Ende Gelände

TUN, WOFÜR ES GELD GIBT: AG(G)ROBIOTECHNIKUM ÖSTLICH ROSTOCK

Aktionsberichte


1. Das Ende der Gentechnik an den Feldern
2. Mit einem Lobbyverband ging es los: FINAB
3. Steuergelder für sogenannte Forschung: Da ist Geld drin ...
4. Money, Money, Money!
5. Was wird geforscht? Mais, Kartoffel, Petunie und mehr am AgroBioTechnikum
6. Viele Quellen, ein Ergebnis - eine mafiose Gentechnikstruktur
7. Uncool bis zum Abwinken: Gentechnikfans gegen KritikerInnen
8. "Monsanto auf mecklenburgisch" - die Seilschaften des Landes
9. Aktionsberichte
10. Links und Materialien

Texte und Berichte aus 2011
Abb.: SagerheiderInnen bei der UNO (Ostseezeitung, 16.5.2011, S. 12)
Mit Erfolg: UN-Ausschuss fordert Bundesregierung zum Nachbessern auf ... NDR-Bericht am 23.5.2011 ++ Ostseeblick am 24.5.2011

UN-Menschenrechtsausschuss (Unterausschuss zum Sozialpakt) kritisiert deutsche Gentechnikpolitik
Das war ein netter Erfolg, den GEN-Klage-Aktivistin Christiane Lüst und die Sagerheider AnwohnerInnen am Genversuchsgarten des AgroBioTechnikums im Mai 2011 erreicht haben. Durch einen kritischen, anklagenden Text an das UN-Gremien (sogenannter Parallelbericht) motivierten sie den Ausschuss, von der Bundesregierung einzufordern, genaue Informationen zu liefern, wie diese die Bevölkerung vor der Gentechnik zu schützen gedenke. Damit ist anerkannt, dass Menschen ein Anrecht auf diesen Schutz haben und die Agrogentechnik diesen auch erfordere. Die beiden Mitschreiberlinge des Parallelberichts, die seit vier Jahren an zwei Seiten ihres Grundstücks vom Doppelzaun der Anlage mit mehreren Versuchsfelder voller nicht oder kaum untersuchter Genkonstrukte wohnen, sind gespannt auf die Antworten – schließlich gibt es keinen Schutz vor Auskreuzung, weder durch Zäune noch durch Polizeibeamte. Zudem sind die realen Versuchsfelder alle Jahre äußerst schlampig und entgegen vielen Sicherheitsauflagen betrieben worden.

2010
  • Mai: Öffentliche Inspektion und Veranstaltungen in Sagerheide und Rostock - gestört von StudentInnen, MitarbeiterInnen und DozentInnen der Uni Rostock, darunter einem Versuchsleiter!
  • Schilder- und Farbaktionen (Bericht auf Indymedia im August)

September 2009: Aktionstage(Flyer)
  • 12.9.: Hoffest Ulenkrug und Infostand/Aktionen auf Wochenmarkt in Rostock
  • 13.9. nachmittags: Filme, Aktionen, Spaziergänge und mehr an den Versuchsfeldern in Sagerheide (Grundstück Birkenallee 10/11)
  • Montag, 14.9., 19.30 Uhr: Vortrag "Monsanto auf Deutsch - Seilschaften der deutschen Gentechnik" (s. 15.10) in Sagerheide
  • Dienstag, 15.9., 18.30 Uhr in Rostock im Kapitänszimmer des Gasthauses "Zur Kogge", Wokrenterstraße 27: Vortrag und Diskussion "Was wollen die GentechnikgegnerInnen?"
    Die Universität Rostock, das AgroBioTechnikum in Groß Lüsewitz, eine Außenstelle des Julius-Kühn-Instituts und etliche neugegründete Firmen der grünen Gentechnik - die Region Rostock stellt sich gerne als Technologiestandort dar. Von Bundesforschungsministerin Annette Schavan bis zum Landes-Umweltminister Till Backhaus loben führende PolitikerInnen die Genversuchsfelder und die darauf arbeitenden Gentechniker. Doch von Umweltverbänden, Bürgerinitiativen und seit über zwei Jahren auch unabhängigen GentechnikgegnerInnen weht ihnen der Wind auch ins Gesicht. Zum zweiten Mal organisierten AktivistInnen eine Feldbesetzung auf den Versuchsflächen. Zweimal kam es allein 2009 zu Feldzerstörungen - die TäterInnen sind unbekannt. Doch die Kritik wurde auch in Form von Veranstaltungen, Veröffentlichungen und nicht zuletzt der bundesweit gestreuten Broschüre "Organisierte Unverantwortlichkeit" über die Gentechnik-Seilschaften laut. Dort wird den gentechnischen Experimenten im Raum Rostock ein eigenes Kapitel gewidmet, die dort arbeitenden ForscherInnen als wichtiger Knotenpunkt in einem Geflecht aus Geldgebern, Kontrollbehörden und Ausführenden beschrieben.
    - Wie kommen die GentechnikkritikerInnen zu diesen Darstellungen?
    - Was genau kritisieren sie an den laufenden Versuchen und der Agro-Gentechnik insgesamt?
    - Wie stehen sie zu direkten Aktionen gegen Felder und Labore?
    - Was sind ihre Vorschläge gegen Hunger und Armut, für Umweltschutz und eine Unterstützung der Landwirtschaft?
    Bei der Veranstaltung am Dienstag, 15.9., stellen sich AktivistInnen ihre Ideen und Positionen vor und antworten auf Fragen. Besonders eingeladen sind alle, die auch kritische Fragen an die GegnerInnen der Technik haben. Frage und Antwort stehen:
    - Frederik Vath, Molekularbiologe und beteiligt an der Frühjahrsmahnwache in Sagerheide
    - Jörg Bergstedt, Autor der Schrift "Organisierte Unverantwortlichkeit" und Aktivist auf Genversuchsfeldern
    Veranstalter: MVregio

Keine Gentechnik-Zentrale in Rostock und Groß Lüsewitz!
Das Land gehört denen, die davon leben und davon essen!

