Ende Gelände

DIE STRUKTUR VON ATTAC: INSTRUMENTELLE HERRSCHAFT NACH INNEN UND AUSSEN

Ausgewählte Beispiele aus der Praxis der Organisation ...


1. Populismus
2. Attac als Zentrum von Bewegung
3. Elitenkämpfe
4. Attac instrumentalisiert Bewegung
5. "Assimilieren"
6. Staatsberatung: Lobbyismus und Parlamentarismus
7. Die Funktion und das Funktionieren der Basis
8. Interne Strukturen
9. Ausgewählte Beispiele aus der Praxis der Organisation ...
10. Vorschläge für Attac aus dem Buch "Mythos Attac" (Auszüge)
11. Strukturvorschläge und -debatten innerhalb von Attac
12. Weitere Positionen und Vorschläge in und um Attac
13. Links und Materialien

Mail aus der Zentrale:
Liebe Freundinnen und Freunde,
angesichts des fortgesetzten Ansturms an Bestellungen, neuen Publikationen und Beitritten suchen wir dringend nach BuerohelferInnen, die gegen Bezahlung (15 DM/h) hier Vollzeit und kurzfristig in unserem Verdener Buero bei Versand und Dateneingabe mithelfen. Wir kuemmern uns um eine Unterkunft. Bitte melden bei Karsten Hennig oder Soeren Janssen, Tel. 04231 / 95 75 91 oder per Email an info@attac-netzwerk.de
Mit vielen Grüssen aus Verden Sven Giegold

Kommentar auf der Hoppetosse-Mailingliste:
Wir sollten von attac eine ordentliche Besoldung der attac-Beschäftigten in Anlehnung an den Bundesangestelltentarifvertrag (BAT) und die Einhaltung ihrer gewerkschaftlichen und tariflichen Rechte (Kündigungsschutz usw.) fordern.
Schon witzig, wie Diejenigen, die auf der einen Seite gegen prekäre Arbeitsverhältnisse und eine Deregulierung des Arbeitsmarktes streiten, auf der anderen Seite sich Lohnarbeit vorstellen, wenn sie selbst Arbeitgeber sind.
Übrigens feiert in der attac-Zentrale auch das (unbezahlte) PraktikantInnen-Unwesen fröhliche Urstände. Nachdem sie in Verden für das begehrte (lechz) Praktikumsszeugnis einer NGO (glibber) fleißig Zettel einkuvertiert hatten, treten sie (nach erfolgreichem Brainwash bzw. first wash) in den Ortsgruppen als gläubige Verden-Jünger in Erscheinung.
Wo ist der Unterschied zu den dumpfbackigen „Volunteers for Schröder“ von Machnig und Müntefering, die derzeit in Berlin die „Kampa 2“ bevölkern???
Diese ärgerliche Landplage der fröhlichen und strebsamen PraktikantInnen zeichnet sich biographisch durch folgende Merkmale aus.
Alter 19 bis 30
Noch nie politisch selbst was gemacht (aber fließig studiert, am liebsten „Politikwissenschaft“ oder anderen Unsinn)
Auf der Stirn steht „Ich suche einen Job“
Keine politischen Äußerungen (außer, dass Herr Tobin und Frau Verden immer Recht haben)
Begeisterung für Forderungen wie nach Moderierung/Zensur von Mailinglisten („gegen die destruktiven Chaoten, die attac nur schaden“)

Mail-Bericht von der Hoppetosse-Liste
Aloha,
nun weile ich seit gestern abend hier in der Attac Zentrale - vielmehr: ich befinde mich in einem Haus mit den AttackSpacks. Natürlich musste ich erst mal aus Versehen, weil ich nach dem Tagungsraum suchte, den AttacSpacks in die Arme laufen - alles nur Praktis und Ehrenamtliche Arme Würmchen ohne ein Anzeichen von Mitbestimmung oder so, nur dazu da, dem Oberchef und Konsorten die Tüten zukleben. Da war sogar Linksruck emanzipatorischer. Es gibt einfach eine klassische Trennung in Produktion und Reproduktion, in Entscheidungsaufgaben und Ausführungsjobs. Sven und co labern, diskutieren, geben Interviews und entscheiden über die Politik (so, wie das in der partiarchalen Familie zum Beispiel auch ist: der Vater hat das sagen), die anderen, also die Praktis, Selkretäries und Helfis dürfen HilsarbeiterInnen sein, resp. sind ausfuehrende, reproduktion., EKELHAFT!!!
Zum anderen habe ich schon lange nicht mehr so ein Gefuehl von Funktionärismus und Anonymität, von BerufspolitikerInnentum und Unbewegtheit gespürt wie hier. Es ist wie auf Arbeit, die sozialen Beziehungen der Anwesenden sind gleich null, sind streng unterteilt in Gäste und BewohnerInnen, in Reproduktion und Produktion, in Lohnarbeit und Ehrenamt...
Es kommt z.T. regelrecht Hotelstimmung auf. Eine AttacSpackin, die hier wohl irgendwelche Hilfsjobs verrichten darf, beschwerte sich, dass wir zu lange Musik machen, verlässt die Küche wenn wir kommen. Es gibt keine transparente Ablaufsentscheidung und keine gemeinsame Vereinbarung ueber Nutzungen. Dafür bezahlt Attac viel fuer die Miete der Raeume. Und hier Wohnende und Arbeitende erzaehlten mir, dass diese anonyme Stimmung auch hauptsächlich von Attac ausgehen wuerde.
So viel Nicht-bewegung wie hier war nicht mal im LR Büro. (ich nehme das mal als brauchbaren Vergleich). Das liegt einfach wirklich daran, dass Attac hier so dominant ist. DIe belegen hier 4 Büros, sind also die grösste Gruppe... da wundert es nicht, wenn die Atmo im Arsch ist. Mensch freut sich auch schon darauf, wenn die umziehen.
Heute abend treffe ich mich mit J. wegen Finanzierungsfragen. Interessant das alles. Kungeln mit den grossen bewegungscheckerInnen...wobei ich mich eigentlich gar nicht so fühle, als waere ich mit diesen Profis in einer Bewegung. Das sind Welten.
Das Haus ist halt wesentlich grösser als die ProWe, auch professioneller eingerichtet und gemacht, alles mit mehr Kohle. Wobei ich das nicht unbediungt positiv sehe. Ich finde die ProWe gemütlicher und netter... vor Allem kommunikativer und bewegter.

Profi-Tipp im aus Attac-Eliten geprägten Magazin "aktiv.um", Sept. 2004 (S. 5)
Sie sollten nie ohne Genehmigung demonstrieren ...

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