Ende Gelände

1. MAI 2001: POGROMARTIGER ANGRIFF AUF DIE PROJEKTWERKSTATT

Was ist ein Pogrom?


1. Einleitung zur Attacke auf die Projektwerkstatt am 1.5.2001
2. Vorgeschichte: Acht Jahre Ausgrenzung und Angriffe
3. Zwei Tötungsversuche, mehrere Brandattacken, endlos viel Sachbeschädigung: Die ersten zehn Jahre
4. Was ist ein Pogrom?
5. Der "Mitte"-Mob* greift an: Bericht vom 1. Mai
6. Die Mitte setzt ihre Institutionen ein: Politische Äußerungen zum Geschehen
7. Walpurgisnacht-Vorfälle in Saasen haben Nachspiel
8. Das Trauerspiel geht weiter
9. Links zu 2001
10. Die Vorphase 2002 und das Verhalten verschiedener Teile der Gesellschaft
11. Berichte
12. Gegendarstellung (aus dem Dorf)
13. Die Monate danach
14. Scharmützel nach 2002
15. 2014 und 2015: Nazistress
16. Ende 2015: Eine Flüchtlingsunterkunft nach Saasen ...

In unseren Worten (angelehnt auch ungefähr der Wörterbuch-Bedeutung): Übergriff einer größeren Zahl von Menschen, die durch diskriminierenden und ausgrenzende Äußerungen dazu gebracht, einen Haß gegen die Angegriffenen aufzubringen. Dieser Haß wird über gesellschaftliche Debatten erzeugt, muß also keinerlei Wirklichkeitsbezug haben - klassische Pogrome z.B. laufen über Argumentationsmuster "die nehmen Euch die Arbeitsplätze weg", "die leben auf Eure Kosten" oder ähnliches.

Typischer Verlauf nach einem Pogrom:
1. Es ist nichts gewesen. Oder: Es war nicht so schlimm.
Wenn 1. nicht mehr durchzuhalten ist: 2. Das waren Fremde (oder "Jugendliche" o.ä.)
Wenn 2. nicht mehr durchzuhalten ist: 3. Die anderen sind Schuld.
Wenn 3. nicht mehr durchzuhalten ist: 4. Oh, wir sind so betroffen (oft: Lichterkette)
In allen Fällen: Die Angegriffenen werden unspektakulär von Polizei, Baubehörde u.ä. verdrängt.

In Saasen war es noch schlimmer ... schon nach 1. stellen KommunalpolitikerInnen und Staatsanwaltschaft klar, daß nichts gewesen ist.

Hinweis:
Der folgende Text enthält Namen - zum einen der vier Haupttäter des Überfalls auf die Projektwerkstatt, zum einen von Politikern, die z.T. mit sozialrassistischen Äußerungen als geistige Brandstifter tätig waren.

Es ist unser Ziel, die Auseinandersetzungen in einem gleichberechtigen Dialog beizulegen. Aktuell wird von Seiten der Gemeinde und des Ortsbeirats ausschließlich unter Ausschluß der Projektwerkstatt agiert - so gab es ein Treffen der ortsansässigen Vereine, nur der Förderverein der Projektwerkstatt war nicht geladen. Zudem werden weiterhin BesucherInnen der Projektwerkstatt oder sie selbst (siehe z.B. hier) angepöbelt, am 1.7. wurde erneut eine Scheibe eingeworfen. Sozialrassismus läßt sich nicht mit lapidaren Erklärungen und Gesundbeterei angehen.

Am 27. Juni trat die Kriminalpolizei Gießen mit der Bitte an uns heran, die Namen zu entfernen, um eine Eskalation zu vermeiden. Wir würden dieses gern tun - zugunsten eines Dialogs. Bislang aber sind wie die einzigen, die diesen Dialog wollen, während ansonsten gemauert und gekungelt wird. Solange da so ist, können wir nicht erkennen, daß das Problem "Sozialrassismus" behandelt werden soll. Eher werden wir wohl weiter als das Problem betrachtet ... allein die Angst vor Öffentlichkeit hält die Politik am Handeln. Traurig, aber wahr.

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