. Da wird gehämmert, geschweißt, gemalt, genäht, geklettert, gelesen, diskutiert, gekocht, geschlafen, gestritten, ge…. Das ist gut so. Fast alle Aktivitäten sind überregional, und so ist es im Raum Gießen um das kunterbunte Haus etwas ruhiger geworden. Ministerpräsident Volker Bouffier hat neue Skandale am Hacken, so dass sich auch seine Schergen weiter zurückhalten, um nicht in neue Peinlichkeiten zu schliddern.
Das wäre eigentlich ein geeigneter Zeitpunkt, Haus und Einrichtungen weiter voranzubringen. Und genau dafür gibt es noch einen weiteren, schönen Anlass: Wir haben endlich den statischen Nachweis für unseren phantastischen Zwischenbau – das dreistöckige Glastreppenhaus mit Glasdach und Zwischenebenen aus (begehbarem) Glas. Das wird die neue Eingangshalle, von dort geht es in alle Stockwerke beider Gebäude hinein. Soeben ist die Baubeginnsanzeige rausgeschickt worden, d.h. jetzt läuft der Countdown. Die passenden Balken müssen eingezogen und entsprechend den statischen Vorgaben befestigt werden. Sägen, hobeln, bohren, schrauben und schweiße sind angesagt. Die Umbauten in den angrenzenden Häusern sind weitgehend schon erledigt (das basiert ja auf einer schon einige Jahre alten Baugenehmigung. Außerdem wurde und wird viel gemalt im und am Haus – inzwischen ist die kunterbunte Villa ein lebendes Kunstwerk geworden, und wird es noch weiter.
Unser Traum: Zum 20-jährigen Jubiläum der Projektwerkstatt präsentieren wir die „neue“ Projektwerkstatt und machen auch die oberen Räume, also Seminarräume, Theaterwerkstatt, Bibliotheken und Archive wieder öffentlich zugänglich. Der Zeitpunkt wäre April 2013.
Bis dahin ist also einiges zu tun. Einiges, wie beschrieben, am Haus. Mehr aber noch weiter der (Wieder-)Einrichtung der Werkstätten, Gruppen-/Seminarräume und der Bibliotheken. Wer hat Lust dazu? Gerne können auch noch neue Ideen hinzukommen (wie wäre es mit einem Umsonstladen, mit einer Veranstaltungsreihe/Kino oder ähnliches dann ab April 2013???).
Ein paar Infos und Einladungen zum Mitmischen findet Ihr in diesem Newsletter – aber es dürfen auch gerne weitere, eigene Ideen hinzukommen.

P.S. als Tipps für Veranstaltungen: Es gibt eine Eintrageliste für InteressentInnen (InteressentInnen an Aktionen, Veranstaltungen, Seminaren tagen Kontaktdaten ein) zum Herumgeben oder Auslagen auf Veranstaltungen – siehe Eintrageliste.

kabrack! – ARCHIV UND BIBLIOTHEKEN
Bitte nicht fragen, was das Wort „kabrack!“ eigentlich heißt. Es kam in einer Laune irgendwie um die Jahrtausendwende, im Endspurt des Expo2000-Widerstandes und im entstehenden Projekt „Freie Menschen in freien Vereinbarungen“ (erster Aufguss).
Die Bibliotheken und Themensammlungen sind ein Herzstück der Projektwerkstatt und gehören zu den umfangreichsten unabhängigen und selbstorganisierten Bewegungsarchiven. Hier stehen über 20.000 Bücher, ein besonderer Schatz aber sind etliche Kopien, Flugblätter, Zeitungstexte, unveröffentlichte Manuskripte zu vielen politischen Themen. Richtig gut nutzbar wären die aber nur, wenn sie wenigstens ab und zu ergänzt, durchsortiert und neue Infos eingeaktet werden.
Zudem könnten sie öfter genutzt werden, gut ja auch in Kombination mit Veranstaltungen, Seminaren oder Projekttreffen.
Berichte zum „kabrack!archiv&bibliothek“ sollen immer Bestandteil dieses Newsletters sein. Das geschieht in der Hoffnung, dass das Archiv zu neuem bzw. erneuertem Leben erweckt, aber dann auch vielfältig genutzt wird. Hier kann thematische Arbeit, inhaltliche Tiefe im politischen Kampf einen Bezugspunkt finden. Positionen und Diskussionen können aus der Fülle des Materials schöpfen, das zu großen Teilen aus „grauer Literatur“ besteht – also Readern, Flugblättern und Schriften, die weder jemals im Buchhandeln zu finden waren noch im Internet zu finden sind. Wer sich also in politische Themen einarbeiten will, kann das gut damit verbinden, den entsprechenden Teil des Archivs zu betreuen.
Und darum geht es: Wer hat Lust, an diesem Archiv mitzuwirken? Das Ganze ist thematisch sortiert. Das macht es möglich, Bibliotheken und Archive als bunte Kooperation mehrerer Leute, die einzelne Themen oder Bereiche übernehmen – vom Einsortieren über das Organisieren weiterer Materialien bis zur Gestaltung von Regalen, bei Interesse auch gerne den angrenzenden Flächen (mal eine Sitzhecke, eine Hängematte, ein Schreibtisch …). Ein paar Einblicke bietet die Seite www.projektwerkstatt.de/kabrack - die Seite wartet auf eine Überarbeitung im Zuge neuen Schwungs im Archiv. Also los … wer Lust hat, eine Themenecke zu übernehmen, an einer mitzuwirken oder auch über das „große Ganze“ des Archivs und der Raumgestaltung nachzudenken, sollte sich melden – gerne auch mit Wünschen, an welchen Themen Interesse besteht.
Der Stand: Es gibt nur sehr wenig Bereiche, die gerade „betreut“ werden. Dazu gehört die Sammlung an Büchern und vielen sonstigen Schriften zu kreativen Aktionen und Berichten aus der Vergangenheit (von Castor bis zu Straßentheater). Es gibt Vorankündigungen von Einzelpersonen, sich um die Bereiche „Tierrecht/Veganismus“ bzw. „Gender/Antisexismus“ zu kümmern. Ich selbst habe Gentechnik und Antirepression auf dem Laufenden gehalten sowie bei allen anderen Themen über die ganzen Jahre wenigstens die Bücher sortiert und alles weitere grob vorsortiert. Auch das Zeitschriftenarchiv ist einigermaßen auf dem Stand. Zumindest die Gentechnik will ich aber eher als Thema verlassen – ist mir ein bisschen übergeworden (war ja ziemlich intensiv …). Dafür, aber auch für andere Themen, wäre also die Frage an Dich/Euch: Wollt Ihr einen Teil übernehmen? Du hättest damit Zugang zu einer Infoquelle, die es so nicht so leicht nochmal gibt. Und wenn Du einen Themenbereich selbst betreust, kennst Du auch, was dort an Infoschätzen ruht.
Vorschlag für das Ganze: Neben der Frage, wer was übernehmen will, fände ich auch spannend, über die Gesamtgestaltung kreativ zu diskutieren. Also: Wie werden die Räume, Regale u.ä. übersichtlich gestaltet (z.B. die Regale der einzelnen Bereiche oder die dortigen Teppiche in passenden Farben gestalten, die dann in den Gliederungsübersichten – etwa im Internet – ebenfalls als Farben wiederzufinden sind)? Wie werden die Regale, Abteilungen, Aktenordner usw. gekennzeichnet?
Mein Traum: Zur (Wieder-)Eröffnung die Bibliothek wieder in Schuss bringen, und dann – vielleicht auch in Zusammenhang mit inhaltlichen Veranstaltungen oder Projekten auf dem Stand halten? Wer mischt mit?
Die Internetseite mit dem Versuch, eine Gliederung zu erstellen (muss dann sicherlich im Zuge der Reaktivierung der Archivbereiche überarbeitet werden).

