Ende Gelände

MONAT FÜR MONAT: RÜCKBLICKE AUF VERGANGENE TERMINE

Chronik März 2014

  • Di, 4.3. um 9 Uhr im Landgericht Gießen (Saal 200): X-ter Verhandlungstermin im Verfahren wegen angeblicher Brandstiftung gegen den Fraktionsvorsitzenden der Linken im Gießener Kreistag. Er war monatelang sogar zwangspsychiatrisiert - wegen der öffentlichen Kritik daran zeitweise sogar mit Kontaktsperre. ++ Früherer Bericht HR ++ Zusammenfassung auf TV-Orange
  • Mi, 12.3., 9.30 Uhr vor dem Amtsgericht Stuttgart: Prozess gegen die RathausbesetzerInnen (Protest gegen Stuttgart 21) ++ Bericht vom ersten Tag und vom dritten Tag
  • 13.-16.3. in der Projektwerkstatt Saasen: Erstes Projekttreffen zum (Direct-Action-)Kalender fürs Jahr 2015
    Das Treffen dient dazu, um zu überlegen wie und mit welchen Inhalten ein Kalender fürs Jahr 2015 aussehen könnte. Es wird sich also vor allem erst mal ums Ideen spinnen drehen und darum einen Zeitplan zu entwickeln. Ansonsten steht Texte schreiben, Layouten, Recherche und Merchandise auf dem Programm. Aber für all das braucht es vor allem Menschen, die Lust haben Zeit und Energie zu investieren. Infos unter kalender@nirgendwo.info
  • 21.-23. März in Freiburg: Selbstermächtigung vor Gericht - Prozesstraining
    Protest und Widerstand kommt früher oder später in Konflikt mit den staatlichen Repressionsorganen – sei es im Zuge von Aktionen oder alltäglichem nicht-konformen Verhalten.
    Insbesondere bei der Strafjustiz sehen sich viele Menschen überfordert von einem für sie undurchdringbaren System und geben entweder klein bei oder verlassen sich auf Rechtsanwält_innen. Danach muss oft Antirepkohle für Anwält_innen, die das Ergebnis als das Beste, was rauszuholen war, definieren, aufgetrieben werden und der/die Angeklagte bleibt in einem Ohnmachtszustand. Für Alle, die daran etwas ändern wollen, bieten wir vom 21. bis zum 23. März 2014 ein Prozesstraining in Freiburg an. Dabei werden sowohl die Abläufe vor Gericht, als auch der theoretische Aufbau von Paragraphen erklärt. Im zweiten Schritt wollen wir Handlungsoptionen aufzeigen und erarbeiten, um die einschüchternde Wirkung von Gerichtsverhandlungen abzubauen und sich nach eigenen Wünschen und Bedürfnissen juristische Interventionsmöglichkeiten und politischen und persönlichen Handlungsspielraum zu verschaffen. In Rollenspielen kann das erlernte ausprobiert werden.
    Weitere Infos und möglichst verbindliche Anmeldung unter prozesstraining_fr@nirgendwo.info
  • 27.3.-3.4. durch Bayern: Veranstaltungstour mit Jörg Bergstedt ... die Termine:
    • Do, 27.3. um 19.30 Uhr in Freising (Bildungszentrum Kardinal-Döpfner-Haus, Domberg 27, 85354 Freising): Vortrag und Diskussion "Macht macht Umwelt kaputt" ++ Ankündigung
      Herrschaft bedeutet die Möglichkeit, Abläufe und Verhältnisse so regeln zu können, dass andere die negativen Folgen erleiden müssen. Umweltzerstörung basiert regelmäßig auf diesem Prinzip: Industrie und ihre Staaten graben in armen Regionen nach Energiequellen und Rohstoffen, transportieren schiffeweise Nahrungsmittel oder Holz zu sich und kippen den Müll wieder in die Peripherien zurück. Städte nutzen das Umland als Baufläche, Straßentrassen oder für Müllhalden. Die Natur zählt nichts, weil die Menschen in ihr still sind oder still gehalten werden. Wer Umwelt dauerhaft schützen will, muss daher die Machtfrage stellen. Doch was geschieht tatsächlich? Umweltverbände setzen auf Staat, Umweltpolizei, Gesetze und Firmen, um die Welt grün zu halten. Diese Schüsse gehen nach hinten los - schon seit Jahrzehnten. Nötig ist eine Umweltschutzstrategie, die die Menschen ermächtigt, ihr Leben wieder selbst zu organisieren - ohne Hierarchien und Privilegien. Nur ein Umweltschutz von unten ist ein wirksamer Umweltschutz.
      Die Fragen sollen unter anderem am Beispiel des Flughafenausbau diskutiert werden.
    • Fr, 28.3. um 19.30 Uhr in München (Gaststätte "Locanda Busento", Fürstenrieder Str. 277): Vortrag und Diskussion "Den Kopf entlasten: Kritik anti-emanzipatorischer Positionen in politischen Bewegungen"
      Monsanto ist schuld. Nein, die Bilderberger. Quatsch, der Finanzkapital macht alles kaputt. Hinter allem stecken zwei Bankersfamilien. Europa wird immer mehr amerikanisiert. Geht doch gar nicht, weil Deutschland ohnehin von den USA besetzt ist. Oder gar nicht existiert ...
