Ende Gelände

STREICHELZOO FÜR GVO IN ÜPLINGEN: WO MON810 NOCH STAND, ALS ER VERBOTEN WAR!

Landesfilz: Börde&Sachsen-Anhalt im Zentrum deutscher Agro-Gentechnik


1. Vom Ende der Agrogentechnik-Ausbringung ...
2. Was war 2012 zu erwarten - und was wurde draus?
3. Hintergrundtexte
4. Schaugarten in Üplingen (Betreiber: BioTechFarm)
5. Who is who im Schaugarten?
6. Landesfilz: Börde&Sachsen-Anhalt im Zentrum deutscher Agro-Gentechnik
7. Rückblick auf Aktionen
8. Links und Materialien

Landesregierung und Parteien pro Gentechnik
Millionen in die Agro-Gentechnik, Verfassungsklage gegen das Gentechnikgesetz und ständig Landesbedienstete auf den Treffen der Gentechnikseilschaften: Sachsen-Anhalt zeigt sich seit Jahren als Hochburg genmanipulierter Lebensmittel.

Horst Rehberger, als FDP-Wirtschaftsminister nicht nur der Ziehvater des späteren BioTechFarm-Gründers Schrader, sondern auch der große Financier der heranwachsenen Gentechnikszene in Sachsen-Anhalt, bejubelte sich selbst in seinen Memoiren mit den enormen Zuschusssteigerungen für die innovativen Technologien. In seiner Ministerzeit "stiegen diese Mittel aus dem Wirtschaftsministerium über 11 Millionen im Jahre 2002, 23 Millionen im Jahr 2003, 26 Millionen im Jahr 2004 auf nahezu 60 Millionen Euro im Jahr 2005". Weitere Förderquellen ergänzten diese bereits erheblichen Summen.

Im Original: Staatsförderung für Gentechnik und Streichelzoo
Aus Horst Rehberger: "Unterwegs" (2009, S. 224 f.)
Trotz ihrer auf Rückführung von Haushaltsansätzen abzielenden Politik hat die CDU/FDP-Koalition von Sachsen-Anhalt deshalb seit 2002 die Mittel für die Förderung der wirtschaftsnahen Forschung und Entwicklung neuer Produkte und Verfahren auf Vorschlag des Wirtschaftsministers drastisch erhöht. ... Hatte die Höppner-Regierung im Jahre 2001 lediglich knapp 7 Millionen Euro für die einzelbetriebliche Förderung von Forschung und Entwicklung ausgegeben, stiegen diese Mittel aus dem Wirtschaftsministerium über 11 Millionen im Jahre 2002, 23 Millionen im Jahr 2003, 26 Millionen im Jahr 2004 auf nahezu 60 Millionen Euro im Jahr 2005. Auch die Innovationsbeteiligungsgesellschaft des Landes erhöhte in diesen Jahren ihre Beteiligungen an innovativen Unternehmen um 48 Millionen auf 115 Millionen Euro. ... Im Sinne einer erfolgreichen Cluster-Bildung setzte das Land deshalb Förderschwerpunkte in den Bereichen Chemie/Neue Werkstoffe, Maschinen- und Anlagenbau einschließlich Automotive sowie Life Science, Biotechnologie, Pharmazeutik und Medizin.

Aus dem Kapitel "Die Biotechnologie-Offensive" (gleiche Quelle, S. 227)
Von der in den nächsten Jahrzehnten weltweit überragenden Bedeutung der grünen Biotechnologie für Ernährung, Gesundheit, Umwelt und Bioenergie überzeugt und ermutigt durch die Erfolge beim InnoRegio-Wettbewerb 2000 hatten Schrader und Rehberger im FDP-Wahlprogramm für die Landtagswahl 2002 und anschließend im Koalitionsvertrag mit der CDU die Forderung nach einer Biotechnologie-Offensive durchsetzen können. Und mit der Übernahme des Wirtschaftsressorts konnte Rehberger diese Idee jetzt in die Tat umsetzen. Was zugleich eine Kampfansage an die rot-grüne Bundesregierung war. Deren Verbraucherschutz- und Landwirtschaftsministerin Renate Künast versuchte nämlich alles, um die Grüne Biotechnologie zu blockieren. Als wichtigstes Instrument wurde die BioMitteldeutschland GmbH (BMD) neu aufgestellt. In ihr wirken das Land und die einschlägige Wirtschaft, insbesondere die in Sachsen-Anhalt inzwischen sehr starke pharmazeutische Industrie, bei der weiteren Entwicklung aller Bereiche der Biotechnologie zusammen. Im Bereich der Grünen Biotechnologie wurde ein bundesweiter Erprobungsanbau für gentechnisch verbesserten Mais (Bt-Mais) realisiert. Mit großem Erfolg. Die Federführung dafür lag beim InnoPlanta e.V. Die wissenschaftliche Betreuung bei der Landwirtschaftlichen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Hoffen auf Wirtschaftswachstum und große Konzerne

