Schwarzstrafen

GENTECHNIK-SEILSCHAFTEN

Anbau von GVO in Deutschland

2009

Einschätzungen zur Lage, Links zu Internetseiten mit Übersichten über die zu erwartenden Felder usw. auf ... (nicht mehr vorhanden). Was schon festzustehen scheint (erste Einschätzung auf Indymedia):
  • Es wird zwei Hochsicherheitsflächen geben, auf denen die teuren Versuche alle zusammengelegt werden: Die neue BioTechFarm in Üplingen (Sachsen-Anhalt) und das AgroBioTechnikum in Groß Lüsewitz (nahe Rostock). Ausschnitt aus der Liste beantragter Versuche für 2009 - sechs davon in Groß Lüsewitz, noch mehr in Üplingen. Hinzu kommt das Gelände der Ex-Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft im Westen von Braunschweig (Bundesallee).
  • Die Sortenprüfungen werden getrennt nach gentechnisch veränderten und gentechnikfreien Sorten. Es wird also wahrscheinlich weniger, aber besser gesicherte Felder geben. Betreiber ist immer das Bundessortenamt. In dessen Auftrag handeln dann Universitäten, Institutionen usw.

2008
Jahresstart-Aktion 2008 ++ Extra-Seite ++ Saisonstart: Mehrere Feldbesetzungen mit großem Erfolg ++ Indymedia und Infodienst Gentechnik ++ GWR-Text ++ Auswertungstext ++ Hessen gentechnikfrei! Gießen,Groß Gerau ++ Feldbefreiungen im Frühsommer 2008 ++ Gendreck weg 26.-29.2008 (Fotoseite) ++ Abschluss für 2009: Fotokalender mit spektakulären Bildern der Aktionen

Aus der Rede einer Gatersleben-Befreierin am 12.5.2008 in Bonn (Planet diversity Demo)
Die diesjährige Freiland-Saison für die Gentech-Anbauer und -Freisetzer hatte noch gar nicht richtig begonnen, da gab es schon jede Menge Aktionen, um die Aussaat und Verbreitung des gefährlichen genmanipulierten Saatgutes zu verhindern. Denn immer mehr Menschen wehren sich auch mit Mitteln des Zivilen Ungehorsams gegen den Wahnsinn der Agro-Gentechnik. Wir tun dies zur rechten Zeit, denn in ganz Europa ist eine Diskussion über die Zukunft der Gentechnik entbrannt.
So wurden innerhalb weniger Tage in Gießen, in Oberboihingen bei Stuttgart, in Northeim bei Göttingen, in Rheinstetten-Forchheim bei Karlsruhe, in Bütow bei Greifswald und im Wendland Felder besetzt, die für die Forschung und Vermehrung von gentechnisch manipulierten Pflanzen vorgesehen waren. Teilweise konnte durch diese Besetzungen wie auch durch eine sogenannte Gegensaat in Falkenberg an der Elster die Freisetzung verhindert werden – ein toller Erfolg!
Eine weitere Aktion fand am Morgen des 21.April statt. In einer Gruppe von 6 Feldbefreierinnen und Feldbefreiern habe ich Genweizen auf einem 1000 qm großen Versuchsfeld in Gatersleben in Sachsen- Anhalt unschädlich gemacht. Die Versuchsbetreiber bestätigten mittlerweile, dass die Auswertung nicht mehr möglich sei. ...
Wir brauchen ein starkes Miteinander aller verschiedenen Formen des Protests, um die Agro-Gentechnik zu stoppen: vom Unterschriften sammeln und bewußt Konsumieren bis hin zur Feldbesetzung, von Informationsveranstaltungen bis hin zu Feldbefreiungen, von Gentechnikfreien Regionen bis hin zu Gegensaaten.

2007


  • Gentechnikwiderstand im Vogelsbergkreis
  • 21.5.2007: Demo in Gatersleben
  • Feldbefreiung in Brandenburg (5./6.6.2007)
  • Feldbefreiung in Mecklenburg-Vorpommern (Juni 2007)
  • Feldbefreiung in Karlsruhe (Juni 2007)
  • Öko-Aktivisten besetzen Maisfeld bei Strausberg. Greenpeace zeigt Landwirt wegen illegalen Anbaus von Genmais an, in: Berliner Zeitung, 22.06.2007 ++ bei Greenpeace
  • Feldzerstörung in Schleswig-Holstein (mit Bonus: Farbattacke auf Landwirtschaftskammer), in: taz, 28.6.2007
  • Gendreck-weg-Wochenende im Oderbruch (19.-22.7.2007): Schon vor dem Aktionssonntag kam es zu Feldbefreiungen unbekannter Nachtaktiver ++ am Sonntag dann die angekündigte Erstürmung eines Feldes. Mehr hier ...


Film von der Gendreck-weg-Aktion 2007 im Oderbruch
  • In der Nacht von 20. auf 21.7. wurden in MV zwei weitere Hektar Acker vom GVO-Dreck befreit. Berichte ...
  • In den Tagen danach: Attacke auf das Ag(g)robiotechnikum in Groß Lüsewitz: DPA und Zeitungen meldeten 57 eingeworfene Scheiben und chemische Attacken. Berichte leider kaum noch online zu finden. Bericht auf Indymedia ...
  • MarsTV-Team bei der Feldbefreiung von Gendreck-weg im Oderbruch: Bilder, Texte und Filmbeiträge auf MarsTV-Seite und bei Indymedia
  • Genfeld bei Drehsa (Ostsachsen) befreit (August 2007)
  • Polizei Stendal meldet: Genversuchsfeld kaputt (September 2007)
  • Zweimal tauchte in den Medien die Information auf, dass durch Steine im Mais die Erntearbeiten behindert wurden (September 2007)

Rückblick 2007 auf Indymedia


2006

Film: Feldbefreiung 2006 in Oberboihingen

2005

Gesamtüberblicke
Aktionen gegen die Grüne Gentechnik
Aus Thomas Deichmann (2009): "Warum Angst vor Grüner Gentechnik?" (S. 248 ff.)

