Verkehrswende im Wiesecktal

SOZIALPROTESTE, GEGEN HARTZ IV ...
HINTER DEN KULISSEN DER APPARATSCHIKS

Gewerkschaften


1. Machtkämpfe und Vereinnahmungen
2. Beispiele
3. Verhaltenstipps von FR & Co.
4. Gewerkschaften
5. Links

Rechts: Junge Welt, 28.9.2004 (S. 1)

Standortpolitik von Gewerkschaften
Aus einer Pressemitteilung von Ver.di
21.10.2004 - DHL - Deutsche Post World Net soll Signal für den Standort Deutschland setzen
Nachdem ein politischer Konsens über die Erweiterung des DHL-Drehkreuzes am Flughafen Brüssel nicht erreicht werden konnte und DHL nun plant, mittelfristig Geschäftsaktivitäten aus Brüssel zu verlagern, sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Rolf Büttner heute: "Die eingetretene Situation sollte genutzt werden, um Wachstum zu schaffen und ein Signal für den Standort Deutschland zu setzen."


Aus einer Kritik am ESF in London von Dieter Dehm (PDS!) in Junge Welt, 21.20.2004
Kritik an der DGB-Spitze wurde laut, die am vergangenen 3. April die Berliner Hauptbühne okkupiert hatte, um unabgesprochene SPD-Redner einzuflechten und im Gegenzug Künstler, die beim letzten Bundestagswahlkampf gegen Stoiber und Schröder aufgetreten waren, außen vor zu lassen.

Im Original: Offener Brief
Offener Brief an Gewerkschaften in Sachen Opel-Streik
Der starke Arm des organisierten Proletariats hat bei Opel die Räder zum Stillstand gebracht. Mit feuchtem Auge blicken die Linken nach Bochum und versichern, daß es auch und gerade ihre Ansicht sei, daß diese Arbeitsplätze unbedingt erhalten bleiben müssen. Ja, mehr noch, die Beschäftigung und der Standort sollen garantiert werden. Das heißt, es werden weiter Autos gebaut, die weiter die schwindenden Ölreserven durch den Auspuff jagen, die unsere Städte unbewohnbar wie den Mond machen und die freie Landschaft mit einem immerwährenden Lärmteppich überziehen. Für jedes Auto werden kostbare und endliche Ressourcen vergeudet, angefangen vom einfachen Stahl, der gerade von China abgezogen wird, bis zu raren Metallen, wie Kupfer, Silber und Gold für die überbordende Elektronik und elektomechanischen Klimbim, wie Fensterheber und Sitzverstellung.
Der oberste Gewerkschaftsboß Sommer will die Ressourcenverschleuderung zugunsten der Arbeitsplätze sogar noch mit einer "Verschrottungsprämie" anheizen, die beim Kauf eines Neuwagens vom Staat bezahlt wird. Die Wut steigt einem hoch, wenn man sieht, wie wenig solche Leute von den Debatten der letzten Jahre mitbekommen haben und immer noch mir Rezepten aus dem letzten oder vorletzten Jahrhundert ankommen.
Die Konzepte für einen umweltfreundlichen und ressourcenschonenden Verkehr liegen seit Jahren in den Schubladen. Selbst für die, die sich nicht ganz vom privaten Kraftfahrzeug verabschieden wollen, gibt es Lösungen: sparsame, haltbare und reparaturfreundliche sind längst entwickelt worden, aber uninteressant für Konzerne, die auf Materialdurchsatz bei Neuproduktion statt auf nachhaltige Systemlösungen setzen.
Arbeiter von Rüstungsbetrieben, einst in der selben IG Metall organisiert, hatten schon vor gut einem Vierteljahrhundert verstanden, daß kein Segen darauf liegt, wenn sie weiter Waffen nur produzieren wollen. Sie haben sich alternative Produkte ausgedacht, die mit einer Entlastung der Umwelt verbunden waren.
Wenn man erlebt hat, wie diese Ansätze von den deutschen Gewerkschaften und den deutschen Linken marginalisiert wurden, fällt es schwer den
Arbeitern von Opel mit freudigem Herzen in ihrem Verlangen beizustehen, noch ein paar Jahre lang die Zahl der ressourcenfressenden und
umweltzerstörenden Blechkisten um ein paar Millionen zu vermehren. Noch tragischer ist, daß es in der jetztigen Situation noch weniger als je
zuvor eine Gesprächsebene mit den Beschäftigten von Opel über die Frage gibt. Und auch nicht bei VW, Daimler oder Ford, die früher oder später vor dem gleichen Problem stehen.
Roland Schnell, Kieler Str. 3, 10115 Berlin


Promikult

Aus dem Interview "Die Mehrheit wollte, daß Frank Bsirske redet" mit Daniela Schilling, in: Junge Welt, 30.5.2006 (S. 8)
F: Die Bundesvorstände der Gewerkschaften halten sich allerdings bisher zurück. Trotzdem soll ver.di-Vorsitzender Frank Bsirske als einer der Starredner auftreten. Muß das sein?
Nein, muß es nicht. Aber Frank Bsirske bekommt drei Minuten, wie alle anderen. Alle Redebeiträge sind wichtig, alle haben die gleiche Redezeit. Das Rhein-Main-Bündnis war dennoch dagegen, weil Bsirske verantwortlich für die Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst ist, die Reallohnverlust und Mehrarbeit bedeuten. Ich bin davon selbst direkt betroffen und kann diesen Auftritt nicht unterstützen. Auf dem Vorbereitungstreffen wollte allerdings die Mehrheit, daß Bsirske redet.
F: Wieso darf Katja Kipping auf der Demo reden, die Mitglied im Bundesvorstand der Linkspartei.PDS ist, aber kein Vertreter der WASG?
Katja Kipping wird als Rednerin des Netzwerkes Grundeinkommen sprechen.


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