ZITATE ZU RELIGION
Religion und Macht
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Frantz Fanon (1981), "Die Verdammten dieser Erde", Suhrkamp-Verlag in Frankfurt (S. 56)
Die kolonialistische Bourgeoisie wird in ihrem Beruhigungswerk von der stets dienstbereiten Religion unterstützt. Alle Heiligen, die die zweite Wange hingehalten, Beleidigungen vergeben, sich nicht gerührt haben, als sie angespuckt und beschimpft wurden, werden zu Vorbildern erklärt.
Zu Kirchenbauten und anderem Protz, Produktivkraftverschwendung, früherer Zwangsarbeit zur Gotteshuldigung usw.
Aus Norbert Bolz, "Glanz liegt über der Stadt" (zur Frauenkirche in Dresden) in: Chrismon 10/2005 (S. 44)
Der Protestantismus kann hier viel von der katholischen Kirche lernen. Denn was auch immer man von der unendlichen Inszenierung des Glaubens ohne Worte bei den Großereignissen in Rom und Köln halten mag - der Eventcharakter der religiösen Erfahrung ist überdeutlich geworden. Und hier kann die sündenstolze, unsichtbare protestantische Innerlichkeit nicht mithalten, wenn sie nicht ihrerseits die Kraft zur Repräsentation unter Beweis stellt. Da die protestantische Kirche nun aber die Kraft zur Repräsentation nicht in einer Person verdichten kann, muss sie auf die große Rhetorik der Architektur setzen. ...
die Dresdener Frauenkirche als protestantisches Pendent zum Kölner Dom ... oder, für noch Ehrgeizigere, als protestantischen Petersdom. ...
Dieses Remake einer städtischen Ikone ist zum Glück kein Einzelfall. Ähnlich spektakuläre Fälle dürfen wir uns von der Rekonstruktion des Berliner Stadtschlosses erhoffen. ... Offenbar braucht unsere Gesellschaft Kultorte gerade deshalb, weil es immer unwichtiger wird, wo jemand wohnt. ...
Der Kampf um die Aufmerksamkeit der Bürger wird durch die großen urbanen Ikonen entschieden. Das haben uns die Terroristen des 11. September ins Bewusstsein gebrannt. Der Angriff galt ja der Ikone des Weltkapitals.
Führer berufen sich auf Gott
Aus der Rede von Hugo Chavez, Staatschef von Venezuela, vor der UN-Vollversammlung über US-Aggressionen, dokumentiert in: Junge Welt, 23.9.2006 (S. 3)
Ein weiterer Mißbrauch und Angriff, den wir aus Venezuela als einen – sogar persönlichen – Angriff des Teufels zu registrieren beantragen. Es riecht nach Schwefel, aber Gott ist mit uns. Eine gute Umarmung und Gott schütze Sie alle.
US-Justizminister Jefferson Sessions im Spiegel am 15.6.2018 (laut: Junge Welt, 16.6.2018, S. 4)
Ich möchte auf den Apostel Paulus und seine klare und weise Anordnung im Brief an die Römer 13 verweisen, wonach die Gesetze der Regierung befolgt werden müssen, weil Gott die Regierung zu seinen Zwecken eingesetzt hat.