Zitate aus den Reihen der Gentechnikbefürworter innen
Sie wissen es selbst: Unkontrollierbar! Erfolglos! Ungewollte Effekte!
Die Möglichkeiten, eine Pflanze durch gentechnische Veränderungen zu verbessern, sind gering. Dies ist einer Reihe von Ursachen geschuldet. So lassen sich die Effekte eines spezifischen Gens auf das Wachstum der Pflanze, deren Entwicklung und Reaktionen auf die Umwelt nicht genau vorhersagen. Dazu kommt die geringe Erfolgsrate bei der gentechnischen Manipulation, der Mangel an präziser Kontrolle über das Gen, sobald es in das Genom eingebaut worden ist, und andere ungewollte Effekte, die mit dem Geschehen bei der Gentransformation und dem Verfahren der Zellkultur zusammenhängen. (Monsanto in einem Patentantrag für eine gv-freie Pflanze, S. 1)
Aus Michael Krawinkel, "Vom goldenen Reiskorn", in: taz am 25.5.2009
Wenn wir nicht methodenverliebt und mit dem vorrangigen Ziel der Förderung der Agrochemie- und Saatgutkonzerne an das Problem herangehen, geht es um Produktionssteigerung und -sicherung kleinbäuerlicher Landwirtschaft in den Entwicklungsländern selbst. Die steigende Zahl von Menschen, die in Nahrungsunsicherheit leben, zeigt, dass die bisherigen Ansätze dort kom-plett versagen. Verbesserung lokalen Saatguts, Verminderung der Verluste, die nach der Ernte entstehen, Verzicht auf subventionierte Agrarexporte und Förderung ländlicher Entwicklung sind echte Ansatzpunkte.
Das klingt nicht nach Innovation, aber es ist zielführend - was man von dem Missbrauch des Argu-ments, Grüne Gentechnik leiste einen Beitrag zur Hungerbekämpfung, nicht sagen kann. Dessen Protagonisten leisten der Entwicklung Vorschub, dass die Saatgut- und Agrochemiekonzerne des Nordens die Märkte hier und im Süden erobern und die dortige kleinbäuerliche Landwirtschaft verdrängen.
Aus einer ungehaltenen Rede von Jean Ziegler (wurde bei den Salzburger Festspielen 2011 wieder ausgeladen; dokumentiert in: FR, 26.7.2001, S. 30f.)
Sehr verehrte Damen und Herren, alle fünf Sekunden verhungert ein Kind unter zehn Jahren. 37000 Menschen verhungern jeden Tag, und fast eine Milliarde sind permanent schwerstens un-terernährt. Und derselbe World-Food-Report der FAO, der alljährlich diese Opferzahlen gibt, sagt, dass die Weltlandwirtschaft in der heutigen Phase ihrer Entwicklung problemlos das Doppelte der Weltbevölkerung normal ernähren könnte.
Schlussfolgerung: Es gibt keinen objektiven Mangel, also keine Fatalität für das tägliche Massaker des Hungers, das in eisiger Normalität vor sich geht. Ein Kind, das am Hunger stirbt, wird ermordet. Gestorben wird überall gleich. Ob in den somalischen Flüchtlingslagern, den Elendsvierteln von Karachi oder in den Slums von Dacca, der Todeskampf folgt immer denselben Etappen.
Bauernverbandspräsident Gerhard Sonnleitner im Interview der Süddeutschen Zeitung am 22.4.2008
Das Problem ist, dass die Versorgungssicherheit nicht mehr gegeben ist, weil die Bauern aufgrund der örtlichen Verhältnisse in vielen Entwicklungsländern ökonomisch nicht überleben konnten. Verschärft wird die Dramatik dadurch, dass die vorhandene Nahrung vor Ort durch Korruption und Spekulation zurückgehalten wird. Angefangen von den großen "Heuschrecken" bis hinunter zu den Kleinen wird munter spekuliert - zum Schaden der Bevölkerung. ...
Wenn wir Versorgungsengpässe vermeiden wollen, müssen wir insgesamt die Spekulation mit Hedgefonds besser in den Griff bekommen. Diese virtuelle Welt der Spekulation schädigt die reale Welt. Das sehen wir derzeit in den Entwicklungsländern. Und wir müssen bei diesen Ländern mehr auf Good Governance setzten - das heißt, wir dürfen nur jene Länder unterstützen, die auch den Landwirten ihre Rechte geben, die sich um den ländlichen Raum kümmern.
sueddeutsche.de: Unionsfraktionschef Volker Kauder rief dazu auf, die Gentechnik zu nutzen, um die Nahrungsmittelkrise in den Griff zu bekommen.
Sonnleitner: Nein, Gentechnik löst unsere heutigen Probleme nicht.
Aus einem Interview mit Dr. Gerhard Waitz von der Firma AgrEvo, in: Stern Nr. 37/1996 (S. 164)
Frage: Läßt sich die Weltbevölkerung In zehn Jahren noch ohne Gentechnik ernähren?
Sicherlich. Aber die Gentechnik wird Menge und Qualität der Nahrungsmittel verbessern.
Michael Miersch und Dirk Maxeiner, in der Zeitschrift Focus 6/2002:
Es wird Zeit, die Debatte um grüne Gentechnik neu zu führen. Denn bei genauerer Betrachtung ist es keinesfalls so, dass Gentechnik-Gegner die Moral für sich gepachtet haben. Nicht, weil ohne Gentechnik die Menschheit verhungern würde, wie es aus den Propagandaabteilungen der Agro-konzerne tönt. Das trifft – jedenfalls zurzeit – nicht zu, denn die Potenziale von Flächenerweite-rung und konventionellen Züchtungsmethoden sind noch lange nicht ausgereizt. Aber: Ein Stopp der grünen Gentechnik würde ökologische Zukunftsoptionen blockieren.
Aus einem Interview mit dem Gentechnik-Lobbyisten Klaus-Dieter Jany, in: FOCUS Nr. 12 (1995)
FOCUS: Können gentechnisch veränderte Pflanzen und Lebensmittel das Welt-Ernährungsproblem lösen?
Jany: Im Prinzip ja. Entwicklungs- und Schwellenländer werden ohne diese Technologie kaum aus-kommen. Schließlich sind dort die landwirtschaftlichen Produktionsbedingungen sehr ungünstig, vom Klima bis hin zu oft extrem schlechten Böden. ...
FOCUS: Ist Hunger ein Produktions- oder ein Verteilungsproblem?
Jany: Zur Zeit erzeugt die Welt genügend Nahrungsmittel. Ursachen für Hunger sind vor allem instabile politische Verhältnisse, mangelnde Bildung und das Fehlen einer geeigneten Logistik.
FDP-Bundestagsabgeordnete Christel Happach-Kasan, die meint: "Nahrungsmittel müssen bei den Menschen ankommen, die Hunger haben" und dann fehlende Straßen bemängelt. Nein, liebe Frau Happach-Kasan, die Straßen dienen in der Regel dazu, den Menschen die Nahrungsmittel wegzunehmen. Wir brauchen keine bessere Verteilung, sondern mehr Selbstbestimmung der Menschen.
Fleischproduktion … 4 Milliarden mehr … Deutschland exportiert Fleisch – durch Sojaimporte!
Aus "Äcker könnten vier Milliarden Menschen mehr ernähren", in: Spiegel Online, 2.8.2013
Emily Cassidy von der University of Minnesota in Saint Paul und ihre Kollegen haben erst einmal berechnet, wie viel von den 41 wichtigsten Nahrungspflanzen weltweit produziert wird - und wo diese Erträge landen. Die meisten Basisdaten für ihre Berechnungen stammen aus den Jahren 1997 bis 2003.
Im Fachmagazin "Environmental Research Letters" berichten sie folgendes:
- Nur 67 Prozent der geernteten Pflanzen werden zu Nahrungsmitteln verarbeitet. Bezogen auf die Kalorien entspricht dieser Anteil sogar nur 55 Prozent der Gesamtenergie.
- 24 Prozent der Pflanzen (36 Prozent der Kalorien) werden als Tierfutter genutzt.
- Neun Prozent (Masse und Kalorien) werden anderweitig verarbeitet, etwa zu Biotreibstoff. Die Produktion von Biotreibstoffen ist in den vergangenen Jahren allerdings stark gestiegen. Während beispielsweise in den USA im Jahr 2000 rund sechs Prozent des Maises als Rohmaterial für Kraft-stoff diente, waren es 2010 rund 38 Prozent.
Die größte Stellschraube in diesem System ist die Fleischproduktion. Um eine Kalorie Fleisch auf dem Teller zu haben, sind im Schnitt bereits rund zehn Kalorien Getreide verbraucht worden - zum Teil aber auch bis zu 30. Fisch haben die Forscher in ihrer Studie vernachlässigt, ebenso Schafe und Ziegen, die in der Regel nur weiden und kein Kraftfutter bekommen. Den täglichen Energiebedarf eines Menschen setzen die Forscher bei 2700 Kilokalorien an.
Die Ergebnisse der Berechnungen klingen beeindruckend:
- Würde die gesamte Getreideernte zu Nahrungsmitteln verarbeitet und gar nichts mehr zu Fut-termitteln für Rinder, Schweine oder Geflügel, dann könnten vier Milliarden Menschen mehr ernährt werden. ...
