Ende Gelände

BIOTOPKARTIERUNG

Kartenauswertung


1. Kartenauswertung
2. Entwurf der Leitbilder
3. Geländekartierung Biotoptypen und Grobstrukturen
4. Geländekartierung Detailstrukturen
5. Links und Lesestoff

  • Ablaufplan von Kartierung und Planung bis zum Biotopschutzprogramm

Karten von Boden und Geologie
KarteInhaltVerwendung
Bodenübersichtskarten 1 : 5000
(auf der Grundlage der Bodenschätzung) (Katasterämter, nicht flächendeckend vorliegend)
Genaueste Darstellung:
Räumliche Abgrenzung der Bodentypen mit Profilskizzen, aus denen neben der Dicke und der Zusammensetzung der einzelnen Bodenschichten auch die Vernässungstiefe zu ersehen ist.
Zudem Angaben über Ausgangsmaterial, Ackerzahlen usw.
Genaueste Auswertung möglich, Gliederung der Landschaft nach Bodentypen (die wiederum vor allem für den Wasserhaushalt aussagekräftig sind).
In den meisten Gebieten geben die Böden noch Hinweise auf ursprüngliche Verhältnisse, z. B. vor einer Dränung der Flächen.
Bodenkarten 1 : 25 000
(nachfragen bei Landesämtern für Bodenforschung)
Bezug: GeoCenter, Schockenriedstr. 44 70565 Stuttgart
(nicht flächendeckend)
Darstellung der Bodenform, insbesondere der Eigenschaften als Pflanzenstandort. Zum Teil sind Auswertekarten zu den Wasserverhältnissen u. ä. vorhanden.Weniger differenzierte Analyse möglich. Raumgliederung wie oben bereits vollzogen, jedoch ungenauere Grenzziehung und Kennzeichnung der Räume.
Geologische Karte 1 : 25 000
(nachfragen bei Landesämtern für Bodenforschung)
Bezug: s. o.
(nicht flächendeckend)
Hauptkarte:
Darstellung des geologischen Aufbaus des Untergrundes; Verwendung nur bei ausreichenden geologischen, insbesondere bodenkundlichen Kenntnissen.
Als Beikarte z. T.: Bodentypen.
Die Bodentypen-Beikarten sind ähnlich wie die Bodenkarten oben zu verwenden, jedoch aufgrund ihres noch kleineren Maßstabes nur noch sehr eingeschränkt.

Es gibt eine große Anzahl von Einzelkarten und einzelnen Auswertekarten. Bei den Landesämtern für Bodenforschung sind die meisten einzusehen. Es gibt dort meist auch Übersichten über die vorhandenen Kartenwerke, die man sich besorgen sollte.

Auswertung der Bodenkarte
Eine Bodenkarte enthält meist sehr detaillierte Angaben über den Boden. Ist in ihr der Bodentyp angegeben (also die Bezeichnung für einen bestimmten Boden entsprechend dem Ausgangsgestein und der zeitlichen Entwicklung bzw. anderer, prägender Faktoren wie Wasser u. ä.), so kann hieraus bereits umfassend die landschaftliche Prägung abgeleitet werden. Oft ist den Bodenkarten ein Erläuterungsheft angefügt, in dem weitere Angaben über den geologischen Untergrund bis hin zur Eignung für bestimmte, landwirtschaftliche Nutzungsformen zu finden sind. Manche Bodenkarten enthalten nur Teilinformationen, so z. B. über Bodenart, Bodenentstehung oder landwirtschaftliche Eignung.

 Reliefkarten
KarteInhaltVerwendung
Deutsche Grundkarte 1 : 5000
Normalausgabe mit Höhenlinien (Katasterämter, nicht flächendeckend vorliegend)
Genauestes Höhenlinienwerk:
Detailgenaue Wiedergabe auch geringer Höhenunterschiede, insbesondere Kennzeichnung auch kleiner Böschungen, Abbruchkanten und vor allem Mulden.
Präzise Auswertung des Reliefs zum Zwecke der Abgrenzung von Landschaftsräumen.
Topographische Karte 1 : 25 000
(Meßtischblatt)
(Buchhandlungen und Katasterämter, flächendeckend vorliegend)
Höhenlinien noch relativ genau:
Einschnitte sowie größere Mulden erkennbar.
Guter Überblick über die Grobgliederung der Landschaft.
Abgrenzung von Landschaftsräumen möglich, jedoch kaum eine genaue Grenzziehung (was auch nicht so wichtig ist!).
Topographische Karte 1 : 50 000
(Buchhandlungen und Katasterämter, flächendeckend vorliegend)
Nur noch für einen groben Überblick geeignet, bei wenig reliefierten Gebieten als Kartengrundlage für die Raumgliederung geeignet.Kaum direkte Verwendung, nur als Grundlage bei wenig reliefierten Gebieten.

Es liegen zum Teil Sonderkarten vor, z. B. Karten im Maßstab 1 : 10 000 mit gut auswertbaren Höhenlinien bzw. sog. „Geomorphologische Karten“ bzw. die „Orohydrographischen Karten“, in denen das Relief im besonderen dargestellt ist. Diese Karten sind jedoch nur selten erstellt worden. Nachfragen kann sich aber lohnen!

Vegetationkarte
Zwei Typen von Karten sind zu unterscheiden: Die der realen, also der heute existierenden Vegetation, und die der heutigen potentiellen natürlichen Vegetation, also der Gesellschaft, die sich einstellen würde, wenn eine menschliche Beeinflussung beendet und sich so eine natürliche Entwicklung wieder einstellen würde.
Die Karte der realen Vegetation ist nur mit Vorsicht zu genießen, sind doch Standortverfälschungen aus ihr nicht abzulesen. An den Pflanzenarten ist nicht abzuleiten, ob z. B. Nährstoffreichtum oder fehlende Nässe natürlich oder künstlich sind. Mit einigen Hilfsmitteln, vor allem einer Analyse des Relief, lassen sich diese Informationen aber zusätzlich gewinnen.
Die heutige potentielle natürliche Vegetation ist dagegen für eine landschaftliche Analyse sehr gut geeignet. Sie umfaßt die Gesellschaften, die sich bei Beendung menschlichen Einflusses einstellen. Zu diesem Einfluß gehören Entwässerung oder Nährstoffeintrag, solange diese nicht zu unumkehrbaren Veränderungen geführt haben. Karten der h.p.n.V. enthalten meist auch Angaben über die Nutzungsmöglichkeiten der Böden bis hin zu Angaben zum Naturschutzwert. Wo diese Karte vorhanden ist, sollte sie auch genutzt werden.

Luftbilder
Landschaftliche Einheiten können auch auf Luftbildern erkannt werden. Mit einem entsprechenden Zusatzgerät lassen sich Luftbilder (dann jeweils zwei zusammen) sogar so betrachten, dass das Relief erkennbar wird (dreidimensionales Bild). Dann lassen sich solche Fotos wie die Reliefkarten auswerten.

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