Aus "Im Osten geht die Sonne auf", in: NOVO Nr. 67 (Nov. 2003)
Die Vorreiterrolle bei diesem Streben nimmt derzeit Sachsen-Anhalt ein. In einer Kabinettsitzung am 12. August hat die Landesregierung zuletzt eine Biotechnologie-Umsetzungsstrategie zur Nutzung und Entwicklung der Pflanzenbiotechnologien beschlossen. Die Grüne Gentechnik wurde neben der Pharmaproduktion als einer von zwei Förderschwerpunkten festgelegt. In den kommenden fünf Jahren werden insgesamt rund 150 Mio. Euro für die Entwicklung beider Sektoren bereitgestellt. Wirtschaftsminister Horst Rehberger (FDP) kündigte an, Sachsen-Anhalt zu einem "führenden, weltweit anerkannten Biotechnologiestandort auszubauen". In kaum einem anderen Zukunftsbereich verfüge das Land über ein derartiges Potenzial, das Wirtschaftswachstum zu steigern und neue, hochwertige Arbeitsplätze zu schaffen. ...
Neben der Stärkung bereits bestehender regionaler Netzwerke, dem Ausbau internationaler Partnerschaften wie beispielsweise mit den Biotech-Regionen im niederländischen Wageningen und in Monterrey in den USA und der Verbesserung der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist die derzeit ehrgeizigste Maßnahme des Landes der Bau des Bioparks Gatersleben. Hier sollen sich alsbald Biotech-Firmen aus aller Welt ansiedeln - am liebsten auch die ganz großen im Geschäft wie Monsanto, Syngenta und Bayer CropScience.

Neue Produkte, u.a. Terminatortechnik - per Steuergeld !

Aus: Landtags-Drucksache 4/2703 (Sachen-Anhalt, 4. Wahlperiode, am 21.03.2006, S. 9)


Insgesamt über 7 Millionen Euro in nur zehn Jahren - allein vom Land Sachsen-Anhalt

Aus der Landtagsdrucksache 6_785 vom 31.1.2012


Die Verflechtungen sind eng - bis hin zu einem Chef der Kontrollbehörde Landesverwaltungsamt, Thomas Leimbach, der Gründungsvorsitzender des Lobbyverbandes InnoPlanta war. An dessen Haupttreffen 2010 nahm er auch in offizieller Funktion teil. Er war nicht der Einzige aus Politik und Verwaltung des Landes.

Im Original: O-Töne Kontrollbehörden-Chef
Aus einem Bericht des Lobbyverbandes InnoPlanta über dessen Forum am 7.9.2009 auf der BioTechFarrm:
Bereits das Grußwort der Landesregierung von Sachsen-Anhalt, überbracht durch die für Gentechnik zuständige Abteilungsleiterin aus dem Landwirtschaftsministerium, Anne-Marie Keding (Frau Ministerin Wernicke musste wegen Krankheit absagen), hob die Chancen, die die Grüne Gentechnik bietet, hervor. Sie trage wesentlich dazu bei, die deutsche Ernähungs- und Landwirtschaft weltweit konkurrenzfähig zu halten. Allerdings müssten dafür wissenschaftliche Erkenntnisse auch anerkannt werden. Im Fall des Anbauverbots von MON810 kritisierte die Landesministerin ihre Kollegin Aigner in Berlin. Das Verbot sei unbegründet, da vom MON810 keine Gefahr ausgehen würde, weshalb eine Wiederzulassung notwendig sei.