"Die gute Nachricht ist, dass wir bereits genug Nahrungsmittel produzieren, um mehrere Milliarden Menschen mehr zu ernähren", sagt Emily Cassidy.
Aus der Seite von BioSicherheit zu Confinement/Terminatortechnologie:
Eine Möglichkeit, die Ausbreitung und damit die Auskreuzung von Transgenen zu verhindern, ist eine gezielt hervorgerufene Samensterilität. Es gibt verschiedene molekularbiologische Konzepte, um Pflanzen zu erzeugen, die nicht oder nur nach Behandlung mit Chemikalien auskeimen. Aller-dings: Diese als Terminator-Technologie bekannt gewordenen Ansätze sind umstritten. ...
Terminator soll verhindern, dass Landwirte das Saatgut der damit versehenen Pflanzen selbst ver-mehren, so dass sie gezwungen sind, Saatgut jedes Jahr neu zu kaufen. Nach heftigen Diskussio-nen haben sich zumindest einige Agro-Unternehmen verpflichtet, auf die Terminator-Technologie zu verzichten. Doch: Da sie das Auskeimen der Samen unterdrücken, können GURT-Technologien wie das Terminator-Konzept grundsätzlich auch dazu verwendet werden, um Vermehrung und Ausbreitung von gv-Pflanzen zu verhindern.
Die ärmsten Länder wären schlecht beraten, starke Patente auf Pflanzentechnologien zuzulassen, weil diese die Möglichkeit des Nachbaus unterbinden, das Saatgut verteuern und den Zugang der Landwirte zu neuen Technologien erschweren würden. (DFG-Broschüre, S. 80)
Die Aussicht, in dem stagnierenden Pflanzenschutzmittelmarkt durch Anwendung der Pflanzenbiotechnologie Positionsverbesserungen zu erzielen, erklärt die für das Marktvolumen und die Profitabilität der Branche unerwartet hohe interne und externe F&E- Intensität. Die sich abzeichnenden Erfolge in der Einführung von transgenen Kulturpflanzen in Nordamerika, Argentinien und Brasilien haben der durch Übernahme und Fusion von Pflanzenschutzmittelherstellern erfolgten Marktkonsolidierung weiteres Momentum gegeben und zu einer regen Akquisitionstätigkeit der Unternehmen in die Biotechnologie- und Saatzuchtbranche geführt. (Uwe Schrader 1999, Chef von InnoPlanta - F&E = Forschung und Entwicklung)
Indirekt beschreibt das auch BAYER als Ziel ...
Aus dem Interview mit Bayer-Vorstand Dr. Wolfgang Plischke, in: "research" Nr. 18 (S. 31)
... sind wir die weltweite Nummer eins im Bereich des konventionellen Pflanzenschutzes. Um diese Position zu halten und auszubauen, müssen wir Forschung und Entwicklung vorantreiben ... Ent-scheidend stärken wollen wir auch den Bereich Bio-Science.
Monsanto jubelt: Mehr Spritzmittelverkauf! (Zitat boerse.ARD.de)
"Wir sind gut ins Jahr gestartet", freute sich Monsanto-Boss Hugh Grant. Besonders in Lateiname-rika sei die Nachfrage groß gewesen. Die dortigen Bauern hätten mehr Saatgut und Unkrautver-nichter abgenommen, erklärte Grant.
Bericht auf ProPlanta zu "Super-Unkräutern" (15.1.2010)
Landwirte in den USA bekommen zunehmend Probleme mit Unkräutern, die gegen bestimmte Herbizide resistent geworden sind. Eine aktuelle Studie sieht den großflächigen Anbau gentech-nisch veränderter Pflanzen als Ursache.
Aus der BVL-Broschüre "Die Grüne Gentechnik" (3. Auflage, S. 23)
Die zu häufige Anwendung der gleichen Herbizide birgt sowohl beim konventionellen als auch beim Anbau von herbizidtoleranten Bt-Pflanzen die Gefahr der Selektion resistenter Unkräuter.
Erhofft: Mehr Düngemitteleinsatz!
Auch wenn ich nicht glaube, dass Europa in absehbarer Zeit auf den Gentechnik-Zug aufspringen wird, gehe ich dennoch davon aus, dass die Gentechnik, gerade für die Staaten, welche sie bereits nutzen, zu einem der wichtigsten Faktoren für die Zukunft ihrer Landwirtschaft geworden ist. Das Interessante daran ist aber ... dass der wachsende Einsatz der Gentechnik einen steigenden Einsatz von Düngemitteln erfordert. Denn aufgrund der genetischen Veränderung steigt der Nährstoffbedarf der Pflanze rasant, die dem Boden damit ebenso schnell verstärkt seine Nährstoffe entzieht. Diese Nährstoffe müssen dem Boden aber wieder zugefügt werden, in Form von - natürlich - Düngemitteln. Miriam Kraus, "Gentechnologie erhöht den Bedarf an Düngemitteln" (3.6.2009, als Tipp für Investments)
Wichtig ist, den Verbrauchern klar zu sagen, wo heute schon die Gentechnik steht und dass es keinen Zurück mehr gibt. Absurd sind auch die Abstandsregelungen für Versuchsfelder etwa von MON810, denn der Maispollen fliegt kilometerweit. (DFG-Boss Winnacker in der Süddeutschen Zeitung am 18.7.2009, Quelle)
Aus der Festrede von Christel Happach-Kasan auf dem InnoPlanta-Forum am 6.9.2010:
Null ist keine biologische Größe. Deshalb brauchen wir dringend die Abschaffung der Nulltoleranz.
Jany über Bienen am 11.5.2007 in einem Beitrag des WGG: "In ihrer natürlichen Umgebung sammeln Bienen Nektar und Blütenpollen, die zur eigenen Ernährung und der Ernährung der Brut dienen. Maisfelder sind dabei, solange Alternativen vorhanden sind, wenig attraktive Futterquellen (Trachtpflanzen)."
Das ist Blödsinn: Eine Untersuchung aus der Schweiz zeigt, dass Mais sogar die Hauptversorgungs-pflanze der Bienen für Pollen ist - wenn er blüht.
Koexistenz klappt nicht - dann höhere Grenzwerte!
Als im Frühjahr 2010 schon wieder viel Maissaatgut vermischt war, forderte die CDU am 9.6.2010 höherer Grenzwerte:
Zur Diskussion um die Verunreinigung von Maissaatgut mit der in der EU nicht zugelassenen Maissorte NK 603, die im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz geführt wurde, erklärt der agrarpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Bleser MdB: ... Das eigentliche Problem liegt jedoch auf einer anderen Ebene: Die Nulltoleranzregelung der EU für dort nicht zugelassene gv-Sorten ist nicht praktikabel und muss endlich praxisgerecht ausgestaltet werden. Bei einem Anbau von weltweit ca. 135 Millionen Hektar GVO-Pflanzen ist es schlicht eine Illusion, dass man sich in einer globalisierten Welt auf Dauer einer Technologie verschließen könne. Nicht ohne Grund hat sich die christlich-liberale Koalition im Koalitionsvertrag für eine Änderung ausgesprochen.
Gentechnikfreiheit gibt es nicht!
Die Schwellenwert-Regelungen sind notwendig, da es in der landwirtschaftliche Produktion keine 100%ige Reinheit geben kann. (BIO Mitteldeutschland, 4.2.2004)
Illegal, scheiß egal!
Honig enthält im Prinzip 0,5 Prozent Pollen. Ob da ein bisschen was vom Bt-Mais dabei ist, ist völlig egal. (Christel Happach-Kasan, FDP, im Bundestag)
Die Öffentlichkeit fürchtet eine mögliche Ausbreitung der Antibiotika-Resistenzgene. Dies wird in der Wissenschaft zwar diskutiert, aber nicht als relevant angesehen. (DFG-Broschüre "Grüne Gentechnik")
Schlaue WissenschaftlerInnen
Diese Auskreuzungen haben keine biologische Wirksamkeit. (Prof. Kogel im Deutschlandfunk ... wie pflanzen sich dann Pflanzen fort?)
Die Folge: Super-Unkräutern!