Feldzerstörungen und Protestaktionen gegen die Grüne Gentechnik in Deutschland haben seit 2004 deutlich zugenommen. Im Zeitraum 1993 bis 2003 gab es über zehn Jahre etwa 60 Feldaktionen. Von 2004 bis 2006 sind rund 35 registriert worden. In den Folgejahren war ein weiterer Anstieg zu verzeichnen. Greenpeace hat seine Kampagne gegen die Grüne Gentechnik 2004 forciert, sich aber zu keinem Zeitpunkt für Feldzerstörungen ausgesprochen. Dagegen hat sich 2005 die Initiative „Gendreck Weg“ formiert, die regelmäßig zu ,,Feldbefreiungen“ aufruft. Laut Angaben des Robert-Koch-Instituts in Berlin wurde schon 2004 in Deutschland jedes Jahr jeder fünfte Freisetzungsversuch zerstört oder beschädigt. Der Bundesverband der Deutschen Pflanzenzüchter (BDP) schätzte die damaligen Schäden auf jährlich 1,5 bis 2,5 Mio. Euro. Besonders relevant für den behinderten Züchtungsfortschritt sind auch die Wert und Registerprüfungen. Dabei handelt es sich um kleinparzellige Anbauten von Maissortenkandidaten, die zur nationalen Sortenzulassung anstehen. Die Prüfungen führt das Bundessortenamt (BSA) durch, und der Anbau von GV-Kulturen muss ebenfalls im öffentlichen Standortregistergemeldet werden. Zahlreiche Wertprüfungsanbauten wurden in den letzten Jahren zerstört. Das gleiche gilt für Testanbauten im Rahmen der Biosicherheitsforschung.

Aktionen 2004
  • 29.3.04 Bernburg, Sachsen-Anhalt: Zwei für die Aussaat von GV-Weizen vorgesehene Versuchsfelder werden durch Greenpeace-Aktivisten durch Ausbringen von anderem Saatgut unbrauchbar
  • 3./4.4.04 Bernburg, Sachsen-Anhalt: Zerstörung des bundesweit ersten Freisetzungsversuchs mit GV-Weizen, indem die Weinpflanzen herausgerissen und zertreten werden.
  • 23.5.04 Oberboihingen /Baden-Württemberg: Unbekannte zerstören eine Freisetzung mit GV-Mais auf dem Gelände der FH Nürtingen.
  • 22.6.04 Golm/Brandenburg: Zerstörung eines Freisetzungsversuches mit GV-Stärkekartoffeln des Max-Planck-Instituts für Molekulare Pflanzenphysiologie. Der Versuch hatte zum Ziel, zu einem besseren Verständnis des pflanzlichen Stoffwechsels zu gelangen. Sämtliche Kartoffelstauden werden bei der Aktion abgeschnitten. In der 2000-Seelen-Gemeinde Golm bei Potsdam wurden im Vorfeld der Testanbauten Greenpeace-Flugblätter mit Titel „Genkartoffel mach dich vom Acker“ in Briefkästen verteilt. Bürger wurden zum Widerspruch gegen die Testanbauten aufgefordert und in Schrecken versetzt: ,,Bitte nehmen Sie nicht stillschweigend hin, dass die Gentechnikwelle Mensch und Natur überrollt und künstliche Organismen unser Ökosystem zerstören.“
  • 27.6.2.7.04 Wittingen/Niedersachsen: Zerstörung eines Versuchsfelds mit GV-Stärkekartoffeln, Ca. 1500 Pflanzen werden abgeschnitten, die verbleibenden 150 Pflanzen sind für die Versuchsauswertung nicht ausreichend.
  • 6.8.04 Rastede/Niedersachsen: Zerstörung eines Versuchs mit GV-Stärkekartoffeln. Dabei werden 213 der 200 qm großen Flache zerstört. Eine Versuchsauswertung ist nicht mehr möglich.

Aktionen 2005
  • 31.07.05 Strausberg, Brandenburg: Angekündigte „Feldbefreiung“ der Initiative „Gendreck Weg“. Zerstört wurden etwa 600 qm kommerzieller GVO-Anbau.
  • 11.08.05 Gusow, Brandenburg Nächtliche Zerstörung von 19 Pflanzen aus kommerziellem GVO-Anbau.
  • 16.117.8.05 Haselbachtal, Sachsen: Nächtliche Zerstörung, von etwa 2 ha kommerziellem GVO-Anbau.
  • 17.8.05 Rotthalmünster, Bayern: Zerstört werden sechs Pflanzen aus kommerziellem GVO-Anbau, es entstand 3000 Euro Sachschaden, da der Anbau in Untersuchungen der Landesanstalt für Landwirtschaft (Ln) eingebunden war.
  • 9.9.05 Seelow/AltLangsow, Brandenburg: Zerstört werden 200 qm kommerzieller GVO-Anbau.
  • 9.9.-12.9.05 Heinersdorf, Brandenburg Zerstört werden 1000 qm kommerzieller GVO-Anbau, entdeckt wird dies am 13.9.05.
  • 15./16.10.05 Werne, Nordrhein-Westfalen: Komplette Zerstörung eines Freisetzungsversuchs mit herbizidtolerantem GVMais (entdeckt am 18.10.05). Es handelt sich um eine Langzeitstudie zum Thema Biodiversität.