Das AgroBioTechnikum in Groß Lüsewitz mit seinen Versuchsflächen dort in der Umgebung und in Thulendorf sowie die Universität Rostock mit dem Institut für Agrarbiotechnologie sollen zu Weltmarktführern in Sachen Genversuche in der freien Landschaft ausgebaut werden. Dafür wird ein undurchsichtiges Firmengeflecht unter der Bezeichnung BioOK mit Steuergeldern vollgestopft. Grundstücke und universitäre Kapazitäten stehen zur Verfügung, damit sich Einzelpersonen bereichern und große Konzerne über Patente und neue Pflanzenproduktion Profite sichern können. Betroffene LandwirtInnen und AnwohnerInnen werden nicht gefragt - die Gönner und UnterstützerInnen der Seilschaften um das AgroBioTechnikum sitzen in den Genehmigungsbehörden und bei Geldgebern in Berlin, bei BASF, Monsanto, Bayer & Co. Das bei den Genehmigungsbehörden mitwirkende Julius-Kühn-Institut, immerhin eine Bundesbehörde, ist sogar Teil es BioOK-Verbundes. Zusammen führen diese Seilschaften jährlich mehrere Versuche durch - allesamt mit völlig neuen Pflanzen, die von Groß Lüsewitz und Thulendorf aus nun in die Landschaft gelangen und sich dort unkontrolliert weiter ausbreiten werden. Gerste der Universität Gießen, Weizen und Kartoffeln der Universität Rostock, Felder der BASF und weitere stehen hier 2009. In den Folgejahren soll der Betrieb weiter ausgebaut werden.
Es gibt keine Hoffnung, dass Behörden oder Parlamente diesen Wahnsinn stoppen werden. Gentechnik scheitert dort, wo viele Menschen mit vielen kleinen Aktionen ihren Protest zum Ausdruck bringen: Mit Schildern am Gartenzaun, mit Leserbriefen oder Anrufen bei den Versuchsbetreibern, mit der Unterstützung und direktem Einkauf bei LandwirtInnen, ImkerInnen oder in Läden und Marktständen, wo Gentechnikfreiheit garantiert wird. Aber auch mit politischer Einmischung. Die Gemeinde Sanitz ist immer noch direkt am AgroBioTechnikum beteiligt. Der Bürgermeister sitzt dort im Vorstand. Warum werden solche geldgierigen und rücksichtslosen Firmen auch noch unterstützt???

Hinweise auf weitere Aktionen


Veranstaltungen in Rostock und Sanitz - und Bericht in Ostseezeitung dazu am 21.2.2009 (S. 16): Größer ++ PDF


Eher langweilig: Die immer selben Gegenargumente und Pöbeleien
Kritischer Leserbrief nach der Veranstaltung in der Ostseezeitung von 24.2.2009
Auch Mutter Natur ist Gentechnikerin
Zu: Gießener ruft zu Protest gegen Genfeld auf, OZ vom 21. Februar
Es ist wie immer in dieser Republik, wenn es um Versuchsfelder mit genveränderten Organismen geht. Zuerst wird versucht, im Umfeld eine feindselige Stimmung anzufachen. Wenn es dann nicht reicht, vor den Gefahren zu warnen, werden organisierte Kriminelle der Öffentlichkeit als mutige Helden des Widerstandes verkauft. Hat sich jemals einer gefragt, wie viele Verbraucher in all den Jahren am Genuss von Lebensmitteln mit Bestandteilen aus transgenen Pflanzen erkrankt sind? In den USA konsumiert dieser Verbraucher seit 1996 genau diese Pflanzen. Nach dreizehn Jahren kommerziellem Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen gibt es keinen nachgewiesenen Schadensfall. Ein erstaunlicher Sicherheitsrekord. Diese Option von vornherein auszuschließen, ist fahrlässig. Mutter Natur ist Gentechnikerin. Sie hat nur Jahrtausende und länger gebraucht, um die Kreuzungen durchzuführen. Christian Nitschke, Kröpeliner-Tor-Vorstadt



3.4.2009: Feldbesetzung ... und viele Aktionen an den Tagen danach


Der Gerstengarten wenige Meter neben den Versuchsfeldern. Sollte der Gerstenversuch genehmigt werden, wird gegen diesen geklagt, da dieser Garten in Gefahr wäre durch Auskreuzung. Außerdem wollen ein Landwirt und ein Umweltverband klagen!
Achtung: Gerstenversuch am 4.5. genehmigt und eingetragen, d.h. ab 7.5. jederzeit Aussaat möglich!!! Kartoffelversuch genehmigt!
Illegales zweites Gengerstefeld angelegt!!! Strafanzeige gegen Kogel, Langen, Broer und Schmidt!

Preis zurückgegeben! Protest der Stralsunder Brauerei gegen Gengerste: OZ ++ ddp ++ taz
2012 nach dem Ende des AgroBioTechnikums: Die Brauerei nimmt den nächsten Preis dann an!

Mehr Aktivitäten
  • Ab 6. April für zwei Wochen: Mahnwache am Feld
  • 19. April: Anlage eines Gerstengarten als Gegenaktion
  • Pressemitteilung für den Raum Gießen zum geplanten Gerstenfeld am 9.5.2009

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