DIE KREATIV-WERKSTÄTTEN
Neben Archiv und Bibliotheken stellen die Projekträume den Kern der Projektwerkstatt dar. Hier sind die meisten gut sortiert und nutzbar. Von Klettermaterial bis zu Musikinstrumenten, Verkleidungskram und dem Fahrradanhänger mit Solarmodul und Soundsystem ist vieles da für Menschen, die an politischen Aktionen werkeln.
Ergänzungen und Erweiterungen sind aber auch hier immer erwünscht – ebenso wie Menschen, die konkrete Räume „betreuen“.

DIE PROJEKTWERKSTATT NUTZEN!
Mit ihren Projekt- und Gruppenräumen, den Werkstätten und Bibliotheken sowie dem kleinen Buchladen mit Schriften zu politischen Themen und Aktionstipps ist die Projektwerkstatt ein Ort, der sich zu besuchen lohnt. Ob allein zur Vorbereitung von Projekten, zur Recherche oder zur Nutzung der Einrichtungen/Bibliotheken oder als Gruppen - das Haus darf gern ein buntes Leben entwickeln. Im Mittelpunkt stehen dabei kreativ-widerständige Aktivitäten. Alternatives Wohnen als Selbstzweck ist nicht (mehr) angesagt, seit sich allerorten deutlich zeigt, dass solches schnell unverträglich ist mit widerständigem Geist und Handeln. Also bleibt die Projektwerkstatt eine Aktionsplattform - aber kann also solche gern genutzt werden. Auch einfach für Gruppentreffen bis mehrtägigen Seminaren (Übernachtungsplätze, Küche und Bad für Gruppen sind neben den Projekt- und Seminarräumen auch vorhanden). Mehr Infos über www.projektwerkstatt.de/seminarhaus oder www.projektwerkstatt.de/saasen. Wer Haus und Innereien noch nicht kennt: Einfach mal angucken!
Wenn die offiziellen Baustellen abgeschlossen sind, wären auch großer Seminarraum und Bibliotheken wieder für Gruppen zugänglich!

NEUIGKEITEN UND MITMACHEN IM HAUS
++ Bibliotheken, Archive, Werkstätten ++

Nichts ist ganz neu, aber seit Monaten laufen in etlichen Räumen Versuche, alles wieder auf den aktuellen Stand zu bringen oder vorzusortieren. Im Direct-Action-Raum ist das schon einiges vorangeschritten. Im Musikraum warten noch CD-Berge auf das Wiedereinsortieren und Teile der Holz-/Metallwerkstatt brauchen auch noch Sortieraktivität. Insgesamt ist aber alles ganz gut in Schuss, auch wenn in der letzten Zeit vermehrt technische Defekte an den langsam alternden Einrichtungen auftreten. Hier sind nette, unterstützende Besuche von Menschen mit technischem Know-How (z.B. Elektrik, Elektronik, Computer …) sehr willkommen.

++ Technische Änderungen in der Projektwerkstatt ++
Geräte: Zur Zeit sind alle Kopierer defekt. Wir sind da technisch ein bisschen überfordert, die immer einsatzbereit zu halten. Einfache Reparaturen: Ja. Aber das reicht nicht immer.
Änderungen: Die Gruppenschlafräume haben keine dauerhafte Heizung mehr. Da wieder alle Eingänge mit Türen versehen sind, können diese auch verschlossen werden. Das passiert selten – wer wissen will, wie mensch dann trotzdem reinkommt, sollte bei Gelegenheit fragen.