Landwirte in den USA bekommen zunehmend Probleme mit Unkräutern, die gegen bestimmte Herbizide resistent geworden sind. Eine aktuelle Studie sieht den großflächigen Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen als Ursache. ProPlanta (15.1.2010)
Positive Aussagen ... [sollten] von Akteuen stammen, die nicht von den Entscheidungen dieser Aufsichtsbehörden abhängig sind. ... Positive Aussagen über Aufsichtsbehörden, die vom unteren Ende stammen (= Bioindustrien), tragen zu der glaubwürdigkeitsvernichtenden Wahrnehmung bei, diejenigen mit den größten eigenen Interessen hätten die Kontrolle über die Aufsichtsbehörden. (Burson-Marsteller Papier von 1997)
Wenn es Europa-Bio gelingen soll, den Übergang zu einer effektiven öffentlichen Stimme zu vollziehen, muß eine Verlagerung von einer sachfragenorientierten Kommunikation hin zu einer auf „Geschichten“ gestützten Kommunikation stattfinden. (Burson-Marsteller Papier von 1997)
Ein wirklich aggressives Kommunikationskonzept versucht selber Begriffe zu setzen und immer wieder dem Gegner Begriffe streitig zu machen und umzudeuten. Aus einem „Risiko für Mensch und Umwelt“ wird so z.B. ein „Risiko des Nicht-Handelns“ und bei dem aktuellen Erprobungsanbau von gentechnisch veränderten Pflanzen geht es nicht um deren Durchsetzung, sondern um die friedliche „KOEXISTENZ“ verschiedener Anbauformen. Besonders stolz sind wir in diesem Zusammenhang darauf, die mit der Ökologiebewegung assozierte Vorsilbe „Bio“ erfolgreich gehijackt zu haben. Die verschiedenen BIO-TECH-REGIONEN Deutschlands sind also BioRegionen, und dementsprechen heißt es eben BioMitteldeutschland und nicht BioTechMitteldeutschland. (EuropaBio)
Wir müssen zeigen, dass diese Technik, die wir einführen wollen, große Vorteile hat – und dass diese Vorteile begreifbar werden. Erst dann, glaube ich, kann man die Bevölkerung wirklich überzeugen. Unsere Aufgabe ist es, stetig und mit viel Geduld Überzeugungsarbeit zu leisten. (Prof. Kogel, Uni Gießen)
Sogar in den Augen der ForscherInnen selbst: Forschung = PR-Arbeit für die gewollte Technik
Demokratische Politik kann die Meinung der Wähler nicht ignorieren. Sie ist aber auch dafür mitverantwortlich, dass die Wähler Fakten zur Kenntnis nehmen. ... Wissenschaft und Politik sollten gleichermaßen bemüht sein, in einem Diskurs diese Zusammenhänge zu erklären und um Akzeptanz für eine wichtige Forschungsrichtung mit großem Zukunftspotenzial zu werben. (Nationale Wissenschaftsakademien in Deutschland am 13.10.2009)
Wir müssen zeigen, dass diese Technik, die wir einführen wollen, große Vorteile hat – und dass diese Vorteile begreifbar werden. Erst dann, glaube ich, kann man die Bevölkerung wirklich überzeugen. Unsere Aufgabe ist es, stetig und mit viel Geduld Überzeugungsarbeit zu leisten. (Prof. Kogel, Uni Gießen)
Auch die kommerziell betriebene Pflanzenzüchtung – einschließlich jener mit Unterstützung biotechnischer Methoden – verfolgt in einer Marktwirtschaft zunächst und überwiegend das Ziel der Steigerung von Unternehmensgewinnen. (BVL-Broschüre "Die Grüne Gentechnik", 2008)
Aus einem Interview mit Tübinger Nobelpreisträgerin und Biologin Christiane Nüsslein-Volhard, auf: SWR, 25.3.2015
Die zusätzlichen Gene, die da drin sind, haben nichts mit Nahrung zu tun, also die sind eigentlich nur, um die ganze Geschichte wirtschaftlicher zu machen ... Verbessert heißt: Wirtschaftlicher, also der Anbau ist wirtschaftlicher. Das ist das verbesserte daran.
Standort, Standort, Standort ... Gentechnik, Atomkraft - alles super!
Deutschland wird sich jedenfalls nur dann als eine der stärksten Volkswirtschaften der Welt behaupten können, wenn wir auf den zukunftsträchtigen Feldern von Wissenschaft und Wirtschaft auch künftig eine international führende Rolle einnehmen. In der Biotechnologie wie auch auf anderen Feldern von Wissenschaft, Forschung und Entwicklung - nehmen Sie nur die Atomenergie, die CO2-freie Kohleverbrennung oder, um eine ganz andere Disziplin anzusprechen, die Stammzellforschung - ist dies zur Zeit nicht gewährleistet. So setzen wir die Zukunftsfähigkeit unseres Landes auf’s Spiel! (Wolfgang Clement auf dem InnoPlanta-Forum am, 7.9.200
Jürgen Zywitzki, Geschäftsführer des Bauernverbandes Nordharz e.V., im InnoPlanta/AGIL-Newsletter 2/2012
Aus dem Land der Dichter und Denker, der genialen Wissenschaftler und Ingenieure ist eine Gesellschaft (meist gut situierter) Bedenkenträger und Verhinderer geworden, die als Ersatz für die nicht mehr vorhandenen Existenzängste neue Phobien entwickelt. ... Unser Land darf nicht den Anschluss an weltweite Entwicklungen verlieren.
Aus einer Pressemitteilung von InnoPlanta über das InnoPlantaforum 2006
Was passieren würde, wenn in Deutschland und Europa auf die Gentechnik verzichtet würde, skizzierte Dr. Horst Rehberger, Beiratsvorsitzender des InnoPlanta e.V.: "Dann wird die Welt über uns und unsere Ängstlichkeit hinweggehen. Damit dies nicht passiert, sollten wir die Chancen der Gen-technik für eine innovative und wettbewerbsfähige Landwirtschaft nutzen."
Abhängigkeit der Forschung: Alles nur wegen Geld!
Im Moment ist es hauptsächlich Forschung in der Gentechnik, weil es dafür Geld gibt. (Prof. Inge Broer, Uni Rostock/AgroBioTechnikum, 2006 WDR)
Der Verein FINAB will sich mit der Sicherheit aller neuartigen Lösungen in der Landwirtschaft befassen. Bis jetzt erhalten wir aber leider nur Mittel für Versuche an gentechnisch veränderten Pfanzen. (Inge Broer in Volksstimme am 4.8.2009)
Nicht als Konkurrenzkampf und Standortpolitik
Aus der Selbstdarstellung des PTJ, Redakteurin: Claudia Möhring (FAZ, Beirat JKI)
Die so genannte „grüne Gentechnik“, die Anwendung der Gen-Technologie auf Pflanzen und ihre Kompartimente, birgt große Chancen – auch für die Wirtschaft. Mit ihrer Hilfe will man die Versorgung mit Nahrungsmitteln verbessern und interessante Rohstoffe für chemische Prozesse heranwachsen lassen. Längst hat freilich auch ein internationaler Konkurrenzkampf um die Aufklärung wirtschaftlich bedeutsamer Pflanzengenome, die patentrechtliche Absicherung der Ergebnisse und die dadurch mögliche Verbesserung der Marktposition für neue Pflanzensorten mit spezifischen Eigenschaften begonnen. Um die Chancen, die sich daraus ergeben, für Deutschland intensiver nutzen zu können und einen Beitrag zur Standortsicherung zu leisten, hat das BMBF die Initiative „Genomanalyse im biologischen System Pflanze – GABI“ ins Leben gerufen. ... (S. 19)
Der Staat schmiert die Gentechnik-Seilschaften!
Seit 2005 sind die privatwirtschaftlichen Investitionen in die Biotechnologie kontinuierlich gesunken. Lediglich der Anteil an öffentlichen Fördermitteln ist seit vier Jahren konstant geblieben. (Peter Heinrich, Chef von BIO Mitteldeutschland)
Wir wollen für nichts haften!
Gentechnisch veränderte Sorten, die zur Aussaat genehmigt sind, dürfen in haftungsrechtlicher Hinsicht nicht anders behandelt werden als sonstiges Saat- und Pflanzgut. (Nationale Wissenschaftsakademien in Deutschland am 13.10.2009)
Die Menschheit hat kein Recht auf einen konstanten Meeresspiegel. (Salomon Kroonenberg im Interview mit Thomas Deichmann, der dieses Interview über seine Zeitung Novo, Ausgabe 96 (9-10/2008) verbreitete)
Eine richtige Antwort auf die Klimadebatte wäre ein massiver Ausbau der Kernenergieversorgung. ...
Es dürfte schwer sein, eine komplizierte neue Technologie zu finden, die in den ersten vierzig Jahren ihrer Nutzung, eingesetzt in 32 Ländern der Erde, so wenig unerwünschte Nebenwirkungen mit sich gebracht hat wie die Kernenergie. ... Bleibt die Frage der Entsorgung. Die wird gemeinhin als vielleicht das größte Problem gewertet; man trifft jedoch nur selten jemanden, der sagen kann, was daran problematisch sei. Unter Atommüll verstehen wir strahlende Materialien aus Atomkraftwerken. Der größte Teil davon ist schwach radioaktiv und wird einfach vergraben. Viele Gedanken macht man sich um die Endlagerung hochradioaktiver Stoffe, die nur in geringen Mengen anfallen, jedoch noch über Tausende von Jahren strahlen und deshalb nicht in Kontakt mit Lebewesen kommen sollten, die sie schädigen können. Das ist technisch gesehen eine durchaus zu bewältigende Aufgabe. Stand der Überlegungen heute ist, sie zu verglasen und dann in Gesteinen oder Salzstöcken zu lagern, in denen sich schon seit mehreren Hundert Millionen Jahren nichts geregt hat. Das ist eine Methode, die weit sicherer ist, als das Gefährdungspotential es erfordern würde. Abgesehen von der Tatsache, daß man etwa Plutonium lieber weiter zur Energiegewinnung nutzen sollte, statt diese kostbare Substanz zu vergraben, spricht nichts gegen diese Form der Endlagerung.
Wir können unseren Kindern gerne Windräder vorenthalten, aber auf keinen Fall Kernkraftwerke. (Thilo Spahl, Redakteur der Zeitschrift NOVO 40 und 86, herausgegeben Thomas Deichmann)
*Der Slogan "Fakten statt Ideologie" hing über den InnoPlanta-Forum 2009, wo Thomas Deichmann seinen Preis für den objektivsten Journalisten in Deutschland erhielt.