Aktionen 2006
  • 15./16.4.06, Gut Roggenstein, Olching, Bayern: Zerstörung eines Feldes der Biosicherheitsforschung durch Ausbringen von Heizöl. Auf dem Feld waren 2005 GV-Kartoffeln angebaut worden. 2006 sollte konventioneller Weizen ausgesät werden. Ziel war es, die Auswirkungen des GV-Kartoffel-Anbaus zu untersuchen (BMBF-Projekt). Der Boden muss abgetragen werden, die Versuche sind nicht mehr durchführbar.
  • 2.6.06 Gießen, Hessen: Zerstörung eines Freisetzungsversuchs mit GV-Gerste der Uni Gießen ein Projekt der Biosicherheitsforschung. Etwa 20 Prozent der Fläche werden beschädigt, eine Teilauswertung bleibt möglich.
  • 5.6.06 Oberboihingen, Baden-Württemberg:
    Zerstörung eines Wertprüfungsversuchs für Mais. Von insgesamt 94 Linien wurden auch 9 GV-Maislinien untersucht (Rest konventionell). Die Täter differenzieren nicht. Zerstört werden etwa 10 Prozent der Fläche. Der Versuch ist eingebunden in die behördlichen Untersuchungen neuer Sorten durch das Bundessortenamt.
  • 17./18.6.06 Braunschweig, Niedersachsen: Auf einem Standort der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) wird versehentlich konventioneller Mais, der als Reserve für die Fütterung angebaut wurde, zerstört. Der dort ebenfalls angebaute GV-Mais (Bt-Mais für Koexistenzforschung) bleibt unbeschädigt.
  • 24./25.6.06 Neureetz, Sachsen (Märkisch Oderland): Zerstört werden 0,5 ha von insgesamt 4,5 ha kommerziellem GV-Maisanbau (Bt-Sorte).
  • 24./25.6.06 Dachwig, Thüringen: Teilweise Zerstörung der Registerprüfung für Mais (Prüfungen nach Sortenzulassung).
  • 2.-4.7.06 Ladenburg, Baden-Württemberg: Zerstörung des gesamten Wertprüfungsversuches. Die Versuche sind nicht mehr auswertbar.
  • 2.-4.7.06 Dachwig, Thüringen: Zerstörung des Wertprüfungsversuches.
  • 9.-10.7.06 Rheinstetten-Forchheim, Baden-Württemberg: Zerstörung eines Versuchs der Landesanstalt für Pflanzenbau. Der FALVersuch findet im Rahmen des BMELV-Versuchsanbaus zur Koexistenz mit GV-Mais statt. Etwa 2000 qm Bt-Mais werden vernichtet. Die Versuche sind teilweise noch auswertbar.
  • 19.7.06 Haßloch, Rheinpfalz: Zerstörung eines Teiles eines Wertprüfungsversuches des BSA (am 24.7.06 entdeckt). Betroffen ist ein Sortiment (Körnermais mittelfrüh) aus dem zweiten Prüfungsjahr. Informationen über die Feldzerstörung werden am 19.7.06 von indymedia.org publiziert.
  • 20.-21.7.06 Oberboihingen, Baden-Württemberg: Komplette Zerstörung der Teile der Wertprüfung, die nach dem Angriff am 5.6.06 noch auswertbar gewesen wären.
  • 28.7.06 Borken, Nordrhein-Westfalen: Greenpeace-Aktivisten dringen in ein Versuchsfeld der Firma Monsanto mit gentechnisch verändertem Bt-Mais ein und entwenden Pflanzenteile.
  • 30.7.06 Badingen, Brandenburg: Zerstörung von etwa 150 qm GV-Mais im kommerziellen Anbau im Rahmen des im Vorfeld durch „Gendreck Weg“. angekündigten Aktionswochenendes. Bei der Feldzerstörung werden 24 Personen vorübergehend festgenommen, weitere 64 Personen werden zur Feststellung der Personalien in Gewahrsam genommen.
    30.7.06 Strausberg/Mildenberg, Brandenburg: Zerstörung von etwa 100 qm konventionellem Mais im Rahmen des im Vorfeld durch „Gendreck Weg“ angekündigten Aktionswochenendes. Bei der Fläche handelt es sich um ein Feld, das im vergangenen Jahr mit GV-Mais bestellt wurde und damals im Fokus der Aktionen von „Gendreck Weg“ stand.
  • 3.8.06 Borken, Nordrhein-Westfalen: Erneute Pflanzenentnahme durch Greenpeace-Aktivisten auf dem Versuchsfeld der Firma Monsanto (s. 28.7.06).
  • 9.8.06 Wölsickendorf, Brandenburg: Pflanzenentnahme durch Greenpeace-Aktivisten auf einem Acker mit GV-Mais. Die Aktion der etwa 20 Personen wird von der Polizei beendet, die Pflanzen sichergestellt.
  • 10.8.06 Wölsickendorf, Brandenburg: Erneute rechtswidrige Pflanzenentnahme durch Aktivisten auf dem Acker mit GV-Mais (s. 9.8.06).
  • 12/13.8.06: Greven, Münsterland: Teilzerstörung eines GV-Mais-Versuchsfeldes im Wertprüfungsanbau, das von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen angelegt und betreut wird. Zerstört werden gezielt die GVO-Parzellen (ca. 1500 qm).
  • 10.3.06 Eberswalde, Brandenburg: Die Agrarhandelsfirma Märka, die GVO-Saatgut weiterverarbeitet, entgeht knapp einem Brandanschlag. Unter vier Transportern werden Brandsätze entdeckt und entschärft, das LKA ermittelt.
  • 11./12.9.06 Grub, Bayern: Zerstörung eines Versuchsfeldes der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft fur GV-Futtermais. Die Täter fahren auf 1200 qm schneckenförmige Spuren ins Feld und zerstören alles bis auf 20 Pflanzen. Der Schaden beläuft sich auf eine fünfstellige Summe.
  • 20.-21.9.06 Werne, Nordrhein-Westfalen: Vollständige Zerstörung eines Freisetzungsversuchs mit GV-Mais (Herbizidtoleranz) auf einer Fläche von rund 3000 qm. Das Feld wurde bereits 2005 komplett zerstört. Der Schaden wird auf eine fünfstellige Summe geschätzt.
  • 10.-14.10.06 Zolkendorf (Ivenack), Mecklenburg-Vorpommern: Unbekannte binden Eisenstäbe an GV-Maispflanzen, um Erntemaschinen zu beschädigen.
  • 15.10.06 Strehlow (Demmin), Mecklenburg-Vorpommern: Unbekannte werfen ,,Biokartoffeln“ auf ein Versuchsfeld mit GV-Kartoffeln mit veränderten Stärkezusammensetzung.