Ausschnitte aus der Rede des Landesverwaltungsamtspräsident Leimbach auf dem InnoPlanta-Forum am 6.9.2010 (Abschrift Tonbandmitschnitt, Originalworte in Anführungsstrichen)
„Väterlicher Stolz“ auf 10jährige Entwicklung von InnoPlanta
„hervorragende Entwicklung dieses Vereins“
Zu InnoPlanta: „Gemeinschaftsprojekt ... gegründet mit dem Ziele, alle Aktivitäten von Unternehmen, von wissenschaftlichen Institutionen, von landwirtschaftlichen Betrieben und Organisationen, die im weitesten Sinne der wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung der Pflanzenbiotechnologie und der modernen Pflanzenzucht dienten durch Schaffung eines Netzwerkes und durch gegenseitige Unterstützung und Beratung quasi als Potential zu nutzen, was in einer Region vorhanden ist.“
Börde: „Hauptentwicklungsgebiet der deutschen Pflanzenzucht“
InnoRegio-Wettbewerb: „40 Mio. DM ... Mit großen Abstand waren wir die am stärksten geförderte innovative Idee in Ostdeutschland ... sensationelle Fördersumme für unsere Region“
„Man muss sich ... möglicherweise fragen, welche gesellschaftliche Entwicklung Deutschland nimmt, wenn das Dagegensein – sozusagen fast unbegründet – für die meisten Leute leichter ist als das Dafürsein. Nun, das erinnert ... an die Einführung der Eisenbahn“
„Die Fähigkeit, Handlungen und Entwicklungen kritisch zu hinterfragen, gehört zu den herausragenden Eigenschaften des Menschen, und die Möglichkeit, dieses zu tun, ist sogar herausragende Qualitätsgarantie und Grundbestandteil einer demokratischen Kultur. Uns muss natürlich der Schutz von Mensch und Umwelt das oberste Ziel bei der Anwendung der Gentechnik sein und ich weiß, dass sich hier im Saal niemand finden würde, der dem widersprechen wollte. Dafür wird hier geforscht und gearbeitet, dafür steht auch InnoPlanta, gerade auch in dieser Verantwortung, steht das InnoPlantaforum seit 10 Jahren mit offener Diskussion, mit Aufklärung und Dialog. Aber die Gegner der grünen Gentechnologie müssen sich auch der sachlichen Diskussion stellen.“
„Eine neue Technologie zu verdammen und sich hierfür auch noch zu feiern, ohne wissenschaftlich begründete Argumente hierfür zu wissen, ist kurios und fast schon eine Eigentümlichkeit deutscher Technologiedebatte.“
„dass wir versuchen wollen, diese Potentiale unserer Region zum Erfolg und zum Durchbruch zu verhelfen ... Glückauf für diese Technologie in Sachsen-Anhalt“


Dr. Jürgen Cremer ist Abteilungsleiter im Pflanzenschutzamt Halle für die Pflanzenschutzmittelprüfung und das Versuchswesen. Nach eigenen Angaben arbeitete er auch bei Hoechst, AgrEvo, Aventis und Bayer Cropscience in der Forschung und Entwicklung. Er ist Mitglied beim Lobbyverband FGV.


Zu all diesem Filz, den Verstößen gegen Sicherheitsauflagen und den Schlampereien auf den Feldern sagte ein SPD-Landtagsabgeordneter in der Landtagsdebatte am 20.2.2012 trotzdem: "... konnten wir feststellen, dass in unserem Land sehr verantwortungsvoll mit der Nutzung der gentechnischen Verfahren umgegangen wird."

Interessant ist noch, dass parallel zum Ausbau der Agrogentechnik der Anbau von Eiweißfuttermitteln in Sachsen-Anhalt stark abnahm und erst in letzter Zeit (wo die Gentechnik zurückgedrängt wird) wieder leicht anstieg ... ein Zusammenhang? Das Schaubild stammt aus der Landtagsdrucksache 6_778.
Stark zugenommen hat der Maisanbau - eine weitere erhebliche Ursache für Monokulturen und Ausräumung der Landschaft (Schaubild aus Landtagsdrucksacke 6_921).


