Im Namen des Volkers

ERNEUERBARE ENERGIE UND PROFIT

Scheuklappe Energie?


1. Nur Geld im Kopf?
2. Zentralität und Monopole bei regenerativen Energien
3. Solarwüsten
4. Bio-Diesel, Palmöl und andere
5. Scheuklappe Energie?
6. Pro Atom
7. Links und Materialien

Schneller, höher, weiter!
Aus dem Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP am 24.11.2021
Wir machen es zu unserer gemeinsamen Mission, den Ausbau der Erneuerbaren Energien drastisch zu beschleunigen und alle Hürden und Hemmnisse aus dem Weg zu räumen.
Wir richten unser Erneuerbaren-Ziel auf einen höheren Bruttostrombedarf von 680-750 TWh im Jahr 2030 aus. Davon sollen 80 Prozent aus Erneuerbaren Energien stammen. Entsprechend beschleunigen wir den Netzausbau.

Energie sparen? Fehlanzeige
Aus "Die Energiewende braucht Immobilienenteignungen", auf: klimareporter.de am 19.4.2021
Die Energiewende ist mehr ein Mythos als ein reales Geschehen. Bekanntlich soll sie aus der ökologischen Gestaltung von Strom- und Wärme-Erzeugung sowie Mobilität bestehen, und bekanntlich hat sich bei Wärme und Mobilität immer noch fast nichts getan.
Der Begriff "Stromwende" ist also sinnvoller, aber auch da ist Kritik angebracht, wenn wir uns den Gehalt des Wortes "Wende" näher anschauen. Eine gewisse Wende, einen Wandel, eine Änderung hat es nämlich nur auf der Ebene des großen, letztendlich europäischen Strom-Markts gegeben.
Der Strom im Netz setzt sich nun anders zusammen als früher, die Mischung ist immer ökologischer. Erreicht worden ist das, weil – nicht nur in Deutschland – in ländlichen Gegenden viele große und immer größere Solar- und Windparks entstanden sind.
Es gibt also vor allem deshalb einen gewissen Wandel, weil an Orten, wo bisher keine Energieproduktion stattgefunden hat, und wo Platz ist, etwas Neues gebaut wurde – nicht, weil etwas Altes verändert worden wäre.
Die alte Energiewelt hat sich nur wenig verändert. Die Industrie verbrennt und emittiert weiter vor sich hin, lange bequem verschanzt hinter großzügig verteilten Verschmutzungsrechten.
Die Kohlekraftwerke wurden von der Regierung nicht in dem Maß zurückgestutzt, wie die Ökostromanlagen zulegten, sodass bis vor Kurzem über etliche Jahre hinweg immer größere Stromexporte zu verzeichnen waren. Und in den Städten hat sich auch kaum etwas getan.
Einer der Hauptgründe für Letzteres ist, lapidar gesagt: In den Städten ist kein Platz für Solar- und Windparks, sie stehen voll mit Gebäuden. Genauer gesagt: Gebäude, die stark überwiegend diversen Menschen und Firmen gehören.
Menschen und Firmen, die erstens mehr oder weniger zufrieden mit ihrer Eigennutzung oder ihrem Wohnungsgewerbe sind, also keine Alternativnutzung anstreben oder Bedarf nach einer großen Neuerung haben, und die zweitens einen relativ guten politischen Stand haben, einen gewissen Rückhalt bei den Regierungen der letzten Jahre.
Hauseigentümer:innen haben also, vor allem wenn es sich um Firmen handelt, in der Regel keine (großen) Ambitionen in Sachen Energiewende, und sie werden bisher auch gesetzlich nicht dazu gezwungen.
Die Folge: Die Solarstromquoten in Deutschlands Städten sind skandalös niedrig, das Potenzial wird nur zu wenigen Prozent ausgenutzt; und energetische Sanierungen finden nach wie vor so wenige statt, dass es im Grunde nur noch theoretisch möglich ist, den seit Jahrzehnten entstandenen Rückstand in einem vernünftigen, klimaschonenden Zeitrahmen aufzuholen.
Kurz: Die städtische Energiewelt ist kaum im Wandel, nicht mal eine Stromwende findet in auch nur halbwegs angemessenem Tempo statt.

Nur Verlagerung: Mehr Verbrauch bei anderen Rohstoffen
Aus Friedrich Schmidt-Bleek (2014), "Grüne Lügen", Ludwig-Verlag in München
Und wir glauben voll stolzer Überzeugung, gerade Deutschland stehe besonders gut da, mit seinem ständig wachsenden Anteil an erneuerbaren Energien und Vorzeigetechniken wie dem Elektromobil.
Mit diesem Glauben befinden wir uns im Irrtum. Die Energiewende trägt nicht zur Entschärfung von Umweltproblemen bei, weil sie anstelle von Ursachen nur Symptome bekämpft. Sie trägt nicht einmal maßgeblich zur Verlangsamung des Klimawandels bei! Und zwar deshalb, weil sie sich nahezu ausschließlich auf technische Energie konzentriert, und hier auf den Ausstoß von CO2. Die Ursachen für den Klimawandel liegen jedoch nicht allein in der Verwendung technischer Energie und der damit verbundenen Emission von CO2 sondern auch und in allererster Linie im Verbrauch natürlichen Materials die Entnahme von Sand trägt dazu ebenso bei wie der Verbrauch von Wasser, das Abholzen von Wäldern und vieles mehr. Der ungebremste und verschwenderische Gebrauch von Ressourcen führt zu einer rasanten Zerstörung unserer Umwelt weltweit. Der Klimawandel ist lediglich eine von mehreren gefährlichen Folgen dieser Entwicklung.
Wenn aber der Verbrauch von Ressourcen ebenso zum Klimawandel beiträgt wie die CO2 Emissionen, wenn er zudem andere, schwerwiegende Umweltprobleme erzeugt, so bedeutet dies, dass die Energiewende diese Probleme nicht löst, sondern sogar noch verschärft. Denn viele als grün gepriesene Technologien erfordern einen extrem hohen Materialeinsatz. Durch ihre Ressourcenintensität sind sie Gift für die Umwelt und in Wahrheit alles andere als grün. Gerade die CO2 mindernde Technik ist in der Regel besonders ressourcenintensiv und verschärft damit unsere Umweltprobleme. All dies werde ich im vorliegenden Buch ausführlich erläutern. ... (S. 18ff)
Die Energiewende schützt die Umwelt nicht und das Klima bestenfalls teilweise, und es wird so nicht gelingen, die Schöpfung zu bewahren. Sie macht uns nicht einmal wirklich unabhängiger von Importen, wenn man etwa an die seltenen Rohstoffe denkt, die für die "grüne" Elektromobilität gebraucht werden. Und es ist unpräzise, denn die Industriegesellschaft, die hier beschworen wird, kann allenfalls dann Zukunft haben, wenn ihr mithilfe technischen Fortschritts eine zumindest zehnfach verbesserte Nutzung von Ressourcen gelingt. (S. 185)


Ein weiteres Problem gibt es beim Ökostrom: Das klingt toll, hilft aber oft gar nichts, weil Strommengen nur buchhalterisch umhergebucht werden. In der Sache verändert sich dann gar nichts.

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