Aktionen 2007
  • 19.4.07 Groß Lüsewitz, Mecklenburg-Vorpommern: Gegnern des G8-Gipfels verüben einen Farbanschlag auf das Agrobiotechnikum in Groß Lüsewitz bei Rostock. Zudem wird eines von sechs Versuchsfeldern für den Anbau von GV-Kartoffeln teilweise zerstört. Es entsteht kein großer Schaden, der Anbauversuch wird fortgesetzt.
  • 23./24.7.07 Groß Lüsewitz, Mecklenburg-Vorpommern: Etwa 80 Scheiben der Rückfront das Agrobiotechnikums in Groß Lüsewitz bei Rostock (Gewächshäuser und Büros) werden eingeworfen.
  • 20.121.5.07 Gießen, Hessen: Unbekannte zerstören Wertprüfungs-Freisetzungen der Uni Gießen, durchgeführt vom Institut für Pflanzenzüchtung im Auftrag des Bundessortenamts. Auf 700 qm führte das Institut Sortenversuche mit etwa 60 verschiedenen Maissorten durch, darunter acht GV-Sorten Bt-Mais (MON810).
  • 22.5.07 Gatersleben, Sachsen-Anhalt: Etwa 200 Teilnehmer demonstrieren am „Tag der Biodiversität“ gegen Freisetzungsversuche mit GV-Weizen und GV-Erbsen auf dem Gelände des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK).
  • 29.5.07: Bokel (Kreis Cuxhaven),Niedersachsen: Unbekannte zerstören einen Wertprüfungs-Sortenversuch mit GV-Mais (MON810) im Auftrag des Bundessortenamtes auf dem Feld des Präsidenten der Niedersächsischen Landwirtschaftskammer. In der Mitte des Ca. 3000 qm Feldes war auf rund 450 Quadratmetern Fläche der GVMais ausgesät.
  • 30.5.07 Maintal, Hessen: Das Betriebsgebäude des Agrounternehmens Syngenta wird beschmiert.
  • 13.6.07 Gießen, Hessen: Unbekannte zerstören im zweiten Jahr in Folge einen Freisetzungsversuch der Uni Gießen mit GV-Gerste auf dem Gelände der Forschungsstation des Instituts für Phytopathologie und Angewandte Zoologie im zweiten Jahr in Folge. Es handelt sich um ein Projekt der Biosicherheitsforschung, das über drei Jahre geht. Eine Teilauswertung bleibt möglich.
  • 20.6.07 Werne, Nordrhein-Westfalen: Wie schon 2005 und 2006 zerstören Unbekannte GV-Pflanzen. Monsanto führt am Standort Werne Langzeitversuche mit Bt-Mais durch. Die Freisetzungsfläche von 350 qm wird nur teilweise verwüstet.
  • 21./22.6.07 Oberboihingen, BadenWürttemberg: Unbekannte Täter zerstören ein ca. 95 Mal 45 Meter großes Maisfeld der BASF, indem sie mit Seilen oder ähnlichen Gegenständen die Maispflanzen abtrennen. Auf dem Feld wurde konventioneller Mais angepflanzt, mit dem diverse Sorten- und Herbizidversuche durchgeführt werden sollten. Da das Versuchsfeld unweit von GVO-Feldern liegt, ist von einer Verwechslung auszugehen.
  • 23.6.07: Rheinstetten-Forchheim, Baden-Württemberg: Teile eines Versuchsfelds mit GV
    Mais werden erheblich zerstört (ca. 1 von 3 ha). Es handelt sich um einen Teil des BMELV-Forschungsprogramms zur Koexistenz an insgesamt vier Standorten. Die Teilauswertung der Versuche bleibt möglich. Die anonyme Tätergruppe nennt sich „Vereinigung autonomer Bienen“.
  • 25./26.6.07 Blekendorf-Futterkamp, Schleswig-Holstein: Es kommt zu einer Sachbeschädigung an einem Versuchsfeld mit konventionellen Maispflanzen Ca. 4000 Pflanzen werden niedergetreten. Es ist davon auszugehen, dass das eigentliche Ziel eine Versuchsfläche mit GV-Mais war, das sich auf demselben Gelände befindet. Die Tat steht vermutlich im Zusammenhang mit der parallel stattfindenden Sachbeschädigung zu Lasten der Landwirtschaftskammer Kiel am 26.06.07 stehen.
  • 26.6.07 Kiel, Schleswig-Holstein: Sachbeschädigung bei der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein.
  • 24.6.07 Schuby, Schleswig-Holstein: Zerstörung einer Ackerfläche von ca. 3000 qm kommerziellen Maisanbaus (entdeckt am 26.6.07). Es handelt sich vermutlich um eine Verwechslung mit einem Freisetzungsversuchvon Monsanto mit RR-Mais NK603, der im Vorfeld der Zulassung und Sortenprüfung auf einer gepachteten Ackerfläche auf demselben Flurstück geplant ist.
  • 4./5.7.07 Friemar/Thüringen: Unbekannte zerstören einen Landessortenversuch, bei dem auch Bt-Mais kultiviert wird, der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (TLL). Der Versuchsanbau wird abgebrochen.