Gentechnik-Einrichtungen in und um die Börde
Nicht weit entfernt von der BioTechFarm liegen die Bioparks am und Versuchslabore im IPK in Gatersleben. Dort hatte sich zuerst ein dichter Filz rund um zwei BioParks entwickelt - auch damals ging es um viel staatliche Förderung, die über riskante Experimente ausgeschüttet wurde und über viele Umwege Privatkonten füllte. Solche Seilschaften haben sich in und um die ganze Börde entwickelt. Dazu gehören die GentechnikpropagandistInnen unter dem Deckmantel staatlicher Wissenschaft in der Bundesfachanstalt Julius-Kühn-Institut in Quedlinburg und der Konzerne KWS mit seinen Betriebsgebäuden und Versuchsfeldern in Dreileben. Staatliche und halbstaatliche Einrichtungen wie BIO Mitteldeutschland und die regionale Wirtschaftsförderung sind wichtige Förderquellen für die Gentechnik.



Aus einer Folie in einem Vortrag von Prof. Graner, Direkter des IPK


Aus der Schrift "Wirtschaftliche Zukunftsfelder in Ostdeutschland" (2008, erstellt an den Universitäten Rostock und Jena im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums, S. 133)
BioMitteldeutschland, Sachsen-Anhalt: Die Region verfügt über eine jahr-zehntelange Tradition in der Saat- und Pflanzenzucht im Harzvorland und der Börde mit Gatersleben im Zentrum. Mit 14 grünen Biotechnologieunternehmen verfügt der Standort über ein solides pflanzenbiotechnologisches unternehmerisches Potential. Mit dem Netzwerk Innoplanta e.V wird der Versuch unternommen, die kritische Masse an Unternehmen innerhalb der Wertschöpfungskette in der Region zu generieren. Auf der Forschungsebene ist das Unternehmensnetzwerk mit drei regional ansässigen Forschungsinstituten vernetzt: dem Leibniz Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung in Gatersleben, dem Leibniz Institut für Pflanzenbiochemie in Halle und dem Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzenzucht in Quedlinburg. Darüber hinaus existieren in der Region noch 4 rote und 2 weiße Biotechnologieunternehmen, denen ohne Vernetzung mit dem grünen Segment der Clustercharakter fehlt.

Die Aufsichtsbehörde: Gentechnik-Fanclub
Der Chef des Landesverwaltungsamtes, immerhin formal die Aufsichtsbehörde, heißt Thomas Leimbach. Er war Gründungsvorsitzender des Lobbyverbandes InnoPlanta und haut auch jetzt noch gerne markige Pro-Gentechniksprüche raus, z.B. dass GentechnikgegnerInnen die "neue Technologie verdammen ..., ohne wissenschaftlich begründete Argumente hierfür zu wissen". Da lebt es sich leicht als GentechnikanwenderIn, wenn der oberste Kontrolleur nicht hinguckt, sondern lieber "Glückauf für diese Technologie in Sachsen-Anhalt“ wünscht (Rede am 6.9.2010 im Hofgut Üplingen; mehr siehe auf der Seite zu Behörden).

Parteien und Parlament
Landwirtschaftsminister ist Hermann Otto Aikens. Er ist ein klarer Befürworter der Gentechnik. Offenbar hat er davon aber wenig Ahnung. 2010 wurde er mit dem Satz in der Zeitung zitiert: "Die Abstandsregelungen zwischen den Feldern reichen aus, damit es keine Durchmischung gibt". Selbst eingefleischte Befürworter und Lobbyverbände wissen das besser als der ahnungslose Ideologie mit CDU-Parteibuch. Auf der Werbeplattform TransGen wird zugegeben, "eine absolute "Gentechnik-Freiheit" kann es nicht geben." Der BDP sagt: "Ein Null-Prozent-Schwellenwert ist ebenso wie eine 100%ige Produktreinheit unerreichbar." Joachim Schiemann von JKI: "Eine gentechnikfreie Produktion mit Nulltoleranz ist nicht praktikabel." Selbst von Monsanto ist zu hören: "Die Vermischung muss minimiert werden. Ausschließen kann man so etwas nie." Ex-DFG-Chef und Bayer-Aufsichtsrat Winnacker fügt hinzu: "Absurd sind auch die Abstandsregelungen für Versuchsfelder etwa von MON810, denn der Maispollen fliegt kilometerweit." Aber Hermann Otto Aikens glaubt, dass 150m Abstand Durchmischung verhindern ...