++ Immer gesucht: Sachspenden ++
Wir führen ständig eine lange Liste von Sachen, die im Haus noch oder mal wieder fehlen. Ihr findet sie immer unter www.projektwerkstatt.de/gesucht. Dabei sind unter anderem ...
- Für die Seminarhausküche: 2-Liter-Wasserkocher, Pürierstab
- Möbel: Bänke (passend zu von Biertischgarnituren)
- Bürokram: Ständig nötig ist A4-Kopierpapier (weiß und/oder farbig) für unsere Broschüren
- Für die Werkstatt: Akku-Flex und leistungsstarker Akku-Schrauber,
- Baumaterial: flacher Heizkörper (max. 40cm hoch und max. 3,30m lang), Bretter ab 1,50m Länge (gehobelt, für Regale), Treppenstufen-Kantenschutz
- Für unterwegs (Aktionen, Seminare …): Tragbarer Beamer, kleiner USB-Drucker

++ Basteln, Renovieren & Co. ++
Die Häuser der Projektwerkstatt und die ganzen Einrichtungen bieten ständig einen Haufen Arbeit - oft Routine, oft aber auch Punkte, wo Kreativität gefragt ist. Und das zeichnet die Projektwerkstatt aus: Wir suchen nicht Leute, die unsere Ideen umsetzen, sondern Menschen, die eigene Ideen verwirklichen. Eine (unvollständige Liste), was gerade so anliegt - und damit eine herzliche Einladung, sich dem anzunehmen.
Hauptbaustelle ist ein völlig neuer Eingangs-Glas"palast" mit einem Tripod als statisches Element in der Mitte. Das wird eine Architektur, die passt! Die Baugenehmigung ist schon da, der statische Nachweis auch. Die Baubeginnsanzeige folgte. Zur Zeit geht es vor allem um die das Einziehen bzw. Verstärken der tragenden Balken und deren Verankerung. Die Liste, was zu tun ist, verändert sich aber laufend, weil ja immer wieder was erledigt wird und dann Neues beginnen kann ...

Immer mal wieder liegt etwas Besonderes an, wo vor Ort das Know-How fehlt. Dieses ist eine Liste, was alles darauf wartet, dass jemand vorbeikommt und sich die Sachen vornimmt.
• Elektro(nik)reparaturen: Verstärker, , ein Paar Computerlautsprecher, Flex, einige Kleingeräte (Taschenlampen, Audiogeräte ...)
• Heizung: Defekt sind einige Stellventile, eine Pumpe und ein Heizkörper
• Druckerwerkstatt: Zwei defekte Kopierer, Sortiermaschine noch nicht in Betrieb, Teile von Risograph defekt

PROJEKTE UND AKTIONEN
Neben dem Mitmischen an Haus und vor allem in den Bibliotheken/Archiven möchte ich gerne Projekten einladen. Wäre schön, wenn da eine Runde von Menschen Lust hat, mitzuwirken – gemeinsam oder in sinnvoller Absprache kooperierend, aber eigenständig an Teilbereichen. Die Projekte müssen aber nicht örtlich auf Saasen beschränkt bleiben … gerne sind weitere und neue Ideen gefragt!

1. Seminare, Veranstaltungen und Infoabende in der Projektwerkstatt
Es wäre eine mühsame, aber lohnende Sache: Eine aktuelle Analyse der herrschenden Machtverhältnisse und eine fundierte Debatte über herrschaftsfreie Utopien in Form von Filmabenden, Vorträgen, Diskussionen, Wochenendseminaren usw. – wer hat Lust, solches anzubieten, mitzuorganisieren …? Schon jetzt können wir Teile der Projektwerkstatt nutzen, nach Abschluss des Umbaus sind dann auch der große Seminarraum und die Bibliotheken wieder öffentlich zugänglich.

2. Theoriecamp zur Herrschaftskritik und zu herrschaftsfreien Utopien
Einer der Höhepunkt der Debatte soll ein ca. einwöchiges Theoriecamp in und an der Projektwerkstatt sein. Ziel ist eine sehr intensive Debatte um alle wichtigen Fragen – als selbstorganisierter Wechsel zwischen Kleingruppen, Veranstaltungen, Streitdebatten und mehr (Open Space). Das Ganze soll im Sommer stattfinden, wo einschließlich Zeltunterkünften ca. 40 Personen in und um die Projektwerkstatt Platz hätten.
Wer hat Lust, daran mitzuplanen?
Wer interessiert sich für eine Teilnahme? So oder so sind Rückmeldungen nett …

Stiftung FreiRäume: Jetzt soll es richtig losgehen!
Schon 2004 wurde die Stiftung gegründet. Das Ziel: Ein sicherer Rechtsträger für Häuser, die nicht nur der Spekulation mit Immobilien auf Dauer entzogen werden (das machen auch andere, z.B. das Mietshäusersyndikat oder die Projektwerkstatt auf Gegenseitigkeit), sondern auch gegenüber einer Kommerzialisierung oder privaten Aneignung durch die NutzerInnen selbst abgesichert werden. Bislang war die Stiftung nicht rechtsfähig, sondern treuhänderisch geführt von einem Verein. Bislang sind auf diese Art drei Häuser aufgebaut bzw. gesichert worden, darunter auch die Projektwerkstatt. Darüber hinaus beteiligen sich AktivistInnen am Aufbau und an der Sicherung einzelner Aktionsräume in anderen Projekten, z.B. auf dem Wagenplatz in Lüneburg, in alternativen Wohnprojekten in Leipzig, Magdeburg und Berlin. Das soll ruhig mehr werden. Dafür soll die Stiftung nun selbständig werden, um besser handeln zu können.
Gesucht sind:
• Menschen, die dabei mitwirken wollen, offene Aktionsräume aufzubauen (oder ganze Häuser)
• Menschen, die Geld oder Immobilien zur Stiftung geben, damit diese dauerhaft Projekte absichern, die für kreative, widerständige Aktionen offen sind (eine besondere Idee sind dabei gespendete Geldanlagen in Photovoltaiken, deren Erlöse solche Räume sichern – siehe www.stiftung-freiraeume.de/solar.htm)

