Ende Gelände

ANTI-CASTOR-NEWS

Aufruf aus Leipzig


1. Aktuelle Ideen zu Aktionen in Lüneburg
2. Atomstaat als Angriffspunkt linksradikaler Praxis - zum Beispiel Anfang November in Lüneburg, an den Gleisen, auf der Straße
3. Wir fangen schon vorher an - und Ihr hoffentlich auch ! Die Widerstandsbaustelle Lüneburg öffnet schon in der Woche vor dem Castortransport
4. Aufruf aus Leipzig
5. Ideen und Vorschläge für eine Woche zu „Widerstand und Vision“ in Lüneburg
6. Mailinglisten
7. Castor-Infos und Berichte

Castor-Tage - na und?
Wieder einmal Castoralarm - für die Woche vom 11. bis 16. November. Kein Thema für die Reste der Bewegungslinken? Schließlich ist die Anti-Atom-Bewegung von vorgestern, linke Diskussionen gehen an ihr vorbei, da tummeln sich NationalistInnen und DemokratieverteidigerInnen ... Und wenn der Zug mal steht, verschwindet deswegen der Kapitalismus noch lange nicht. Dennoch gibt es Gründe, auch an dieser Stelle Widerstand sichtbar zu machen: gegen die „Normalität“ einer rot/grünen Regierung, die vorgaukelt, alte gesellschaftliche Konflikte „gelöst“ zu haben; gegen den Überwachungs- und Polizeistaat; gegen die marktförmige Verwertungslogik; gegen den Umweltrassismus beim Uranabbau (in Gebieten indigener Gesellschaften); gegen den unausweichlichen Militarismus der Atomtechnik mit Uranwaffen aus Atommüll und der Option auf die Bombe (z. B. in Gronau oder Garching); gegen das Konstrukt von der „nationalen Verantwortung“; gegen rot-grünes „Neusprech“ (Orwell lässt grüßen) wie „Ausstieg“ oder „Konsens“ - für ein selbstbestimmtes Leben!

Zusammenhänge?
Der Castor fährt nicht deshalb, weil die Grünen sich nicht durchsetzen konnten. Vielmehr ist er Symptom einer Gesellschaftsordnung, die alle Lebensbereiche marktförmig verwertet und die Rahmenbedingungen dafür mit staatlichen Machtmitteln und Institutionen garantiert. Welche Regierung die dafür nötigen Verwaltungsschritte unternimmt, spielt, bei Unterschieden in Detailfragen, keine entscheidende Rolle. Wir hoffen nicht auf die „freien“ Kräfte des Marktes, um staatliche Macht einzudämmen. Ebensowenig hoffen wir auf den Staat als Bezwinger der ungezügelten Marktkräfte. Staat und Markt sind zwei Seiten einer Medaille. Wir wollen beide überwinden, um eine solidarische, selbstbestimmte Gesellschaft zu ermöglichen. Dabei gehen wir davon aus, dass Auseinandersetzungen mit unseren eigenen Positionen und denen unserer MitstreiterInnen ebenso wichtig sind wie alle Widerstandsaktionen.
Vor diesem Hintergrund fühlen wir uns verbunden mit allen Kämpfen um Emanzipation und gegen Unterdrückung. Wir sehen Zusammenhänge zum Kampf gegen Abschiebeknäste, Residenzpflicht und „Ausreisezentren“, gegen jeden Krieg, gegen rechte Ideologie, gegen staatliche Terrorismus-Definitionen, für politische Freiräume.

Zum Hintergrund dieses Transports
Der Zug, der demnächst durch Landschaft und Medien geistern wird, soll Atommüll aus „deutschen“ AKWs von der Plutoniumfabrik in La Hague/Frankreich nach Gorleben „zurückbringen“ (wo er nie war). Ist es nicht „unsere“ Verantwortung, „die Franzosen“ nicht darauf sitzenzulassen? Atomenergie ist ein internationales Geschäft - nationale Müll-Identitäten gehören auf den Müllhaufen. Zudem ist der Transport Teil einer Vereinbarung, die es Kraftwerksbetreibern in Deutschland ermöglicht, weiterhin Atommüll nach Frankreich zu transportieren. Und zwar nach wie vor in wesentlich größeren Mengen als in der umgekehrten Richtung. Ohne die „Rücktransporte“ nach Gorleben würde die französische Regierung keine „Hintransporte“ nach La Hague mehr akzeptieren. Somit sichern sie den Bestand „deutscher“ Anlagen. Um die Polizei zu enlasten, findet das Gorleben-Spektakel dieses Jahr nur einmal statt, dafür mit der doppelten Müllmenge. Diese Rechnung lassen wir nicht aufgehen!
Ideen für die Aktionstage (Kontakte siehe Rückseite):
Lüneburg zum Aktionsraum machen: Die Bezirksregierung Lüneburg trifft Entscheidungen über Camp- und Demonstrationsverbote. In der Bezirksregierung sitzt auch der Führungsstab für die Koordination des gesamten Castortransportes. Wir werden sie nicht ruhen lassen! Lüneburg ist Knotenpunkt mehrerer Bundesstraßen. Die Bahnstrecken Hamburg - Hannover und Lüneburg - Dannenberg sind gut zu erreichen! Polizei und BGS beanspruchen die Lüneburger Hauptstraßen und die Ostumgehung für Nachschub, Schichtwechsel, Gefangenentransporte ... Auch wir werden unterwegs sein!
  • Widerstandsbaustelle im „Anna und Arthur“ in der Katzenstrasse 2 ab 6.11., zur Entwicklung kreativer Aktionen. Bezugsgruppen-Findung möglich. aap Berlin
  • Auftaktdemo am Samstag, dem 9.11. - 12 Uhr: Treffpunkte in Gorleben und Gedelitz; 13 Uhr: Auftaktkundgebung an der Endlagerbaustelle; abends im Lüneburger „Infopark“: Veranstaltung zur Pogromnacht in Lüneburg
  • Wo keine Camps in Schienennähe mehr möglich sind, gibt es offene Häuser und Scheunen (siehe „Region aktiv“).
  • Vielfältige Aktionstage auch in Bremen.

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