Die Grünen hatten im Landtag beantragt, dass Sachsen-Anhalt zur gentechnikfreien Zone wird. Den Text ihres Antrages hatten sie aus Thüringen übernommen - dort hatten CDU und SPD genau das beschlossen. In Sachsen-Anhalt gehen die Uhren aber anders. Der Antrag wurde abgelehnt. Die Redebeiträge sind gefilmt und ins Internet gesetzt. Es lohnt sich, das anzuschauen. Wieder einmal beweist sich, dass es die BefürworterInnen der Agrogentechnik sind, die mit rein ideologischer Phrasendrescherei dafür kämpfen, dass Konzerne und Wissenschaft mit jedem Mittel Geld machen dürfen. Einer der Redner war der CDU-Abgeordnete Thomas Leimbach, davor Chef der Überwachungsbehörde (Landesverwaltungsamt) und - wie passend - Präsident des Lobbyverbandes InnoPlanta. Die Gegenwehr der Grünen war im Landtag allerdings eher schwach und stark auf die Risikofrage bezogen. Das ist auch bei Umweltverbänden meist Hauptthema, aber in der Sache schwierig, weil es erstens die Risikoforschung und damit die konkreten Felder geradezu legitimiert und zweitens eine nicht gerechtfertigte Unterscheidung zwischen problematischer Gentechnik und akzeptabler konventioneller Züchtung trifft. Allerdings ist letztere genauso profitgeil und bei den Methoden (chemische Mutationsstoffe oder radioaktive Bestrahlung) alles andere als harmlos.


Kohle, PR und mehr ... im Dickicht des Spinnennetzes
Insgesamt existiert in Sachsen-Anhalt eine unübersichtliche Zahl von AkteurInnen in den Seilschaften.
  • Ein wichtiger Finanzier ist BIO Mitteldeutschland, der wiederum auch Steuergelder in die Gentechnikfirmen pumpt. Als "Partner" werden unter anderem das IPK, die BASF-Tochter SunGene, weitere Firmen wie TraitGenetics, Nordsaat und die Pharming-Firma Icon Genetics aufgeführt. Geschäftsführer war bis 2011 der zunächst als Gentechnikgegner beim BUND und dann bei KWS beschäftigte Jens Katzek (inzwischen bei BASF).
  • Auf dem Gelände des IPK in Gatersleben existiert als Werbeeinrichtung das "Grüne Labor", das z.B. für Schulausflüge genutzt wird. In der Riege der UnterstützerInnen finden sich Firmen, Behörden, Geldgeber, Lobbyverbände und führende Medien einträchtig nebeneinander. Bei der Präsentation auf der Grünen Woche 2012 in Berlin betreute u.a. Jens Harnisch vom Lobbyverband "Forum Grüne Vernunft" das Werbe-Klassenzimmer. Es war im Rahmen des BMBF-Standes aufgebaut worden - rundherum wurde das BioSicherheitsprogramm beworben, u.a. durch Personal des (Ex-"Kern")Forschungszentrums Jülich.

Zentraler Lobbyist ist InnoPlanta (siehe Seite zu Lobbyverbänden), dem mehrere Landkreise (Bördekreis, Salzlandkreis, bis 2011 Harzkreis) angehören. Dessen Vorsitzender Uwe Schrader war erster Geschäftsführer in Üplingen, danach "ehrenamtlicher Beirat". Beiratsvorsitzender bei InnoPlanta ist Horst Rehberger, ehemaliger FDP-Wirtschaftsminister von Sachsen-Anhalt und aktuell Kläger gegen die FeldbefreierInnen von Gatersleben und den Autor von "Monsanto auf Deutsch" (Maulkorbverfahren in Saarbrücken). Im Beirat sitzen bzw. saßen Biotech-Unternehmensberater, PR-Firmen, Jens Katzek als Chef des Finanziers BIO Mitteldeutschland und der damalige Behördenmitarbeiter Klaus Dieter Jany (MRI). Auch der Landesbauernverband ist dabei.