NEUE VERÖFFENTLICHUNGEN UND INFOS
(alles über www.aktionsversand.siehe.website, über den Buchhandel und im Buchladen der Projektwerkstatt)

++ Fertig seit Januar: Freie Menschen in Freien Vereinbarungen ++
Das neue Grundwerk zur Theorie der Herrschaftsfreiheit. Wer einen Eindruck haben will, findet die Textsammlung auf www.herrschaft.siehe.website. Jetzt kann es verbreitet werden. Das Einzelexemplar kostet 14 Euro, es gibt für WeiterverkäuferInnen brauchbare Rabatte). Gerne komme ich zu Veranstaltungen (Lesung mit Diskussion), damit die Debatte um eine konsequente Herrschaftskritik in Fahrt kommt.

++ Fertig seit Juni: Anarchie. Träume, Kampf und Krampf im deutschsprachigen Anarchismus ++
Das ist kein Theoriebuch (die ist ja schon in "Freie Menschen in freien Vereinbarungen"), sondern ein kritischer Blick auf das, was sich selbst als Anarchismus oder AnarchistInnen bezeichnet. Die Bilanz fällt dabei negativ aus - in der dem Label "Anarchie" verbergen sich naive Träume, identitäres Anti-Staat-Gemackere und kleinbürgerliche Konsensdemokratien. Das Buch trägt Informationen über die verschiedenen Strömungen zusammen und formuliert Ausblicke, was nötig sein könnte.
Die Texte finden sich als Internetseiten unter www.anarchie.siehe.website. Das Buch kostet ebenfalls 14 Euro – und auch hier gibt es Rabatte für Wiederverkauf.

Jahreswechsel 2011/12
Also gut ... es sei zugegeben: Der Jahreswechsel spielt weder in der Projektwerkstatt noch beim Widerstand gegen menschen- und umweltzerstörende Projekte oder beim Einsatz für eine herrschaftsfreie Welt eine große Rolle. Gekaufte Wissenschaften bei Gentechnikspielchen auf Versuchsfelder, wirr bekleidete Autoritäten, die im Namen des Volkes Knäste füllen und soziales Leben zerstören, profitable Atom- und Kohlekraft, humanitäres Bombenwerfen und vieles mehr werden 2012 ebenso weitergehen wie die vergangenen Jahre. Es sei denn, mehr Menschen tauschen ihr ruhiges Dahinleben an Arbeitsplatz und Wohnung mit integrierter Gewissensspende und Protestlatschen an uninteressanten Tagen durch uninteressante Orte zumindest zeitweise mit Handlungen, die stören und deutlich machen, dass mensch sich nicht länger gefallen lässt, was geschieht.
Die "Montagsdemos" im Terminal des Frankfurter Flughafens haben diesen Hauch immerhin ein wenig. "Occupy" hätte es auch haben können - aber leider sind diese Camp an Harmlosigkeit schwer zu übertreffen und ein guter Ausdruck dessen, was eben rauskommt, wenn jahrzehntelang alle politische Aktion nur noch von bezahlten Apparaten ausgehen und die Menschen verlernen, wie Protest eigentlich geht. Der Castor 2011 war wieder ein gutes Beispiel, was selbstorganisiertes Handeln an Wirkung entfalten kann.
Ein solches Jahr 2012 wäre wünschenswert, wo Menschen häufiger ihr Leben wieder zur eigenen Sache machen und weder auf staatliche Institutionen noch auf die Fabriken des politischen Protestes setzen. Sondern auf sich selbst, auf das Handeln im Alltag, zusammen mit selbst angesprochenen Menschen ...
Bevor hier Nachrichten aus der Projektwerkstatt folgen, will ich noch eine kleine Anekdote notieren. Denn es passieren immer wieder auch richtig schöne Dinge. Kurz vor Weihnachten (was mit dem Fest sicher nichts zu tun hatte) produzierten wir einen Ausfall von zwei der drei Zuleitungsphasen der Stromversorgung unseres Hauses. Da ging also zwei Drittel nicht mehr. Ich radelte zum Elektriker, der uns auch schon bei der Installation der Photovoltaik geholfen hatte - ein netter Mensch. Der kam sofort rüber zu uns, obwohl Sonntag abend war und brachte alles in Ordnung. Auf die Frage nach einer Entlohnung dann folgte sein Satz: "Die Anarchie muss auch mal unterstützt werden". Wir haben uns alle sehr gefreut und uns mal wieder gefragt, warum es gerade HandwerkerInnen, BäuerInnen usw. sind, die unsere Kritik an Staat und Recht so sympathisch finden. Kann es sein, dass das BürgerInnentum das Unterdrückende in diesem Land nicht richtig merkt und deshalb immer noch daran glaubt, das Gute von oben regeln zu können?