Genau dieser Typ wird dann auch noch geehrt: InnoPlanta-Preis 2009 … Laudation: Deichmann hätte "durch eine objektive, zugleich aber auch allgemeinverständliche Berichterstattung über Fragen der Grünen Gentechnik zu einer weiteren Stärkung der sachlichen Diskussion beigetragen". Und wer macht diese Laudation? Rehberger und Jany
Friedt 1997 im Flyer an Nachbar_innen des Versuchsfeldes in Rauischholzhausen (vorletzter Satz wichtig!)
Zitat BioSicherheit von 2007: "Raps gehört zur weit verzweigten Familie der Kohlgewächse (Brassi-caceen) und ist mit mehreren in Mitteleuropa vorkommenden Arten verwandt. Mit einigen davon kann Raps sich kreuzen."
Aus der Information "Neue Wege gehen: Gentechnisch veränderter Winterraps ist ebenso sicher wie herkömmlich gezüchteter Raps" der Firma Monsanto, August 1997
Experten bewerten das Risiko einer Auskreuzung - d.h. einer Übertragung der Herbizid-Resistenz auf andere Arten - als äußerst gering. Bei Raps gibt es wildwachsende verwandte Arten, eine Auskreuzung durch Pollenflug ist daher theoretisch möglich. Dies wurde aber bisher in der freien Natur nicht beobachtet. Nach jüngsten großflächigen Versuchen in Frankreich kamen Experten zu dem Ergebnis, daß die Wahrscheinlichkeit einer Auskreuzung im Abstand von bis zu 500 Metern bei ma-ximal 0,01 bis 0,03 Prozent liegen. Die gekreuzten Pflanzen wären zudem nicht weiter vermehrungsfähig.
Kogel: Gerste kein Pollenflug … Heuschnupfenkalender
Horizontaler Gentransfer: Geleugnet, aber im Labor längst genutzt (Agrobacter)
Aus einem Interview mit Dr. Gerhard Waitz von der Firma AgrEvo, in: Stern Nr. 37/1996 (S. 164)
Frage: Besteht die Gefahr, daß sich genmanipuliertes Erbmaterial unkontrolliert ausbreitet?
Genmaterial kann sich immer ausbreiten, es bleibt aber in der eigenen Pflanzenart.
Aus der BfR-Kommission (Jany, Flachowsky und Heller) 2004: "Kein Übergang von gentechnisch veränderten Komponenten aus Tierfutter in Milch."
Es darf doch in Deutschland nicht so weit kommen, dass man einem Landwirt mehr glaubt als einem Forscher. (Annette Schavan am 20. Juli 2007 in Ehingen ++ Quelle)
Die Skepsis, auf die wir treffen, ist Ausdruck eines erklärbaren, ja notwendigen Schutzmechanismus, der ja auch aus evolutionsbiologischer Sicht sinnvoll ist. (Prof. Kogel)
Ich denke, die Ängste vieler deutscher Mitbürger kommen "aus dem Bauch" und sind oft durch fehlendes Wissen hervorgerufen. (Dr. Hans-Jörg Buhk, Abt.-Leiter Gentechnik beim BVL)
Sachsens Umweltminister Frank Kupfer nach der Aktion gegen Gentech-Bäume in Dresden 2009
Hoffentlich sind die selbsternannten Retter von Mensch und Umwelt zu Fuß nach Pillnitz gelaufen, waren mit einem Fell bekleidet und haben die 270 Bäume mit dem Faustkeil abgehakt. Das ist nämlich die Konsequenz aus Fortschrittsfeindlichkeit. Hätte die Menschheit niemals Neues gewagt, dann würden wir heute noch wie Affen auf dem Bäumen herumturnen.
Aus der Festrede von Christel Happach-Kasan auf dem InnoPlanta-Forum am 6.9.2010:
Im Frageblock: Wir wissen, dass viele der Protestierenden Zugereiste sind. …
Ich will das eine auch mal ganz deutlich sagen: Ich finde es schon etwas seltsam, dass in der Debatte über die Gentechnik in Deutschland es Organisationen gibt, die verurteilte Rechtsbrecher zu Schmähkritik einladen … (Hinweis: Lambsdorff)
Weitere InnoPlanta-Preisträger, ausgewählt und geehrte von Jany: Andreas Sentker … Feldbefreiungen als "Terror" ++ Reinhard Szibor … Feldbefreiungen als "Ökoterrorismus"
"Affentheater" (Prof. Kogel, Gießen)
Antwort des hannoverGEN-Chefs, Prof. Jacobsen (Uni Hannover), auf einen kritischen Brief (Schreiben vom 1.2.2010)
Durch was, wenn nicht durch ein ideologisch verengtes Bestreben, "etwas Gutes tun zu wollen", ist Ihr Verein eigentlich demokratisch legitimiert? ... es scheint einen Bodensatz in unserer Gesellschaft zu geben, der Faktenresistenz für eine Tugend hält. ... Mumpitz ... merkwürdige Propaganda ... Deutschland: Dort wird krampfhaft darüber gestritten, wie man durch noch restriktivere Maßnahmen den durch Energiegewinnung, Heizen oder Autofahren bedingten CO2-Ausstoß bremsen kann, ohne in Betracht zu ziehen, dass der Klimawandel auch natürlichen Ursprungs sein könnte.
Prof. Christoph Tebbe, Versuchsleiter beim Maisversuch in Braunschweig (2008 bis 2010) zu Besucher_innen einer kritischen Veranstaltungen (April 2009):
Zu einer Person, die die gesetzlich garantierte Akteneinsicht wollte: "Sie verstehen die sowieso nicht"
Über den Referenten: "Der kommt gar nicht von hier"
Über vermeintliche Schäden durch Feldbesetzer_innen: "100.000 Euro" . Später stand in einer Presseinformation des Betreibers: "400 Euro"
Es darf doch in Deutschland nicht so weit kommen, dass man einem Landwirt mehr glaubt als einem Forscher. (Annette Schavan am 20. Juli 2007 in Ehingen)
Die Skepsis, auf die wir treffen, ist Ausdruck eines erklärbaren, ja notwendigen Schutzmechanismus, der ja auch aus evolutionsbiologischer Sicht sinnvoll ist. (Prof. Kogel)
Ich denke, die Ängste vieler deutscher Mitbürger kommen "aus dem Bauch" und sind oft durch fehlendes Wissen hervorgerufen. (Dr. Hans-Jörg Buhk, Abt.-Leiter Gentechnik beim BVL)
Ex-US-Präsident Bill Clinton in einer Grundsatzrede für den Welternährungstag am 23. Oktober 2008
Zur Feldbefreiung 2006
Gentechnik ist eine Technologie, die aus dem Interesse an Profit und Kontrolle heraus vorangetrieben wird. Geforscht wird an Kombinationsmöglichkeiten mit profitablen Spritzmitteln oder am sog. Terminator-Gen, das verhindert, dass LandwirtInnen das Saatgut selbst weitervermehren können. Solche Techniken dienen nicht den Menschen, sondern Konzerninteressen. Es gibt kei-nen Grund, die "Biosicherheit" solcher Genmanipulationen zu erforschen, weil die ganze Technologie bei solchem Vorzeichen dem Leben und den Menschen nicht hilft. Doch obwohl das so ist, wird sie mit den Mitteln des autoritären Staats durchgesetzt: Sofortvollzug und Polizeibewachung. Wo aber das Leben und die Selbstbestimmung der Menschen unter die Interessen von Profit und Macht gestellt werden, da ist es wichtig, aufzustehen und "Nein" zu sagen! Und nicht nur das: Auch das "Nein!" zu einer Praxis des Lebens zu machen – einem Leben jenseits von An-passung, Ducken und Gleichgültigkeit. Meinen Kopf und meine Hände habt Ihr noch nicht unter Kontrolle – Ihr könnt sie nur einsperren!