Retter der Entnervten: Polizei, Staatsanwaltschaften und Gerichte
Düstere Wolken am Himmel der Vorzeige- und Sicherheitsanlagen für gentechnische Freisetzungen: Sie hängen am Tropf der Steuergelder. Sie bekommen Land, Gebäude und mehr von Staat, Kirchen, öffentlichen Institutionen oder z.B. der Stiftung Braunschweiger Kulturbesitz zur Verfügung gestellt. Doch Misswirtschaft, Betrug, Schlampereien usw. sind an der Tagesordnung - und auch Steuergelder sind irgendwann verschwendet. Mit den beiden erfolgreichen Attacken auf die Sicherheitszonen von Sagerheide (AgroBioTechnikum) und Üplingen (Schaugarten = BioTechFarm) stellt sich zudem die Frage, ob Firmen noch Unteraufträge vergeben, wenn das Ergebnis doch eine Feldbefreiung ist. Das Gejammere ist groß. Wenn Topjournalisten von "Terror" reden oder hochrangige Professoren sich mit den Juden im Dritten Reich vergleichen, dann zeigt das nicht nur deren derbe Geschichtslosigkeit, sondern auch, dass sie mit dem Rücken an der Wand stehen ...
Neben den Regierungen und ihren Institutionen kommt immer wieder Justiz als Retterin in der Not zu Hilfe. So jetzt in Sachsen-Anhalt. Eine ganze Prozessserie soll über GentechnikkritikerInnen schwappen. Es laufen oder starten:
  • Prozesse wegen Sachbeschädigung gegen die FeldbefreierInnen von Gatersleben (Aktion 2008): in der Revision ++ Zivilprozess in der 2. Instanz
  • Strafprozesse wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung wegen der Besetzung im Jahr 2009 auf dem Gelände des Schaugartens Üplingen ... Ort wird das Amtsgericht Oschersleben sein!
  • Strafprozesse wegen Hausfriedenbruch gegen SpaziergängerInnen im Ort Üplingen (ganz offensichtlich angezettelt, nur um die GegnerInnen zu kriminalisieren, der Vorwurf ist komplett unsinnig ... aber es gab sofort Strafbefehle, d.h. Gentechnikmafia, Staatsanwaltschaft Magdeburg und Amtsgericht Oschersleben kungeln!) ... Ort wird auch hier das Amtsgericht Oschersleben sein, mit Kerstin Schmidt auf der ZeugInnenbank!
  • Strafprozess wegen Beleidigung gegen zwei Menschen wegen einer kopierten Seite aus der Broschüre "Organisierte Unverantwortlichkeit". Obwohl diese Schrift bereits gerichtlich überprüft und zugelassen ist, wollen die gentechnikmafia-hörigen Justizbehörden in Sachsen-Anhalt offenbar nochmal einen Versuch starten, die Kritik zu verbieten - diesmal per Strafrecht (Anklage ++ Zulassung zum Hauptverfahren). Beantragt wurde der Strafbefehl vom Magdeburger Staatsanwalt Nurra - das Amtsgericht Oschersleben ließ die Klage trotz der offensichtlichen Unsinnigkeit zu. Ort wird also auch hier das Amtsgericht Oschersleben sein, mit Uwe Schrader auf der ZeugInnenbank - falls sie sich diesen Showdown wirklich wagen ...
  • Strafprozess wegen Hausfriedensbruch gegen eine weitere Einzelperson, die in den Tagen des InnoPlanta-Forums 2010 in der Feldmark der Umgebung angetroffen wurde (was zwar eigentlich nicht verboten ist, aber das schert eine politische Justiz bekanntlich nicht).
  • Ermittlungsverfahren wegen der Attacke auf die BioTechFarm im Jahr 2011 mit wirrem Feuerwerk an wechselnden Tatverdächtigen (lustig: die Polizei sagte selbst, dass eine 2 Tage vorher gelungene Feldbefreiung am AgroBioTechnikum wohl demselben TäterInnenkreis zuzurechnen sei - die Staatsanwaltschaft dort hat aber keine Verdächtigen!). So gab es einen Hausdurchsuchung in der Projektwerkstatt, in dem Jörg Bergstedt von der Magdeburger Amtsrichterin Frömmichen des "schweren Raubes" verdächtigt wurde (taz-Bericht dazu ++ Interview mit den unbekannten FeldbefreierInnen)
  • Bußgeldprozess gegen die Dreibein-Demo in der Einfahrt zum InnoPlanta-Forum 2011, siehe Ladung und Tatwurf:


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