DIE PROJEKTWERKSTATT NUTZEN!
Mit ihren Projekt- und Gruppenräumen, den Werkstätten und Bibliotheken sowie dem kleinen Buchladen mit Schriften zu politischen Themen und Aktionstipps ist die Projektwerkstatt ein Ort, der sich zu besuchen lohnt. Ob allein zur Vorbereitung von Projekten, zur Recherche oder zur Nutzung der Einrichtungen/Bibliotheken oder als Gruppen - das Haus darf gern ein buntes Leben entwickeln. Im Mittelpunkt stehen dabei kreativ-widerständige Aktivitäten. Alternatives Wohnen als Selbstzweck ist nicht (mehr) angesagt, seit sich allerorten deutlich zeigt, dass solches schnell unverträglich ist mit widerständigem Geist und Handeln. Also bleibt die Projektwerkstatt eine Aktionsplattform - aber kann also solche gern genutzt werden. Auch einfach für Gruppentreffen bis mehrtägigen Seminaren (Übernachtungsplätze, Küche und Bad für Gruppen sind neben den Projekt- und Seminarräumen auch vorhanden). Mehr Infos über projektwerkstatt.de/seminarhaus oder www.projektwerkstatt.de/saasen. Wer Haus und Innereien noch nicht kennt: Einfach mal angucken!
Wir hoffen, um Laufe des ersten Halbjahres die offiziellen Baustellen abschließen zu können. Dann sind auch großer Seminarraum und Bibliotheken wieder für Gruppen zugänglich!

NACHRICHTEN ZUM HAUS
++ Bibliotheken, Archive, Werkstätten ++

Aus der recht schlichten Metall-, Holz- und Fahrradwerkstatt wächst gerade ein richtig gut nutzbarer Raum geworden mit übersichtlicher und umfangreicher Ausstattung an Werkzeug und Geräten. Wer also zum Schrauben, Sägen, Basteln, Schweißen usw. einen guten Platz braucht - hier ist er!
Die Bibliothek ist räumlich erweitert worden. Dadurch können Themenbereiche, die nicht mehr in ihre jeweiligen Regale passten, umgestellt werden. Das ist ein recht aufwendiger Akt, bei dem zudem alle Bücher - da sie nun schon mal bewegt werden - gleich einmal aus dem Fenster gehalten und entstaubt werden.
Die Umgruppierung ist ein idealer Zeitpunkt, um einzusteigen und an der Bibliothek mitzuwirken. Wir vergeben Themenbereiche zur dauerhaften Betreuung. Wer hat Lust, hier die Bücher zu sortieren, neue Sachen (Flugblätter, Zeitschriftenartikel usw.) einzuakten? Das ist keine übermäßig zeitaufwändige Sache - wer es z.B. zweimal pro Jahr macht, hält das Ganze schon auf einem ausreichend aktuellen Stand. Vorteil: Wer einen Bereich betreut, kennt den auch genau und findet schnell Sachen. Also: Wer hat ein Lieblingsthema und will auf eine gute Bibliothek zurückgreifen können - und das Thema deshalb betreuen?

++ Transport Osnabrück - Saasen immer noch erforderlich ++
Nahe Osnabrück stehen ein Sortierer, eine Faltmaschine und eine Schneidemaschine für uns bereits, die unsere Broschüren- und Flugblattproduktion deutlich verbessern würden. Wer fährt demnächst mal diese Strecke und könnte die Maschinen einladen? Es ist ungefähr die Ladekapazität eines Kleintransporters oder eines Vans ohne Sitze erforderlich.

++ Technische Änderungen in der Projektwerkstatt ++
Neue Geräte: Werkstattkran (beweglich) mit bis zu 2 Tonnen Hubkraft.
Änderungen: Der Laserdrucker ist jetzt über das Netzwerk direkt ansteuerbar, also von allen Computerplätzen mit LAN-Kabel.

++ Weiterhin gesucht: Sachspenden ++
Wie immer, besteht eine lange Liste von Sachen, die im Haus noch oder mal wieder fehlen. Ihr findet sie immer auf dieser Seite. Dabei sind unter anderem ...
- Elektroartikel: Treppenlicht-Zeitautomat für Sicherungskasten (230 V), Auf-Putz-Lichtschalter und Steckdosen, 2-Liter-Wasserkocher, 4- und 5-adriges Kabel
- Möbel: Bänke von Biertischgarnituren
- Bürokram: Kopierpapier (weiß und/oder farbig), Festplatten für PCs ab 20GB, SD-RAM für Notebook ab 256 MB mit 144pin, externe (USB-)Festplatte ab 100 GB, Toner für Konica 7020, 7025 oder 7030.

++ Werkeln an der Projektwerkstatt? ++
Wir sind voller Hoffnung, die baurechtlichen Sachen nun hinter uns zu bringen. Denn wir haben einen Statiker gefunden, der uns wohl helfen wird. Da das erst nach Neujahr 2012 geht, hoffen wir nun demnächst, dass es weitergeht. Immer noch hilfreich kann dafür aber einE StatikerIn sein, auch ohne Zeichnungsberechtigung, Abschluss u.ä. Denn Zuarbeit, also dass jemand schon Teile berechnet, wären in jedem Fall gut.
Kaum vorangekommen ist der Versuch, neue Menschen zu motivieren, Archive und Bibliotheken wieder aktueller zu sortieren und nutzbar zu machen. Als Hoffnung besteht weiterhin, dass einzelne Personen ihre Lieblingsthemen übernehmen, d.h. zwischen zwei und fünf Meter Regal „betreuen“. Vorteil: Mensch weiß, was da ist und kann dann auch die Archive und Bibliotheken zum Lieblingsthema selbst gut nutzen. Wer Lust hat, ein Thema zu übernehmen, sollte sich melden. Es sind alle politischen Themen möglich.