  • 12./16.7.2007 Poing-Grub, Bayern: Unbekannte Täter entfernen die männlichen Blüten von Ca. 40.000 konventionellen Maispflanzen, die auf der Südseite des Feldes angebaut sind, so dass keine Befruchtung mehr stattfinden kann. Die Täter sind vermutlich der Meinung, dass auf der Südseite des Feldes GV-Mais gepflanzt ist. Der GV-Mais findet jedoch auf der Nordseite statt und bleibt unbeschädigt. Es handelt sich um Forschungsarbeiten, betreut von der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL).
  • 16.7.07 Ramin, Mecklenburg-Vorpommern: Unbekannte zerstören firmeneigene Freisetzungsversuche von Monsanto mit RR-Mais NK603 im Vorfeld der Zulassung und Sortenprüfung (entdeckt am 17.7.07). Zerstört wird die gesamte Freisetzungsfläche einschließlich der Mantelsaat (ca./ha).
  • 22.7.07 Altreetz , Brandenburg Oderbruch: Angekündigte Feldzerstörung der Initiative „Gendreck Weg“. Trotz massivem Polizeiaufgebot und vorheriger gerichtlicher Verfügung der Staatsanwaltschaft Frankfurt/Oder kommt es auf ca. 2000 qm kommerziellen Bt-Maisanbaus (MON810) zu Beschädigungen. Etwa 50 Aktivisten werden festgenommen.
  • 16.-23.7.07 Rasslitz, Sachsen: Unbekannte zerstören firmeneigene Freisetzungsversuche von Monsanto mit RR-Mais NK603 im Vorfeld der Zulassung und Sortenprüfung. Es handelt sich um eine Teilzerstörung der Fläche (ca. 0,5 ha, entdeckt am 24.7.07). Der Versuch wird teilweise fortgesetzt.
  • 23./24.7.07 Oberboihingen, Baden-Württemberg: Unbekannte zerstören nachts Teile eines Freisetzungsversuches mit GV-Mais der HfWU Nürtingen-Geislingen auf Gut Tachenhausen (Bt-Mais Maiswurzelbohrer, Maiszünsler, RR-Mais). Die Mantelsaat bleibt stehen, der Schaden wird auf 50.000 Euro geschätzt, der Versuch wird teilweise fortgesetzt.
  • 19./20.8.07 Drehsa, Sachsen-Anhalt: Unbekannte zerstören firmeneigene Freisetzungsversuche von Monsanto mit RR-Mais NK603 im Vorfeld der Zulassung und Sortenprüfung auf der gepachteten Ackerfläche der Agrar GmbH Gröditz (1 ha). Der Versuch wird abgebrochen.
  • 20.8.07 bundesweit: Bei Medien und Verbänden gehen anonyme Bekennerschreiben ein, in denen angekündigt wird, dass GV-Maisfelder ,,mit Eisenstangen bestellt, Eisenteilen bestickt und/oder mit Eisendrähten verziert worden“ seien. Es wird „empfohlen, die diesjährige Gen-Mais Ernte ausfallen zu lassen“.
  • 29.8.07 Magdeburg, Sachsen-Anhalt: Unbekannte zerstören auf der Außenstelle des BSA in Magdeburg-Ottersleben ein rund 1 ha großes bewachtes Bt-Maisfeld komplett. Die Täter zerschneiden den Zaun des in Parzellen aufgeteilten Feldes. Es handelt sich um eine Wertprüfung II mit Mais. Die Prüfung beinhaltet acht Sorten GV-Mais. Die Zerstörung erfolgt nicht selektiv, d.h. es wird der gesamte Versuch bis auf einige Randreihen unbrauchbar gemacht. Der Schaden wird auf 35 000 Euro beziffert.
  • 30.8.-4.9.07 Iden (Landkreis Stendal), Sachsen-Anhalt: Auf einem Versuchsfeld werden vier, jeweils 18 qm große Flächen mit GV-Mais zerstört. Die Flächen befinden sich innerhalb eines Versuchsfeldes der Größe 40 Mal 300 Meter. Die Flächen mit GV-Mais werden gezielt angegriffen. Die einzelnen Maissorten sind mit Nummern gekennzeichnet. Die Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau hatte zuvor über den Anbau informiert. Es kommt auch zu sechs Teilzerstörungen von konventionellen Feldern, wobei es sich wahrscheinlich um eine Verwechslung handelt.
  • 5.9.07 Haßloch, Rheinland-Pfalz: Ein Prüffeld für GV-Mais wird leicht beschädigt. Bei den zerstörten Maispflanzen handelt es sich allerdings um normalen Futtermais, der als Randbepflanzung um ein GV-Maisfeld angepflanzt wurde.
  • 12.9.07 Prädikow, Brandenburg: Unbekannte befestigen in einem konventionellen Maisfeld eines GVO-Anbauers Steine an Maispflanzen. Bei der Ernte wird der Maishäcksler stark beschädigt. Der Schaden beläuft sich auf rund 30.000 Euro. Die Tat steht wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem Drohschreiben vom 20.8.07.
  • 14.9.07 Hohenstein, Brandenburg: Erneuter Anschlag auf ein Maisfeld im Landkreis Märkisch-Oderland. Erntearbeiter entdecken an Maispflanzen befestigte Steine und verhindern dadurch weiteren Schaden.

