Ende Gelände

WILDBIENEN

Verbesserung des Nahrungsangebotes


1. Was ist eine Biene?
2. Solitäre Lebensweise
3. Soziale Lebensweise
4. Schmarotzende Lebensweise
5. Nestbau
6. Der Nistplatz
7. Bestäubung, Bedeutung und Schutz der Bienen
8. Nisthilfen
9. Verbesserung des Nahrungsangebotes

Um den Nahrungsansprüchen möglichst vieler Wildbienen gerecht werden zu können, ist ein reiches Angebot an Trachtpflanzen erforderlich. Da Blütenpflanzen an bestimmte Bio tope gebunden sind, ist das wichtigste Ziel die Erhaltung einer möglichst reichgliedrigen Biotopstruktur. Die inten sive Bewirtschaftung weiter Grünlandflächen hat heute den durchschnittlichen Kräuteranteil der Wiesen deutlich ge senkt, so daß diese nur noch wenigen Bienenarten Nahrung bieten. Durch Flurbereinigung und andere menschliche Ein griffe sind Ödland-Parzellen aus der modernen Agrarlandschaft vielfach verschwunden, obwohl gerade diese noch letztes Rückzugsgebiet vieler Wildbienen waren. Auch das Gesicht des Hausgartens hat sich geändert. Auf monotonem Grün stehen jetzt Blautannen und Thujabäume.
Um das Nahrungsangebot der wildbisnen zu vergrößern und zu schützen, sollte man folgende Punkte beachten: Anlage von Blumenwiesen statt Zierrasen (s.a.STUKL u.TESEH (1986)), einheimische Pflanzen statt Exoten, Erhaltung und Schutz von Ddland, Offenhalten von Magerrasen und ähnlichen von der Sukzession bedrohten Biotopen, Wegränder nicht immer flächendeckend begrünen (Ruderalflora ist wichtig für Wildbienen). Diese Auflistung kann jeder durch eigene überlegungen noch verlängern.
Die Aufzählung von geeigneten Garten- und Wildpflanzen, Gehölzen und Stauden würde den Umfang dieser Arbeit übersteigen. Es sei deshalb auf das Merkheft von WESTRICH (1985) verwiesen, das kostenlos von der im Literaturverzeichnis angegebenen Behörde bezogen werden kann. Dort findet man genauere Auflistungen geeigneter Pflanzen in größerem Umfang.

Schlussbemerkung
Ich hoffe, daß dieser Artikel vielen als Anregung dient, sich intensiver mit Wildbienen zu befassen. Wildbienen schutz ist hierbei ein einfacher Einstieg und kann von je dem betrieben werden. Durch Nisthilfen kann man sogar auf dem Balkon Naturgeschehen hautnah miterleben. Dabei wird dem Interessierten immer wieder von neuem klar, wie viel schichtig und verflochten ökologische Zusammenhänge sind. Wildbienenschutz spricht deshalb nicht nur engagierte Na turkundefachleute, sondern genauso Jugendgruppen, Einzel personen, Schulen und Familien an.
Mein besonderer Dank gilt Herrn Dr. Westrich für zahlreiche anregende Gespräche, sowie für die Durchsicht des Manus kripts.

Literatur
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  • Schmiedeknecht,0. (1930): Die Hymenopteren Mitteleuropas. Jena
  • Stökl,H. u. Tesch,A.(1986): Bunte Wiesen in der Stadt.
  • NaBei 16: 35-73
  • Streesemann,E. Hrsg. (1978): Excursionsfauna, Wirbellose. Berlin
  • Warncke,K. u. Westrich,P. (1984): Rote Liste der BRD, Apoi dea. Greven
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  • Westrich,P.(1984): Kritisches Verzeichnis der Bienen der BRD (Hym. , Apoidea) . Co~rier Forschungsinstitut Sen kenberg 66, Frankfurt
  • Westrich,P. (1985): Wildbienenschutz in Dorf und Stadt. Ar beitsblätter zum Naturschutz Bad.-Württ. , Karlsruhe
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  • Westrich,P. u. schmidt,K. (1985): Für Baden-Württemberg neue und seltene Bienen und Wespen (Hym. ,Aculeata) . Caro linea 42: 115-120
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Die Arbeitsblätter zum Naturschutz Baden-Württembergs sind zu beziehen bei: Landesanstalt für Umweltschutz, Institut für Ökologie und Naturschutz, Postfach 210752, Bannwaldal lee 32, 7500 Karlsruhe 21


Abb.11: Anthidium manicatum L. nach MASSON (1951)


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