J., Feldbefreier aus Hessen
Die Möglichkeiten, eine Pflanze durch gentechnische Veränderungen zu verbessern, sind gering. Dies ist einer Reihe von Ursachen geschuldet. So lassen sich die Effekte eines spezifischen Gens auf das Wachstum der Pflanze, deren Entwicklung und Reaktionen auf die Umwelt nicht genau vorhersagen. Dazu kommt die geringe Erfolgsrate bei der gentechnischen Manipulation, der Mangel an präziser Kontrolle über das Gen, sobald es in das Genom eingebaut worden ist, und andere ungewollte Effekte, die mit dem Geschehen bei der Gentransformation und dem Verfahren der Zellkultur zusammenhängen. (Monsanto in einem Patentantrag für eine gv-freie Pflanze, S. 1)
Propagandalüge: Rettung vor dem Hunger
"Die Weltlandwirtschaft könnte problemlos 12 Milliarden Menschen ernähren. Das heißt, ein Kind, das heute an Hunger stirbt, wird ermordet.", kritisierte Jean Ziegler die Lage (Quellen: Film "We Feed the World", 2005; Artikel "Das tägliche Massaker des Hungers - Wo ist Hoffnung?" metall Nr. 5/2006). Doch gegen Kriege und die anderen, sozialpolitischen Gründe kann Gentechnik nicht helfen. Im Gegenteil: Die Verknappung des Saatgutes durch gentechnische Veränderungen, Paten-te und Kombinationen mit Spritzmittelkauf werden einige der Gründe verschärft! Michael Krawinkel, Professorenkollege der Gentechnikprotagonsten Kogel und Friedt an der Uni Gießen, schimpft über den "Missbrauch des Arguments, Grüne Gentechnik leiste einen Beitrag zur Hungerbekämp-fung." Stattdessen leisten deren Protagonisten "der Entwicklung Vorschub, dass die Saatgut- und Agrochemiekonzerne des Nordens die Märkte hier und im Süden erobern und die dortige klein-bäuerliche Landwirtschaft verdrängen."Aus Michael Krawinkel, "Vom goldenen Reiskorn", in: taz am 25.5.2009
Wenn wir nicht methodenverliebt und mit dem vorrangigen Ziel der Förderung der Agrochemie- und Saatgutkonzerne an das Problem herangehen, geht es um Produktionssteigerung und -sicherung kleinbäuerlicher Landwirtschaft in den Entwicklungsländern selbst. Die steigende Zahl von Menschen, die in Nahrungsunsicherheit leben, zeigt, dass die bisherigen Ansätze dort kom-plett versagen. Verbesserung lokalen Saatguts, Verminderung der Verluste, die nach der Ernte entstehen, Verzicht auf subventionierte Agrarexporte und Förderung ländlicher Entwicklung sind echte Ansatzpunkte.
Das klingt nicht nach Innovation, aber es ist zielführend - was man von dem Missbrauch des Argu-ments, Grüne Gentechnik leiste einen Beitrag zur Hungerbekämpfung, nicht sagen kann. Dessen Protagonisten leisten der Entwicklung Vorschub, dass die Saatgut- und Agrochemiekonzerne des Nordens die Märkte hier und im Süden erobern und die dortige kleinbäuerliche Landwirtschaft verdrängen.
Aus einer ungehaltenen Rede von Jean Ziegler (wurde bei den Salzburger Festspielen 2011 wieder ausgeladen; dokumentiert in: FR, 26.7.2001, S. 30f.)
Sehr verehrte Damen und Herren, alle fünf Sekunden verhungert ein Kind unter zehn Jahren. 37000 Menschen verhungern jeden Tag, und fast eine Milliarde sind permanent schwerstens un-terernährt. Und derselbe World-Food-Report der FAO, der alljährlich diese Opferzahlen gibt, sagt, dass die Weltlandwirtschaft in der heutigen Phase ihrer Entwicklung problemlos das Doppelte der Weltbevölkerung normal ernähren könnte.
Schlussfolgerung: Es gibt keinen objektiven Mangel, also keine Fatalität für das tägliche Massaker des Hungers, das in eisiger Normalität vor sich geht. Ein Kind, das am Hunger stirbt, wird ermordet. Gestorben wird überall gleich. Ob in den somalischen Flüchtlingslagern, den Elendsvierteln von Karachi oder in den Slums von Dacca, der Todeskampf folgt immer denselben Etappen.
Bauernverbandspräsident Gerhard Sonnleitner im Interview der Süddeutschen Zeitung am 22.4.2008
Das Problem ist, dass die Versorgungssicherheit nicht mehr gegeben ist, weil die Bauern aufgrund der örtlichen Verhältnisse in vielen Entwicklungsländern ökonomisch nicht überleben konnten. Verschärft wird die Dramatik dadurch, dass die vorhandene Nahrung vor Ort durch Korruption und Spekulation zurückgehalten wird. Angefangen von den großen "Heuschrecken" bis hinunter zu den Kleinen wird munter spekuliert - zum Schaden der Bevölkerung. ...
Wenn wir Versorgungsengpässe vermeiden wollen, müssen wir insgesamt die Spekulation mit Hedgefonds besser in den Griff bekommen. Diese virtuelle Welt der Spekulation schädigt die reale Welt. Das sehen wir derzeit in den Entwicklungsländern. Und wir müssen bei diesen Ländern mehr auf Good Governance setzten - das heißt, wir dürfen nur jene Länder unterstützen, die auch den Landwirten ihre Rechte geben, die sich um den ländlichen Raum kümmern.
sueddeutsche.de: Unionsfraktionschef Volker Kauder rief dazu auf, die Gentechnik zu nutzen, um die Nahrungsmittelkrise in den Griff zu bekommen.
Sonnleitner: Nein, Gentechnik löst unsere heutigen Probleme nicht.
Aus einem Interview mit Dr. Gerhard Waitz von der Firma AgrEvo, in: Stern Nr. 37/1996 (S. 164)
Frage: Läßt sich die Weltbevölkerung In zehn Jahren noch ohne Gentechnik ernähren?
Sicherlich. Aber die Gentechnik wird Menge und Qualität der Nahrungsmittel verbessern.
Michael Miersch und Dirk Maxeiner, in der Zeitschrift Focus 6/2002:
Es wird Zeit, die Debatte um grüne Gentechnik neu zu führen. Denn bei genauerer Betrachtung ist es keinesfalls so, dass Gentechnik-Gegner die Moral für sich gepachtet haben. Nicht, weil ohne Gentechnik die Menschheit verhungern würde, wie es aus den Propagandaabteilungen der Agro-konzerne tönt. Das trifft – jedenfalls zurzeit – nicht zu, denn die Potenziale von Flächenerweite-rung und konventionellen Züchtungsmethoden sind noch lange nicht ausgereizt. Aber: Ein Stopp der grünen Gentechnik würde ökologische Zukunftsoptionen blockieren.
Aus einem Interview mit dem Gentechnik-Lobbyisten Klaus-Dieter Jany, in: FOCUS Nr. 12 (1995)
FOCUS: Können gentechnisch veränderte Pflanzen und Lebensmittel das Welt-Ernährungsproblem lösen?
Jany: Im Prinzip ja. Entwicklungs- und Schwellenländer werden ohne diese Technologie kaum aus-kommen. Schließlich sind dort die landwirtschaftlichen Produktionsbedingungen sehr ungünstig, vom Klima bis hin zu oft extrem schlechten Böden. ...
FOCUS: Ist Hunger ein Produktions- oder ein Verteilungsproblem?
Jany: Zur Zeit erzeugt die Welt genügend Nahrungsmittel. Ursachen für Hunger sind vor allem instabile politische Verhältnisse, mangelnde Bildung und das Fehlen einer geeigneten Logistik.
FDP-Bundestagsabgeordnete Christel Happach-Kasan, die meint: "Nahrungsmittel müssen bei den Menschen ankommen, die Hunger haben" und dann fehlende Straßen bemängelt. Nein, liebe Frau Happach-Kasan, die Straßen dienen in der Regel dazu, den Menschen die Nahrungsmittel wegzunehmen. Wir brauchen keine bessere Verteilung, sondern mehr Selbstbestimmung der Menschen.
Fleischproduktion … 4 Milliarden mehr … Deutschland exportiert Fleisch – durch Sojaimporte!
Aus "Äcker könnten vier Milliarden Menschen mehr ernähren", in: Spiegel Online, 2.8.2013
Emily Cassidy von der University of Minnesota in Saint Paul und ihre Kollegen haben erst einmal berechnet, wie viel von den 41 wichtigsten Nahrungspflanzen weltweit produziert wird - und wo diese Erträge landen. Die meisten Basisdaten für ihre Berechnungen stammen aus den Jahren 1997 bis 2003.
Im Fachmagazin "Environmental Research Letters" berichten sie folgendes:
- Nur 67 Prozent der geernteten Pflanzen werden zu Nahrungsmitteln verarbeitet. Bezogen auf die Kalorien entspricht dieser Anteil sogar nur 55 Prozent der Gesamtenergie.
- 24 Prozent der Pflanzen (36 Prozent der Kalorien) werden als Tierfutter genutzt.
- Neun Prozent (Masse und Kalorien) werden anderweitig verarbeitet, etwa zu Biotreibstoff. Die Produktion von Biotreibstoffen ist in den vergangenen Jahren allerdings stark gestiegen. Während beispielsweise in den USA im Jahr 2000 rund sechs Prozent des Maises als Rohmaterial für Kraft-stoff diente, waren es 2010 rund 38 Prozent.
Die größte Stellschraube in diesem System ist die Fleischproduktion. Um eine Kalorie Fleisch auf dem Teller zu haben, sind im Schnitt bereits rund zehn Kalorien Getreide verbraucht worden - zum Teil aber auch bis zu 30. Fisch haben die Forscher in ihrer Studie vernachlässigt, ebenso Schafe und Ziegen, die in der Regel nur weiden und kein Kraftfutter bekommen. Den täglichen Energiebedarf eines Menschen setzen die Forscher bei 2700 Kilokalorien an.
Die Ergebnisse der Berechnungen klingen beeindruckend:
- Würde die gesamte Getreideernte zu Nahrungsmitteln verarbeitet und gar nichts mehr zu Fut-termitteln für Rinder, Schweine oder Geflügel, dann könnten vier Milliarden Menschen mehr ernährt werden. ...
"Die gute Nachricht ist, dass wir bereits genug Nahrungsmittel produzieren, um mehrere Milliarden Menschen mehr zu ernähren", sagt Emily Cassidy.