      So oder ähnlich klingen viele Erklärungsmodelle für die Ursachen empfundener Missstände. Was sie gemeinsam haben: Sie vereinfachen, verkürzen komplexe Herrschaftsanalysen und spielen mit den Mitteln des Populismus. Statt Menschen zu eigenständigem Denken und kritischem Hinterfragen anzuregen, wandeln sie Ohnmacht oder Empörung in billige Zustimmung - zwecks politischer Beeinflussung, Sammeln von AnhängerInnen und WählerInnen oder auf der Suche nach dem schnöden Mammon in Form von Spenden und Mitgliedsbeiträgen. Vor allem aber können sie gefährlich sein, wenn plumpe Feindbilder und verkürzte Ursache-Wirkungsketten zu einem Hass gegen Bevölkerungsgruppen führen, denen die Schuld für das Böse auf der Welt zugeschoben wird - der Antisemitismus ist nur ein Beispiel dafür, die Folgen sind bekannt.
      Im Vortrag (bzw. Workshop) werden Prinzipien vereinfachter Welterklärungen benannt und dann Beispiele vorgestellt, über die jeweils auch kurze Debatten möglich sind. Den Abschluss bilden praktische Tipps für skeptisches Denken. Infoseite: www.kopfentlastung.siehe.website ++ leider mit 10 € Eintritt
    • Sa/So, 29./30.3. jeweils 9 bis 16 Uhr auf dem Blümlhof, Dorfen 10, 84508 Burgkirchen: Training zu kreativen Protestformen ("Direct Action" besonders für Landwirt_innen, aber offen auch für alle anderen Interessierten)
      Gelungene Aktionen verbinden offensive Protestkultur, Kreativität und inhaltsreiche Vermittlung. Das hilft bei Aktionen auf der Straße, im öffentlichen Raum usw. und ist mehr als nur mal eine Demo oder ein Infostand. Direkte Aktion will die Köpfe erreichen. Und den Kopf benutzen für einen gezielten Eingriff in die Normalität der Welt, um Aufmerksamkeit, Irritation, Freude oder Wut zu erreichen, die zum Nachdenken anregen. Ebenso nützlich ist all das, um Repression abzuwehren - also von die Polizei, Gerichte oder Behörden einen drangsalieren. Wie das gelingen kann, ist vielfältig: Kommunikationsguerilla, verstecktes Theater, gezielte Blockaden oder Besetzungen, intelligente Sabotage und vieles mehr schaffen die öffentliche Erregung und damit den Platz für politische Forderungen und Visionen. Das besondere an diesem Training ist, dass es auf einem Hof stattfinden soll und sich vor allem (aber nicht nur) an Landwirt_innen richtet, die Ideen zum Umgang mit nervigen Behörden oder im Kampf für eine menschen- und umweltgerechte Landwirtschaft suchen. Wir werden konkrete Aktionsideen besprechen, den rechtlichen Rahmen durchleuchten und einiges ausprobieren. ++ Anmeldung bitte bei Hubert Hochreiter 08679/6782
    • Mo, 31.3. um 20 Uhr in Anger (Berggasthof "Fürmannalm", Irlberg 41, Landkreis Berchtesgadener Land): Demokratie. Die Herrschaft des Volkes. Eine Abrechnung
      Demokratie heißt Volksherrschaft. Sie funktioniert also immer über den Bezug auf einem imaginierten, organischen "Volkskörper". Dieser "demos", in anderen demokratischen Gebilden auch als Plenum, Belegschaft, Fangemeinde oder Mitgliedschaft geformt, ist zentraler Baustein der Demokratie. Doch dieses Konstrukt, die Idee von "Völkern" oder anderen kollektiven Einheiten, kommt nicht ohne Grenzen aus und basiert immer auf dem Ausschluss von Gruppen und Menschen, die als das Außen definiert werden. Ohne Herrschaft geht das nicht. Verschärft wird diese durch die Notwendigkeit der Stellvertretung, denn der Willen des Ganzen existiert nur durch die, die im Namen des Ganzen reden. Parlamentarismus ist dabei eine Show, mit der durch gewählte Abgeordneten die Angehörigen des halluzinierten Gesamtwillens angeblich vertreten werden - eine mehrfach gestufte Lüge, wie der Einführungsvortrag in die Kritik der Demokratie zeigen soll.
      Zur thematischen Vorbereitung können die Internetseiten www.demokratie-total.siehe.website dienen.
    • Weiter im April ... siehe dort
  • 28.-30.3. in Düren: Wiedereröffnungsfreier in der WAA (Projektehaus in Düren)
  • Sa, 29.3., 13 bis 18 Uhr in Frankfurt (Alte Backstube, Dominikanergasse 7): Hessen-Treffen aller Psychiatrie-Erfahrener und ihrer Freund_innen

Einen Monat früher +++ Nächster Monat

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