Aktionen 2008
  • 22.3.08 Westheim (bei Biebelried), Bayern: Kundgebung gegen den kommerziellen Anbau von Bt-Mais (MON810). Zahlreiche Landwirte in Randesacker bei Würzburg und in Wiesenbronn bei Kitzingen geben ihr Vorhaben auf, in 2008 GV-Mais anzubauen.
  • 31.3.08 Fröhstockheim (Landkreis Kitzingen), Bayern: Etwa 15 Greenpeace-Aktivisten markieren einen mit einem 6 Meter hohen und 5 Meter breiten gelben „X“ aus Holz ein Feld, auf dem zu kommerziellen Zwecken Bt-Mais (MON810) kultiviert werden soll. Auf einem Banner steht: „Seehofer ist Genhofer, Mais wird giftig Stoppt Gen-Pflanzen.“
  • 9.4.08 Bayern: Der Freistaat Bayern gibt die Landessortenversuche beim Anbau von GVMais (MON810) komplett auf. ,,Die bisher gewonnenen Erkenntnisse reichen aus und zeigen deutlich, dass Bt-Mais keine Vorteile gegenüber konventionellen Sorten hat“, sagt Landwirtschaftsminister Josef Miller.
  • 30.3.08 Gießen, Hessen: Besetzung des Versuchsfeldes der Universität Gießen für GV-Gerste am Alten Steinbacher Weg. Es kommt zu Sachbeschädigungen an Zäunen, Arbeitsgeräten und Bienenstöcken. Am Folgetag erklärt der Versuchsleiter und Uni-Vizepräsident, dass der Versuch nicht mehr geplant sei und in den USA fortgesetzt würde.
  • 4.4.08 Oberboihingen (Kreis Esslingen), Baden-Württemberg: Feldbesetzung eines Versuchsfeldes der Hochschule Nürtingen-Geislingen für Wirtschaft und Umwelt durch etwa 15 Personen. Freigesetzt werden sollte Bt-Mais zur Untersuchung der reduzierten Pilzgiftbelastung bei Ernteprodukten. Gegen den Willen der Fakultät Agrarwirtschaft und der Studenten untersagt die Hochschulleitung am 10.04.08 den Freisetzungsversuch.
  • 5.4.08 Gießen, Hessen: Demonstration gegen die GVO-Versuchsanbauten der Universität Gießen.
  • 8.4.08 Gießen, Hessen: Der Präsident der Universität Gießen erklärt nach einem Gespräch in der Gemeindeverwaltung Ebsdorfergrund, den Anbauversuch mit Bt-Mais (MON810) in Rauischholzhausen auszusetzen. Es handelt sich um eine Sortenprüfung im Auftrag des Bundessortenamtes (BSA).
  • 10.4.08 Groß Gerau, Hessen: Der SPD-Landrat des Kreises Groß-Gerau fordert die Universität Gießen auf, auf die Aussaat von Bt-Mais (MON810) in Groß-Gerau zu verzichten. Es handelt sich um eine Sortenprüfung im Auftrag des Bundessortenamtes (BSA).
  • 12.4.08 Northeim, Niedersachsen: Mehr als zehn Gentechnik-Gegner besetzen ein Versuchsfeld der KWS-Saat AG, auf dem in Kürze herbizidtolerante GV-Zuckerrüben ausgesät werden sollen. Die Feldbesetzer schneiden die Umzäunung auf und lassen sich auf dem für den Versuchsanbau von GV-Zuckerrüben vorgesehenen Feld nieder. Nach einer Kundgebung Witzenhäuser Studenten in der Northeimer Fußgängerzone stoßen weitere 30 bis 40 Personen hinzu. Den Versuchsanbau hatte das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) Ende März 2008 an drei Standorten genehmigt (Thulendorf/Mecklenburg-Vorpommern; Dreileben I Sachsen-Anhalt). Am 29.4.08 säen rund 450 KWS-Mitarbeiter im Rahmen einer Demonstration für Forschungsfreiheit auf einem etwas verkleinerten Versuchsgelände das Saatgut aus. Die etwa 20 verbliebenen Besetzer werden aufgefordert, das Areal zu verlassen.
  • April 08, Kitzingen, Bayern: Greenpeace Aktivisten verteilen Saatgut für „Bantam-Mais“ im Landkreis Kitzingen. Ziel ist es, den Mais in unmittelbarer Nachbarschaft zu den geplanten GV-Mais-Flächen auszusäen, um die GVO-Aussaat zu behindern. Laut Gentechnik-Pflanzenerzeugungsverordnung ist zu Ökomaisflächen ein Abstand von 300 Metern einzuhalten.
  • 13.4.08 Falkenberg/Elster, Brandenburg: Im Rahmen einer Demonstration gegen die BASF-Versuchsanbauten mit der stärkeverbesserten „Amflora-Kartoffel“ werden an einer Ecke des Versuchsfeldes konventionelle Kartoffeln vergraben. Der Schaden ist unerheblich.
  • 21.4.08 Gatersleben, Sachsen-Anhalt: Mehrere Gentechnik-Gegner zerstören einen Freisetzungsversuch mit GV-Weizen auf dem Gelände des Leibniz-Instituts für Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben. Es sollten verschiedene Konzepte überprüft werden, den Eiweißgehalt in Weizenkörnern zu erhöhen und so die Futtermittelqualität zu verbessern. Der größte Teil der im Spätherbst ausgesäten Pflanzen wird mit Hacken zerstört. Die Täter werden vorläufig festgenommen. Das Bundesinstitut für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hatte den Freisetzungsversuch 2006 unter Auflagen genehmigt. Eine erste Versuchsreihe lief bereits 2006/07.
  • 24.4.08 Rheinstetten-Forchheim (Landkreis Karlsruhe), Baden-Württemberg: Feldbesetzung einer Versuchsfläche des Landwirtschaftlichen Technologiezentrum (LTZ) Augustenberg. Es handelt sich um Versuche zur Sicherheits- und Koexistenzforschung. Das seit 2006 laufende Projekt erfolgt in Zusammenarbeit mit der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft in Braunschweig und wird vom BMBF gefördert. Am 25.4.08 wird das Versuchsgelände, auf dem etwa 20 Aktivisten campiert hatten, geräumt.
  • 25.4.08 Groß Gerau, Hessen: Feldbesetzung eines Versuchs der Universität Gießen mit Bt-Mais (MON810). Es handelt sich um eine Sortenprüfung im Auftrag des Bundessortenamtes
  • (BSA). Am 28.4.08 gibt die Justus-Liebig-Universität Gießen bekannt, dass die Wertprüfungen nicht durchführen werden.
    29.4.08 Bütow, Mecklenburg-Vorpommern: Etwa 12 Personen besetzen über Nacht ein Feld der BASF Plant Science. Es handelt sich um ein Feld von 20 ha Größe, auf dem GV-Kartoffeln (Amflora) zu Saatzwecken vermehrt werden sollen. Am 30.4.08 wird die Besetzung geräumt.
  • 1.5.08 Langendorf-Laase, Niedersachsen: Besetzung eines Feldes, das für den kommerziellen Anbau von GV-Mais vorgesehen ist. Zwei Feldbesetzer errichten einen Turm, auf dem sie sich verschanzen.
  • 20.5.08 Buttelstedt (bei Weimar), Thüringen: In der Nacht zum 20.5.08 werden auf den Versuchsflächen der DLG-Feldtage Maisparzellen verschiedener nationaler und internationaler Pflanzenzüchter sowie von weiteren Ausstellern zerstört. Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) erstattet Anzeige wegen Sachbeschädigung gegen Unbekannt. Verschont bleiben lediglich Öko- und GVO-Parzellen. Es wird vermutet, dass die Anbieter konventioneller Maissorten mit dieser Aktion gegen die GVO-Anbieter aufgebracht werden sollen.
