Im Namen des Volkers

SCHULE UND KAPITALISMUS

Schulkritik


1. Einleitung
2. Historische Perspektive auf Schule - eng verbunden mit der Entwicklung des Kapitalismus
3. Schulkritik
4. Gibt es Alternativen?

Es geht, die Institution Schule betrachtend, niemals rein um ihre Mikrostruktur (also ihre interne Funktionsweise), unabdingbar ist es die gesellschaftlichen, die ökonomischen, politischen, rechtlichen und institutionellen, Rahmenbedingungen von Schule zu betrachten. Schule wird traditionell als geistesgeschichtlich-kulturelles Phänomen gefasst - in geisteswissenschaftlichen Überlegungen ist die zentrale Funktion der Schule die Überführung des Kindes aus dem Familienkreis in die Willensform des öffentlichen Lebens. "Die Schule organisiere den Übergang vom Spiel zum Ernst der Arbeit." (Zitat aus einem pädagogischen Handbuch). Daraus lässt sich kritisch lesen, dass ein Kind, noch vorwiegend auf Entdeckungsreise durch Leben und Umwelt, relativ frei von gesellschaftlichen Anforderungen, jedoch schon in familiären Strukturen und möglicherweise in der Kindertagesstätte ansozialisiert, in die Institution Schule eintritt, um innerhalb von 9 bis 13 Jahre genormt zu werden, also zum loyalen Staatsbürger erzogen zu werden, der/ die existiert, um den gesellschaftlichen Ist-Zustand in seinen Grundzügen zu erhalten bzw. noch zu optimieren (denken wir an die durch menschliche Arbeitskraft geschaffenen technischen und kulturellen Innovationen). Das Ziel von Schule ist also das Formen von Menschen, die die herrschende Ordnung anerkennen und natürlich nach Qualifikationen streben, die verwertbar* machen.

* [... Anmerkung: die Begiffe "Wert" und "verwerten" werden einige Male im Text auftauchen, dazu eine sehr kurze Erklärung, orientierend an Karl Marx´ "Kritik der politischen Ökonomie":
"Wert" ist die zur Produktion von Waren geleistete menschliche Arbeit, der "Wert" einer Ware bestimmt sich also nach der Leistung der menschlichen Arbeitskraft pro Zeiteinheit. Der Wert erscheint in Geld, das als universelles Tauschmittel dient. Wir haben es mit einem gesellschaftlichen Kreislauf zu tun, indem immer wieder Wert verwertet wird, d.h. dass unaufhörlich menschliche Arbeitskraft in Geld verwandelt wird. Dieses gesellschaftliche Verhältnis, diesen Fetisch der immerwährenden Mehrwertproduktion und menschlichen Arbeitsleistung zugunsten einer bedürfnisorientierten Nutzung von Ressourcen zu durchbrechen ist Ziel von KapitalismuskritikerInnen, so auch von uns]

"Schule ist scheiße" ist oft von SchülerInnen zu hören. Dieses "Null-Bock-Gefühl", das persönliche Empfinden der SchülerInnen ist ein guter Anknüpfungspunkt für eine Analyse und Kritik des Schulesystems. Mit einer Kritik am gesellschaftlichen Subsystem Schule gelangen wir automatisch zur Kritik des kapitalistischen Systems.
In der staatlichen Institution Schule finden sich verschiedene Unterdrückungsmechanismen. Im Folgenden wollen wir die nach unserer Meinung wichtigsten Unterdrückungsmechanismen, analysieren, kritisieren und aufzeigen was diese für das spätere Leben der SchülerInnen bedeuten.

