Burkhard Keimburg, 1989; Konsensprinzip in der Kommune, in: Trafik Nr. 2/1989 (S. 29ff.)
Kreativität blüht nur in konsensfreien Räumen oder im kleinen Rahmen, wie zum Beispiel in den verschiedenen Arbeitsbereichen.
Aus: Jens Herrmann, 2001: Politische Gemeinschaften, Teil 7, in Der Rabe Ralf, August 2001 (S. 22)
Auch in Kommunen selbst gibt es seit langem eine Diskussion um das "Konsensprinzip". Exemplarisch dafür sind die Erfahrungen eines Kommunarden aus Niederkaufungen. Er verwerist auf offene Fragen bezüglich der Ausgestaltung des Konsensprinzips. So sei weder klar, ob das Aussprechen eines Vetos bedeute, daß nun weiterdiskuteirt werden müsse, oder ob damit die Entscheidung feststehe. Auch was spassieren soll, wenn zwei sich gegenseitig ausschließende Meinungen vertreten werden und es zu keiner Einigung käme, oder was Verantwortung im Zusammenahng von Konsens heiße, sei letztlich nicht klar. Nach seinen Erfahrungen verhlt sich das Konsensprinzip eher konservativ: "Dadurch daß Experimente extrem angstbesetzt sind und niemand Lust hat, sich durch einen Neuerungsvorschlag unnötig zu verschleißen, werden viele Ideen schon im Vorfeld verworfen." Zudem bedeute die Entscheidung im Konsens meist, daß die Lösung dann der kleinste gemeisame Nenner werde. Neues Engagement werde immer von irgendwem mißtrauisch beäuft, was schnell dazu führe, daß KommunardInnen, die etwas Alternatives einbringen oder machen wollen, sich eher zurückhalten, in der Erwartung, daß es ohnehin nicht durchsetzbar wäre. ... "Kreativität blüht nur in konsensfreien Räumen oder im kleinen Rahmen, wie zum Beispiel in den verschiedenen Arbeitsbereichen." Ein neues Modell, das die Niederkaufunger Kommune ausprobiere, sei die Dezentralisierung von Entscheidungen in Kleingruppen.
Richard Häusler in der Toolbox, punkt.um 12/2001 (S. 17)
Weder die formelhaften Bekenntnisse der Politik zur Nachhaltigkeit noch der Aktionismus selbst ernannter Agenda-Arbeitskreise treffen den Nerv der Sache. Die wirklichen Veränderungen finden dort statt, wo sich mit der Einführung von Moderationsverfahren das "Wie" des politischen Prozesses ändert.
Aus dem Einladungstext zum 7. Open-Space-Symposium "Selbstorganisation", 21.-24.4.2001 in Hamburg
Sie möchten die Kraft, den Esprit der Beteiligten nutzen, aber nicht die Kontrolle verlieren. ... Führung und Selbstorganisation, ergeben sie zusammen einen Sinn? Oder, wenn Führung Sinn stiftet, ist Selbstorganisation dann eine mögliche oder gar zwingende Folge? ... Wie könnte ein selbstbestimmtes, sinnorientiertes, kraftvoll beherztes Handeln erzeugt werden? Welche Rahmenbedingungen braucht es und welche Art Führung?
Anzeige von TuWas e.V. in Ökologisches Wirtschaften 6/2003 (S. 9)
Moderation ist die Führungstechnik der Zukunft!
Dominanzform Moderation
Aus: ToolBox für Agenda-ModeratorInnen, punkt.um 6/2001 (S. 13)
Auch ModeratorInnen (müssen) manipulieren
Die kommunikativen Fäigkeiten, von Agenda-ModeratorInnen, reichen für den Erfolg häufig nicht aus. Es müssen weitere Qualifikationen hinzu kommen, die mit dem öffentlichkeitswirksamen Charakter des Agenda-Prozesses zu tun haben. Und hier geht es eindeutig nur um das eine - Manipulation. ...
... Wichtig ist es, die Energie zu besitzen, sich ständig zu wiederholen - die Werbung macht es auch so.
... Ein absolutes Muss ist es, Gefühle anzusprechen. Gefühle steuern das Verhalten viel unmittelbarer als rationale Beweggründe.
Aus: Bettina Oppermann/Kerstin Langer, 2000: Umweltmediation (S. 11)
Mediations und Partizipationsverfahren können politische Entscheidungen jedoch nur vorbereiten und damit die Argumentationsbasis qualitativ spürbar verbessern. Da die Mitglieder eines Rundes Tisches nicht demokratisch legitimiert sind, können sie die Entscheidungsfindung in politischen Gremien nicht ersetzen.