PROJEKTE UND AKTIONEN
++ Fit in den Frühling ++

Das wichtigste Mittel, Informationen und Kenntnisse über Aktionen weiterzugeben, sind unsere Trainings. Wir bieten zu allen möglichen Themen solche Tages-, Wochenend- oder mehrtägigen Trainings an, in dem eine Aktionsform intensiv geübt wird (mit Ausprobieren oder Rollenspielen). Das Spektrum reicht von Einführungskursen in kreative Aktionen (Direct Action) über spezielle Trainings z.B. zu verstecktem Theater, Sabotage oder Kommunikationsguerilla bis zum Umgang mit Polizei oder offensiven Strategien vor Gericht.
Darüber hinaus bieten wir verschiedene Vortragsthemen an. Die Sammlung angebotener Themen für Vorträge, Workshops, Seminare und Trainings findet ihr unter www.vortragsangebote.siehe.website.

++ Bouffier und die Projektwerkstatt ++
Nein, hier wird das nicht nochmal alles erzählt, sondern auf die Dokumentationsseite im Internet verwiesen ... viel Spaß!

NEUE VERÖFFENTLICHUNGEN UND INFOS
(alles über www.aktionsversand.siehe.website, über den Buchhandel und im Buchladen der Projektwerkstatt)

++ 3 nagelneue "Fragend-voran"-Hefte sind fertig ++
Zwei sind Neuauflage, einmal (weitgehend unverändert) das Antispeziesismusbuch "Mensch Macht Tier" und zum anderen (erheblich verändert) das Buch "Herrschaftsfrei wirtschaften". Komplett neu ist ein Buch über "Technik" und Technikkritik. Alle kosten jeweils 4 Euro und sind über www.aktionsversand.siehe.website zu bestellen - auch in mehreren Exemplaren mit Rabatt zum Weiterverkauf.

++ In Kürze: Freie Menschen in Freien Vereinbarungen ++
Es steht kurz vor dem Abschluss - das neue Grundwerk über herrschaftsfreie Gesellschaft. Wer einen Vorgeschmack haben will, findet die Textsammlung auf www.herrschaft.siehe.website. Es sind nur noch wenige Kapitel zu layouten. Hat jemand Lust, dass dann nochmal ganz oder teilweise zu lesen zwecks Layoutkorrektur (also keine großen inhaltlichen Sachen mehr)? Bitte melden ...
Das Buch wird ca. Mitte Januar in Druck gehen. Vorbestellungen zum Subskriptionspreis von 10 Euro möglich - nach Erscheinen kostet es dann 14 Euro (aber gibt für WeiterverkäuferInnen brauchbare Rabatte).
Wer kurz entschlossen Lust hat, das Buch schon vor dem Druck zu lesen, findet ein vorläufiges PDF als letzte Korrekturfassung (Inhaltsverzeichnis noch falsch). Wir freuen uns über alle, die in den nächsten Tagen dann kommentierte PDFs oder Ausdrucke mit angestrichenen Fehlern schicken!

++ Danach: Ein Buch zu Lage und Entwicklungen im deutschsprachigen Anarchismus ++
Das ist kein Theoriebuch (die ist ja schon in "Freie Menschen in freien Vereinbarungen"), sondern ein kritischer Blick auf das, was sich selbst als Anarchismus oder AnarchistInnen bezeichnet. Die Bilanz fällt dabei negativ aus - in der dem Labal "Anarchie" verbergen sich naive Träume, identitäres Anti-Staat-Gemackere und kleinbürgerliche Konsensdemokratien. Das Buch trägt Informationen über die verschiedenen Strömungen zusammen und formuliert Ausblicke, was nötig sein könnte.
Dieses Buch steht noch vor dem Layout. Die Texte können noch diskutiert und korrigiert werden. Sie finden sich als Internetseiten unter www.anarchie.siehe.website - VorableserInnen, die dann Anregungen und Korrekturen schicken, sind sehr erwünscht. Bis Ende Januar sollte dazu ungefähr Zeit sein.

++ Neue Internetseite und Veröffentlichung: Den Kopf entlasten ++
Auf meinen Vorträgen kommt es immer wieder vor, dass Menschen die komplexen Zusammenhänge und Ursachen in vereinfachte Bilder packen wollen. Die dabei vorgetragenen Anklagen gegen bestimmte Nationen, Firmen oder kleine Personengruppen wirken zunächst attraktiv, können sie doch vieles oder alles Böse dieser Welt schnell erklären. Doch genau das macht sie gefährlich. Sie trainieren das skeptische Denken ab und verführen dazu, pauschale Schuldzuweisungen zu machen. Damit wird nicht nur der eigene Kopf entlastet und stillgelegt, sondern auch der skeptische Blick hinter die Kulissen zugunsten simpler Erklärungsansätze aufgegeben. Zudem ist die Sache gefährlich. Die Geschichte, gerade die deutsche, hat mehrfach gezeigt, was passierten kann, wenn sich die Projektion immer mehr steigert, dass bestimmte Menschen(gruppen) für das Böse auf der Welt verantwortlich sind.
Um ein bisschen über die Denkfehler bei gängigen Weltvereinfachungen aufzuklären, ist die Internetseite www.kopfentlastung.siehe.website und ein kleines Heftchen über Verschwörungstheorien und vereinfachte Welterklärungen erschienen. Woher kommen sie? Was bewirken sie? Und was ist von ihnen zu halten? Das Heft kostet 1 Euro, hat 20 Seiten im A5-Format und ist bestellbar unter www.aktionsversand.siehe.website.

