Schwarzstrafen

SPIEL ZUR SELBSTORGANISIERUNG IM ALLTAG

Aktion statt Rückzug


1. Möglichkeiten und Grenzen im Gratisleben
2. Aktion statt Rückzug
3. Ein Tag in der Großstadt - möglichst ohne Geldausgeben
4. Planung, Strategie, organisiertes Vorgehen
5. Generation Wurfzelt? Selbstorganisierung ist "out"
6. Mehr Quellen, Links und Materialien

Es gibt viele Varianten, wie mensch "aussteigen" kann. Nur wenig davon kappt wirklich relevant viele Verknüpfungen zum herrschaftsförmig-kapitalistischen Umfeld - und fast alle schiffen nach einiger Zeit wieder in den sicher scheinenden Hafen von Geldverdienen, Fördermittel, Anpassung usw. ein. Die entscheidenden Fehler geschehen dabei schon früh:
  • Die Umgewöhnung von Fremd- auf Selbstorganisierung läuft nur halbherzig, höchstens kurzfristig mit viel Elan (Containern nur bei gutem Wetter, Auto nutzen, wenn grad eins verfügbar ist ...).
  • Vorhandenes Geld (viele, die aussteigen, entstammen eher gut situierten Schichten) wird eingesetzt - eingekaufte Arbeitskraft ist bequem
  • Einkaufen statt organisieren. Die ausgebeutete Arbeitskraft in Fernost oder dem globalen Süden sieht mensch ja nicht ...
  • Fördermittel beantragen, am Anfang "nur dieses eine Mal, ist grad so passend", aber schließlich mit Gewöhnung an solche Geldflüsse
  • Anbiederung an die Mächtigen oder gar der eigene Gang durch die Institutionen im Irrglauben, dadurch nicht zu korrumpieren
  • Glaube, dass die innere Kraft entscheiden ist ("erstmal bei sich selbst anfangen")

Dauerhaft gegenkulturell können Menschen bzw. ihre Projekte nur sein, wenn sie sich als Kampffeld innerhalb des Falschen verstehen. Es geht nicht um eine Insel oder einen Rückzug, sondern einen einigermaßen sicheren Ort, der sich reibt an dem, was rundherum weiterhin existiert und in das Projekt hineinstrahlt. Dieser Einfluss von außen zermalmt jedes Projekt, wenn es dem nicht widerständig entgegentritt. Auch dann bliebe es schwierig, aber es hätte wenigstens eine Chance.



Aktionsidee "Umsonstladen unterwegs": Umsonstladen in Kartons umpacken und in die Innenstadt - verbunden mit Infostand, Ausstellungen, politischen Reden usw. als Demo angemeldet.





Aktionsidee "Umsonstzug": Facebookseite aus Gießen ++ Livestream des Gießener Anzeigers vom ersten Zug am 5.4.2017 ++ Gießener Allgemeine, online am 5.4.2017 ++ Gießener Anzeiger, Bericht am 6.4.2017


Alle Aktionsformen des Direct Action lassen sich auch zu den Themen Selbstorganisierung, Verschwendung, Verwertungslogik und Kapitalismus usw. nutzen.

Rechts: Aufkleber für Kaufprodukte

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