Schultypen/ Abschlüsse
Entsprechend der erbrachten Leistungen und der sogenannten Begabung werden Schülerinnen und Schüler nach der elementaren Ausbildung in der Grundschule selektiert, indem sie (weniger freiwillig) zwischen Hauptschule, Mittelschule und Gymnasium wählen können. Durch diese Aufsplittung der Schularten werden die Lebenswege der SchülerInnen vorbestimmt, Entwicklungsmöglichkeiten und Chancen zusätzlich verbaut. Eine qualitativ höhere Bildung für potentielle gesellschaftliche Eliten gibt's im Gymnasium. Ein Abitur ermöglicht den Zugang zum Hochschulstudium, während Mittel- und Hauptschulabschlüsse meist nur den direkten Weg ins Arbeitsleben weisen. Außerdem existieren Privatschulen für wohl-situierte und vermögende Menschen, wo die Lernbedingungen entsprechend noch optimaler sind. Im Endeffekt gerät mensch, egal ob höhere oder "niedere" Bildungswege beschritten, jedoch in die Fänge des Verwertungsprozesses, d.h. der Zwang, die eigene Arbeitskraft zu verkaufen. Es unterscheiden sich später lediglich sozialer Status und das Niveau der Arbeit. Verschiedene Bildungsniveaus weisen (generalisierend betrachtet) den Weg in eine soziale ausdifferenzierte Gesellschaft, eine Gesellschaft der GewinnerInnen und VerliererInnen.

Das Klassenkollektiv- Strukturierungselement innerhalb der Schule
Die Klasse ist die Gemeinschaft, in der sich die SchülerInnen mindestens 9 Jahre bewegen müssen. In eine Klasse werden SchülerInnen gleichen Alters gesteckt, die Geschlechterdurchmischung der Klassenkollektive wird angestrebt. Die Klasse stellt somit eine Art gesellschaftlichen Mikrokosmos dar, einen Spiegel der Gesellschaft und soll auf diese auch entsprechend vorbereiten. Genau wie im größeren gesellschaftlichen Rahmen existieren in Klassen patriarchalische, konkurrenzorientierte Beziehungen der Individuen untereinander. Innerhalb der Klasse bilden sich meist Gruppen, die sich über bestimmte Kleidung, bestimmtes Verhalten etc. ihre gemeinsame Identität schaffen und sich gegenüber "den anderen" abgrenzen. Vor allem geschlechtsspezifische Abgrenzung ist typisch für Klassenkollektive - Mädchen/ Frauen verbünden sich miteinander, reden über Klamotten, Kerle, Make-up, Jungen/ Männer über Autos, Fußball und ihre sexuellen Errungenschaften. Geschlechterbilder werden also ganz stark geprägt, ein konstruierter und historisch gefestigter Unterschied zwischen Männern und Frauen wird zementiert. Das Verhalten vieler LehrerInnen gegenüber den SchülerInnen trägt ebenso dazu bei.
Der Wettbewerb innerhalb einer Klasse und der Klassen untereinander - das sog. Ranking von Schulen, eine in Sachsen von Kultusminister Rößler eingeführte Idee, sorgt für das Verinnerlichen eines Konkurrenzdenkens sowie der Leistungswilligkeit als Maßstab der Beziehung zu anderen Menschen. Die Parallele zum Arbeitsleben, z.B. innerhalb Arbeits-Teams ist unverkennbar.

LehrerIn- gesetzte Autorität
Die gesetzten Lehrinhalte im Frontalunterricht vermittelnd und die Schulordnung vollstreckend wird der Lehrer/ die Lehrerin zur Autorität. Der/die LehrerIn hat das objektiv richtige Wissen, welches die SchülerInnen in den seltensten Fällen hinterfragen oder gar anzweifeln dürfen. Durch die förmliche Anrede ("SIE"), durch das Respekt-Gebot wird das Konstrukt Lehrer = Autorität gefestigt. Mittels der autoritären Stellung der LehrerInnen lernen SchülerInnen sich Personen unterzuordnen, was ein Grundessential in der kapitalistischen Gesellschaft ist. Abstrakt betrachtet übernimmt im Arbeitsleben der oder die ChefIn die Funktion des oder der LehrerIn, die SchülerInnen die Funktion des oder der lohnabhängig Beschäftigten.

Egal ob ChefIn oder Angestellte/r - jede/r bleibt nur ein mehr oder weniger wichtiges Rädchen im Laufwerk des Kapitalismus. Die autoritäre Stellung der LehrerInnen wird durch einen Altersunterschied manifestiert, dies ist im Arbeitsleben nicht zwingend der Fall - so können junge Arbeitswütige sich schnell in Führungspositionen, ältere ArbeitnehmerInnen anweisend, heraufarbeiten.