Aus der Seite von BioSicherheit zu Confinement/Terminatortechnologie:
Eine Möglichkeit, die Ausbreitung und damit die Auskreuzung von Transgenen zu verhindern, ist eine gezielt hervorgerufene Samensterilität. Es gibt verschiedene molekularbiologische Konzepte, um Pflanzen zu erzeugen, die nicht oder nur nach Behandlung mit Chemikalien auskeimen. Aller-dings: Diese als Terminator-Technologie bekannt gewordenen Ansätze sind umstritten. ...
Terminator soll verhindern, dass Landwirte das Saatgut der damit versehenen Pflanzen selbst ver-mehren, so dass sie gezwungen sind, Saatgut jedes Jahr neu zu kaufen. Nach heftigen Diskussio-nen haben sich zumindest einige Agro-Unternehmen verpflichtet, auf die Terminator-Technologie zu verzichten. Doch: Da sie das Auskeimen der Samen unterdrücken, können GURT-Technologien wie das Terminator-Konzept grundsätzlich auch dazu verwendet werden, um Vermehrung und Ausbreitung von gv-Pflanzen zu verhindern.
Die ärmsten Länder wären schlecht beraten, starke Patente auf Pflanzentechnologien zuzulassen, weil diese die Möglichkeit des Nachbaus unterbinden, das Saatgut verteuern und den Zugang der Landwirte zu neuen Technologien erschweren würden. (DFG-Broschüre, S. 80)
Propagandalüge: Besser für die Umwelt
Gewollt und erreicht: Mehr Spritzmittel!Die Aussicht, in dem stagnierenden Pflanzenschutzmittelmarkt durch Anwendung der Pflanzenbiotechnologie Positionsverbesserungen zu erzielen, erklärt die für das Marktvolumen und die Profitabilität der Branche unerwartet hohe interne und externe F&E- Intensität. Die sich abzeichnenden Erfolge in der Einführung von transgenen Kulturpflanzen in Nordamerika, Argentinien und Brasilien haben der durch Übernahme und Fusion von Pflanzenschutzmittelherstellern erfolgten Marktkonsolidierung weiteres Momentum gegeben und zu einer regen Akquisitionstätigkeit der Unternehmen in die Biotechnologie- und Saatzuchtbranche geführt. (Uwe Schrader 1999, Chef von InnoPlanta - F&E = Forschung und Entwicklung)
Indirekt beschreibt das auch BAYER als Ziel ...
Aus dem Interview mit Bayer-Vorstand Dr. Wolfgang Plischke, in: "research" Nr. 18 (S. 31)
... sind wir die weltweite Nummer eins im Bereich des konventionellen Pflanzenschutzes. Um diese Position zu halten und auszubauen, müssen wir Forschung und Entwicklung vorantreiben ... Ent-scheidend stärken wollen wir auch den Bereich Bio-Science.
Monsanto jubelt: Mehr Spritzmittelverkauf! (Zitat boerse.ARD.de)
"Wir sind gut ins Jahr gestartet", freute sich Monsanto-Boss Hugh Grant. Besonders in Lateiname-rika sei die Nachfrage groß gewesen. Die dortigen Bauern hätten mehr Saatgut und Unkrautver-nichter abgenommen, erklärte Grant.
Bericht auf ProPlanta zu "Super-Unkräutern" (15.1.2010)
Landwirte in den USA bekommen zunehmend Probleme mit Unkräutern, die gegen bestimmte Herbizide resistent geworden sind. Eine aktuelle Studie sieht den großflächigen Anbau gentech-nisch veränderter Pflanzen als Ursache.
Aus der BVL-Broschüre "Die Grüne Gentechnik" (3. Auflage, S. 23)
Die zu häufige Anwendung der gleichen Herbizide birgt sowohl beim konventionellen als auch beim Anbau von herbizidtoleranten Bt-Pflanzen die Gefahr der Selektion resistenter Unkräuter.
Erhofft: Mehr Düngemitteleinsatz!
Auch wenn ich nicht glaube, dass Europa in absehbarer Zeit auf den Gentechnik-Zug aufspringen wird, gehe ich dennoch davon aus, dass die Gentechnik, gerade für die Staaten, welche sie bereits nutzen, zu einem der wichtigsten Faktoren für die Zukunft ihrer Landwirtschaft geworden ist. Das Interessante daran ist aber ... dass der wachsende Einsatz der Gentechnik einen steigenden Einsatz von Düngemitteln erfordert. Denn aufgrund der genetischen Veränderung steigt der Nährstoffbedarf der Pflanze rasant, die dem Boden damit ebenso schnell verstärkt seine Nährstoffe entzieht. Diese Nährstoffe müssen dem Boden aber wieder zugefügt werden, in Form von - natürlich - Düngemitteln. Miriam Kraus, "Gentechnologie erhöht den Bedarf an Düngemitteln" (3.6.2009, als Tipp für Investments)
Propagandalüge: Koexistenz ist möglich
Unkontrollierbar! Kein Zurück mehr! Abstandsregeln helfen nicht!Wichtig ist, den Verbrauchern klar zu sagen, wo heute schon die Gentechnik steht und dass es keinen Zurück mehr gibt. Absurd sind auch die Abstandsregelungen für Versuchsfelder etwa von MON810, denn der Maispollen fliegt kilometerweit. (DFG-Boss Winnacker in der Süddeutschen Zeitung am 18.7.2009, Quelle)
Aus der Festrede von Christel Happach-Kasan auf dem InnoPlanta-Forum am 6.9.2010:
Null ist keine biologische Größe. Deshalb brauchen wir dringend die Abschaffung der Nulltoleranz.
Jany über Bienen am 11.5.2007 in einem Beitrag des WGG: "In ihrer natürlichen Umgebung sammeln Bienen Nektar und Blütenpollen, die zur eigenen Ernährung und der Ernährung der Brut dienen. Maisfelder sind dabei, solange Alternativen vorhanden sind, wenig attraktive Futterquellen (Trachtpflanzen)."
Das ist Blödsinn: Eine Untersuchung aus der Schweiz zeigt, dass Mais sogar die Hauptversorgungs-pflanze der Bienen für Pollen ist - wenn er blüht.
Koexistenz klappt nicht - dann höhere Grenzwerte!
Als im Frühjahr 2010 schon wieder viel Maissaatgut vermischt war, forderte die CDU am 9.6.2010 höherer Grenzwerte:
Zur Diskussion um die Verunreinigung von Maissaatgut mit der in der EU nicht zugelassenen Maissorte NK 603, die im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz geführt wurde, erklärt der agrarpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Bleser MdB: ... Das eigentliche Problem liegt jedoch auf einer anderen Ebene: Die Nulltoleranzregelung der EU für dort nicht zugelassene gv-Sorten ist nicht praktikabel und muss endlich praxisgerecht ausgestaltet werden. Bei einem Anbau von weltweit ca. 135 Millionen Hektar GVO-Pflanzen ist es schlicht eine Illusion, dass man sich in einer globalisierten Welt auf Dauer einer Technologie verschließen könne. Nicht ohne Grund hat sich die christlich-liberale Koalition im Koalitionsvertrag für eine Änderung ausgesprochen.
Gentechnikfreiheit gibt es nicht!
Die Schwellenwert-Regelungen sind notwendig, da es in der landwirtschaftliche Produktion keine 100%ige Reinheit geben kann. (BIO Mitteldeutschland, 4.2.2004)
Illegal, scheiß egal!
Honig enthält im Prinzip 0,5 Prozent Pollen. Ob da ein bisschen was vom Bt-Mais dabei ist, ist völlig egal. (Christel Happach-Kasan, FDP, im Bundestag)
Die Öffentlichkeit fürchtet eine mögliche Ausbreitung der Antibiotika-Resistenzgene. Dies wird in der Wissenschaft zwar diskutiert, aber nicht als relevant angesehen. (DFG-Broschüre "Grüne Gentechnik")
Schlaue WissenschaftlerInnen
Diese Auskreuzungen haben keine biologische Wirksamkeit. (Prof. Kogel im Deutschlandfunk ... wie pflanzen sich dann Pflanzen fort?)
Die Folge: Super-Unkräutern!