  • 6.6.06 bei Laase, Niedersachsen: Auf dem kleineren von zwei Äckern im Biosphärenreservat „Niedersächsische Elbtalauec’, auf dem drei Wochen zuvor GV-Mais eingedrillt worden war, werden nachts sämtliche Bt-Maispflanzen von Unbekannten herausgezogen. Am Folgetag wird in einer öffentlichen Aktion von etwa 50 Gentechnik-Gegnern konventioneller Mais eingedrillt.
  • 13.-20.6.08 Werne, Nordrhein Westfalen: Unbekannte zerstören einen Freisetzungsversuch mit GV-Mais der Firma Monsanto. Sämtliche Pflanzen werden niedergetrampelt, der Schaden wird auf Ca. 16.000 Euro geschätzt.
  • 20./21.6.06 Limburgerhof, Baden-Württemberg: In der Nacht zerstören Unbekannte Feldversuche der BASF Plant Science im Agrarzentrum Limburgerhof. Die Täter schneiden Löcher in den Zaun und gelangen auf das Versuchsfeld, wo nahezu alle Kartoffelpflanzen herausgerissen wurden. In den Feldversuchen wurden GV-Stärkekartoffeln „Amflora“ und Kartoffelpflanzen mit einer erhöhten Resistenz gegen die Kraut- und Knollenfaule getestet. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hatte die Feldversuche im April 2007 genehmigt. Die Knollen waren im April 2008 ausgepflanzt worden.
  • 23J24.06.08 Mariensee, Niedersachsen: Zerstörung eines Versuchsfeldes (2 ha) des Julius-Kühn-Instituts (JKI), auf dem im Rahmen der behördlichen Koexistenzforschung die Auswirkungen unterschiedlicher Mantelsaatstärken untersucht werden sollte. Der Schaden wird auf rund 20.000 Euro geschätzt.
  • 23.-25.06.2008 Ramin, Mecklenburg Vorpommern: Zerstörung einer Maisfreisetzung der Firma Monsanto. Unbekannte Täter zerstören eine Ackerfläche von 2500 qm. Die zu diesem Zeitpunkt ca. 1 m hohen Pflanzen werden knapp über dem Boden abgetrennt. Der Schaden wird auf 25.000 Euro geschätzt.
  • 26.-29.6.08 Westheim (Landkreis Kitzingen), Bayern: Viertes angekündigtes ,,Gentechnikfreies Wochenende“ der Initiative ,,Gendreck Weg“ im fränkischen Raum Würzburg Aktivisten zerstören Ca. 0,2 ha eines kommerziellen Bt-Maisfeldes, 46 Personen werden festgenommen.
  • 2.7.08 Straußfurt, Thüringen: Zerstörung eines Landessortenversuches Körnermais. Der Schaden wird auf 43.000 Euro beziffert.
  • 4.7.08 Rheinstetten, Baden Württemberg Unbekannte Täter zerstören ein eingezäuntes Versuchsfeld des Landwirtschaftlichen Technologie-Zentrums Augustenberg. Der behördliche Koexistenzversuch sollte neue Daten zum Auskreuzungsverhalten liefern. Die konventionellen Maispflanzen der Mantelsaat werden auf einer Fläche von 1600 qm umgetreten oder abgeschnitten. Der Schaden beläuft sich auf ca. 30.000 Euro.
  • 5.7.08 Dresden / Marsdorf, Sachsen: Während einer Veranstaltung gegen GV-Maisanbau zerstört eine Gruppe von Ca. 20 Personen 2 ha reines kommerziellen Bt-Maisfeldes der Cunnersdorfer Agrargenossenschaft.
  • 8.19.7.08 Großlangheim (Landkreis Kitzingen), Bayern: Zerstörung eines 3 ha gyoRen Maisfeldes bei einem Landwirt, der bereits Opfer der Feldbefreiung von „Gendreck Weg“ wenige Wochen zuvor war. Bei der zerstörten Fläche handelt es sich größtenteils um konventionellen Mais.
  • 8.19.7.08 Biebelried/Westheim (Landkreis Kitzingen), Bayern: Unbekannte zerstören eine Teilfläche (ca. 0,7 ha) eines konventionellen Maisfeldes. Es wird vermutet, dass Gentechnikgegner das Feld verwechselt haben.
  • 9.7.08 Krauschütz, Sachsen: Zerstörung eines Freisetzungsversuches mit herbizidtolerantem Mais der Firma Pioneer. Auf Ca. 2000 qm werden alle Pflanzen der Versuchsparzelle abgeschnitten. Der Schaden wird auf rund 20.000 Euro geschätzt.
  • 10./11.7.08 Biebelried/Westheim (Landkreis Kitzingen), Bayern: Zerstörung eines kommerziellen BrMaisfeldes. Die Maisstängel werden auf etwa 2500 qm abgeschnitten.
  • 13.7.08 Biebelried/Westheim (Landkreis Kitzingen), Bayern: Zerstörung einer kommerziellen Bt-Maisfläche. Das zerstörte Feld hat eine Gesamtfläche von Ca. 1,4 ha.
  • 11./16.7.08 Fürstenfeldbruck, Bayern: Unbekannte Täter zertrampeln Pflanzen auf einem Versuchsfeld der Landesanstalt für Landwirtschaft auf einer Ca. 1500 qm groRen Anbaufläche mit konventionellem Versuchsmais. Man geht davon aus, dass eigentlich der benachbarte Versuch mit GV-Mais zerstört werden sollte. Der Versuch wird abgebrochen.
  • 20.7.08 Wildberg, Brandenburg: Im Rahmen einer Protestaktion gegen Bt-Mais in der Nähe eines Naturschutzgebietes zerstören Unbekannte eine Teilfläche eines kommerziellen GV-Maisfeldes.
  • 21.7.08 Neutrebbin, Brandenburg: Unbekannte Täter zerstören Ca. 1000 qm eines Freisetzungsversuches (Gesamtgröße 3000 qm) mit herbizidtolerantem Mais, der in Kooperation von Pioneer und Syngenta durchgeführt wurde. Der Schaden wird auf 20.000 Euro geschätzt. 22.7.08 Hohenstein, Brandenburg: Unbekannte zerstörten ein Feld mit kommerziellen Bt-Mais auf einer Fläche von Ca. 2 ha. Der Landfarm Hohenstein GmbH entsteht ein Schaden von ca. 2000 Euro.
  • 23./24.7.08 Gransee, Brandenburg: Unbekannte zerstören Ca. 45 ha eines konventionellen Maisfeldes der Agrar GmbH Kraatz bei Gransee. Ein Plakat mit dem Slogan ,,Wer Genmais sät, wird Widerstand ernten“ wird entdeckt. Die Fläche, auf der konventioneller Mais wächst, war ursprünglich für den Anbau von BtMais vorgesehen.
  • 4.8.08 Altreetz, Brandenburg: Unbekannte Täter trampeln Ca. 2 ha. eines kommerziellen Bt-Maisfeldes der Agrarproduktion Altreetz nieder.
  • 23.8.08 Futterkamp, Schleswig-Holstein: Gentechnikgegner zerstören irrtümlicherweise ein Düngungsversuchsfeld. Offenbar sollte sich die Tat gegen GV-Pflanzen richten. Im Vorjahr hatte in unmittelbarer Nähe im Rahmen einer Wertprüfung des Bundessortenamtes ein GVO-Anbau stattgefunden.
  • 27.8.2008 Kitzingen, Bayern: Unbekannte zerstören erneut 0,5 ha eines kommerziellen Bt-Maisfeldes eines Landwirts, der 2008 bereits Opfer von Feldzerstörungen war.
  • 19.-28.8.08 Marsdorf, Sachsen: Unbekannte Täter zerstören erneut eine ca. 6 ha große Ackerfläche mit GV-Mais der Cunnersdorfer Agrargenossenschaft. Der Schaden wird auf 10.000 Euro geschätzt.
  • 8-9/2008: Wie schon im Vorjahr binden Gentechnikgegner Gegenstände (Metallstangen und Flaschen gefüllt mit Beton oder Metallteilen) an Maispflanzen, um die Ernte von GV-Mais zu vereiteln. Bei zwei Vorfällen werden erhebliche Sachschäden an einem Mähdrescher verursacht.