Lehrplan- inhaltlicher Rahmenplan
Die gesamte Schulzeit ist mittels des vom Kultusministerium erarbeiteten Lehrplanes fest und klar durchorganisiert. Der Lehrplan legt fest, was die LehrerInnen den SchülerInnen vermitteln müssen, um dem Endziel der Schule - der Absolvierung der Prüfungen zu entsprechen. Ziel des Lehrplanes ist es den SchülerInnen ein einheitliches Grundwissen aufzuzwingen. Ein einheitliches Wissen - der genormte Mensch bietet die idealsten Voraussetzungen für die Auswahl für den Verwertungsprozess. Mittels der Spezialisierung der SchülerInnen auf bestimmte Profile (naturwissenschaftlich, musisch, sprachlich etc.) werden Berufswege in gewisse Bahnen gelenkt.

Eine mögliche individuelle Unterrichtgestaltung durch die LehrerInnen und vor allem durch die SchülerInnen ist zumeist ausgeschlossen. Zum Teil realitätsferne und statische Unterrichtsinhalte haben zur Folge, dass Schülernnen einfach abschalten, sich berieseln lassen. Das Entdecken und Ausleben eigener Interessen wird verwehrt und "Entdeckungslust", Kreativität, Kritikfähigkeit und auch Genussfähigkeit verkümmern. Auch wenn seitens der LehrerInnen der Wille besteht, den Unterricht freier zu gestalten, wäre dies im Endeffekt zum Nachteil der SchülerInnen, da somit die Prüfung gefährdet werden würde, weil z.B. Teile des Lehrplanes nicht geschafft wurden. Die Lehrinhalte, besonders in den Gesellschafts-/ sozialwissenschaftlichen Fächern wie Gesellschaftskunde, Ethik, Geschichte etc. beziehen sich positiv auf die herrschende Ordnung, auf die Verfassung. Die bürgerliche Demokratie wird als natürliche und ideale Gesellschaftsform verkauft, dies gilt für ebenso für gesellschaftliche Werte und die kapitalistische Produktionsweise.

Noten - zentrales Zwangselement
Es kommt der Tag, an dem der Lehrer/ die Lehrerin überprüfen, ob die SchülerInnen denn auch geschluckt haben, was ihnen Tag für Tag beigebracht wurde... Für das in Klausuren und sonstigen Tests wiedergegebene Wissen werden abgestufte Bewertungen in Form von Noten oder Punkten vergeben. Noten sind also das Zwangselement, das die SchülerInnen zwingt das "objektive Faktenwissen" auswendig zu lernen, um es dann in zeitlich eng aufeinanderfolgenden Leistungskontrollen/ Klausuren wiederzugeben. Bildlich gesprochen gleicht das Lernen einer Bullemie. Die SchülerInnen müssen Fakten in sich hineinfressen, um sie für Leistungskontrollen wieder auszukotzen, "hängen" bleibt wenig bis gar nichts. Wie wenig diese Art zu "lernen" mit der Förderung von selbstdenkenden und kritischen Menschen zu tun hat, liegt auf der Hand. Zensuren bewerten die Leistungen der SchülerInnen starr und ohne Betrachtung des Menschen, der die Leistungen erbracht hat, Individualität und spezifische Interessen der SchülerInnen werden vollkommen ausgeblendet.