Landwirte in den USA bekommen zunehmend Probleme mit Unkräutern, die gegen bestimmte Herbizide resistent geworden sind. Eine aktuelle Studie sieht den großflächigen Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen als Ursache. ProPlanta (15.1.2010)
Propaganda - strategisch geplant
PR-Strategien: Verwirren, verschweigen, Begriffe erobern, Emotionen wecken ...Positive Aussagen ... [sollten] von Akteuen stammen, die nicht von den Entscheidungen dieser Aufsichtsbehörden abhängig sind. ... Positive Aussagen über Aufsichtsbehörden, die vom unteren Ende stammen (= Bioindustrien), tragen zu der glaubwürdigkeitsvernichtenden Wahrnehmung bei, diejenigen mit den größten eigenen Interessen hätten die Kontrolle über die Aufsichtsbehörden. (Burson-Marsteller Papier von 1997)
Wenn es Europa-Bio gelingen soll, den Übergang zu einer effektiven öffentlichen Stimme zu vollziehen, muß eine Verlagerung von einer sachfragenorientierten Kommunikation hin zu einer auf „Geschichten“ gestützten Kommunikation stattfinden. (Burson-Marsteller Papier von 1997)
Ein wirklich aggressives Kommunikationskonzept versucht selber Begriffe zu setzen und immer wieder dem Gegner Begriffe streitig zu machen und umzudeuten. Aus einem „Risiko für Mensch und Umwelt“ wird so z.B. ein „Risiko des Nicht-Handelns“ und bei dem aktuellen Erprobungsanbau von gentechnisch veränderten Pflanzen geht es nicht um deren Durchsetzung, sondern um die friedliche „KOEXISTENZ“ verschiedener Anbauformen. Besonders stolz sind wir in diesem Zusammenhang darauf, die mit der Ökologiebewegung assozierte Vorsilbe „Bio“ erfolgreich gehijackt zu haben. Die verschiedenen BIO-TECH-REGIONEN Deutschlands sind also BioRegionen, und dementsprechen heißt es eben BioMitteldeutschland und nicht BioTechMitteldeutschland. (EuropaBio)
Wir müssen zeigen, dass diese Technik, die wir einführen wollen, große Vorteile hat – und dass diese Vorteile begreifbar werden. Erst dann, glaube ich, kann man die Bevölkerung wirklich überzeugen. Unsere Aufgabe ist es, stetig und mit viel Geduld Überzeugungsarbeit zu leisten. (Prof. Kogel, Uni Gießen)
Sogar in den Augen der ForscherInnen selbst: Forschung = PR-Arbeit für die gewollte Technik
Demokratische Politik kann die Meinung der Wähler nicht ignorieren. Sie ist aber auch dafür mitverantwortlich, dass die Wähler Fakten zur Kenntnis nehmen. ... Wissenschaft und Politik sollten gleichermaßen bemüht sein, in einem Diskurs diese Zusammenhänge zu erklären und um Akzeptanz für eine wichtige Forschungsrichtung mit großem Zukunftspotenzial zu werben. (Nationale Wissenschaftsakademien in Deutschland am 13.10.2009)
Wir müssen zeigen, dass diese Technik, die wir einführen wollen, große Vorteile hat – und dass diese Vorteile begreifbar werden. Erst dann, glaube ich, kann man die Bevölkerung wirklich überzeugen. Unsere Aufgabe ist es, stetig und mit viel Geduld Überzeugungsarbeit zu leisten. (Prof. Kogel, Uni Gießen)
Tatsächliche Ziele der Agro-Gentechnik: Profit, Standort, Macht
Alles für Profit!Auch die kommerziell betriebene Pflanzenzüchtung – einschließlich jener mit Unterstützung biotechnischer Methoden – verfolgt in einer Marktwirtschaft zunächst und überwiegend das Ziel der Steigerung von Unternehmensgewinnen. (BVL-Broschüre "Die Grüne Gentechnik", 2008)
Aus einem Interview mit Tübinger Nobelpreisträgerin und Biologin Christiane Nüsslein-Volhard, auf: SWR, 25.3.2015
Die zusätzlichen Gene, die da drin sind, haben nichts mit Nahrung zu tun, also die sind eigentlich nur, um die ganze Geschichte wirtschaftlicher zu machen ... Verbessert heißt: Wirtschaftlicher, also der Anbau ist wirtschaftlicher. Das ist das verbesserte daran.
Standort, Standort, Standort ... Gentechnik, Atomkraft - alles super!
Deutschland wird sich jedenfalls nur dann als eine der stärksten Volkswirtschaften der Welt behaupten können, wenn wir auf den zukunftsträchtigen Feldern von Wissenschaft und Wirtschaft auch künftig eine international führende Rolle einnehmen. In der Biotechnologie wie auch auf anderen Feldern von Wissenschaft, Forschung und Entwicklung - nehmen Sie nur die Atomenergie, die CO2-freie Kohleverbrennung oder, um eine ganz andere Disziplin anzusprechen, die Stammzellforschung - ist dies zur Zeit nicht gewährleistet. So setzen wir die Zukunftsfähigkeit unseres Landes auf’s Spiel! (Wolfgang Clement auf dem InnoPlanta-Forum am, 7.9.200
Jürgen Zywitzki, Geschäftsführer des Bauernverbandes Nordharz e.V., im InnoPlanta/AGIL-Newsletter 2/2012
Aus dem Land der Dichter und Denker, der genialen Wissenschaftler und Ingenieure ist eine Gesellschaft (meist gut situierter) Bedenkenträger und Verhinderer geworden, die als Ersatz für die nicht mehr vorhandenen Existenzängste neue Phobien entwickelt. ... Unser Land darf nicht den Anschluss an weltweite Entwicklungen verlieren.
Aus einer Pressemitteilung von InnoPlanta über das InnoPlantaforum 2006
Was passieren würde, wenn in Deutschland und Europa auf die Gentechnik verzichtet würde, skizzierte Dr. Horst Rehberger, Beiratsvorsitzender des InnoPlanta e.V.: "Dann wird die Welt über uns und unsere Ängstlichkeit hinweggehen. Damit dies nicht passiert, sollten wir die Chancen der Gen-technik für eine innovative und wettbewerbsfähige Landwirtschaft nutzen."
Abhängigkeit der Forschung: Alles nur wegen Geld!
Im Moment ist es hauptsächlich Forschung in der Gentechnik, weil es dafür Geld gibt. (Prof. Inge Broer, Uni Rostock/AgroBioTechnikum, 2006 WDR)
Der Verein FINAB will sich mit der Sicherheit aller neuartigen Lösungen in der Landwirtschaft befassen. Bis jetzt erhalten wir aber leider nur Mittel für Versuche an gentechnisch veränderten Pfanzen. (Inge Broer in Volksstimme am 4.8.2009)
Nicht als Konkurrenzkampf und Standortpolitik
Aus der Selbstdarstellung des PTJ, Redakteurin: Claudia Möhring (FAZ, Beirat JKI)
Die so genannte „grüne Gentechnik“, die Anwendung der Gen-Technologie auf Pflanzen und ihre Kompartimente, birgt große Chancen – auch für die Wirtschaft. Mit ihrer Hilfe will man die Versorgung mit Nahrungsmitteln verbessern und interessante Rohstoffe für chemische Prozesse heranwachsen lassen. Längst hat freilich auch ein internationaler Konkurrenzkampf um die Aufklärung wirtschaftlich bedeutsamer Pflanzengenome, die patentrechtliche Absicherung der Ergebnisse und die dadurch mögliche Verbesserung der Marktposition für neue Pflanzensorten mit spezifischen Eigenschaften begonnen. Um die Chancen, die sich daraus ergeben, für Deutschland intensiver nutzen zu können und einen Beitrag zur Standortsicherung zu leisten, hat das BMBF die Initiative „Genomanalyse im biologischen System Pflanze – GABI“ ins Leben gerufen. ... (S. 19)
Der Staat schmiert die Gentechnik-Seilschaften!
Seit 2005 sind die privatwirtschaftlichen Investitionen in die Biotechnologie kontinuierlich gesunken. Lediglich der Anteil an öffentlichen Fördermitteln ist seit vier Jahren konstant geblieben. (Peter Heinrich, Chef von BIO Mitteldeutschland)
Wir wollen für nichts haften!
Gentechnisch veränderte Sorten, die zur Aussaat genehmigt sind, dürfen in haftungsrechtlicher Hinsicht nicht anders behandelt werden als sonstiges Saat- und Pflanzgut. (Nationale Wissenschaftsakademien in Deutschland am 13.10.2009)
Dumme Sprüche I: Einfach nur dumm ...
Fakten statt Ideologie!*Die Menschheit hat kein Recht auf einen konstanten Meeresspiegel. (Salomon Kroonenberg im Interview mit Thomas Deichmann, der dieses Interview über seine Zeitung Novo, Ausgabe 96 (9-10/2008) verbreitete)
Eine richtige Antwort auf die Klimadebatte wäre ein massiver Ausbau der Kernenergieversorgung. ...
Es dürfte schwer sein, eine komplizierte neue Technologie zu finden, die in den ersten vierzig Jahren ihrer Nutzung, eingesetzt in 32 Ländern der Erde, so wenig unerwünschte Nebenwirkungen mit sich gebracht hat wie die Kernenergie. ... Bleibt die Frage der Entsorgung. Die wird gemeinhin als vielleicht das größte Problem gewertet; man trifft jedoch nur selten jemanden, der sagen kann, was daran problematisch sei. Unter Atommüll verstehen wir strahlende Materialien aus Atomkraftwerken. Der größte Teil davon ist schwach radioaktiv und wird einfach vergraben. Viele Gedanken macht man sich um die Endlagerung hochradioaktiver Stoffe, die nur in geringen Mengen anfallen, jedoch noch über Tausende von Jahren strahlen und deshalb nicht in Kontakt mit Lebewesen kommen sollten, die sie schädigen können. Das ist technisch gesehen eine durchaus zu bewältigende Aufgabe. Stand der Überlegungen heute ist, sie zu verglasen und dann in Gesteinen oder Salzstöcken zu lagern, in denen sich schon seit mehreren Hundert Millionen Jahren nichts geregt hat. Das ist eine Methode, die weit sicherer ist, als das Gefährdungspotential es erfordern würde. Abgesehen von der Tatsache, daß man etwa Plutonium lieber weiter zur Energiegewinnung nutzen sollte, statt diese kostbare Substanz zu vergraben, spricht nichts gegen diese Form der Endlagerung.