Quellen: Eigene Recherchen sowie Informationen des Bundesverbands der Deutschen Pflanzenzüchter (BDP).

Rezension
Thomas Deichmann
Warum Angst vor der Grünen Gentechnik?
(2009, Projekte-Verlag Cornelius in Halle, 257 S., 28,50 Euro)
Schön ... eine Sammlung von Ergüssen des Alles-wird-Gut-Propagandisten, der als einst als Marxist mit einfachen Erklärungsmodellen die Welt glücklicher zwingen wollte und nun zu einem fast religiös anmutenden Glauben an das Gute aus dem Fortschritt gewechselt ist. Das Buch ist eine Sammlung seiner Aufsätze in verschiedensten Zeitungen und Internetseiten. "Informiert ... wie kein zweiter" benannt ein Schweizer Professor im lobenden Vorwort den Autor. Aber von Wissen sind die Texte nicht geprägt. Eher wirken sie wie aus einer PR-Agentur. Genau das aber ist auch die Stärke des Buches: Für alle, die am Stammtisch die Gentechnik unterstützen wollen, finden hier kräftig Material. Und alle, die sich ein Bild machen wollen, wie platt hier oft argumentiert wird, sind mit dem Buch auch gut bedient. Klar, dass da auch der Angriff auf Greenpeace nicht fehlen darf: Dem Öko-Konzern wird Geldorientierung und interne Hierachie vorgeworfen. Das stimmt zwar, aber es demaskiert auch die Gentechnikbefürworter: Was bitte hat das mit dem Thema zu tun? Einen besonderen Spaß dürften AnhängerInnen direkter Aktionen haben: Deichmann listet am Ende des Buches minutiös auf, welche Felder wann zerlegt wurden ...

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