Während bei der Benotung von abgefragtem Faktenwissen, vor allem in naturwissenschaftlichen Fächern, von einer mehr oder weniger objektiven Bewertung ausgegangen werden kann, gestaltet sich eine Bewertung von individuellen Meinungen, Gedanken, Kunstwerken oder sportlichen Leistungen, vor allem in künstlerischen oder musischen Fächern schon schwieriger. Nehmen wir z.B. die Interpretation eines literarischen Werkes. Interpretieren heißt im Sinne des Wortes eine Sache frei auszulegen. Doch wie oft hat nicht schon jede/ jeder einmal einfach das "Thema verfehlt", obwohl sie/ er das zu interpretierende eben individuell auslegte?! Wer hat nicht im Sportunterricht z.B. beim Ausdauer-Lauf wegen Schwächeerscheinungen einfach vorzeitig aufgeben und dafür eine schlechte Zensur einstecken müssen? Was ist mit Menschen, die im Musikunterricht nicht vorsingen wollen, weil sie nicht gern singen o.ä.? Pech gehabt! Vor dem Dogma der Bewertung ist niemand sicher! Im Sinne der kapitalistischen Logik erfüllt die rigorose Bewertung ihren Zweck, denn Noten machen Menschen zu Zahlen, die relativ leicht verglichen werden können. Dies erleichtert die Auswahl der Kandidatinnen und Kandidaten für den Verwertungsprozess im jeweiligen Arbeitsbereich. Durch Noten wird das Konkurrenz- und Leistungsprinzip geschürt: "schneller - höher - weiter", "ätsch bin besser als du". Es wird also nicht nur einseitig von Seiten der Autorität LehrerIn Druck ausgeübt, sondern die SchülerInnen untereinander üben fleißig das Prinzip der Ellenbogengesellschaft, die durch Vereinzelung und Egoismus geprägt ist. Auch die Eltern üben Leistungsdruck aus - wem sind Vorwürfe wie "Was soll nur aus dir werden" [---Wie schlecht willst du dich mal verwerten, was bist du doch für ein schlechtes Humankapital"---] nicht geläufig?!

Kopfnoten
... sind Noten, die über die erbrachten Leistungen hinaus, auch Disziplin, Fleiß, Ordnung, Mitarbeit der SchülerInnen bewerten. Kopfnoten stellen einen unverkennbaren Bezug zu den sog. "deutschen Sekundärtugenden" her, die der preußisch-autoritären Mentalität des vergangenen Kaiserreich entstammen. ,,Ruhe, Ordnung, Sauberkeit, Pünktlichkeit und Gehorsam" - diese Sekundärtugenden wurden übrigens als Maßstab für das Verhalten der Kinder und Jugendlichen eins zu eins aus der Schule des Kaiserreichs in das nationalsozialistische Schulsystem übernommen - gerade im konservativen Sachsen wieder eingeführt ist dies schon eine befremdliche Kontinuität.
Kopfnoten geben also den LehrerInnen ein weiteres Instrument zur Disziplinierung und Normierung des Verhaltens der SchülerInnen in die Hände. Auch hier wird klar: wer die Autorität von LehrerInnen hinterfragt oder aberkennt läuft Gefahr einer schlechten Benotung. Und wer möchte schon einen Menschen einstellen, der Autoritäten und Funktionsweisen hinterfragt?

Schulordnung - Repressives Regelwerk
Die Schulordnung als Regelwerk stellt besonders für die SchülerInnen entfremdende Verhaltensregeln auf und setzt klare Grenzen: wie darf bzw. muss mensch wo und wann was tun. Betrachten wir z.B. die zeitliche Struktur eines Schultages: Zu unmenschlichen Zeiten müssen SchülerInnen morgens zum Unterricht antreten. Es folgen 45 Minuten frontale Faktenvermittlung. Ein Schultag besteht aus abgesteckten Blöcken (Unterrichtsstunden), die SchülerInnen müssen entsprechend der vorgegebenen Unterrichtsfächer mehrfach maschinenartig umschalten, dies alles erinnert an Akkord-Arbeit. Die Schul- und Hausordnung kontrollieren menschliches Verhalten vollkommen, alles wird streng reguliert: Essen, Trinken, Rauchen, der WC-Gang, ab welchem Alter/ welcher Klassenstufe das Schulgelände verlassen werden darf. All dies stellt eine vollkommene Entmündigung der Kinder und Jugendlichen dar, erinnert, drastisch formuliert, an Knast, denn bei Verstoß gegen diese repressiven Normen und Regeln hagelt es Strafen in Form von Tadeln, Verweisen etc. Diese Verhaltensnormierung prägt sich bei den SchülerInnen nachhaltig ein. Wer sich auflehnt und selbstbestimmtes Verhalten einfordert oder gar vollzieht, ist einem starken psychischen Druck ausgesetzt, der im Endeffekt ruhigstellend wirkt. So anerzogenes normiertes Verhalten und Anpassungsfähigkeit sind Eigenschaften, die im späteren Arbeitsleben essentiell sind.
Der durch und durch regulierte Schultag weist eine unverkennbare Parallele zum späteren Arbeitsleben auf. Zum einen bezüglich der Arbeitszeiten, zum anderen hinsichtlich der absoluten Trennung der Sphäre der Arbeit (eben NUR Arbeiten/ Lernen) und der Privatsphäre, in der sich eben alles andere abspielen darf: ... Erholen, essen, lieben etc. Diese "Privatsphäre" stellt die Reproduktionssphäre dar, die den einzigen Zweck hat den Menschen wieder fit fürs Arbeiten bzw. Lernen zu machen.