++ Newsletter beziehen ++
Wenn Ihr Lust habt, über mehr laufend informiert zu werden, könnt Ihr verschiedene Newsletter beziehen zu Themen wie Gentechnik(seilschaften), Antirepression usw. Neu ist einer zur Debatte um Herrschaftskritik und herrschaftsfreien Utopien (startet jetzt, wo das Werk "Freie Menschen in Freien Vereinbarungen" neu erscheint, siehe oben).
Außerdem gibt es einige Mailinglisten zum Mitdiskutieren. Eine Übersicht und Eintragemöglichkeiten findet Ihr auf der entsprechenden Seite auf www.projektwerkstatt.de.

6. Mai 2010

Bauwochen und Bauarbeiten am Haus
Und wieder ist alles ein gutes Stück vorangekommen - wenn auch mit der überschaubaren Zahl von 2 bzw. 3 Menschen, die sich beteiligt haben in den Tagen der letzten Bauphase. Auch diesmal haben aber alle an den von ihnen ausgewählten Stellen gewerkelt, so dass es trotzdem gut voranging. Ist ja wahrscheinlich auch besser so: Lieber wenige Leute, die was wollen, als viele, sich gegenseitig beschäftigen. Was ist passiert?
* Schlafräume fertig: Treppe, letztes Hochbett
* Videothek und Kinderecke eingeräumt
* erste Teil der Photovoltaik aufs Dach gebracht
* Zwischengebäude fast fertig abgerissen
* Regenabflüsse von Dächern umgeleitet und neu verrohrt
Auf zum nächsten: Ab Pfingstsonntag, 23.5., bis Ende Mai können Menschen hier mitwerkeln. Schwerpunkt diesmal: Die Photovoltaik. Außerdem Umbau des bisherigen Gruppenraumes und viele Kleinarbeiten, die ständig laufen können (Liste hängt dann in der Projektwerkstatt). Übernachtungsplätze sind da, Essen wird dann "containert".

Was wird gerade gebraucht?
Angesichts der Steinwürfe in der Nacht vom 1. Mai auf das Haus wurde wieder deutlich, wie gut den Fenstern Polycarbonatscheiben täten. Bislang sind Plexiglasscheiben vor den Fenstern, die ersten milchig sind (kein Durchblick mehr) und zweitens beim ersten Treffer zerbrechen (also nur einmal wirksam sind - was dieses Mal reichte).
Außerdem ist die Suche nach den Baustoffen für das neue Eingangstreppenhaus vordringlich. Nötig sind:
* Begehbare, transparente Flächen (Kunststoff oder tragfähiges Glas) ... Stückgröße ab 1m Länge
* Bauteile für 4x6m großes Glasdach (z.B. alter Wintergarten, Vordach oder - die neue Idee - 6m lange Doppel-T-Träger und viele gleich große Doppelglasscheiben)
Ansonsten immer die Gesamtliste aller Materialien, die hier gerade gebraucht werden, auf dieser Seite.
Und immer noch gesucht: StatikerIn (zur Prüfung der Bauanträge) und ElektromeisterIn (eine Person, die zugelassen ist, Hausanschlüsse vorzunehmen - zum Anschließen der PV-Anlage ... Verkabelung selbst ist geklärt)

Gerichteküche
Es gibt jede Menge Termine. Papi Staat weiß, wofür er steht ...
* Montag, 10.5., 8.30 Uhr im Amtsgericht Frankfurt, Hammelsgasse 1 (Raum E 23, 2. Stock): Verfahren gegen Jörg B., weil er Polizisten beschimpft hat, die ihn zusammengeprügelt haben (auf Video super erkennbar, aber wer sich von Bullen vermöbeln lässt, kriegt immer ein Verfahren an den Hals)
* Mittwoch, 12.5.: Polit-Tag am Landgericht Berlin (Turmstraße 91, Moabit)
9 Uhr im Saal 700: Berufung wegen vermeintlicher Zündelei an Autos (Staatsanwaltschaft war mit Freispruch in erster Instanz nicht zufrieden)
14 Uhr im Raum 701: Weiterer Prozesstermin im Verfahren wegen 1. Mai 2009
14 Uhr im Saal 817: Berufung wegen vermeintlichen Widerstands gegen die Staatsgewalt (angeklagt: Jörg B.)
* Am gleichen Tag in Würzburg: Zweiter Tag im Berufungsprozess gegen Cecile L. (Feldbefreiung 2008 Kitzingen)

Den Vogel schoss aber klar das Landgericht Saarbrücken ab. Das hat das gesamte Verfahren wegen Maulkorb in Sachen Gentechnik-Seilschaften beendet - und zwar den Maulkorb komplett und ohne jegliche Beweiserhebung verhängt. Das ist Gesinnungsjustiz vom Feinsten. Das Urteil arbeitet vor allem mit dem Trick, mir zu unterstellen, ich hätte jeweils was anderes gemeint und das sei dann unzulässig usw.
* Infoseite zum gesamten Prozessverlauf mit allen Schriftsätzen und Links zu den Quellen aller Angaben der angegriffenen Broschüre (die kompletten Quellen sind dem Gericht als Beweismittel auch überreicht worden!)
*Hauptschriftsatz des Beklagten mit allen Beweismitteln und zweite Stellungnahme genau zu den Maulkorb-Punkten
*Das Urteil vom 26.4.2010 als Ganzes
*Kommentar zum Urteil als Download

2.5.2010

Hessen hat seinen jährlichen Verfassungsschutzbericht - und nach zwei Jahren Abwesenheit ist die Projektwerkstatt wieder in die Landesliga der Staatsfeinde aufgestiegen. Abschnitt von Seite 125 anbei.