Wir können unseren Kindern gerne Windräder vorenthalten, aber auf keinen Fall Kernkraftwerke. (Thilo Spahl, Redakteur der Zeitschrift NOVO 40 und 86, herausgegeben Thomas Deichmann)
*Der Slogan "Fakten statt Ideologie" hing über den InnoPlanta-Forum 2009, wo Thomas Deichmann seinen Preis für den objektivsten Journalisten in Deutschland erhielt.
Genau dieser Typ wird dann auch noch geehrt: InnoPlanta-Preis 2009 … Laudation: Deichmann hätte "durch eine objektive, zugleich aber auch allgemeinverständliche Berichterstattung über Fragen der Grünen Gentechnik zu einer weiteren Stärkung der sachlichen Diskussion beigetragen". Und wer macht diese Laudation? Rehberger und Jany
Dumme Sprüche II: Nicht nur dumm, sondern auch gelogen ...
Friedt 1997 im Flyer an Nachbar_innen des Versuchsfeldes in Rauischholzhausen (vorletzter Satz wichtig!)
Zitat BioSicherheit von 2007: "Raps gehört zur weit verzweigten Familie der Kohlgewächse (Brassi-caceen) und ist mit mehreren in Mitteleuropa vorkommenden Arten verwandt. Mit einigen davon kann Raps sich kreuzen."
Aus der Information "Neue Wege gehen: Gentechnisch veränderter Winterraps ist ebenso sicher wie herkömmlich gezüchteter Raps" der Firma Monsanto, August 1997
Experten bewerten das Risiko einer Auskreuzung - d.h. einer Übertragung der Herbizid-Resistenz auf andere Arten - als äußerst gering. Bei Raps gibt es wildwachsende verwandte Arten, eine Auskreuzung durch Pollenflug ist daher theoretisch möglich. Dies wurde aber bisher in der freien Natur nicht beobachtet. Nach jüngsten großflächigen Versuchen in Frankreich kamen Experten zu dem Ergebnis, daß die Wahrscheinlichkeit einer Auskreuzung im Abstand von bis zu 500 Metern bei ma-ximal 0,01 bis 0,03 Prozent liegen. Die gekreuzten Pflanzen wären zudem nicht weiter vermehrungsfähig.
Kogel: Gerste kein Pollenflug … Heuschnupfenkalender
Horizontaler Gentransfer: Geleugnet, aber im Labor längst genutzt (Agrobacter)
Aus einem Interview mit Dr. Gerhard Waitz von der Firma AgrEvo, in: Stern Nr. 37/1996 (S. 164)
Frage: Besteht die Gefahr, daß sich genmanipuliertes Erbmaterial unkontrolliert ausbreitet?
Genmaterial kann sich immer ausbreiten, es bleibt aber in der eigenen Pflanzenart.
Aus der BfR-Kommission (Jany, Flachowsky und Heller) 2004: "Kein Übergang von gentechnisch veränderten Komponenten aus Tierfutter in Milch."
Dumme Sprüche III: Nicht nur dumm und falsch, sondern als Hetze gegen Andersdenkende ...
Wer gegen Gentechnik ist, ist doof!Es darf doch in Deutschland nicht so weit kommen, dass man einem Landwirt mehr glaubt als einem Forscher. (Annette Schavan am 20. Juli 2007 in Ehingen ++ Quelle)
Die Skepsis, auf die wir treffen, ist Ausdruck eines erklärbaren, ja notwendigen Schutzmechanismus, der ja auch aus evolutionsbiologischer Sicht sinnvoll ist. (Prof. Kogel)
Ich denke, die Ängste vieler deutscher Mitbürger kommen "aus dem Bauch" und sind oft durch fehlendes Wissen hervorgerufen. (Dr. Hans-Jörg Buhk, Abt.-Leiter Gentechnik beim BVL)
Sachsens Umweltminister Frank Kupfer nach der Aktion gegen Gentech-Bäume in Dresden 2009
Hoffentlich sind die selbsternannten Retter von Mensch und Umwelt zu Fuß nach Pillnitz gelaufen, waren mit einem Fell bekleidet und haben die 270 Bäume mit dem Faustkeil abgehakt. Das ist nämlich die Konsequenz aus Fortschrittsfeindlichkeit. Hätte die Menschheit niemals Neues gewagt, dann würden wir heute noch wie Affen auf dem Bäumen herumturnen.
Aus der Festrede von Christel Happach-Kasan auf dem InnoPlanta-Forum am 6.9.2010:
Im Frageblock: Wir wissen, dass viele der Protestierenden Zugereiste sind. …
Ich will das eine auch mal ganz deutlich sagen: Ich finde es schon etwas seltsam, dass in der Debatte über die Gentechnik in Deutschland es Organisationen gibt, die verurteilte Rechtsbrecher zu Schmähkritik einladen … (Hinweis: Lambsdorff)
Weitere InnoPlanta-Preisträger, ausgewählt und geehrte von Jany: Andreas Sentker … Feldbefreiungen als "Terror" ++ Reinhard Szibor … Feldbefreiungen als "Ökoterrorismus"
"Affentheater" (Prof. Kogel, Gießen)
Antwort des hannoverGEN-Chefs, Prof. Jacobsen (Uni Hannover), auf einen kritischen Brief (Schreiben vom 1.2.2010)
Durch was, wenn nicht durch ein ideologisch verengtes Bestreben, "etwas Gutes tun zu wollen", ist Ihr Verein eigentlich demokratisch legitimiert? ... es scheint einen Bodensatz in unserer Gesellschaft zu geben, der Faktenresistenz für eine Tugend hält. ... Mumpitz ... merkwürdige Propaganda ... Deutschland: Dort wird krampfhaft darüber gestritten, wie man durch noch restriktivere Maßnahmen den durch Energiegewinnung, Heizen oder Autofahren bedingten CO2-Ausstoß bremsen kann, ohne in Betracht zu ziehen, dass der Klimawandel auch natürlichen Ursprungs sein könnte.
Prof. Christoph Tebbe, Versuchsleiter beim Maisversuch in Braunschweig (2008 bis 2010) zu Besucher_innen einer kritischen Veranstaltungen (April 2009):
Zu einer Person, die die gesetzlich garantierte Akteneinsicht wollte: "Sie verstehen die sowieso nicht"
Über den Referenten: "Der kommt gar nicht von hier"
Über vermeintliche Schäden durch Feldbesetzer_innen: "100.000 Euro" . Später stand in einer Presseinformation des Betreibers: "400 Euro"
Es darf doch in Deutschland nicht so weit kommen, dass man einem Landwirt mehr glaubt als einem Forscher. (Annette Schavan am 20. Juli 2007 in Ehingen)
Die Skepsis, auf die wir treffen, ist Ausdruck eines erklärbaren, ja notwendigen Schutzmechanismus, der ja auch aus evolutionsbiologischer Sicht sinnvoll ist. (Prof. Kogel)
Ich denke, die Ängste vieler deutscher Mitbürger kommen "aus dem Bauch" und sind oft durch fehlendes Wissen hervorgerufen. (Dr. Hans-Jörg Buhk, Abt.-Leiter Gentechnik beim BVL)
Kritik: Eingeständnis und Kampfansage
"Wir brauchen das Geständnis der Weltbank, des Internationalen Währungsfonds, all der großen Stiftungen, und aller Regierungen, dass wir es seit 30 Jahren alle vermasselt haben, einschließlich mir während meiner Präsidentschaft. Wir haben es vermasselt. Wir lagen falsch damit zu glauben, dass Nahrung wie jedes andere Produkt im internationalen Handel ist. Und wir müssen alle zu-rück zu einer umweltbewussteren, nachhaltigen Form der Landwirtschaft."Ex-US-Präsident Bill Clinton in einer Grundsatzrede für den Welternährungstag am 23. Oktober 2008
Zur Feldbefreiung 2006
Gentechnik ist eine Technologie, die aus dem Interesse an Profit und Kontrolle heraus vorangetrieben wird. Geforscht wird an Kombinationsmöglichkeiten mit profitablen Spritzmitteln oder am sog. Terminator-Gen, das verhindert, dass LandwirtInnen das Saatgut selbst weitervermehren können. Solche Techniken dienen nicht den Menschen, sondern Konzerninteressen. Es gibt kei-nen Grund, die "Biosicherheit" solcher Genmanipulationen zu erforschen, weil die ganze Technologie bei solchem Vorzeichen dem Leben und den Menschen nicht hilft. Doch obwohl das so ist, wird sie mit den Mitteln des autoritären Staats durchgesetzt: Sofortvollzug und Polizeibewachung. Wo aber das Leben und die Selbstbestimmung der Menschen unter die Interessen von Profit und Macht gestellt werden, da ist es wichtig, aufzustehen und "Nein" zu sagen! Und nicht nur das: Auch das "Nein!" zu einer Praxis des Lebens zu machen – einem Leben jenseits von An-passung, Ducken und Gleichgültigkeit. Meinen Kopf und meine Hände habt Ihr noch nicht unter Kontrolle – Ihr könnt sie nur einsperren!
J., Feldbefreier aus Hessen