SchülerInnenmitbestimmung - eine Farce
"Im Rahmen der Schülermitwirkung wird den Schülern die Möglichkeit gegeben, Leben und Unterricht ihrem Alltag entsprechend mitzugestalten... zu den Aufgaben der Schülermitwirkung gehören insbesondere die Wahrnehmung schulischer Interessen der Schüler, die Mithilfe bei der Lösung von Konfliktfällen und die Durchführung gemeinsamer Veranstaltungen..." [§ 51 Sächsisches Schulgesetz]

Ohne übermäßig für die Mitbestimmung der SchülerInnenräte einstehen zu wollen, wollen wir kurz die Beschränktheit dieser sog. "demokratischen Mitbestimmung" aufzeigen. Über das obige Zitat hinaus regelt das Schulgesetz haargenau die Dimension der SchülerInnenmitbestimmung: "Informationsrecht", Anhörungs- und Vorschlagsrecht", "Vermittlungsrecht", "Beschwerderecht". Hinter diesen Phrasen verbergen sich gehaltlose "Berechtigungen", die die Existenz einer SchülerInnenvertretung eigentlich nicht nötig machen. Die SchülerInnenvertretungen sind reines formales "Beiwerk", wie es in dieser "Demokratie" üblich ist. SchülerInnen ihrer Klasse/ Schule/ einer Stadt wählen "ihre" VertreterInnen - der Akt des Wählens zur Legitimation einer Interessenvertretung weist Parallelen zur bürgerlichen Demokratie auf. Wahlen stellen das Instrument dar, das bestehende zu sichern, psychologisch die Möglichkeiten des "Gestalten-Dürfens" zu suggerieren. Doch die Grenzen dieses "Mitmachens" sind in diktatorischer Manier per Gesetz festgesetzt. Aktionsrahmen der SchülerInnenvertretungen ist die Schule, die Themen, zu denen sie sich positionieren dürfen sind die die Schule betreffenden, es gibt also kein allgemeinpolitisches Mandat. Die "demokratische" Dimension der Mitbestimmung illustriert auch die Zusammensetzung der Schulkonferenz in Sachsen, die das "Organ der Schule" ist und die das gleichberechtigte Mitwirken von SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern sichern soll: das Sächsische Schulgesetz legt in § 43 fest, dass die Schulkonferenz in Sachsen aus 6 LehrerInnen, 3 ElternvertreterInnen und den 3 SchülerInnenvertreterInnen besteht, was ein vollkommenes Missverhältnis ist.

Konkret hat z.B. der StadtschülerInnenrat in Leipzig im kommunalen Schul-Ausschuss rein beratende Funktion, dies ließe sich anhand der Ebenen [Land - Bund] weiterführen, wobei die BundesschülerInnenvertretung in Deutschland vom Gesetzgeber gar nicht anerkannt wird. Die Mitbestimmung und -gestaltung, sei sie noch so begrenzt wie hier aufgeführt, führt im Endeffekt jedoch sowieso nur zu Stabilisierung des bestehenden - hier des Systems Schule - radikale Veränderungen werden niemals zugelassen. Grund genug sich nicht übermäßig an einer "Demokratisierungsforderung" aufzureiben, da diese selten das Zwanghafte des Ganzen, also des Schulsystems und damit verbunden des ganzen Gesellschaftssystems einbezieht, was aber, wie wir denken, notwendig ist!

 

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