Fortgang der Bauarbeiten - wer hilft mit?
Die zweite Bauwoche (ab 28.4.) war bislang nicht gut besucht. 1-3 Leute waren jeweils an den Tagen anwesend. Aber noch ist es ja nicht zuende. Vorangetrieben wurde vor allem der Abriss der Bauten zwischen den beiden Häusern (wo das neue Glas-Treppenhaus entstehen soll) und das Wiedereinräumen der renovierten Räume. Am 1. Mai ging bislang am meisten: Abriss, Umlegen einer Regenrinne, Überlauf Grasdach). Noch steht vieles auf der Liste, aber noch sind auch 2 oder 3 Tage Zeit zum Mitschaffen.
Auch im weiteren Verlauf des Mai bleibt hilfreich, wenn immer mal wieder Leute Lust hätten, hier mitzuwirken - wobei ich selbst nicht immer da bin (und ja auch nicht durchgängig mitbauen kann, damit andere ab und zu hinzukommen können). Gut wäre z.B., wenn für die Photovoltaik-Anlage 2-3 Leute Lust hätten, die aufzubauen: Dachhaken und dann Befestigungsstreben aufs Dach, PV-Module mit Kabel versehen und einbauen. Das sollte möglichst im Mai oder spätestens Anfang Juni geschafft werden ... ich selbst bin bis dahin aber meist unterwegs. Gibt es Menschen, die Lust darauf haben?
Wann und wie es weitere "Bauwochen" gibt, weiß ich grad nicht, da die letzte hier sich nur unwesentlich von der üblichen Lage unterschied: Ich bastele und andere kommen mal für einen Tag hinzu (trotzdem war es nett, dass da einige 1-2 Tage kamen).
Neue Überlegung für Glasdach: Viele gleichgroße Doppelglasscheiben in 6 Meter lange Metall-Doppel-T-Profile einschieben. Hat jemand Kontakte zu MetallverarbeiterInnen???

Kein Verfahren am 8.6. in Groß Gerau
Das Gerichtsverfahren wegen der Feldbesetzung 2008 in Groß Gerau fällt aus! Das Gericht hat den Termin abgesagt. Genaue Gründe sind unbekannt. Könnte sein, dass sie doch keine rechte Lust haben. Die Veranstaltungsrundreise, die in den Vortagen geplant war, kann aber trotzdem stattfinden - wenn auch jetzt ein Bezugspunkt fehlt.

Alle Jahre wieder: Steinwürfe auf Haus und Mensch am 1.5.
Es ist kaum zu glauben - inzwischen sind die Pöbler jünger als das Haus. Aber in der Nacht auf diesen ersten Mai war es schlechter als die Jahre zuvor. Dabei fing es gut an. Wie immer suchen Leute Streit. Diesmal werden sie von NachbarInnen aus 2 Nachbarhäuser sofort angesprochen und kritisiert dafür, schon wieder Stunk machen zu wollen. Dann ist lange Zeit Ruhe. Gegen 3 Uhr kommen sie wieder. Aus der Gruppe heraus (2-3 agieren, der Rest schweigt oder trägt mit Gelächter u.ä. die Pöbler) werden sozialrassistische ("Ihr lebt auf unsere Kosten", "Schandfleck" usw.), schließlich auch Faschosprüche ("Wenn Du Deutscher bist, kannst Du nicht gegen Hitler sein") und später vor allem ausländerfeindliche Sprüche rausgehauen. Es sind aber keine Faschos, sondern das Ganze soll provozieren. Als es nicht klappt, fängt einer an, das Haus mit Steinen zu bewerfen. Schließlich wirft er auf eine Person, die sichtbar im Fenster steht und sich zu dem Zeitpunkt schon länger mit der Gruppe unterhalten hat. Der Stein fliegt Zentimeter am Kopf vorbei ins Rauminnere und zerschlägt eine Lampe. Jetzt gehen mehr Leute aus dem Haus auf die Straße. Es entsteht eine längere Streitdebatte, deeskalierend, aber inhaltlich klar geführt. Die meisten der Leute sagen klar, dass sie ihre Kumpels verteidigt hätten und es nicht als ihre Aufgabe sehen, sich einzumischen, wenn die Menschen angreifen oder Faschosprüche raushauen. Mehrere zeigen selbst Ausländerfeindlichkeit - halt die der dümmlichen gesellschaftlichen Mitte. Auch der Steinewerfer kehrt später zurück. Er kann von Glück sagen, dass niemand in der Projektwerkstatt die Polizei und den Staat mag. So passiert nichts weiter mehr als die Wiederholung vor allem ausländerfeindlicher Sprüche und markante Sprüche des Steinewerfers N. (kommt aus Saasen), der ankündigt, beim nächsten Mal werde die Projektwerkstatt abgerissen. "Weiß ich aus sicherer Quelle". Vorhang fällt. Es ist nach 4 Uhr.
Am Nachmittag vorher fuhr 2x mal ein Auto mit Glatzen drin vorbei und zeigte auf das Haus. Kennzeichnen: SI-LR 1488. Wir haben inzwischen recherchiert, dass das einer militanten Nazigruppe aus dem Vogelsberg gehört. Zu denen gehört wiederum auch eine Person aus Saasen (Name und Wohnhaus bekannt).

Ausgewählte Infos aus Mails vorher

Nähert sich 6-Monats-Haftstrafe???
Für die Situation in der Projektwerkstatt ist ja immer so ein bisschen wichtig, wann die mögliche 6-Monats-Haftstrafe liegt. Daher zum Stand der Dinge: Generalstaatsanwalt hat seine Stellungnahme abgegeben. Jetzt kann jederzeit das Revisionsgericht einen Beschluss fällen. Und für alle, die gerne auch das dritte Mal noch dieselbe Frage stellen: Nein, es gibt keinen Gerichtstermin. Das passiert am Schreibtisch der RichterInnen und hier flattert einfach der Brief ein mit dem Ergebnis.

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